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!"#"$%& HAUS NEUE IDEEN FÜR MEIN HAUS 2/2016 – MÄRZ I ERSCHEINT 9 MAL JÄHRLICH I CHF 5.50 SICHERHEIT Unfallgefahren im Haus KLEINBAUTEN Pavillons & Co. GARTENSERIE Der Designergarten MOBILITÄT Revival der Sportcoupés ENERGIE Sonnenwärme nutzen NÜTZLINGE Natürliches Gleichgewicht im Garten Survival Guide für den Alltag UNTER EINEM DACH

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2/2016 – MÄRZ I ERSCHEINT 9 MAL JÄHRLICH I CHF 5.50

SICHERHEIT Unfallgefahren im Haus KLEINBAUTEN Pavillons & Co. GARTENSERIE Der Designergarten MOBILITÄT Revival der Sportcoupés ENERGIE Sonnenwärme nutzen NÜTZLINGE Natürliches Gleichgewicht im Garten

Survival Guide für den AlltagUNTER EINEM DACH

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Editorial

3HAUS MAGAZIN 2/2016

Wie sich das tägliche Chaos bewältigen lässt und wie aus den typischen Kampf-zonen ein friedliches Miteinander wird, erfahren Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 20. Auch sonst birgt ein Haushalt manche Gefahren: Lesen Sie ab Seite 9, wie Sie Unfälle im Haus vermeiden können. Wir hoffen, Sie finden die eine oder andere Anregung!

10. Jahrgang

Herausgeberin neue-ideen.ch AG Rötelstrasse 84 8057 Zürich

Internet www.hausmagazin.ch

Redaktion Tel. 043 500 40 40 und Verlag [email protected]

Kundendienst Tel. 043 500 40 40 [email protected]

Gesamtleitung Peter Hert Verlagsassistentin Corinne Ruf

Redaktionsleitung Raphael Hegglin Tanja Hegglin Creative Director Stefan Dellenbach

Anzeigenverkauf Adrian Rohner Daniel Pauletto

E-Mail-Adressen vorname.name @hausmagazin.ch

Redaktionelle Brigitte Buser, Mitarbeit Thomas Bürgisser, Juliane Forster, Karin Haenni Eichenberger, Lukas Kramer, Timothy Pfannkuchen, Markus Ruf, Katja Schatt, Helen Weiss, Robert Wildi

Druck Swissprinters AG, Zofingen

Lithografie tnt-graphics AG, Kloten

Titelbild Sven Hagolani/Corbis

Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit

ausdrücklicher Genehmigung gestattet. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung

abgelehnt. In der Zeitschrift publizierte Inserate dürfen weder ganz noch teilweise

kopiert, bearbeitet oder sonst wie verwendet werden. Ausgeschlossen ist insbe sondere eine

Einspeisung auf Online-Dienste.

!"#"$%&HAUSWie viele Menschen wohnen unter Ihrem Dach? Wenn sich mehrere Individuen einen Haushalt teilen, ist nicht immer eitel Sonnenschein ange-sagt. Gerade Familien brauchen Strategien, um den Alltag gemeinsam zu bewältigen.

Na, alles klar? Ich hatte heuteMorgen voll den Stress. 08:03

Yep. Voll vergessen, dass heute Schulausflug ist.Hatte nur tiefgefrorene Cervelats auf Vorrat! 08:15

Doch. Aber da müsste man haltdraufschauen. 08:17

Sehr witzig. Du vergisst natürlichnie einen Termin! 08:22

Sendepause?! Man hört so nichts... 17:38

Tja... 17:57

Lass mich raten … hast mal wiedernicht in die Agenda geschaut? 08:12

Hast du keinen Familienplaner? 08:16

Setz dir doch jeden Abend einen Handyalarm.Und einen Alarm für den Alarm. 08:20

Hatte Zahnarzttermin vergessen. War zehnMinuten zu spät!!! 17:56

Sagen wir mal, ich habs sicher besserim Griff als du. 08:26

RedaktionsleitungTanja Hegglin, Raphael Hegglin

HEIZÖL

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HAUS MAGAZIN 2/20164

Inhaltsverzeichnis

DRAUSSEN

45 Mehr Anschluss nach der Sanierung Wie man die Vernetzung auf den neusten Stand bringt

DOSSIER ENERGIE52 Lasst die Sonne zum

Fenster rein Grosse Fensterflächen helfen Energie sparen

56 Kleine Tiere, grosse Wirkung So schaffen Sie Lebensraum für Nützlinge

DOSSIER HYPOTHEK62 Höhere Hürden

Ab 50 wird es schwieriger, eine Hypothek zu erhalten

DRINNEN

9 Hochrisikozone trautes Heim So vermeiden Sie Unfälle zuhause

14 Mit Schweizer Präzision und Handwerkskunst Zu Besuch bei 4B Fenster

TITELGESCHICHTE20 UNTER EINEM DACH

In einer Familie prallen unterschiedliche Charaktere, Interessen und Bedürfnisse aufeinander. Ein paar einfache Survival-Tipps helfen Eltern, das Zusammenleben harmoni- scher zu gestalten.

