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Jahresbericht 2011 1 11.01.2012 Ostkirchliches Mons. Dr. Albert Rauch Institut Mons. Dr. Nikolaus Wyrwoll Regensburg Tel [+49] 0941 / 57009 Ostengasse 31 Fax [+49] 0941 / 52551 D-93047 Regensburg E-Mail: [email protected] www.oki-regensburg.de Reisen, Tagungen und Begegnungen 2011 Im Auftrag der Ökumenischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz Arbeitsgruppe KIRCHEN DES OSTENS Vorsitzender: Bischof Dr. Gerhard Feige, Magdeburg Vorher: Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg ab 1966 Bischof Dr. Franz X. Eder von Passau ab 1986

2011 · 25. Kubat Rodoljub 1997-2000 Theologe in Belgrad 26. Latinoviċ Vladimir 2005-2010 Doktorand und Assistent in Tübingen 27. Markoviċ Aleksandar 2008-2009 Theologe in Belgrad

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Jahresbericht 2011 1 11.01.2012

Ostkirchl iches Mons. Dr. Albert Rauch

Inst i tut Mons. Dr. Nikolaus Wyrwoll

Regensburg Tel [+49] 0941 / 57009 Ostengasse 31 Fax [+49] 0941 / 52551 D-93047 Regensburg E-Mail: [email protected] www.oki-regensburg.de

Reisen, Tagungen und Begegnungen

2011

Im Auftrag der Ökumenischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz

Arbeitsgruppe KIRCHEN DES OSTENS Vorsitzender: Bischof Dr. Gerhard Feige, Magdeburg Vorher: Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg ab 1966 Bischof Dr. Franz X. Eder von Passau ab 1986

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Jahresbericht 2011 2 11.01.2012

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Jahresbericht 2011 3 11.01.2012

INHALTSVERZEICHNIS

Begegnungen, Reisen und Tagungen mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen

2011

28.01 – 01.02 Reise nach Serbien und Bulgarien S. 5 11. – 16.03 Teilnahme an der Ökumenischen Woche in Trient-Cadine S. 15 01. – 07.05 Reise nach Rumänien S. 15 18. – 21. 05 Tagung in Thessaloniki S. 25 25. – 28. 05 Tagung in Minsk S. 37 30. 05 Einweihung Marienkapelle in Allersdorf/Abensberg S. 45 02. – 08. Gruppenfahrt nach Thessaloniki und Makedonien S. 49 19. -21. 10 Kongress des Moskauer Instituts St. Andreas in Bose/Mailand S. 59 27. – 29.10 Teilnahme an Heiligsprechungsfeier von S. Andrei in Sibiu S. 65 11. – 12.11 Beerdigung Metropolit Damaskinos Papandreu in Chambesy S. 69 16.11 „Goldene Sonnenblume“ an OKI überreicht in Minsk S.75 08.12 Einweihung einer weiteren Marienkapelle in Allersdorf S. 77 08.12 Übergabe einer Römischen Goldmünze aus der Gründerzeit von Regensburg-Castra Regina, gefunden im Klosterhof OKI, an die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Regensburg S. 79 Stipendiaten der AG Kirchen des Ostens im Jahre 2011 S. 81 Weihnachtsbrief OKI 2011 S. 85

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Jahresbericht 2011 4 11.01.2012

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Jahresbericht 2011 5 11.01.2012

Tätigkeit, Begegnungen und Reisen

im Dienste der AG Kirchen des Ostens

2011

25. 01 – 01.02. 2011 Reise nach Serbien und Bulgarien

Wie in vielen früheren Jahren waren wir auch diesmal wieder zum Fest des Heiligen Sava in Serbien und zum Fest der Drei Hierarchen in Bulgarien (siehe frühere Jahresberichte). Dienstag 25. 01.2011 Abfahrt von Regensburg um 11.26 Uhr – Ankunft Belgrad Flughafen 16.35 Uhr.

(Dr. N. Wyrwoll war schon mit einem früheren Flug nach Belgrad gekommen – er fuhr von dort gleich nach Belgrad. Er flog dann am Freitag nach Athen zur Priesterweihe des uns bekannten Diakons Pan-teleimon Manoussakis, und von dort direkt nach München zurück am Samstag 29.01. – siehe eigenen Bericht)

Am Flughafen holte mich Diakon Nikola ab und brachte mich direkt zum etwa 80 km entfern-ten Šabac zu Bischof Lavrentije (Trifunovic *27.1.1935, Bischof seit 16.07.1967, 1989-1991 Bischof für Westeuropa) den wir seit 1969 kennen und schätzen. Er hatte, wie früher, im Hotel Galeb in der Nähe der Kathedrale ein Zimmer bestellt (und be-zahlt). Nach kurzem Zusammensein in seiner bescheidenen Residenz nahmen wir an einer Fest-Akademie zu Ehren des hl. Sava im Theater teil. Prof. Dr. Radovan Bigoviċ hielt den Festvor-trag, Schüler sangen und spielten Szenen aus dem Leben des Heiligen. Abendessen und Austausch von gemeinsamen Erinnerungen. Mittwoch 26.01.2011 Um 07.30 Uhr in der nahen Kathedrale. Wie jeden Tag versammelten sich etwa 16 Priester der Stadt zum gemeinsamen Morgenlob (Utrenije) mit dem Bischof. Die meisten kannten mich schon, begrüßten mich sehr freundlich und nahmen mich ins Chorgestühl. Auch Nikola Kovačeviċ grüßte mich herzlich, war eifrig beim Gebet dabei (Stipendiat im OKI 2004-07), er machte einen sehr guten Eindruck auf mich. Dann fuhr ich mit Diakon Nikola zu zwei Frauenklöstern in der Nähe zu Bosnien beim Grenzfluss Drina (Kloster čokkešina und Kloster Petkovica). Überall freundliche, meist alte Schwestern, die mit viel Mühe in den letzten Jahren ihre Klöster wieder renoviert und mo-dernisiert haben. Um 17.00 Uhr wieder in der Kathedrale zur „Nachtwache – bdenije“ mit Vesper und Morgen-lob. Die Priester drängten mich als ersten zum Bischof zur festlichen Pomazanije (Salbung der Stirn mit geweihtem Öl). Donnerstag 27.01.2011 Um 09.00 Uhr feierliche Liturgie zum Festtag des heiligen Sava. Anschließend in eine Technische Hochschule zur Sava-Akademie mit Gesängen und Darstel-lungen der Schüler und mit Segnung des Festtagskuchens (rezanije kolača).

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Jahresbericht 2011 6 11.01.2012

Dasselbe dann auch in der nahen Volksschule „Nikola Velimiroviċ“, dort auch Mittagessen in einem Klassenzimmer, zusammen mit den Lehrern. Inzwischen war, wie jedes Jahr, Familie Wrobel aus Gifhorn (Erbauer des Mühlenmuseums) mit Frau und einer befreundeten Familie eingetroffen, da ja an diesem Tag auch der (76.) Ge-burtstag des Bischofs ist. Nach festlichem Mittagessen im Bischofshaus, fuhr mich der Diakon nach Belgrad, wo ich wie schon oft im kath. Bischofshaus in dieser Nacht sein sollte. Mit EB Stanislav Hočevar fuhren wir (GV P. Rochmes und N. Wyrwoll) zum Sava-Zentrum, wo ab 20.00 Uhr eine feierliche Sava-Akademie, wie schon früher, selbst zu Zeiten von Mi-loševic, stattfand. Es war mir eine große Freude, neben Bischof Lukian (Panteliċ, Stipendiat im OKI 1978/79) zu sitzen. So konnten wir gemeinsame Erinnerungen an seine Regensburger Studienzeit und seine damaligen Studienkollegen austauschen. Die Akademie, vom Kultusministerium ausgerichtet, war anders als bisher: im Programm waren auch moderne Lieder, Tänze und Musik. Das war wohl auch bewusst so gemacht: man soll nicht nur zurückschauen auf den historischen Sava, der zu seiner Zeit das damalige kultu-relle Leben bereicherte, sondern man wollte auch zeigen, das diese Kultur auch kontinuierlich weitergeht in die heutige Zeit und die heutige moderne Kultur und Kunst bereichert. Samstag 28.01.2011 Um 07.00 Uhr allein zu Fuß zum Bahnhof. 07.50 – 18.00 Uhr mit dem Zug München-Istanbul (Orient-Express) nach Sofia. So hatte ich viel Zeit zum Nachdenken über die 45 Jahre Kontakte zu Serbien und Bulgarien und über Gottes Führung in der Zeit des Kommunismus, des Umbruchs und der heutigen, nicht weniger schwierigen „Zeit der Krise“, wie ich oft in diesen Tagen hören musste. Doch wurde mir auch sehr deutlich, dass dahinter ein Plan der Unendlichen Liebe Gottes steht und dass jeder von uns von Ewigkeit her ein Wort Gottes ist, von Ewigkeit her von Gott er-wählt in dem WORT Gottes, von dem Paulus sagt: „In Christus hat uns der Vater erwählt vor der Erschaffung der Welt“ (s. Eph 1,4 und Röm 8,29). Über den anschließenden Aufenthalt in Bulgarien siehe eigener Bericht.

So war auch diese Festwoche des heiligen Sava in Serbien und der Drei Hierarchen in Bulgarien

wieder für uns alle bereichernd und der Einheit dienend.

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Jahresbericht 2011 7 11.01.2012

Kloster Petkovaca Šabac - B. Lavrentije beim Anschneiden des Festtagsku-chens

Klosterkirche Ciokkesina – Neues Kuppelfresko

Šabac – Ehemalige Bischöfliche Residenz – Jetzt Volksbib-liothek

Kloster Ciokesina

Kloster Petkovaca

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Jahresbericht 2011 8 11.01.2012

Ehemalige Stipendiaten aus dem serbischen orthodoxen Patriarchat

1. Alimpiċ P. Jovan 1996-1999 Religionslehrer in Salzburg und Umgebung 2. Aras Antonio 2007 Theologe in Zemun 3. Dajkoviċ P. Petar 1984-1986 Pfarrer 4. Deliċ Marko 2009 Theologe 5. Dokiċ {B. Konstantin) 1995 Bischof Mitteleuropa 6. Dušaniċ Sretoje 1992/93 Pfarrer in Düsseldorf 7. Eriċ Marko 2009 Theologe 8. Gačiċ Veljko 1991/92 Pfarrer in Berlin und Ostdeutschland 9. Gligoriċ Mirolub 2001/02 Theologe in SRB-21410 Futog 10. Hotnjanin P. Igor 1995 Pfarrer in Schweden 11. Ilic P. Marko + 1993 1970 (Ikonenmaler +) 12. Iliċ Slobodan 2001 Theologe in SRB 37204 Veliki Šiljegovac 13. Jačov Marko 1974-1976 Theologe, studierte teilweise in Rom 14. Jerkiċ Dragiša 2004-2007 Theologe in BOSNIA – 75446 Miliči 15. Jeftiċ Marko 2009 Theologe in Belgrad 16. Jovanoviċ Marko 2009 Theologe in Belgrad 17. Karajčiċ Sr. Nektaria 2002 Religionslehrerin serb.orth. Kirche in Hildesheim 18. Karan Dragan 2005/06 Theol. Assistent Belgrad 19. Karanoviċ P. Zoran 1997/98 Protosighel in Bosnien 20. Kisiċ Rade 2005 Theologe in Belgrad 21. Kitanoviċ P. Aleksa 1999-2001 Theologe in Belgrad 22. Knjeginjiċ P. Petar 1996/97 Pfarrer in Österreich 23. Kneževiċ Dr. Mikonja 2010 Philosophie und Theologie 24. Kovačeviċ Nikola 2004-2007 Religionslehrer in SRB15000 Šabac 25. Kubat Rodoljub 1997-2000 Theologe in Belgrad 26. Latinoviċ Vladimir 2005-2010 Doktorand und Assistent in Tübingen 27. Markoviċ Aleksandar 2008-2009 Theologe in Belgrad 28. Matiċ P. Mičo 1995 Pfarrer in Augsburg 29. Mihajloviċ Djorge 1996 Theologe in Belgrad 30. Mijatoviċ Radoslav 2008 Theologe in Belgrad 31. Milivojeviċ P. Cvetko 1978/79 Pfarrer in SRB-21000 Novi Sad 32. +Motika {B. Dositej) 1982/83 Bischof für Großbritannien und Skandinavien 33. Nikoliċ P. Prvoslav 1973-1976 Pfarrer in SRB11851 Vernjačka Banja 34. Ostojiċ Georg 2006-2008 Theologe in Belgrad 35. +Panteliċ{B. Lukian) 1979 Bischof von Buda 36. Petroviċ Nikola 1973-1977 Theol. Schule Sremski Karlovci 37. Prodanoviċ P. Simeun 1983-1984 Pfarrer in Zürich 38. Radiċ Dragan 205-206 Theologe in BOSNIA-79000 Prijedor 39. +Radosavljeviċ{B. Artemije) 1976/77 ehem. Metropolit von Raška-Priszren 40. Rajiċ P. Filimon 1977 Mönch im Kloster Studentica 41. Sajloviċ Mirko 2002 Prof. Theol. Belgrad 42. Saviċ Boris 2001 Theologe SRB-11080 Zemun 43. Smlatiċ Zvonko 1997-1999 Lehrer USA-Sarasota 44. Stankoviċ Alexandar 1996 Religionslehrer SRB21411-Begeč 45. Tataloviċ Vladan 2006/11 Doktorand in Münster 46. Tomiċ P. Vasilije 1972/73 Pfarrer in CDN-Toronto 47. Topoliċ P. Nebojša 1994/95 Protodiakon im Patriarchat Belgrad 48. Vuksanoviċ Ivan 2009 Theologe in USA 49. Ziviċ Milkos Miodrag 1979 Ikonenmaler

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Jahresbericht 2011 9 11.01.2012

25. 01 – 01.02. 2011

Reise nach (Serbien und) Bulgarien Wie in vielen früheren Jahren waren wir auch diesmal wieder zum Fest des Heiligen Sava in Serbien und zum Fest der Drei Hierarchen in Bulgarien (siehe frühere Jahresberichte). Dienstag 25. 01.2011 Abfahrt von Regensburg um 11.26 Uhr – Ankunft Belgrad Flughafen 16.35 Uhr.

(Dr. N. Wyrwoll war schon mit einem früheren Flug nach Belgrad gekommen – er fuhr von dort gleich nach Belgrad. Er flog dann am Freitag nach Athen zur Priesterweihe des uns bekannten Diakons Panteleimon Manoussakis, und von dort direkt nach München zurück am Samstag 29.01. – Siehe eigenen Bericht - Ebenso eigener Bericht über die Tage in Serbien

Freitag 28.01.2011 Um 07.00 Uhr allein zu Fuß zum Bahnhof (A. Rauch). 07.50 – 18.00 Uhr mit dem Zug München-Istanbul (Orient-Express) nach Sofia. So hatte ich viel Zeit zum Nachdenken über die 45 Jahre Kontakte zu Serbien und Bulgarien und über Gottes Führung in der Zeit des Kommunismus, des Umbruchs und der heutigen, nicht weniger schwie-rigen „Zeit der Krise“, wie ich oft in diesen Tagen hören musste. Doch wurde mir auch sehr deutlich, dass dahinter ein Plan der Unendlichen Liebe Gottes steht und dass jeder von uns von Ewigkeit her ein Wort Gottes ist, von Ewigkeit her von Gott erwählt in dem WORT Gottes, von dem Paulus sagt: „In Christus hat uns der Vater erwählt vor der Erschaffung der Welt“ (s. Eph 1,4 und Röm 8,29). Dekan Dr. Emil Traičev hatte zwei ehemalige Stipendiaten zur Abholung an den Bahnhof geschickt, (Assistent Zvetoslav Ribolov OKI 2005 und Dr. Ivan Christov OKI 2010).Wir fuhren mit Taxi zum Hotel ‚Sveta Sofia’, wo wir ja auch mit der Etterzhausener Gruppe im September 2009 wohnten. Samstag 29.01.2011 Vormittag ruhiger Gang durch die Stadt in die altbekannten Kirchen (Sv. Nedelja, S. Alexander Nevskij, Sv. Sofia, Russische Kirche, Sv. Petka) und Teilnahme an Liturgie und Gebet. Gegen 14.30 zur Theologischen Fakultät, die ja weiterhin im Gebäude der Theologischen Akademie ist, auch wenn sie jetzt zur staatlichen Universität St. Kliment Ochridski gehört. Lange Unterhaltung mit Prof. Anthony Hubančev, mit dem ich seit dem ersten Besuch im April 1967 verbunden bin. Über 2 Stunden Unterhaltung und Geistliche Gespräche über die heutige Zeit und die positive Sicht all der heutigen Schwierigkeiten. Ich konnte da ihm Hoffnung geben, gerade auch im Blick auf die Botschaft von „Jesus dem Verlassenen“, der die ganze Gottverlassenheit der Menschen aller Zeiten als Gott-Mensch am Kreuz mit-leidet und mit-trägt und damit auch alle Gotverlassenheit aller Menschen erlöst. Auch das Europa-Motiv, die12 Sterne auf dem blauen Hintergrund, sind ja als Marianisches Symbol ein Zeichen der Hoffnung (Apok 12). Allmählich kamen auch wieder viele andere „Ehemalige OKI-Stipendiaten“, die ich in den letzten Jah-ren immer wieder bei dieser Gelegenheit sehe und die freundlich und dankbar auf mich zukommen (s. frühere Berichte). Um 17.00 Uhr Vespergottesdienst zusammen mit den Studenten und vielen ehemaligen OKI-Stipendiaten. Anschließend Empfang im Rektorats-Saal, mit vielen Freunden und Bekannten. Dr. Svetoslav Ribolov begleitete mich bis zum Hotel. Sonntag 30.01.2011 Fest der Drei Hierarchen – Patrone der Theologischen Fakultät Sofia Um 09.00 Uhr Liturgie, Hauptzelebrant Bischof Sioni, den wir seit langem kennen (s. frühere Berich-te).

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Jahresbericht 2011 10 11.01.2012

Wieder festliches Zusammensein im Rektoratssaal. Es waren auch drei Fokolarinnen anwesend. Anschließend Festakademie im Großen Saal mit Festvortrag von Dr. Anna Marinova, die sich herzlich bei mir bedankte, dass sie nun das Doktorat in Sofia abschließen konnte und dass ihr dazu der dreima-lige Sommeraufenthalt im OKI mit Bibliothekstudium an der Regensburger Uni-Bibliothek sehr viel geholfen hatte. Sie interpretierte sehr gründlich Gen 3, mit vielen Zitaten aus jüdischer und patristi-scher Exegese, bereichert mit Bildern (PowerPoint). Inzwischen warteten auf mich schon die beiden ehemaligen Stipendiaten aus Stara Zagora, Dr. Stefan Stefanov und P. Michael Rumenov, die von Metropolit Galaktion geschickt worden waren, um mich nach Stara Zagora zu bringen. Zuerst fuhren wir direkt von Sofia zum Kloster S. Athanasius. Nach der Überlieferung hat dort der heilige Athanasius von Alexandrien (*ca. 296, +373) einige Zeit verbracht. vor oder nach seiner Teil-nahme am Konzil von Serdica-Sofia (343-344). Dort ist neben einer Höhle auch eine wundertätige Quelle. Fast zur gleichen Zeit kam Metropolit Galaktion an (Tabakov, *26.02.1949, 1985/86 im OKI, Bischof seit 25.03. 1989). Wir nahmen teil an der Vesper, an deren Ende eine Novizin die Mönchstonsur er-hielt und als Sr. Serafima endgültig eingekleidet wurde. Dann gemeinsam nach Stara Zagora zum Abendessen in der Residenz mit vielen fröhlichen Erzählun-gen und Austausch von Erinnerungen an seine Zeit im OKI und an die Erlebnisse mit den Studienkol-legen dort aus den verschiedenen Ländern und Ortskirchen.. Dann zum „Hotel Forum“ zur Übernachtung. Montag 31-01.2011 Um 09.00 reichliches Frühstück mit Metropolit Galaktion in der Residenz. Dann im Auto von Stefan Stefanov mit M. Galaktion und P. Michael zur Gedächtniskirche am Shipka-Pass. Dort begrüßten uns die Mönche mit Abt Januarij, der auch schon einmal im OKI war mit der großen Gruppe am 08.06.2008. Die Mönche sangen dort einen Hymnus, und auch ich sollte und durfte das "Salve Regina" singen. Dann zum Dorf Jasenovo. Dort leben Moslem und Christen zusammen. Da lange schon dort eine Mo-schee stand, aber keine Kirche, hat der moslemische Bürgermeister angeregt und auch mitgeholfen, dass dort auch eine orthodoxe Kirche entstehen konnte. So stehen nun die orthodoxe Kirche, und auf der anderen Seite in etwas Abstand die Moschee, friedlich beieinander: Minarett und Kuppel. Zurück nach Shipka ins Kloster, das nun wieder von einigen Mönchen besiedelt und zum Teil reno-viert ist, nachdem es fast völlig zerstört war aus der Zeit des Kommunismus, so besonders auch das ehemalige Seminar, das nun mühevoll wieder aufgerichtet wird durch die Mönche und durch den frei-willigen Einsatz von Priestern und Gemeindemitgliedern. Fröhliches Mittagessen mit vielen Erzählungen, Gesängen und Witzen. Ich wies auch hin auf die pro-videntiellen geschichtlichen Tatsachen: der häretische ikonoklastische Kaiser Leo der Isaurier hatte ab 732 endgültig Illyrien und die angrenzenden Gebiete (Thrakien und Dakien) aus der Jurisdiktion Alt-roms genommen. Hundert Jahre später haben die „Regensburger“ den heiligen Methodius verurteilt, und nach dem Tod des hl. Methodius, seine Schüler aus dem Westen vertrieben. Doch dann wurde sichtbar die Vorsehung Gottes, der alle Böse der Menschen zum Guten wendet: sie wurden freudig im Bulgarischen Reich aufgenommen. Dann aber haben gerade diese Schüler der bei-den Slawenapostel, aufgenommen durch die Bulgaren, in der Schule von Ochrid die byzantinische Kultur gepflegt, bewahrt und weiterentwickelt, als Byzanz selber schon am Untergehen war wegen moslemischer, arabischer und osmanischer Eroberung und Besetzung. Somit konnten die Bulgaren die Voraussetzungen und Vorbereitungen schaffen, dass dann hundert Jahre später die „Taufe der Rus“ und die Bekehrung der ostslawischen Völker leichter vorangehen konnte, weil nun schon die liturgischen, patristischen und kirchenrechtlichen Bücher aus dem Griechi-schen ins verständliche Kirchenslawisch-altslawische übersetzt worden waren und dort ihnen zur Ver-fügung standen. Zum Abschluss sangen wir 'V sbrannoi vojevode', wie wir es im OKI fast jeden Morgen um 09.00 Uhr in der Ostkirchlichen Kapelle singen. Abends von 19.00 – 24.00 Uhr Abendessen in der Residenz und Austausch von Erinnerungen an die Regensburger Zeit in feucht-fröhlicher Atmosphäre.

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Jahresbericht 2011 11 11.01.2012

Wir sprachen aber auch ernst und hoffnungsvoll über die Phänomene der heutigen Gesellschaft: Glo-balismus – Säkularismus - Konsumismus. Doch waren wir gemeinsam vom Glauben her überzeugt: das alles kann der eigentlichen Kraft Gottes im Gott-Menschen und in den Christen nicht schaden, sondern es wird letztlich auch zum Ausdruck von Katholizität – Sobornost – Universalismus – Vselen-nost im Sinne der Einen Kirche werden durch den „der alles in Allem erfüllt“ und durch Den, mit Dem, in Dem als dem "Christos Kosmikos - Pantokrator" alles zur Voll-Endung geführt wird. Dienstag 01.02.2011 Am Morgen fuhren mich Stefan Stefanov, P, Mihail Rumenov und ein Diakon zum Flughafen nach Sofia. Nach gemeinsamen Kaffee dort verabschiedeten wir uns auf ein baldiges frohes Wiedersehen im Sommer im OKI

So wurde auch diese Festwoche des heiligen Sava in Serbien und der Drei Hierarchen in Bulgarien

wieder für uns alle bereichernd und der Einheit dienend.

