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www.loeffler-notfallmedizin.de/download Quellen: MEDI-LEARN Skriptenreihe Anatomie & Physiologie, © 2015 MEDI-LEARN Verlag Kiel // Bommas-Ebert: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) // Jelinek: Arzneimittellehre für Pflegeberufe, © 2013 Elsevier Verlag Sobotta – Malbuch Anatomie. © 2004 Elsevier Verlag München // Falk von Samson-Himmelstjerna: Anatomie in Frage und Antwort, © 2006 Elsevier Verlag München 69 4. Prüfungsfragen Bei einer 70-jährigen Patientin ist es durch enterale Flüssigkeitsverluste zu einer isotonen (isoosmolaren) Dehydratation gekommen Zu dieser Situation passt am besten: A. Das Volumen des Extrazellulärraumes ist vermindert. B. Der Hämatokrit ist erniedrigt. C. Die Hämoglobinkonzentration im Blut ist erniedrigt. D. Die Na + -Konzentration im Blutplasma liegt über 150 mmol/l. E. Die Proteinkonzentration im Blutplasma ist erniedrigt. richtige Antwort: A Bei einer isotonen Dehydratation erfolgt kein osmotischer Ausgleich des extrazellulären Flüssigkeitsmangels durch intrazelluläre Flüssigkeit. Somit bleibt die Flüssigkeitsmenge im Extrazellulärraum vermindert und sein Volumen ist kleiner als gewöhnlich. Welche Aussage zum Magnesiumhaushalt trifft im Allgemeinen zu? A. Bei normaler Mischkost wird das mit der Nahrung zugeführte Magnesium zu über 90% ins Blut auf- genommen. B. Calcitriol vermindert die Aufnahme von Magnesium aus dem Darmlumen ins Blut. C. Die renale Magnesiumresorption erfolgt überwiegend in der Henle-Schleife. D. Etwa 40% des Magnesiumbestandes des Körpers befinden sich als freie Ionen gelöst im Blutplasma. E. Insulin vermindert die Aufnahme von Magnesium in die Körperzelle. richtige Antwort: C Die renale Magnesiumresorption erfolgt überwiegend in der Henle-Schleife, ein mäßiger Teil wird im proxi- malen Tubulus resorbiert.

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Quellen: MEDI-LEARN Skriptenreihe Anatomie & Physiologie, © 2015 MEDI-LEARN Verlag Kiel // Bommas-Ebert: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) // Jelinek: Arzneimittellehre für Pflegeberufe, © 2013 Elsevier Verlag Sobotta – Malbuch Anatomie. © 2004 Elsevier Verlag München // Falk von Samson-Himmelstjerna: Anatomie in Frage und Antwort, © 2006 Elsevier Verlag München

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4. Prüfungsfragen Bei einer 70-jährigen Patientin ist es durch enterale Flüssigkeitsverluste zu einer isotonen (isoosmolaren) Dehydratation gekommen Zu dieser Situation passt am besten:

A. Das Volumen des Extrazellulärraumes ist vermindert. B. Der Hämatokrit ist erniedrigt. C. Die Hämoglobinkonzentration im Blut ist erniedrigt. D. Die Na+-Konzentration im Blutplasma liegt über 150 mmol/l. E. Die Proteinkonzentration im Blutplasma ist erniedrigt.

richtige Antwort: A Bei einer isotonen Dehydratation erfolgt kein osmotischer Ausgleich des extrazellulären Flüssigkeitsmangels durch intrazelluläre Flüssigkeit. Somit bleibt die Flüssigkeitsmenge im Extrazellulärraum vermindert und sein Volumen ist kleiner als gewöhnlich.

Welche Aussage zum Magnesiumhaushalt trifft im Allgemeinen zu?

