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1 Themen dieser Ausgabe: pHakten Newsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker 3. Quartal 2015 Juli 2015 Protonenpumpenhemmer und Osteoporose 2 Merck missbraucht Kinder ohne deren Einverständnis zu Medikamententests 2 Wir sind (zum Glück) nicht allein: Das Mikrobiom 3 Dogma Cholesterin: Wann lernt auch die Fachwelt dazu? 5 Arsen im Reis 6 Demenz: Einfluss durch Ernährung 6 Leinsamen statt Hormonersatztherapie 7 Das Rezept des Monats:CouscousSalat 9 Bluthochdru4ck: Besser Gemüse und Obst statt Salzverzicht August 2015 Falsch positive Befunde bei BrustBiopsien 10 Wie Gluten und Candida ein Leaky Gut Syndrom entstehen lassen 10 Verjüngungskur: Fünf Tage Fasten „light“ 14 Blinddarmentzündung: Antibiotika statt OP 14 Psychopharmaka Schuld am Tod von 500.000 Senioren? 15 Die SportmachtschlankLüge 16 Das Rezept des Monats: LinsenKokosSuppe 17 September 2015 Probleme mit becel aktiv 18 13 Rezepte für eine gesunde Brust 19 „SchlüssellochChirurgie” bei Kniegelenksproblemen besser nicht! 22 Weizensensitivität: Die kleine Schwester der Zöliakie Stents im Hirn fördern Schlaganfälle 23 MagenbypassOperation NICHT für Diabetiker geeihnet 23 FDA warnt erneut vor entzünduhngs und schmerzhemmenden Medikamenten 24 Das Rezept des Monats: Zweierlei aus Gurke und Melone 25 Pommes und Co. machen vergesslich 26

4flamingos pHakten 3. Quartal 2015

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4flamings pHakten Newsletter der Monate Juli, Augsut und September 2015

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1 4Flamingos pHakten 1. Quartal 2015

Themen dieser Ausgabe:

pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

3. Quartal 2015

Juli 2015

Protonenpumpenhemmer und Osteoporose  2Merck missbraucht Kinder ohne deren Einverständnis zu Medikamententests 2Wir sind (zum Glück) nicht allein: Das Mikrobiom  3Dogma Cholesterin: Wann lernt auch die Fachwelt dazu?  5Arsen im Reis  6Demenz: Einfluss durch Ernährung  6Leinsamen statt Hormonersatztherapie  7

Das Rezept des Monats:Couscous­Salat  9 ­

Bluthochdru4ck: Besser Gemüse und Obst statt Salzverzicht

August 2015

Falsch positive Befunde bei Brust­Biopsien 10Wie Gluten und Candida ein Leaky Gut Syndrom entstehen lassen 10Verjüngungskur: Fünf Tage Fasten „light“ 14Blinddarmentzündung: Antibiotika statt OP 14Psychopharmaka ­ Schuld am Tod von 500.000 Senioren? 15Die Sport­macht­schlank­Lüge 16Das Rezept des Monats: Linsen­Kokos­Suppe 17

September 2015

Probleme mit becel aktiv 1813 Rezepte für eine gesunde Brust 19

„Schlüsselloch­Chirurgie” bei Kniegelenks­problemen ­ besser nicht!  22

Weizensensitivität: Die kleine Schwester  der ZöliakieStents im Hirn fördern Schlaganfälle 23Magenbypass­Operation NICHT für Diabetiker geeihnet 23FDA warnt erneut vor entzünduhngs­ und  schmerzhemmenden Medikamenten 24Das Rezept des Monats: Zweierlei aus Gurke und Melone 25Pommes und Co. machen vergesslich 26

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Juli 2015

Liebe Leser,

Schon  2011  warnte  die  amerikanische  Pharmakon­trollbehörde, die Food and Drug Administration, dasspopuläre  frei  verkäufliche  Protonenpumpenhemmer(Protonenpumpen­Inhibitoren  oder  PPIs)  wie Antra,MUPS, Nexium, Rifun und andere  )  ­ Medikamente,die  das  Sodbrennen  lindern  ­  möglicherweise  dieGefahr  von  Knochenbrüchen  erhöhen  können,  vorallem  bei  Personen  die  diese  Medikamente  länger­fristig eingenommen haben.

Heute,  vier  Jahre  später,  ist  immer  noch  nichtswesentliches  passiert,  um  dieses  Risiko  bei  denMillionen  von  Menschen  bekannt  zu  machen,  dieregelmäßig Protonenpumpenhemmer einnehmen.

Langsam brechen die Knochen

Nun haben Forscher des Forsyth Instituts, einer derbedeutendsten  amerikanischen  unabhängigen  For­schungsorganisationen einmal mehr die Alarm­glockegeläutet. Die regelmäßige Einnahme von PPIs gegendas Sodbrennen, so die Forscher, könnte das Risikofür einen Knochenbruch um immerhin 34 % erhöhen.

Denn genau jene Säuren, die durch die PPIs im Magenunterdrückt  werden,  ermöglichen  dem  Körper,  denKalziumgehalt des Bluts zu steuern und den Mineralstoffin die Knochen zu schaffen. Wenn man diese Säurenblockiert, hungert man nach Ansicht des Forschungs­leiters, Dr. Ricardo Battaglino den Knochen regelrechtaus und schwächt ihn so.

Wie  bereits  anfangs  erwähnt,  sind  die  schlechtenNachrichten über PPIs und Knochenbrüche für die FDAbzw.  die  Medikamentenhersteller  keine  neuenNachrichten . Die Berichte über zerstörte Hand­, Fußund Hüftgelenke waren sogar so  besorgniserregend,dass die FDA bestimmte, alle in den USA verkauftenPPIs müssten einen Warnhinweis über ein möglichesKnochenbruchrisiko tragen.

Nur diese Vorschrift ist nie befolgt worden, da die FDAihre  Meinung  änderte und  beschloss,  die  Knochen­bruchwarnungen wären überflüssig, so lange alle freiverkäuflichen PPIs die Empfehlung enthielten, dieseMittel nicht länger als zwei Wochen einzunehmen.

Das Problem dabei: Viele Betroffene schlucken dieseMedikamente jeden Tag und das jahrelang. Daher reichtein einfacher Hinweis auf dem Packungsetikett nichtaus, um “chronische” PPI­Anwender zu warnen odergar abzuschrecken.

Hier  nun  einige  Informationen  über  die  PPIs  undKnochenbrüche:

Die  Einnahme  dieser  Medikamente  kann  dieGefahr  von  Brüchen  des  Hüft­,  Hand­  undFußgelenks  sowie der Wirbelsäule erhöhen

Dieses Risiko wird um so größer, je länger sie dieseMedikamente  schlucken,  am  meisten  gefährdetsind  Personen,  die  PPIs  länger  als  ein  Jahreingenommen haben.

Die  Einnahme  einer  höheren  Dosis  erhöht  dieGefahr schon vor einem Jahr,

Die  Gefahr  erhöht  sich  weiter,  wenn  zusätzlicheRisikofaktoren vorliegen oder der Betroffene älterals 50 Jahre alt ist.

Selbstverständlich wird man diese Warnungen nie vonder Pharmaindustrie hören ­ da sie ohnehin die offizielleGenehmigung haben, das Problem unter den Teppichkehren zu dürfen und somit Millionen dazu verdammen,mit brüchigen Knochen, erheblichen Schmerzen und fdem Verlust ihrer Unabhängigkeit leben zu müssen.

QuellenHeartburn  Drugs  Come With Serious  Bone Fracture Risks,  DailyHealth e­Alert vom 26. Mai 2015Salynn Boyles, „Stomach acid may be a key player in bone health“Medpagetodayb 2. April 2015, medpagetoday.com„Fracture  warning  nixed  for  OTC  proton  pump  inhibitors“  RobertLowes, Medscape, Medscape.com

Merck missbraucht Kinder ohne derenEinverständnis zu Medikamententests

Während (die aktualisierte Form des HPV­Impfstoffs)Gardasil 9 in den USA kurz vor der Zulassung stehtund sich danach auf den Weg über den “großen Teich”bereit macht, gibt es Neuigkeiten über Kinder, die ohneihr Wissen in Indien als Versuchskaninchen für diesesMedikament missbraucht wurden und unter Nebenwir­kungen wie Gewichtsverlust, Erschöpfung, Schwindelund Menstruationsproblemen leiden. Das Medikament,das zur Vorbeugung des Gebärmutterhalskrebs dienensoll, wird vom Pharmariesen Merck hergestellt, demwegen des vermutlichen Missbrauchs junger Mädchenaus  armen  Gemeinden  bei  der  Erprobung  einesfrüheren  Mittels  gegen  den  Gebärmutterhalskrebsbereits eine Anhörung vor dem Obersten GerichtshofIndiens droht.

Eigenen  Berichten  des  Pharmakonzerns  zufolgedrohen  den Anwendern  von  Gardasil  9  ähnlicheProbleme  durch  den  Einsatz  des  Medikaments  ­darunter  tiefe  Venenthrombosen,  Immunstörungen,gastrointestinale und neurologische Beschwerden wiedem  Guillain­Barré  Syndrom  ­  auch  als  “Locked  InSyndrom” bezeichnet . und andere Erkrankungen desmotoneuronalen Apparates. Dennoch ist die Food andDrug Administration zu dem Schluss gekommen, dassder  Impfstoff  sicher  sei und erlaubte  seinen  Einsatzbei Kindern ab 9 Jahren und älter.

Dr. Arland Rai, der Whistleblower, der das Geheimnisüber  illegale  Medikamentenversuche    in  der  Stadtgelüftet  hatte,  musste  zu  seinem  Schutz  nun  einbewaffneter Leibwächter zugeteilt werden.

QuellenMerck uses young children without their knowledge in cervical drugtrial, ANH­Intl News Alerts: Week 22, 2015

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Wir sind (zum Glück) nicht allein: DasMikrobiom

Sie alle wissen, wie wichtig es ist, jemandem das Gefühlzu geben: „Sie sind nicht allein!“ Wer hier nur an denempathischen Umgang mit seinen Mitmenschen denkt,sollte unbedingt unseren Beitrag zum Mikrobiom lesen.

Prof.  Dr.  Thomas  C.  G.  Bosch,  Direktor  des  zoolo­gischen Instituts der Uni Kiel, hat sich der Erforschungdieser  kleinen,  aber  nicht  minder  bedeutsamenLebewesen verschrieben. Mit seinem Vortrag „Mikro­ben im Körper“ sorgte er beim letzten Lübecker hoT­Workshop für Begeisterung, als er aktuelle Forschungs­ergebnisse zur Symbiose von Mensch und Bakteriumpräsentierte:

„Unser Körper enthält 10­mal mehr Bakterienzellen alseigene  Zellen.  Und  die  Gesamtheit  der  bakteriellenGene ist 100­mal größer als das menschliche Genom“.Wir sind also wahrlich nicht allein, sondern existierenals Multiorganismen. Prof. Bosch spricht daher gernvonMetaorganismen.

In der Vergangenheit wurden Bakterien überwiegendals  Bedrohung  angesehen. Doch  krankmachendeMikroorganismen sind nicht die Regel, sondern dieAusnahme. Die meisten leben nicht nur friedlich mituns, sondern sind sogar nützlich – wenn nicht sogarnotwendig  für ein Leben  in Gesundheit. Tatsächlichwurde  der  Einfluss  von  Mikroorganismen  aufImmunabwehr,  Stoffwechsel  und  Entwicklungbislang völlig unterschätzt. Liegt hier vielleicht dasProblem vieler chronischer Krankheiten?

Zunahme chronischer Krankheiten

Während  Infektionskrankheiten  seit  langem  starkrückläufig sind, nehmen komplexe Erkrankungen, dieBosch gern als „Umwelterkrankungen“ zusammen­fasst, stark zu. Sie sind für ihn die Herausforderungendes 21. Jh.:

chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Asthma

Allergien

Diabetes

Erkrankungen des Nervensystems

Autismus ...

Scheinbar  haben  wir  uns  das  Bekämpfen  vonKrankheitskeimen mit neuen Krankheiten erkauft, diedadurch entstehen oder zunehmen, dass wir nicht gutmit unseren Bakterien umgehen.

Der Wirt bestimmt, mit welchen Bakterien er lebt.

Welche  Bakterien  uns  besiedeln,  ist  kein  Zufall.Tatsächlich bestimmt der Wirtsorganismus (Mensch/Tier),  mit  welchen  Bakterien  er  langfristig  zusam­menlebt.  Gesteuert  wird  dies  über  ein  komplexesSystem  aus  Signalen  des  Wirtes  und  Interaktioneninnerhalb der Bakterien. Besonders spannend: Im Laufe

der Evolution hat jede Tierart und auch der Mensch ihreigenes, für diese Art typisches Mikrobiom entwickelt.Dabei korreliert dieses Muster sogar mit der stammes­geschichtlichen Verwandtschaft von Tierarten!

Unser Mikrobiom ist also Teil unserer Evolution undResultat Millionen Jahre langer Selektion (natürli-cher Auslese). Dessen sollten wir uns bewusst sein,wenn wir durch Ernährung, Antibiotika, Konservie-rungsstoffe usw. in kurzer Zeit deutliche Verschie-bungen unseres Mikrobioms herausfordern.

Wie schnell es zu Verschiebungen  im aus Sicht derEvolutionsbiologie  eigentlich  stabilen  Mikrobiomkommen  kann,  zeigen  die  Erfahrungen  mit  dembekannten Keim Helicobacter pylori: Anfang des 20.Jh.  waren  noch  80­100  %  der  Menschheit  mit  ihminfiziert. Neuere Untersuchungen aus den USA zeigenjedoch, dass Menschen, die in den 90er Jahren geborenworden sind, nur noch zu 5 % Träger dieses Bakteriumssind. Zugleich hat die Zahl der Fälle an Magenkrebs,für  die  Helicobacter  mitverantwortlich  gemacht wird,deutlich  abgenommen. Allerdings  stieg  derweil  dieHäufigkeit  einer  bestimmten  Krebsform  (Adeno­karzinom) in der Speiseröhre, bei dem Wissenschaftlereinen Bezug zum Rückgang von Helicobacter verm­uten.

