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die jeweils zwei Wochen lang getragen werden. In dieser Zeit werden die Zähne durch virtuell berechnete Kraft kontinuierlich in die vorher errechnete Richtung bewegt. Dann folgt der nächste Aligner, bis das gewünschte Be- handlungsziel erreicht ist. Die Serien der klaren, heraus- nehmbaren Aligner ermöglichen dem Patienten einen hohen Trage- komfort, kombiniert mit Ästhetik sowie optimaler Reinigungsmög- lichkeit, und bieten dadurch er- heblich weniger Nachteile im Vergleich zu den herkömmlichen festsitzenden Apparaturen. 2–6 Der Komfort mit dem Invisalign ® - System ist für den Patienten we- sentlich höher als mit herkömm- lichen festsitzenden bukkalen oder lingualen Multibracketappa- raturen. 7 Die möglichen Nebenwirkungen der Multibracketapparaturen, wie beispielsweise White Spots, Ka- ries, Schmelzabrasionen durch Bracketkontakt, Schleimhautver- letzungen und parodontale Ri- siken, sind mit dem Invisalign ® - System durch adäquate Mund- hygienemöglichkeiten, inter- mittierende Kraftapplikation und exakt vorausberechnete Bewe- gungen minimiert. 4 Eine perma- nente Verblockung skelettaler Strukturen unterbleibt, da die Aligner zum Essen herausge- nommen werden. Die Invisalign ® -Technik kann da- bei nicht nur als erfolgreiches Behandlungsmittel bei leichtem bis moderatem Engstand, Lücken- schluss im natürlichen Lücken- gebiss und bei kippenden Bewe- gungen verwendet werden, son- dern ebenfalls bei komplexeren Behandlungen wie beispielswei- se Extraktionen, 8 offenen 9,10 und tiefen Bissen 11 , dentalen Klasse II 12 - und Klasse III-Behandlungen ge- nauso wie bei der komplexen The- rapie von craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) 13 oder als kieferorthopädischer Bestand- teil einer kombinierten kiefer- orthopädisch-prärestaurativen 14,15 oder kieferchirurgischen Behand- lung. 16,17 Expansion des Zahnbogens mit Kreuzbissüberstellung, 18 In- und Extrusionen von einzelnen Zäh- nen oder Zahngruppen, Torque- bewegungen 19–21 und Korrekturen von Zahnachsenstellungen sind zum festen Bestandteil der Invi- salign ® -Behandlung geworden. 22,23 Mit Invisalign ® Teen und den spe- ziell auf das jugendliche Gebiss abgestimmten Tools steht diese Technik auch für Kinder und Ju- gendliche zur Verfügung. Dabei sind gerade bei Teenagern die transversale Erweiterung durch bukkale Kippung der Zahnkro- nen und der Torque im Front- zahnbereich durch zusätzliche Kraftapplikation mit Power Rid- ges wichtige Ansatzpunkte, um ein volleres Lächeln und eine äs- thetische Frontzahndarstellung zu erreichen. Im Folgenden stellen wir zwei jugendliche Patienten vor, bei denen eine Verbesserung der dentofazialen Ästhetik mit der Invisalign ® -Technik erzielt wer- den konnte. Patientenbeispiel 1 (Abb. 1 bis 9) Die 13-jährige Patientin stellte sich in unserer Praxis zur kiefer- orthopädischen Beratung vor. Der intraorale Befund zeigt eine Klasse I-Relation mit Dreh- und Engständen im Ober- und Unter- kiefer und eine Kreuzbiss-Situa- Optimierung dentofazialer Ästhetik 4 | www.kn-aktuell.de Nr. 4 | April 2015 WISSENSCHAFT & PRAXIS Fortsetzung von Seite 1 Fortsetzung auf Seite 6 Arno Fritz GmbH Am Gewerbering 7 78570 Mühlheim a. d. Donau Phone +49 7463 99307 60 [email protected] www.arno-fritz.com Mesialisierung Distalisierung MONDEFIT get it now ! ANZEIGE Abb. 1a–h: Extra- und intraoraler Befund bei Behandlungsbeginn: Klasse I-Relation mit Dreh- und Engständen im Ober- und Unterkiefer, Kreuzbisssituation Zahn 15 zu 45, 25 zu 35, Hochstand 13, 23, persistierender Zahn 53, Mittellinienabweichung. Abb. 2a, b: Extraorale Situation beim Lachen und entspannter Ruhelage mit bukkalem schwarzem Korridor und kaum sichtbaren Prämolaren aufgrund der palatinalen Kippung der oberen Prämolaren und der dadurch bedingten Kreuzbisssituation. – Abb. 3: OPG der Ausgangssituation. Abb. 5a–e: Intraoraler Befund nach 40 Alignern vor Refinement mit Attachments auf allen Eckzähnen und Prämolaren mit Überstellung der Kreuzbisse durch bukkale Kronenkippung im Oberkiefer und Ausformung der Zahnbögen. Die Eckzähne sind bereits extrudiert, es besteht frontaler Vorkontakt auf dem Zahn 41 zu 11 und 42 zu 12 (blaue Punkte). Abb. 4a–c: ClinCheck ® -Überlagerung der geplanten Ausformung mit bukkaler Kippung der Oberkieferprä- molaren und ersten Molaren und Unterkieferprämola- ren mit Überstellung der Kreuzbisssituation (die Farbe Weiß entspricht dem Anfangsbefund, Blau dem vir- tuellen Endbefund). Abb. 6a–c: ClinCheck ® -Simulation des Behandlungsergebnisses des Refinements und weiteren 17 Alignern mit Eckzahneinstellung und Hard collision des Seitenzahnbereichs. Zur ästhetischen Verbesserung der schwarzen Dreiecke im Frontzahnbereich wurde zwischen 11, 21 (0,3 mm) und zwischen 31, 41 (0,2 mm) eine approximale Schmelzreduktion durchgeführt. Abb. 2a Abb. 2a d e f g h Abb. 3 a a b c b c a b c d e