A. Bei normaler Mischkost wird das mit der Nahrung zugeführte Magnesium zu über 90% ins Blut auf-genommen.

B. Calcitriol vermindert die Aufnahme von Magnesium aus dem Darmlumen ins Blut. C. Die renale Magnesiumresorption erfolgt überwiegend in der Henle-Schleife. D. Etwa 40% des Magnesiumbestandes des Körpers befinden sich als freie Ionen gelöst im Blutplasma. E. Insulin vermindert die Aufnahme von Magnesium in die Körperzelle.

richtige Antwort: C Die renale Magnesiumresorption erfolgt überwiegend in der Henle-Schleife, ein mäßiger Teil wird im proxi-malen Tubulus resorbiert.

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Welche Aussage zur glomerulären Filtrationsrate (GFR) trifft im Allgemeinen zu?

A. Bei gesunden Erwachsenen (mit 70 kg Körpergewicht) liegt die GFR durchschnittlich bei etwa 60 Liter/Tag.

B. Die GFR entspricht dem von den Glomeruli beider Nieren pro Zeiteinheit filtrierten Flüssigkeitsvo-lumen.

C. Bei Anstieg des arteriellen Mitteldruckes in der Arteria renalis von 80 auf 150 mmHg sinkt die GFR linear ab.

D. Die GFR steigt beim Erwachsenen typischerweise mit zunehmendem Lebensalter an. E. Konstriktion der afferenten Arteriolen führt typischerweise zu einer Erhöhung der GFR.

richtige Antwort: B Die GFR beschreibt, wieviel Primärharn pro Zeiteinheit im Glomerulum der Niere aus dem Blut filtriert wird. Im Glomerulum werden dabei zellfreie und eiweißarme Blutanteile über das fenestrierte Kapillarendothel in die Bowman-Kapsel gepresst. Die Menge des dabei entstehenden sogenannten Primärharns liefert einen Anhaltspunkt für die Durchlässigkeit und somit die Filtrationsleistung der Glomeruli und wird in der Regel in ml/min oder Liter/Tag angegeben.

Welche der folgenden Aussagen über die Konzentration eines Stoffes im Primärharn bzw. im Plasmawasser spricht am meisten dafür, dass es sich dabei um einen im Blutplasma gelösten, nicht an Proteine gebunde-nen, ungeladenen Stoff handelt, der frei in den Glomeruli der Niere filtriert wird? Die Konzentration des Stoffes ist:

A. im Plasmawasser der afferenten Arteriolen etwa 50% höher als im Plasmawasser der efferenten Arteriolen.

B. im Plasmawasser der efferenten Arteriolen praktisch Null. C. im Primärharn etwa 50% höher als im Plasmawasser der afferenten Arteriolen. D. im Primärharn gleich groß wie im Plasmawasser der efferenten Arteriolen. E. im Primärharn umso höher, je höher der glomeruläre Filtrationsdruck ist.

richtige Antwort: D Weil der besagte Stoff weder geladen noch proteingebunden ist, kann er mit dem Plasmawasser ungehin-dert den glomerulären Filter passieren. Hierbei werden Wasser und der besagte Stoff anteilmäßig in gleichen Mengen gefiltert – die Konzentration ist im Primärharn also gleich groß wie in der efferenten Arteriole (im Übrigen auch wie in der afferenten Arteriole).

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Welche Aussage zur Niere bezüglich des Calcium-Phosphat-Haushaltes trifft im Allgemeinen zu?

A. Die Resorption des glomerulär filtrierten Calciums erfolgt überwiegend im Sammelrohr. B. Die Resorption des glomerulär filtrierten Calciums erfolgt überwiegend im dicken aufsteigenden

Teil der Henle-Schleife. C. Parathormon hemmt die renale Bildung von 1,25-Dihydroxycholecalciferol. D. Parathormon hemmt die renale Calciumresorption. E. Parathormon hemmt die renale Phosphatresorption.

richtige Antwort: E Das Parathormon hemmt die renal-tubuläre Phosphatresorption im proximalen Tubulus. Folglich wird ver-mehrt Phosphat über die Niere ausgeschieden und der Phosphat-Serumspiegel sinkt.