Spannend  sind auch  die Arbeiten  des  Biologen  JeffLeach, denen sich die Februarausgabe der ZeitschriftGeo  widmete: Angehörige  des  afrikanischenStammes  der  Hazda,  die  sich  alle  besondersursprünglich  ernähren,  haben  doppelt  so  vieleBakterienarten im Darm wie wir Europäer. Zugleichkennt dieser Stamm weder Rheuma noch Diabe-tes – Krankheiten mit denen wir womöglich v.a. dankunserer „zivilisierten“ Lebensweise konfrontiert sind.

Fakten rund um das Mikrobiom

­ Unser Körper enthält 10­mal mehr Bakterienals Körperzellen.

­ Das Genom dieser Bakterien ist 100­mal größerals unser eigenes.

­ Vereinfacht könnte man sagen, dass wir – bezogenauf die Zellzahl – zu 90 % aus Bakterien bestehen,bezogen auf die Gene sogar zu 99 %.

­ Jede Tierart und auch der Mensch hat seine art­eigene Bakterienzusammensetzung. Dabei kor­reliert die Zusammensetzung des Mikrobioms mitder stammesgeschichtlichen Verwandtschaft derTiere.

­ Gesteuert wird die bakterielle Zusammensetzungeinerseits durch Signale des Wirtes (Mensch/Tier)und andererseits durch Wechselwirkungen zwi­schen den Bakterien.

­ Körpereigene Bakterien sind Teil der körpereigenenAbwehr (z.B. durch Bildung antifungaler Moleküle).

- Bei Mäusen beeinflussen die körpereigenenBakterien das Verhalten (keimfrei aufgezogeneMäuse verhalten sich wagemutiger).

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­ Keimfrei aufgezogene Mäuse haben fehlgeformteund funktionsuntüchtige Organe, wie z.B. zu kleineHerzen.

­ Die mit ihm zusammenlebenden Mikroorganismenkönnen einem Metaorganismus bei der Anpassungan sich verändernde Umweltbedingungen helfen.

- Es scheint, dass eine möglichst große Artenvielfaltunseres Mikrobioms den besten Krankheitsschutzbietet.

­ Im Laufe des Lebens nimmt der Artenreichtum imDarm ab.

Fakten zur Darmflora

Ein  besonders  bekannter  und  bedeutsamer  Teilunseres Mikrobioms ist die Darmflora.

­ Allein der Darm enthält 1,5­2 kg! Bakterien.

­ Die Zahl der Bakterien in unserem Darm ist größerals die Zahl aller Menschen, die je gelebt haben.

­ Wir brauchen unsere Darmbakterien u.a. für unse­re  Abwehr, unsere Ernährung und unsere Entwicklung.

­ Darmbakterien bilden Vitamine und lebensnot­wendige Eiweißbausteine (Aminosäuren).

­ Übergewichtige haben einen höheren Anteil anFirmicutes (best. Bakteriengruppe) in der Darmflo­ra. Diese können Nahrungsbestandteile besondersgut aufspalten und schaffen es daher noch, Energieaus Nahrungsbestandteilen zu gewinnen, die vieleandere Bakterien nicht verwerten können.

­ Fettleibigkeit lässt sich bei Mäusen mit derenDarmflora auf zuvor schlanke Tiere übertragen.

­ Darmbakterien kommunizieren über einen Nerven(Nervus vagus) mit dem Gehirn (Gut­Brain­Achse).

­ Bei keimfrei gezüchteten Zebrafischen kann sichdie Feinstruktur des Darms nicht richtig ausbilden.

­ Die Zusammensetzung der Darmflora beeinflusstdas Krebsrisiko im Darm. Auch hier der inzwischennicht mehr überraschende Zusammenhang:Darmkrebspatienten haben im Schnitt eine deutlichreduzierte Artenvielfalt im Darm. Zugleich ist derAnteil an Fusobakterien, die entzündungsförderndwirken, bei Darmkrebspatienten erhöht.

­ Verschiedene Studien deuten darauf hin, dassButyrat­produzierende Darmbakterien besondersgünstig sind.

Filmtipp  zum  Mensch  als  Metaorganismus

Vortrag von Prof. Dr. Bosch bei der „Night of the profs“an der Universität Kiel: Mikroben im Körper – Sand imGetriebe oder heimliche Helfer?

www.youtube.com/watch?v=dP4O1RX_oFA

Antibiotika und ihre Folgen

Wenn das Mikrobiom derart wichtig ist, welche Folgen

haben  dann  Konservierungsstoffe  und Antibiotika,deren erklärtes Ziel die Tötung von Bakterien ist unddie  nicht  zwischen  gutartigen und  krankmachendenKeimen unterscheiden können?

Ein Problem ist nicht nur die Entstehung multiresistenterKeime, die zuletzt  in Kiel für Schlagzeilen sorgten, –Antibiotika verändern unser Mikrobiom! Akut erlebenwir die Folgen z.B. in Form eines Soors nach lokalerAnwendung von Antibiotika beim Zahnarzt oder in FormvonDurchfall / einem Vaginalpilz nach Einnahme vonAntibiotika. Weit beunruhigender ist die Tatsache, dassder jahrzehntelange großzügige Einsatz von Antibiotikaschon jetzt eine sichtbare Selektion (Auswahl) vonKeimen in unserem Mikrobiom verursacht hat. Diesekönnte Grund für die Zunahme von Asthma, DiabetesTyp 1 und anderer „Umwelterkrankungen“, wie Boschsie nennt, sein.

Dazu einige Fakten:

­­ Antibiotika können die Darmflora nachweislich überMonate bis Jahre verändern (Jernberg et al., 2010).Sie sind der größte Feind unseres intestinalenMikrobioms.

­ Häufige Antibiotikagaben bei Kleinkindern erhöhendas Asthmarisiko (Cohet, C. et al., 2004).

­ Durch Antibiotikagabe im Kindesalter steigt dieHäufigkeit von Morbus Crohn / Chronisch entzünd­lichen Darmerkrankungen (Virta et al., 2011)

Und  zum Problem multiresistenter Keime:

­ In Deutschland geht man von 400.000 bis 600.000 Krankenhausinfektionen durch ntibiotikaresistenteErreger aus (De Gruyter, 2013).

­ Zwischen 7500 und 15.000 Menschen sterben jährlich bei uns an solchen Keimen (De Gruyter,2013).

­ Die WHO wird nicht müde, auf das zunehmendeResistenzproblem hinzuweisen (WHO GlobalReport, 2014).

Doch  noch  immer  werden Antibiotika  –  in  der  Tier­haltung, aber auch in der Humanmedizin – zu oft undzu unspezifisch eingesetzt:

­ 2013 haben Tierärzte in Deutschland 1452 t Anti­biotika bestellt – darunter auch 13 t Fluorchinoloneund 4 t Cephalosporine, die beide wichtig in derHumanmedizin sind (Kessen, 2014).

­ Antibiotika werden noch zu oft bei viralen Infektenwie einem grippalen Infekt oder Erkältungshusteneingesetzt (Die Welt, 2012; Starostzik, 2012).

­ Nur 10 % der Patienten erwarten bei Atemweg­infekten, ein Antibiotikum verschrieben zu bekom­men (Faber et al., 2010).

­ Dient die „Verfütterung“ kleiner (subtherapeuti­scher) Mengen von Antibiotika in der Massentier­haltung womöglich nicht nur der „Gesunderhal­tung“  der  Tiere,  sondern  auch  ihrer  Gewichts­

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zunahme bei geringerem Futtereinsatz?

Mikrobiompflege

Auch wenn wissenschaftlich noch nicht genau geklärtist, wie weit wir durch eine „Wiederaufforstung“ unsererDarmflora bzw. unseres Mikrobioms therapeutisch aufErkrankungen wie krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas),Multiple Sklerose usw. einwirken können, scheint dieMikrobiompflege ein sinnvoller Ansatz zu Präventionund Therapie zu sein.

Was  können  wir  also  zur  Pflege  unseresMikrobioms tun?

­ Belastungen vermeiden, d.h. Vermeidung vonZusatzstoffen in Lebensmitteln, Kosmetik usw.,sparsamer Einsatz von Antibiotika (auch in derTierhaltung!), Abführmittel usw.

­ möglichst naturbelassene Kost – am bestenfrisches Obst und Gemüse in Bio­Qualität

­ auf ausreichend Ballaststoffe achten (mind. 50 gpro Tag)

­ weniger Fett und Fleisch essen

­ auf Vielfalt in der Ernährung achten

­ Sauermilchprodukte, Sauerkrautsaft, KanneBrottrunk usw. helfen, ein gesundes Milieus imDarm zu schaffen.

­ Eine natürliche Geburt ist aus Sicht des Mikrobiomseinem Kaiserschnitt vorzuziehen, da das Kindmütterliche Keime über den Geburtskanal aufnimmt(Kolonisierung). Dadurch haben natürlich geboreneKinder einen Gesundheitsvorteil im Laufe ihresLebens.

­ Übers Stillen gelangen z.B. Bifidobakterien in denMund des Neugeborenen, um sich später im Darmanzusiedeln.

­ Präbiotika zur aktiven Unterstützung der Darmbak­terien

­ Probiotika zur Verbesserung des Darmmilieus,insbesondere nach Antibiotikagabe, Magen­Darm­Infekten usw..

QuellenAntimicrobal Resistance – WHO Global Report on Surveillance2014Cohet, C. et al. : Infections, medication use, and the prevalenceof  symptoms  of  asthma,  rhinitis,  and  eczema  in  childhood.  JEpidemiol Community Health. Oct 2004; 58(10): 852–857.doi: 10.1136/jech.2003.019182De Gruyter : Antibiotika­Forschung: Probleme und Perspektiven.Akademie der Wissenschaften in Hamburg, 2013Die Welt: Infektionskrankheiten ­ Wann Antibiotika wirklich sinnvollsind. 19.11.12Faber, M.S. et al. : Antibiotics for the common cold: expectationsof  Germany’s  general  population.  Euro  Surveill.  2010;15(35):pii=19655Jernberg, C. et al. : Long­term impacts of antibiotic exposure onthe human intestinal microbiota. Micro­biology 2010Kessen, Renate: Weniger Antibiotika in der Tiermedizin – DritteDatenerhebung, aid­Newsletter Nr. 32 vom 6.8.2014Piltz, C.; Paley, M. (Fotos): Auf Mikroben­Jagd mit “Dr. Shit“, GeoMagazin 2/2015, S. 24­41

Schnorr, L. et al. : Gut microbiome of the Hadza hunter­gatherers.Nature Communications 5, Article  number: 3654, doi:10.1038/ncomms4654Starostzik, C. :  Immer noch zu viele Verordnungen. Antibiotikabei Erkältungshusten: sinnlos bis schädlich. springermedizin.de,1.11.2012Virta, L. et al. : Association of repeated exposure to antibioticswith the development of pediatric Crohn’s Disease—A nationwide,register­based  Finnish  case­control  study. Am.  J.  Epidemiol.(2012) doi: 10.1093/aje/kwr400We  are  what  we  eat.  Wie  die  Darmflora  das  Krebsrisikobeeinflusst. Springer­Medizin nach Ärztezeitung vom 18.6.2014www.pharmazeutische­zeitung.de : Das Bakterium, dein Freundund Helfer, Pharmacon Davos 2013, 7/2013

Dogma Cholesterin: Wann lernt auch dieFachwelt dazu?

Trotz wissenschaftlich  widerlegtem Nutzen  ratenTeile der Fachwelt bei hohen Cholesterinspiegelnimmer noch zu einer cholesterinarmen Ernährung.Warum?

In den letzten Jahren widerlegten zahlreiche wissen­schaftliche Studien die vorherrschende Lehrmeinung,dass eine übermäßige Cholesterinaufnahme Ursachehoher Cholesterinspiegel im Blut sei. Damit kippte diehäufig  verordnete Empfehlung,  die Cholesterin­  undFettzufuhr  zu beschränken und weitgehend auf Eierzu  verzichten.  Selbst  die  Medien  verbannten  denRatschlag zum zurückhaltenden Eierkonsum ins Reichder Ernährungsmythen. Doch was in den Köpfen vielerBürger längst verankert ist, scheint sich in der Fachweltweniger schnell zu etablieren. Viele Arztpraxen ratenPatienten mit hohen Cholesterinspiegeln nach wie vorzu einem sparsamen Cholesterin­ und Fettkonsum.

Während die Amerikanische Ernährungsgesellschaftaufgrund mangelnder wissenschaftlicher Beweiskraftihre Cholesterinempfehlungen nun endgültig strich, hältdie  Deutsche  Gesellschaft  für  Ernährung  weiterhindaran fest. Doch nur bei einem kleinen Prozentsatz derPatienten  beeinflusst  die  Cholesterinaufnahme  denCholesterinspiegel  im  Blut.  Dem  liegt  meist  einegenetische  Störung  zugrunde,  die  bereits  in  jungenJahren zu teilweise enorm hohen Werten führt. BeimGroßteil  der  Patienten  indes  resultieren  die  hohenWerte vielmehr aus einer Ernährung, die viel Zucker,Stärke und ungünstige Fette enthält. Auf nährstoffreicheEier oder  wertvolle Fette  zu  verzichten,  ist  hier  dasfalsche Behandlungskonzept.

Empfehlenswerter ist es, auf Ballaststoffe aus reichlichGemüse  sowie  aus  Obst  und  Vollkornprodukten  zusetzen. Statt Fett zu sparen sollte das Augenmerk lieberauf guten Fettquellen wie Pflanzenölen, hochwertigerButter,  fetten  Seefischen  und  Nüssen  liegen.  Undletztendlich darf es natürlich auch gern ein Frühstückseisein.