4 | Nr. 4 | April 2015 WISSENSCHAFT & PRAXIS · zahnbereich wurde zwischen 11, 21 (0,3mm) und zwischen 31, 41 (0,2mm) eine approximale Schmelzreduktion durchgeführt (Abb. 6). Nach

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Page 1: 4 | Nr. 4 | April 2015 WISSENSCHAFT & PRAXIS · zahnbereich wurde zwischen 11, 21 (0,3mm) und zwischen 31, 41 (0,2mm) eine approximale Schmelzreduktion durchgeführt (Abb. 6). Nach

die jeweils zwei Wochen langgetragen werden. In dieser Zeitwerden die Zähne durch virtuellberechnete Kraft kontinuierlichin die vorher errechnete Richtungbewegt. Dann folgt der nächsteAligner, bis das gewünschte Be-handlungsziel erreicht ist. Die Serien der klaren, heraus-nehmbaren Aligner ermöglichendem Patienten einen hohen Trage-komfort, kombiniert mit Ästhetiksowie optimaler Reinigungsmög-lichkeit, und bieten dadurch er-heblich weniger Nachteile imVergleich zu den herkömmlichenfestsitzenden Apparaturen.2–6 DerKomfort mit dem Invisalign®-System ist für den Patienten we-sentlich höher als mit herkömm-lichen festsitzenden bukkalenoder lingualen Multibracketappa-raturen.7

