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Magazin für Druck | Medien

28832 Berlin | Magazin für Druck und Medien #08

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Kundenmagazin der BerlinDruck GmbH + Co KG in 28832 Achim/Bremen

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Magazin für Druck | Medien

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Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man inder Mainmetropole Frankfurt (warum wird die»Berliner Type« eigentlich nicht in Berlin ver-liehen?) neben den Großen der Werbung aufseinen Preis wartet. Bei jedem Aufruf freut mansich, dass der eigene Name nicht fällt. Denn:Bronze, Silber und Gold kommen ganz zumSchluss. Silber gab es für unseren Millenniums-Kalender. Die etwa 250 Gäste hörten einenneuen Namen nach all den Scholz und Friends.Kaum wieder am Platz, der nächste Aufruf:Gold für die ersten sieben Ausgaben von»28832 Berlin«. Gold undSilber im angesehensten deutschen Druck-schriftenwettbewerb, der »Berliner Type« deskommunikationsverbandes.de in Kooperationmit dem Bundesverband Druck. Und es war nichtder Name, der uns aufs oberste Treppchen ver-holfen hat. Dann müsste ja jeder Oscar-Preis-träger Oscar heißen. Aberwenden wir uns dem aktuellen Heft zu, mit demwir uns vorgenommen haben, das Niveau zu hal-ten. Fast alles in dieser Ausgabe dreht sich umdas Thema »Digitale Aspekte«. Wir sehen unsauf dem rasch wachsenden Markt der lizenz-freien Digitalbilder auf CD-ROM um und gebenTipps zum Finden des passenden Motivs. Wirfragen nach dem Nutzwert der immer professio-nelleren Digitalkameras und picken aus denvielen auf der photokina vorgestellten neuenPixelmaschinen drei heraus, um sie auf ihreTauglichkeit für den Agentureinsatz zu unter-suchen. Wir schildern die enormen Vorzügeder Produktion von Printobjekten im Computer-to-Plate-Verfahren, die für unsere Kundenschon bald Wirklichkeit werden. Und zur Ab-rundung des Ganzen gibt es einen Essay, dersich diesmal mit den Gefahren des digitalenZeitalters auseinandersetzt.Welche Arbeit hinter einem letztlich doch nur24-seitigen Druckerzeugnis stecken kann, istselbst für Leute vom Fach nicht auf den erstenBlick ersichtlich. Dass das vorliegende Heftim 10-Farben-Druck produziert wurde, ist nurein Beispiel dafür. Auf Anregung eines unsererLeser haben wir deshalb die neue RubrikThe Making of eingerichtet. Das Geheimnis,wie man Gold macht, werden wir allerdings andieser Stelle nicht verraten.Eine anregende Lektüre wünschtIhr Reinhard Berlin

E D I T O R I A L

S e i t e V I E R

S e i t e S I E B E N

S e i t e S E C H Z E H N

S e i t e A C H T

S e i t e N E U N Z E H N

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Sie sind ja so praktisch. Man bezahlt sienur einmal, und dann darf man sie unein-geschränkt für alles nutzen, was geradegebraucht wird: zum Layouten, für Image-Broschüren, für Folder und für Kundenzeit-schriften beispielsweise. Und weil sie nichtnur praktisch, sondern auch recht günstigsind, und weil zudem Qualität und Auswahlimmer besser werden, greifen insbesonderedie Werbeagenturen immer häufiger auf siezurück. Keine Frage,lizenzfreie Bilder auf CD-ROM vereinfachendas Arbeiten enorm. Ihr weltweiter Markt-anteil liegt derzeit zwar nur bei 12 Prozent,aber er wächst permanent. Gerade mittlereund kleinere Unternehmen setzen das Mate-rial »von der Stange« zunehmend auch fürkreative Kampagnen ein. Natürlich: Wer ver-meiden will, dass einem das schöne Lächelndes ausgewählten Call-Center-Modellsausgerechnet aus dem Katalog der Konkurrenzentgegenstrahlt, muss sich schon für dieerheblich teurere Variante »Rights Protected«entscheiden. Inzwischensind Stock-Bilder aus dem sogenannten

Royalty-Free-Bereich (also Bilder ohneexklusive Verwendungsrechte) nicht mehrper se einfallslos und klischeehaft. Dieglückliche Familie mit den süßen Kinderleinund den Businessman, der mit dem Koffer inder Hand sportlich über den Lattenzaunhüpft, gibt es zwar noch immer. Aber immermehr stilsichere Fotografen sind sich nichtzu schade, mit Bildagenturen zusammen-zuarbeiten. Allein deramerikanische Bilderkonzern Getty Images(zu dem auch die Bildagenturen PhotoDiscund Tony Stone gehören, und der mit 70 Mil-lionen vorrätigen Bildern und einem Umsatzvon 500 Millionen DM Marktführer ist), kannauf 900 Fotografen zurückgreifen. Unterihnen tummeln sich inzwischen auch einigeFotokünstler, die ihren ganz persönlichenStil pflegen. Der große Konkurrent von Getty,der zum Imperium von Bill Gates gehörendeAnbieter Corbis, hat neben seinen rund 25Millionen lizensierten Bildern auch lizenz-freie Bilder in hervorragender Qualität aufLager. Ein Trendsetter ist der deutscheAnbieter Apply Pictures. Mit Fotografen,

die ihre eigene Auffassung von Fotografieund ihren persönlichen Stil haben, empfiehltsich die Hannoveraner Agentur insbesondereals Partner für Kreative.Wer alle wichtigen Foto-Hersteller auf einenBlick finden möchte, wendet sich an Font-Shop. Das Versandhaus für digitale Schriftenund Fotos hat ein herstellerübergreifendesNachschlagewerk geschaffen: den Fotoindex.Er bietet auf 200 Seiten über 1500 CDs von 22Herstellern. Neben der gedruckten Fassunggibt es unter www.fotoindex.de die perfekteErgänzung im Internet mit dem von elektroni-schen Medien zu erwartenden Suchkomfort:nach Stichwörtern, CD-Titeln, FontShop-Nummern, Herstellern bis hin zum Einzelbild.