Quelle:Presseinformation  der  Fachgesellschaft  für  Ernäh­rungstherapie

und Prävention (FET) e.Vm Redaktion Dipl.troph. Christine Langer

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Arsen im Reis

München (netdoktor.de) – Der Sattmacher Reis hateiniges  zu  bieten:  Er  liefert  Energie,  Vitamine,Mineralstoffe  –  und  ist  ausgesprochen  gut  ver-träglich. Aktuelle Analyseergebnisse kratzen jedochan seinem guten Ruf: Er enthält nämlich reichlichArsen. Das ist in größeren Mengen hochgiftig – undin kleineren krebserregend.

Zu  diesem  Ergebnis  kamen  die  Überwachungs­behörden der deutschen Bundesländer. Neben puremReis  testeten  sie  auch  Produkte  auf  Reisbasis  wieReiswaffeln, ­ brei oder –milch. In allen Erzeugnissenfanden sie im Gegensatz zu anderen Getreidesorteneinen relativ hohen Gehalt (bis zu 0,2 Milligramm proKilogramm) an Arsen. Reis und Reisprodukte könnendaher,  abhängig  von den  Ernährungsgewohnheiten,erheblich zur Gesamtaufnahme von Arsen beitragen,warnt  das  Bundesinstitut  für  Risikobewertung  (BfR).Dann kann sich das Gift im Körper anreichern.

Besonders viel Arsen in Reiswaffeln

Das  meiste Arsen  ist  in  den  Randschichten  desReiskorns  eingelagert  –  somit  enthält  Naturreisnormalerweise mehr Arsen als weißer, also geschälter,Reis.  Dies  bestätigten  auch  die  Messungen  derÜberwachungsbehörden.  Darüber  hinaus  stellte  dieBehörde fest, dass auch Reiswaffeln und Reisflockeneinen höheren Gehalt an Arsen aufweisen als weißerReis. Eine Erklärung gibt es hierfür jedoch noch nicht.„Die Gründe  für  die höheren Gehalte  in bestimmtenReisprodukten  im Vergleich zu Reiskörnern müssenaufgeklärt  werden“,  fordert  der  Präsident  des  BfRAndreas Hensel.

Darf man Reis noch essen?

Die Experten des BfR halten zwar eine unmittelbareGesundheitsbeeinträchtigung  bei  den  gemessenArsenmengen  in  Reis  und  Reisprodukten  für  alleBevölkerungsgruppen  in  Deutschland  (Säuglinge,Kinder, Erwachsene und ältere Menschen einschließ­lich von Viel­ und Extremverzehrern) für unwahrschein­lich, doch ein vermehrtes Krebsrisiko schließen sie nichtaus.

Dennoch  empfehlen  sie,  nicht  vollständig  auf  dennährstoffreichen Reis zu verzichten. Das Institut rät denVerbrauchern bei der Auswahl von Lebensmitteln diegenerelle Empfehlung zu einer abwechslungsreichenund vielfältigen Ernährung zu berücksichtigen und dieverzehrten Getreidearten nach Möglichkeit zu variieren.Diese Empfehlung gilt auch für Personen mit Glutenun­verträglichkeit, die ja wenige Getreidesorten vertragen.Ihnen  legt  die  BfR  nahe, Alternativen  wie  Mais,Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa verstärkt inden Speiseplan aufzunehmen.

Für Kinder besonders bedenklich

Produkte wie Reiswaffeln oder Reisflocken für Reisbreisollten nach  Meinung der  BfR  jedoch  nur  in  Maßenkonsumiert werden. Und insbesondere Eltern raten die

Experten,  ihre  Säuglinge  und  Kleinkinder  nichtüberwiegend auf reisbasierten Produkten zu ernähren.

Für all jene, die ihren Reis selber kochen, hat die BfRnoch einen Tipp: Mann kann den Arsengehalt etwasreduzieren, indem man den Reis gut wäscht, den Reiswie Nudeln  in Wasser kocht und das überschüssigeGarwasser abgießt.

Gesetzlicher Höchstgehalt gefordert

„Lebensmittel  sollten so wenig  wie möglich von denkrebserregenden Arsenverbindungen enthalten“, betontHensel. Daher setzt sich das BfR für eine zukünftigeReduktion  des Arsengehaltes  ein  –  vor  allem  inProdukten für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder. Nichtnur  das  BfR,  auch  die  Europäische  Union  verfolgtdieses Ziel.  Für 2016  ist  bereits  die Einführung  vonHöchst­gehalten für Arsen in Reis und Reisproduktengeplant.

Ein Halbmetall der Erdkruste

Das Halbmetall Arsen ist ein natürlicher Bestandteil derErdkruste.  Man  unterscheidet  zwei  Formen:  Dieorganischen Arsenverbindungen, die vorrangig in Fischvorkommen  und  als  gesundheitlich  weitgehendunbedenklich  gelten.  Und  die anorganischen Arsen­verbindungen,  die  als  hochgiftig und  krebserregendeingestuft werden – diese sind im Reis enthalten. Durchnatürliche Verwitterung, aber beispielsweise auch durchdie Nutzung fossiler Brennstoffe, wird es freigesetzt undgelangt  in  Böden,  Grundwasser  und  Oberflächen­gewässer.  Über  die  Wurzeln  nehmen  Pflanzen  dasArsen  auf. Allerdings  nimmt  Reis  aufgrund  seinerPhysiologie  und  der Anbaumethode  (Nassanbau)besonders viel von dem Halbmetall auf. Wie viel Arsender Reis tatsächlich enthält, hängt stark von der Gegendab, in der er angebaut wird.

Quellen:Pressemitteilungen des Bundesinstituts für Risiko­bewertung vom11.06.2015Bundesinstituts  für Risikobewertung,  www.bfr.bund.de, Abruf am15.06.2015Bayerisches  Landesamt  für  Gesundheit  und  Lebensmittel­sicherheit, www.lgl.bayern.de, Abruf am 16.06.2015

Demenz: Einfluss durch Ernährung

Eine ungesunde Ernährung im mittleren Lebensaltererhöht das Risiko, eine Demenz im Alter zu entwickeln.Das  fanden  nun  Forscher  der  University of EasternFinland heraus. Für die Längsschnittstudie zogen siedie Daten von knapp 1500 Teilnehmern heran, die von1972 bis 1998 beobachtet wurden. Aus den Angabenzum Ernährungsverhalten erstellten die Forscher einenHealthy Diet Index (HDI), den sie mit den kognitivenFähigkeiten der Teilnehmer im höheren Alter verglichen.Die Auswertung  zeigte,  dass  besonders  eine  hoheAufnahme  an  gesättigten  Fettsäuren  durch  Milch­produkte und Brotaufstriche im mittleren Alter mit einerschlechteren  kognitiven  Funktion  sowie  einemschlechteren  prospektiven  Gedächtnis  einherging.Letzteres  beschreibt  die  Fähigkeit,  Handlungen  zuplanen und durchzuführen. Gleichzeitig erhöhte sich

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das Risiko für leichte kognitive Beeinträchtigungen. ImGegensatz dazu war eine hohe Aufnahme an unge­sättigten Fettsäuren zum Beispiel durch Pflanzenölemit  einem  besseren  allgemeinen  Gedächtnis  ver­bunden.  In  diesem  Zusammenhang  wirkte  sichbesonders der Verzehr von Fisch, der ein günstigesVerhältnis  zwischen  ungesättigten  und  gesättigtenFettsäuren aufweist, positiv auf die Gehirnleistung aus.Auch  Personen,  die  zwischen  drei  und  fünf  TassenKaffee zu sich nahmen, hatten ein niedrigeres Risikofür Demenz als Personen, die weniger oder gar keinenKaffee tranken.

Eine hohe Aufnahme  gesättigter  Fettsäuren erhöhtebesonders das Demenzrisiko von Personen, die dasApolipoprotein E Allel 4 in sich tragen. ApolipoproteinE spielt eine große Rolle im Fettstoffwechsel, das  indrei  Varianten  in  der  Erbsubstanz  des  Menschenauftreten kann, wobei Variante 3 als normal gilt.

QuellenKathi Dittrich; UGB­Newsletter Mai 2015Quelle: Eskelinen M (2014). The Effects of Midlife Diet on Late­Life Cognition. An Epidemiological Approach. Publications of  the

University of Eastern Finland. Dissertations in Health Sciences 220

Leinsamen hilft besser gegenWechseljahresbeschwerden als eineHormonersatztherapie

Sowohl  Frauen  als  auch  Männer  können  inunterschiedlichem Umfang unter Wechseljahres-beschwerden  leiden.  Eine  Hormonersatztherapie(HET)  hingegen  steckt  voller  Risiken  -  vonHerzinfarkt bis zum Krebs. Wie eine aktuelle Studiezeigt,  kann  Leinsamen  Wechseljahresbeschwer-den ebenso gut lindern, wie eine HET.

Wenn eine Frau in die Wechseljahre kommt, kann siein  unterschiedlichem  Ausmaß    stark  mit  etwaskonfrontiert  werden,  was  man  als  Wechseljahres­syndrom bezeichnet. Auch Männer werden  in dieserZeit von einigen Symptomen des Wechseljahressyn­droms geplaht, aber bei ihnen  sind diese Beschwerdenin der Regel weniger ausgeprägt.

Man  sollte  dabei  nie  die  Tatsache  aus  den Augenverlieren, dass die Wechseljahre KEINE Krankheit sind.Sie sind natürliche metabolische Veränderungen, dieum  die  reproduktive  Fähigkeiten  kreisen.  Die  sogenannte  Menopause  unterscheidet  sich  von  derPerimenopause dadurch, dass die Menopause einsetzt,sobald die Menstruation komplett aussetzt. Währendder Perimenopause kann die Frau noch  regelmäßigmenstruierren,  die  Menstruation  kann  aber  auchteilweise  mehrere  Monate  aussetzen. Als  typischesKriterium für die Menopause gilt,wenn eine Frau überein Jahr nicht mehr menstruiert hat.

Das Problem der meisten Frauen in den Wechseljahrenbesteht nicht darin, dass die Regelblutungen aussetzenoder sie ihre Fortpflanzungsfähigkeit verliert. Sonderndie Frauen werden von einer Vielzahl von Symptomenwie  Stimmungsschwankungen,  Gelenk­schmerzen,

Hitzewallungenm,  nächtlichen  Schjweißausbrüchenund anderen Symptomen geplagt.

Übrigens: Auch Männer können in ihren 50er und 60erJahren unter solchen Beschwerden leiden, wobei dieseaber normalerweise weniger schwer sind.

Der  Grund  für  die  meisten  dieser  Wechseljahres­beschwerden ist, dass der Körper weniger Östrogen(und Gestagen) produziert. Bei den Frauen stellen dieOrgane einfach die Östrogenproduktion nach und nachein,  bei  den  Männern  geschieht  das  durch  dieUmwandlung von Testosteron durch ein Enzym namensAromatase.

Das bedeutet, dass sowohl zu niedrige Aromatase­ oderTestosteronspiegel  als  auch  beides  beim  Mann  zuungesund niedrigen Östrogenspiegeln führen können.

Die Östrogenrezeptoren

Viele Zellen des Körpers verfügen auf ihrer Oberflächeüber  so  genannte  Östrogenrezeptoren.  Wenn  dasÖstrogen mit diesen Rezeptoren in Kontakt kommt, regtes  die  Zellen  an,  in  bestimmter Art  und  Weise  zureagieren.

Zu  diesen    Reaktionen  zählt  unter  anderem  dieProduktion von wichtigen Substanzen wie Kollagen imFall  von  Hautzellen,  Kortisol  in  anderen  Zellen  (dasEntzündungen  ausgleicht  oder  die  Energie  erhöht),Schleimproduktion in den  Mucosa­Zellen und Bildungvon  Neurotransmittern,  für  eine  ausgeglicheneStimmung und das Erkennen der Neuronenzellen.

Wenn die körpereigene Östrogenproduktion dramatischzurückgeht ­ wie das bei Männern und Frauen der Fallsein kann ­ liegen diese Rezeptoren brach oder werdendurch andere Rezeptoren ersetzt. Das führt dazu, dassdie Zellen weniger von den wichtigen Substanzen bildenund dadurch die Symptome provozieren, unter denenMänner und Frauen leiden können.

Phytoöstrogene als Östrogenersatz

Bei  Männern  und  Frauen  können  Phytoöstrogenehelfen, die Symptome zu lindern, die auf zu niedrigenÖstrogenspiegeln beruhen. Phytoöstrogene kommennatürlich  in  pflanzlichen  Nahrungsmitteln  vor:  inKörnern, Bohnen, Samen, Obst­ und Gemüsesorten.

Phytoöstrogene  sind  die  Östrogene  der  Natur.  Siebinden sich wie das Östrogen an Östrogenrezeptorenund stimulieren so die meisten Aktivitäten wie auch dasÖstrogen.

Unter den Phytoöstrogen­Lieferanten zählen Soja undLeinsamen zu den ergiebigsten Quellen. Und wie dieklinische  Forschung  nun  eindrucksvoll  gezeigt  hat,können diese beiden Nahrungsmittel Wechseljahres­beschwerden deutlich lindern.

Klinische  Erprobung  von  Leinsamen  gegenWechseljahresbeschwerden

Das  ist das Ergebnis einer aktuellen Studie,  bei derLeinsamen mit einer pharmakologischen  Hormoner­

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satztherapie  (HET)  verglichen  wurde.  Forscher  derFakultät für Pflege und Pharmazie an der türkischenIzmir  Katip  Celebi  Universität  untersuchten  dasPotenzial  von  Leinsamen  bei  der  Linderung  vonWechseljahresbeschwerden  von  140  weiblichenFreiwilligen, bei denen es seit mehr als einem Jahr nichtmehr zur Menstruation gekommen war.