Im Rektoratssaal nach der Liturgie mit Bischof Sioni

Prof. Radko Poptodorov

Prof. Emil Ivanov (Stip. und oftmals im OKI

Festvortrag von Dr. Anna Marinova (oftmals im OKI)

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Jahresbericht 2011 12 11.01.2012

Auszeichnung für Prof. Nikolaj Schivarov

(Protoierei. Ehem. Pfr. in Wien und oft im OKI)

Stara Zagora – Metropolit Galaktion am Eingang des Klosters des hl. Athanasius (Stipendiat 1981/1982 und oft im OKI)

Shipka-Pass Gedächtniskirche

Metropolit Galaktion mit Abt und Mönchen in der Ge-

dächtniskirche am Shipka-Pass

Jasenovo: die neue orthodoxe Kirche – im Hintergrund

das Minarett der Moschee

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Jahresbericht 2011 13 11.01.2012

Ehemalige Stipendiaten aus Bulgarien

1. Andonov Božidar 1991-2000 Prof. Theol. Fakultät Sofia 2. Bacharov Christo 2008 Doktorand Sofia 3. Bakalov Kirilov 2001 Ordinariat Dorostol 4. Bardarov Dimitar 1999 Priesterseminar Sofia 5. Boiadžiev Dr. Rumen 1989-2002 Slav.byz. Institut Sofia 6. Christov Dr. Ivan 2010 Theol. Fak. Sofia 7. Dimitrov Dimitar 2004 Ordinariat Sofia 8. Dimitrov Ivan Želev 1984/85 Prof. Theol. Fakultät Sofia 9. Dimov Plamen 2003-2005 Theologe BG-5000 Veliko Tarnovo 10. +Dimov (B. Ignatii) 1980/81 Metropolit von Pleven 11. Dimov Pavel 2010-2011 Doktorand Theol. Fak. Sofia 12. Divčev Simeon 1983 u.oft im Sommer, Lehrer Priestersem. Sofia 13. Dragnev P. Iordanov 2001 Lehrer Priesterseminar Sofia 14. Georgiev Aleksandr 1998-2000 Lehrer Priesterseminar Sofia 15. Harizanov P. Kliment 2001 Assistent Theol. Fakultät Sofia 16. Hristov Kliment 1997-2001 Doktorand Sofia 17. Hubančev Antonij 1980/81 Prof. Theol. Fak. Sofia 18. Iordanov Nedko 1993-1995 Lehrer Priesterseminar Sofia 19. Ivanov Dr. Emil 2005 Dozent Theol. Fak. Sofia 20. Ivanov Ivan Berov 1999 Dipl. Theologe, Zahntechniker 21. +Kalaidjiev(B. Natanail)1985-1986 Metropolit von Nevrokop 22. Kamenov Anton 1990-1991 Theologe 23. Karamihalev P. Iančo 1993-1995 Pfarrer an Sv. Sofia in Sofia 24. Krastev Angel 1987-1990 Prof. Theol. Fak. Sofia und Schumen 25. Krasteva Irina Iotova, 2001 Mitarbeiterin Metropolie Vidin 26. Madjurov Prof. Nikolaj 1990-1991 Prof. Theol. Fak. Sofia 27. Marinova Dr. Anna 2001-2008 (jeweils imSommer) Assistentin Theol. Fak. Sofia 28. Mihajlov P. Rumenov 2003 Sekretär Metropolie Stara Zagora 29. Mihajlov Pavlov Mihail 2001 Theologe und Aussenministerium 30. Minčev Philip 1985/86 Kirchenhist. Museum Sofria 31. Mitov Angel 2000 Philosoph. Fak. Sofia 32. Mitov Valeri 1991-1993 Theologe, Techniker Sofia 33. Naskovski Valentin 1992/93 Lehrer Priesterseminar Sofia 34. Nikolčev Diljan N. 2002/03 Assistent Theol. Fak. Sofia 35. Nikolov Ivailo 2000/01 BG-5000 Veliko Tarnevo 36. Nikolov P. Sofronij 1991/92 Archimandrit 37. Nikolov P.Vissarion 2004 Protosinghel Metropolie Stara Zagora 38. Nušev Kostadin 2007 Prof. Theol. Fak. Sofia 39. Omarčevski Aleksandr 2004/05 Prof. Theol. Fak. Sofia 40. Palikarov Stoil 2006/07 Doktorand in Rom 41. Penkov Ilia 2000 Doktorand Sofia 42. Penkov Krastev 2001 Lehrer Priesterseminar Sofia 43. Petrakov Vasil 2007 Lehrer Priesterseminar Plovdiv 44. Petrov P. Ludmil 1999 Pfarrer altkal. Gemeinde 45. Popov Radko 2007 Theologe in Veliko Tarnevo 46. Pramatarov Maximilian 2001 Doktorand in Wien 47. Ribolov Svetoslav 2005 u. 2011 Assistent Theol. Fak. Sofia 48. Rusanov Dr. Rosen 2010-2011 Assistent Theol. Fak. Veliko Tarnevo 49. Saldzhiev Hristo 2010 Doktorand Sofia 50. Šilev P. Gerasim Cvetan 1993-95 Diakon in Metropolie von Varna 51. Staykovski Petar 2005 Assistent Theol. Fak. Sofia 52. Stefanov Ivo 2002 Doktorand Sofia

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Jahresbericht 2011 14 11.01.2012

53. Stefanov Stefan Toncev 1999-2002 Mitarbeiter Metropolie Stara Zagora 54. Stefanov P. Pavel Vl. 2000/01 Dozent Theol. Fak. Schumen 55. Stoičev P. Theodor 2003 Pfarrer und Doktorand in Sofia 56. Sultanov P.Atanas 2010 Pfarrer und Aoktorand in Athen 57. +Tabakov{B. Galaktion)1981/82 Metropolit von Stara Zagora 58. Temelski Dr. Hristo 1985/86 Leiter Kirchnehist. Archiv in Sofia 59. Todorov Dimitar 2005 Doktorand in Sofia 60. Tonev Iulian 1993/94 Theologe in Sofia 61. Traičev Prof.Emil 2003 Dekan Theol. Fak. Sofia 62. Velikov Iulian 2003 Lektor Theol. Fak. Sofia

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Jahresbericht 2011 15 11.01.2012

11. – 16. März 2011

Ökumenische Woche in Trient – Cadine Schon seit dem Jahr 1969 fahren wir ca. alle zwei Jahre nach Italien. Meist haben wir dabei in Rom oder Umgebung am Ökumenischen Kongress des “Centro Uno” der Fokolar-Bewegung teilgenommen. Dieses Zentrum zur Förderung der Einheit feierte nun sein Jubiläum seit der Gründung vor 50 Jahren. Dies geschah in einer Festwoche in Trient/Trento in Oberitalien, wo die Bewegung der Fokolare ihren Anfang genommen hat. Wir waren zur Teilnahme eingeladen und wir waren die ganze Woche dabei. Programm Freitag 11. März 2011 Abfahrt mit Zug um 09.46 Uhr Ankunft in Trento/Trient um 16.01 Die Tagung war gemeinsam mit Teilnehmern aus vielen Nationen und Kirchen Mittwoch 16. März 2011 Rückfahrt mit Zug in Trento um 09.59 Uhr

Ankunft in Regensburg um 16.11 Uhr

Teilnehmer 1. Dr. Albert Rauch 2. Dr. Niklaus Wyrwoll 3. Ide Schwinghammer 4. Pavel Dimov BG 5. Dr. Rosen Rusanov BG 6. Sergej Akishin RUS 7. Maxim Matsegora RUS 8. Anatolij Soboljuk UKR Wir erlebten, dass auch diese Tagung für uns alle eine Bereicherung wurde und eine Begegnung mit vielen anderen Christen aus den verschiedenen Ländern und Kirchen.

01. – 07. 05 2011 Reise nach Rumänien

Wie jedes Jahr, waren wir wieder eingeladen, an dem diesjährigen „International Theological Sympo-sium“ der orthodoxen Theologischen Fakultät von Alba Iulia teilzunehmen. Sonntag 01.05.2011 Unsere Mitarbeiterin Ide/Hildegard Schwinghammer und ich flogen mit LH um 15.00 von München nach Timisoara. Von dort wurden wir in den nächsten Tagen mit P. Cristian Târtea und seiner Frau Lori in dem Auto ihrer Schwester gefahren. Zuerst nach Reşiţa an der Grenze zu Serbien. Dort erwartete uns der katholische Pfarrer Josef Pal, den wir seit vielen Jahren als Fokolar-Priester kennen. In seiner Gemeinde, am Rand des ehemaligen habs-burgischen österreich-ungarischen Reiches, leben neben den Orthodoxen auch viele Katholiken der verschiedenen Sprachen: Ungarn, Slowaken, Kroaten, Tschechen, Rumänen und Deutsche. Herzliche Gespräche anlässlich eines von ihm bereiteten Abendessens [email protected]

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Jahresbericht 2011 16 11.01.2012

Dann weiter zum Dorf Dubova, wo P. Cristian früher Pfarrer war. Dort hatte er damals in der Os-ternacht die Eingebung, das wegen der Aufstauung der Donau am Eiserneren Tor unter Wasser gekommene alte rumänische orthodoxe Männerkloster Mracuna-Mrakonia wieder aufzubauen. (Er hatte das Osterevangelium aus dem geretteten Evangeliar des untergegangenen Klosters vorgele-sen, in dem handschriftlich vom letzten Abt damals der Wunsch und das Gebet um Wiederaufrichtung angemerkt waren). Auf den Ruinen eines aus der Habsburger Zeit stammenden Grenzturms begann er mit der Errichtung einer Kirche – ohne Maschinen, da es keine Stromleitung in der Nähe gab. Während dieser mühevollen Aufbauarbeit waren wir über das Kloster Sv. Ana bei Orsova mit ihm in Verbindung gekommen – und seitdem ist eine tiefe Freundschaft entstanden, die durch einen Partner-schaftsvertrag anlässlich einer Pfarrfahrt von Etterzhausen im September 2004 besiegelt wurde. Übernachtung in ihrem inzwischen ausgebauten, aber noch nicht ganz eingerichteten Privat-Haus. Montag 02.05.2011 Weiterfahrt zum naheliegenden Neubau des Klosters Mraconia. Inzwischen sind auch schon 4 Schwes-tern aus dem Kloster Sv. Treime/Stremţ dort angesiedelt. P. Cristian zelebriert gewöhnlich dort die Liturgie, die Stundengebete verrichten die Schwestern meist alleine. Wir wurden herzlich von der neuen Äbtissin empfangen, sahen den weiteren Fortschritt im Ausbau der Kirche und Klosterräume und wir versicherten eine weitere gute Zusammenarbeit. Vor dort fuhren wir zum Kloster Sf. Treime/Stremţ, wo unsere ehemalige Stipendiatin, Äbtissin Maica Marina uns erwartete. Abendessen und Nachtruhe mit teilweiser Teilnahme am Chorgebet. Dienstag 03.05.2011 Am Morgen fuhren wir weiter zum Kloster Lainic. Dort waren unter Führung von Ikonenmaler Grigo-rie Popescu und seiner Frau Maria Fresken in der neuen Klosterkirche entstanden, wie ja auch im OKI, in Etterzhausen und in der neuen Metropolie in Nürnberg. Zu unserer großen Freude trafen wir uns mit den beiden „ganz zufällig“ gleich schon direkt am Eingang der Kirche. Der neue Metropolit von Cluj, EB Andrei Andreicuţi und der Metropolit von Craiova, EB Ireneu Popa zelebrierten. Wir waren hernach auch zum feierlichen Mittagessen eingeladen. Dann fuhren wir weiter zum Kloster Dintr’un Lemn, wo uns Maica Stareţa Emanuela Oprea wie im-mer herzlich empfing (Stip. im OKI 1987 und 1991). Wir sahen den wieder ein Stück weiter gewach-senen Rohbau der neuen Kirche. Abends waren wir zusammen mit Prof. P. Alexandru Izvoranu und Frau zu einem feuchtfröhlichen Abendessen. Mittwoch 04.05.2011 Besuch im Kloster Govora, wo uns Maica Stareţa Heruvima Covaci wie immer ganz herzlich empfing, durchs Kloster geleitete, uns bewirtete, und uns in die die Kirche führte, die ja über dem Eingangspor-tal die berühmte Schutzmantelmadonna mit Flügel zeigt (Stip. im OKI 1987 und 1991) Dann nach Râmnicu-Vâlcea, wo uns der inzwischen 96-jährige Erzbischof Gherasim Cristea (Stip.1969 und 1981 und oft zu Besuch im OKI) und seine Nichte Maica Domnina (Stip. im OKI 1987 und 1991) wieder herzlich empfingen und uns ein prächtiges Mittagessen bereitet hatten. Das Ge-spräch mit EB Gherasim ist immer wieder bereichernd und tief. Dann weiter zum naheliegenden Kloster Cozia, wo uns wie immer Abt Dr. Vartolomeu Androni be-wirtete und beherbergte. Teilweise Teilnahme am Abend und am Morgen am Stundengebet in der Klosterkirche mit den meist noch jungen Mönchen. Donnerstag 05.05.2011 Teilnahme am Morgengebet, dann Abreise nach Alba Iulia, von dort direkt zum Kloster Rimeţi, wo ja mehrere Schwestern bei uns im OKI für längere Zeit waren. Nach Mittagessen und Ausruhen wie immer sehr herzliches Zusammensein mit Äbtissin Maica Stareţa Ierusalima und einigen Mitschwes-tern, Abendessen im Gästehaus mit Maica Ambrosia, Apolinaria und Eufrasia. Austausch vieler froher Erinnerungen an Regensburg und Etterzhausen.

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Jahresbericht 2011 17 11.01.2012

Freitag 06.05.2011 Nach Gottesdienstteilnahme und Frühstück Abfahrt nach Alba Iulia. Um 10.00 Uhr in der Kapelle der orthodoxen Fakultät zum Beginn der Tagung ein feierliches TE DEUM. Dann Vorträge im Plenum und in Sektionen. Unterbringung und Übernachtung in Villa Elisa-beth, ganz in der Nähe des Neubaus einer Kirche, die unser Stipendiat P. Prof. Ian Nicolae aufbaut. Samstag 07.06.2011 Weiterhin Vorträge und Abschluss. Wir fuhren dann nach Sibiu, hatten noch einen schönen Empfang bei EB Metropolit Laurentiu Streza, bewirtet von Maica Diodora, die auch 3 Monate im OKI war. 17.50 Uhr Abflug von Sibiu mit Lufthansa, Ankunft in München 18.35 Uhr.

Das Wertvollste an dieser gemeinsamen Fahrt war wohl

die Begegnung mit fast 40 ehemaligen Stipendiaten in diesen begegnungsreichen Tagen.

Dr. Albert Rauch Direktor des Regensburger Ostkirchlichen Instituts

Die Familie Gottes im Kleinen und im Großen (einige Gedanken dazu von Papst Benedikt XVI)

Die Familie ist vom Anfang der Menschheitsgeschichte an geheiligt: Gott hat die Menschen als Mann und Frau geschaffen „Als Abbild Gottes schuf er sie. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch (Gen 1,27.28). Aber die Familie, von Gott außerordentlich gesegnet, ist auch immer wieder in der Gefahr, zu zerbrechen: durch Katastrophen der Natur und auch durch die Schuld der Menschen, durch Gewalt und Krieg, durch eigene und fremde Sünden. Jeder Mensch erlebt das auf eigene Weise.

Kurz zu meiner eigenen Familiengeschichte.

Ich war noch kein Jahr alt, als meine Mutter starb und sechs kleine Kinder zurückließ. Der Va-ter heiratete darum schon bald wieder, aber er verunglückte tödlich, schon zweieinhalb Jahre nach meiner Geburt, als dem Jüngsten der Familie. Aber trotz des sehr frühen Todes von Vater und Mutter hat uns die zweite Mutter in den schwe-ren Zeiten des Krieges und der „Hungerzeit“ nach dem Krieg mit großer Glaubenskraft und in großer Selbstaufopferung ernährt und erzogen. Obwohl wir arm lebten, und vielleicht gerade deswegen, konnte meine Mutter sogar dem damals herrschenden gottlosen Nationalsozialismus und seinem totalen Anspruch widerstehen. Wir gingen nicht zu den Parteijugendveranstaltun-gen, wohl aber täglich am Morgen in die Kirche zur Feier der heiligen Messe. Die Parteigenossen am Ort waren darüber sehr unwillig, aber gegen eine Witwe mit sechs klei-nen Kindern konnten sie nichts unternehmen, ja sie achteten sie innerlich, obwohl sie in Wort und in schriftlichen Mahnungen mehrmals meine Mutter tadeln mussten. Sie tröstete uns Kinder über den Verlust der Eltern damit, dass sie uns lehrte, dass unser Vater und unsere leibliche Mutter nun im Himmel bei Gott sind und immer für uns zu Gott beten. Sie lehrte uns auch das „Vater unser“ und das „Gegrüßt seist du, Maria“ und sie hat uns damit auf den Vater aller Menschen und auf die Mutter Maria im Himmel hingewiesen. Durch die Mit-Feier des Kirchenjahres lernten wir schon als Kinder Jesus als unseren Großen Bruder kennen, der uns alle zu Brüdern und Schwestern und zu Kindern Gottes macht, der die Guten besonders liebt und sie behütet, der aber auch für die Bösen sein Leben hingibt aus Liebe. Wir erfuhren viel Liebe auch von der „Großen Familie“ der Pfarrei und von den Verwandten unserer irdischen „Großfamilie“. Wir lernten so schon sehr früh, über die Familie im Kleinen

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Jahresbericht 2011 18 11.01.2012

hinauszuwachsen und die „Große Familie“ in weltlicher und in geistlicher weltweiter Ausdeh-nung (Sobornost – Katholizität) zu erfahren.

In dieser oder ähnlicher Weise erlebt und lernt jeder Mensch ganz besonders und jeweils einmalig, dass die „Kleine Familie“ nicht ausreicht, uns glücklich und zufrieden fürs ganze Leben zu machen.

Dazu auch einige Worte von Papst Benedikt XVI:

Die Familie als Hauskirche „Die Kirche hat heute die Familie als ersten Ort der Glaubensweitergabe gewissermaßen neu entdeckt und sie spricht deshalb von der „Hauskirche“. Die frühe Kirche ist in den Häusern gewachsen. In der Apostelgeschichte wird berichtet, wie der Hauptmann Kornelius und sein ganzes Haus gläubig wurden (Apg 10). Diese christlichen Häuser wur-den zu Zentren des christlichen Lebens. Hier wurde der Glaube von Generation zu Generation weiter-gegeben. Sie waren „Inseln des christlichen Lebens in einer ungläubigen Welt“. Vor allem in den ersten Jahr-hunderten versammelten sich die Christen in den Familienhäusern. Erst später – unter Kaiser Konstan-tin – wurden Kirchen gebaut, die teilweise die Namen von Häusern getragen haben (z.B. die Basilika San Clemente in Rom). Papst Johannes Paul II war davon überzeugt, dass die Evangelisierung in Zu-kunft ganz wesentlich von der Hauskirche abhängen wird. Familie als „Hauskirche“ meint: Die Ehe ist eine spezifische Berufung zur Heiligkeit, zur Nachfolge Christi. Das Leben in den Familien soll vom Geist des Evangeliums erfüllt sein, und zwar so, wie es einer Familie entspricht. Die Familie ist der bevorzugte Ort, wo jeder Mensch lernt, Liebe zu schenken und zu empfangen. Die Familie ist ein notweniges Gut für alle Völker, ein unverzichtbares Fundament für die Gesellschaft und ein großer Schatz für die Eheleute während ihres ganzen Lebens. Sie ist ein unersetzliches Gut für die Kinder, welche die Frucht der Liebe und der großherzigen Ganzhingabe der Eltern sein sollen…. Die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft, die von der Vereinzelung geprägt ist, wie sie vor allem im städtischen Bereich zunimmt, machen es dringend erforderlich zu garantieren, dass die Fami-lien nicht allein gelassen werden; eine kleine Familie kann sich schwer überwindbaren Hindernissen gegenüber sehen, wenn sie sich vom Rest ihrer Verwandtschaft und Freunde isoliert… Deshalb hat die kirchliche Gemeinschaft die Verantwortung, Unterstützung, Anregung und spirituelle Nahrung anzubieten, die den Familienzusammenhalt stärkt, vor allem in Zeiten der Prüfung und in kritischen Stunden. „ (aus der Ansprache beim V. Welttreffen der Familien in Valencia am 8. Juli 2006)

Immer aber ist die „Familie im Kleinen“ hingeordnet auf die „Familie im Großen“.

„Ferner muss besonderer Wert auf das Gemeinwohl gelegt werden. Jemanden lieben heißt sein Wohl im Auge haben und sich wirkungsvoll dafür einsetzen. Neben dem individuellen Wohl gibt es eines, das an das Leben der Menschen in Gesellschaft gebunden ist: das Gemeinwohl. Es ist das Wohl jenes „Wir alle“, das aus einzelnen, Familien und kleineren Gruppen gebildet wird, die sich zu einer sozialen Gemeinschaft zusammenschließen. Es ist nicht ein für sich selbst gesuchtes Wohl, sondern für die Menschen, die zu der sozialen Gemeinschaft gehören und nur in ihr wirklich und wirkungsvoller ihr Wohl erlangen können.

Das Gemeinwohl wünschen und sich dafür verwenden ist ein Erfordernis von Gerechtigkeit und Liebe. Sich für das Gemeinwohl einzusetzen bedeutet, die Gesamtheit der Institutionen, die das soziale Leben rechtlich, zivil, politisch und kulturell strukturieren, einerseits zu schützen und andererseits sich ihrer zu bedienen, so dass auf diese Weise die Polis, die Stadt Gestalt gewinnt. Man liebt den Nächsten um-so wirkungsvoller, je mehr man sich für ein gemeinsames Gut einsetzt, das auch seinen realen Bedürf-nissen entspricht.

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Jahresbericht 2011 19 11.01.2012

Jeder Christ ist zu dieser Nächstenliebe aufgerufen, in der Weise seiner Berufung und entsprechend seinen Einflussmöglichkeiten in der Polis. Das ist der institutionelle – wir können auch sagen politi-sche – Weg der Nächstenliebe, der nicht weniger tauglich und wirksam ist als die Liebe, die dem Nächsten unmittelbar, außerhalb der institutionellen Vermittlungen der Polis entgegenkommt. Wenn der Einsatz für das Gemeinwohl von der Liebe beseelt ist, hat er eine höhere Wertigkeit als der nur weltliche, politische. Wie jeder Einsatz für die Gerechtigkeit gehört er zu jenem Zeugnis der göttlichen Liebe, das, während es in der Zeit wirkt, die Ewigkeit vorbereitet. Wenn das Handeln des Menschen auf Erden von der Liebe inspiriert und unterstützt wird, trägt es zum Aufbau jener universellen Stadt Gottes bei, auf die sich die Geschichte der Menschheitsfamilie zubewegt. In einer Gesellschaft auf dem Weg zur Globalisierung müssen das Gemeinwohl und der Einsatz dafür unweigerlich die Dimen-sionen der gesamten Menschheitsfamilie, also der Gemeinschaft der Völker und der Nationen, anneh-men, so dass sie der Stadt des Menschen die Gestalt der Einheit und des Friedens verleihen und sie gewissermaßen zu einer vorausdeutenden Antizipation der grenzenlosen Stadt Gottes machen“ (aus der Enzyklika Deus Caritas – Gott ist die Liebe Nr. 7).