Wir haben uns – natürlichohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit –auf dem Markt der digitalen Bilder umgese-hen, um Ihnen ein paar ganz subjektive Tippszu geben. Wer weiß, vielleicht bewahrt Sieunser kleiner Überblick ja das eine oderandere Mal davor, stundenlang ganze Bergedickleibiger Katalogbände wälzen zu müssen.

E U R O P Ä E R L A C H E N A N D E R SL I Z EN Z FR E I E B I L D ER AU F CD-ROM

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APPLY PICTURES(WWW.APPLY-PICTURES.DE)Wer das Besondere sucht, wird hier fündig.Mit lebendigen Bildern, die dem Betrachterviel Platz für Interpretationen lassen, hebtsich Apply wohltuend von den immer nochdominierenden makellosen Hightech-Fotosaus der Business-, Tier- und Landschafts-fotografie ab. Die jeweils 60 Bilder pro CDeignen sich durchaus für innovative Design-lösungen. Die in allen möglichen Lebens-lagen abgebildeten Menschen wirken malgestresst und frustiert, mal nachdenklichund mal albern, auf jeden Fall aber authen-tisch.

ARTVILLE (WWW.ARTVILLE.COM)Das Bildmaterial des amerikanischen Her-stellers deckt alle gängigen Themen ab.Schwerpunkt ist jedoch die Illustrationin ganz unterschiedlichen Techniken vonTusche über Kreide bis zu Aquarell. Aufjeder CD finden sich die Arbeiten jeweilseines Illustratoren bzw. eines Fotografen.Ein umfangreiches Angebot hält die Agen-tur im Bereich Background bereit.

CENTRAL STOCK(WWW.CENTRALSTOCK.COM)Der amerikanische Anbieter Central Stockarbeitet mit innovativen Newcomern sowierenommierten Fotografen und Fotoagentu-ren aus aller Welt zusammen. Entsprechendinternational und vielfältig ist das durchweghochwertige Bildangebot. Auch in den klas-sischen Themen wirken die Bilder sehr stim-mungsvoll, überwiegend recht natürlichund nur selten klischeehaft. Bemerkenswertist die große Auswahl an Backgrounds.

CORBIS IMAGES(WWW.CORBIS.IMAGES/EUROPE)Über die Homepage und den Klick auf den»Royalty Free«-Button hat man jederzeitkostenlosen Zugriff auf Zehntausende vonMotiven aus allen gängigen Bereichen indrei verschiedenen Dateigrößen,die fürLayoutzwecke verwendet werden können.Zusätzlich sind derzeit über 30 themenbezo-gene CDs mit hoch professionellen Bildernjeweils mehrerer Fotografen im Repertoire.

DIGITALVISION(WWW.DIGITALVISION.LTD.UK)Die Kollektion der englischen Agentur bestehtaus rund 200 CDs zu verschiedenen Themenmit jeweils 100 Bildern im niedrigauflösen-den Format, die gut für Layoutzwecke ver-wendet werden können. Wer hochauflösendeQualität benötigt, greift zum Telefon undlässt sich die Bilddaten auf CD-ROM brennen,um sie anschließend uneingeschränkt nutzenzu können. Neben den üblichen Motiven ge-hören auch Bilder aus den Bereichen Politik,Weltraum und Umwelt zum Programm. Beach-tenswert sind die aufwändig komponiertenFotocollagen zu Themen der Zeit, die sich aufden neuen »Fusion«-CDs finden.

GOODSHOOT (WWW.GOODSHOOT.COM)Von allem etwas gibt es beim französischenAnbieter GoodShoot, allerdings vorwiegendim American Style. Der Himmel ist immerblau, alle Menschen sind schön und lächeln.Ideal, wenn Perfektion gefragt ist, es aberauch etwas steril sein darf. Zu empfehlensind die Business- und Banking-CDs – sietragen eine europäische Handschrift.

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APPLYPICTURES

CORBISIMAGE

DIGITALVISION GOODSHOOT

CENTRALSTOCKARTVILLE

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ELEKTRAVISION

IMAGE100 JOHNFOXXIMAGES

PHOTOALTO PHOTODISC STOCKBYTE

ELEKTRAVISION(WWW.ELEKTRAVISION.DE)Die Bilder der neuen Kölner Agentur sindhandwerklich einwandfrei. Die Themenviel-falt ist ordentlich, und es sind auch einige»schrille« Motive vorhanden, wie beispiels-weise ein hämisch grinsender Schurke miteinem Koffer, aus dem 100-Mark-Scheinequellen. Die meisten europäisch anmutendenBilder wirken allerdings sehr gestellt.

IMAGE 100 (WWW.IMAGE100.COM)Der erste Katalog mit 4.500 Bildern auf45 CDs des englischen Anbieters bestichtdurch realistische und zugleich fantasievolleMotive aus allen gängigen Genres. DiePeople-Motive schöpfen aus einem reich-haltigen Spektrum an Lebenslagen undkommen recht unverbraucht daher. Selbstdie lachende Familie wirkt eher natürlich,als vom amerikanischen Euphoriewahngepackt.

JOHN FOXX IMAGES (WWW.JOHNFOXX.COM)Die Niederländer werben mit dem »welt-größten Angebot an professioneller, euro-päischer Stock-Fotografie aus dem Royalty-Free-Bereich«. Wer Hochglanzmotive desklassischen Themenspektrums mit europä-ischem Einschlag sucht, kommt hier auf seineKosten. Allerdings wirken viele Fotos beialler technischen Professionalität doch etwaszu künstlich. Der neue Katalog »Ressource-Book 6« zeigt eine große Auswahl an Busi-ness-Motiven und lächelnden Menschen.Ganz besonders schön lächeln die »inter-nationalen Top-Models«.

PHOTOALTO (WWW.PHOTOALTO.COM)Mit ebenso vielfältigen wie stimmungsvollenBildern, insbesondere aus dem menschlichenund sozialen Bereich, kann die französischeAgentur PhotoAlto aufwarten. Viele Fotoszeichnen sich durch eine typisch europäischeHandschrift aus und wirken wie aus demLeben gegriffen. Sogar radikal realistischeBilder aus sozialen Randbereichen (Teen-ager-Gangs, Landstreicher) werden angebo-ten. Für jedes Spezialthema ist ein andererFotograf zuständig.