Die  Frauen  wurden  auf  4  Gruppen  mit  jeweils  35Mitgliedern verteilt. Die Gruppen 1 und 2 unterzogensich aktuell keiner Hormonersatztherapie und hattendieses Therapieverfahren auch niemals genutzt. BeideGruppe erhielten über einen Zeitraum von 3 Monatentäglich 5 Gramm Leinsamen. Der Leinsamen wurdeden Teilnehmerinnen von den Forschern jeden Monatin Beuteln á 150 g gegeben. Der einzige Unterschiedzwischen Gruppe 1 und 2: Gruppe 2 erhielt  zusätzlichein Training über die Wechseljahre.

Bei Gruppe 3 wurde eine Hormonersatztherapie nachärztlicher Verordnung durchgeführt. Die HET bestandaus  täglich  2  mg  Östradiolhemidrat  und  1  mgNorenthindronazetat.

Gruppe  4  war die  Kontrollgruppe  ­  sie erhielt  keineBehandlung.

Die Länge der Studie betrug  ­ wie bereits  erwähnt  ­drei Monate.

Jede Teilnehmerin musste sich zu Beginn und zu Endedes Untersuchungszeitraums zwei Tests unterziehen.Diese  Tests  waren  die  Menopause Rating Scale ­erstmals 1992 eingesetzt ­ und der SP-36 Quality-of-Life Scale (QLS)  ­ die seit 1987 zu den wichtigste Testszählt. Bei der Menopause Rating Scale werden mehrereThemen einer Menopause wie Intensität und Häufigkeit[der Beschwerden) abgefragt.

Die Ergebnisse der Tests zu Beginn und am Ende derStudie  wurden  mit  einem  PC  bearbeitet,  um  einestatistische Analyse der Resultate zu gewinnen.

Leinsamen  bei  der  Reduzierung  der  Wechsel-jahresbeschwerden gleichauf

Nach drei Monaten erkannten die Forscher, dassdie Gruppen der Frauen, die 5 g Leinsamen verzehrthatten, deutlich seltener und weniger stark unterden Symptomen eines Menopausesyndroms litten.

Die Kontrollgruppe (keine HET, kein Leinsamen) klagtedurchschnittlich  um  7  %  j  häufiger  über    Wechsel­jahresbeschwerden.

Bei  Gruppe  1  und  2  kam  es  zur  Verringerung  derBeschwerden um durchschnittlich 10 bzw. 9 %.

Das bedeutet  im Grundsatz, dass die  tägliche Gabevon Leinsamen die Beschwerden einer Menopause imVergleich  mit  der  Kontrollgruppe  um  bis  zu  17  %linderte.

Die Teilnehmerinnen, welche die   pharmakologischeHET erhalten hatten, berichteten ebenfalls über eineLinderung ihrer Wechseljahresbeschwerden um etwa

10 %. Das war etwas mehr, als in der Gruppe 2 (9 %),aber der Unterschied war äußerst gering.

Lebensqualitätsscore  belegt  den  Vorteil  vonLeinsamen gegenüber der Hormonersatztherapie

Man kann sich fragen, welchen Vorteil der Leinsamenaußer  dem  Kostenfaktor  gegenüber  der  pharma­zeutischen  HET  besitzt,  da  Leinsamentherapie  plusTraining die Beschwerden nicht mehr bessert, als dieHormonersatztherapie. Bei der Reduktion der Symp­tome geht es aber um mehr, als nur um die Wechsel­jahresbeschwerden an sich.

Die beiden Leinsamen­Gruppen in dieser Studie zeigtendeutlich erhöhte Werte, wenn es um die Lebensqualitätging. Die Lebensqualitätswerte von Gruppe 1 steigenvon 38,83 auf 49 an, bei Gruppe 2 erhöhten sie sichvon 38,63 auf 41, 69.

Bei  der HET­Gruppe hingegen  fielen  die  Messwertefür die Lebensqualität ab: von 37,29 auf 34,.65. Auchbei der  nicht behandelten  Kontrollgruppe gingen dieWerte von 34,94 auf 33,82 zurück.

Das bedeutet, dass die Messwerte für die Lebensquali­tät der Teilnehmerinnen, die sich einer Hormonersatz­therapie unterzogen, stärker zurückgingen, als die derKontrollgruppe

Ein weiterer offensichtlicher Vorteil des Leinsamens hatetwas mit den Nebenwirkungen der HET zu tun. EineHormonersatztherapie bringt in aller Regel eine Vielzahlvon Nebenwirkungen mit sich. Eine dieser Nebenwir­kungen  zeigte  sich  in  der  großen  Women´s HealthInitiative, eine 15 Jahre andauernden Überwachung von161.000 Frauen. Diese Studie kam zu dem Ergebnis,dass eine Kombinations­HET (wie in dieser Studie) einsignifikant  erhöhtes  Risiko  einer  kardiovaskulärenErkrankung  mit  sich  bringt.  Der  kurzfristige  Einsatzeiner HET führt zudem zu erhöhten CRP­Werten (mehrEntzündungsaktivität). Andere Untersuchungen habenein  erhöhtes  Brustkrebsrisiko  durch  eine  Hormon­ersatztherapie gezeigt.

Weitere  typische  Nebenwirkungen  einer  Hormoner­satztherapie sind Darmreizungen, Blutungen aus derVagina, Übelkeit, Kopfschmerzen und mehr.

Was das alles bedeutet: Vergleicht man das gesamteSpektrum  ­  Symptome  plus  Lebensqualität  plusNebenwirkungen von Leinsamen und HET,  kann manzu  dem  Ergebnis  kommen,  dass  der  Leinsamen  indieser klinischen Studie der HET deutlich überlegenwar.

Worum geht es beim Lebensqualitätsscore (QLS)?

Bei der generellen Effektivität  jeder Therapie  ist derLebensqualitätsscore (QLS) ein zentraler Bestandteil.Eine Therapie wird sowohl anhand der Reduktion derBeschwerden  als  auch  ihres  Lebensqualitätsscoresbemessen,  da  niemand  sich  allgemein  schlechterfühlen will, der sich einer Therapie unterzieht. Wennjemand  beispielsweise  ein  NSAIDS  (kortisonfreiesSchmerz und Entzündungs hemmendes Medikament)

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gegen seine Kopfschmerzen einnimmt und sich nachdem  Verschwinden der  Beschwerden schläfrig  fühlt,unter  Bauchschmerzen  leidet,  oder  sich  generelleinfach  “fertig”  fühlt  ­  wie  effektiv  war  dann  dieseTherapie?

Wie diese Studie gezeigt hat, linderte Leinsamen nichtnur die Wechseljahresbeschwerden ­ und das praktischebenso gut, wie die Hormonersatztherapie. Aber derLeinsamen erhöht zudem die Lebensqualität und bringtauch noch positive Nebenwirkungen mit sich ­ nämlichpositive Auswirkungen auf Verdauung, Cholesterin undErkenntnis.

So enthält Leinsamen unter anderem erhebliche Anteilean so genannten Phytosterolen, welche die Spiegel deroxidativ  wrkenden  Low  Density  Lipoproteine  (LDL,„böses“  Cholöesterin)  senken.  Des  weiteren  liefertLeinsamen gesunde, präbiotisch wirkende Ballaststoffeund  unterstützt  so  Darmbewegung  und  Verdauung.Was die Erkenntnis betrifft finden sich im Leinsamenerhebliche Mengen einer Omega 3­Fettsäure namensAlpha­Linolensäure  oder ALA.  Diese ALA  wird  vonDesaturaseernzymen in der Leber in die für Herz undGehin  gesunde  Docosohexaensäure  (DHA)  umge­wandelt. Und diese DHA wird vom Herzen, vom Gehirnund den Membranen der Nervenzellen genutzt, um sichvor Schäden durch freie Radikale zu schützen.

QuellenCase Adams,  Naturopath,  Flaxseed  (Leinsamen)  Beats  HRT  inReducing  Menopause  Symptoms  in  Clinical  Study,  GMI  Daily,Wednesday, 10. Juni 2015Cetisli  NE,  Saruhan A,  Kivcak  B.  The  effects  of  flaxseed  onmenopausal symptoms and quality of life. Holist Nurs Pract.  Mai­Junu2015;29(3):151­7. doi: 10.1097/HNP.0000000000000085.Physicians Desk Reference. 2005Pradhan AD, Manson JE, Rossouw JE, Siscovick DS, Mouton CP,Rifai  N,  Wallace  RB,  Jackson  RD,  Pettinger  MB,  Ridker  PM.Inflammatory  biomarkers,  hormone  replacement  therapy,  andincident  coronary  heart  disease:  prospective  analysis  from  theWomen’s Health  Initiative observational  study. JAMA. 2002 Aug28;288(8):980­7Breast  cancer  and  hormone  replacement  therapy:  collaborativereanalysis of data from 51 epidemiological studies of 52,705 womenwith  breast  cancer  and  108,411  women  without  breast  cancer.Collaborative Group on Hormonal Factors in Breast Cancer. Lancet.1997 Oct 11;350(9084):1047­59.

Das Rezept des Monats

Couscous-Salat

Zutaten für 4 Portionen

250 g Couscous

1 Salatgurke

200 g gegrillte eingelegte Paprika,(Glas)

1 Bund glatte Petersilie

2 Zitronen

9 El Olivenöl

Salz

Pfeffer

1 Prise Zucker

2 Msp. Zimtpulver

Zubereitung

1.250 g Couscous mit heißem Salzwasser nachPackungsanweisung zubereiten und abkühlenlassen.

2.1 Salatgurke schälen, längs halbieren undentkernen. Gurke und 200 g gegrillte, eingelegtePaprika (Glas) in kleine Würfel schneiden. Blättervon 1 Bund glatter Petersilie hacken. Den Saft von2 Zitronen auspressen.

3.Couscous mit Zitronensaft, 9 El Olivenöl und 4 ElWasser mischen. Gurken, Paprika und Petersilieuntermischen. Couscous­Salat mit Salz, Pfeffer, 1Prise Zucker und 2 Msp. Zimtpulver würzen.

Zeit: 20 min plus Abkühlzeit

Nährwerte pro Portion: 40 kcal 8 g Eiweiß23 g Fett 47 g KH

Bluthochdruck: Besser Gemüse und Obststatt Salzverzicht

Ein  Salzverzicht  hilft  nur  wenigen  Bluthochdruck­patienten. Besser ist es, Lebensmittel zu wählen, dieviel Kalium liefern, den Gegenspieler des Natriums.

Wer zu Bluthochdruck neigt, sollte nach Ansicht vielerÄrzte den Salzstreuer stehen lassen und sein Essenpur  genießen.  Kochsalz  liefert  Natrium,  das  denWasserhaushalt des Körpers und damit den Blutdruckreguliert. Tatsächlich merken einige Patienten, wie ihrBlutdruck nach gesalzenem Essen steigt. Doch das istnicht bei  jedem so. Warum also auf den Salzstreuerverzichten?

Zur Vorbeugung und Behandlung von Bluthochdruckist  es  wichtiger,  ausreichende  Mengen  an  Kaliumaufzunehmen. Dieses wirkt  im Körper als natürlicherGegenspieler des Natriums und fördert unter anderemdessen Ausscheidung  über  die  Nieren.  Sind  beideMineralstoffe aus dem Gleichgewicht, gerät auch dieBlutdruckregulation ins Wanken.

Durch den breiten Einsatz von Salz in Fertiggerichten,Soßen, Wurstwaren, Konserven, Brotaufstrichen oderBackwaren  übersteigt  unsere  Natriumaufnahme  oftdeutlich die Kaliumzufuhr. Um das Gleichgewicht insLot  zu bringen,  empfiehlt  es  sich,  stark  verarbeiteteProdukte im Supermarkt stehen zu lassen. Stattdessenbringen  vor  allem  frisches  Gemüse  und  Obst  blut­drucksenkende Nährstoffe auf den Teller. Besonders gute Kaliumquellen sind Avocados, Spinat,Möhren,  Kartoffeln,  Hülsenfrüchte  und  Früchte  wieBeeren, Steinobst oder Bananen. Wer vorwiegend aufnatürliche und in erster Linie pflanzliche Lebensmittelsetzt, darf auch gerne zum Salzstreuer greifen. Vorsichtist nur dann geboten, wenn dem hohen Blutdruck einegestörte  Nierenfunktion  zugrunde  liegtQuelle:Presseinformation  der  Fachgesellschaft  für  Ernäh­rungstherapieund Prävention (FET) e.V, Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

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August 2015

Liebe Leser,

Wie  sich  leider  herausgestellt  hat,  ist    (auch)  eineBiopsie (Gewebeentnahme) der Brust nicht das absolutnarrensichere letzte Wort, wenn es um die Frage einerBrustkrebsdiagnose geht. Das zumindest besagt eineneue  Studie  die  im  Joural of the American MedicalAssociation (JAMA) veröffentlicht wurde: Biopsien derBrust sind weit davon entfernt, die Goldstandard­Testszu sein, zu denen sie die Mainstream­Medizin gemachthat.

Raum für Zweifel

Für Jahre mussten Frauen, in deren Mammographieoder  Ultraschall­Untersuchung  ein  “verdächtiger”Befund vorlag, eine qualvolle Wartezeit durchmachen,bis  das  Ergebnis einer  Brustbiopsie  ihnen  entweder“grünes Licht” gab oder das Urteil Brustkrebs bedeutet­ und damit einen schmerzhaften Eingriff, Bestrahlung­oder Chemotherapie nach sich zieht.

Nun  stellt  sich  heraus,  dass  verpfuschte  Biop­siebefunde dazu führen können, dass sich TausendeFrauen einer  aggressiven  Brustkrebstherapie  unter­ziehen mussten, die eigentlich überflüssig ist.