Ich möchte schließen mit einem Wort von Chiara Lubich, einer der heutigen Gründer einer geistlichen weltweiten Familie. „So wird die Familie zu einem Ort, einem wunderbaren Geflecht von Beziehungen der Liebe, der Ver-trautheit, der Freundschaft ehelicher Liebe zwischen den Ehepartnern, mütterlicher und väterlicher Liebe gegenüber den Kindern, die Liebe der Großeltern zu den Enkeln und umgekehrt… zu Freunden und Nachbarn. Gott hat sich die Familie wirklich als ein kostbares und geheimnisvolles Geflecht von Beziehungen der Liebe gemacht“. Es ist klar, dass bei all diesen großartigen Beziehungen innerhalb der „Familie im Kleinen“, die immer auch gebrechlich und vergänglich ist, die große Göttliche Liebe in der Gottesfamilie nur teilweise verwirklicht werden kann und nur angedeutet ist. Diese „Familie im Großen“ aber ist nicht vergänglich und nicht zerstörbar, weil sie in Gott dem Drei-faltigen gegründet ist. Und weil sie in diese Unendliche Trinitarische Beziehung der Liebe der Drei Göttlichen Personen hineingenommen wird. Als Bild dieser Hineinnahme der Menschheit und der ganzen Schöpfung in die Göttliche Dreieinheit der Liebe und Zuneigung zeige ich noch am Schluss ein Fresko von der Aufnahme Mariens in den Lebens-Kreis der Trinität, das in unserer Kirche St. Michael in Etterzhausen von dem rumänischen Freskomaler Grigorie Popescu vor einigen Jahren gemalt wurde. Maria steht beispielhaft für die ganze Menschheit, ja für die ganze gottgeliebte und endgültig vergött-lichte Schöpfung, die gerufen ist zur Teilnahme am Familien-Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit und so – wie die großen russischen Religionsphilosophen sagen - als sapientia creata die „Vierte in der Trinität“ wird, nicht durch prometheische Selbstverwirklichung sondern durch marianische Bereit-schaft „mir geschehe nach Deinem Wort und Willen“.

Damit wird die „Familie im Großen‘“ durch göttliche trinitarische Hierogamie endgültig vollendet.

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Jahresbericht 2011 20 11.01.2012

Kloster Mraconia an den Casanele der Donau kurz vor dem Eisernen Tor

Äbtissin Justina, Sr. Apolinaria, Sr. Olimpiada Kloster Sv. Ana

(ehem. Stipendiatinnen)

Lori Tartea, Die Schw., Maria und Grigorie Popescu, Freskoma-

ler (im OKI und in Etterzhausen)

Äbtissin Emanuela von Ditr’un Lemn, Prof. Alexandru

Izvoranu, Craiova

Die Äbtissin Heruvima vom Kloster Govora

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Jahresbericht 2011 21 11.01.2012

EB Gherasim von R.Valcea (unser erster rumänischer Stipen-

diat), Sr. Domnina (im OKI 1987 und 1991)

Kloster Cozia: Lori T., Ide, Abt Dr. Vartolomeu

Metropolit Laurentiu Streza von Sibiu

Kloster Rimeţi

Metropolit Andrei und Dekan Emil Jurcasn

Vortrag in der theologischen Fakultät Alba Iulia

Prof. P. Ian Nicolae

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Jahresbericht 2011 22 11.01.2012

Orthodoxe ehemalige Stipendiaten aus Rumänien

1. +Ciobotea{Patr. Daniel) 1977/78 Patriarch von Rumänien( Regensburg und Freiburg) 2. +Cristea (EB. Gherasim) 1969/70;1981 EB von Râmnicu-Vâlcea 3. +Joanta (B. Serafim) 1993-2002 Metropolit für BRD und Zentraleuropa (7,5 Jahre im OKI) 4. Agapie Sr. Domnina 1987 u.1991 Im Bischofshaus von R.-Vâlcea (Nichte EB. Gherasim) 5. Ailioaei P. Dr. Vasile 1982-1986 Pfarrer in Bukarest-Podeanu (hl. Simon Zelotes) 6. Aivanoaie Sr. Minodora 1989/90 Egumena im Kloster Varatec 7. Almajanu P. Cristian 2005/06 Jugendseelsorger in Reşiţa 8. Alupei Sr. Andreia 1998/99 Kloster Varatec 9. Androni P. Dr. Vartolomeu 1987-94 Abt im Kloster Cozia 10. Archiudean Sr. Teofana 2004 Kloster Strechaia 11. Badanau Catalin 2006-2008 Theologe in Galaţi 12. Banescu Vasile 1998/99 Bibelgesellschaft in Bukarest 13. Banu Emanuel 1980-1983 Theologe in München 14. Barb Sr. Apolinaria 1984/85 Kloster Râmeţ

15. Barb Sr. Ghelasia 1984/85 Kloster Râmeţ 16. Barbu Viorel 2003-2005 Theologe in Craiova 17. Barbulescu P. Agatanghel1990/91 Protosynkel im Kloster Vulcana Băi 18. Bărnau Casian 1996/97 Theologe 19. Bazarca-Sfâca Camelíca 2004 Theologin in Sibiu 20. Beşliu P. Dumitru 1999 Pfarrer und Professor in Suceava 21. Bicazan Floarea 2005 Theologin in Oradea 22. Bicazan P. Felix 2004/05 Diakon in Oradea 23. Boca P. Valer 1995-1998 Pfarrer in Vinţul de Jos 24. Bradaţanu Teodor 2005 Theologe in Oradea 25. Brînaru Tudor 2005/06 Theologe in Bukarest 26. Budui Sorin 2006/07 Deutschlehrer in Bukarest 27. Bugner P. Sorin 2002-2004 Pfarrer in Linz 28. Cânipariu Sr. Marina 2005 Im Bischofshaus Sibiu 29. Caraba Vasile 1999 Angestellter im Patriarchat Bukarest 30. Caraza P. Dr. Ioan 1971-1973 Professor Theol. Fakultät Bukarest 31. Cârstea Dr. Sebastian 2003-2004 Religionslehrer und Direktor in Sibiu 32. Chiriac Sr. Olimpiada 1988/89 Äbtissin im Kloster Agapia 33. Chişu Sr. Ambrozia 1990/91 Kloster Râmeţ 34. Ciobanu P. Gheorghe 1984/85 Freskenmaler aus Bukarest (+) 35. Cojocaru Sr. Xenofonta 1990 Kloster Râmeţ 36. Coman Sr. Atanasia 1991/92 Kloster Agapia 37. Corniţescu P. Dr. Constantin 1982/83 Prof. Theol. Fakultät Bukarest 38. Corniţescu P.Dr. Emilian 1981 Prof. Theol. Fakultät Bukarest 39. Costache Sr. Inochentia 1992/93 Kloster Sv. Ana in Techirghiol 40. Costin Nicolae 1984 Arzt in Cluj-Napoca 41. Covaci Sr. Heruvima 1987/88 Äbtissin im Kloster Govora 42. Crauciuc Firut Sr. Onufria 1988/89 Kloster Agapia 43. Croitoru Dr.Vasile 1993-1995 Theologe, in Focşani 44. Damian Ioan 2006/07 Philosoph, in Tudora 45. Dogaru P. Gheorghe 1996/97 Pfarrer in Bukarest 46. Dragoş Calin 2002-2004 Theologe, in Arad 47. Drelciuc Sr. Tatiana 1992/93 Gästeschwester und Klosterführerin in Moldoviţa 48. Dumbrava Stareţa Lucia 1969/70 Äbtissin em. Kloster Păsareă 49. Dura P. Dumitru 1994-2002 Sekretär von M. Serafim Ioanta in Nürnberg 50. Duşe Calin-Ioan 2002 Lektor Theol. Fakultät Oradea 51. Duţa Mircea 2002-03 Mitarbeiter Radio Romania Bukarest 52. Enache P. Culai 1978 Pfarrer in Göteburg/Schweden

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Jahresbericht 2011 23 11.01.2012

53. Enoiu P. Romica 1997-99 Pfarrer 54. Florea Iuliu 2000-02 Theologe, in Târgu-Mureş 55. Florea P. Vartolomeu 1988/89 Ikonenmaler im Kloster Sihăstria 56. Gheorghe Mihail 2006 Doktorand, in Constanţa 57. Gherghe Catalin 2007/08 Doktorand, in Galaţi 58. Ghibilic Sr. Cecilia 1988/89 Kloster Agapia 59. Gligor Stareţa Sr. Marina 1986/87 Äbtissin Kloster Sf. Treime Strâmba 60. Grigoriţa Georgica 2007 Doktorandin, in Rom 61. Habelea P. Dr. Costel 1995-1997 Pfarrer in Bukarest 62. Hales Nelu 2006-2008 Doktorand, in Iaşi 63. Herlo Petru 2008 Medizin, Bukarest 64. Himcinschi P. Dr. Mihai 2002 Professor Theol. Fakultät Alba Iulia 65. Iacob Leon 1997-2000 Religionslehrer in Bukarest 66. Ierima P. Pavel 2002 Pfarrer in Sighetul-Marmaţiei 67. Insuratelu Sr. Agapia 1992 Äbtissin in USA (+) 68. Ionescu Barbara 1984/85 Ikonenmalerin, Bukarest (+) 69. Ioniţa P. Nicolae 1998/99 Direktor im Seminar Tulcea 70. Isvoranu P. Alexandru 1997 Professor Theol. Fakultät Craiova 71. Ivanuş Marius 2006 Doktorand in Constanţa 72. Jebelean P. Livius 1980-1982 Altkatholischer Pfr. in Luzern 73. Jemna Sr. Daniela 2004 In der Metropolie Sibiu 74. Jurcan P. Dr. Emil 1992-1994 Dekan Theol. Fakultät Alba Iulia 75. Lungu Sr. Raisia 1989-1992 Äbtissin im Kloster Durău 76. Lupşac P. Ioan-Ostap 2000-2001 Pfarrer in Ovidiu/Constanţa 77. Magurean Sr. Antonia 1998/99 Kloster Polovragi 78. Malinaş P. Dr. Ioan 1979 röm. und griech. kath. Pfarrer in Österreich 79. Manu Dr. Daniel + 1978/79 Dekan Theol. Fakultät Piteşti (+) 80. Marginean Sr. Ambrozia 1992/93 Kloster St. Ana – Orşova 81. Marginean Sr. Onufria 1992/93 Kloster St. Ana - Orşova 82. Marinescu Adrian 2002-2003 Lektor Theol. Fakultät Bukarest 83. Marinescu Octavian 2003-2005 Mitarbeiter im Patriarchat 84. Miron P. Dr. Constantin 1976/77 Pfarrer in St. Johannes in Brühl 85. Moroşan Gavril 1979/80 Ikonenmaler zu Gast im OKI 86. Moroşan Mihai 1979/80 Ikonenmaler zu Gast im OKI 87. Moroşan P. Nicolae 1979/80 Ikonenmaler und Pfarrer zu Gast im OKI 88. Munteanu Cristian 1999 Dozent Theol. Fakultät Bukarest 89. Necula P. Dr.Nicolae 1981 Professor Theologische Fakultät Bukarest 90. Neculcea Sr. Tatiana 1991/92 Maica Tatiana 91. Nedelea Jean 1998-2004 Dozent Theol. Fakultät Bukarest 92. Nicolae Dr. P. Jan 2001-2003 Professor Theol. Fakultät Alba Iulia 93. Nicu P. Dr. Octavian 1981 Professor Theol. Fakultät Bukarest 94. Niculcea P. Adrian 1990/91 Pfarrer in Bukarest 95. Oancea Dr. P. Dorin 1982 Prof. Theol. Fakultät Sibiu 96. Oprea Stareţa Emanuela 1987/88 Äbtissin Kloster Dintr’un Lemn 97. Oros P. Dr. Mircea 1996-1998 Direktor Priesterseminar Cluj 98. Pacurar P. Ghelasii 2007 Pfarrer in Würzburg 99. Pârvu P. Gabriel 1996/97 Theologe in Boldeşti Scăeni 100. Pascanu Sr. Nectaria 1998 Im Haushalt des Bruders, B. Sebastian von Slatina 101. Petcu Dr. Sorin 1975-1979 Pfarrer in D-79379 Müllheim 102. Petian P. Dr. Mihai 2001-2002 Pfarrer in Sibiu 103. Pleşa P. Petru 1990-1991 Pfarrer in Alba Iulia 104. Podaru P. Adrian 2005-2008 Dozent Theol. Fakultät Cluj 105. Popa Paul 2003-2005 Doktorand 106. Popa Viorel 1997/98 Dozent Theol. Fakultät Oradea

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Jahresbericht 2011 24 11.01.2012

107. Popescu Grigore 1990 Gast Freskomaler, oft zu Gast 108. Popescu Maria 1990 Gast Restauratorin, oft zu Gast 109. Popescu Mihai 2008 Theologe in Craiova 110. Popovici Sr. Justina 1986 Äbtissin in Sv. Ana, Orşova 111. Proteasa P. Dr. Nicolae2000/01 Seminardirektor in Râmnicu-Vâlcea 112. Radu. P. Dr.Dumitru 1981 Professor Theol. Fakultät Bukarest 113. Reşceanu Ion 2000 Direktor des Zentrums für Spiritualität in Craiova 114. Roşca P. Ioan 1996 Diakon an der Kathedrale in Alba Iulia 115. Roşca Sr. Modesta 1994/95 Kloster Tismana 116. Sauciuc P.Antonie 1993/94 Kloster Neamţ 117. Şerban P. Ghenadie 1989/90 Kloster Roman 118. Soane Florin 1997/98 Lehrer am Gymnasium Tileagd 119. Şovrea Dr. Iustinian 2005-2008 Dozent Theol. Fakultät Cluj 120. Stan Sr. Mihaela 2003 im Kloster Clocociov 121. Stanciu P. Vasile 1991-1993 Professor für Byz. Kirchenmusik in Theol. Fak. Cluj 122. Ştirban P. Antonie 1990/91 im Kloster Putna 123. Stoica P. Constantin 1990/91 Pfarrer 124. Stoica Sr. Eftimia 1990 Kloster Râmeţ 125. Stoleru Dr. P. Nicolae 1996 Professor Theol. Fakultät Bukarest 126. Strugariu P. Constantin1982-1986 Diakon in Bukarest - Podeanu 127. Târtea Daniel 2005-2007 Dozent Theol. Fakultät Cluj 128. Târtea P. Cristian 2001 SSK Gründer des Klosters Mraconia (oft zu Gast) 129. Tatu Razvan-Vasile 2005 Theologe in Ploeşti 130. Telcean P. Emilian 1987 Abt im Kloster in Topliţa 131. Ţepelea Marius 1997/98 Dozent Theol. Fakultät Oradea 132. Timaru Sr. Heruvima 1973/74 Äbtissin em. im Kloster Ţiganeşti 133. Tiron Sr. Hristofora 1984-87 im Kloster Râmeţi 134. Toderut Sr. Macrina 1981 im Kloster Agapia 135. Toma Stefan 2005 Sekretär EB Sibiu 136. Tunza Sr. Mariami 1991/92 Äbtissin im Kloster Ostrov 137. Ulican P. Valer 1990 Leiter der Patriarchatsdruckerei Bukarest (oft Sommergast) 138. Ungureanu P. Romeo 1995 Pfarrer in Iaşi 139. Vaipan Sr. Haritina 1991/92 Kloster Agapia 140. Vârva P. Gavril 2003 Diakon in Cluj 141. Vasilache P. Adrian 1999-2001 Pfarrer in Ingolstadt 142. Vasile P. Dr. Adrian 2000-01 Professor Theol. Fakultät Constanţa 143. Vasiliu Dr. P. Cezar 1981 Pfarrer und Professor in USA 144. Verzan P. Sabin + 1987 Leiter der Patriarchatsdruckerei (oftmals Gast) + 145. Vesea Mircea 1996 Theologe, in Oradea 146. Viezuianu Eugenia 1979 Pfarrersfrau 147. Viezuianu P. Dr. Dumitru 1979-83 Pfarrer in Salzburg 148. Vladescu Ionuţ 2003/04 Inspektor Religionslehrer in Constanţa 149. Zaharia M. Dosithea 2008-10 Kloster Gheorghiţeni 150. Zaiţ Petru 2006 Religionslehrer in Reghin

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Jahresbericht 2011 25 11.01.2012

18. – 21.05. 2011 Tagung in Thessaloniki

AM ANFANG WAR DAS WORT Wechselseitige Beziehungen und Einflüsse

zwischen der deutsch- und der griechischsprachigen Theologie in Zeiten der Krise

Die Einladung zur Tagung sollte ein positiver Beitrag sein, angesichts der derzeitigen Beziehungskrise Griechenland – EU durch Aufzeigen der besonderen Beziehungen zwischen Kirchen und Kulturen. Im Zusammenhang mit der EU-Krise in Griechenland und des damit verbundenen Wertewandels hatte das Deutsche Generalkonsulat und das dortige Goethe-Institut eingeladen zu einer Tagung „Im Anfang war das Wort“, Wechselseitige Beziehungen und Einflüsse zwischen der deutschen und der grie-chischsprachigen Theologie in Zeiten der Krise“, Mittwoch 18.05.2011 Abflug von München mit air Berlin um 15.45 Uhr, Ankunft Thessaloniki um 15.40 Uhr. Stephanos Athanasiou, der Beauftragte der Organisatoren, holte mich ab. Er ist in Deutschland aufge-wachsen, und darum in beiden Teilen Europas zuhause. Nun ist er in der Universität Thessaloniki Doktorand und zugleich Direktor der Vereinigung der Doktoranden. Er hat mit viel Liebenswürdigkeit und Umsicht die Tagung vorbereitet und durchgehend betreut. Nach der Einquartierung in diesem Zentrum Diakonia hatte ich noch viel Zeit und Ruhe, einen langen Spaziergang zum Meer hinunter zu machen und dort in Erinnerung an die erste Begegnung mit Grie-chenland und Thessaloniki vor 50 Jahren) in einem Restaurant am Meer mit Souflaki und Retsina zu feiern. Dankbare Rückschau auf die 50 Jahre Begegnung mit der Orthodoxie: Im Sommer 1960 mit Nikolaus Wyrwoll 2 Monate mit Rucksack unterwegs am Ende meines ersten Doktoratsjahres im Rus-sicum (Klaus Wyrwoll damals Student der Theologie im Germanikum) mit Zug, Schiff, Bus und zu Fuß: Rom – Bari – Kerkyra – Igumenitsa – Ioannina – Meteoraklöster – Thessaloniki - Klosterhalbin-sel Berg Athos – Konstantinopel - Insel Chalki – Smyrna – Pergamon – Ephesus - Athen und zurück nach Rom. Donnerstag, 19.05.2011 09.30 Grußworte der Veranstalter I. Tagungsrunde (KONGRESSZENTRUM DIAKONIA) Vorsitz: Prof. Dr. Evangelos Alexiou (Philologische Abteilung der AUTH) 10:00 - 10:30 Griechisches im deutschen Sprachschatz (Prof. Dr. Michael Meier-Brugger, Berlin) 10:30 - 11:00 Die Beziehungen zwischen der deutschen und der griechischen neutestamentlichen Wis-senschaft. Übersicht - Perspektive (Prof. Dr. Charalambos Atmanzidis, Thessaloniki) 11:00 - 12:00 Diskussion - Pause Vorsitz: Prof. Dr. Elke Sturm - Trigonakis (Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie der AUTH) 12:00 - 12:30 Historische und ekklesiologische Aspekte des orthodox-altkatholischen Dialogs unter besonderer Berücksichtigung der griechisch-deutschen Beziehungen (Prof. Dr. Angela Berlis, Bern) 12:30 - 13.00 Die Notwendigkeit der strukturellen Kooperation der theologischen Fakultäten der Kir-chen Europas. Der Beitrag des Grazer Prozesses (Prof. Dr. em. Grigorios Larenzakis, Graz) 13:00 - 14:15 Diskussion II. Tagungsrunde (KONGRESSZENTRUM DIAKONIA) Vorsitz: Prof. Dr. Miltiades Papanikolaou (Dekan der Philosophischen Fakultät der AUTH) 17:00 - 17:30 Die theologischen Beziehungen zwischen der griechisch- und deutschsprachigen Theologie im 17. Jahrhundert am Beispiel von Metrophanes Kritopoulos (Prof. Dr. Ioannis Kourembeles, Thessaloniki) 17:30 - 18: 00 Die Gründung der Kirche Griechenlands als Beispiel deutsch-griechischer Beziehungen im 19. Jahrhundert (Bischof von Avidos, Prof. Dr. Kyrillos Katerellos, Athen) 18:00 - 19:00 Diskussion - Pause Vorsitz: Prof. Dr. Dimitrios Kaimakis (Präsident der Abteilung für Theologie - AUTH) 19:00 - 19:30 Die Beziehungen zwischen griechischer und deutscher Theologie im 20. Jahrhundert

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Jahresbericht 2011 26 11.01.2012

vor dem Hintergrund ihrer Geschichte - Stand und Perspektiven (Prof. Dr. em. Martin Adolf Ritter, Heidelberg) 19.30 – 20.00 Begegnung mit der Orthodoxen Kirche Griechenlands - im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz (Prälat Dr. Albert Rauch, Regensburg) 20:00 - 20:30 Diskussion 20:30 - 21:15 Begrüßung der Ehrengäste. Konzert: „Von Byzanz zum heutigen Griechenland“ (Byzantinischer Studentenchor d.H.K.A.Th. Chorleiter: G. Patronas) 21:15 Empfang Freitag, 20.05.2011 III. Tagungsrunde (KONGRESSZENTRUM DIAKONIA) Vorsitz: Metropolit von Prusa, Prof. Dr. Elpidophoros Lambriniadis (Abteilung für pastorale und sozi-ale Theologie AUTH) 10:00 - 10:30 Streit um Chalcedon. Reformatorische Perspektiven (Prof. Dr. Gunther Wenz München) 10: 30 - 11:00 Der Heilige Gregorios Palamas und die neuere deutschsprachige Theologie (Prof. Dr. Georgios Martzelos Thessaloniki) 11:00 – 12:00 Diskussion - Pause Vorsitz: Prof. Dr. Michalis Tsinisizelis (Dekan der Juristischen Fakultät der AUTH) 12:00 - 12:30 Okumenische Dialoge zwischen der Katholischen Kirche und Kirchen des Ostens nach dem II. Vatikanum als loci theologici der Begegnung deutscher und griechischer Theologie (Prof. Dr. Theresia Hainthaler Frankfurt) 12:30 - 13:00 Evgenios Voulgaris und Nikephoros Theotokis im deutschen Raum. Ein Kapitel deutschgriechischer Beziehungen im 18. Jahrhundert (Prof. Dr. Vasilios Makridis Erfurt) 13:00 - 13:30 Diskussion

In dieser großen Mittags-Pause fuhr ich zuerst mit unserer ehemaligen Stipendiatin Dr. Evanthia Adamtziloglou zum Kloster „Mariä Geburt“ auf dem nahen „Panorama“, eine Grün-dung von P. Simeon Kraiopoulos, den ich von früher her kenne und schätze. Die Äbtissin und die leibliche Schwester von Evanthia begrüßten mich wie üblich mit Glyko und sie schenkten mir eine von ihnen erstellte Ausgabe in deutscher Sprache: „Das Große Gerontikon – Die Sprüche der heiligen Wüstenväter“, eine großartige Ausgabe von Prodromos 2009. Dann konnte ich mit dem Leiter des Reisebüros DOUKAS die Vorbereitungen bespre-chen zur Fahrt mit einer Pfarr-Gruppe von 35 Teilnehmern nach Thessaloniki/Griechisches Makedonien vom 02.- 08 September 2011

(Hotel, Ausflüge nach Philippi, Bootsfahrt um die Kloster-Halbinsel Athos, Meteora-Klöster) IV. Tagungsrunde (GOETHE-INSTITUT, VERANSTALTUNGSAAL) 20:15 Uhr Podiumsdiskussion: Die geistige und ökonomische Krise als Zeichen eines grundlegenden Wertewandels in Europa Einführung: Prof. Dr. Athanasios Vletsis (Ausbidlungseinrichtung für Orthodoxe Theologie LMU München) und Promovend Stefanos Athanasiou (Präsident des Promotions- und Masterver- bandes der Theologischen Abteilung der AUTH) - Prof. Dr. Marios Begzos (Theologische Fakultät der NKU Athen) - Prof. Dr. Moisis Sideropoulos (Vorsitzender der Ökonomischen Fakultät der AUTH) - Prof. Dr. Dr. h.c. Gunther Wenz (Evangelische Fakultät der LMU München) - Dr. Hans Lichtenberger (Theologische Fakultät Bern) - Dr. Alexandros Papaderos (Ehem. Gen. Direktor der Orthodoxen Akademie von Kreta) - Prälat Dr. Albert Rauch (Regensburg) - Bernd Winkelmann (Pfarrer i. R. Kirchohmfeld) Leiter des Podiums: Pandelis Savvides (Reporter ET3) KONGRESSZENTRUM DIAKONIA der orthodoxen Kirche von Thessaloniki N. Plastira 65, 542 50 Thessaloniki, tel: 2310 397 700, www.oipp.gr GOETHE-INSTITUT THESSALONIKI, Vas. Olgas 66, 546 42 Thessaloniki, www.goethe.de/thessalonikiP R O G R A Π Ρ Ο Γ Ρ Α Μ Μ Α