Die möglichen Nebenwirkungender Multibracketapparaturen, wiebeispielsweise White Spots, Ka-ries, Schmelzabrasionen durchBracketkontakt, Schleimhautver-letzungen und parodontale Ri -siken, sind mit dem Invisalign®-System durch adäquate Mund-

hygienemöglichkeiten, inter -mittierende Kraftapplikation undexakt vorausberechnete Bewe-gungen minimiert.4 Eine perma-nente Verblockung skelettalerStrukturen unterbleibt, da dieAligner zum Essen herausge-nommen werden. Die Invisalign®-Technik kann da -bei nicht nur als erfolgreichesBehandlungsmittel bei leichtembis moderatem Engstand, Lücken-schluss im natürlichen Lücken-gebiss und bei kippenden Bewe-gungen verwendet werden, son-dern ebenfalls bei komplexerenBehandlungen wie beispielswei -se Extraktionen,8 offenen9,10 undtiefen Bissen11, dentalen Klasse II12-und Klasse III-Behandlungen ge -nauso wie bei der komplexenThe-rapie von craniomandibulärenDysfunktionen (CMD)13 oder alskieferorthopädischer Bestand-teil einer kombinierten kiefer -orthopädisch-prärestaurativen14,15

oder kieferchirurgischen Behand-lung.16,17

Expansion des Zahnbogens mitKreuzbissüberstellung,18 In- undExtrusionen von einzelnen Zäh-nen oder Zahngruppen, Torque-bewegungen19–21 und Korrekturen

von Zahnachsenstellungen sindzum festen Bestandteil der Invi-salign®-Behandlung geworden.22,23

Mit Invisalign® Teen und den spe-ziell auf das jugendliche Gebissabgestimmten Tools steht dieseTechnik auch für Kinder und Ju-gendliche zur Verfügung. Dabeisind gerade bei Teenagern dietransversale Erweiterung durchbukkale Kippung der Zahnkro-nen und der Torque im Front-

zahnbereich durch zusätzlicheKraftapplikation mit Power Rid-ges wichtige Ansatzpunkte, umein volleres Lächeln und eine äs-thetische Frontzahndarstellungzu erreichen. Im Folgenden stellen wir zweijugendliche Patienten vor, bei denen eine Verbesserung derden tofazialen Ästhetik mit der Invisalign®-Technik erzielt wer-den konnte.

Patientenbeispiel 1 (Abb. 1 bis 9)

Die 13-jährige Patientin stelltesich in unserer Praxis zur kiefer -orthopädischen Beratung vor.Der intraorale Befund zeigt eineKlasse I-Relation mit Dreh- undEngständen im Ober- und Unter-kiefer und eine Kreuzbiss-Situa-

Optimierung dentofazialer Ästhetik

4 | www.kn-aktuell.de Nr. 4 | April 2015

WISSENSCHAFT & PRAXIS

Fortsetzung von Seite 1

Fortsetzung auf Seite 6

Arno Fritz GmbH Am Gewerbering 7 78570 Mühlheim a. d. DonauPhone +49 7463 99307 60 [email protected] www.arno-fritz.com

Mesialisierung

Distalisierung

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Abb. 1a–h: Extra- und intraoraler Befund bei Behandlungsbeginn: Klasse I-Relation mit Dreh- und Engständen im Ober- und Unterkiefer, Kreuzbisssituation Zahn 15 zu 45, 25 zu 35, Hochstand 13, 23, persistierender Zahn 53, Mittellinienabweichung.

Abb. 2a, b: Extraorale Situation beim Lachen und entspannter Ruhelage mit bukkalem schwarzem Korridor und kaum sichtbaren Prämolaren aufgrund der palatinalen Kippung der oberen Prämolaren und der dadurch bedingten Kreuzbisssituation. – Abb. 3: OPG der Ausgangssituation.

Abb. 5a–e: Intraoraler Befund nach 40 Alignern vor Refinement mit Attachments auf allen Eckzähnen undPrämolaren mit Überstellung der Kreuzbisse durch bukkale Kronenkippung im Oberkiefer und Ausformungder Zahnbögen. Die Eckzähne sind bereits extrudiert, es besteht frontaler Vorkontakt auf dem Zahn 41 zu 11und 42 zu 12 (blaue Punkte).