Nach den Ergebnissen der bereits erwähhnten Studieist  eine  Gruppe  von  Forschern  aus  renommiertenKliniken der USA zu dem Ergebnis gekommen, dassBrustbiopsien häufig  von Pathologen  falsch beurteiltwerden.

Für ihre Recherchen baten die Forscher ein Gremiumaus Top­Pathologen  ­  darunter  auch  Experten,  dieLehrbücher über die Diagnose von Krebserkrankungenverfasst hatten ­ Gewebeproben aus Brustbiopsien zuuntersuchen  und  ihre  Meinung  dazu  zu äußern. Alsnächstes gaben die Forscher die Gewebeprobem einerGruppe  von  praktizierenden  Pathologen  und  batendiese ebenfalls um ihre Bewertung.

Alle Pathologen  ­  sowohl  die Experten  als  auch  diepraktizierenden Pathologen ­ lieferten bei Frauen miteinem  Duktuskarzinom  in situ  (DCIS)  eine  falscheEinschätzung. Das DCIS wird häufig mit aggressivenOperationen und Radiotherapie behandelt.

Auf  Grundlage  der  Diagnosen,  die  während  derUntersuchung erstellt wurden, bestand selbst bei denTeilmehmerinnen mit komplett gesundem Brustgewebeeine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 7, dass der Pathologeder  Patientin  mitteilte,  sie  hätte  einen  abnormenBiopsie­Befund.

Und wenn man dann noch in die Grauzone namens“atypisch”  gerät  ­ was  bedeutet,  dass  in  den  Brust­gängen abnorme, aber keine krebsartig verändertenZellen  gefunden  wurden  ­  waren  die  Befunde  nocherschreckender. Beide Gruppen kamen nur in der Hälfte

der untersuchten Fälle zum gleichen Ergebnis.

Dieses Ergebnis wurde von Ärzten selbst als “blamabel”bezeichnet.

Das ist sicherlich untertrieben, da es nur in den USAim  Jahr  etwa  160.000  Frauen gibt,  die  als  atypischbezeichnet werden und die man dann mit der Aussagebeunruhigt, sie hätten ein erhöhtes Krebsrisiko. UndTausende dieser Frauen machen sich nun Sorgen  ­nur weil bei ihrer Biopsie geschlampt worden ist.

Und so kann man sich davor schützen, auch zu diesenFrauen zu gehören. Vermutlich haben Sie diesen Ratschon öfter gehört und nicht gedacht, dass er auch beieiner Biopsie gilt ­ aber dennoch: Holen Sie eine zweiteMeinung ein!

Wenn sich bei Ihrer Biopsie Anomalitäten zeigen ­ vorallem wenn es heißt “atypisch” oder DCIS ­ lassen Siesich  von  keinem Arzt  zu  einer  Operation oder  einerRadiotherapie drängen!

Holen Sie eine zweite Meinung ein!

Eine  zweite  Meinung  muss  nicht  heißen,  dass  einezweite Gewebsprobe entnommen werden muss. Alleswas  Sie  tun  müssen:  Bitten  Sie  einen  zweitenPathologen um einen mikroskopischen Blick auf IhreGewebsprobe.

Und es bedeutet auch keine Beleidigung Ihres Arztesoder von jemandem anderen. Denn genau das ist es,was Ärzte als Reaktion  auf die  neue JAMA  ­ Studieihren Patientinnen empfohlen haben.

Denn wenn es überhaupt etwas Schlimmeres gibt, alsBrustkrebs, dann das, gegen Brustkrebs behandelt zuwerden, den man überhaupt nicht hat!

Quellen:Misread Breast Biopsies Lead To Wrong Breast Cancer Diagnoses,Daily Health e­Alert vom 6.Mai 2015Denise Grady, „Breast biopsies leave room for doubt, study finds“

The New York Times 17. März, 2015, nytimes.com

Wie Gluten und Candida ein Leaky GutSyndrom entstehen lassen

Jeder Arzt, der weiß, wie man Menschen heilt, versteht,dass Krankheiten fast immer im Darm beginnen und ­was  noch  wichtiger  ist  ­  er erkennt,  dass der  Darmzuerst geheilt werden muss, um den Körper in die Lagezu versetzen, sich selbst zu heilen.

Jede Person, die unter einem übermäßigen Befall mitCandida­Keimen leidet, hat geschädigte Darm­wände,die es Proteinen, Zuckern, Candida­Keimen, Bakterienund  anderen  Mikroben  möglich  macht,  aus  demDarminneren in die Blutbahn zu gelangen. Das führtzu Allergien, einem geschwächten und geschä­digtenImmunsystem.  ADHS,  einer  Myriade  von  Auto­immunstörungen  bzw.  ­Erkrankungen,  lokalen  undsystemischen Infektionen und vielem anderen mehr.

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Gluten und Candida

Für  viele  von  uns  ist  Gluten  schwierig  oder  sogarunmöglich  zu  verdauen.  Um  das  Gluten  korrekt  zuverdauen, benötigen wir eine Unmenge von gesundenDarmbakterien. Einer der vielen Gründe, warum unsereVorfahren weniger Probleme mit der Verarbeitung vonGluten hatten als wir, besteht darin, dass sie [bei  derBrotherstellung]  deutlich  mehr  probiotische  Kulturenverwendet haben, welche die Glutenproteine vorver­dauten, bevor sie das Brot buken. Außerdem hat derZuckerkonsum  in  den  vergangenen  Jahrzehntendeutlich zugenommen und es besteht ein Zusammen­hang zwischen diesem ständig zunehmenden Zucker­konsum und nahezu allem, was mit unserem Körpernicht stimmt. So füttert der erhöhte Zuckerkonsum dieCandida­Keime  und behindert  die natürliche  probio­tische Bakterienflora im Darm.

Wenn der Darm nicht gesund ist (die Darmflora sichnicht  im  Gleichgewicht  befindet)  schädigen  dieGlutenproteine den Gastrointestinaltrakt und führen zuReizungen und Entzündungen. Bei Personen mit einergenetischen Anlage  für  eine  Zöliakie  Glutenunver­träglichkeit) bewirkt der Verzehr von Gluten selbst beieinem gesunden Gastrointestinaltrakt einige Schädenan  der  Darmschleimhaut,    was  die  Candida­Keimeanzieht  und  bewirkt,  dass  andere  ungesunde  oder“schlechte” Mikroben ebenfalls gedeihen. So lange dieErnährung    der  Personen  mit  dieser  genetischenPrädisposition gesund bleibt und sie Weizen nur seltenverzehrt,  kann  sich  der  Gastrointestinaltrakt  ohnebemerkbare Symptome selber heilen.

Ein Protein, namens HWP­1, das man im Candidakeimfindet, ähnelt stark zwei Glutenproteinen, dem alpha-Gliafin und dem gamma-Gliadon. Es ist bekannt, dassdiese  Proteine bei  Personen mit  einer  Zöliakie  eineReaktion der Immunzellen provozieren können. Andersgesagt enthält der Candida­Keim, der Hefepilz, der fürSoor  und  Infektionen  der Vagina  (und vielem  mehr)verantwortlich ist, die gleichen Protein­Sequenzen wiedas  Weizengluten  und  könnte  daher  ebenfalls  eineZöliakie auslösen.

Leaky Gut Syndrom

In einem gesunden Darm sind die Zellen, aus denendie Damwand besteht,  fest miteinander verbunden  .Wie  die Forschung  gezeigt hat,  können Spuren vonGluten  diese  Zellen  reizen  und  ihre Bindung  beein­trächtigen. Die Verbindung der Darmzellen miteinanderverhindert,  dass  große  Nahrungsmittelpartikel,unverdaute Zucker und Proteine sowie Darmmikroben(Parasiten, Bakterien und Pilze) in das Blut gelangenkönnen. Auch  der  Bewuchs  mit  Candida  lässt  dieDarmwände  “undicht”  werden,  da  der  CandidakeimFilamente  oder  Tentakel  bildet  ,  die  sich  in  dieDarmwand bohren.

Wenn die Darmwand entzündet ist, werden die Darm­Villi  beschädigt  oder  komplett  zerstört.­Diese  haar­ähnlichen Strukturen,  die  von der  Epithelschicht der

Darmwand  ausgehen  benötigt  unser  Körper,  umNährstoffe und Fette zu absorbieren. Mit weniger Villibietet  die  Darmwand  eine  äußerst  gastfreundlicheUmgebung  für  Candida.  Sie  wird  gereizt,  trocken,entzündet sich und wird durchlässiger, als das sinnvollwäre. Die erhöhte Durchlässigkeit (Permeabilität) derDarmwand  gestattet  es  größeren  Verbindungen,  sogenannten  Lumen­Antigenen  und  kommensuellenDarmbakterien, die Damwände zu penetrieren und dortfür mehr Entzündungen zu sorgen. Mehr Entzündungenbewirken  ihrerseits  eine  weitere  Erhöhung  derDurchlässigkeit. Schließlich werden die Darmwände sodurchlässig,  dass  unverdaute  Nahrungsmittel  undDarmbakterien in das Blut gelangen können

Das Leaky Gut Syndrom und Autoimmunleiden

Ein  Candida­Keim  ist  per se nichts  grundsätzlichschlechtes, aber wenn er außer Kontrolle gerät, denDarm  “übernimmt”  und  gedeihen  kann,  wird  er  dieDarmwände beschädigen. Dann kann der Candidapilzzusammen  mit  anderen  Mikroben  den  Gastro­intestinaltrakt verlassen und in den Körper wandern,dort überall gedeihen und sich von dem Zucker undgeschädigten Zellen ernähren, die ebenfalls in das Blutgelangen  konnten.  Das  Immunsystem  reagiert  aufCandida  (und  Gluten  mit  den  beiden  identischenProteinen)  wie  es    sollte  ­  es  bekämpft  die  eindrin­genden Pathogene die im Körper nichts verloren haben.

Große Moleküle, wie Bakterien, nicht verdaute Proteineund  Zucker,  die  zuvor  nicht  in  der  Lage  waren  dieDarmwand zu überwinden, können nun aus dem Darmin die Blutbahn gelangen, wo sie vom, Immunsystemals  fremd  etikettiert  werden.  Es  werden  für  dieseAntigene passende Antkörper gebildet die ­ wenn siedem Immunsystem zu einem späteren Zeitpunkt erneutpräsentiert  werden,  eine  entzündliche  Reaktionauslösen, die auf Gewebe und Organe zielt.

Wie man beobachtet hat, kann ein Leaky Gut Syndromin Zusammenhang mit Asthma, Diabetes, rheumatoiderArthritis,  Reizdarmsyndrom  (IBD  ­    dazu  gehörenMorbus Crohn und Colitis ulcerosa ­ Lupus erythema­todes,  Hypothyreose  (Schilddrüsenunterfunktion),Nierenerkrankungen,  multipler  Sklerose.  Psoriasis,Ekzemen,  Depressionen,  chronischem  Erschöp­fungssyndrom  (CFS)  ,  Herzversagen  und  Zöliakiestehen.

Ein Autoimmunleiden  wird  als  eine  ungleichmäßigeAntwort des körpereigenen Immunsystems auf Stoffeund  Gewebe  definiert,  die  normalerweise  im  Körpervorliegen (wie wenn das Immunsystem den Körper ­egal ob einen speziellen Teil davon, ein ganzes System,wie z, B. das lymphatische System) oder den gesamtenKörper angreift.

Dabei  attackiert  das  Immunsystem  nicht  ­ wie  vieleTherapeuten glauben ­ den gesamten Körper. Wennder  Körper  voll  von  allen  möglichen Arten  vonDarmkeimen und anderen schädlichen Pathogenen ist,die eigentlich in den Darm gehören (und der Candida­

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Keim  ist  in  den  meisten  dieser  Fälle  am  häufigstenbeteiligt) und wenn zudem Zucker vorhanden ist, derdiese  Mikroben  ernährt  und  auch  noch  Proteinehinzukommen,  die  deswegen  als  fremd  betrachtetwerden, weil sie nicht verdaut sind, dann scheint derKörper  sich  selbst anzugreifen, wobei er  im Grundeeigentlich nur die Eindringlinge attackiert. Wenn giftigeoder  infektiöse Partikel die Darmwände überwinden,lösen sie eine Kaskade von Ereignissen aus, die in einerbeliebigen Anzahl von Krankheiten kulminieren.

Candida und die anderen Mikroorganismen, die wir als“böse”  bezeichnen,  sind  Pathogene  bzw.  InfektiöseSubstanzen,  die  im  Wirt  Erkrankungen  auslösen.(Darm­)Flora, die uns nützt,  kann pathogen werden,wenn sich der Darm nicht im Glerichgewichtbefindet.Diese infektiösen Bakterien oder Pilze leben vom denZuckern,  mit  denen  wir  sie  füttern  und  von  denZerfallsprodukten unserer Zellen. Je leichter es diesensymbiotischem Mikroorganismen fällt, zu Pathogenenzu  werden,  hängt  davon  ab,  wie  sehr  ihre  Verviel­fältigung außer Kontrolle geraten ist und wie stark siesich von unseren Körper ernähren können.

Ein  Leaky  Gut  Syndrom  macht  es  einer  Infektionmöglich, sich an allen Orten des Körpers zu entwickeln,die dafür anfällig sind. Das ist der Grund, warum alteInfektionen  immer wieder  aufflammen.  Die  Infektionfindet an den Orten statt, wo Nahrung vorhanden ist.Narben und andere geschädigte  Gewebe  liefern dieNahrung für opportunistische infektiöse Mikroben wieCandida und zahlreiche weitere Parasiten. Ein toxischgereiztes  Organ  enthält  gereizte,  zerstörte  undverfallende Zellen, die Nahrung  für diese   Mikrobenliefern.  Je  stärker  ein  Körper  geschädigt  ist,  destoeinfacher kann sich eine Infektion festsetzen. Das istschlussendlich  ihre Aufgabe.  WAS  in  den  Körpergelangt,  WO  es  in  den  Körper  gelangt  und  wo  derKörperb am empfindlichsten für eine Infektion ist ­ alldas spielt eine Rolle bei der Definition der Symptomeeiner Autoimmunstörung.