Welche Aussage zur Bildung von Angiotensin II trifft im Allgemeinen zu?

A. Es entsteht durch enzymatische Abspaltung aus Prorenin. B. Es entsteht im Blut durch limitierte Proteolyse von Angiotensin I. C. Es entsteht im Blut durch Phosphorylierung von Angiotensin I. D. Es entsteht im Blut durch Renin-katalysierte Spaltung von Angiotensinogen. E. Es wird in den Zellen des juxtaglomerulären Apparates der Niere gebildet.

richtige Antwort: B Angiotensin I wird durch das Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE) durch limitierte Proteolyse in Angioten-sin II umgewandelt.

Die mit einem Pfeil markierte Struktur in der Abbildung ist ein

A. proximaler Tubulus B. Verbindungstubulus C. Sammelrohr D. Harnpol E. Tubulus mit Macula densa

richtige Antwort: E Der Pfeil zeigt auf einen distalen Tubulus mit der umgebenden Macula densa („dichter Fleck“). Sie detektiert Osmolaritätsunterschiede im Harn und ist damit essenzieller Bestandteil des tubuloglomerulären Feedbacks.

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Welche Aussage zur Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes trifft im Allgemeinen zu?

A. Aktivierung der kardialen Vorhofdehnungsrezeptoren Typ B steigert die Freisetzung von Adiuretin (ADH).

B. Die Permeabilität des Sammelrohrepithels für Wasser wird hauptsächlich durch Aldosteron regu-liert.

C. Hypervolämie führt zu verminderter Freisetzung von Atriopeptin (ANP). D. Isotoner Flüssigkeitsverlust führt zu verminderter Permeabilität des Sammelrohrepithels für Was-

ser. E. Zunahme der Osmolalität im Blutplasma steigert die Freisetzung von Adiuretin (ADH).

richtige Antwort: E Eine erhöhte Plasmaosmolalität wird von den Osmorezeptoren der Neurohypophyse registriert, die dann eine verstärkte Ausschüttung von ADH vermitteln. Durch dieses Hormon werden im Sammelrohrepithel ver-mehrt Aquaporine eingebaut – auf diese Weise wird mehr Wasser resorbiert, die Plasmaosmolalität nimmt wieder ab.

In den Nieren erfolgt (in Anwesenheit von Adiuretin) typischerweise eine ausgeprägte sogenannte Harn-stoffrezirkulation. In welchem der genannten Abschnitte gelangt Harnstoff hierbei typischerweise in großer Menge (netto) aus dem Interstitium in den Harn hinein?

A. gewundener proximaler Tubulus B. dünner Teil der Henle-Schleife C. gewundener distaler Tubulus D. kortikales Sammelrohr E. medulläres Sammelrohr

richtige Antwort: B Im dünnen Teil der Henle-Schleife wird Harnstoff passiv ins Tubuluslumen abgegeben. Gleichzeitig wird er allerdings im proximalen Tubulus und im Sammelrohr resorbiert, was zunächst paradox erscheinen mag; diese Harnstoffrezirkulation trägt jedoch einen erheblichen Anteil zum kortikomedullären Osmolaritätsgra-dienten bei und ist somit auch für andere Sekretions- und Resorptionsprozesse von Bedeutung.

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Ein akuter Anstieg des mittleren systemarteriellen Blutdrucks von 90 mmHg auf 130 mmHg führt beim Nie-rengesunden (im Vergleich zur Situation vor dem Blutdruckanstieg) am wahrscheinlichsten zu einer/einem verringerten

A. glomerulären Filtrationsrate B. renalen Blutfluss C. renalen Gefäßwiderstand D. renalen Plasmafluss E. renalen Wasserresorption

richtige Antwort: B Im Normalfall führt ein Blutdruckabfall zur gesteigerten Reninausschüttung aus den juxtaglomerulären Zel-len der afferenten Arteriolen, wodurch letztlich mehr Angiotensin II hergestellt wird. Eine Folge ist die ver-stärkte Resorption von NaCl und Wasser beispielsweise im proximalen Tubulus – ein erhöhter Blutdruck führt zum genauen Gegenteil.