20

29 Klein bauen, gross geniessen Kleinbauten: Vom Pavillon bis zum Velounterstand

34 Neues Jahr, neues Gartenglück Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für neue Gartenpläne

36 Stilbewusstes Design Serie Gartentypen: Teil 1

40 Hortensien Jetzt sind schon vorgetriebene Pflanzen erhältlich

41 Gartenkalender Diese Arbeiten fallen im März an

42 Wiederbelebte Tradition Günstige Sportcoupés sind wieder im Trend

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45SERVICE

56

34

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Inhaltsverzeichnis

6 Hausgeschichten Der Ämtliplan

27 Wie wohnen andere? Hereinspaziert!

50 Vergessene Schätze Teil 2: Spielzeug – kleine Schätze

54 Marktplatz66 Kreuzworträtsel

RUBRIKEN

Haus Arena7 Kostenlose Infoabende

«Gebäude erneuern – aber wie?»17 Kostenlose Infoabende

«Der Weg zur Traumküche»

Haus Magazin18 Als Premium-Kunde profitieren

Haus Beratung58 Eigentümerversammlungen61 Ratgeber

Haus Shop63 Top-Deals im März

EXTRAS

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HAUS MAGAZIN 2/2016

Zusammenleben

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DRINNEN

In einer Familie prallen unterschiedliche Interes-sen und Bedürfnisse aufeinander. So klappt das Zusammenleben. TEXT Tanja Hegglin

Bilde

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Teeniemädchen, die um den Haarföhn streiten, Kinder, die übers Abend-essen maulen, Ehemän-ner, die den Müll nicht

rausbringen: Das Zusammenleben ver - schiedener Charakteren birgt so man-chen Zündstoff. Doch so mancher häusliche Konflikt lässt sich mit ein-fachen Mitteln vermeiden. Wenn un-terschiedliche Menschen unter einem Dach wohnen, so helfen eine durch-dachte Einrichtung und Organisation, damit sich alle wohlfühlen. Anhand eines Tagesablaufs lassen sich die wun-den Punkte eines Haushalts ziemlich schnell lokalisieren. Zum Beispiel bei Familie Meier – einer fiktiven Familie, die in einem geräumigen 5,5-Zimmer-Haus wohnt, bestehend aus Mutter, Vater, der 12-jährigen Sophie und dem 10-jährigen Noah. Das Zentrum des Hauses ist der offene Wohn- und Ess - bereich mit Küche. Im oberen Stock-werk sind die Schlafräume unterge-bracht. Es gibt ein Bad im OG und ein kleines Gästebad im EG. Gute Voraus-setzungen für einen entspannten Fami-lienalltag. Werfen wir also mal einen Blick auf einen typischen Wochentag bei den Meiers. Wo gibts Probleme? Und was lässt sich dagegen tun?

06.30 Uhr: Der Wecker im Elternschlafzimmer

klingelt. Frau Meier drückt auf den Schlummerknopf. Nur fünf Minuten! Ihr Mann schlurft derweil schon Rich-tung Badezimmer. Die kurze Dusche weckt seine Lebensgeister. Während er sich rasiert, weckt Frau Meier die Kin-der. Oder versucht es zumindest. Licht an! Sophie zieht sich die Decke über den Kopf. Noah blinzelt sie entgeistert an. Ach, die werden schon noch wach.

Planen Sie genug Zeit für sich ein, bevor Sie die Kinder wecken müs-sen – auch wenn Sie müde sind. Eine halbe Stunde lang in Ruhe die morgendliche Routine erledigen und einen Kaffee trinken: So star-ten Sie gelassen in den Tag. Und: Besonders Morgenmuffel lieben Lichtwecker. Quälen Sie sich und Ihre Liebsten nicht mit einem schril-len Ton, der Sie aus dem Tiefschlaf reisst. Lichtwecker simulieren den Sonnenaufgang und lassen Sie auf natürliche Weise aufwachen.