Gluten und Autoimmunerkrankungen

Bei  Personen  mit  einer  Zöliakie  (Gluteunverträg­lichkeit) und jenen, bei denen es zu einer Antwort desImmunsystems auf Gluten kommt, tritt eine entzünd­liche Reaktion auf, welche die  Darmwände schädigt,sobald Gluten in den Darm gelangt. Die Durchlässigkeitder  Darmwände  nimmt  rapide  zu  und  in  anderenBereichen  des  Körpers  treten  autoimmun  bedingteSchäden  auf.  Wie  aktuelle  Forschungs­ergebnissezeigen,  kommt  es  als  Resultat  zur  Produk­tion  vonAntikörpern,  die  das  zentrale  Nervensystem,  diehinteren Bereiche des Rückenmarks und die peripherenNerven angreifen.

Die  neurologischen  Symptome  der  Zöliakie  könnentatsächlich die Beschwerden einer multiplen Sklerosebis zu dem Ausmaß imitieren, dass sie nicht von dieserErkrankung  unterschieden  werden  können.  Dieneurologischen  Störungen,  die  durch  eine  Zöliakieausgelöst werden, sind als Glutet­“Ataxie” bekannt.

Wie  man  schätzt,  leiden  10  bis  14  %  der  Zölia­kiepatienten auch unter einer Hypothyreose, aber dieseKorrelation  ist  vermutlich  deutlich  höher,  da  Hypo­thyreose und Zöliakie häufig nicht diagnostiziert werden.Zahlreiche  Ärzte  ignorieren  die  Warnzeichen  undverstehen  die  Erkrankungen  noch  nicht  einmalgenügend, zumal die Testverfahren für beide Erkran­kungen noch einiges zu wünschen lassen.

Erst  seit  kurzem  erkennen  Forscher  und  Ärzte  dieZusammenhänge  zwischen  Gluten,  Candida,  LeakyGut  Syndrom  und  Dutzenden  von  Autoimmun­erkrankungen.

Candida und Autoimmunerkrankungen

1978 wurde erstmals das Konzept erwähnt, dass nicht­systemische Hefepilzinfektionem, die als “systemischeCandidiasis” bzw. Candidiasis bezeichnet werden, einegroße Anzahl an systemischen Sympto­men auslösenund  verschiedene  Erkrankungen  hervorrufen  oderverschlimmern können. Die Sympto­me, die mit einerCandidiasis  in  Zusammenhang  stehen  können,umfasssen, sind aber nicht beschränkt auf ...

“Depressionen, Angststörungen,  Hyperaktivität,Reizbarkeit,  Kopfschmerzen,  Gedächtnis­  undKonzentrationsprobleme,  chronischer  Durchfall,rezidivierende Harnwegsbeschwerden, verminderteLibido, Akne,  trockene Haut,  Störungen  der  Men­struation,  PMS,  multiple  Sklerose,  systemischerLupus erythematodus, Thrombozytopenia purpura,hämolytische Autoimmunanämie, Myastenia gravis,Schizophrenie und eine erhöhte Empfindlichkeit aufNahrungsmittel, Inhalanzien und Medikamente”

Antibiotika und eine Ernährung, die reich an raffiniertemZucker  und  Gluten  ist  können  dafür  sorgen,  dassCandida­Keime  den  Darm  “übernehmen”  und  dengesamten Körper infiltrieren.

Candida  albicans  kann  alles  in  allem  etwa  180chemische  Giftstoffe  produzieren,  die  durch  dieDarmwand  in  das  Blut  absorbiert  werden  ­  und  dasbereits, wenn die Darmwände gesund sind. Stellen Siesich einmal vor, was diese Gifte mit dem Immunsystemmachen, sobald diese Barriere durch­lässiger wird undder  Candidaerreger  durch  den  Körper  wandert  undtoxische  Substanzen  produziert,  die  entzündlicheReaktionen  des  Immunsystems  stimu­lieren.  Diesefremden toxischern Chemikalien lösen im Körper einChaos aus, ebenso wie die toxischen Substanzen, diewährend  einer  bakteriellen  oder  durch  Parasitenbedingten Infektion produziert werden und wie sie auchbei einem Leaky Gut Syndrom im Körper vorherrschen.Wie und wo diese Toxine mit dem Körper interagieren,definiert die (daraus resultierende) Erkrankung. Jeder,der unter einer mangelhaften Gesundheit leidet, leidetunter einer solchen Infektion.

Wie man ein Leaky Gut Syndrom heilt

Ein Überangebot von Candida führt zu einem löchrigenDarm. Gluten kann dieses Überangebot bewirken. Und

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Gluten kann ebenfalls auf andere Art und Weise einLeaky Gut Syndrom auslösen, dem nach geraumer Zeitdie Autoimmunerkrankung folgt.

Egal, unter welcher Autoimmunkrankheit jemand leidetoder  welche  infektiöse  Erkrankung  er  hat:  Wennjemand krank ist, ist der Darm geschädigt und mussrepariert werden, um wieder Gesundheit zu erlangen.Bei  einem  vorgeschädigten  Darm  sollte  Gluten  umjeden Preis und vollständig gemieden werden. Ist  derDarm    geschädigt,  breitet  sich  der Candidapilz  aus.Candida bewirkt eine Sucht nach Zucker, Junk Food,Medikamenten  und Alkohol.  Diese  Stoffe  solltenebenfalls  gemieden  werden.  Sogar  frei  verkäuflicheArzneimittel wie Aspirin oder Paracetamol schädigenden  Verdauungstrakt und beeinträchtigen die Darm­gesundheit.

Helfen  Sie  dem  Darm  durch  die  Schaffung  einesgesunden Ökosystems mit große Anteilen an gesunderDarmflora, welche die Darmschleimhaut schützt undgegen die Mikroben kämpft, die zu Parasiten werdenkönnen, wenn man sie nicht unter Kontrolle hält. Diebesten  Darmbakterien  für  uns  (also  die  bestenDarmbakterien  für  seelische Gesundheit,  Immunitätund generelles Wohlbefinden) sind zufällig genau dieBakterien, die auch auf rohem Gemüse gedeihen, dasdie frühen Phasen der Verdauung durchlaufen hat. Ihrinneres  Ökosystem  basiert  auf  dem,  was  Sie  ihmgeben. Wenn man jemandem, der sich tagtäglich vonFast Food ernährt, einen Salat zu essen gibt, wird ervermutlich  erst  einmal  nicht  mehr  von  der  Toiletteherunterkommen. Andererseits wird  jemand, dessenKost zu 80 % aus  frischen Produkten besteht und derFast Food  isst,  vermutlich die gleichen  Erfahrungenmachen. Das kommt daher, dass jede Darmflora primärdurch  die  Nahrungsmittel  geprägt  wird,  die  manverzehrt.

Der  einzige  Weg,  den  Darm  vollständig  wieder­herzustellen und  langfristig zu optimaler Gesundheitzu  führen  besteht  darin,  das  Ökosystem  Darm  mitfrischem Gemüse zu versorgen. Begrenzen Sie denVerzehr von Obst, meiden Sie raffinierte Nahrungsmittelwie  Obstsäfte,  Stärke  und  andere  Zucker  undverhindern  Sie  jede  Form  von  Kontakt  mit  Schwer­metallen und anderen Giften (wie denen, die man inImpfstoffen findet ­ auch sie schaden den Darm).

Knoblauch,  Chlorella,  Spirulina,  Petersilie  undKoreandergrün helfen dem Körper, sich von Schwerme­tallen zu befreien.

Die  Heilung  des  Darms  kann  durch  Nahrungs­ergänzungsmittel  beschleunigt  (aber  nicht  ersetzt)werden, die Candida und andere Parasiten abtöten unddurch Probiotika, die stark genug sind, die Magensäurezu überwinden, um dem Darm nutzen zu können. Die“guten”  Bakterien  in  den  meisten  Probiotika  undfermentierten Nahrungsmitteln erfüllen diese Voraus­setzungen nicht  und sind nicht  kräftig genug,  um  diMagensäure zu „überleben“.

Die meisten Autoimmunstörungen oder ­Leiden könnensehr schnell gelindert oder behoben werden, wen mandie Candida unter Kontrolle gebracht hat und der Darmzu heilen beginnt. Dennoch kann es mehrere Monatedauern, bis die Darmschleimhaut vollständig abgeheiltist und die Candidasporen können in Bereichen lauern,zu  denen  antimikrobielle  Verbindungen  und  unserImmunsystem  nicht  gelangen  können. Aus  diesemGrund ist es unverzichtbar, eine strenge Diät einzuhal­ten  und  nach  jeder  Süßigkeit,  die  man  dennochverzehrt,  auch  einem  selbst  gemachten  gesundenSmoothie  mit  einem  Salat  oder  einem  Nahrungs­ergänzungsmittel für den Darm zu essen.

Schlussfolgerung

Obwohl  Verdauungsstörungen  die  ersten  und  amhäufigsten  bemerkten  Symptome  einer  Zöliakiedarstellen, hat eine Untersuchung ergeben, dass 87 %der  Personen  mit  einer  Zöliakie  behaupten,  keineMagen­Darm­Beschwerden gehabt zu haben. Vielleichtist das tatsächlich der Fall, vielleicht sind sie aber auchso  an  ein  Verdauunngssystem  gewöhnt,  das  nichtoptimal  funktioniert, dass sie die Beschwerden nichtals  solche  wahrnehmen. Auch  Personen  mit  einemLeaky Gut Syndrom müssen nicht zwangsläufig unterVerdauungsproblemem leiden.

Wenn  Sie  unter  einem Autoimmunleiden,  jedwederchronischen  Erkrankung,  häufigen  Infektionen  odereinem  schwachen  Immunsystem  leiden,  ist  eswahrscheinlich,  dass auch  bei  Ihnen  ein Leaky  GutSyndrom  vorliegt  ­  unabhängig  davon,  ob bei  IhnenProbleme mit dem Verdauungssystem bestehen. Alsosollte man sich auf den Darm konzentrieren. Da 80 %des Immunsystems im Darm sitzen, macht allein dieserUmstand  einen  gesunden  Gastrointestinaltraktunverzichtbar. Ist der Darm erst geheilt, kann auch derrestliche Körper geheilt werden.

Quellenhttp://www.organiclifestylemagazine.com/gluten­candida­leaky­gut­syndrome­and­autoimmune­diseases/http://www.organiclifestylemagazine.com/how­to­kill­candida­and­balance­your­inner­ecosystem/http://bodyecology.com/articles/why­you­should­avoid­gluten­if­you­have­candida­overgrowthh t t p : / / www.denvernat u ropat h ic . com /news /c e l i ac . h tm lhttp://candidaplan.com/blog/709/candida­and­gluten­allergieshttp:/www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22109896http://www.thedailybeast.com/articles/2014/03/27/new­research­shows­poorly­understood­leaky­gut­syndrome­is­real­may­be­the­cause­of­several­ diseases.htmlCounsell et al. Coeliac disease and autoimmune thyroiddisease. Gut 1994;35: 844­846Collin  et  al. Autoimmune  thyroid  disorders  and  coeliac  disease.European Journal of Endocrinology 1994;130:137­140Freeman H. Deliac associated autoimmune thyroid disease: A studyof 16 patients with overt hypothyroidism. Juli/Aug 1995; : 9(5): 242­246Brain.  2001  May;124(Pt  5):1013­9.  Sporadic  cerebellar  ataxiaassociated with gluten sensitivity.Burk K, Bosch S, Muller CA, Melms A, Zuhlke C, Stern M, BesenthalI, Skalej M, Ruck P, Ferber S, Klockgether T, Dichgans JNeurology. 23. April 2002 ;58(8):1221­6The humoral response inthe  pathogenesis  of  gluten  ataxia.  Hadjivassiliou  M,  Boscolo  S,Davies­Jones GA, Grunewald RA, Not T, Sanders DS, Simpson

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JE, Tongiorgi E, Williamson CA, Woodroofe NM.J  Neurol  Neurosurg  Psychiatry.  2003  Sep;74(9):1221­4Dietary treatment of gluten ataxia. Hadjivassiliou M, Davies­JonesGA, Sanders DS, Grunewald RA.Neurol Sci. 2001 Nov;22 Suppl 2:S117­22Neurological  manifestations  of  gastrointestinal  disorders,  withparticular reference to the differential diagnosis of multiple sclerosis.Ghezzi A, Zaffaroni M. 1998  Nov  14;352(9140):1582­5Clinical,  radiological,  neurophysiological,  and  neuropathologicalcharacteristics of gluten ataxia. Hadjivassiliou M, Grunewald RA,Chattopadhyay AK, Davies­Jones GA, Gibson A, Jarratt JA, KandlerRH,  Lobo  A,  Powell  T,  Smith  CM.  Lancet.  14.  November1998;352(9140):1582­5^Clinical,  radiological,  neurophysiological,  and  neuropathologicalcharacteristics of gluten ataxia. Hadjivassiliou M, Grunewald RA,Chattopadhyay AK, Davies­Jones GA, Gibson A, Jarratt JA, KandlerRH, Lobo A, Powell T, Smith CM.Nutritional Medicine - A Textbookby Alan R. Gaby, M.D.

Verjüngungskur: Fünf Tage Fasten „light“

Kickstart  für  die  Gesundheit:  Wer  nur  fünf Tage  imMonat Kalorien spart und außerdem das Richtige isst,kann sein Risiko für Diabetes, Herzinfarkt und Krebssenken. Und auch das besonders schädliche Bauchfettschmilzt dahin.