Abb. 4a–c: ClinCheck®-Überlagerung der geplantenAusformung mit bukkaler Kippung der Oberkieferprä-molaren und ersten Molaren und Unterkieferprämola-ren mit Überstellung der Kreuzbisssituation (die FarbeWeiß entspricht dem Anfangsbefund, Blau dem vir-tuellen Endbefund).

Abb. 6a–c: ClinCheck®-Simulation des Behandlungsergebnisses des Refinements und weiteren 17 Alignern mit Eckzahneinstellung und Hard collision desSeitenzahnbereichs. Zur ästhetischen Verbesserung der schwarzen Dreiecke im Frontzahnbereich wurde zwischen 11, 21 (0,3 mm) und zwischen 31, 41(0,2mm) eine approximale Schmelzreduktion durchgeführt.

Abb. 2a Abb. 2a

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Deutschland | +49 (0)89 540 269 – 0 | [email protected] | www.dentsplygac.de Schweiz | +41 (0)22 342 48 10 | [email protected] | www.dentsplygac.ch

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tion der Zähne 15 zu 45, 25 zu 35.Der Milchzahn 53 war persistiert,

die Zähne 13, 23 im Hochstanddurchbrechend (Abb. 1a bis h). Die kieferorthopädische Behand-lungsplanung wie auf der Clin -

Check®-Überlagerung gezeigt,beinhaltete die Ausformung derOber- und Unterkieferfront ohneapproximale Schmelzreduktion,

Expansion im Ober- und Unter-kiefer mit Überstellung des Kreuz-bisses sowie der Extrusion undDurchbruchssteuerung der obe-

ren Eckzähne. Auf allen Eck-zähnen und Prämolaren wurdenklei ne elipsoidförmige Attach-ments gebondet, um ausreichendVerankerung für die Extrusionder oberen Eckzähne sowie dieÜberstellung der Kreuzbisse zugewährleisten. Die ClinCheck®-Überlagerung zeigt die geplan-ten Bewegungen in Blau (Abb. 4abis c). Die Behandlung beinhal-tete 40 Aligner im Oberkieferund im Unterkiefer. ApproximaleSchmelzreduktion war bei derjungen Patientin nicht geplant.Aufgrund der guten Motivationund des jugendlichen Alters wur -de der Alignerwechsel alle zehnTage geplant. Der intraorale Befund nach 40Alignern zeigt das Ergebnis mitÜberstellung des Kreuzbissesund Auflösung der Dreh- undEngstände (Abb. 5a bis e). ZurFeineinstellung des Behandlungs-ergebnisses wurde ein Refine-ment mit weiteren 17 Alignern fürdie Auflösung der Vorkontak teauf den Zähnen 12, 11, die kor-rekte Einstellung der Eckzahn-führung und zur Erlangung sat-ter okklusaler Kontakte im Sei-tenzahnbereich durchgeführt. Zur ästhetischen Verbesserungder schwarzen Dreiecke im Front-zahnbereich wurde zwischen11, 21 (0,3mm) und zwischen 31,41 (0,2mm) eine approximaleSchmelzreduktion durchgeführt(Abb. 6). Nach insgesamt 26 Mo-naten Behandlungszeit konntedie Behandlung abgeschlossenwerden (Abb. 7, 8). Das finaleOPG zeigte keine Auffälligkeiten.Die Gegenüberstellung der ex -tra oralen Frontalansicht vor undnach der Behandlung zeigt daserzielte ästhetische Resultat(Abb. 9). Zur Retention trug diePatientin eine herausnehmbareSchiene im Oberkiefer nachts,im Unterkiefer wurde ein Lin-gualretainer befestigt.