PHOTODISC (WWW.PHOTODISC.DE)Für jeden ist etwas dabei: Über 90.000 hoch-wertige Bilder aus nahezu allen Bereichenhaben die zum Getty-Konzern gehörendenBegründer der Idee lizenzfreier Bilder in-zwischen im Angebot, mehr als ein Dritteldavon ist auf insgesamt 230 CDs erhältlich.Die Silberlinge sind übersichtlich nachThemen geordnet. Wer wertneutrale Bilderfür alle Zwecke braucht, ob einen Baggerin der Baugrube, einen Knallfrosch odereinen freigestellten Einkaufswagen, kannkaum besser bedient werden. Nachteil bei alldiesen Vorzügen: Einige CDs sind inzwischensehr verbreitet. Zum Glück kommen jedenMonat 2000 neue Motive dazu.

STOCKBYTE (WWW.STOCKBYTE.COM)Die irische Agentur bietet – ganz im Stil derklassischen Bildagenturen – Motive vonMenschen in allen Situationen des Lebensan. Obwohl sie dabei wie die meisten Kon-kurrenten Szenen arrangiert, wirken diePersonen auf den Fotos eine Spur natürlicherals üblich. Der neue Katalog »Ressource KitVol. 3« hält eine große Auswahl an Busi-ness- und Urlaubsmotiven sowie einigestimmungsvolle Portraitbilder bereit.

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28832 Berlin kämpfte sich durch das Meer der aktuellen Test-Berichte und fischte dreiattraktive Einzelmodelle heraus.

PREISWERT: POWERSHOTFür den schnellen Schuss zwischendurch entschieden wir uns für die Powershot G1von Canon, das neue preiswerte Topmodell der Powershot-Familie. Neben einerhohen Auflösung von 3,34 Millionen Bildpunkten verfügt dieser kleine Riese überein Fülle fotografischer Funktionen, die bisher nur in hochwertigen Spiegelreflex-kameras zu finden waren. Die G1 ist ein flexibles Werkzeug für professionelle Bild-künstler und kreative Einsteiger. Von »voll manuell« bis »voll automatisch« bietetdie Powershot viel Spielraum, sowohl für Schnappschüsse als auch für fotografischeExperimente. Die Extras der G1, wie der Panorama-Assistent oder die neue Movie-Funktion für die Aufnahme von Filmsequenzen bis zu 30 Sekunden, sorgen für echtendigitalen Hochgenuss – und das für erschwingliche 2.499 DM.

FEIN: FINEPIX S1 PRODer digitale Blick wird besonders durch unser Modell mittlerer Preisklasse vonFujifilm geschärft. Mit einer vollwertigen digitalen Spiegelreflexkamera tretendie Japaner in Erscheinung. 6,1 Millionen Bildpunkte machen die »FinePix S1 Pro«zu einem absoluten Spitzenklasse-Modell. Im Gegensatz zu vielen Consumer-Digital-kameras fallen zwei Punkte angenehm ins Auge: Der Autofocus geht rasant zur Sache,und es gibt keine nennenswerten Verzögerungen beim Einschalten und Auflösen.Serienbilder sind mit einer Sequenz von annähernd 1,5 Bildern pro Sekunde möglich.Die »FinePix S1 Pro« überzeugt auch mit ihrem Innenleben: So groß wie PC-Festplattennoch vor wenigen Jahren – 340 Megabyte – ist die integrierte Speicherplattform fürhochauflösende Bilder. Der Super CCD-Sensor (Abmessungen 23,3 mm x 15,6 mm)sorgt für eine optimale Aufzeichnung der Bilddateien. Erwähnenswert sind bei derS1 die vielfältigen Optionen bei der Wahl der Speichermedien. Die Spiegelreflex-kamera verfügt sowohl über einen Slot für Smartmedia-Karten als auch über den TypII Compact-Flash und ist über den Nikon-F-Objektivanschluss mit den meistenObjektiven des Herstellers einsetzbar. Diese Extras haben natürlich ihren Preis:Allein 8000 DM sind für den Kamera-Body zu zahlen.

DURCHDACHT: LIGHTPHASEAnspruchsvollen Profis empfiehlt sich das Rückteil LightPhase von Phase One: Einreines One-Shot-Rückteil, welches ermöglicht, mit nur einem Schuss alle Aufnahme-situationen ohne Abstriche in Qualität und Handling zu meistern. Im Gegensatz zu her-kömmlichen Geräten (Three- oder Multiple-Shot) werden wesentlich ›reinere‹ Datenerzeugt, denn das One-Shot-Rückteil ist in der Lage, die verschiedenen Farbbelich-tungen, aus denen das digitale Bild aufgezeichnet wird, in nur einem Schritt (One-Shot) durchzuführen. LightPhase erlaubt, mit verschiedenenKamera-Bodys zu arbeiten. Als besonders attraktives Duo erweist sich die LightPhasemit einer Hasselblad »Flexbody« für 3.599 DM. Die Auflösung derLightPhase beträgt 2.048 mal 3.072 Pixel, die Farbtiefe ist mit 14 BIT pro Farbe ange-geben. Dank dieser Werte strahlen Hochglanz-Titelbilder in brillanten Farben ebensowie City-Light-Plakate. Bei einer Empfindlichkeit von ISO 50 bis 100 erlaubt der viel-seitige Kamerarucksack auch längere Belichtungszeiten von zwei Sekunden und mehr,ohne dass es zu einer Überladung der Pixel kommt. Somit entstehen keine Bilder, diekünstlich ›überstrahlt‹ wirken. Alle 1,5 Sekunden kann eine Aufnahme gemacht wer-den – dabei ist die Anzahl der aufeinander folgenden Bilder nur durch die Größe derFestplatte begrenzt. Die LightPhase speichert die Bilddateien nicht imArbeitsspeicher, sondern direkt auf der Platte. Das Rucksäckchen mit der durchdach-ten Software ist zum stattlichen Preis von 29.900 US Dollar zu erwerben.