„Eine solche Kur wirkt wie ein Neustart für den Körper“,sagt Studienleiter Valter Longo. „Er wird verjüngt undRisiken  für  gravierende  Erkrankungen  sinken.“Tatsächlich  gelten  Fastenkuren  seit  Langem  alswirksame Methode, seinen Körper auf Vordermann zubringen.  Allerdings  erhält  er  in  dieser  Phase  –insbesondere  bei  einer  Nulldiät  –  zu  wenig  Eiweiß,Vitamine und Mineralien. Vor allem aber fällt vielen dieradikale Auszeit vom Essen schwer.

Fasteneffekt trotz Nahrungsaufnahme

Nun  haben Longo  und  Kollegen  gezeigt,  dass  maneinen Fasteneffekt erzielen und trotzdem essen kann:Sie  haben  die  sogenannte  „Fasting Mimicking  Diet“entwickelt – zu deutsch: die „Fasten imitierende Diät“.

Für die Untersuchung nahmen 19 Probanden am erstenTag der fünftägigen Kur rund 1100 Kilokalorien zu sich– also etwa die Hälfte des durchschnittlichen Tages­bedarfs  –  bestehend  aus  zehn  Prozent  Eiweiß,  56Prozent Fett und 34 Prozent Kohlenhydraten. Letztereverzehrten sie vor allem in Form von Gemüse. Andersals  Zucker  oder  Weißmehlprodukte  liefert  Gemüseneben Kohlenhydraten große Mengen an Vitaminen,Mineralien  und sekundären  Pflanzenstoffen, die  dieRegenerationsprozesse im Körper unterstützen. Unteranderem standen reichlich Gemüsesuppen, spezielleGrünkohlcracker und Kamillentee auf dem Speiseplan.

Viel Gemüse, wenig Kalorien

In  den  Diättagen  zwei  bis  fünf  reduzierten  dieTeilnehmer ihre Kalorienzufuhr noch einmal weiter auf725  Kilokalorien  –  etwa  ein  Drittel  des  durch­schnittlichen  Energiebedarfs.  Geliefert  wurde  dieEnergie zu neun Prozent aus Proteinen, zu 44 Prozentaus Fett und zu 47 Prozent aus Kohlenhydraten.

Die Sache lohnte sich: Bei Teilnehmern, die drei Monatelang eine fünftägige Fasten­„light“­Kur eingelegt hatten,

verbesserten sich bestimmte Faktoren, die mit Diabetesund  Herz­Kreislauf­Erkrankungen  in  Verbindungstehen. Dazu gehören Blutzucker, Bauchfett und dasC­reaktive Protein, das auf Entzündungsprozesse imKörper  hinweist.  Zudem  sank  der  Spiegel  desWachstumshormons IGF­1. Dieses Hormon ist wichtigfür  das  Wachstum,  vor  allem  in  der  Jugend.  Esbeschleunigt aber auch Alterungsprozesse und fördertdie Tumorbildung.

Anders als bei klassischen Fastenkuren beeinträchtigtedie Fünf­Tage­Diät weder die Muskelmasse noch dieKnochen.

Lebensverlängernde Wirkung

Dass  sich  ein  solches  Ernährungskonzept  sogarlebensverlängernd  auswirken  könnte,  zeigen  voran­gegangene Untersuchungen des Teams mit Mäusen.Tiere, die während ihres Lebens zweimal monatlich vierTage  lang  ein  kalorienreduziertes  Diätprogrammdurchlaufen  hatten,  verfügten  über  deutlich  mehrStammzellen.  Im  Vergleich zu Mäusen mit  normalerErnährung  regenerierten  sich  bei  ihnen  Knochen,Muskeln, Gehirn und Immunzellen daher entsprechendschneller.  Das  wirkte  sich  tatsächlich  auch  auf  dieLebenszeit  der  Tiere  aus  ­  sie  waren  insgesamtgesünder und lebten länger als ihre Artgenossen auseiner  Kontrollgruppe. Auch  ihre  geistige  Fitnessprofitierte:  Die  Fastenmäuse  zeigten  bessere  Lei­stungen in Gedächtnis­ und Lerntests.

Praxistaugliches Konzept

Die  Ergebnisse  der  Untersuchung  sind  so  viel­versprechend, dass die Wissenschaftler sie möglichstbald an einer deutlich größeren Gruppe von Freiwilligentesten wollen.

Der große Vorteil des „Fünf­Tage­Fasten imitierendenKur“ ist, dass sie unkompliziert durchzuführen ist, denKörper nicht belastet und vor allem, dass die Kur gutdurchzuhalten  ist: Nur  fünf der Teilnehmer sprangenab.  Und eines steht  sicher  fest:  Jede Diät  kann nurwirken, wenn man sich auch daran hält. (cf)

Quelle:Sebastian Brandhorst et al.: A Periodic Diet  that Mimics FastingPromotes  Multi­System  Regeneration,  Enhanced  CognitivePerformance, and Healthspan; Cell metabolism, 18.06.2015; DOI:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2015.05.012

Blinddarmentzündung: Antibiotika statt OP

Starke Schmerzen im rechten Unterbauch – wennder  Blinddarm  sich  bemerkbar  macht,  folgt  fastimmer eine Operation. Doch nicht jeder muss gleichunters Messer, denn auch Antibiotika können helfen– zumindest bei Erwachsenen.

Mit einer  Blinddarmentzündung  ist  nicht  zu  spaßen.Bricht  der  Darm  durch,  können  lebensbedrohlicheInfektionen die Folge sein. Bisher hat der Chirurg daherbei Verdacht auf eine Entzündung, den Blinddarm sofortoperativ entfernt. Damit kommt der Körper in der Regelgut  klar,  doch  wie  jeder  Eingriff  birgt  auch  diese

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Operation  gewisse  Risiken.  Paulina  Salminen  vomUniversitätsklinikum  Turku  und  ihre  Kollegen  unter­suchten daher, ob Antibiotika die Entzündung stoppenkönnen.

Akut, aber unkompliziert

Die  Studie  untersucht  die  Hauptform  der  Blind­darmentzündung:  die  akute  unkomplizierte  Blind­darmentzündung, die in 80 Prozent der Fälle vorliegt.Im Gegensatz zur komplizierten Form –  bei der immeroperiert  werden  muss  –  liegen  noch  keine  Kom­plikationen  wie  ein  Darmdurchbruch, Tumore  oderEiterherde vor.

Insgesamt nahmen 530 Erwachsene mit einer akutenunkomplizierten Blinddarmentzündung an der Studieteil.  Die  Diagnose  hatten  die  Ärzte  mithilfe  einerComputertomografie  gestellt.  273  der  Studien­teilnehmer unterzogen sich der klassischen Operation.257  Probanden nahmen zehn Tage lang Antibiotika.Im folgenden Jahr überprüften die Forscher regelmäßig,ob die Entzündung bei den mit Antibiotika behandeltenPatienten  neu  entflammte  und  doch  eine  Operationnötig ist.

Antibiotika zeigen Wirkung

Das Ergebnis: Bei 73 Prozent der Teilnehmer war dieAntibiotikabehandlung  erfolgreich.  Die  Entzündungklang ab und trat auch im folgenden Jahr nicht mehrauf. Bei 27 Prozent der Probanden waren die Antibiotikanicht ausreichend wirksam und der Blinddarm mussteim nachhinein entfernt werden.  „Wesentlich  ist aber,dass diese  Patienten  trotz des  verzögerten  Eingriffsnicht mit mehr Komplikationen zu kämpfen hatten, alsjene, die gleich operiert wurden“, betont Salminen. Dievorläufige Behandlung mit Antibiotika sei also auch beidiesen Patienten ein sicheres Verfahren, ergänzt dieExpertin.

Viele Operationen vermeidbar

„Wir konnten zeigen, dass viele Blinddarmoperationenund  die  damit  einhergehenden  Risiken  vermiedenwerden könnten“, fasst Salminen zusammen. Zudemspare  man  erhebliche  Kosten.  Für  eine  reguläreEinführung  der  Antibiotikabehandlung  bei  einerunkomplizierten  Blinddarmentzündung  sind  jedochnoch  weitere  Daten  nötig.  Und  insbesondere  dieWirksamkeit  bei  Kindern  muss  noch  untersuchtwerden.

Von Blinddarmentzündung spricht man, wenn sich dasfingergroße Ende des Dickdarms, der Wurmfortsatz,entzündet. In den meisten Fällen geht eine Verstopfungdes  Darms  der  Entzündung  voraus.  Die  im  Kotenthaltenen Bakterien gelangen in den Wurmfortsatz,vermehren sich und rufen eine Entzündung hervor. DieBlinddarmentzündung  kann  aber  auch  ein  Begleit­symptom  einer  chronisch­entzündlichen  Darmer­krankung wie Morbus Crohn sein.

Quellen:Larissa Melville. Netdoktor Newsletter, 23. 06. 2015Salminen  P.  et  al.:  Antibiotic  Therapy  vs Appendectomy  for

Treatment  of  Uncomplicated Acute Appendicitis  ­  The APPACRandomized Clinical Trial. The Journal of  the American medicalAssociation (JAMA) (2015). doi:10.1001/jama.2015.6154.Pressemitteilung des Hospital District of southwest Finland vom

16.06.2015

Psychopharmaka - Schuld am Tod von500.000 Senioren?

Schadet  die  langfristige  Einnahme  von  Psycho­pharmaka mehr als sie nutzt?

Ja,  sagt  Professor  Peter  C. Goetzsche.  Und  wie  erargumentiert  bewirken  die  Schäden  durch  dieseMedikamente  jedes Jahr  in der westlichen Welt denTod von 500.000 Senioren.

Goetzsche ist Professor am Nordic Cochrane Zentrumin  Dänemark, Teil  der  renommierten  CochraneCollaboration. Er präsentierte seine Hypothese auf der52. Maudsley Debatte  im Kings College, London [1].Die Maudsley Debatte findet dreimal jährlich im Institutfür Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaften(IoPPN) des Kings College statt.

Wie  konnten diese  Informationen  bisher  übersehenwerden?

Nach Ansicht von Goetzsche sind tendenzielle Medika­mentenstudien  schuld.  Nahezu  alle  randomisiertehStudien werden mit Patienten durchgeführt, die bereitsein anderes Psychopharmakon einnehmen. Dieses alteMedikament  wird  abgesetzt  und  nach  einer  kurzenWash­Out­Phase  werden  die  Patienten  nach  demZufallsprinzip entweder mit  einem neuen Mittel odereinem Placebo behandelt,. Dabei leiden die Patienteneinen “kalten Entzug” weil sie ihr altes Mittel nicht mehrerhalten. Und unter diesen Umständen wird das neueMittel im Vergleich immer gut aussehen.

Daneben  macht  Professor  Goetsche  auch  diemangelhafte    Meldung  von  Todesfällen  in  denUntersuchungen der Pharmaindustrie verantwortlich.Als Beispiel führt er Studien an, in denen es bei 9.956Patienten, die Fluoxetin (Prozac) oder Paroxetin (Pacil)erhalten hatten, zu 14 Selbstmorden gekommen war(das entspricht einem Anteil von etwa 14 %). Aber dadie  FDA  nur  Nebenwirkungen auflistete,  die 24  Std.Nach  dem  Zeitpunkt  eingetreten  waren,  an  der  dieTeilnehmer  mit  der  Einnahme  des  Medikamentsaufgehört  hatten, berichtete man  nur  über 5 Selbst­morde bei 52.960 Patienten ­ ein Anteil von nur 0,0009%.

Auf  Grundlage  von  Statistiken  wie  dieser  schätztGoetzsche, dass es unter Personen, die Antidepressivaeinnehmen 15 mal öfter zu einem Selbstmord kommtals von der FDA angegeben.

Außerdem  betrachtete  er  dänische  Verordnungs­statistiken, um die Zahl der Todesfälle bei Personenim Alter von 65 Jahren und mehr zu bestimmen, dieAntipsychotika,  Benzodiazepine  und Antidepressivaeingenommen hatten. Er schätzte, dass die Todesratedurch Antipsychotika in dieser Gruppe 1 % beträgt. Fürdie   Benzodiazepine und Antidepressiva  schätzte  er

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vorsichtig eine Sterberate von 1 bzw, 2 Prozent. AufGrundlage  dieser  Schätzungen  kommt  ProfessorGoetzsche zu der Annahme, dass in der EU und denUSA annähernd 539.000 Personen über 65 Jahren andiesen Medikamenten sterben.

Angesichts der minimalen Vorteile dieser Mittel fordertGoetzsche die  Einstellung der  Verordnung  fast  allergenannter  Psychopharmaka.  Er  empfiehlt,  dieVerordnung/Einnahme ALLER Antidepressiva  undADHS­Medikamente  einzustellen. Zudem  rät er,  nureinen Bruchteil der heute üblichen Antipsychotika undBenzodiazepine weiter zu verwenden.

Und da Psychopharmaka auf lange Sicht so gefährlichsind, schlägt er vor, deren Verordnung nur auf akuteFälle  zu beschränken und auch nur dann, wenn einPlan existiert, sie wieder abzusetzen.

Besonders  ältere  Mitbürger  reagieren  besondersempfindlich  auf  Benzodiazpine  und  andere  Psycho­pharmaka. Sie haben sehr viel mehr Probleme damit,sie aus dem Körper zu eliminieren. Die Medikamentereichern sich im Körper an und erhöhen so die Gefahreiner Überdosierung­

Häufige Nebenwirkungen dieser Medikamente sind:

­ Schwindel

­ Unstetiger Gang =>Sturzgefahr => Oberschenkel­halsbrüche

­ Gestörtes Denken und Gedächtnisverlust

­ Übelkeit

­ Durchfälle

­ Sexuelle Funktionsstörungen

­ Schlaflosigkeit

­ Erschöpfung

Es  existieren  sogar  Schätzungen,  nach  denenPsychopharmaka  bei  49  Millionen  US­Bürgern  dasKrebsrisiko erhöhen sollen.