Bei einer Patientin werden im Rahmen eines operativen Eingriffs im Halsbereich versehentlich die Neben-schilddrüsen entfernt. Zu dem hierdurch auftretenden Hypoparathyreoidismus passt (vom Genannten) am besten:

A. gesteigerte Bildung von Calcitriol B. gesteigerte intestinale Phosphatabsorption C. gesteigerte renale Phosphatausscheidung D. Zunahme der Konzentration an freiem Ca2+ im Blutplasma E. Zunahme der Phosphatkonzentration im Blutplasma

richtige Antwort: E Parathormon reguliert die Phosphatkonzentration im Blut: ist diese zu hoch, wird die Reabsorption von Phos-phat im proximalen Tubulus gehemmt und die Ausscheidung gesteigert. Bei einem Parathormonmangel ist dieser Mechanismus unterbrochen, folglich steigt die Phosphatkonzentration im Blutplasma eher an.

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Bei einem primären Hypoaldosteronismus hat der Mangel an Mineralkortikoiden von den genannten Ver-änderungen am wahrscheinlichsten zur Folge:

A. arterielle Hypertonie B. erniedrigte Reninaktivität im Blutplasma C. Hypokaliämie D. hypotone Dehydratation E. nicht-respiratorische Alkalose

richtige Antwort: D Das Mineralkortikoid Aldosteron bewirkt an der Niere die Rückresorption von Natrium und nachfolgend auch die von Wasser, es hat demnach unter anderem eine hypervolämische Wirkung. Bei einem primären Hypoaldosteronismus liegt ein Mangel an Aldosteron vor, sodass es zu einer vermehrten Natrium- und Was-serausscheidung kommt, die zu einer hypotonen Dehydratation führt.

Während der Passage durch den proximalen Nierentubulus ändert sich die Zusammensetzung der Tubulus-flüssigkeit. Die Konzentration welcher der folgenden Substanzen nimmt hierbei im Allgemeinen zu (d.h. seine Konzent-ration in der Tubulusflüssigkeit ist am Anfang des proximalen Tubulus niedriger als am Ende des proximalen Tubulus)?

A. Alanin B. Creatinin C. Glucose D. Glycin E. HCO3

- richtige Antwort: B Creatinin wird im Glomerulum frei filtriert, liegt also am Anfang des proximalen Tubulus in ähnlich hoher Konzentration vor wie im Blutplasma. Im Verlauf des proximalen Tubulus steigert sich jedoch die Konzent-ration noch geringfügig, weil zusätzlich kleine Mengen Creatinin aktiv sezerniert werden.

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In welchem der in der Schemazeichnung mit A bis E markierten Bereiche des Nephrons wirken Hemmstoffe des Na+/K+/2Cl—Symporters hauptsächlich?

A. A B. B C. C D. D E. E

richtige Antwort: C Pfeil C zeigt auf den (dicken) aufsteigenden Teil der Henle-Schleife. Hier befinden sich die Na+/K+/2Cl—Sym-porter, die durch bestimmte Hemmstoffe wie beispielsweise Furosemid (sogenannte Schleifendiuretika) ge-hemmt werden können.

Eine 18-jährige Frau im diabetischen Koma wird stationär aufgenommen. Bei der Blutuntersuchung werden folgende Werte ermittelt: Glucosekonzentration im Blut: 30 mmol/l (540 mg/dl) Na+-Konzentration im Blutplasma: 135 mmol/l K+-Konzentration im Blutplasma: 6,0 mmol/l Cl—Konzentration im Blutplasma: 101 mmol/l HCO3

—Konzentration im Blutplasma: 9,0 mmol/l Bei der Patientin ist im typischen Fall zu erwarten:

A. Der endexspiratorische CO2-Partialdruck ist höher als 40 mmHg (5,3 kPa). B. Der pH-Wert im arteriellen Blut ist niedriger als 7,40. C. Die Konzentration von Ketonkörpern im Blutplasma ist erniedrigt. D. Die Plasmaosmolarität ist niedriger als 230 mosm/l. E. Es besteht eine Hyperhydratation des Körpers.

richtige Antwort: B In der Aufgabe ist eine diabetische Ketoazidose beschrieben: Durch Insulinmangel entsteht eine Glucosever-wertungsstörung. Zur Deckung des Energiebedarfs kommt es zu einer ausgeprägten Ketonkörperproduktion (Ketogenese), die eine metabolische Azidose zur Folge hat.

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Adiuretin (ADH), dessen Fehlen einen Diabetes insipidus auslöst, …

A. entsteht aus einem Prohormon durch limitierte Proteolyse. B. hat im Blutplasma eine Halbwertzeit von etwa 12 Stunden. C. hemmt die Kontraktion glatter Muskelzellen in Arteriolen über V1-Rezeptoren. D. blockiert die renale Wasserrückresorption durch Aquaporine über V2-Rezeptoren in den Epithel-

zellen der Sammelrohre. E. wird vermehrt sezerniert bei Blutdruckanstieg und Abnahme der Osmolarität im Blut.

richtige Antwort: A ADH entsteht in der Neurohypophyse durch limitierte Proteolyse aus dem sogenannten „Prä-Pro-Vasopres-sin“.

Im proximalen Nierentubulus werden im Allgemeinen wie viel Prozent des glomerulär filtrierten Hydrogen-carbonats wieder resorbiert?

A. < 15% B. 20-30% C. 35-45% D. 60-70% E. >85%

richtige Antwort: E Im proximalen Tubulus wird der Großteil der Hydrogencarbonat-Ionen resorbiert. Dieser Vorgang ist funkti-onell an den Na+/H+-Antiporter gekoppelt. Die dabei ins Tubuluslumen gepumpten H+-Ionen reagieren mit Hydrogencarbonat zu CO2 und Wasser, wobei das auf diese Weise gebildete CO2 aus dem Lumen in die Tu-buluszelle diffundieren kann. So können bis zu 95% des Hydrogencarbonats resorbiert werden.

Welche Aussage bezüglich Adiuretin (ADH) trifft zu?

A. Die Stimulation von Pressorezeptoren in der Arteria carotis fördert die ADH-Freisetzung. B. Ein ausgeprägter ADH-Mangel führt zu Diabetes insipidus. C. Eine inadäquate chronische Erhöhung der ADH-Freisetzung führt zu Hypernatriämie. D. Eine Zunahme der Plasmaosmolarität hemmt die ADH-Freisetzung. E. Ethanol fördert die ADH-Freisetzung.

richtige Antwort: B Charakteristisch für den Diabetes insipidus ist eine extrem hohe Wasserausscheidung mit Volumenmangel und ausgeprägtem Durst. Die Ursache ist ein Mangel an ADH – dadurch werden in den Nierentubuli weniger Aquaporine eingebaut, so dass die Niere Wasser nur noch schlecht rückresorbieren kann.

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Welche Aussage zum Parathormon (PTH) trifft typischerweise zu?

A. Die PTH-Sekretion wird durch einen Anstieg der Calciumkonzentration im Blutplasma stimuliert. B. Eine chronisch erhöhte PTH-Konzentration im Blutplasma (z.B. bei primärem Hyperparathyreoidis-

mus) wirkt hemmend auf die Osteoklastenaktivität. C. PTH stimuliert die Calcitriolsynthese in der Niere. D. PTH stimuliert die Phosphatresorption in der Niere. E. PTH wird in Follikelzellen der Schilddrüse gebildet.

richtige Antwort: C Parathormon (PTH) aktiviert in der Niere die 1a-Hydroxylase, welche 25-Hydroxycholecalciferol in 1,25-Dihydroxycholecalciferol (= Calcitriol) umwandelt.