WISSENSCHAFT & PRAXIS6 | www.kn-aktuell.de Nr. 4 | April 2015

Fortsetzung von Seite 4

Abb. 7a–f: Intraoraler Befund und OPG bei Behandlungsende: Herstellung einer funktionellen Okklusion,Eckzahnführung, Auflösung der Dreh- und Engstände und Überstellung der Kreuzbisse.

Abb. 9a, b: Vergleich der extraoralen Situation vor und nach der Invisalign®-Therapie mit ausgefülltem Wangenkorridor und ästhetischer Lachlinie.

Abb. 8a–c: Extraoraler Befund bei Behandlungsende mit vollem Wangenkorridor und harmonischem Verlauf der Oberkieferinzisiven analog dem Verlauf der Unterlippe.

Abb. 10a–e: Intraorale Situation bei Behandlungsbeginn mit herausnehmbaren Platten und funktionskiefer-orthopädischer Therapie: Wechselgebiss in Molaren-Klasse II, Deckbisssituation mit reklinierten Zähnen 11,21, proklinierten Zähnen 12, 22, Diastema 11, 21 sowie Dreh- und Engständen im Unterkiefer.

Abb. 11a–c: Extraorale Situation vor funktionskieferorthopädischer Therapie mit Gummy Smile sowie extrudierter, reklinierter Oberkieferfront.

Abb. 12: OPG bei Behandlungsbeginn mit herausnehmbaren Platten und Bionator.

Abb. 13a–e: Intraoraler Befund bei Behandlungsbeginn mit der Invisalign®-Technik und direkt geklebten Attachments auf den Zähnen 12, 13, 14, 22, 23, 24, 33, 34, 35, 43, 44, 45.

Abb. 14a–c: Extraoraler Befund bei Behandlungsbeginn und weiterhin bestehendem Gummy Smile mitextrudierter Oberkieferfront.

Abb. 15: OPG bei Behandlungsbeginn.

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Patientenbeispiel 2 (Abb. 10 bis 21)

Die Patientin stellte sich in un -serer Praxis zum ersten Mal imAlter von zehn Jahren vor. Derintraorale Befund zeigte ein Wech-selgebiss mit reklinierten Zäh-nen 11, 21, Deckbiss und Platz-mangel im Unterkiefer (Abb. 10bis 12). Unsere Behandlungs-planung beinhaltete die Ausfor-mung der Oberkieferfront mitProklination der Zähne 11, 21und transversaler Erweiterungmit einer herausnehmbaren Ober-kieferplatte sowie eine anschlie-ßende Wachstumssteuerung mitEinstellung einer Klasse I miteinem Bionator. Nach Durchbruch der bleibendenZähne wies die Patientin eineKlasse I-Verzahnung links undrechts mit Dreh- und Engstän-den im Ober- und Unterkiefer so-wie einen Tiefbiss mit ausgepräg-ter Spee’scher Kurve und extru-dierter Ober- und Unterkiefer-front auf (Abb. 13 bis 15). Die Behandlungsplanung in die-ser zweiten Phase beinhaltete dieAusformung der Zahnbögen mittransversaler Erweiterung, Torqueauf den Oberkieferfrontzähnen,Intrusion der extrudierten Un ter -kiefer- und Oberkieferfront mitHebung des tiefen Bisses und Ein-stellung einer physiologischenFrontzahnrelation.

Hierfür wurden auf den Zäh -nen 12 bis 14 sowie 22 bis 24, 33bis 35 und 43 bis 45 horizontale,elipsoide Attachments befestigt(Abb. 13). Die Alignerzahl für dasdurch die ClinCheck®-Überlage-rung ersichtliche Behandlungs-ziel betrug 25 im Ober- und Unter-kiefer (Abb. 16). Nach der ersten Phase erfolgteeine Feineinstellung (Refinement)mit neun weiteren Alignern imOber- und Unterkiefer; da die