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Jahresbericht 2011 27 11.01.2012

Begegnungen mit der Orthodoxen Kirche in Griechenland im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz

(Vortrag Dr. Rauch in Thessaloniki) Vorbereitung während unserer römischen Studienjahre Die ersten Begegnungen mit den Kirchen des Ostens hatten wir während unserer römischen Studien-zeit (Albert Rauch 1952 bis 1961 und Nikolaus Wyrwoll 1957-1965). Es war selbstverständlich, dass wir gelegentlich die Gottesdienste unserer Studienkollegen aus den Ländern der Ostkirche besuchten, so nahmen wir oft an den (griechisch-katholischen) Gottesdiensten im Russischen und im Griechischen Kolleg teil und erlernten die russische und die neugriechische Sprache Das bewog uns, dass wir noch während unseres römischen Studiums zwei größere Reisen in die Län-der der Orthodoxie unternahmen: 1960 im Juli und August in Griechenland, Berg Athos (3 Wochen), Konstantinopel und Klein- Asien (Smyrna, Pergamon Ephesus) 1961 im März und April im Libanon, Syrien, Palästina/Israel und Ägypten. Offizielle Kontakte zur Orthodoxie seit August 1966 Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg war nach dem Ende des II. Vatikanischen Konzils beauf-tragt worden, innerhalb der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz die Kontakte zu den nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehenden Ostkirchen zu pflegen. Die deutsche katholische Bischofskonferenz beschloss im Jahre 1966, eine spezielle Kommission ein-zusetzen, die Brücken zwischen den orthodoxen Kirchen und dem Westen bauen sollten, solange wir noch nicht voll übereinstimmen in der Einheit des Glaubens. Bischof Dr. Rudolf Graber hat immer wieder darauf hingewiesen, dass der Dialog zwischen der katho-lischen Kirche und den evangelischen Kirchen nicht genügt, dass dieser "Dialog" übergehen müsste in einen "Trialog", in den auch die orthodoxen und altorientalischen Kirchen einbezogen werden. In der Osterwoche 1967 begann Bischof Dr. Rudolf Graber mit einem Besuch beim Ökumenischen Patriarchen Athenagoras in Konstantinopel. Dieser Besuch war der offizielle Beginn der Arbeit des Regensburger Ostkirchlichen Institutes. Patriarch Athenagoras dankte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für die Initiative im Dia-log zwischen den Kirchen. Er unterstrich, dass die Kontakte zwischen den einzelnen Lokalkirchen ei-nen wichtigen Beitrag liefern können für die Einheit der Kirchen. Das Ökumene-Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 hatte die Form der zweiseitigen Kontakte zwischen Ortskirchen empfoh-len. Von Konstantinopel fuhr Bischof Graber 1967 nach Sofia zu Patriarch Kyrill und nach Belgrad zu Pat-riarch German. Beide Patriarchen billigten und unterstützten das vorgelegte Programm der Zusam-menarbeit. So ergaben sich weite Horizonte für den Dialog der Liebe und des Lebens, dabei ist der Dialog der Wahrheit nicht ausgeschlossen. Die Patriarchen wollten, dass in diesem Dialog der Liebe auch dialogische Beratungen stattfinden. Von den deutschen Theologen erwarteten die Patriarchen einen wichtigen Beitrag in diesem Gebiet.

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Jahresbericht 2011 28 11.01.2012

Auf verschiedenen Reisen und Begegnungen mit der Kirche von Griechenland konnten die Kontakte ausgeweitet und vertieft werden. Konkrete Punkte einer praktischen ökumenischen Zusammenarbeit wurden gemeinsam besprochen und beschlossen: Ein Stipendienprogramm für Nachdiplomstudium junger orthodoxer Theologen in Deutschland Abhaltung von Symposien über gemeinsame Fragen des Glaubens und Lebens Gegenseitige Besuche – im Sinne von Philoxenia und Symbiosis Dieses Programm wurde bestätigt und weiter konkretisiert beim Besuch von Julius Kardinal Döpfner in Konstantinopel (14 - 18.10.1968) und in Bukarest (07. - 20.10.1970). Ebenso wieder bestätigt im Jahr 1977 durch den Besuch des damaligen Vorsitzenden der Ökumene-Kommission, Bischof Dr. Paul-Werner Scheele, in Konstantinopel Und im Jahre 2007 durch den derzeitigen Vorsitzenden der Ökumene-Kommission der DBK Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller (Bischof von Regensburg) bei seinen Besuchen in Sofia, in Belgrad und mehrmals in Moskau (siehe eigene Berichte). I. Stipendienprogramm Seit 1966/1967 senden die orthodoxen Bischöfe und Theologischen Fakultäten orthodoxe Studenten zum Nachdiplom-Studium auf katholischen Fakultäten in Deutschland. Ebenso Priester, Mönche und Schwestern. Das Stipendienprogramm ist ein wichtiger Faktor zur Bildung einer geschwisterlichen Atmosphäre des Vertrauens zwischen Katholiken und Orthodoxen. Bis im Jahre 1965 hatten orthodoxe Studenten, die später Führungskräfte in ihren Kirchen wurden, in Deutschland nur von der evangelischen Kirche Stipendien bekommen, seit 1966 aber auch von der Katholischen Kirche in Deutschland. So haben bis zum Jahre 2010 mehr als 500 Vertreter der orthodoxen Kirchen als Stipendiaten der deut-schen katholischen Bischöfe bei uns studiert und sie haben in Deutschland die Möglichkeiten genutzt, den Westen und die katholische Kirche näher kennen zu lernen, aber auch Studenten aus den anderen orthodoxen Kirchen besser kennen zu lernen. Sie haben ihre Kenntnisse der deutschen Sprache vervollkommnet, sie haben sich für den zwischen-kirchlichen Dialog geöffnet. Jeder hatte sein spezielles Programm, das sein zuständiger orthodoxer Bischof oder Theologieprofessor für ihn in Absprache mit uns festgelegt hat. Die orthodoxen Stipendi-aten sind wenigstens drei Monate zu einem Sprachkurs oder auch mehrere Jahre bei uns im Ostkirchli-chen Institut, oder nach Erlernung der deutschen Sprache, auch an anderen theologischen Fakultäten in Deutschland. Keiner unserer Stipendiaten ist dadurch Katholik im Sinne einer Konversion geworden. Unsere Ab-sicht ist es, dass jeder von ihnen in seine eigene Kirche, nach dem Aufenthalt bei uns, als ein besserer orthodoxer Christ in seine Heimat zurückkehrt, bereichert durch die Erfahrung und die Erweiterung des eigenen Horizonts. Über dreißig von ihnen sind jetzt Bischöfe in ihren orthodoxen Kirchen. Die anderen sind nun als Priester tätig, als Äbtissinnen in den Klöstern, sie haben Lehrstühle in den verschiedenen Ausbildungs-stätten, sind Professoren, Dozenten, Assistenten. Viele arbeiten mit in den zwischenkirchlichen Kom-missionen auf der ganzen Welt im Dienst an der Einheit der Christen. Jeder Student arbeitet nach seinem eigenen Programm bei uns Deutschland, gemäß der Festlegung durch seinen orthodoxen Bischof in Absprache mit uns. So kann es sein, dass eine Schwester aus ei-nem rumänischen Kloster nur sechs Monate bei uns ist, um die deutsche Sprache zu lernen und um nachher die Möglichkeit zu haben, den deutschsprachigen Besuchern die kulturellen und religiösen Reichtümer in ihrem Kloster zu erklären und nahe zu bringen. Ein anderer hat den Auftrag, zwei Jahre Pastoraltheologie zu studieren, damit er dann zu Hause die katechetischen Sonntagsschulen organisieren kann. Ein anderer macht sein Doktorat in Philosophie, damit er zu Hause den Lehrstuhl für Philosophie an seiner Hochschule wahrnehmen kann. Normalerweise ist es so, dass unsere orthodoxen Studenten auf ihrer Fakultät zu Hause eingeschrieben sind als Doktoranden. Sie schließen ihre Arbeit mit dem Doktoratsexamen an ihrer heimatlichen or-thodoxen Fakultät ab, aber bei uns in Regensburg und allgemein in Deutschland nutzen sie die guten

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Jahresbericht 2011 29 11.01.2012

Möglichkeiten der Benützung der Bibliotheken und der Studieneinrichtungen, und lassen sich durch katholische Professoren beraten, hören ausgewählte Vorlesungen, die ihnen wichtig erscheinen. Die Vermittlung der Stipendien und die Regelung des Studienganges geht von 1966 an über unser Ostkirchliches Institut in Regensburg. Vorher haben schon einzelne Diözesen, die direkt von griechi-schen kirchlichen Stelen gebeten worden waren, Studienstipendien zu geben, wir haben diese Stipen-diaten auch in unsere Gesamt-Liste aufgenommen. Dafür haben wir seit 1976 sogar ein eigenes Haus, nämlich einen Teil des ehemaligen Kapuzinerklos-ters St. Matthias, das 1614 in Regensburg gebaut wurde. Wir haben es seit 1976 umgebaut. Aus den alten Zellen wurden die Zimmer und die Bäder der Studenten, andere wurden Küchen, und im Erdge-schoss Sprachkursräume und Versammlungsräume. Einige Zimmer des Ostkirchlichen Institutes sind speziell für Gäste aus der orthodoxen Welt vorberei-tet. Es ist ein dauerndes Kommen und Gehen von orthodoxen Gästen aus der ganzen östlichen Welt, besonders in den Sommermonaten. Viele ehemalige Stipendiaten kommen so in den vorlesungsfreien Sommermonaten wieder zu uns, wohnen bei uns und studieren an der Universitätsbibliothek (für ihr Doktorat oder ihre Habilitation im Heimatland). II. Symposien und Tagungen Ebenfalls begannen im Jahre 1969 die "Ökumenischen Symposien", die sogenannten "Regensburger Ökumenischen Symposien". Die erste Symposiumsreihe hatte als Gesamtthema: "Die sieben Sakramente der Kirche" und das erste dieser acht Symposien war im Jahr 1969 im Schloss Spindlhof bei Regensburg. Teilnehmer wa-ren zu diesen Symposien immer eine Delegation des Ökumenischen Patriarchates, der Kirche von Griechenland und der anderen orthodoxen Patriarchate, sowie entsprechend viele katholische deut-sche Theologen und auch Gäste aus den evangelischen Kirchengemeinschaften. Im April 1977 wurde gemeinsam in Konstantinopel eine zweite Symposionsreihe beschlossen mit dem Gesamtthema "Die eine Kirche und ihr Leben in Raum und Zeit". Dieser Zyklus begann 1979 mit dem Thema "Die Heiligen der einen Kirche" und dann „Die Eucharistie der Einen Kirche. Dieser zweite Zyklus endete im Jahre 1989 mit dem Symposion "Primat und Patriarchat – Das Amt im Dienst Einheit der Kirche". Die Symposien finden statt in dem Geist, über den Bischof Rudolf so gesagt hatte: "Wenn die Aufhe-bung bzw. Nichtigkeitserklärung der Anathemata im Jahr 1965 am Ende des II. Vatikanischen Konzils etwas mehr ist als nur eine theatralische Geste, dann muss sie auch wichtige Resultate haben. Das be-deutet: Grundlage unserer Gemeinsamkeit ist nicht die getrennte Kirche, sondern die ungeteilte Kirche des ersten Jahrtausends. Jede Rede über die Einheit der Kirche muss richtig verstanden und richtig interpretiert werden“. Die Begegnungen bei den Symposien sind geprägt durch eine Atmosphäre des gegenseitigen Ver-ständnisses und der gegenseitigen Bereicherung nach dem Motto, das uns Patriarch Athenagoras gab: „dinomen kai pernomen – geben wir einander und empfangen wir voneinander“. Mit etwa 80 ehemaligen Stipendiaten aus Griechenland, Konstantinopel und aus den anderen ortho-doxen Kirchen, darunter einige Bischöfe, veranstalteten wir parallel zum Papstbesuch in Regensburg (12. Sept. 2006) ein Jubiläums-Symposium und nahmen an dem Festgottesdienst auf dem Islinger Feld und an der Vesper im Dom aktiven Anteil. Auf den Dokumenten und Büchern des Regensburger Ostkirchlichen Institutes steht als Stempel das große Symbol der Stadt Regensburg: die Steinerne Brücke. Das Regensburger Ostkirchliche Institut will selber auch eine Brücke sein zwischen Ost und West. Im Dialog der Liebe steht bei uns an erster Stelle die Aufgabe, dass junge Leute, junge Geistliche, Mönche und Schwestern die Sprache des ande-ren lernen. Die Sprache ist deutsch, aber auch der Charakter des anderen Volkes ist jeweils verschie-den, das ändert die Vorurteile, das hilft, dass das menschliche Verständnis untereinander wächst.

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Jahresbericht 2011 30 11.01.2012

Auch westliche Studenten haben durch Vermittlung des Ostkirchlichen Instituts die Möglichkeit erhal-ten, auf den theologischen Fakultäten der Orthodoxen zu studieren, z.B. in Athen, Thessaloniki, So-fia, Belgrad, St. Petersburg.

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Jahresbericht 2011 31 11.01.2012

Es gibt neben dem Studium auch ein gemeinsames Besichtigungs-Programm. Dazu gehören Ausflüge zu kirchlichen Ereignissen, Ausflüge in die umliegenden Klöster, und etwa jedes zweite Jahr organisieren wir seit 1969 eine Wallfahrt nach Rom zu den alten Stätten der Chris-tenheit, die unseren orthodoxen Studenten und Gästen den großen Horizont der Kirchengeschichte eröffnen und die Begegnungen ermöglichten mit den Päpsten Paul VI, Johannes Paul II. und dem der-zeitigen Papst Benedikt XVI. Auch waren wir zweimal mit den orthodoxen Stipendiaten in Konstantinopel.

III. Reisen in die Länder der orthodoxen autokephalen Kirchen

Zu kirchlichen Jubiläen, zur Teilnahme an Tagungen und Kongressen, zu Begegnungen mit den ehe-maligen Stipendiaten in ihren Heimatländern werden wir von orthodoxer Seite häufig eingeladen. So waren wir oftmals in Griechenland zu Tagungen und Begegnungen. 1960 Juli und August Reise durch Griechenland zum Berg Athos, Konstantinopel, Kleinasien, Ephesus, Athen 1963 August Reise nach Griechenland 1968 16.4.-24.04. Osterreise: Thessaloniki, Athen und Kreta 1968 24. 07- 12. 08. Fahrt mit einer Jugendgruppe nach Belgrad, Thessaloniki, Kavalla, Konstantinopel, Bulgarien, Rumänien. 1969 27.03.-8.04. Osterreise: Athen, Konstantinopel, Sofia, Bukarest , Belgrad 1971 09.-28.09. Reise nach Athen, Kreta, Libanon, Konstantinopel 1972 15.07.-15.08. Erster Baueinsatz auf Kreta(M. Ireneos Galanakis) 1972 16.-30.08. Theologenseminar auf Kreta (Orthodoxe Akademie) 1973 20.-29.05. Athen, Kreta, Rumänien, Konstantinopel. 1973 10.-16.06. Regensburger Theologische Fakultät in Athen 1973 16.-24.97. Zweiter Baueinsatz auf Kreta S. 17 1975 09.-29.04. Osterreise: Thessaloniki, Athen, Kreta, Zypern Kairo, Libanon, Konstantinopel, Sofia 1979 04.-17.05. Athen, Theben, Delphi, Patras 1979 23.08.-05.09. Fahrt durch Griechenland mit Pfarrgruppe 1979 12.-16.10 mit „Liga Europa“ nach Athen, Wallfahrt nach Patmos 1980 07.-18.04. Osterreise mit Bischof Friedrich Wetter: Athen und Kreta 1982 14.-28.08. Kreta mit Pfarrgruppe Etterzhausen 1983 04.-13.04. Nordgriechenland und Berg Athos mit Friedrich Kard. Wetter 1986 27.04.-06.05. Osterfahrt durch Griechenland mit Gruppe Wyrwoll 1990 19.08.-30.09. Athen, Insel Rhodos mit Friedrich Kardinal Wetter, dann Urlaub in Boötien (als Gast von M. Hieronymos von Theben und Livadia) 1992 12.-24.02. Über Kerala, Äthiopien, Ägypten, nach Athen 1993 29.08.-28.09. Tagung auf Kreta (Orthodoxe Akademie) dann Athen – Thessaloniki 1997 18.-14.03. Tagung mit Religionslehrern auf Kreta (Orth. Akademie) 1997 01.09.-01.10. Auf Kreta mit Pfarrgemeinde 2001 03.-08.10. Athen und Tagung in Navpaktos 2002 06.-14.09. Navpaktos und Peloponnes mit Pfarrgemeinde 2008 23. – 28.04 Athen – Teilnahme an der Heiligen Woche und der Osterfeier Begegnung mit dem neuen EB Hieronymos von Athen und Ganz Griechenland (Stip. 1976-1978 im OKI und in München)

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Liste der orthodoxen Stipendiaten aus Griechenland, Zypern und Konstantinopel

(Studienjahre in der BRD, ohne derzeitige akademische Titel) 1. +Chatzopulos Dr. {B. Athanasios)1977 Vertreter Chriechenlands bei EU 2. +Grollios {B. Dimitrios) 1989 Kinderdorf Keramopoulou, Thessaloniki 3. +Liapis {EB. Hieronymos) 1976-1978 EB von Athen und Ganz Griechenland 4. +Zaphiris Dr. (B. Chrysostomos) 1960-1971 Metropolit von Peristerion 5. Averis Vassilios 1974-1978 Sommersprachkurs Theol. Fak. Athen 6. Basdekis Dr. Athanasios 1969-1973 Ökumenische Zentrale Frankfurt em. 7. Belezos Konstantin 1987-2006 Dozent Theol. Fakultät Athen 8. Beye Maria 1973-1977 Theologin 9. Charalampidis Alkibiades 1976 Theologe Athen 10. Charalampidis Demetrios 1966-1969 Theologe Athen 11. Charalampidis Konstantin 1967-1969 Prof. Theol. Fakultät Thessaloniki 12. Chatzopoulos Dr. Antonios 1979-83 Gymnasiallehrer Alexandroupolis 13. Chatzopoulos Dr. Demetrios 1979-1983 Forscher 14. Chatzopoulos Suzanna 1979-1983 Gymnasiallehrerin Alexandroupolis 15. Chiotakis Dr. Stylianos 1972-1975 Professor Universität Kreta 16. Christinakis Dr. Panagiotis 1973-1974 Professor Theol. Fakultät Athen 17. Christou Athanasios 1983/84 Theologe Athen-Piräus 18. Chrystophotis Dionysios 1977-1980 + 19. Dakouras Dr. Dionysios 1965-1972 Professor Theol. Fakultät Athen 20. Delidimos P. Irenäos 1974/75 Dozent Theol. Fakultät Thessaloniki 21. Delikostantis Dr. Konstantin 1981/82 Professor Theol. Fakultät Athen 22. Delikostopoulou Maria 1966-1972 Theologin Athen 23. Digonis Panagiotis 1969-1971 Diplomatischer Dienst em. 24. Dimitroulopoulos Christos 1979 Theologe Athen 25. Dimou Anastasia 1990/91 Theologin Athen 26. Doryadis Georgios 1970 Theologe 27. Farandos Georgios 1966-1970 Universität Athen 28. Farandos Prof. Megas 1962-1965 Professor Theol. Fakultät Athen em. 29. Farmakis Konstantin 1978 Theologe 30. Froudarakis Andreas 1968 Theologe 31. Gaitanis Vasilios 1985/86 Professor Theol. Fakultät Athen 32. Galanis Dr. Joannis 1973-1975 Professor Theol. Fakultät Thessaloniki 33. Galanis Vasiliki 1973-1975 Ehefrau von Prof. Galanis 34. Galanopoulos Alexandros 2005 Religionslehrer Athen 35. Gantsidou Anna 1977-1980 Theologin Koufalia 36. Gatou Evangelia 1978/79 Theologin Athen 37. Georgowassilis Dr. Dimosthenes 1973-1976 Kreta 38. Gerostergios P. Asterios 1966-1968 Pfarrer 39. Ghekas Dr. Panagiotis 2008 Theologe 40. Giannis Eustathios 1970/71 Lehrer 41. Giannopoulos Angelos 1973-1977 Theologe Athen 42. Glavinas Prof. Apostolos 1967-1969 Professor Theol. Fakultät Thessaloniki 43. Gotsopulos Nektarios 1991 Religionslehrer 44. Gregoriadis Konstantin 1960-1964 Professor Religionspädagogik Patras 45. Hatjimihali Elena 1990-1991 Archäologin 46. Ioannidis Dimitrios 1973-1974 Architekt Athen 47. Ioannidis Dr. Thomas 1979-1982 Professor Theol. Fakultät Athen 48. Ioannidis Dr.Antonios 1970-1973 Thessaloniki 49. Jakovou Evangelos 1989 Theologe

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50. Kadas Sotirios 1973 Professor Theol. Fakultät Thessalonik 51. Kakaletris Dr. Georgios 1975-1980 Diplomatischer Dienst em. 52. Kallis Prof. Anastasios 1964-1966 Professor oth. Theologie Münster em. 53. Kalogerakis P. Nikolaos 1968-1970 Archimandrit Athen 54. Kalogeroudi Katerina 1990 Sozialpädagogin 55. Kaltekis Johannes 1956-1959 Diakon 56. Kanavakis Dr. Michael 1967-1973 Professor Sozialpädagogik Joannina 57. Kanetakis Michael 1974-1980 Athen 58. Kaplaneris P. Sokrates 1980 Archimandrit 59. Karageorgos Dr. Basilios 1966-1969 Professor Philosophie Athen 60. Karakatsanis Dr. Johannes 1973/74 Theologe 61. Karakatsanis Georgios 1971/72 Professor Philosophie Komotini 62. Karakatselis Ioannis 1974-1977 Theologe Thessaloniki 63. Karakolis Dr. Christos 1991-1995 Professor Theol. Fakultät Athen 64. Karazafiris Nikolaos 1972/73 Theologe 65. Kariotoglu Alexandros 1973-1975 Dozent Relgionswissenschaften Athen. 66. Kariotoglu Angeliki 1973-1975 Religionslehrerin Athen 67. Kavounidis Athanasios 1972/73 Theologe Katherini 68. Kealar Georgios 1976-1980 Theologe Kreta 69. Kerasidis Panagiotis 1981 Theologe Athen 70. Kioukis Dr. Konstantin 1973-1979 Volkswirt 71. Kogios P. Kyriakos 1979-1981 Archimandrit, Pfarrer in Stiri 72. Kogoulis Dr. Joannis 1973-1975 Professor Theol Fakultät Thessaloniki 73. Kondoulis Georgios 1964-1973 Theologe 74. Konstantinou Dr. Evangelos 1960-1963 Professor Neugriechisch Würzburg 75. Korakas P. Dimitrios 1991-1993 Mönchsdiakon Athen 76. Koutsomanis Dimitrios 1979-1984 Arzt Frankreich Berneval le Grand 77. Kovas Basilios 1978 Theologe Athen 78. Lainas Theoktistos 1968-1970 79. Lambiris Georgios 1968-1971 Theologe 80. Lambrou Athanasios 1990 81. Lefteriotou Xanthippe 1978/79 82. Liamas Leonidas 1967-1969 Theologe Thessaloniki 83. Lolis Ioannis 1981 Theologe Athen 84. Mandrapilias Anastasios 2008 Theologe Athen 85. Manoussakis P. Dr. Pantelimon 2007 Professor Holy Cross USA Boston 86. Maravgakis Georgios 1967-1971 Schulrat em. 87. Marmarou Efstratios 1975-1977 Theologe Athen 88. Matsággas Aristoménis 1974-1979 Arzt Athen 89. Mavromati Maria 1978/79 Theologin Athen 90. Mavromati Tita 1978/79 Theologin Athen 91. Mavroska Vasiliki 2006 Thessaloniki 92. Metallinós Barbara 1972-1974 Priesterfrau 93. Metallinós Dr. Georgios 1969-1974 Professor Theol. Fakultät Athen 94. Michalas Anastasios 1977 95. Mitsopoulos Dr. Nikolaos 1970/71 Professor Theol. Fakultät Athen em. 96. Mitsos Christos 1991 Athen-Patras 97. Morichovitis Dr. Georgios 1971/72 Professor Soziologie Florina 98. Mpoutsikas Nikolaos 1973/74 99. Murtzios Dr. Ioannis 1985-1987 Professor Theol. Fakultät Thessalonik 100. Navrotidis Konstantin 1989 101. Nikas Eustrathios 1973-1975 102. Nikolakakis Dr. Ilias 1980/81 Professor Theol. Fakultät Athen em.