H E R M I T D E N P I X E L NDIENEUE LUSTAMSCHNELLENBILDKURSIERT.ÜBERALL INZEITSCHRIFTENUNDZEITUNGENGRASSIERT–UNTERSTÜTZTDURCHDIEPHOTOKINA–DIE»DIGITALITIS«: IMMERNEUEPRODUKTGATTUNGENWERDENVON IHR INFIZIERT. EINE FÜLLEVONDIGITALENPROFISYSTEMENBUHLTUMDIEGUNSTDERFOTOGRAFENUNDAGENTUREN.NICHTEINFACH,AUFDIESEMMARKTDIEÜBERSICHT ZUBEHALTEN.

AUFLÖSUNG MAX.

PIXEL MAX.

EMPFINDLICHKEIT

ABMESSUNGEN (BxHxT)

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AUFLÖSUNG MAX.

PIXEL MAX.

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ABMESSUNGEN (BxHxT)

GEWICHT

AUFLÖSUNG MAX.

PIXEL MAX.

EMPFINDLICHKEIT

ABMESSUNGEN (BxHxT)

GEWICHT

2.048 x 1.536 Pixel3,34 Mio.ISO 50, 100, 200 und 400119,7 mm x 76,8 mm x 63,8 mmca. 420 Gramm

3.040 x 2.016 Pixel6,1 Mio.max. ISO 1600148,5 mm x 125 mm x 79,5 mmca. 820 Gramm

2.048 x 3.072 Pixel6,4 Mio.ISO 50 bis 10095 mm x 91 mm x 55 mmca. 437 Gramm

[ Powershot G1 ]

[ FinePix S1 Pro ]

[ LightPhase ]

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D I E D R E I A T T A C K E N D E S D I G I T A L E NG E G E N D I E W I R K L I C H K E I T

Die Wirklichkeit ist auch nicht mehr das, wassie mal war. Dass jeder seine eigene Wahr-nehmung und demnach auch seine eigeneWirklichkeit hat, einmal ganz beiseite. Redenwir von dem, was sich durch die schleichendeMachtübernahme des Digitalen für uns ver-ändert. Reden wir davon, wie das Digitaleunsere Wahrnehmung bestimmt, wie sie unsentmündigt und wie sie uns von der Realitätentfremdet. Reden wir also von den dreiAttacken, die das Digitale gegen unsereWirklichkeit reitet. Wassollen wir beispielsweise davon halten, dassdie amerikanische Fernsehgesellschaft CBSwährend der Millenniums-Silvesterfeierlive vom Times Square berichtet und das dortsichtbare Werbelogo ihres KonkurrentenNBC kurzerhand durch ihr eigenes ersetzt?War dies lediglich ein dreister Coup, deraußer dem bösen Konkurrenten eh keinemschadet? Nein, es war ein perfider Angriffauf die Wirklichkeit! Einer von vielen.

Bilder haben Macht.Sie können uns schneller und nachhaltigerbeeinflussen als geschriebene Worte. Siegehen ohne Umwege direkt ins Gehirn. Sieentscheiden Wahlen. Sie verwandeln Pazi-fisten in Kriegstreiber. Und sie beeinflussenuns täglich. Kein Zweifel:Bilder sind prädestiniert dafür, manipuliertzu werden. Wider besseres Wissen neigenwir aber noch immer dazu, in Zeitungenabgedruckten Fotos eine recht große Glaub-würdigkeit beizumessen. Dabei werden sieseit jeher nach Bedarf retuschiert. WennStalin nachträglich nicht neben Trotzki aufdem Roten Platz gestanden haben wollte,ließ ihn die Prawda-Redaktion einfachverschwinden. Heute sind

Bilder das Ergebnis von Rechenoperationen,und der Siegeszug der praktischen Digital-kameras macht alles nur noch schlimmer. DerEssener KommunikationswissenschaftlerNorbert Bolz bringt es auf den Punkt: »Fäl-schung gab es schon immer, aber Digitalitätist das Reich der spurlosen Fälschung. Digi-tale Bilder sind prinzipiell unredlich.«

Manipulation heißt dieerste digitale Attacke, Überfrachtung diezweite. Immer mehr Informationen stehenuns zur Verfügung, doch der Anteil, den wirverarbeiten können, wird immer kleiner. Wirmüssen davon ausgehen, dass sich das Welt-wissen alle sieben Jahre verdoppelt. Und jestärker die Informationsflut anschwillt,desto schwerer ist es, den Überblick zu be-halten und Wahrheitsgehalt zu verifizieren.

Weil uns das bewusst ist,sehnen wir uns nach Vertrauen. Zur Kompen-sation unserer Überforderung suchen wir unsGurus und laufen denjenigen nach, die unseinfache Erklärungen anbieten. Wenn wir kri-tische Geister sind, halten wir uns an unver-fänglichere Gestalten und suchen Orientie-rung in der Weisheit eines Goethe, MarcAurel oder Konfuzius. Oder wir fliehen inliterarische Fantasiewelten mit eindeutigGuten und Bösen. In sich geschlosseneScheinwelten wie die eines Harry Potterhaben Konjunktur.Das, was heute einer weiß, ist im Grundenur das recht zufällige Resultat riskanterSelektionen. Das Internet kann uns auchnicht aus der Patsche helfen, denn in seinerGrenzenlosigkeit und Anarchie ist es zugleicheine der Ursachen für die ganze Misere. Nichtzu unrecht wird es als »World Wide Waste«oder »digitale Müllhalde« bezeichnet.