Patientin die Aligner jedochnicht regelmäßig trug, war einerneutes Refinement mit siebenAlignern im Ober- und Unter -kiefer notwendig. Die Abbildun-gen 17 und 18 zeigen das intra-und ex traorale Endergebnis, dasOPG zeigte keine Auffälligkei-ten (Abb. 19). Der Vergleich derex traoralen Halbseitenansichtzeigt das Ausmaß des applizier-ten Torques sowie Intrusion derOberkieferfrontzähne (Abb. 20);

Abbildung 21 die Gegenüber-stellung der Fernröntgenseiten-aufnahme zu Beginn und zumEnde der kieferorthopädischenBehandlung. Zur Retention trug die Patien -tin im Oberkiefer eine heraus-nehmbare Schiene, im Unter-kiefer wurde von 33 bis 43 einfestsitzender Lingualretainereingesetzt. Seit Februar 2015 hat das Un -ternehmen Align Technology die

neuesteVersion der ClinCheck®-Software, ClinCheck® Pro, auf denMarkt gebracht, die viele verbes-serte Darstellungsoptionen undHilfsmittel beinhaltet und somitzu einer wesentlichen Vereinfa-chung der Behandlungsplanungund ClinCheck®-Bearbeitung fürden Behandler führt. • Die neue 3-D-Steuerung erlaubt

dabei in Echtzeit Modifikatio-

www.kn-aktuell.de | 7WISSENSCHAFT & PRAXISNr. 4 | April 2015

Adenta GmbH | Gutenbergstraße 9 | D–82205 Gilching | Telefon: 08105 73436-0 Fax: 08105 73436-22 | Mail: [email protected] | Internet: www.adenta.de

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Fortsetzung auf Seite 8

Abb. 17a–e: Intraoraler Befund bei Behandlungsende, ausgeformte Zahnbögen mit Auflösung der Dreh- und Engstände mit Intrusion derOber- und Unterkieferfrontzähne und Torque auf der Oberkieferfront.

Abb. 16a, b: ClinCheck®-Ansicht der rechten Seite zu Behandlungsbeginn (a)und zu Behandlungsende (b) mit Intrusion der Ober- und Unterkieferfront sowieTorque im Oberkieferfrontzahnbereich. Im Unterkieferfrontzahnbereich wurdeeine ASR von 0,2mm mesial von 33 zu mesial 43 notwendig.

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nen an der Endposition, durchdie die Zähne millimeter- undgradgenau vom ärztlichen Be-

handler eingestellt werden kön-nen (Abb. 22). Hierzu werdenzusätzlich beim Klick auf denZahn die genauen Parameter imClinCheck® angezeigt (Abb. 23).

Die exakten Dimensionen kön-nen dadurch sofort abgelesenund Änderungen detailliert ve-rifiziert werden. Benutzt mandasTool „Zahn“ für die Einstel-

lung einzelner Zähne, so kannexakt die Zahnposition in al lenDimensionen per Maus oderper Klick auf die Pfeile verän-dert werden (z.B. Intrusion/Ex-trusion, so wird der Zahn umje 0,1mm pro Klick intrudiertoder extrudiert. Bei Rotationenoder Torque/Kronenkippungwird eine Änderung von je 1°pro Klick durchgeführt).

• Eine weitere Funktionder neuen Toolbar istdas „ASR- und Lücken -management“. ASR-Bereiche können damithinzugefügt oder Lü-cken zwischen Zahn-zwischenräumen einge-plant werden, um z.B.Platz für ein Implantat- oderfür eine Veneerversorgung zuschaffen.

• Konventionelle Attachmentsund Precision Cuts können di-rekt am 3-D-Modell platziertwerden, die Größe kann indivi-duell angepasst werden sowiedie individuelle Lage und Ab-schrägung (Abb. 24).

• Bei schwierig abschätzbarenBewegungen können unter demMenüpunkt „Werkzeuge – Pro-blematische Bewegungen“ an-gezeigt werden. Diese erschei-nen als blaue (mittelschwereBewegungen) bzw. schwarze(schwierige Bewegungen) Punk -te direkt am Zahn des 3-D-Mo-dells sowie als Hinweise für po-tenziell zusätzliche Attachments(Abb. 25).

