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„O Gott, wenn du überall bist, wie kommt es dann, dass ich so oft woanders bin?“ (Madeleine Delbrél) Was der Weg mich lehrt Pilgern auf dem Jakobsweg Hans-Jakob Weinz, 65 Jahre Schon in den ersten Tagen meines Fussweges von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela lerne ich unter Schmerzen: Nicht ich stelle die Fragen, sondern der Weg stellt mich in Frage. Er fragt mich: „Willst du wirklich den Weg gehen?“ Und: „Was suchst du?“ Meine Antwort : „Ich kann es nicht sagen“. „Wenn du es schon zu wissen meinst, dann wirst du es vergessen und neu finden“. Wenn meine Schritte ihren Rhythmus gefunden haben, wenn ich im Gehen ganz bei mir bin und die Schmerzen vergessen kann, treten auf einmal die Geräusche um mich herum zurück, die Vogelstimmen, das Rauschen der Bäume, der Verkehrslärm, auch die Landschaft tritt in den Hintergrund. Sie umrahmen einen Raum des Schweigens, in dem ich mich bewege: Ich bin im Frieden. Ich spüre, das ist mein Friede. Und mein Friede ist die Spur Seiner Gegenwart. Pilgern auf dem Sigwardsweg Rasmus Liebscher, 11 Jahre Im September haben wir den vor zwei Jahren begonnenen Pilgerweg abgeschlossen. Ich bin stolz darauf, bei allen Etappen dabei gewesen zu sein . Die Gruppe bestand aus 20 bis 40 Personen und meistens auch aus zwei Hunden . Der Weg führte von Minden nach Idensen, und wir gingen die ganze Strecke im ersten Jahr hin und im zweiten wieder zurück; insgesamt waren es etwa 170 Kilo- meter. Was mir gefällt am Pilgern: Ich habe neue Leute kennen gelernt und ich konnte mit allen, egal ob Männern oder Frauen, alt oder jung, sofort ganz gut sprechen . Dann sieht man beim Pilgern viele interessante Kirchen und lernt viel über unsere Kultur. Und besonders: Beim Gehen hatte ich den Eindruck, so klein sind meine Kräfte gar nicht! Montag Dezember 30 2013 NAMENSTAG Felix (der Glückliche)

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„O Gott, wenn du überall bist, wie kommt es dann, dass ich so oft woanders bin? “ (Madeleine Delbr él)

Was der Weg mich lehrt

Pilgern auf dem JakobswegHans-Jakob Weinz, 65 Jahre

Schon in den ersten Tagen meines Fussweges von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela lerne ich unter Schmerzen: Nicht ich stelle die Fragen, sondern der Weg stellt mich in Frage. Er fragt mich: „Willst du wirklich den Weg gehen?“ Und: „Was suchst du?“ Meine Antwort : „ Ich kann es nicht sagen“. „Wenn du es schon zu wissen meinst, dann wirst du es vergessen und neu finden“.Wenn meine Schritte ihren Rhythmus gefunden haben, wenn ich im Gehen ganz bei mir bin und die Schmerzen vergessen kann, treten auf einmal die Geräusche um mich herum zurück, die Vogelstimmen, das Rauschen der Bäume, der Verkehrslärm, auch die Landschaft tritt in den Hintergrund. Sie umrahmen einen Raum des Schweigens, in dem ich mich bewege: Ich bin im Frieden. Ich spüre, das ist mein Friede. Und mein Friede ist die Spur Seiner Gegenwart.

Pilgern auf dem SigwardswegRasmus Liebscher, 11 Jahre

Im September haben wir den vor zwei Jahren begonnenen Pilgerweg abgeschlossen. Ich bin stolz darauf, bei allen Etappen dabei gewesen zu sein . Die Gruppe bestand aus 20 bis 40 Personen und meistens auch aus zwei Hunden . Der Weg führte von Minden nach Idensen, und wir gingen die ganze Strecke im ersten Jahr hin und im zweiten wieder zurück; insgesamt waren es etwa 170 Kilo-meter. Was mir gefällt am Pilgern: Ich habe neue Leute kennen gelernt und ich konnte mit allen, egal ob Männern oder Frauen, alt oder jung, sofort ganz gut sprechen . Dann sieht man beim Pilgern viele interessante Kirchen und lernt viel über unsere Kultur. Und besonders: Beim Gehen hatte ich den Eindruck, so klein sind meine Kräfte gar nicht !

Montag Dezember

302013

NAMENSTAG Felix (der Glückliche)