Natürlich kann man ver-suchen, das Problem mit verbesserten Such-maschinen in den Griff zu bekommen, die denAnwender vor unnützen Informationen schüt-zen und aus dem Datenozean nur die für ihnwirklich relevanten Infos herausfischen.Auch wird man zukünftig vermehrt auf Infor-mationsbroker oder Storyteller zurück-greifen, die den ganzen Tag recherchierenund dann ihre Erkenntnisse an uns weiter-geben. Doch der Preis dafür ist, dass wir wei-ter entmündigt werden und uns irgendwannwie an einem digitalen Nasenring durchsLeben ziehen lassen. EinTrost mag sein, dass wir es vielleicht garnicht merken werden, denn längst entführtuns das Digitale in eine ganz neue Realität.Mit ihrer dritten Attacke erobert sie allmäh-lich all unsere Sinne. Eine Cyber-Brille aufdie Nase gesetzt, und schon können wir ganzansehnliche dreidimensionale Scheinweltendurchwandern. Die entsprechende Geräusch-kulisse und Tasterlebnisse gibt’s natürlichinklusive. Sogar den Geruchssinn hat diedigitale Revolution inzwischen erfasst: Daskalifornische Unternehmen DigiScent willschon Anfang nächsten Jahres ein kleinesGerät auf den Markt bringen, das wie eineHigh-Tech-Blumenvase mit Ventilator aus-sieht, wie ein Drucker an den Rechner ange-schlossen wird und aus 128 Zutaten jedendenkbaren Geruch generieren soll. Damitsollen Kunden »lebensechtere und unvergess-liche Erfahrungen mit parfümierten Web-sites, E-Mails, Filmen, Musik, E-Commerce,interaktiven Spielen und Online-Reklame«machen.Vielen Dank auch.

Fiktion StoryVertrauen

ManipulationWahrheit

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2 8 8 3 2 | 8 S e i t e N E U N | | | A r c h i v

S E R V I C E : D A S A R C H I VE I N S ERV I C E VON BER L I N : S AMME LN LOHN T S I CH !

01 02 03 04 05 06 07 08

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Unser Archiv zur Ergänzung Ihrer Artbuying-Kartei.Als Druckerei und Mediendienstleister interessieren wiruns natürlich für alles, was ein gelungenes Druckwerk ausmacht.Dazu gehören auch Fotografen, Illustratoren, Typografenund andere, die wir Ihnen an dieser Stelle mit einigenausgewählten Arbeiten vorstellen.

1 JÖRG BIERFISCHER # 1/1998 T [0421] 4987615 mobil [0171] 4946855 F [0421] 4987455

2 HELGA CLAUSS # 1/1998 T [0421] 72956 F [0421] 703509 [email protected]

3 ULI MATTES # 2/1998 T [040] 6564904 mobil [0172] 4130711 F [040] 6567364 [email protected]

4 BORIS SCHIMANSKI # 2/1998 T [0421] 483911 mobil [0172] 4237452 F [0421] 483924 [email protected]

5 CARSTEN HEIDMANNN # 3/1999 T [0421] 4172077 mobil [0172] 4162077 F [0421] 4172099 [email protected]

6 IKONEN # 3/1999 freeware/internet

7 KAI PETERS # 4/1999 T [040] 39902911 mobil [0171] 5355810 F [040] 39902908 [email protected]

8 ECKARD TWISTEL # 4/1999 T [0421] 7941181 mobil [0177] 2518587 F [0421] 7941182 [email protected]

9 BURKHARD SCHITTNY # 5/1999 T [040] 43274252 F [040] 43274253 [email protected] / www.schittny.de

10 EVA KÖNIG # 5/1999 T [0421] 7941132 F [0421] 7949147

11 CHRISTIAN MUHRBECK # 6/2000 T [030] 2916788 mobil [0174] 9492448 F [030] 2916788 [email protected]

12 PETRA BEISSE # 6/2000 T [0611] 3334945 F [0611] 3334946 [email protected]

13 TRISTAN VANKANN # 7/2000 T [0421] 4367215 mobil [0177] 7490918 F [0421] 3499714 [email protected]

14 OLE KALESCHKE # 7/2000 T [0421]7948996 F [0180]505253207992 [email protected]

15 MICHAEL JUNGBLUT # 8/2000 T [0421] 4367212 mobil [0179] 4970510 F [0421]4367210 [email protected]

16 LARS F. HERZOG # 8/2000 T [040] 38616347 mobil [0179] 5973125 F [ 040] 38616348 [email protected] / www.lfherzog.de

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M I C H A E L J U N G B L U T

1962 in Bremen geboren1980–88 Fotografen-ausbildung und Tätigkeitbei der VolkswagenwerkeAG in Wolfsburg1988–92 Psychologie-und Musikstudium inOldenburg mit Abschluss1992-96 Tätigkeitals Berufsmusikerseit 1998 freier Fotografin Bremen, Mitglied derFotoagentur fotoetage,fester Freier bei der»taz« in Bremen

Kunden:Visuel CommunicationGroup (London),Photonica Stock Images(New York),Bavaria Bildagentur(München)

Fotoetage . Stader Straße 35 . 28205 Bremen

t [ 0421 ] 4367212 f [ 0421 ] 4367210 mobil 0179 4970510

[email protected]

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1971 in Lübeck geboren1992-96 Grafik-Design-Studiuman der Werkkunstschule Lübeckmit abschließendem Diplomseit 1996 angestellt und frei-beruflich als Grafiker tätig,parallel freischaffendekünstlerische Arbeit1998 unabhängiger Direktkandidatfür die Bundestagswahl,Chancistseit 1999 freiberufliche undfreischaffende Arbeit in Hamburg1999/2000 Gastdozentur an derWerkkunstschule Lübeck

seit 1994 verschiedene Einzel-ausstellungen sowie Aus-stellungsbeteiligungen in undum Lübeck und Hamburg

Kunden:verschiedene Werbeagenturen inLübeck, Bremen und Hamburg

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L A R S F . H E R Z O G

Harkortstraße 138|140 . 22765 Hamburg

t [ 040 ] 38616347 f [ 040 ] 38616348 mobil 0179 5973125

www.lfherzog.de

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Herr Nötzel, wenn Sie einmal die Entwick-lung des CtP-Verfahrens in den letztenJahren Revue passieren lassen: Ging alleseher schneller oder eher langsamer ,als Siezunächst gedacht hatten?Wenn man zu Grunde legt, dass CtP 1990 demMarkt vorgestellt worden ist, waren dieersten sieben Jahre eher schleppend. Erstmit der Vorstellung der Thermoplatten undden dazu gehörigen Belichtern wie demTrendsetter wurde CtP in den Druckereienverbreitet eingesetzt.Woran haperte es?Dafür gab es mehrere Gründe. Erstens: Diedamals eingesetzten silberbeschichtetenCtP-Platten erfüllten nicht immer die gefor-derte Qualität der Drucker (durch die not-wendigen zwei Entwicklungsprozesse gab eshäufig Schichtfehler und damit »Löcher« inder Platte). Zweitens:Viele Druckereien hatten ihre Vorstufe nichtauf dem notwendigen Stand (technisch undpersonell), um CtP auch datentechnischbewerkstelligen zu können.