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103. Nikolakopoulos Dr. Konstantin1984-1989 Professor Orthodoxie Universität München 104. Nikolaou Dr. Theodoros 1965-1968 Prof. em. Orthodoxie Universität München 105. Nikou P. Dimitrios 1973-1975 Erzpriester Kathedrale Athen 106. Olympiou Dr. Nikolaos 1976/77 Professor Theol. Fakultät Athen 107. Orphanos Dr. Markos 1968-1974 Professor Theol. Fakultät Athen em. 108. Panagiotopoulos Panagiotis 1973-1977 109. Papaderos Konstantin 1980-1986 Thessaloniki 110. Papadís Dr. Dimitrios 970-1974 Professor Philosophie Universität Nikosia 111. Papadís Vassiliki 1970-1974 Ehefrau Nikosia Zypern 112. Papadopoulos Antonios 1977/78 Yannitsa 113. Papadopoulos Dr. Nikolaos 1970-1973 Professor Theol. Fakultät Athen 114. Papaevstathiou Panagiotis 1977 115. Papakonstantinou Christophoros 1969-1973 Theologe 116. Papas Dr. Konstantinos 1971-1973 Professor Fachhochschule Thessaloniki 117. Papatsanakis Georgios 1974/75 Schulrat em. 118. Pedaros Dr. Georgios 1977-1980 Professor Theol. Fakultät Athen 119. Peppa Dr. Konstantina 1985/86 Lehrerin Athen 120. Petrakos P. Damaskinos 1989-1994 Hierokerix Bistum Elis 121. Petsalnikos Philippos 1973-1976 Minister Makedonien und Thrakien em. 122. Phili Evangelia 1985-1989 Lehrerin Athen 123. Philis Dr. Lukas 1970-1972 Professor theol. Fakultät Athen em. 124. Pierros Nektarios 1998/99 Theologe Patras 125. Pitsiounis Gregorios 1965-1970 Theologe Athen 126. Plessas P. Dionysios 1964-1972 Archimandrit 127. Pliákou-Níka Zoé 1974-1976 Pädagogisches Institut Athen 128. Pogida Christos 1974-1976 Theologe Athen 129. Psychoios P. Apostolos 1977 Archimandrit 130. Rigas Dimitrios 1960-1969 Religionslehrer Nürnberg (+) 131. Roukalis Dr. Georgios 1974-1979 Religionslehrer Piräus 132. Sakellaridis Athanasios 1991 Professor Philosophie Ioannina 133. Siassos Dr. Lambros 1982 Professor Phil. Fakultät Thessaloniki 134. Sidiropoulos P. Chrysostomos 1973-1975 Archimandrit thessaloniki 135. Skiadaressis P. Ioannis 1982-1984 Dozent Theol. Fakultät Thessaloniki 136. Skouteris Konstantinos 1966-1970 Professor Theol. Fakultät Athen 137. Sotiriadis P. Ignatios 1987-2000 Archimandrit, Hl. Synod Athen 138. Stalikas Athanasios 1968 Arzt Athen 139. Stiliara Photini Ephi 1978/79 Religionslehrerin Piräus 140. Theotokatos Nikolaos 1979 Athen 141. Tirothrulakis Emmanuil 1980 Theologe 142. Tsananas Georgios 1980 Wiss. Assistent em. Thessaloniki 143. Tsiknakis Georgios 1975-77 Theologe . Botschaftsrat em. 144. Tsirakis Nikolaos 1973/74 Prof. Theol. Fak. Athen 145. Tsoulkanakis P. Nafkratios 1972-1974 Archimandrit Thessaloniki 146. Tsoulkanakis Vasiliki 1973/74 Religionslehrerin Thessalonniki 147. Tsourekis Dimitrios 1973/74 Athen 148. Tzerpos P. Dr. Dimitrios 1971-1973 Dozent Theol. Fakultät Athen 149. Vantsos Christos 1967-1971 Prof. Theol. Fak. Thessaloniki 150. Varnalidis Sotirios 1986/87 Prof: Theol. Fak. Thessaloniki 151. Vassiliades P. Christos 1964/65 Diakon 152. Vassiliadis Antonios 1970/71 Bürgermeister Janitsa em. 153. Vastakis Konstantin 1965-1967 154. Vittis P. Eusebios 1966-1970 Archimandrit Siderokstron 155. Vlachopoulos Georgios 1979-1980 Schriftsteller, Jurist Athen

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156. Volanakis Dr. Johannes 1966-1972 Direktor Archäologisches Institut Heraklion 157. Xexakis Nikolaos 1965-1976 Prof. Theol. Fak. Athen 158. Xionis Dr. Nikolaos 1990-1995 Professor Theol. Fakultät Athen 159. Zoés P. Chrysanthos 1968/69 Archimandrit Pfarrer in USA 160. Zorbas Dr. Konstantin 1987-1990 Priesterseminar und Akademie Volos

Konstantinopel (von Konstantinopel zu uns geschickt, meist aus Griechenland stammend)

1. +Archondonis (Patr. Bartholomaios I.) 1967/68 Patriarch von Konstantinopel 2. Doryadis Georgios 1970 Theologe 3. Ioannidis Dr.Antonios 970-1973 Thessaloniki 4. +Kalaïtsís{B. Chrysostomos) 1974 Metropolit von Myra 5. Kealar Georgios 1976-1980 Theologe Kreta 6. Lambiris Georgios 1968-1971 Theologe 7. Maravgakis Georgios 1967-1971 Schulrat em. 8. Matsuda Leonty 1977/78 Theologe Japan. orth. Kirche 9. Papakonstantinou

Christophoros 1969-1973 Theologe 10. Papatsanakis Georgios 1974/75 Schulrat em. 11. Pogida Christos 1974-1976 Theologe Athen 12. Psychoios P. Apostolos 1977 Archimandrit 13. Tirothrulakis Emmanuil 1980 Theologe 14. Tsiknakis Georgios 1975-77 Theologe . Botschaftsrat em. 15. Tsirakis Nikolaos 1973/74 Prof. Theol. Fak. Athen 16. Vantsos Christos 1967-1971 Prof. Theol. Fak. Thessaloniki 17. Varnalidis Sotirios 1986/87 Prof: Theol. Fak. Thessaloniki 18. Xexakis Nikolaos 1965-1976 Prof. Theol. Fak. Athen Kirche von Zypern 1. Christodoulidis P. Lefkios 1984-1986 Pfarrer in Kanada 2. Chrysostomou (B. Chrysanthos) 1968-1974 Metropolit von Limassol (+) 3. Efstathiou Kyriakos 1974-1975 Theologe 4. Michailidis Savvas 1978/79 Theologe Limassol 5. Mitsidis Dr Andreas 1967-1969 Leiter der EB-Kanzlei em. 6. Papamichael P. Paolos 1982 Archimandrit

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25. – 28.05. 2011 Theologische Fakultät Minsk

Wie seit vielen Jahren, waren wir auch diesmal wieder eingeladen an den „XVII. Internationalen SS. Kyrill-Method-Vorlesungen“ aktiv teilzunehmen. Diesmal war das Gesamtthema:

In resposability for creation. Culture and education in the face of ecological challenges“.

Mittwoch 15.05.2011 Um 8.27 Uhr fuhren wir (Ide Schwinghammer und ich) mit dem Zug nach Frankfurt. 14.55 UHR Abflug mit Belavia nach Minsk. Dort holte uns unser ehemaliger Stipendiat (SSK 2010) Igor Brigadir ab. Er wird bald wieder zu uns kommen. Übernachtung in einem Studentenhotel in vornehmen Zimmern. Es sind dort über 1.000 Studen-ten in Mehrbettzimmern untergebracht. Donnerstag 16.05.2011 Im Theologischen Institut trafen wir gleich zusammen mit Erzpriester Vladimir Baškirov, P. Prof. Alexander Šymbalov und Frau Elena (Gäste im OKI), Archimandrit Filaret aus Kiew, Prof. Rima Paško (Gast im OKI mit Tochter Katharina), Prof. Alexander Bendzin (SSK 1997 und öfters Gast im OKI), Prof. Andrej Danilov, Grigorie Dovgallo mit Frau Tatjana, Alexej Bodrov aus Moskau (SSK 2001 und oft Gast im OKI), P. Dr. Nikolaj Baljuk und Frau, Bischof Sergij Beloveždov (SSK 1997) u.a. bekannte und liebe Freunde des OKI. Nach Stadtrundgang Fahrt zum Dom Milozerdija-Haus der Barmherzigkeit, das P. Feordor Pwny nach seinem Dienst in Deutschland und seinem Aufenthalt im OKI (SSK 1995) in den letzten Jahren am Rand der Stadt aufgebaut hat. Dort in der Nähe hat er auch eine große Pfarrkirche errichtet, die derzeit mit Mosaiken (außen) und Fresken ausgeschmückt wird. Daneben eine neue Holzkirche, in der bisher die Gottesdiens-te gehalten werden. Dort in der Nähe ist auch die nationale Bibliothek, ein moderner Glasbau, gedacht als „Diamant der Weisheit aller Völker“, wie dies auch am Eingang in vielen Schriften, Symbolen und Spra-chen aller Völker ausgedrückt wird. Dann zur Kirche der hl. Magdalena und von dort zum künstlichen See, auf dem auf einer klei-nen Insel eine moderne Gedächtniskapelle aller Verstorbenen der Tschernobyl-Katastrophe. Beeindruckend die vielen Gestalten der trauernden Frauen und Mütter. Wir gingen auch noch zu beiden Kathedralen und dann zum Abendessen in eine Hotel in der Nähe der „Roten Kirche“. Zu Fuß und mit Metro zusammen mit Dr. Andrej Danilov ins Hotel Orbita. Freitag 27.05.2011 Am Eingang des Saales begrüßte mich Metropolit Philaret wieder wie immer ganz herzlich. Nach den üblichen Begrüßungsreden waren wir in der Pause zusammen mit ihm und einigen Gästen im Nebenraum. Dort auch schöne Gespräche mit dem polnischen Teilnehmer und dem katholischen Ortsbischof Antoni Asjamjamka, Generalvikar und Sekretär der Weißrussischen Bischofskonferenz e-mail [email protected] Am Ende des zweiten Teils der Plenarsitzung hatte ich meinen Vortrag zu halten, eingeführt von Bischof Sergij Beloveždov mit einen großen Lob auf das OKI und unseren ökumenischen Dienst in Regensburg. Um 18.00 Uhr mit Igor Brigadir zur Kirche Peter und Paul zur Vesper und teilweise Teilnahme am direkt angeschlossenen Morgenlob. Abendessen wie früher in großer Runde mit vielen Toasts, leider diesmal nicht mit M. Philaret, der nach einer Operation am Bein noch geschwächt ist. Ich sprach einen Toast auf die jahrzehn-telange tiefe Verbindung mit dem Metropoliten.

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Samstag 28.05.2011 Wir wurden schon früh zum Flughafen gebracht, da wir bereits um 08.10 Uhr von Minsk mit Air Baltic nach Riga 09.30 Uhr und von dort 12.25nach München flogen, Ankunft München 13.40 Uhr Albert Rauch Regensburg Vortrag in Minsk

„Gott und Welt in Einheit und Verschiedenheit“ eine holistische Vision der Welt

„Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält?"

(Goethe, Faust I, Einleitung - Nacht). Wir sehen im Mikrokosmos und im Makrokosmos eine Ordnung und Zielstrebigkeit, die uns immer wieder verwundert. Letztlich aber sehen wir nicht viel mehr als unsere geisti-gen und geistlichen Vorfahren, die im Lauf und in der der Ordnung der Gestirne oder in dem zielstrebigen Zueinander eines Ameisenhaufens, oder allein schon im menschlichen Kör-per, etwas wie eine „Seele" entdeckten, die alles zusammenhält und zu einem sinnvollen Gan-zen werden lässt. Schon sind die Zeiten vorbei, wo man sich lächerlich machte, wenn man an das Vorhan-densein einer Seele im Menschen glaubte. Inzwischen setzt sich wieder mehr die Meinung durch, daß das ganze Weltall beseelt ist und daß „jedes Stäubchen lebt" (Goethe). Das Weltall besteht nicht einfach aus einer An-häufung von toten Körpern, sondern es ist ein lebendiger Organismus, der beseelt ist von gu-ten Mächten, die das Ganze zusammenhalten, ordnen und beleben. Die ganze Schöpfung ist aufgrund dieses ihres gemeinsamen Wesens, aufgrund ihrer Natur (nascitura-moritura), eine Einzige im Kreislauf des Geborenwerdens und Sterbens, tief miteinander verbunden und aufeinander bezogen. Das wird im personalen menschlichen Bereich deutlich: die Beziehung und Hingabe von Mann und Frau, von Eltern und Kindern, von Familie und Nation, ja die Beziehung und das Füreinander der ganzen Menschheitsfamilie. Wir sind eine große Schicksalsgemeinschaft, und letztlich dient das Leben eines jeden Einzelnen dem Leben der ganzen Menschheit, ja der ganzen Schöpfung. Denn auch die Umwelt des Menschen ist in diese Beziehung mit eingeschlossen: so ist die Frucht eines Baumes, die wir essen, das Produkt des Dienstes und der Hingabe der ganzen Schöpfung. Da haben zur Fruchtbarkeit zusammengewirkt die Sonne, der Mond und die Sterne, der Regen und der Wind, die Muter Erde mit all ihre Komponenten bis hin zu den kleinsten Mikroben, die sich mühen und hinopfern, damit der Erdboden fruchtbar wird. So sagt Dostojevskij: „Brüder, liebt die Schöpfung in ihrer Gesamtheit und in ihren Ein-zelelementen: jedes Blatt, jeden Sonnenstrahl, die Tiere und Pflanzen. Wenn ihr jedes Ding liebt, werdet ihr das göttliche Geheimnis verstehen. Habt ihr es einmal verstanden, werdet ihr es jeden Tag besser kennen und schließlich die ganze Welt mit einer umfassenden Liebe lieben“. Dies scheint den fern-östlichen Theologen, vor allem den in Indien beheimateten Hindu-Lehrern (z.B. Shankara, +ca.800 n.Chr.) von der Adavaita–Alleinheit. näher zu kommen, da sie ja zuerst einmal und vor allem die Einheit von Schöpfung und Schöpfer betonen und dann wohl auch die Schwierigkeiten sehen, aufgrund dieser „All-Einheit–Advaita“ – auch noch ein Ge-genüber von Gott und Schöpfung zu akzeptieren.

Jedoch, um diese All-Einheit (russ. Vse-Edinstvo) zu erkennen, brauchen wir nicht unbedingt Anleihen zu nehmen bei östlichen Religionen oder gar bei okkulten Weis-heitslehrern: denn die ganze Heilige Schrift ist eine Weisheitslehre, die uns die Tiefen der Wirklichkeit offenbart. Dies besonders und ausdrücklich in den „Weisheitsbüchern", die am Ende des Alten Testamentes stehen und schon in das Neue Testament überleiten. Da ist die Rede davon, daß von Gott „am Anfang vor aller Zeit" (Prov 8) eine Schöp-

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fung geschaffen wurde, die ganz rein und heilig vor Gott steht, als Geliebte Jahwes und als Baumeisterin des Alls. Da wird berichtet, dass diese reine und ganz Gott hingegebene Schöp-fung alles durchdringt und belebt, dass sie das All durchwaltet und dass sie Wohnung nimmt in allen heiligen Seelen und allem. Dass sie besonders den Menschen geschenkt wird und im hei-ligen Volk Gottes und auf Sion eine Wohnstätte gefunden hat, und von Generation zu Genera-tion übergeht in heilige Seelen.

Diese reine und gute Schöpfung ist nie gefallen, wie es uns von Adam und Eva und von den bösen Engeln, die zu Teufeln wurden, in der Heiligen Schrift berichtet wird. Sie ist nie zur „massa damnata" und zur „natura totaliter corrupta" (Augustinus, Luther) geworden. Ja derselbe hl. Augustinus sieht sie als die „Geschaffene Weisheit", über die er vor allem im 12. Buch seiner „Bekenntnisse" nachdenkt: „sie ist vernunftbegabtes Geschöpf, und obwohl Dir, dem Dreifaltigen Gott nicht gleich-ewig, so hat sie doch an Deiner Ewigkeit Anteil be-kommen, ihre Vergänglichkeit ist durch die stete Kontemplation Deiner Herrlichkeit aufgeho-ben" . . . und Augustinus spricht mit ihr: „0 lichtes, schönes Haus, ich liebe Deine Zierde, den Ort der Wohnung meines Herrn, Deines Schöpfers und Besitzers. Auf Dich hin walle ich in mei-ner irdischen Wallfahrt: und ich sage Ihm, der Dich gemacht hat, daß Er auch mich in Dir be-sitze, der auch mich geschaffen hat" (Conf. lib. XII c. 15).

Die großen Mystiker des Westens (Hildegard von Bingen, Jakob Böhme, Anna Katha-rina Emmerich) und die russischen Religionsphilosophen des Ostens (Vladimir Solov’ev, Pavel Florenskij, Sergij Bulgakow) sehen diese Weltseele (duscha mira) gleichsam in menschlicher Er-scheinung im Bild der Sophia - Mutter Gottes - Kirche.

Vielleicht können wir gerade jetzt, wo so viele negative Prognosen gemacht werden ü-ber Umweltverschmutzung und wo in breiter Öffentlichkeit eine Weltuntergangsstimmung ver-kündet wird, diese inneren Bezüge zwischen Gott und seiner geliebten Schöpfung tiefer erfas-sen.

Wir verschließen nicht den Blick vor den Sünden der Menschheit, auch den so genann-ten „Umwelt-Sünden“. Aber wir haben auch eine zuversichtliche Hoffnung aufgrund der Lie-be Gottes zu seiner Schöpfung, dass die Schöpfung niemals vergeht, auch wenn sie in der „Gestalt dieser Welt vergeht“, sondern dass sie hinein genommen wird in die Auferstehung und in das ewige Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit.

Das wäre eine Hilfe für ein optimistischeres Weltbild und zugleich für eine neue Frömmigkeit, die uns ganz „hineinschlüpfen" lässt in den großen Heilsplan der Liebe Gottes, den er mit seiner geliebten Schöpfung und mit einem jeden von uns hat. Auch die russischen Denker, so besonders als erster Vladimir S. Solov’ev, stellen sich immer wieder die Frage, die einst Goethe am Anfang des Dramas „Dr. Faustus“ formulierte: „Was ist es, was die Welt - im Innersten zusammenhält?“ Nur fragen diese östlichen Menschen: „Wer ist es, der die Welt – im Innersten zusammenhält?“ Sie fragen nicht nach einer unpersön-lichen Kraft, sie fragen nicht nach einer platonischen Idee, sondern nach der „Seele des Gan-zen“.- die großen russischen Denker suchen diese „Duscha mira“, und finden sie in der „Trvar-naja predmudrost“, also eher schon in der Gestalt, wie es Goethe am Schluss seines Faustdramas formuliert: „Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan“ (Faust II Finis). Und wir staunen darüber, daß dieser Protestant und Freidenker Goethe diese ewig-weibliche Gestalt als eine Frau sieht, die er am Schönsten im Bild der Gottesmutter Maria erscheinen lässt. Wer ist diese Gestalt: diese Anima mundi, die Seele der Welt? Die Antwort ist: Das All ist nicht bloß ein Haufen von leblosen Körpern bis hin zu den Molekülen und Atomen, mehr oder minder geordnet durch Gesetzmäßigkeiten, die man „noch nicht“ ganz erforscht hat, deren Er-forschung und Enträtselung sich aber die menschliche Hybris zutraut. Sondern diese Schöpfung hat eine Seele, ist ein lebendiges Wesen, das das All als Ganzes beseelt, wie auch jedes seiner Teile, und das das Ganze zu einem lebendigen Organismus macht, liebenswert und von Gott grenzenlos geliebt, als Braut, Jungfrau und Mutter zugleich. Ihr schönstes menschliches irdisches Antlitz hat sie für uns Christen (einpersonal) in der Jungfrau Maria angenommen. Doch dasselbe strahlt uns auch (pluripersonal) im Antlitz der Kirche auf: auch da fragen unsere russischen Denker nicht „Was ist die Kirche“, sondern „Wer

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ist die Kirche?“ Sie ist nicht nur eine irdisch-menschliche Organisation, nicht nur eine congrega-tio fidelium, sondern ein lebendiger, gottgeliebter und gott-verbundener Organismus. Oder wie es der junge rumänische orthodoxe Theologe Ioan Ica ausdrückt: „Die moderne Physik spricht von Hologrammen: jeder Punkt des Universums beinhaltet

und reflektiert das Ganze und das Ganze reflektiert sich in jedem Punkt des Universums. Die ganze Menschheit bildet ein einziges Hologramm, ja eigentlich die ganze Schöpfung.

Jedes Hologramm ist geformt nach dem Bild eines anderen Hologrammes, nämlich dem Hologramm Gottes, dem Hologramm der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die griechischen Väter kannten diese Verbindung. Sie sagten: in Wirklichkeit, gegen allen äußeren Schein, exis-tiert nur ein einziges menschliches Wesen, in dem Tausende leben, Milliarden von Perso-nen, so wie in der Heiligsten Dreifaltigkeit nur ein Wesen ist und doch drei Göttliche Per-sonen.

Durch die Menschwerdung gehört Christus den beiden Hologrammen an, die er in sich vereint.

Das Schöpfungshologramm ist nach dem Bild des Trinitäts-Hologramms gebildet, als die Sapientia increata und die sapientia creata. So könnte man auch Maria sehen als das Schöpfungshologramm, an dem „von Anfang“ vollzogen ist, was uns „am Ende“ zuteil wird.

So ist die Trinität das perfekte Hologramm, das „Hologramm in der Ewigkeit“; das „Holo-gramm in der Zeit“ ist auch universal, insoweit wir eine einzige Schöpfung bilden, pan-human, pankosmisch, gott-menschlich, ein mystisches „holon“, das eine Hölle sein kann (im Egoismus) und ein Paradies (in der Liebe)“.

(aus „Mystagogia Trinitatis“ von Ioan Ica jr.)

Die Vision von der „Geschaffenen Sophia“ der großen russischen Religionsphilosophen kann uns helfen, den derzeit herrschenden Pessimismus wegen „Umweltzerstörung“, „Umwelt-verschmutzung“, „Energie- und Klima-Kollaps“ in einem anderen Licht zu sehen: es steht trotz Sünde und Schwachheit des Menschen und der Menschheit hinter dem ganzen Weltgeschehen diese gütige und alles letztlich ordnende Gestalt der „Seele des Ganzen“, die Gottes Liebe und Barmherzigkeit herbeiruft und die Menschen zur Umkehr und zum Umdenken innerlich anregt.

