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Mit Parasiten Geld verdienen Der „Schlauberger“ plauderte über sprachliche Ausreißer „Das kann passieren, wenn ie und ei vertauscht werden“, sagte Berger lachend. Und er geht noch weiter „Heute sol- len es die Frauen rausholen.“ Schallendes Gelächter im Pu- blikum. Komplizierte Wörter Fremdwörter sind ja auch immer so eine Sache. Zum Beispiel: Koryphäe. Oder doch Korryphäe? Wie schreibt man das bloß? Der Schlauberger fragte die Zu- schauer und die buchstabier- ten munter drauf los. Am En- de kommt Korryphäe heraus. Das stimmt fast. Und was ist mit dem Wort Feuilleton? Auch das gehört bestimmt nicht zum alltägli- chen Wortschatz. Vielleicht Feulleton? Feuileton? Puh, gar nicht so leicht. Vielseitigkeit unseres Beam- tentums.“ Eine besondere Ge- schäftsidee entdeckte der Schlauberger in einer Zei- tung. Dort hieß es: „Floh- markt im Sylter Tierheim“. Kurze Stille, der Witz an dem Titel muss erst sacken, dann Gelächter. „So lassen sich mit Parasiten Geld verdienen.“ Ausreißer im Sport Auch in Sport-Beiträgen spürt Berger immer wieder sprachliche Ausreißer auf. Oft genug höre er Sätze wie „Er konnte kein Tor erzie- len“. „Natürlich konnte er, er hat es nur nicht“, erklärte er. Höhepunkt dieser Plauderei über Sport: „Die deutschen Biathlon-Männer scheiterten gestern wieder beim Schei- ßen.“ – auch dieser Satz sei in einer Zeitung erschienen. VON JULIA HENNIGES Frankenberg – Was könnte ei- ne Personenvereinzelungsan- lage sein? Vielleicht ein Scheidungsgericht? Ein Dreh- kreuz? Oder doch eher ein Knast? So viel ist jedenfalls si- cher: Der Begriff ist höchst kompliziert. Die Zuschauer entschieden sich am Don- nerstagabend größtenteils für die zweite Antwort und lagen damit richtig: Eine Per- sonenvereinzelungsanlage ist ein Drehkreuz. Sie alle waren gekommen, um dem Journalisten Rein- hard Berger, besser bekannt als der Schlauberger, zu lau- schen – denn er beschäftigte sich bei seinem Auftritt in der Frankenberger Bank mit „dem größten Witz des Jahr- hunderts: der Sprache“. Gleich zu Beginn der Ver- anstaltung, die übrigens am „Lehrstuhl für angewandte Verbalartistik“ stattfand, wies der Schlauberger darauf hin: „Sie müssen heute wach- sam sein, Augen und Ohren offen halten.“ Tolle Geschäftsidee Berger, ehemaliger HNA- Redakteur berichtete von der Schlagzeile „Schaufenster von Juwelier eingeschlagen“ in einer Zeitung und fragte in die Zuschauerrunde: „Wa- rum macht der Juwelier das? Hat der keine andere Mög- lichkeit, um an seine Auslage zu kommen?“ Auch die Überschrift „Be- amte ersetzen Feuermelder“ amüsierte ihn. „Vielleicht ist das ja auch der Beweis für die Wie schreibt man eigentlich Koryphäe? Das fragte „Schlau- berger“ Reinhard Berger seine Zuschauer in Frankenberg. Richtig ist es so: Koryphäe. FOTO: JULIA HENNIGES

4 FRANKENBERG · 2019-02-20 · Auf der Burg 11, ist am Diens-tag, 19. Februar, vormittags und am Mittwoch, 20. Febru-ar, zu den gewohnten Zeiten besetzt. Termine k nnen dann unter

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Page 1: 4 FRANKENBERG · 2019-02-20 · Auf der Burg 11, ist am Diens-tag, 19. Februar, vormittags und am Mittwoch, 20. Febru-ar, zu den gewohnten Zeiten besetzt. Termine k nnen dann unter

4 Samstag, 16. Februar 2019FRANKENBERG

Mit Parasiten Geld verdienenDer „Schlauberger“ plauderte über sprachliche Ausreißer

„Das kann passieren, wenn ieund ei vertauscht werden“,sagte Berger lachend. Und ergeht noch weiter „Heute sol-len es die Frauen rausholen.“Schallendes Gelächter im Pu-blikum.

Komplizierte WörterFremdwörter sind ja auch

immer so eine Sache. ZumBeispiel: Koryphäe. Oderdoch Korryphäe? Wieschreibt man das bloß? DerSchlauberger fragte die Zu-schauer und die buchstabier-ten munter drauf los. Am En-de kommt Korryphäe heraus.Das stimmt fast.

Und was ist mit dem WortFeuilleton? Auch das gehörtbestimmt nicht zum alltägli-chen Wortschatz. VielleichtFeulleton? Feuileton? Puh,gar nicht so leicht.