Drittens: Auch die Plat-tenhersteller und Systemanbieter brauchtenZeit, um den Anforderungen ihrer Kundengerecht zu werden. Mit der Thermaltech-nologie gelang ein Verfahren, das sich auchzu prozesslosen Offsetplatten und zur Druck-zylinderbebilderung weiter entwickeln lässt.Wird sich das CtP-Verfahren in der Druck-industrie irgendwann dennoch vollständigdurchsetzen, und was müsste dafür pas-sieren?

Ein großes Ja! In den letzten 18 Monatenwurden etliche CtP-Systeme von Heidelbergund dem ein oder anderen Anbieter in unse-rer Region installiert.Ich kann nur für unsere Installationen spre-chen: Ausnahmslos alle Arbeiten in denDruckereien mit sehr hoher Kundenzufrie-denheit. Um aber voll-ständig CtP im Markt zu etablieren, müssenalle Druckformate – auch die im A-3-Be-reich – mit wirtschaftlichen Belichternbestückt oder von Dienstleistern angebotenwerden. Daran wird im Moment mit Hoch-druck gearbeitet.Welche Kontrollmechanismen gibt es in derdigitalen Produktion für die Kunden? Hatdas gute alte Proof bald ausgedient?Alle Kunden erwarten, dass alles digital zukontrollieren ist, und dem wurde auch Rech-nung getragen. Seiten- und Druckform-proofer sind von mehreren Anbietern amMarkt, und der Kunde kann sich die für ihnpassende Lösung aussuchen. Ohne dieseEntwicklung wäre CtP gar nicht möglich, dennder gute alte Film, die Grundlage des her-kömmlichen Proofs, soll ja ersetzt werden.Welche Zusammenhänge bestehen zwischenCtP und dem PDF-Format?Das PDF-Format soll nach meiner Einschät-zung zum Standardformat in der grafischenIndustrie werden. Noch sind die Entwick-lungen zwar nicht mehr in den »Kinderschu-hen«, aber auch noch lange nicht abge-schlossen. Auch ist PDF kein Allheilmittel,denn es ist eine seitenbezogene Datei, die

bei seitenübergreifenden Korrekturen auchdurchaus Probleme bereiten kann. Die amMarkt befindlichen PDF-Workflows sind fürhohen Durchsatz entwickelt und mit ihrenAnforderungen an die Hardware preislichwesentlich höher als herkömmlicheWorkflow- Systeme.Wie reagiert die Firma Heidelberg auf dieseEntwicklungen?Mit Prinergy haben wir im PDF-WorkflowMaßstäbe gesetzt. Wir sind ständig dabei,auch mit Delta Workflow und Delta Direct fürunsere Kunden die Lösung zu bringen, diebenötigt wird. Dabei spielt das PDF-Formateine große Rolle und kann auch von allen dreiSystemen verarbeitet werden. Wir alsSystemanbieter sehen nicht nur die Druck-vorstufe, bei uns geht es über den Drucksaalbis in die Weiterverarbeitung, um den Traumvon einer datendurchgängigen Druckerei zuverwirklichen.Was würden Sie Agenturen raten, diedarüber nachdenken, sich schon heuteentsprechend vorzubereiten?Ich würde ihnen raten, sich mit ihren bevor-zugten Druckereien zusammenzusetzen, umihre Ansprüche und Arbeitsweisen unterein-ander abzustimmnen. Denn nur wenn jederder Partner die Arbeitsweise des anderenkennt und danach handelt (was heute nochimmer verbesserungswürdig ist), wird einAustausch von Ideen und Daten, mit oderohne PDF, wesentlich stressfreier verlaufen.Herr Nötzel, wir danken Ihnen für diesesGespräch.

Die Welt der neuen Medien ist digital – der Horizont der Druckvorstufe wurde bekanntlich durch»Electronic Publishing« revolutioniert. Eine konsequente Weiterentwicklung dieser digitalenDruckvorstufentechnik führte zum »Computer-to-Plate«, kurz CtP. Der Begriff steht für die direkteBelichtung der Daten auf Offset-Druckplatten ohne den Zwischenschritt der Filmbelichtung und-montage. Drucken wird heutzutage neu definiert, und BerlinDruck ist dabei!Silber glänzt am schönsten im Dekolleté einer Frau, finden Sie nicht auch? Warum wir das fragen?Weil heutzutage rund 25 bis 30 Prozent Silber in der Filmproduktion verbraucht wird. Auch fürIhren Etat ist dies ein dicker Brocken – und zudem eine unnötige Belastung der Umwelt. Durch CtPwollen wir der Verschwendung ein Ende setzen und dem Fortschritt Rechnung tragen – in Kürzesind auch wir dabei und drucken Computer-to-Plate. Da wir Neuem stets aufgeschlossen sind,arbeiten wir bewusst außer Haus, Hand in Hand mit erfahrenen, überregionalen Spezialisten.Dieses »Networking« garantiert uns einen reibungslosen Workflow. Bei uns läuft der CtP-Countdownauf Hochtouren. Berlin 28832 sprach mit Jürgen Nötzel (44), dem Vertriebsbeauf-tragten Prepress der renommierten Firma Heidelberg und befragte ihn zu seinen Erfahrungen mit derCtP-Technologie.

D A S D I G I T A L E D R U C K Z E I T A L T E R I S T A N G E B R O C H E N

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Vergessen Sie alles, was Sie über Stanzen vonPapier und Karton wissen. Jetzt gibt es Laser-stanzen, oder besser gesagt Lasergrafik – einneuartiges Verfahren, das bisher unmöglichefiligrane und feinste »Ausstanzungen« er-laubt. Durch diese Feinheit und Präzisionerschließen sich völlig neue Gestaltungs-möglichkeiten. So lassen sich durch die Fili-granlaser-Technik ein Logo, ein Schriftzugoder sogar ein Rasterbild mit einer Loch-struktur bis zu einer minimalen Linienstärkevon 0,3 mm wiedergeben.Das einzige, was für die hochpräzise Laser-grafik benötigt wird, ist ein passgenauerOffset-Film in Originalgröße. Davon wirdeine dünne Kupferplatte zu einer Schablonegeätzt, die anschließend mit dem gewünsch-ten Papier unter einem permanenten Laser-strahl hindurchgeführt wird. Dort, wo derLaser durch die Schablone dringen kann, wirddas darunter liegende Papier verdampft.