Bei einem 16-jährigen Patienten mit Bewusstseinseintrübung wird eine massive Glucosurie festgestellt. Als Ursache des Krankheitszustandes wird eine Stoffwechselentgleisung bei Diabetes mellitus Typ 1 mit Stö-rung des Säure-Basen-Haushaltes diagnostiziert. Hierzu passt im typischen Fall am besten:

A. arterieller pH-Wert von 7,5 B. Atemzugvolumen vergrößert C. Hydrogencarbonat-Konzentration im Blutplasma von 30 mmol/l D. Glucose-Konzentration im Blutplasma von 5 mmol/l (90 mg/dl) E. Harnzeitvolumen von 0,5 Litern/Tag

richtige Antwort: B Beschrieben ist das Bild einer diabetischen Ketoazidose. Die dabei bestehende metabolische Azidose wird über ein erhöhtes Atemminutenvolumen (teil-)kompensiert. Diese für Azidosen typische vertiefte Atmung nennt man auch „Kußmaul-Atmung“.

Welche Struktur des Nephrons befindet sich sowohl im Außen- als auch im Innenstreifen der Außenzone?

A. Glomerulum B. Macula densa C. proximaler Tubulus D. intermediärer Tubulus E. distaler Tubulus

richtige Antwort: E Der distale Tubulus formt den aufsteigenden dicken Teil der Henle-Schleife. Er folgt dem intermediären Tu-bulus und beginnt stets im Innenstreifen des Nierenmarks. Mit seinem geraden Anteil durchläuft er dabei sowohl den Innen- wie auch den Außenstreifen der Außenzone. Der anschließende gewundene Anteil mün-det dann im Verbindungstubulus.

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Ein Mann hat durch Wassermangel und starkes Schwitzen in der Wüste eine hypertone Dehydratation ent-wickelt. Welche(r) der genannten Veränderungen bzw. Befunde würde bei dem Mann am besten zu dieser Situation passen?

A. Freisetzung von Adiuretin (ADH): erniedrigt B. Harnzeitvolumen: 0,3 ml/min C. Na+-Konzentration im Blutplasma: 135 mmol/l D. Osmolarität des Extrazellulärraumes: erniedrigt E. Osmolarität des Urins: 300 mosm/l

richtige Antwort: B 0,3 ml/min entspricht einer Oligurie (normal: 0,5 – 1,8 ml/min). Durch die erhöhte Osmolarität und das Vo-lumendefizit wird die Ausschüttung von Adiuretin (ADH) stimuliert – das führt über den Einbau von Aquapo-rinen zu einer erhöhten Wasserresorption in der Niere und damit zu einer reduzierten Urinmenge. Zudem bewirkt eine Hypovolämie eine reduzierte Nierendurchblutung und damit eine reduzierte glomeruläre Filt-rationsrate.

Frage: Welche Strukturen liegen im Retroperitonealraum? Antwort: Der hinter der Peritonealhöhle liegende Bindegewebsraum wird Retroperitonealraum (Spatium retroperi-toneale) genannt. Von dorsal wird er durch die Lendenwirbelsäule und die beiden Musculi psoas eingedellt. Lateral des Musculus psoas liegt im Retroperitonealraum die Niere und die Nebenniere im Nierenlager. Me-dian laufen die großen axialen Blutgefäße hindurch, wobei die Pars abdominalis aortae etwas weiter links, die Vena cava inferior etwas weiter rechts liegen. Zusätzlich findet man hier die Vena lumbalis ascendens, Teile des Truncus sympathicus, vegetative Nervengeflechte und die Cisterna chyli (Anfang des Ductus tho-racicus).