Gott hat seinen Plan der Liebe mit der ganzen Schöpfung von Anfang an, die zwar ver-wandelt wird durch Tod und Vergehen, die aber letztlich eingeht in die ewige Verbindung mit Gott, die in der heiligen Schrift und der Tradition der Kirche als „Heilige Hochzeit – Hieroga-mie“ gesehen wird, zu der Gemeinschaft der Liebe in der Trinität, gleichsam als die „Vierte (a-ber als Geschaffene/Aufgenommene) in der Dreifaltigkeit“, wie es unter anderen Sergij Bulga-kov sieht.

Sie öffnet aber zugleich die Tür zu den anderen großen Religionen, in denen diese ge-

heimnisvolle Gestalt in anderen Bildern und mit anderen Namen ebenfalls erscheint, wie dies Solov’ev, Florenskij, Bulgakov und andere erahnten und damit schon den heute so notwendigen und wichtigen interreligiösen Dialog vorbereiteten.

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Bischof Serafim Beloveschdov – Metropolit Philaret

Festliches Abendessen

P. Dr. Nikolaj Baljuk und Frau

Die katholische „Rote Kirche“

Dom Milozerdija–Haus der Barmherzig-keit

Orthodoxe Kathedrale – Heiliger Geist

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Stipendiaten aus dem Patriarchat Moskau 1. Andrianov P. Dr. Igor 1997/98 Prof. Theologische Fakultät Minsk 2. Antonjuk P. Georgij 1994 Erzpriester, Kanzlei EB Berlin 3. Astapenia P.Aleksandr 1998/99 Pfarrer in Veliš 4. Baliuk P. Dr. Nikolaj 2005-2008 Dozent Theol. Fakultät Minsk 5.+Belonožko{B. Serafim) 1997 Bischof von Bobrujsk 6. Belosevič Oleg 2001 Theologe 7. Bendin Dr. Aleksandr 1997 Prof. Theol. Fakultät Minsk 8. Bodrov Dr. Alexej 2001 Rektor des Instituts St. Andreas Moskau 9. Bugaj Nikolaj 1999 Theologe Kiew 10. Cazacu Peter 2007 Theologe Moskau 11. Chulap Dr.Vladimir 1996-2001 Prof. Gesitliche Akademie St. Petersburg 12. Ciurin Ion 2005/06 Theologe Fribourg - Moskau 13. Danilenko P. Dr. Boris 1989/90 Erzpriester, Leiter der Synodalbibliothek Moskau 14. Danilov Dr. Andrej 1993-2000 Prof. Theol. Rakultät Minsk 15. Davidov P. Georgij 1994 Pfarrer in Dresden 16. Dmitrijev Kyrill 1996-2001 Geistliche Akademie St. Petersburg 17. Dovgjallo Grigorij 1997 Kanzler Theol. Institut Minsk 18. Feódorov Dr. Vladimir 1977-2006 Prof. Geistliche Akademie St. Petersburg 19. Filčak Anton 2000 Referent Außenbeziehungen der Metropolie Kiew 20. +Galinski Dr.{B. Feofan)1977-1979 Erzbischof von Berlin und Deutschland 21. Gangan Sergej 2003-2005 Referent Außenamt der Metropolie Chišinău 22. +Getja{B. Simon) 1995 Bischof von Murmansk und Mončegorsk 23. Griliches Dr. Leonid 2000 Prof. Geistliche Akademie Moskau 24. Iljutočkin Kyrill 2004 Dozent Geistliche Akademie Moskau 25. Kalinovski P. Petro 1993-1996 Dozent Geistliche Akademie Kiew 26. Kessel Grigorij 2004/05 Dozent Syrisch in Moskau 27. Kononovič Ivan 2005 Dozent Minsk 28. Korenevič Vladimir 2008 (stud. Rom) Theologe 29. Korzun Diana 2007 Theol. Fakultät Minsk 30. Kožukov Sergej 2008 (stud. Rom) Theologe 31. Kuksačov Nikolaj 2005 Theologe Minsk 32. Lebedinski Georg E. 2007/08 Theologe Minsk 33. Martinovič Dr. Vladimir 2000 Theol. Fakultät Minsak 34. Melinti P. Dr. Maxim 2007 Prof. Tehol. Chišinău 35. Meščanov Pavel 1990-1992 Kirchl. Journalist 36. Michanczuk P. Vasilij 1999 Dekan Zolotonoša Ukraine 37. Mironov Andrej 2008-09 Theologe Minsk 38. Naumčik Andrej 200-2004 Theologe Moskau 39. Nikitin Valentin 1989 Kirchl. Journalist 40. Nosyrev Dimitrij 2003 Theologe Ivanovo 41. Olšanskaja Elena 2004/05 Doktorandin Wirtschaftswissenschaft Minsk 42. Pantelejev Sergej 2003/04 Prof. Gesitliche Akademie Moskau 43. Pastuhova Katharina 2001 Doz. Theol. Fakultät Minsk 44. Pentkovsky Dr. Alexej 1990- 1995 Prof. Geistliche Akademie Moskau 45. Pestun Dimitrij 2000 Theologe 46. Petryšyn Valerij 2008 (stud. Rom) Doktorand Theologie 47. Piskunóv Aleksandr 1995/96 Pfarrer in Stockholm 48. Powny P. Fjodor 1995 Leiter Dom milozerdija Minsk 49. Proskurjakov Konstantin 2003 Theologe Krasnodar 50. Pustovit Denis 2005-08 (stud. Rom) derzeit Doktorand München 51. Roj P. Dr. Jurij 2002-2006 Inspektor Akademie Žirovitsi/Minsk

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52. Rudnytskyy Vitaliy 2001/02 Theologe Kiew 53. Rusu Sergiu 2002-2005 aus Moldavien, Doktorand in Konstanz 54. Samoljuk P. Jurij 1995-2002 Dozent Geistl. Akademie Kiew 55. Šapel Vitalij 2004 Theologe Minsk 56. Sarsania Ruslan, David 2005 Theologe Geistliche Akademie Moskau 57. Semušin Andrej 1996-2000 Theologe und Wirtschaftler Regensburg 58. Ševčenko P. Sergej 2003/04 B. Sekretär Turov/Minsk 59. Sobačevskij Roman 2008) Doktorand (stud. Rom 60. Stepaniuk Krzysztof 2008 Theologe Warschau 61. Stepanov Valerij 1998 Theologe Moskau 62. Šumkin Andrej 2005 Kirchl. Außenamt Patriarchat Moskau 63. Šilo Dimitrij 2002 Dozent Theol. Fakultät Minsk 64. +Talypin{B. Longin) 1980-1982 Patriarchatsvertreter in Düsseldorf 65. Tarassov P.Vasile 1995 Pfarrer in Karlsbad - Tschechei 66. Umantsiv P. Sergij 2007 Pfarrer in Užgorod 67. +Vaznjev{B. Feodosij) 1989-1990 Bischof von Tambov und Mičurinsk 68. Velikij Pavel 2008) Doktorand in Rom 69. Vetošnikov Konstantin 1997/98 Doktorand in Thessaloniki 70. Zabelič P. Nikolaj 1992-1995 Pfarrer in München 71. Žarov Aleksej 1998 Theologe Moskau 72. Žinov Nikolaj 2003 Theologe Ivanovo 73. Zubik Vadym 2001-2004 Theologe 74. Žukov Sergej 2004 Theologe Moskau

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Ein Beispiel für kath.-orth. Zusammenarbeit Ehemalige Stipendiaten aus Rumänien reparieren Marienkapelle und malen Fresken

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Hauptfresko: Verkündigung an Maria

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Elisabeth Piendl, geb. Rauch und Albert Rauch

Einweihung durch Pfr Georg Birner und Dr. Albert Rauch

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JAHRESBERICHT 2011 48

Hl. Apostel Andreas, Namenspatron von

Andreas Piendl

Hl. Elisabeth von Thüringen, Namenspatro-

nin in der Stifterin Elisabeth Piendl

Hl. Franz von Assisi, Lobpreis auf Schöpfer

und Schöpfung

Hl. Barbara, Patronin von Kirche und Stadt

Abensberg

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Jahresbericht 2012 49 11.01.2012

02. bis 08. September 2011 Pfarrfahrt St. Michael Etterzhausen nach Thessaloniki und Makedonien

Auf den Spuren des Hl. Paulus durften wir als Gruppe von 35 Personen eine wunderschöne Fahrt nach Nordmakedonien erleben.. Freitag, 02.09.2011 (07:00 Uhr mit Gudrun und Graziamariae zur Alten Kapelle zur Hl. Messe, wo wir am Gnadenbild die Reise dem Himmel anvertrauen können. Um 08.45 Uhr mit Familie Pöhlmann nach Etterzhau-sen). Bei Firma Erwin Weichmann trifft die ganze Gruppe in großer Wiedersehensfreude zur Abfahrt mit Bus Sammüller um 9:30 Uhr zusammen. Wir kommen nach angenehmer Fahrt mit viel Zeit am Flughafen München an und fliegen mit Verspätung mit AirBerlin im Direktflug nach Thessaloniki. Die unvorhergesehene Sperrung des Luftraums Kroatiens beschert uns eine Reise über Serbien, Bul-garien und Makedonien. Wir flogen bei Regen ab und kommen nach einem wunderschönen Anflug vom Meer her bei 34 Grad um 16:30 Uhr an.Es klappt alles wie am Schnürchen: das Gepäck wartet schon, als wir in der Halle ankommen und draußen steht unser Bus bereit mit Mariana von der Agen-tur Doucas, die uns die nächsten Tage begleiten wird. Der Name unseres Busfahrers ist uns gutes Omen: Evstratios = guter Weg. Und es wird sich bewahrheiten. Während der Fahrt Richtung Hotel erklärt sie uns schon einiges zu Geschichte und einigen Bauten am Weg. Wir steigen am Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, direkt am Thermischen Golf aus und marschieren als erstes zum Denkmal Alexanders des Großen. Wir sind also „angekommen“ und tauchen gleich ganz ein in die Hitze Griechenlands und den fantastischen Anblick des Meeres, der uns schöne Tage verheißt. Ein Boot verankert am Ufer, es trägt den Namen „One Love“; es soll ein gutes Omen sein für unser Miteinander auf dieser Reise, in der Liebe, die der Hl. Paulus verkün-det hat. Zurück zum Bus und in wenigen Minuten sind wir an unserem Hotel „Le Palace“. Nach der Zimmer-verteilung bleibt noch Zeit bis zum Abendessen, für Ausruhen oder einen ersten Bummel am som-merheißen Abend. Die Hitze bleibt uns die Tage erhalten; da hilft nur Trinken, und zum Glück sind über die ganze Stadt verteilt die kleinen Kioske und es gibt die praktische Einrichtung eines Einheits-preises für Wasser – 50 Cent der halbe Liter. Eine Erkundigungstour zur nahegelegenen katholischen Kirche in der Frangonstraße bereitet eine große freudige Überraschung: wir geraten in den Abschluss des XII. zwischenchristlichen Symposi-ons (Das Zeugnis der Kirche in der Welt von heute“) zwischen dem Institut für Spiritualität der Päpstlichen Universität Antonianum Rom und der Orthodoxen Theologischen Fakultät der Aristote-les-Universität Thessaloniki. Außer dem katholischen Ortsbischof für die röm. Kath. Gemeinden in Nordgriechenland und den Ägäischen Inseln, Ioannis Spiteris OFM von Corfu, und Bischof Dimitri-os Salachas (griech. kath. Gemeinden) treffen wir auch P. Irenäus Delidimos, einen der ersten und sehr lieben griechischen orthodoxen Stipendiaten des Ostkirchlichen Instituts. Die Freude ist groß und beim Stehempfang im Kirchhof, wo wir spontan dazu geladen werden, können wir noch ver-schiedene Leute kennenlernen, u.a. Frau Dr. Koukouri, die uns einen jordanischen Studenten als Sti-pendiaten empfiehlt. Einige andere freuen sich, endlich Dr. Rauch kennenlernen zu können. Nach diesem fröhlichen Umtrunk zurück ins Hotel, wo uns um 20 Uhr das Abendessen erwartet. Es kommt Herr Doucas der Agentur hinzu, mit dem wir für diese Reise zusammenarbeiten (den Kontakt hatte uns Alexandra Trifonova hergestellt, die Frau unseres ehemaligen Stipendiaten Emil Ivanov, die in Thessaloniki studiert hatte). Wir besprechen das Programm dieser Tage.Nach dem Abendessen gehen einige noch aus, andere bevorzugen eine relativ frühe Nachtruhe. Deo gratias für diesen schönen Tag – es hat sich schon gelohnt. Samstag, 03.09.2011 8.00 Uhr Möglichkeit Hl. Messe bei den Lazaristen in der Frangonstraße. Frühstück

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Jahresbericht 2012 50 11.01.2012

09.00 Uhr Abfahrt zur Stadtbesichtigung mit Mariana. An verschiedenen denkwürdigen Gebäuden vorbei wie dem Geburtshaus von Kemal Atatürk und der Bischofskirche St. Paulus fahren wir zur oberen alten Stadt und besuchen das Vlatadon-Kloster (Moni Vlatadon).Weiter an der Erzengelkirche vorbei und die Kassandrosstraße runter, an den ehemaligen Badeanlagen (heute Cafe) vorbei errei-chen wir die Kirche des Hl. Demetrius. Besichtigung. Vorbei an St. Pantelimon passieren wir den Triumphbogen des Galerius, im Hintergrund sehen wir die Rotonda, die Galerius als Mausoleum bauen ließ. Triumphbogen, Rotonda und der Palast des Galerius bildeten eine Linie. Galerius wurde dann allerdings in Sofia begraben, daher trägt eine nahe Kirche den Namen Sofia, sie wurde auf einer früheren Basilika erbaut.Weiter vorne sehen wir die Aristoteles-Universität mit der Orthodoxen The-ologischen Fakultät. 12 Uhr zurück zu unserem Hotel. 12:30 Uhr weiter Richtung Badestrand wer will (fast alle).Trotz Nähe zum Flughafen erweist sich der Strand Peirea als schöner, angenehmer und nicht überfüllter Ort und zunächst können wir beim Mittagessen ausgiebig den Blick auf das nahe türkisblaue Meer ge-nießen, bei Kalamari, Feta, Retsina… Der Wirt freut sich über unsere muntere Truppe und wir fühlen uns auch gleich daheim und bauen die Tische um. Dann ausgiebig Schwimmen, Strandlauf,…17 Uhr Rückfahrt, 19:30 Uhr Abendessen.19:45 Uhr: Wer will, marschiert noch zum Weißen Turm (20 Mi-nuten) – kleine Schifffahrt im Hafengelände – halbe Stunde mit Ouzo oder anderem (Getränk statt Fahrpreis) am Lichtermeer der Küste entlang. Müde, aber froh kehren wir heim. Sonntag, 04.09.2011 08:30 Uhr Abfahrt nach Philippi. Im Bus ist unsere Meditation aus dem Philipperbrief und wir lesen noch einen „Brief“, den die Purpurhändlerin Lidia, geschrieben haben könnte. Zunächst besuchen wir den Ort, an dem der Hl. Paulus vor den Toren der Stadt Lidia getroffen und getauft hat. Obwohl der Ort sehr frequentiert ist, ist es ein Platz mit enormer Ausstrahlung – die Griechen lassen mit Vorliebe ihre Kinder hier taufen; wir kommen auch gerade zum Ende einer Taufe, eine weitere wird unmittel-bar danach vorbereitet. Wir gehen auf eine schmucke Kirche zu mit wunderschönen Fresken und einem Bodenrelief, das die Reisen des Hl. Paulus zeigt. 1972 ließ sie Bischof Alexandros erbauen. Es ist schon ein besonderes Gefühl, sozusagen in den Fußstapfen des Paulus zu gehen, was an diesem Ort irgendwie sehr nahe ist. Wir wandern dann an das kleine Flüsschen, wo wohl Lidia getauft wor-den ist. Der Ort trägt nun auch ihren Namen. Im Sommer werden hier auch Erwachsenentaufen ge-halten. Wir sind fröhlich und übermütig an diesem Ort… aber dies entspricht ja auch unserem Status als getaufte Christen…Nach Kartenkauf beim Padrone des kleinen Laden, der 30 Jahre in Berlin ge-lebt hatte, geht’s weiter nach Philippi, und wer will, besucht die Ausgrabungen. Vier Kirchen waren hier, aber weil man die zugehörigen Heiligen nicht mehr weiß, nennt man sie nun einfach Basilika A, B, C, D. Die Anlage der Stadt war großartig, man kann die Ausmaße erahnen und sich das Treiben auf der Geschäftsstraße vorstellen. Sogar noch die Stellen, wo Spiele zum Zeitvertreib in den Mar-morboden eingeritzt sind, sind erhalten; ebenso die raffiniert ausgedachte Latrinenanlage, die Platz für 42 Männer bot – die dort wohl so manchen Schmatz abhielten und die Politik vor Ort bewegten. Weiter über das Gefängnis, wo Paulus und Silas einsaßen, zum Theater, wo uns Agnes Guggenberger mit einem wunderschönen Flötenspiel zum Nachdenken und Meditieren bringt und wir das Gesehene und Gehörte verinnerlichen können. Unser Endpunkt in Philippi ist die Taverne, wo wir uns an die-sem lauschigen Plätzchen im Schatten mit Bauernsalat, Souflaki, Bifteki und Cevapčiči stärken. Weiter mit dem Bus nach Kavala mit kurzem Stopp an der orthodoxen Kirche, die außen ein neues Mosaik hat, das die Vision des Paulus vom Makedonier zeigt, der Paulus bittet, nach Makedonien rüber zu kommen, um zu helfen. Der Hafen, an dem Paulus anlegte und europäischen Boden betrat, ist wunderschön. Heute dient er nur noch für Fischereischiffe. Zurück nach Thessaloniki, kurze Pause im Hotel.18:45 Uhr ab zur Hl. Messe um 19.00 Uhr in der Frangonstraße, in englischer Sprache. Es sind hauptsächlich junge Leute da, ein internationales Völkchen, vor allem Afrikaner. Die Lieder sind mit viel Schwund und Freude gesungen. Wir tragen mit dem Schlusslied bei, dem Lied „Der Engel des Herrn“ 20.00 Uhr Abendessen. Wer will, geht noch aus. Unser guter Geist im Service fragt uns dann, woher wir sind, und verkündet stolz, dass seine Familie in Aschaffenburg war. Allerdings brachte ihn seine

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Jahresbericht 2012 51 11.01.2012

Mutter zurück nach Griechenland, als sie schwanger war. Überhaupt ist das Personal sehr zuvor-kommend, und umgekehrt spürt man, dass sie sich auch mit uns wohl fühlen. Montag, 05.09.2011 09:40 Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Ouranopoulos, von wo aus wir mit dem Schiff den Heiligen Mönchsberg Athos umfahren wollen. Auf dem Athos ist ja jegliches weibliche Wesen verboten. So gibt es kein fleischliches Geborenwerden dort, nur das (all-tägliche) Sterben, das Hineingeboren werden in die eigentliche Wirklichkeit. Wir erfahren einen uns neuen, interessanten Hintergrund für diese vermeintliche Frauenfeindlichkeit der Athosmönche – der Ursprung läge auch in einem ökolo-gisch-ökonomischen Aspekt: als die Gegend sich mit den Mönchen besiedelte, siedelten sich um die Klosteranlagen herum auch viele Hirten und Zuwanderer an; mit der Zeit hätten sie alles mit ihren Ziegen kaputt gefressen und die Landschaft wäre verödet. So bewirke dieses Verbot in gewisser Wei-se einen Schutz der grünen Natur, auch wenn es sicherlich anders interpretiert wird. Nichts desto trotz lässt sich eine Frau nicht aussperren: Von allen anerkannte Herrin des Athos ist Maria, die Jung-frau und Muttergottes. Platz gäbe es für bis zu 7.000 Mönchen; heute leben hier circa 1.000 / 1.200, Tendenz steigend. Von jeher erfuhr der Athos den Schutz durch die Kaiser und das Patriarchat Konstantinopel. Aber auch in der osmanischen Zeit blieb er vom Sultan geschützt: Mohammeds 2. Frau Kadischa hatte ein Spediti-onsunternehmen und Mohammed übernachtete oft in Klöstern, wenn er im Auftrag seiner Frau mit Kamelen als Lasttieren geschäftlich unterwegs war (er kam dabei bis Äthiopien); es gibt eine Sure im Koran mit großem Lob auf die Mönche und die Anweisung, sie zu schützen. Dienstag 06.09.2011 Fahrt zu den Meteora-Klöstern (s. Bildteil) Mittwoch 07.09.2011 Stadtrundgang: : S. Maria Peripleptos, Rotonda. Dann eine kleinere Gruppe nochmals an Meer mit mehreren Taxi Abends Treffen mit ehemaligen Stipendiaten. Donnerstag, 08.09.2011 Fest der Geburt Mariens In der nahen orthodoxen Kirche Teilnahme an Morgengebet und Liturgie Um 10.00 Uhr Abfahrt vom Hotel mit Gepäck 12.45 Uhr Abflug von Thessaloniki – Ankunft München um 13.40 Uhr.

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Jahresbericht 2012 52 11.01.2012

Thessaloniki – Alexander der Große

Thessaloniki – Weißer Turm

Thessaloniki-Kirche Moni Vlatadon

Thessaloniki-Stadtmauer

Thessaloniki-Blick aufs Meer

Thessaloniki – Hagia Sophia

Thessaloniki – Hagios Dimitrios

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Jahresbericht 2012 53 11.01.2012

Mosaik des hl. Dimitrios

Hl. Dimitrios – Detail Mosaik

Thessoloniki – Apsismosaik Hl. Dimitrios

Thessoloniki - Rotunda: Grabmal des Kaisers Galerius

dann Kirche – Moschee – jetzt wiede Kirche

Paulus wird nach Europa/Makedonien gerufen

Reiseroute von hl. Paulus von Troas nach Philippi

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Jahresbericht 2012 54 11.01.2012

Thessaloniki – Galeriusbogen

Galeriusbogen – Detail

Philippi – neue Taufkirche

Philippi – Taufstelle der Lydia

Philippi Ausgrabungen

Philippi – Paulusgefängnis

Philippi – Toilettenanlage beim Forum

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Jahresbericht 2012 55 11.01.2012

Weinlaube

Ouranoupolis beim Athos

Athos - Rundfahrt

Russische Athoskloster Panteleimon

Athoskloster Grigoriou

Gipfel Berg Athos

Schwesternkloster hl.stephanos

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Jahresbericht 2012 56 11.01.2012

Klostergarten

Meteora Kloster Hl. Nikolaos

Meteora Kloster Rousanou

Last- und Personenaufzug Kloster Varlaam

Aufzugsturm

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Jahresbericht 2011 57 11.01.2012

Reisegruppe Etterzhausen

Ehemalige Stipendiaten

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Jahresbericht 2011 58 11.01.2012

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Jahresbericht 2011 59 11.01.2012

19. - 21. 10. 2011 Teilnahme am Kongress des Moskauer Instituts St. Andreas im Kloster Bose

Mittwoch 19.10.2011 09.00 Uhr Abfahrt mit Euro-Star von Rom nach Milano, von dort mit Taxi zum Kloster Bose.