Survival-Tipp

Survival Guide für Familien

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DRINNENZusammenleben

21HAUS MAGAZIN 2/2016

07.00 Uhr: Herr Meier trinkt seinen Kaffee aus. Er

muss früh los, wenn er um 8 im Büro sein will. Noch schnell die Zähne put-zen – aber was ist das? Die Badezim-mertür ist zu. Er klopft. «Besetzt!», ruft die Tochter mürrisch. «Was machst du denn so lange? Ich verpasse den Bus!», ruft er zurück. Frau Meier hat sich in-zwischen angezogen und kommt aus dem Schlafzimmer. Das gibts doch nicht! Noah liegt immer noch im Bett. «Aufstehen!», ruft sie und zieht ihm die Decke weg. Er muss in einer hal- ben Stunde los! Frau Meier eilt in die Küche – Frühstück machen.

Halten Sie im Gästebad bzw. -WC immer ein kleines Set mit Zahn-bürste, Föhn, Kamm etc. bereit. Am besten verstauen Sie die persön-lichen Utensilien in mit Namen beschrifteten Behältern. So kann jedes Familienmitglied mit einem Handgriff sein persönliches Sur-vival-Kit hervorholen. Legen Sie die Kleidung für den nächsten Tag schon am Vorabend bereit, das spart morgens Zeit und Nerven.

Survival-Tipp

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HAUS MAGAZIN 2/2016

Zusammenleben

22

DRINNEN

07.15 Uhr: Das war knapp! Herr Meier hat den

Bus zum Bahnhof gerade noch erwi-scht. Frau Meier saust unterdessen in der Küche umher. Sophie sitzt mit nas- sen Haaren am Tisch und stochert schlecht gelaunt in ihrem Müsli herum. «Maaami, ich finde meine Badehose nicht», heult es aus dem oberen Stock. Richtig, heute ist Schwimmunterricht und die zweite Badehose ist in der

Wäsche. Frau Meier seufzt. «Iss dein Müsli, ich suche sie unterdessen.» Wo ist das Teil nur? Im Kleiderschrank nicht. Im Turnbeutel auch nicht. Sie durch-

Setzen Sie auf Startrampen. Jedes Familienmitglied hat zum Beispiel einen eigenen Korb oder ein Schrankfach. Dort sind Schlüssel, persön-liche Geräte, Mützen etc. verstaut – und nur dort! Äusserst hilfreich ist auch eine „Kommandozentrale“. Ein prominenter Familienkalender mit allen Terminen ist das Herzstück dieser Zentrale. Hinzu kommen Post-fächer – so kommt die Post gleich zum richtigen Empfänger. An einer Pin- oder Magnetwand hängen zum Beispiel Stundenpläne, Einkaufslis-ten, wichtige Telefonnummern und Infozettel zu schulischen Terminen – adieu, Papierhaufen! Bereiten Sie den nächsten Schul- und Arbeitstag bereits am Vorabend vor, Suchaktionen am Morgen sind purer Stress.

Survival-Tipp

Die Familienkonferenz ist eine Mög-lichkeit, die Kooperationsbereitschaft in der Familie zu fördern. Sie hilft einer Familie, z.B. Gefühle mitzuteilen, sich als Team zu fühlen und gemeinsame Lösungen zu finden. Sie sollte regel-

mässig stattfinden, idealerweise einmal wöchentlich und immer zur gleichen Zeit. Hilfreich ist eine Themenliste. Mit kleineren Kindern dauert die Konfe-renz eher kurz, mit Teenagern 20 bis 60 Minuten. Das Gespräch ist von gegen-seitiger Wertschätzung geprägt. Wich-tig: Auch Kinder dürfen sagen, was sie wollen! Die Konferenz wird von einem Familienmitglied geleitet. Dieses liest die Themenliste vor. Jedes Familien-mitglied sollte die Möglichkeit bekom-men, die Konferenz zu leiten. Jüngere Kinder werden dafür etwas Hilfe be-

nötigen. Die getroffenen Vereinbarun-gen werden von einem anderen Fami-lienmitglied protokolliert – auch dies eine Aufgabe, die immer wieder jemand anders übernehmen sollte. Das Proto-koll wird an einem sichtbaren Ort auf-gehängt. Alle Familienmitglieder hal-ten sich bis zur nächsten Konferenz an die Vereinbarungen. Es kann vorkom-men, dass man eine Vereinbarung nicht einhalten kann, weil zum Beispiel an einem Tag die Zeit dafür fehlt. Wichtig ist hier, dass man dies der Familie kom-muniziert. Niemand ist perfekt!