Frage: Beschreiben Sie den Aufbau der Niere! Antwort: Die Niere (Ren) hat ein bohnenförmiges Aussehen. Sie ist ca. 10 cm lang, 5 cm breit und 4 cm dick. Sie liegt in einem Fasziensack, der die Niere, die Nebenniere und eine Fettkapsel umgibt. Direkt um das Nierenpa-renchym liegt die Organkapsel (Capsula fibrosa). Sie besitzt eine Facies anterior und posterior, einen unteren und oberen Nierenpol und einen lateralen und medialen Rand. Am medialen Rand (Margo medialis) liegt der Sinus renalis, in dem die Arteria und Vena renalis und der Ureter (dorsal) ein- bzw. austreten. Die Ne-bennieren sitzen den oberen Polen jeweils direkt auf.

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Man kann die Nieren in das Hohlraumsystem und das Nierenparenchym unterteilen. Das Nierenparenchym zeigt eine ca. 1 cm breite Nierenrinde (Cortex), die sich dunkelrot darstellt und als Columnae renales (Säulen) teilweise bis an das Nierenbecken heranreicht. Davon nur unscharf abgegrenzt unterscheidet man das weiße, streifenförmige Nierenmark (Medulla renalis). Sie bilden durch die Columnae ca. 10 – 20 keilförmige Pyramiden (Pyramides renalis). An de Pyramidenspitzen, die in das Nierenbecken hineinragen, münden die Papillengänge (Ductus papillares) an der Area cribrosa, über die der Urin in das Nierenbecken abgegeben wird.

Frage: Beschreiben Sie die Mikroanatomie der Niere! Antwort: Da die Niere als Filterorgan des Blutes dient, hat sie eine sehr dichte Gefäßstruktur. Die Arteria renalis teilt sich über einen Ramus anterior und einen Ramus posterior in fünf Segmentarterien, die jeweils eine Hälfte eines Nierenlappens versorgen (Nierenlappen und Nierensegmente sind nicht identisch!). Diese teilen sich wiederum in Arteriae interlobares, die in den Columnae verlaufen und Arteriae arcuatae zu den angrenzen-den Pyramiden abgeben. Diese ziehen zwischen der Rinde und dem Mark hindurch und geben die Arteriae interlobares in die Rinde ab. Dort teilt sich das Vas afferens (Arteriola glomerularis afferens) ab, tritt durch den Gefäßpol in das Nierenkörperchen und bildet das Glomerulum (Kapillarnetz). Über das Vas efferens (Ar-teriola glomerularis efferens) wird das Blut an ein nachgeschaltetes Kapillarnetz abgegeben oder über Ar-teriolae medullares rectae in das Nierenmark. Die funktionelle Einheit der Niere ist das Nephron, das sich aus Nierenkörperchen und Harnkanälchen zu-sammensetzt. Die Nierenkörperchen (Corpuscula renalia = Malpighi-Körperchen) bilden als Filterorgan den Primärharn. Sie sind jeweils von einer Bowman-Kapsel (Capsula glomeruli) umgeben, einer aus zwei Blättern (parietales und viszerales Blatt) und einem dazwischenliegenden Kapselraum bestehenden Wand. Das Glo-merulum, das Kapillarnetz innerhalb der Bowman-Kapsel, bildet einen Gefäßpol, der zur Rinde gerichtet liegt, an dem das Vas afferens eintritt und das Vas efferens austritt. In den Kapillarschlingen wird das Blut gefiltert. Der dabei entstehende Primärharn wird am Harnpol in Richtung Parenchym abgegeben. Er wird über die Harnkanälchen (Tubulussystem) zu den Sammelrohren transportiert. Das Tubulussystem wird wie-der in vier Bereiche unterteilt. Der proximale Tubulus besteht aus der Pars convoluta und der Pars recta proximalis. Daran schließt sich der Tubulus intermedius an, der zunächst gerade zum Mark und nach einer U-förmigen Biegung wieder zur Rinde zurück verläuft. Der nun folgende Tubulus distalis hat auch wieder eine Pars recta (zur Rinde) und eine Pars convoluta (gewunden in der Rinde), die in der Pars reuniens in das Sammelrohr mündet. Die Pars recta proximalis, der Tubulus intermedius und die Pars recta distalis bilden zusammen die Henle-Schleife.