Gesamtthema: Theology of Beauty

Abends nach Einleitungsworten von P. Adalberto Meinardi (Kloster Bose) und Alexej Bodrov (Moskau) zur Einleitung der Tagung des uns befreundeten Instituts St. Andreas/Moskau. Dan gleich mein Vortrag mit Lichtbildern „Maria – Prinzip der Schönheit von Natur und Gnade“:

Maria – Prinzip der Schönheit von Natur und Gnade Die ganze Schöpfung wird auf Griechisch Kosmos κόσµος genannt: Schönheit, Ordnung, Harmonie Aber nachdem wir einmal durchschaut und erlebt haben, dass dieser so genannte Kosmos (die ge-ordnete, schöne Welt) in Wirklichkeit ein A-Kos-mos, eine ungeordnete Welt ist und dass nicht das Einheits-Prinzip («Symbolon» συµβολος - von «symballein» = zusammenordnen), sondern das Prinzip der Verwirrung, Spaltung und Entfremdung («Diabolos» - von «diaballein» διαβαλλειν = durcheinanderwerfen, deutsch Teufel) vorherrscht, dann gibt es wieder ganz entgegen gesetzte Ansichten über den Kosmos. a) Es kommt zu einem abgrundtiefem Pessimismus und zu stoischer Gelassenheit, oder theolo-gisch ausgedrückt, zur Lehre von der „massa damnata, natura totaliter corrupta“ (Martin Lu-ther), dann herrscht vor die Lehre von der durch den Sündenfall total korrumpierten Schöpfung, aus deren Verlorenheit man nur aufgrund grenzenloser Glaubenshingabe durch den gnädigen Gott erlöst werden kann. b) Oder aber — und das wäre die echte Alternative - man richtet seinen Blick auf die lichte und schöne Seite der gottgewollten und geliebten Schöpfung, die nach altchristlicher Auffassung niemals aus der Ursprungsschönheit herausgefallen ist und die auch jetzt noch den Wesenskern der Schöpfung ausmacht, wenn auch wir konkret die Schattenseiten der Natur oftmals mehr erfahren als die „Reine Schöpfung“.. Dazu schreibt der heilige Augustinus in seinen «Confessiones», im Buch der Bekenntnisse: «Wollt ihr etwa leugnen, dass es eine gewisse sublime Schöpfung gibt, die in so reiner Liebe dem wahren und ewigen Gott verbunden ist? Obwohl sie selbst nicht ewig ist, ist sie doch nicht in die Verlorenheit der Zeit zerfallen und verflossen, sondern sie ruht in der Kontemplation des Einen. Denn du, o Gott, zeigst dich dem, der dich so liebt, wie du es willst, und du bist ihm genug. Diese (reine Schöpfung) ist das Haus Gottes, nicht aus irdischer noch himmlischer Masse erbaut, sondern geistig und teilhabend an deiner Ewigkeit, weil ohne Abfallen in Ewigkeit («sine labe in aeter-num») ... Sie ist dir nicht gleichewig, weil sie nicht anfangslos ist, sondern weil sie geschaffen wurde, da „am Anfang und vor allen Äonen die Weisheit geschaffen wurde“ (Spr 8,1); es ist aber nicht jene Weisheit, die dir, Vater, gleichewig ist und durch die alles geschaffen wurde, sondern die Weisheit, die geschaffen wurde, die geistige Natur, die in der Kontemplation des Ungeschaffenen Lichtes selbst Licht ist. Darum wird sie, obgleich geschaffen, Weisheit genannt.» Und kurz darauf richtet er ein Gebet an diese geschaffene Weisheit: « O du Haus des Lichtes und der Schönheit, ich liebe deine Zierden und den Ort der Wohnung der Herrlichkeit meines Gottes, deines Schöpfers und Besitzers. Auf dich hin seufze ich auf meiner Pilgerfahrt, und ich sage dem, der dich geschaffen hat, dass er auch mich in dir besitze, da er auch mich geschaffen hat. Denn ich irrte wie ein verlorenes Schaf, aber auf den Schultern meines Hirten, deines Schöpfers, hoffe ich, zu dir zurückgebracht zu werden» (Conf. Liber XII cap.15,2-4) Es ist dasselbe, was der frühchristliche Autor „Pastor Hermas“ in seinen Visionen sieht:

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Jahresbericht 2011 60 11.01.2012

zuerst sieht eine wunderschöne alte Frau, eine Matrona. Und als er sie fragt, wer sie ist, das sagt sie „Ich bin die Kirche“. Und als er dann fragt, warum sie so alt sei, da antwortet sie: «Weil ich, die Kirche, vor allem geschaffen wurde und deswegen älter bin als der wegen mir von Gott geschaf-fene Kosmos.» Dann sieht er dieselbe Gestalt, aber nun als eine junge Braut in strahlender Jugend, doch eben-falls mit ergrautem Haar, und es wird ihm gesagt: «Was du siehst, das bin ich, die Kirche, die dir jetzt und vorher erscheint.» Diese reine Schöpfung von Anbeginn, diese Kirche von Urzeit her ist aber nach frühchristlicher Tradition nicht eine platonische Idee, nicht ein Postulat des Geistes und vielleicht nur eine Ange-messenheit Gottes, sondern sie hat ihre sichtbare, greifbare, personale Existenz erhalten in der Mutter Christi, die einerseits historische Individualperson ist und doch zugleich reinster Ausdruck des Planes vom Menschen und von der ganzen Schöpfung, des Planes, den Gott von Anfang an hatte und auf den letztlich auch alles hingeordnet ist. Pluripersonal existiert sie in der Kirche, der Braut Gottes, ohne Makel und Runzel. Das ist überhaupt ein Grundprinzip christlichen Denkens: einerseits gibt es da historische Ereignis-se und individuelle Personen, die heil- oder unheil-bringend in der Bibel dargestellt werden in einem Hintereinander von Raum und Zeit; andererseits wird immer wieder deutlich gemacht, dass das ganze Heilsgeschehen eine große Heilsökonomie ist, die sich zwar ausfaltet in Raum und Zeit (bib-lisch gesprochen «im Fleische»), aber die nach diesen innerweltlichen Kategorien nicht begriffen werden kann, weil sie zugleich die Aufhebung dieser innerweltlichen Kategorien bedeutet, da ja Gott wirkt, in dem das Gestern, das Heute und das Morgen eines ist. Darum kann der russische Religionsphilosoph Vladimir Solov’ev sein Glaubensbekenntnis zusam-menfassen in der Kurzformel: «Veru-ju v Bogomatériju - veruju v Bogomáteriju.» «Ich glaube an die Materie, die Gott gebiert - ich glaube an die Mutter, die Gott gebiert,

Letztere aber gebiert Gott nicht aus sich und aus eigenen Kräften, wie es der Materialismus verheißt,

sondern aus der Kraft des Geistes, der über die Mutter Gottes kommt und für den sie ganz offen ist, so dass der Engel zu Maria sagt:

„Du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir“.

Und einer unserer großen deutschen Dichter, Novalis, schreibt: Ich sehe dich in tausend Bildern,

Maria, lieblich ausgedrückt, Doch keins von allen kann dich schildern,

Wie meine Seele dich erblickt.

Ich möchte schließen mit Worten von Papst Benedikt XVI zu Jugendlichen: (Audienz in Rom, s. Osservatore. Romano vom 01.09.2011)

„Vielleicht ist es euch schon einmal passiert, das ihr angesichts einer Skulptur, eines Bildes, einiger Verse aus einem Gedicht oder eines Musikstücks eine innere Bewegtheit, eine Freude emp-funden habt, dass ihr deutlich gespürt habt, dass ihr nicht nur Materie vor euch habt – ein Stück Marmor oder Bronze, eine bemalte Leinwand, eine Ansammlung von Buchstaben oder eine Anhäu-fung von Tönen – sondern etwas Größeres. Etwas das „spricht“, das in der Lage ist, das Herz zu be-rühren, eine Botschaft zu vermitteln, den Geist zu erheben. Ein Kunstwerk ist Frucht der schöpferi-schen Fähigkeit des Menschen, der über die sichtbare Wirklichkeit nachdenkt, der versucht, Ihren tieferen Sinn zu erfassen und ihn durch Sprache, durch Formen, durch Farben, durch töne zu vermit-teln. Die Kunst ist fähig, das Bedürfnis des Menschen, über das Sichtbare hinauszugehen, zum Aus-druck zu bringen und sichtbar zu machen; sie offenbart das Verlangen und die Suche nach dem Un-endlichen. Ja sie ist gleichsam eine offene Tür zum Unendlichen, zu einer Schönheit und einer Wahrheit, die über das Alltägliche hinausgehen. Und ein Kunstwerk kann die Augen des Verstandes und des Herzens öffnen und uns nach oben ausrichten.

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Jahresbericht 2011 61 11.01.2012

Es gibt jedoch Kunstwerke, die wahre Wege zu Gott, der Erhabensten Schönheit, sind – ja die sogar dabei helfen können, in der Beziehung mit Ihm, im Gebet zu wachsen. Es handelt sich um die Werke, die aus dem Glauben heraus entstehen und die den Glauben zum Ausdruck bringen. Sie lassen in uns den Wusch wachsen, Gott als die Quelle aller Schönheit zu suchen… --wenn wir große Kathedralen besuchen -- Oder wenn wir in eine romanische Kirche eintreten -- Oder wenn wir ein Stück Kirchenmusik hören ….Ich schließe mit dem Gebet des Psalm 27,4: „Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt mich: Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens, die Freundlichkeit des Herrn zu schauen und nachzusinnen in seinem Tempel“. Hoffen wir, dass der Herr uns helfen möge, seine Schönheit zu schauen, sowohl in der Natur als auch in den Kunstwerken, auf dass wir berührt werden vom Licht Seines Antlitzes, damit auch wir Licht für unseren Nächsten sein können“.

Jan Breughel d.Ä - Hl. Familie in Blumen- und Früchtekranz

Peter Paul Rubens – Madonna im Blumenkranz

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Jahresbericht 2011 62 11.01.2012

Stephan Lochner – Maria im Rosenhaag

Hans Memling – Maria im Rosenhaag

Wilhelm Key – Beweinung Christi – Schönheit im Schmerz

Ikone – Über dich freut sich die ganze Schöpfung Jaroslawler Orante

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Jahresbericht 2011 63 11.01.2012

Platytera –in der Apsis von S. Dimitrios in Thessaloniki

Klosterkirche in Bose - Madonna

Athos – Berg der Muttergottes

Ikone – Panaghia Glykophilousa – Die Süßküssende

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Jahresbericht 2011 64 11.01.2012

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Jahresbericht 2011 65 11.01.2012

27. - 29.10. 2011 Teilnahme an Heiligsprechung von Metropolit Andrei Şaguna in Sibiu

Aufgrund einer persönlichen Einladung durch den Metropoliten des Ardeal, Dr. Laurenţiu Streza von Sibiu, nahm ich an den Feierlichkeiten zur Heiligsprechung des Metropoliten von Transsilva-nien Andrei Şaguna (*20.12. 1808 +16/28. 06. 1873) teil. Donnerstag 27.11.2011 Um 14.38 Uhr Abflug von München, Ankunft in Sibiu/Hermannstadt um 17.10 Uhr. Schon im Flughafen München traf ich Prof. Sauca, den derzeitigen Leiter des Ökumenischen Insti-tuts des WKR in Bossey/Genf. Er war nach der „Revolution“ Sekretär von Patriarch Teoctist. Er erzählte mir weitere Einzelheiten über die Vertreibung des Patriarchen aus Bukarest und seinen Aufenthalt im Kloster Sinaia und seine Rückkehr nach einem Beschluss der Kirchenversammlung, bei der alle außer Vartolomeu Anania (später EB in Cluj) für seine Rückkehr stimmten (s. auch meine Erfahrung dazu bei meiner ersten Reise nach Bukarest nach der „Wende“). Patriarch Teoctist war aber dann nach seiner Rückkehr so großzügig, dass er keinen seiner zeitwei-ligen Gegner aus seiner bisherigen Stellung entließ und mit allen weiterarbeitete. Darum nennt ihn Sauca einen Heiligen. Wir wurden am Flughafen abgeholt und vornehm im Hotel Continental Forum untergebracht. Abends noch in der Kathedrale Teilnahme an Vesper und Akatist zu Ehren des hl. Dimitrios, dessen Fest in Bukarest jedes Jahr an diesem Tag besonders gefeiert wird, wozu auch die Reliquie des Hauptes des hl. Apostels Andreas aus Patras gebracht worden war. Abendessen im Hotel mit Prof. Sauca. Er erzählte mir mit Bedauern, dass derzeit eine starke Grup-pe innerhalb der orthodoxen rumänischen Kirche eine antiökumenische Linie betreibt. Wir tausch-ten viele gemeinsame Erfahrungen aus der Zeit des Kommunismus aus (ich war 38 Mal in dieser Zeit dort). Es war uns beiden klar, dass man damals nur durch gewisse Kompromisse Vieles an Er-leichterungen für das kirchliche Leben erreichen konnte. Auch heute sieht er viele Probleme bei den Priestern: ihre Pfarrersfrauen kommen nicht mehr wie früher aus Pfarrhäusern, und darum haben sie oft wenig Vorbereitung auf das kirchlichen Pfarrleben mit allen derzeitigen materiellen Schwierigkeiten und Nöten. Darum viele Scheidungen. Bei Wie-derverheiratung verlieren die Priester ihr Amt. Freitag 28.10.2011 Nach langer Ruhe ging ich wieder in die Kathedrale zur Liturgie. Wenige, aber sehr fromme Men-schen aller Altersstufen. Nach dem Frühstück ging ich in das Erasmus-Zentrrum bei der evgl. Luth. Kirche. Da ich Prof. Stefan Tobler nicht antreffen konnte (derzeit in der Schweiz, da seine Mutter gestorben ist), hinter-ließ ich eine ORTODOXIA mit Grüßen an ihn. Die übrigen 15 Exemplare verteilte ich im Laufe der Zeit bis einschließlich beim Festessen vor der Rückfahrt. Dann wieder zu Dr. Stefan Toma, dem EB-Sekretär. Trotz vieler Arbeitsbelastung lud er mich zum Kaffe/Tee ein. So hatte ich wieder ein schönes Gespräch mit ihm, der auch mal in Regensburg Sti-pendiat war und dankbar ist für unseren ökumenischen Dienst. Da ich am Vormittag noch freie Zeit hatte, besuchte ich das Bruckenthal-Museum, die evangelische und die katholische Kirche im Zentrum der Oberstadt (die reformierte Kirche war leider geschlos-sen). Auf dem Hof der Kathedrale konnte ich auch Metropolit Laurenţiu begrüßen und ihm danken für die Einladung, er bedankte sich für die Gastfreundschaft bei uns im OKI mit seiner Delegation im Mai 2011. Um 15.30 Uhr erwartete ich mit vielen anderen die Ankunft der Prozession (von Raşinari bei Sibiu) mit dem Sarg der Gebeine des hl. M. Andrei Şaguna. Prof. Dumitru Pacurariu kam auf mich zu und brachte mich ins Theol. Dekanat. Er war dort 50 Jahre Professor. Einige Male war er bei uns als Gast in Regensburg.

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Jahresbericht 2011 66 11.01.2012

Er nahm mich auch mit zur Kathedrale, so stand ich auf der Eingangstreppe mit M. Laurentiu, EB Kalinik von Argeş und vielen Priestern in der Erwartung der Prozession mit der großen Ikone und dem Sarg, der zu Fuß von vielen Pilgern und von einer Soldatenkompanie mit Fackeln begleitet wurde. Ich war der Einzige, der als Nicht-orthodoxer Gast dabei anwesend war. Dann Teilnahme an der Vesper in der Kathedrale. Gegen 18.00 Uhr kamen Patriarch Daniel und Patriarch Theodoros von Alexandrien mit dem Bi-schof von Patras und einigen griechischen Priestern mit der Reliquie des Hauptes des hl. Apostels Andreas, des Patrons der Rumänischen Orthodoxen Kirche, das während des Vatikanum II von Papst Paul VI an den Ort seines Martyriums nach Patras zurückgegeben worden war. Nach der Vesper brachte mich der Neffe von Dekan Dr. Zorin Oancea in die Metropolie. Wir konn-ten gemeinsam vorher noch die Reliquie des hl. Andreas verehren. Vor dem großen Speisesaal hatte ich noch viel Zeit zur Unterhaltung mit EB Gherasim von Râmni-cu-Vâlcea, der dem OKI (s. auch Begegnung im Mai 2011) als der erste rumänische Stipendiat bis heute herzlichste verbunden ist (am 14. November ist sein 97. Geburtstag). Das Festessen begann nach 20.00 Uhr und dauerte bis 23.00 Uhr, dazwischen immer wieder An-sprachen und Reden, besonders auch vom Patriarch von Alexandrien. Ich saß bei der griechischen Delegation. EB Chrysostomos von Patras ist der ältere Bruder von P. Johannes Skiadaresis. Er rief gleich in Thessaloniki an, und so konnte auch im mit P. Johannes sprechen. Er leidet derzeit unter Herzschwäche. Wir erinnerten uns an seine Zeit in Regensburg und an die Begegnungen mit ihm und seiner Familie, besonders auch mit Em. Friedrich Kardinal Wetter. Samstag 29.10.2011 Dr. Stefan Toma brachte mich wieder ganz nach vorne, ich war immer noch der einzige Gast, später kamen auch Dr. Schneider (EKD) und drei Vertreter der evangelischen Orts-Kirche, kein Vertreter der katholischen Orts-Kirche war anwesend. Mit den Patriarchen Theodoros von Alexandrien und Daniel von Rumänien zelebrierten fast alle Bischöfe der rumänischen Kirche und die Delegation aus Patras. Auch hohe Regierungsvertreter waren zusammen mit dem Staatspräsidenten anwesend. Nach Liturgie und Ansprachen der Patriarchen war die feierliche Proklamation der Heiligsprechung aufgrund der Verlesung eines vorhergehenden Beschlusses der Heiligen Synode. Dann feierliches Mittagessen im naheliegenden Vorort Dumbrava. Ich konnte dort wieder viele Bekannte und Freunde treffen. Ich war zeitweise am Tisch mit Dr. Schneider EKD und dann bei den Professoren Dumitru Abrudan und Pacurariu. Auch Patriarch Theodoros winkte mir zu, so dass ich auch noch ihn und Patriarch Daniel kurz per-sönlich begrüßen konnte. Dann war es schon Zeit zur Abfahrt, lange vor Ende des Mahles. Mit Vikarbischof Sofian (München) kam ich rechtzeitig zum Flughafen. Dorthin kam zu unserer Überraschung und Freude auch noch Diakon Dumitru Dura, der Sekretär von Metropolit Serafim, der auch über 7 Jahre mit EB Serafim im OKI gelebt hatte vor der Fertigstellung der Residenz in Nürnberg. Abflug um 17.50 Uhr Ortszeit, Ankunft in Etterzhausen kurz nach 22.00 Uhr. Auch diese Fahrt war wieder eine reiche Begegnung mit ehemaligen Stipendiaten und Freunden seit dem Beginn unserer Kontakte mit der Rumänischen Orthodoxen Kirche im Jahre 1968.

Anhang: Schreiben von Dr. Stefan Toma, Sekretär von EB Laurenţiu.

Hochwürden P. Albert Rauch „Wir freuen uns von Herzen, dass Sie bei der Zeremonie anwesend sein können, welche, wie ich glaube, bisher noch niemals in Sibiu stattgefunden hat. Wir erwarten Sie am Flughafen! Ich habe dem Hochwürdigsten Herrn Laurentiu die außergewöhnliche Tatsache der Annahme unserer Einladung mit-geteilt! Es ist für mich persönlich eine Freude von Herzen, dass es mir möglich ist, Sie wiederzusehen nach einigen Jahren seit meiner letzten Anwesenheit in Regensburg, einer Stadt mit natürlichen und geistlichen Schönheiten, und nicht zuletzt, mit warmherzigen Menschen!“

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Jahresbericht 2011 67 11.01.2012

Orthodoxe Kathedrale Sibiu

Katholische Kirche Sibiu

Bruckenthal-Schlossmuseum

EB Kalinik von Curtea d’Arges –

Prof. Pacurariu

Ankunft Reliquien und Ikone S. Andrei Sagu-

na

Inneres der Kathedrale

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Jahresbericht 2011 68 11.01.2012

Inneres der Kathedrale

Festtags-Ikone S. Metropolit Andrei Şaguna

EB Gherasim Cristea von Râmnicu-Vâlcea

Unser erster rumänischer Stipendiat 1969

Festmahl

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Jahresbericht 2011-12-10 69 11.01.2012

11. November 2011

Beerdigung von Metropolit Damaskinos Papandreou in Chambesy bei Genf.

Metropolit Damaskinos Papandreou war seit 1969 in vielerlei Weise mit uns verbun-den. Darum war es mir eine innere Verpflichtung, an seiner Beerdigung dankbar anwesend zu sein. Er hatte an drei unserer ersten Ökumenischen Symposien in Regensburg teilgenommen, kam dazu auch noch öfters nach Regensburg, um seinen ehemaligen Professor und seinen Freund Dr. Joseph Ratzinger zu besuchen und hielt immer wieder Kontakt zu uns. Er wollte sogar beim Papstbesuch Benedikt XVI. in Regensburg im September 2006 teilneh-men, musste aber dann doch wegen Gebrechlichkeit kurzfristig absagen. Durch Errichtung und Ausbau des Instituts des Ökumenischen Patriarchats Konstantinopel in Chambesy bei Genf wurden wir angeregt und ermutigt, unter eigener Führung und unabhän-gig von einem der Patriarchate unser Ostkirchliches Institut in Regensburg nach eigenen Ü-berlegungen und nach einer von uns bestimmten Ausrichtung einzurichten (Einweihung am 10. Oktober 1976). Hier ein Auszug aus meinem Bericht von der Einweihung des Instituts in Chambesy:

Einweihung des orthodoxen Zentrums des Ökumenischen Patriarchats

in Chambesy bei Genf 18. bis 20. Oktober 1975 Schon seit etwa fünf Jahren stellt man Überlegungen an, wo im Westen ein Zentrum der im September 1971 geschlossenen Hochschule des Ökumenischen Patriarchats entstehen könnte, in das ein Teil der in Konstantinopel nicht mehr möglichen Aktivitä-ten verlegt würde. Auf dem 1. Regensburger Symposion im Juli 1969 machten Metropolit Chrysostomos Konstantinidis und Prof. Dr. Kallinikos dem Bischof von Regensburg große Hoffnun-gen, daß dieses Zentrum in Regensburg entstehen könnte. So ähnlich sprach man auch, als Kardinal Döpfner zusammen mit Bischof Dr. Graber im Oktober 1968 in Konstantinopel weilte. Auch die anderen Patriarchate, so besonders das Rumänische Patriarchat, waren an einem solchen Zentrum in Regensburg interessiert. Es gab Schwierigkeiten deswegen, weil die evangelischen Stellen in Deutschland eine solche Einrichtung in einem ty-pisch katholischen Gebiet nicht gerne sehen wollten. Nach dem Tod des Metropoliten von Deutschland Jakovos hat der neue Metropolit I-renäus Galanakis wieder dieses Anliegen an Bischof Dr. Graber schriftlich herange-tragen. Doch es blieb auch hier bei einem mehr unverbindlich ausgesprochenen Wunsch. Dieselbe Bitte richtete er auch an den Erzbischof von Köln und sicherlich an verschiedene Stellen der Evangelischen Kirche. Inzwischen aber hatte der Metropolit Damaskinos Papandreou ganz still Vorberei-tungen zur Errichtung eines Zentrums in Chambesy bei Genf getroffen. Als ich zu-sammen mit Dr. Wyrwoll Mitte Oktober 1973 in Chambesy war, entdeckten wir gleichsam zufällig die Fundamente des schon entstehenden Zentrums… Im Frühjahr 1974 kam aber plötzlich ein flehentlicher Brief des Metropoliten, in dem er mich bat, den Aufbau dieses Zentrums finanziell zu unterstützen. Er war selbst nach Deutschland gekommen, hatte mit Kardinal Döpfner und mit Kardinal Höffner und besonders mit seinem Generalvikar Peter Nettekoven ausführlich darüber gespro-chen, aber doch nichts erreicht. Ich erklärte dann Pater Duprey bei unserer CCCC-Sitzung in Brüssel, daß da nicht der richtige Weg eingehalten worden war, daß dies besonders auch Prof. Ratzinger hätte wissen sollen, der ja der ehemalige Lehrer und Freund des Metropoliten Da-maskinos ist. Man ging nun sofort anschließend den korrekten Weg und reichte das

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Jahresbericht 2011-12-10 70 11.01.2012

Finanzierungsgesuch über Bischof Dr. Graber ein. Aber es ging gar nicht so recht weiter. Eigentlich mehr zufällig war ich dann gerade in Köln, als entschieden werden sollte, ob nicht doch die inzwischen auf über 800.000 DM angelaufenen Schulden von der Diözese Köln übernommen werden sollten. Man entschied, Dr. Nyssen und den Architekten der Erzdiözese Köln nach Genf zu schicken. An diesem Abend rief ich dort in deren Auftrag bei dem Metropoliten an und teilte ihm die frohe Kunde mit. Tatsächlich kamen am übernächsten Tag die beiden zurück mit einem positiven Eindruck, was Planung und Ausführung des dortigen Zent-rums betrifft, und so war der Kardinal bereit, noch am selben Tag die fehlende Summe zu genehmigen. Dies war aber auch höchste Zeit, weil schon in der anschließenden Woche der Bau hätte eingestellt werden müssen. Als ich dann im Juni in Chambesy war, stellte ich fest, daß schon wieder fast eine Mil-lion Schulden da waren, und der Metropolit bemühte sich mit allen Mitteln, diese bei uns zu finden. Er kam nach Köln und ich war mit ihm bei Sekretär Homeyer und bei Generalvikar Nettekoven. Beide waren etwas verärgert, daß nun schon wieder Geld verlangt würde, schließlich aber wurden doch von der Bischofskonferenz auf zwei Jahre hin je 500.000 DM genehmigt. Inzwischen aber waren die Schulden schon wieder größer als vorausgesehen und so-weit ich weiß, hat der Erzbischof von Köln noch einmal eine ziemlich große Summe gegeben. Wie mir der Metropolit am Tag der Einweihung sagte, fehlen jetzt nur noch 600.000 DM an der Finanzierung des Gesamtkomplexes. Ich war zuerst gegen dieses Projekt und zwar aus folgenden Gründen: 1. Man hatte ein genau gleiches Projekt in Deutschland, ja sogar in Regensburg vor-gesehen und immer wieder in dieser Richtung gesprochen, aber nie gesagt, daß längst schon Planungen anderswo laufen. 2. Das Zentrum steht außerhalb Deutschlands, in einem französisch-sprechenden Ge-biet bei einer Stadt, die nur eine kalvinische theologische Fakultät hat. Außerdem ist die direkte Nähe zum Weltkirchenrat nicht gerade von Vorteil für die Kontakte zur ka-tholischen Kirche. 3. Die Bedürfnisse der Metropolie von Deutschland sind ungleich größer, weil sie eine so große Diözese bildet und weil hier noch gar keine eigenen Gebäulichkeiten zur Verfügung stehen, abgesehen von einigen Kirchen und dem kleinen Verwaltungsge-bäude in Bonn. Es ist vorauszusehen, daß nach der starken Unterstützung des Zentrums in Chambesy für die griechische Kirche in Deutschland nichts mehr übrig bleibt. Diese Bedenken äußerte ich auch gegenüber dem griechischen Metropoliten in Deutschland. Andererseits glaubte ich, daß bei dieser großen Bereitschaft von Seiten Roms und von Seiten Kölns, das sicherlich dann doch gegebene Geld wenigstens nicht ohne uns ge-geben werden sollte, und darum stellte ich mich letztlich hinter diese Aktion, wenn ich auch immer freimütig meine Bedenken sagte. Dies war sicher auch dem Metropoliten Damaskinos Papandreou zu Ohren gekommen und darum hatte ich keine Einladung zur Einweihung erhalten. Als er nun in Friede-wald bei dem evangelisch-orthodoxen Gespräch mit Bischof Augustinos Lambardakis zusammentraf, hat er sicherlich noch Näheres gehört, was ich mit diesem auf der lan-gen Fahrt von Bonn nach Goslar gesprochen hatte. Er rief mich umgehend an und lud mich noch persönlich zur Einweihung ein, bemerkte aber gleich am Telefon, daß er gehört habe, daß ich nur teilweise einverstanden wäre mit den dortigen Planungen und er sagte mir, daß es statt den vorgesehenen neun Mil-lionen gelungen sei, die Baukosten auf 7 oder 7 ½ Millionen zu beschränken.