Im Prinzip bestehen beidieser Technik die gleichen Möglichkeiten,wie beim herkömmlichen Druckverfahren.Allerdings muss schon beim Entwurf und derGestaltung der Vorlage darauf geachtet wer-den, dass geschlossene Formen wie Kreiseund Rechtecke durch kleine Stege gehaltenwerden. Das gilt auch für Buchstaben wie A,O oder g, weshalb nur eine begrenzte Aus-wahl an geeigneten Schriften zur Verfügungsteht. Die Firma Kremoaus Mosbach, unser Systempartner für dieseTechnik, nutzt den Laser nicht nur zum»Stanzen«, sondern auch zum Beschriften

von farbigem Papier, indem die aufgedruckteFarbe von der Papieroberfläche abgelöst wird.Dabei wird das Papier dank eines rechner-gesteuerten Verfahrens in einem Arbeitsgangbeschriftet und beschnitten. Auf Wunschkann statt Papier auch Acryl verwendet wer-den.

ZUR RICHTIGEN ANWENDUNG DERLASERTECHNIK HIER NOCH EIN PAAR TIPPS:

Exakte Standangaben sind notwendig,insbesondere bei Logos, Zeichen undAbbildungen, bei denen nicht sofortersichtlich ist, was die Vorder- undwas die Rückseite ist.Je nach Größe oder Feinheit des Motivswird die Stabilität des Papiers beein-flusst.Die Papiere und Kartons solltennicht schwerer als 400 bis 500 g sein,wenn sie geschnitten werden sollen,nicht schwerer als 80 g und nichtdicker als 2 mm.Beim Anfertigen von gelaserten Brief-bögen ist zu bedenken, dass sie auchim Drucker und Faxgerät laufen müssen.Kontrastreiche Eindrücke lassen sichmit farbigen Hintergründen oderfarbigem Druck erzielen.Der durch das Lasern entstehendefeine braune Rand auf der Rückseitedes Papiers lässt sich bei Bedarf durcheine farbige Fläche wie z. B. bei Chro-molux-Vario oder den Einsatz einesfarbigen Papiers beheben.

S T A N Z E N M I T F I L I G R A N L A S E R

NUTZEN SIE DIE DIGITALEN VORTEILEDie rein digitale Produktion durch CtPbietet sowohl für die Druckerei als auchfür den Kunden enorme Vorteile, die raschaufgezählt sind:

Ist eine Drucksache am Computererstellt worden und durch die Korrekturgelaufen, werden im herkömmlichenVerfahren zunächst Filme ausbelichtet,diese dann montiert und auf die Druck-platte kopiert. Dass dieser Zwischen-schritt bei CtP entfällt, bringt nichtnur einen enormen Zeitgewinn imProduktionsablauf mit sich, sondernsorgt auch für eine deutlich höhereQualität – bei CtP ist endlich eineBelichtung mit frequenzmoduliertemRasterverfahren möglich. Nicht dieGröße der Rasterpunkte entscheidet,sondern ihre Dichte. Das Ergebnis istdie Wiedergabe kleinster Details sowiedie Reproduktion brillanter Farben.Auch gehören häufig auftretende,»filmbedingte« Probleme wie Montage-fehler, Hohlkopien oder Unterstrahlungendgültig der Vergangenheit an.Ein weiterer Pluspunkt ist dieMöglichkeit, die Druckdaten archivie-ren zu können – so lässt sich jederzeitauf bestehendes Material zurückgrei-fen, man kann es bei Bedarf ändernoder aktualisieren und aus dem Daten-bestand nachdrucken.

MittelsFiligranlaserstanzung

erreicht man eineRasterweite von

33 Linien pro Inch

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PRÄCHTIGER RÜCKBLICKWenn eines der großen hanseatischenTraditionsunternehmen sein 125-jährigesBestehen feiert, ist dies allemal ein An-lass für einen Rückblick auf das bisherGeleistete. Auf welche Weise dies jetztdie Lürssen-Gruppe mit Stammsitz inBremen-Vegesack getan hat, setzt aller-dings Maßstäbe. Sie ließ bei BerlinDruckreich bebilderte Prachtbände drucken, indenen die gesamte Geschichte des Schiff-bauunternehmens ausführlich geschildertwird. Eingebunden in blau gefärbtes Lederund geschützt durch eine edle Schmuck-kassette – buchbinderisch ein echterLeckerbissen – präsentiert sich dem Leserein sorgfältig editiertes Dokument mitfundierten historischen Hintergrund-informationen, das die Höhen und Tiefender Firmengeschichte umfassend aus-leuchtet. Zugleich ist es die Geschichte

der Inhaberschaft durch die FamilieLürßen, die das Unternehmen in mittler-weile vierter Generation mit kaufmänni-scher und technischer Weitsicht lenkt.Für die Gestaltung zeichnete die AgenturSeekamp-Werbung Bremen, verantwort-lich.

THE MAKING OF …Ab sofort werden wir Sie in dieser neuenRubrik darüber informieren, wie wir diejeweilige Ausgabe von »28883 Berlin«produziert haben. Fürdie Produktion eines farbigen Magazins istder Vierfarbdruck die Standardversion. Dasbedeutet, dass sich sämtliche Farbnuancenaus den Skalenfarben Gelb, Magenta, Cyanund Schwarz zusammensetzen. Auch derEinsatz einer zusätzlichen Sonderfarbe(HKS, Pantone etc.) ist heute, da diemeisten Druckereien über Maschinen mit5 Farbwerken verfügen, nichts Besonderesmehr und erfordert nur einen einzigenDruckvorgang. Dieaktuelle »28832 Berlin« hingegen wurdeim 10-Farben-Druck (Skala plus 6 Sonder-farben) realisiert. Dafür benötigte selbstunsere »Speedmaster CD 102« vonHeidelberg, die mit Recht zu den weltweitbesten Maschinen zählt, zwei Durchläufe.Das Papier unserer Wahl ist diesmalProfiStar (Umschlag 250 g/qm, Inhalt150 g/qm) von der igepa. Eine holzfreie,weiße, samtmatt gestrichene Qualität, diesich durch besonders brillante Farbwieder-gabe und eine seidig glatte Oberflächeauszeichnet.