Vielseitigkeit unseres Beam-tentums.“ Eine besondere Ge-schäftsidee entdeckte derSchlauberger in einer Zei-tung. Dort hieß es: „Floh-markt im Sylter Tierheim“.Kurze Stille, der Witz an demTitel muss erst sacken, dannGelächter. „So lassen sich mitParasiten Geld verdienen.“

Ausreißer im SportAuch in Sport-Beiträgen

spürt Berger immer wiedersprachliche Ausreißer auf.Oft genug höre er Sätze wie„Er konnte kein Tor erzie-len“. „Natürlich konnte er, erhat es nur nicht“, erklärte er.Höhepunkt dieser Plaudereiüber Sport: „Die deutschenBiathlon-Männer scheitertengestern wieder beim Schei-ßen.“ – auch dieser Satz sei ineiner Zeitung erschienen.

VON JULIA HENNIGES

Frankenberg – Was könnte ei-ne Personenvereinzelungsan-lage sein? Vielleicht einScheidungsgericht? Ein Dreh-kreuz? Oder doch eher einKnast? So viel ist jedenfalls si-cher: Der Begriff ist höchstkompliziert. Die Zuschauerentschieden sich am Don-nerstagabend größtenteilsfür die zweite Antwort undlagen damit richtig: Eine Per-sonenvereinzelungsanlage istein Drehkreuz.

Sie alle waren gekommen,um dem Journalisten Rein-hard Berger, besser bekanntals der Schlauberger, zu lau-schen – denn er beschäftigtesich bei seinem Auftritt inder Frankenberger Bank mit„dem größten Witz des Jahr-hunderts: der Sprache“.

Gleich zu Beginn der Ver-anstaltung, die übrigens am„Lehrstuhl für angewandteVerbalartistik“ stattfand,wies der Schlauberger daraufhin: „Sie müssen heute wach-sam sein, Augen und Ohrenoffen halten.“

Tolle GeschäftsideeBerger, ehemaliger HNA-

Redakteur berichtete von derSchlagzeile „Schaufenstervon Juwelier eingeschlagen“in einer Zeitung und fragte indie Zuschauerrunde: „Wa-rum macht der Juwelier das?Hat der keine andere Mög-lichkeit, um an seine Auslagezu kommen?“

Auch die Überschrift „Be-amte ersetzen Feuermelder“amüsierte ihn. „Vielleicht istdas ja auch der Beweis für die

Wie schreibt man eigentlich Koryphäe? Das fragte „Schlau-berger“ Reinhard Berger seine Zuschauer in Frankenberg.Richtig ist es so: Koryphäe. FOTO: JULIA HENNIGES

Frankenberg – Die Jahres-hauptversammlung des Frau-enchor Harmonie findet amMontag, 18. Februar, ab 19.30Uhr im Vielphonraum derEderberglandhalle statt. Alleaktiven, passiven und Ehren-mitglieder sind hierzu einge-laden. Auf der Tagesordnungstehen unter anderem Vor-standsneuwahlen.

Chor Harmonie

Wanderverein

Frankenberg – Der Gebirgs-und Wanderverein Franken-berg lädt seine Mitgliederund Gäste für Dienstag, 19.Februar, zu einer zehn Kilo-meter langen Rundwande-rung im Raum Burgwald(Wiesenfeld und Birkenbring-hausen) ein. Treffpunkt istum 10 Uhr auf dem Park-platz der Ederberglandhallein Frankenberg. Die Wande-rung beginnt am Parkplatzdes Dorfgemeinschaftshau-ses in Burgwald Auskunft:Tel. 064 51/ 40 82 71.

FRANKENBERG Die Vergangenheit entdeckenHEIMATSERIE Heinz Hauptführer führt im Verein Traditionen weiter

Sich beteiligen, sich in derHeimat einbringen – das istfür mich Teil des Begriffs.Man läuft vor Verpflichtun-gen innerhalb der Gemein-schaft nicht einfach weg.“

Heimat ist, wenn man Tra-ditionen weiterführt.

„Ob alte oder neue Feste – sol-che und ähnliche Veranstal-tungen sollte man weiterfüh-ren. Es wäre doch schade,wenn diese mit der Zeit inVergessenheit geraten.“

weiß“, sagt Hauptführer.Man kann die Geschichte er-forschen. Im Verein bewah-ren wir zum Beispiel ein altesHandwerk: Man kann hier er-leben, wie aus der Flachs-pflanze Leinen produziertwerden. Das geben wir wei-ter.“

Heimat bedeutet, Ver-pflichtungen einzugehen.

„Man hat private Verpflich-tungen. Aber man hat auchwelche gegenüber dem Dorf.

Heimat ist, wenn manPlatt spricht.