Experten-Tipp von Annamaria Fisler, Erziehungsberaterin/Elterncoach, www.annamariafisler.ch

wühlt den Garderobenschrank im Flur. Endlich gefunden! Was macht die Bade-hose in der Garderobe?? Jetzt aber los. Oh nein, den Znüni hat sie vergessen ...

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DRINNENZusammenleben

18.10 Uhr. Herr Meier setzt einen Topf Pasta auf.

Die Kinder kommen jeden Moment aus dem Hort. Seine Frau hat nach der Arbeit noch Spanischkurs. «Hallo

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Zusammenleben

24

DRINNEN

Papi!» Du meine Güte, die beiden sind ja völlig durchnässt! Stimmt ja, draus-sen schüttet es mittlerweile wie aus Kübeln. «Was gibts zu essen?» Schuhe und Jacken landen auf dem Boden. Auf dem Parkett bilden sich Pfützen. Herr Meier holt schnell einen Wischlappen und hört aus der Küche das zischende Geräusch überkochender Pasta. «Ich will vor dem Fernseher essen», sagt Sophie. Herr Meier kocht langsam, aber sicher ebenfalls über.

20.15 Uhr. Als Frau Meier zuhause eintrifft, ist

es verdächtig ruhig. Ob ihr Mann mit den Kindern gerade ein Scrabble spielt? Nein, er liegt ausgestreckt auf dem Sofa

Ordnung ist ein leidiges Thema. Hier zeigt sich deutlich, wie un-terschiedlich die einzelnen Familienmitglieder sind – meist zum Leidwesen der ordentlichsten Person. Dafür werden die unordent-licheren Bewohner ständig gemassregelt. Keine gute Vorausset-zung für ein harmonisches Zuhause! Am besten einigt man sich auf ein Mindestmass an Ordnung und Sauberkeit (siehe auch Expertentipp). In den eigenen Schlafzimmern sollte mehr Tole- ranz herrschen. Kinderzimmer dürfen auch mal unordentlich sein. Gerade für Teenager ist es wichtig, über ihr eigenes Reich zu verfügen – ohne dass sie fortwährend kritisiert werden. Erwach-sene sind in erster Linie Vorbilder. Leben Sie dem Nachwuchs vor, dass Aufräumen und Putzen sogar Freude bereiten kann! Gestal-ten Sie Kommunikationszonen wie Ess- und Wohnbereich so, dass sich alle Familienmitglieder wohl fühlen. Textilien wie Teppiche, Kissen und Decken wirken einladend und schlucken den Schall.

Survival-Tipp

Jedes Familienmitglied entspannt sich auf seine Weise. Sich zwischen- durch vom Trubel des Alltags zu-rückzuziehen und Kraft zu tanken, ist wichtig. Doch aufgepasst beim Medienkonsum: Fernsehen, Handy-spiele, Konsolen & Co. haben zwar kurzzeitig eine entspannende Wir-kung. Doch das flackernde blaue Licht der Bildschirme kann dazu führen, dass das Hirn nicht in den «Abendmodus» schaltet – Einschlaf-störungen können die Folge sein. Action-Spiele und – Filme sind der Entspannung ohnehin nicht zuträg-lich. Und Gamer wissen: Kaum et - was lässt Zeit so rasant vergehen wie ein Spiel. Ehe man sichs ver-sieht, sind drei Stunden vorbei. Schade drum!

Survival-Tipp

und hört mit dem Kopfhörer Musik. Er würde nicht einmal mitkriegen, wenn ein Einbrecher ins Haus schliche, denkt Frau Meier. Schmutziges Geschirr sta-pelt sich auf der Anrichte. Und die Kin-der? Spielen oben Playstation. Ein Auto - rennspiel vor dem Schlafengehen!

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Zusammenleben

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DRINNEN

Wo sind die typischen Schwachstellen in einem Familienhaushalt, weil unterschied- liche Bedürfnisse aufeinander prallen?Schon bei der Planung eines Hauses wird oft zu wenig auf die individuellen Bedürfnisse geachtet. Man schaut eher auf die Aussenansicht und die Haus-technik als aufs eigentliche Wohnen. Probleme entstehen etwa durch den ho-hen Lärmpegel, fehlende Rückzugsorte oder zu wenig Stauraum. Ein zu kleines Badezimmer kann beim morgendlichen Zähneputzen zur Kampfzone werden.