Wenn Sie sich das Titelbild einmal genauansehen, werden Sie als Experte vielleichterkennen, dass die gestanzten Löcher nichtwie üblich von einer Metallstanze, sondernvon einer viel feiner und exakter arbeiten-den Laserstanze stammen. Wie so etwasfunktioniert, beschreiben wir auf Seite 17.Nicht alltäglich ist auch die Technik, diewir auf Seite 14 angewandt haben. Übereine 4c-Illustration des Künstlers LarsHerzog druckten wir eine lasierend-durch-scheinende weitere Illustration.

Nur der Vollständigkeithalber: Für den Seitenumbruch verwende-ten wir das Programm Quark XPress undeinen G4-PowerMac von Apple. Die Weiter-verarbeitung (falzen, heften, schneiden)erledigten wir ebenfalls im eigenen Hausauf Maschinen der Firma Stahl.

AUF DEM SIEGERTREPPCHENBeim renommierten Druckschriften-wettbewerb »Berliner Type«, der vomkommunikationsverband.de in Koope-ration mit dem Bundesverband Druckzum 32. Mal ausgeschrieben wurde,haben BerlinDruck und die Agenturmoskito ausgesprochen gut abge-schnitten. Während unser Kalender»The Millennium Project« bei der Preis-verleihung in Frankfurt am Main mit»Silber« geehrt wurde, gab es für dasMagazin »28832 Berlin« sogar »Gold«.Wer sich für den Wettbewerb und dieeingereichten Beiträge interessiert,kann sich unter www.berlinertype.deund www.kommunikationsverband.deinformieren.

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ENTSCHLOSSEN GEGEN RECHTSRanderscheinungen sind es längstnicht mehr. Immer wieder kommt esin Deutschland zu rassistisch moti-vierten Hetzjagden auf Menschen,Mordanschlägen auf Asylbewerberund Schändungen jüdischer Friedhöfeund Synagogen. Während viele dazuschweigen oder wegsehen, habenDrucker aus Bremen und Umgebungin einer grossen Anzeige im Weser-Kurier Farbe bekannt. Den von Berlin-Druck initiierten Aufruf unterzeich-neten mehr als 60 Druckereibetriebe:»Keine Zeile für rechte Propaganda.Für uns Drucker aus Bremen und Um-gebung ist jedes Blatt Papier für rechtePropaganda und ausländerfeindlicheParolen zu schade. Wir drucken nichtfür NPD und DVU. Wir lehnen Aufträgeab, deren Inhalte rechtsextreme Ten-denzen beinhalten oder ausländischeMitbürger diskriminieren. Wir schät-zen unsere ausländischen Mitarbei-ter. Sie sind aus unseren Betriebennicht wegzudenken.Wir zeigen Gesicht.«

»HINGEHEN – STAUNEN – ENTDECKEN«Ein notgelandetes Ufo? Ein gestrandeterWal? Oder vielleicht doch eher eine ver-chromte Riesenpistazie? Kein anderesGebäude in Bremen weckt in letzter Zeitderart fantasievolle Assoziationen wiedas »Universum Science Center Bremen«auf dem Campus der Universität. Doch esist nicht nur das architektonisch auf-fälligste Bauwerk der Stadt, es besitztauch ein in jeder Beziehung bemerkens-wertes Innenleben. Wohl noch nie ist inDeutschland moderne Wissenschaftspannender und lebendiger vermitteltworden als hier. Mit allihren Sinnen erspielen und erforschen dieBesucher in den drei Expeditionen»Mensch«, »Erde« und »Kosmos« mitinsgesamt über 200 Experimentiersta-

tionen, Rauminszenierungen und Medien-installationen ein breites Spektrum unter-schiedlicher Naturphänomene. Warumaltern wir? Ist das Universum endlich? Wieentsteht ein Gewitter? Anschaulicher undbegreifbarer lassen sich die oft komplexenwissenschaftlichen Zusammenhänge solchgrundlegender Fragen kaum beantworten.Ob Erwachsene oder Kinder – allen kann nuruneingeschränkt empfohlen werden:»Hingehen – staunen – entdecken«. Dreimaldürfen Sie raten, wo die gleichnamige Bro-schüre und viele andere offiziellen Druck-sachen des »Universums« gedruckt wordensind! Übrigens: Das»Universum« ist täglich von 10 bis 19 Uhrgeöffnet, mittwochs sogar bis 21 Uhr.

www.universum.bremen.de

NACHWUCHSSeit dem 5. Oktober hat BerlinDruckeinen kleinen Bruder: Der weit überdie Grenzen Bremens hinaus bekannteVerlag Johann Heinrich Döll ist jetztein »waschechter Berliner«. Durchden Erwerb des Verlages wechseltenauch die Nutzungsrechte für mehr als450 Zeichnungen des KarikaturistenVolker Ernsting den Besitzer. Mehrals 50.000 Bildkalender mit Zeich-nungen des bekannten Künstlerswerden jährlich über den Buchhandeloder als Werbegeschenk vertrieben.

2 8 8 3 2 B e r l i n

Herausgeber: Berl inDruck Oskar-Schulze-Straße 12,

28832 Achim T [0421] 438710, F [0421] 4387133,

isdn dos [0421] 43871-56 . isdn mac[0421] 43871-55,

kontakt@berl indruck.de, www.ber l indruck.de Redaktion ,

Typograf ie, Design: moskito publ ic relat ions, Bremen

Li thograf ie: Reproteam, Bremen Danke für die freundl iche

Unterstützung: Michael Jungblut, Lars F. Herzog Auflage:

1.500 Exemplare, November 2000

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