„Ein Mal in der Woche tref-fen wir uns vom Verein aus.Platt und Hochdeutsch gehenda durcheinander. Auch dasgehört für mich zur Heimatdazu. Ich denke teilweiseauch auf Platt.“

Heimat ist, wenn man dieVergangenheit kennt.

„Für mich ist es wichtig, dassman über die vergangeneZeit der Heimat Bescheid

Heimat – für viele Men-schen ein Ort des Wohlfüh-lens, der Gemeinschaftund der Identität. Was be-deutet Heimat für Men-schen aus der Region? Wirhaben nachgefragt.

VON JULIA HENNIGES

Geismar – Ob Arbeiten an ei-nem restaurierten Webstuhlaus dem Jahr 1786, Brot ba-cken wie in vergangenen Zei-ten oder Platt sprechen: BeimHeimat- und Kulturverein inGeismar spielt – wie der Na-me schon vermuten lässt –die Heimat ein besondereRolle.

Der Verein wurde 1996nach der 800-Jahr-Feier desDorfes gegründet, um Tradi-tionen und Bräuche weiter zuerhalten. Heinz Hauptführerist der Vorsitzende des Hei-matvereins. Zum Abschlussunserer einwöchigen Hei-matserie erzählt er, was fürihn zur Heimat gehört.

Sie, liebe Leser, können unsnoch bis Montag Ihre Beiträ-ge zum Thema Heimat schi-cken (siehe Hintergrund), wirwerden einige davon kom-mende Woche veröffentli-chen.

Heimat bedeutet, ein Zu-hause zu haben.

„Man ist Teil einer Gemein-schaft, fühlt sich wohl undaufgehoben. Man ist mit demOrt verbunden und weiß, woman hingehört“, sagt HeinzHauptführer.

Bräuche und Traditionen bewahren: Heinz Hauptführer, Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins Geismar, weiß, wiefrüher Leinen produziert wurden. Im Museum steht dafür ein Webstuhl aus dem Jahr 1786. Der Verein setzt sich dafürein, dass dieses Handwerk nicht in Vergessenheit gerät. FOTO: JULIA HENNIGES

Was verbindenSie mit Heimat?Mit dem Begriff Heimat verbin-den Menschen unterschiedlicheDinge. Manch einer denkt dabeivielleicht an das eigene Haus mitGarten, andere an Familie,Freunde, sein Dorf oder die Na-tur. Was bedeutet für Sie Hei-mat, liebe Leser? Schreiben Sieuns ein paar Zeilen per Mail [email protected]. Wir freu-en uns auf Ihre Nachricht.

Frankenberg – Die Suchtbera-tung des Diakonischen Wer-kes Waldeck-Frankenberg,Außenstelle Frankenberg,Auf der Burg 11, ist am Diens-tag, 19. Februar, vormittagsund am Mittwoch, 20. Febru-ar, zu den gewohnten Zeitenbesetzt. Termine könnendann unter Tel. 0 64 51/ 68 91vereinbart werden. In drin-genden Fällen ist die Haupt-stelle in Korbach unter derNummer 0 56 31/ 60 330 er-reichbar.

Suchtberatung

Möbel Schaumann Korbach GmbH & Co. KGWaltershäuser Straße 2 · 34497 Korbach www.moebel-schaumann.de www.fb.com/moebelschaumann

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Möbel Schaumann dankt für die jahrelange Treue seiner Kunden – große Rabatt-Aktion im FebruarMöbel Schaumann ist ein inhabergeführtes, hessisches Einrichtungsunternehmen, welches seit 1912 von Kassel aus Geschichte schreibt. Mittlerweile in der vierten Generation kann das Unternehmen auf viele ereignis- und erfolgreiche Jahrzehnte zurückblicken.Mit einer großen Rabatt-Aktion im Februar bedankt sich Möbel Schaumann für die jahrelange Treue seiner Kunden, ohne die der anhaltende Erfolg von Möbel Schaumann nicht möglich wäre. Während der Rabatt-Aktion gibt es nicht nur die Mehrwertsteuer geschenkt, sondern auch einen extra Treue-Rabatt für die Kunden.Neben dieser besonderen Aktion bietet Möbel Schaumann seinen Kunden wie gewohnt stets das umfassende Rundum-Sorglos-Paket beim Möbelkauf: Zunächst kommen die Mitarbeiter von Möbel Schaumann zu Ihnen nach Hause, um Sie umfassend beraten zu können bei der Einrichtung Ihres Zuhauses. Anschließend liefert und montiert das Profi-Montage-Team die neuen Möbel direkt zuhause. Außerdem gibt es eine Finanzierung mit individuellen Laufzeiten, bei dem die Finanzierungs-Experten gerne beraten. Das ist genau das, was Möbel Schaumann von anderen Möbelhäusern unterscheidet: mehr Nähe, mehr Herz, mehr Service und ein Mehr an Liebe zum Einrichten – und das seit über 100 Jahren!