Stichwort Badezimmer: Haben Sie Tipps, wie man ein Bad so gestalten kann, dass sich alle darin wohlfühlen?Die einfachste Lösung wäre genügend Raum. Da dies jedoch ein sehr budget-abhängiger Faktor ist, liegt die Lösung in der Einteilung und dem Stauraum. Gerade am Morgen möchte man nicht schon gestresst zur Arbeit gehen, weil in Badezimmer Unordnung herrscht. Schränke, Einbauschränke und auch kleine dekorative Schachteln können hier helfen. Wie es darin aussieht, spielt keine grosse Rolle. Der erste Eindruck wirkt jedoch Wunder.! Zwei statt ein Waschtisch ist natürlich ein riesiger Vorteil, da man sich so nicht im Weg steht.!

Wie kann die Einrichtung eine kommuni-kative Atmosphäre fördern?Damit Kommunikation funktioniert, braucht es grundsätzlich die Aufmerk-samkeit aller Beteiligten. Daher ist

«Ein runder Esstisch ist optimal»

Wie das Interieur eine gemütliche, kommunikative Atmosphäre unterstützen kann, verrät Einrichtungs-berater David Zbinden.

es wichtig, dass die Umgebung nicht ablenkt – also keine Handys oder ein laufender Fernseher. Für eine gute Kommunikation sollten sich alle sehen können. Im Essbereich wäre ein runder Tisch optimal.! Die Beleuchtung sollte nicht blenden und eine gemütliche At-mosphäre schaffen, dies erreicht man mit eher warmem Licht 2800 –3000 Kelvin.

A propos gemütlich, wie schaffen sich die Familienmitglieder eigene Ruhezonen? Perfekt sind eigene Räume, die zum Bei-spiel als Lesezimmer, zum Spielen, als Kinoraum oder auch als Meditations-raum einrichtet werden. Ist dies nicht möglich, kann ein Wohnbereich unter-teilt werden, etwa mit einem Bücher - regal oder einem Sideboard. So wird eine ruhige Ecke mit einem Relaxsessel oder einem Sitzsack geschaffen. Dazu eine Stehleuchte und voilà, schon hat man einen Lesebereich als Rückzugs-ort.

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Bad

27HAUS MAGAZIN 2/2016

DRINNEN

Die 29-Jährige wohnt mit Freund und Kater in einer 1950er-Wohnung. Um Ta-geslicht in den schlauch-

artigen Flur zu lassen, hat das Paar die Türen zum Ess- und Wohnzimmer hin demontiert. Die Deckenbeleuch-tung ist Marke Eigenbau: «Ich habe für wenig Geld zwei Fadenlampen sel-ber gebastelt», sagt Michaela. Neben der Grundbeleuchtung sollte auch in-direktes Licht her – umgesetzt durch zwei Wandleuchten. Der Flur wurde polarweiss gestrichen, zwei Wände er-hielten einen malvefarbenen Anstrich. Als Kontrast platzierte Michaela ein weisses Schuhregal in Hochglanz und einen Spiegel vor die farbige Fläche. «In einem dunklen Raum reflektie-ren Spiegel und Hochglanzflächen das Licht und lassen ihn heller und grösser wirken», weiss die kreative junge Frau. Vor die anderen farbigen Flächen ka-men Bank und Bildergalerie – ebenfalls in Weiss. Die Kissen für die Bank hat sie selbst genäht.

Vögel auf Wäscheleine

Für die Garderobe suchte Michaela Vogelsilhouetten, die sie ausgedruckt als Schablone benutzte. Die mit Blei-stift gezeichneten Umrisse wurden in Malve ausgemalt. «Dann haben wir Wandhaken angebracht, und fertig war die Garderobe.» Zwei Teppiche vor der Sitzbank machen den Flur noch gemüt-licher. Damit sie nicht ständig verrut-schen – «unsere Katze benutzt den Flur

Hereinspaziert!In der neuen Serie «Wie wohnen andere?» gewähren ganz normale Leute spannende Einblicke in ihr Zuhause – jenseits der Werbefotografie. In dieser Ausgabe stellt Michaela ihren einladend gestalteten Flur vor. TEXT Tanja Hegglin

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gern als Rennbahn» – hat Michaela die Teppiche mit Panzertape zusammenge-klebt und mit einer Anti-Rutsch-Matte versehen. Das Beispiel zeigt, wie selbst ein schmaler Flur mit wenig Aufwand zu einem einladenden Bereich wird.

Wollen Sie anderen zeigen, wie Sie wohnen? Dann melden Sie sich

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