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Quellen: MEDI-LEARN Skriptenreihe Anatomie & Physiologie, © 2015 MEDI-LEARN Verlag Kiel // Bommas-Ebert: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) // Jelinek: Arzneimittellehre für Pflegeberufe, © 2013 Elsevier Verlag Sobotta – Malbuch Anatomie. © 2004 Elsevier Verlag München // Falk von Samson-Himmelstjerna: Anatomie in Frage und Antwort, © 2006 Elsevier Verlag München

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Frage: Was ist die Aufgabe der Henle-Schleife? Antwort: Als Henle-Schleife wird der Teil des Tubulussystems bezeichnet, der zwischen Pars convoluta proximalis und Pars convoluta distalis liegt. Ihre Länge kann stark variieren, wonach die Nephrone in juxtamedulläre (lange Schleife) und kortikale Nephrone (kurze Schleife) unterteilt werden. Sie dient der Rückresorption von Salzen und Wasser und reduziert damit den Primärharn auf ca. 1,8 Liter Endharn.

Frage: Was versteht man unter dem juxtaglomerulären Apparat? Antwort: Die Pars convoluta distalis liegt dem Gefäßpol direkt an. Dort verändern sich die Zellen dahingehend, dass die Zellkerne der Pars convoluta distalis dichter liegen (Macula densa, in der HE-Färbung erscheint es dunk-ler) und die glatten Muskelzellen des Vas afferens zu epitheloiden juxtaglomerulären Zellen (Polkissen) mo-difizieren. Zusammen mit dazwischenliegenden extraglomerulären Mesangiumzellen (Goormaghtigh-Zel-len) bilden diese den juxtaglomerulären Apparat. Er dient zur Regulierung der glomerulären Filtration und über die Sezernierung von Renin zur Blutdruckmodifikation.

Frage: Beschreiben Sie den weiteren Verlauf des Harns aus dem Nierenbecken! Antwort: Der Harn wird in der Niere zunächst aus den Papillengängen tropfenweise in die Nierenkelche (Calices rena-les) abgegeben. Diese werden in ca. zehn Endkelche und zwei bis drei Hauptkelche unterteilt. Anschließend fließt er über das Nierenbecken in den Ureter und die Harnblase ab. Die Wand der Kelche und des Beckens besteht aus einer dünnen Schleimhaut und einer Muskelschicht (Tunica muscularis), die am Ureteranfang und an den Nierenkelchen sphinkterartig verdickt ist. Der Ureter (Harnleiter) ist ca. 30 cm lang und verläuft an der hinteren Bauchwand, zu einem geringen Teil auch im kleinen Becken (Pars pelvica) bis zum Fundus der Harnblase. Auf diesem Weg kreuzt er auf dem Musculus psoas hinter den Vasa testicularia (ovarica), am Beckeneingang vor der Teilungsstelle der Vasa iliaca communia und unter dem Ductus deferens bzw. der Arteria uterina im kleinen Becken. Im Ureter folgt der Harn einerseits der Schwerkraft, andererseits wird er durch peristaltische Bewegungen zur Harnblase befördert. Der Ureter besitzt drei Engstellen, die am Aus-gang des Nierenbeckens, am Eingang zur Harnblase und an der Kreuzungsstelle der Vasa iliaca communia liegen.

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Quellen: MEDI-LEARN Skriptenreihe Anatomie & Physiologie, © 2015 MEDI-LEARN Verlag Kiel // Bommas-Ebert: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie, © 2006 Georg Thieme Verlag AMBOSS – Das Lernprogramm und Nachschlagewerk für Mediziner (www.amboss.miamed.de) // Jelinek: Arzneimittellehre für Pflegeberufe, © 2013 Elsevier Verlag Sobotta – Malbuch Anatomie. © 2004 Elsevier Verlag München // Falk von Samson-Himmelstjerna: Anatomie in Frage und Antwort, © 2006 Elsevier Verlag München

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