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Jahresbericht 2011-12-10 71 11.01.2012

In einem früheren Gespräch mit dem Metropoliten Damaskinos sagte mir dieser, daß nun alle Tagungen und Begegnungen mit orthodoxen Theologen in seinem Zentrum stattfinden sollten. Doch diesem Zentralismus sollte man sich gleich von Anfang an widersetzen. Allerdings scheint mir der Metropolit äußerst fähig, diese besondere Aufgabe für das Patriarchat Konstantinopel und die neue „Tochter von Chalki“ zu übernehmen, da diese Geistliche Hochschule im September 1971 geschlossen worden war (ich konnte dabeisein, s. Jahres-Bericht 1971). Ich hatte dann die Möglichkeit, das Institut und die Kirche zu besuchen. Die Kirche ist, glaube ich, eine sehr gelungene Kombination zwischen östlicher und westlicher Kirchenvorstellung. Auch die Ikonographie im Altarraum: Ein Felsberg, aus dem Christus gleichsam aus einer Höhle als der Auferstandene heraustritt, sein Gesicht ist ikonenhaft, sonst aber die Art der Darstellung halb Ikone, halb moderne abstrakte Darstellung. Über der Ikonostase ist die eigentliche Kuppel, aber nur als Halbkuppel in Verbund mit der Apsis, als Lichteinfall gedacht. Direkt über der Ikonostase ist eine Art Pyra-mide gemalt, in ihr unten ein geschlossenes Tor. In dieser Pyramide sieht man die ver-schiedensten Tiere, Schnecken, Würmer und die andere leblose und lebende Natur und oben drauf steht Maria mit einem Gewächsstrauß in der Hand. Es könnte zuerst etwas befremden, aber man könnte es auch sehen als „Maria die Krone der Schöpfung“, die Spitze der Pyramide der Weltentwicklung (Sophia - anima mundi), wie Teilhard de Chardin und russische Religionsphilosophen sie sehen als die „Geschaffene Weis-heit“. Auf die Seitenwände sieht man Heiligenfiguren und die vier großen Heilsereignisse: Verkündigung, Geburt und Taufe Jesu und sein Abstieg in das Reich des Todes. Die Ikonostase ist nicht hoch, ganz byzantinische Ikonen, man kann über sie hinweg noch auf den Altar sehen. Das Hauptgebäude des Instituts ist sehr schön an den Hang angelegt. Es hat etwa 30 Zimmer und einige Appartements, dazu einen großen Speisesaal, der zugleich als Ver-sammlungsraum benützt werden kann und Bibliotheksräume. Die Anlage ist sehr ge-schmackvoll, einheitlich und doch nicht kasernenhaft angelegt.“…..

Mittwoch 09.11.2011 Abfahrt mit Zug von Etterzhausen um 20.04 Uhr über Frankfurt – Basel - Genf Ankunft in Chambesy am nächsten Tag um 10.08 Uhr Donnerstag 10.11.2011 Ich kam gerade recht zur Liturgie, zelebriert von Vikarbischof Makarios Pavlidis und den griechischen Ortsgeistlichen. Kurze Parastas. Nachher konnte ich viele Bekannte treffen: B. Makarios Pavlidis, Vikarbischof in Chambesy, früher in der Metropolie von Bonn. Ion Ciurin aus Moldavien/Patriarchat Moskau: im OKI 2005/06, seither Doktorand in Fri-bourg. Bischof Dr. Athanasios Chatzopoulos, Stip. im OKI 1977/78, Vertreter Kirche von GR bei der EU. Prof. Dr. Vlassios Phidas, Rektor Chambesy, letzter der uns bekannten Professoren in Chalki. Prof. Ioniţa Viorel, SSK im OKI 1981. Prof. Dr. Konstantin Delikostantis, Stip. im OKI 1981/82. Stephanos Athanasiou, der uns in Thessaloniki I und II großartig zu Hilfe war, derzeit Studi-um CH Zwei Brüder von Taizé, wo Archimandrit Damaskinos Papandreou von bis in der Komm-unität lebte. Und ein Vertreter der koptischen und der armenischen Geistlichen am Ort.

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Jahresbericht 2011-12-10 72 11.01.2012

Um 12.30 Uhr Beerdigungsgottesdienst unter Leitung des Metropoliten Jeremia von der Schweiz. Anschließend einige Reden, z. T. vorgelesen: - Metropolit von Thiatyra im Namen von Patriarch Bartholomaios. - Der Nuntius im Namen seines Freundes Papst Benedikt XVI. - Der koptische Priester verlas ein Wort von Papa Shenouda. - Prof. Vlassios Phidas für das Institut Chambesy. Die Beerdigung war sehr einfach in einem Erdgrab außerhalb der Apsis der von Metropolit Damaskinos gebauten Kirche. Abreise mit Zug auf derselben Strecke zurück, Ankunft in Etterzhausen um 8.48 Uhr am Freitag 11.1.2011

Chambesy Apsiswand der Institutskirche

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Jahresbericht 2011-12-10 73 11.01.2012

Detail Maria, Krone der Schöpfung

Chambesy Institutskirche Die Taufe Jesu

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Jahresbericht 2011-12-10 74 11.01.2012

Die Auferweckung der Toten

Beerdigung außerhalb der Apsis der Institutskirche

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Jahresbericht 2011-12-10 75 11.01.2012

16.11.2011 Metropolit Philaret von Minsk, Exarch des Moskauer Patriarchats für Weißrussland,

überreicht dem Regensburger Ostkirchlichen Institut die „Goldene Sonnenblume“

Bei der Konferenz (s.u.) vom 12.-16. November 2011 an der theologischen Fakultät in Minsk wurde dem Regensburger Ostkirchlichen Institut diese „Goldene Sonnenblume“ überreicht. Dieser Preis für Verdienste in der Ökumene und interreligiösen Dialog wurde neu eingerichtet und dem Regensburger Ostkirchlichen Institut als ersten Preisträger verliehen. Da ich eingeladen war, aber dann doch aus Termingründen nicht dabei sein konnte, wurde sie dem Nuntius von Weißrussland feierlich überreicht. Dieser schickte sie an den Nuntius in Deutschland, und sie kam am 19.12. von dort bei uns in Regensburg an.

Inschrift englisch für Preis „Goldene Sonnenblume“ von Minsk 2011: The Memorable Symbol „The Golden Sunflower of Peace“ is awarded to the Institute of Eastern Churches (Catholic Church, Germany, Regensburg) „for the moral leadership, for the selfless service to the affair of the unity of the Church and for the contribution into the dialogue of cultures and religions”. Minsk, Bela-rus, the year 2011 Founders of international prize: International Public Association “Saints Methodius and Cyrill Christian Educational Cen-ter”Institute of Inter-religious and Interconfessional Communications by the Synod of Belo-russian Orthodox Church Dr. Albert Rauch, Regensburger Ostkirchliches Institut

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Jahresbericht 2011-12-10 76 11.01.2012

Kardinal Koch besucht Minsk

Orthodoxe Kirche lädt Katholiken zum Dialog ein.

Erstellt von Radio Vatikan am 11. November 2011 um 21:42 Uhr

Minsk (kathnews/RV). Auf Einladung der russisch-orthodoxen Kirche reist der Präsident des päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, am Wochenende in die weißrussische Hauptstadt Minsk. Er nimmt dort an einer Konferenz der orthodoxen Kirche zum Dialog mit den Katholiken teil, die am Sonntag beginnt. Wie Weißrusslands katholische Kirche am Freitag weiter mitteilte, feiert er am Sonntag einen Gottesdienst in der katholischen Kathedrale von Minsk.

Zu den Referenten der dreitägigen Konferenz zählen außer Koch unter anderen der orthodoxe Minsker Metropolit Philaret, der katholische Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz und der Sekretär des russisch-orthodoxen Außenamtes, Erzpriester Dmitri Sizonenko. Aus Deutschland nimmt der katholische Ostkirchenexperte Johannes Oeldemann von der Theolo-gischen Fakultät Paderborn teil. Die Tagung steht unter dem Titel „Christliche ethische Werte als Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Europa“.

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Jahresbericht 2011-12-10 77 11.01.2012

08.12.2011 Einweihung einer weiteren Marienkapelle in Allersdorf bei Abensberg

Ein Beispiel für kath.-orth. Zusammenarbeit Ehemalige Stipendiaten aus Rumänien reparieren Marienkapelle und malen Fresken

Marienkapelle I Einweihung 08.12.2011

Fatima

Lourdes

Krönung Mariens

Wunderbare Medaille

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Jahresbericht 2011-12-10 78 11.01.2012

Aus Rumänien: Freskomaler Gavril Solomon mit P. Cristian Târtea, Frau Lori und Sohn Andrei

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Jahresbericht 2011-12-10 79 11.01.2012

Römische Goldmünze aus der Zeit der Gründung von Regensburg-Castra Regina

LUCILLA AURELIA (*148/149 +181/182) Tochter des Kaisers Marcus Aurelius Antoninus (*121 +17.03.180)

162 verlobt mit dem Adoptivbruder des Kaisers und Mitherrschers Lucius Verus 164 verheiratet mit dem Mitkaiser Lucius Verus in Ephesus. 169 Tod des Lucius Verus (42 Jahre alt, Lucilla war damals ca. 23 Jahre alt) 169 Wiederverheiratet mit dem hohen Militäroffizier Tiberius Claudius Pompeianus 181 Anschlag auf ihren Bruder, den Kaiser Commodus Lucius Aelius Aurelius *161, römischer Kaiser 180, ermordet 192. ( „unfähig, eitel, grausam und ausschweifend“ - laut Herderlexikon). 182 Lucilla wird nach Capri verbannt und dann hingerichtet (37 Jahre alt), Die Münze (solidus aureus) war wohl zur Besoldung der 2 neu gegründeten Legionen geprägt worden.

Inschriften:

Vorderseite: Lucillae Aug. Rückseite: Pietas Antonini Aug. F. Die Frömmigkeit, Ehrfurcht Abbild der Lucilla Augusta, der Tochter des Antoninus Augustus

Gefunden im Kreuzganghof des Klosters St. Matthias/St. Klara/OKI

Am 08.12.2011 abgegeben an die Liegenschaftsverwaltung

der Stadt Regensburg

Dr. Albert Rauch

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Jahresbericht 2011-12-10 80 11.01.2012

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Jahresbericht 2011-12-10 81 11.01.2012

Stipendiaten der AG Kirchen des Ostens Wintersemester 2010-11

Name Land/Kirche Geb.dat 1 El Samuely P. Sherobeam Ägypten Wien 09.03.1966 2 Rusanov Dr. Rossen Bulgarien 30.01.1965 3 Dimov Pavel Siderov Bulgarien 23.12.1975 4 Maftei Eugen Rumänien 01.01.1980 5 Craciun Elena M. Eufrasia Rumänien 06.10.1976 6 Akischin Sergej Russland 05.10.1981 7 Matzegora Maxim Russland 02.07.1988 8 Latinovic Vladimir Serbien 20.09.1977 9 Tatalovic Vladan Serbien 10.11.1977 10 Soboljuk Anatolij Ukraine 12.08.1977

Weitergeführt mit anderem Stipendium: 11 Bozovic Nenad Serbien

SS 2011 Sommer-Sprachkurs (01.05. – 30.07. 2011)

Name Land/Kirche Geb.dat 1 Ribolov Dr. Svetoslav Bulgarien 02.01.1973 2 Deltscheva Anastassia Bulgarien 05.05.1977 3 Schawulev Georgi Bulgarien 26.01.1979 4 Georgiev Georgi A.Protopriester Bulgarien 04.03.1975 5 Archimandrit Joane Silagadze Zviad Georgien 20.10.1976 6 Eloshvili Shalva Georgien 21.06.1977 7 P. Paul Dahdal Ghassan Paris,Patr. Antioch. 03.11.1978 8 P. Gerasimos Kabbas George Paris,Patr. Antioch. 15.09.1979 9 P. Romanos Manhal AL Hannat, Deacon Paris,Patr. Antioch. 03.03.1975

10 Charylo Andrzej Polen 17.06.1985 11 Stanojevic Jovan, Mönch; Erzdiakon Serbien 28.06.1979 12 Pavlovic Marko Serbien 10.10.1983 13 Dukanovic Misa Serbien 11.05.1981 14 Petlitskaja Marina Weißrussland 04.04.1989 15 Fisenkin Evgenij Weißrussland 12.06.1989

SS 2011 Ohne Kurs und/oder längerfristige Stipendiaten

16 Rusanov Dr. Rossen Bulgarien 30.01.1965 17 Dimov Pavel Siderov Bulgarien 23.12.1975 18 Akischin Sergej Russland 05.10.1981 19 Matzegora Maxim Russland 02.07.1988 20 Serov Dmitrij Russland 26.09.1985 21 Soboljuk Anatolij Ukraine 12.08.1977 22 Tatalovic Vladan Serbien 10.11.1977

Weitergeführt mit anderem Stipendium: 23 Bozovic Nenad Serbien 24 Sokolovski Dr. Augustin Ryshard Russland 01.07.1977

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Jahresbericht 2011-12-10 82 11.01.2012

Stipendiaten der AG Kirchen des Ostens Wintersemester 2011-2012

WS 2011-12 zunächst mit Sprachkurs

Name Land/Kirche Geb.dat 1 Schawulev Georgi Bulgarien Doktorand 2 Archimandrit Joane

Silagadze Zviad Georgien 20.10.1976

3 P. Gerasimos Kabbas George Paris Patr. Antioch.

15.09.1979

4 P. Romanos Manhal AL Hannat, Deacon Paris Patr. Antioch.

03.03.1975

5 Stanojevic Jovan Mönch; Erzdiakon von Bischof Lukijan von Osijecko-poljska + Baranjska/Kroatien

Serbien 28.06.1979

6 Pavlovic Marko Serbien 10.10.1983 7 Romashko Elena Weißrussland 15.02.1988

WS 2011- 12 Ohne Kurs und/oder längerfristige Stipendiaten

8 Kirakosyan Armen Armenien 9 Brigadir Egor Weißrussland 01.11.1988 10 Shatrawski Sergej Weißrussland WS 2011-12 Weiterhin im OKI, mit Stipendien von anderer Seite. 11 Serov Dmitrij Russland 26.09.1985 12 Sokolovski Dr. Augustin Russland/Schweiz 13 Bozovic Nenad Serbien

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Jahresbericht 2011-12-10 83 11.01.2012

AG Kirchen des Ostens Kostenfreie Aufenthalte im OKI für kurzzeitiges Bibliotheksstudium

(mit oder ohne Stipendium) hauptsächlich ehemalige Stipendiaten; für Sommeraufenthalt (Uni-

Bibliothek) teilweise mit Familienbegleitung

von bis Name woher

1 08.07. 27.07. P. Mircea Oros Rumänien 2 08.07. 27.07. Mihaela Oros Rumänien 3 05.07. 18.07. Dr. Konstantin Belesos Griechenland 4 30.07. 29.08. Simeon Divcev Bulgarien 5 01.08. 10.08. Dr. P. Vasile Stanciu Rumänien 6 01.08. 10.08. Emilia Stanciu Rumänien 7 02.08. 31.08. Dr. Ivailo N. Nikolov Bulgarien 8 02.08. 31.08. Ivan Yovchev Bulgarien 9 02.08. 01.09. Emanuel Rusu Rumänien

10 02.08. 10.08. Sergej Panteleev Russland 11 02.08. 10.08. Tatjana Panteleev Russland 12 03.08. 31.08.? Dr. Anna Marinova Bulgarien 13 03.08. 31.08.? Yanka Dragomirova Bulgarien 14 4. -6.8. ca 15.09. Sirgiw Gelaw Äthiopien 15 04.08. 03.09. Olga Germanskaya Russland 16 07.08. 14.08. P. Isvoranu Rumänien 17 07.08. 14.08. Fr. Isvoranu Rumänien 18 03.08. 18.08. Dr. Alexander Symbalov Weißrussland 19 03.08. 18.08. Élena Symbalov Weißrussland 20 03.08. 18.08. Diana Symbalov Weißrussland 21 03.08. 18.08. Maria Symbalov Weißrussland 22 05.08. 23.08.? Dr. Micheal Ghattas Ägypten 23 05.08. 23.08.? Jehan Onsy Mahrous Ägypten 24 07.08. 06.09. Anna Arnaudova Bulgarien 25 18.08. 18.09. Ionut Vladescu Rumänien 26 19.08. 30.08. P. Michail Michailov Bulgarien 27 19.08. 30.08. Venelina Michailovna Bulgarien 28 19. 08. 30.08. Raphael Michailov Bulgarien 29 19.08. 30.08. Joanna Michailovna Bulgarien 30 23.08. 30.08. Dr.Marius Tepele Rumänien 31 23.08. 30.08. Fr. Tepele Rumänien 32 23.08. 30.08. Tochter Tepele Rumänien 33 23.08. 30.08. Sohn Tepele Rumänien 34 31.08. 30.09. Cristian Tatu Rumänien

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Jahresbericht 2011-12-10 84 11.01.2012

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Jahresbericht 2011-12-10 85 11.01.2012

Aus dem vergehenden Wurzelstock der

Menschheit, der wie abgeschnitten erscheint, und aus dem toten Leib der Menschheit (Adam, Jesse), schafft Gott Etwas Neues, Schönes in Maria und in der ‚Frucht ihres Leibes: Jesus’. Dasselbe schafft Gott aber auch in uns, Der uns „im voraus dazu bestimmt hat, am Wesen und an der Gestalt Seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene unter vielen Brüdern und Schwestern sei“ (Röm 8,29). „Heute habe ich verstanden, dass die ganze Mensch-heit in Maria zur Blüte gebracht wird. Maria ist die Blüte der gesamten Menschheit. Sie, die ganz Reine, erblüht auf unreinem Grund. Gott verliebt sich vom Himmel her in diese schönste aller Blumen. Er bestäubt sie mit Heiligem Geist, und Maria schenkt dem Himmel und der Erde die erlesenste Frucht:

JESUS Maria aber ist die Blüte der Menschheit, und indem sie Gott zu sich holt, holt sie ihn für die ganze Menschheit, der sie ihr eigenes Leben verdankt“. (Chiara Lubich)

MARIA – BLÜTE DER MENSCHHEIT (gemalt von Grigorie Popescu aus Rumänien)

Das Jahr 2011 war wieder reich an Begegnungen mit den Orthodoxen Kirchen.

Mit Stipendien von RENOVABIS und VDD konnte auch in diesem Jahr das Stipendienprogramm durchgeführt werden: 15 orthodoxe Theologen konnten als längerfristige Stipendiaten gefördert werden. Einige beendeten im Sommer einen längeren Studienaufenthalt bei uns erfolgreich und sie reihen sich nun in die große Liste der ehemaligen Stipendiaten ein. Am Sprachkurs "Deutsch und ökumenische Information" von Mai bis Ende Juli 2011 nahmen 15 Sti-pendiaten aus Bulgarien, Georgien, Patriarchat Antiochien, Patriarchat Moskau (Russland, Weißruss-land), Polen, und Serbien teil. Auch in diesem Jahr beherbergte das Ostkirchliche Institut zahlreiche orthodoxe Gäste, die einige Tage oder Wochen bei uns verbrachten und besonders die vorlesungsfreien Sommermonate für theologische Arbeit im Ostkirchlichen Institut und an der Bibliothek der hiesigen Universität nützten. Dazu kommt unsere Teilnahme an Tagungen und Begegnungen. Den Kontakten zu den orthodoxen Kirchen und zu unseren ehemaligen Stipendiaten dienten unsere Rei-sen nach Serbien, Bulgarien, Griechenland, Konstantinopel, Rumänien, Weißrussland - und nun am Jah-resende die Mitwirkung an der alljährlichen „Convention“, dem Kirchentag der syrisch-orthodoxen Kir-che in Kerala/Indien.

Allen unseren Förderern und Freunden unser herzliches Vergelt's Gott für alles, womit Sie uns in unserer Arbeit unterstützen:

Ihr Leben, Mitbeten, Mittragen und Ihre Gaben. Zusammen mit allen Mitarbeitern und Stipendiaten

wünschen wir Ihnen frohe Weihnachten und Gottes Segen für das Neue Jahr!

Dr. Albert Rauch Dr. Nikolaus Wyrwoll Ide Schwinghammer

OSTKIRCHLICHES INSTITUT Tel. (+49) 0941 / 57009 FAX 0941 / 52551 Ostengasse 31 priv. (+49) 09404 / 1500 FAX 09404 / 8013 D - 93047 Regensburg [email protected] www.oki-regensburg.de

Weihnachten 2011