• Die neue Funktion „OkklusaleKontakte“ erlaubt es, okklusa -le Kontakte anzuzeigen sowieharte Kontakte automatisch auf-zulösen bzw. gezielt anzufor-

dern. Dies ist eine deutliche Ver-besserung der Software und er-möglicht es, die Verzahnung amEnde der Behandlung exakt ein-zustellen (z.B.: Overjet, even-tuell Frühkontakte, Okklusionim Seitenzahnbreich) (Abb. 26).

• Alle geplanten Änderungen sindaußerdem in einer dualen An-sicht darstellbar, die den direk-ten Vergleich mit der vorgeschla-

genen Position von AlignTechnology bzw. mit derAusgangsposition zu-lässt. Auch in dieser dua-len Ansicht sind Verände-rungen in Echtzeit mög-lich, um Optimierungeneinzustellen (Abb. 27).

WISSENSCHAFT & PRAXIS8 | www.kn-aktuell.de Nr. 4 | April 2015

Dr. med. dent. Julia HaubrichDr. med. dent. Werner SchuppFachpraxis für KieferorthopädieHauptstr. 5050996 Köln (Rodenkirchen)Tel.: 0221 9353020Fax: 0221 93530220 www.schupp-ortho.de

Adresse

Kurzvita

Dr. med. dent.

Julia Haubrich

[Autoreninfo]

Dr. med. dent.

Werner Schupp

[Autoreninfo]

Literatur

Fortsetzung von Seite 7

Abb. 18a–c: Extraoraler Befund bei Behandlungsende. – Abb. 19: OPG bei Behandlungsende, die weitere Kontrolle der Weisheitszähne wurde angewiesen.

Abb. 20a,b: Vergleich der seitlichen extraoralen Ansicht vor und nach der kieferorthopädischen Behandlung mit deutlicher Verbesserung des Gummy Smile durch Intrusion und Torqueapplikation auf die Oberkieferfrontzähne. – Abb. 21a, b: Vergleich der FRS-Aufnahme vor und nachder funktionskieferorthopädischen und Invisalign®-Behandlung mit umgesetzten Torque und Intrusion auf den oberen Frontzähnen.

Abb. 22: Die neue 3-D-Steuerung erlaubt in Echtzeit Modifikationen an der Endposition, durch die die Zähne millimeter- und gradgenau vom ärztlichen Behandlereingestellt werden können (hier gezeigt: Angulation des Zahnes 11). – Abb. 23: Darstellung der geplanten Parameter der Zahnbewegung im ClinCheck®.

Abb. 24: Attachments und Precision Cuts können direkt am 3-D-Modell platziert werden. Bei den konventionellen Attachments kann außerdem die Größe, Lage undAbschrägung individuell angepasst werden. – Abb. 25: Darstellung von „Problematischen Bewegungen“, die als blaue (mittelschwere Bewegungen) bzw. schwarze(schwierige Bewegungen) Punkte direkt am Zahn des 3-D-Modells zu erkennen sind.

Abb. 26: Funktion „Okklusale Kontakte“: Okklusale Kontakte werden angezeigt; der Behandler hat die Möglichkeit, diese automatisiert aufzulösen bzw. gezielt anzufordern und dadurch zu modifizieren. – Abb. 27: Direkte Gegenüberstellung des Istzustandes in der ClinCheck® Pro Software vor der Behandlung (links) mit demsimulierten Behandlungsergebnis (rechts).

Abb. 18a

Abb. 20a Abb. 20b Abb. 21a Abb. 21b

Abb. 18b Abb. 18c Abb. 19

Abb. 22

Abb. 24 Abb. 25

Abb. 26 Abb. 27

Abb. 23