Wenn  Ihr Arzt  Ihnen also ein  Rezept  für  eines  odermehrere dieser Medikamente überreicht, informierenSie  sich  in  der  Priscus­Liste  (http://priscus.net/download/PRISCUS­Liste_PRISCUS­TP3_2011.pdf)über die möglichen Gefahren „ihres“ Meddikaments .Bei dieser Liste handelt es sich um den Versuch, dieso  genannte  Beers­Liste  den  nationalen  deutschenGegebenheiten  anzupassen.  Die  Beer­Liste  (BeersCriteria)  wurde  von  11  Geriatrie­Experten  auf  derGrundlage  von  2.000  Studien  über  verschiedeneMedikamente erstellt und enthält eine Liste von Mitteln,deren Verordnung bei älteren Patienten unangebrachtist.

Achtung: Manche Mittel auf dieser Liste könnten  fürSie trotz allem unverzichtbar sein ­ sprechen Sie mitIhrenm Arzt darüber

Quellen:Margie  King,  Health  Coachm Are  Psych  Drugs  Killing  500,000

Seniors?m , GMI Daily 23, 06. 201552nd Maudsley Debate: „Does long term use of psychiatric drugscause more harm than good?“ BMJ 2015;350:h2435 doi: 10.1136/bmj.h2435 (Published 12 May 2015) http://www.bmj.com/content/350/bmj.h2435

Die Sport-macht-schlank-Lüge

Sport macht  doch  nicht  schlank  –  das hatte  einbritischer Herzspezialist in einem Artikel geschrie-ben, der weltweit  für Aufsehen gesorgt  hatte. Ergriff darin die Nahrungsindustrie scharf an, die fürdie weltweite Übergewichtsepidemie verantwortlichsei. Jetzt wurde der Artikel zurückgezogen – ausbislang ungeklärten Gründen. 

Mit Coca­Cola gegen Übergewicht anrennen – das istUnsinn,  meint  ein  angesehener  britischer  Herzspe­zialist. Die „Plattform Ernährung und Bewegung“ ­ einProjekt  der  deutschen  Bundesregierung  ­  machttrotzdem munter weiter.

In dieser Woche war der Artikel plötzlich nichtmehr auf den Seiten des Magazins zu finden: Er„wurde aufgrund von geäußerten Bedenken vorüber­gehend entfernt“. 

„Man  kann  der  schlechten  Ernährung  nichtdavonlaufen.“ Das war die zentrale Botschaft desArtikels  im British  Journal  of Sports Medicine(BJSM). 

Die Fakten seien klar: In den letzten 30 Jahren,so stellen die britischen Forscher  fest,  ist dasÜbergewichtsproblem rapide gewachsen – aberan der Bewegung hat sich nicht viel geändert.An zu wenig Bewegung kann es also nicht liegen,wenn  die  Menschen  dicker  geworden  sind,folgern die Forscher – deshalb sei es an der Zeit,den „Mythos mangelnder körperlicher Aktivität“zu verabschieden. 

Der Artikel wurde weltweit beachtet, vor allemin den Wissenschaftsmedien, aber auch in der Food­Branche. Und in den Online­Publikumsmedien, etwader britischen Daily Mail, der BBC, von Heise onlineund Welt.de. 

Der Artikel  traf  ins  Zentrum  einer  seit  Jahrzehntenbewährten Abwehrstrategie der Nahrungsindustrie: DieBehauptung, Sport mache schlank. Wer dick wird, istsozusagen selbst schuld: Zu wenig Bewegung. Klar.Für die Food­Produzenten ist das natürlich die idealeEntschuldigung: Sie können weiter  ihre Dickmacher­produkte unters Volk bringen. 

Es  ist  auch  die  Lebenslüge  auch  der  deutschenErnährungspolitik, Basis eines  jahrelangen Kuschel­kurses  mit  der  Lebennsittelindustrie,  etwa  in  dersogenannten  „Plattform  Ernährung  und  Bewegung“(www.pebonline.de).Nicht nur Ferrero, Coca­Cola, Mars sind dabei, auchCapri­Sonne, der Fast­Food­Konzern Kentucky FriedChicken, die Branchenführer Nestlé und Unilever, Dr.Oetker und Danone. 

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Das  ist  natürlich  besonders  lustig,  denn  gerade  siegelten  ja  Kritikern  als  Erzeuger  von  Dickmacher­produkten. Sie konnten aber bislang mit den Fingernauf  ihre  kleinen  Kunden  zeigen  und  diesen  denSchwarzen Peter zuschieben: Zu wenig bewegt. Pech,Dickerchen. Leider zu faul. 

Damit ist jetzt Schluss. 

Schon der US­Professor Robert Lustig hatte sich gegendiesen  „Mythos“ gewandt und vorgerechnet, wie vielBewegung  nötig  wäre,  um  die  Speckpolster  abzu­schmelzen:

Um nur ein Kilo Fett mit einem Brennwert von 5500Kalorien abzubauen, müsste ein 80­Kilo­Mensch neunStunden  lang  Fußball  spielen  (bei  einem  Kalorien­verbrauch von 600 pro Stunde) oder gar 39 Stundenbügeln (Kalorienverbrauch pro Stunde: 140).

Wer  zwei  Kilo  abnehmen  möchte,  muss  mithin  18Stunden Fußball spielen oder 78 Stunden bügeln. Soviele  Hemden  hat  ja  kein  Mensch,  um  seine  über­schüssigen Kilos abzubügeln. Und auch nicht so vielZeit.

Völlig  illusorisch also, auf diese Weise nennenswertan Gewicht zu verlieren, meint Lustig: „Das zeigt, dasses  sehr  schwierig  ist,  durch  Bewegung  Gewichtabzubauen, wenn nicht vollständig unmöglich.“

Die Autoren des  jetzt  entfernten Artikels  hatten  sichexplizit gegen die Nahrungsindustrie gewandt und siefür  Übergewicht  und  zudem  irreführende  PublicRelations verantwortlich gemacht. 

Die Nahrungsindustrie stellt nicht nur die Erzeugnisseher, die nach Ansicht der britischen Wissenschaftlerzur  „schlechten  Ernährung“  („poor  diet“)  beitragen,sondern lanciere auch den Irrglauben, dass Bewegungder Weg zur schlanken Figur sei:

„Stattdessen werden Verbraucher überflutet von der garnicht  hilfreichen  Botschaft,  dass  sie  ein  gesundesKörpergewicht über Kalorienzählen halten könnten undviele  glauben  fälschlicherweise  noch  immer,  dassAdipositas  komplett  auf  einem  Bewegungsmangelberuht. Diese falschen Auffassungen entstammen derMaschinerie für Öffentlichkeitsarbeit der LebensmittelIndustrie, welche ruhigstellende Strategien verwendet,die denen von ‚Big tobacco‘ ähnlich sind.“

Aus Sicht der britischen Wissenschaftler um den BJSM­Autor und Herzspezialisten Aseem Malhotra ist es vorallem der Zucker, der einerseits zu Übergewicht undandererseits zu einer Fülle von Krankheiten führe, vonder Zuckerkrankheit Diabetes bis zu Herzkrankheiten.Da helfe auch Sport nichts; „Man kann nicht gegen eineschlechte Ernährung anjoggen.“ 

Malhotra und seine Mitautoren fordern, sich endlich vom„Mythos“ zu verabschieden, dass Bewegungsfaulheitdie Ursache von Übergewicht und Krankheiten sei: „Esist Zeit, die Schäden, welche die Öffentlichkeitsarbeitder Junk Food Industrie angerichtet hat, zu begrenzen.“ 

Über die Gründe für den Rückzug des Artikels wolltenoder konnten sich der Autor, Aseem Malhotra, und derHerausgeber, der kanadische Professor Karim Khan,gegenüber DR. WATSON bis gestern nicht äußern.

Weil das Internet aber so schnell nichts vergisst, lässtsich  der  inkriminierte Artikel  einstweilen  noch weiterfinden.

Anmerkung des Hrsg: . Auch das stimmt schon nichtmehr. Wer den Artikel heute noch aufrufen will, landetauf  einer  so  genannten    Interim Page des  BritishMedical Journal und muss dort lesen:

We apologise but that page cannot be found.

This may be the result of a broken link on the pageyou have come from, or you may have mistyped theweb address.

Please try again or contact BMJ Customer Servicesfor assistance.

Ach übrigens: Das ist nicht der erste Artikel von AseemMalhotra, der von einer Zeitung wieder zurückgezogenwurde.  Schon vor  längerer Zeit  fand  eine  (kritische)Arbeit über Statine das Missfallen der “höheren” Mächte(sprich:Pharmaindustrie).  Die  Fachpresse  reagiertediensteifrigst und ließ den Artikel wieder verschwinden.Und auch dieses Mal handelte es sich um das BritishMedical Journal ­ und um den Autor Aseem Malhotra.

Die  beiden  ­  Dr.  Malhotra  und  das  British  MedicalJournal ­ werden wohl kaum so schnell wieder Freundewerden

Mehr  zur  Kalorienlüge  und  Dickmachern  in  derNahrung: 

Hans­Ulrich Grimm

Die Kalorienlüge. Wie uns die Nahrungsindustrie dickmacht. 

Knaur Verlag 2015

Mehr zum Zucker und seinen Folgen:

Hans­Ulrich Grimm

Garantiert  gesundheitsgefährdend.  Wie  uns  dieZuckermafia krank macht.

Droemer Verlag 304 S. € 18,00 

ISBN: 978­3­426­27588­7

Quelle:

Dr.Watson News vom Mittwoch, 06. Mai 2015

Das Rezept des Monats

Linsen-Kokos-Suppe

Schnell,  scharf  und  herrlich  frisch!  Ingwer,  Chili  undMinzjoghurt machen’s möglich.

Zutaten für 2 Portionen

1 Zwiebel

15 g frischer Ingwer

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100 g rote Linsen

2 El Olivenöl

1 Dose Kokosmilch, (400 g Füllmenge)

1 Dose stückige Tomaten, (425 g Füllmenge)

Salz,

Pfeffer

½ Tl gekörnte Gemüsebrühe

Chiliflocken

4 Stiele Minze

150 g Sahnejoghurt

2 Tl Zitronensaft

Zubereitung

1) 150 ml Wasser im Wasserkocher aufkochen1Zwiebel fein würfeln, 15 g frischen Ingwer in 3

Scheiben schneiden, beides mit 100 g roten Linsenin 2 El heißem Olivenöl andünsten. 1 Dose Kokos­milch (400 g Füllmenge), 1 Dose stückige Tomaten(425 g Füllmenge) und 150 ml kochendes Wasserzugeben. Mit Salz, Pfeffer, 1/2 Tl gekörnter Gemü­sebrühe und Chiliflocken würzen. Aufkochen undzugedeckt bei mittlerer Hitze 10 Min. garen.

2) Die Blättchen von 4 Stielen Minze abzupfen,

hacken, mit 150 g Sahnejoghurt, etwas Salz undPfeffer verrühren. Ingwer aus der Suppe entfernen,Suppe evtl. mit Salz, Pfeffer und 1­2 Tl Zitronensaftabschmecken. Mit( dem Joghurt und evtl. Minzblät­tern garniert servieren. Dazu passt Baguett

September 2015

Liebe Leser

Wussten Sie, dass man etwa 16 Kilogramm Bananenessen  müsste,  um  die  gleiche  Menge  cholesterin­senkender Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen, wie sie ineiner Tagesration der Margarine „Becel pro.activ“enthalten ist?

Wann  haben  Sie  zuletzt  Becel  pro.activ  in  IhrenEinkaufswagen  gelegt,  oder  beim  Frühstück  mitFreunden  davon  gegessen?  Schließlich  liegt  dasProdukt  wie  selbstverständlich  neben  den  anderenMargarine­Sorten im Kühlregal.

Aber wahrscheinlich wissen Sie, dass Becel pro.activgar keine „normale“ Margarine ist. Eigentlich ist sie einCholesterin­Medikament  in  Lebensmittelform.  Miteinem  hochkonzentriert  zugesetzten  Wirkstoff  ­sogenannten  Pflanzensterinen.  Und  möglichenNebenwirkungen.

Doch Unilever, der Hersteller der Margarine, hat 2011unter Verwendung von Zitaten eines Wissenschaftlersbehauptet,  dass es bei Becel pro.activ  „aus wissen­schaftlicher Sicht keinen Hinweis“ auf Nebenwirkungengibt. Das ist schlicht falsch!

Denn eine ganze Reihe von Studien legt nahe, dassdie zugesetzten Pflanzensterine das verursachenkönnten,  was  sie  eigentlich  verhindern  sollen:Ablagerungen  in  den  Gefäßen  und  damit  einerhöhtes  Risiko  auf  Herzkrankheiten!  Nicht  ohneGrund warnt das Bundesinstitut  für Risikobewertung(BfR): Menschen ohne Cholesterinproblem sollen dieProdukte „ausdrücklich meiden“.

Deshalb hat die Verbraucherorganisation  “foodwatch”Unilever 2012 verklagt. Foodwatch will verhindern, dassder Margarine­Multi gesundheitliche Risiken  für  seinQuasi­Medikament einfach so  leugnet.  In der erstenInstanz wurde diese Klage vom Landgericht Hamburgabgewiesen. Begründung: Unilever habe lediglich eine„Meinung“ vertreten. Ob wahr oder unwahr spiele dabeidann keine Rolle. Vorgestern ging die Verhandlung vordem  Oberlandesgericht  in  Hamburg  in  die  nächsteRunde.

Im Oberlandesgericht in Hamburg machten am 28. 07.2015  nun  beide  Parteien  ­  foodwatch  einerseits,Unilever andererseits ­ ihre Standpunkte nochmals klar.Das Gericht will  insbesondere klären, ob es sich beider Behauptung von Unilever, bei Becel pro.activ gebees „aus wissenschaftlicher Sicht keinen Hinweis“ aufNebenwirkungen“, um eine bloße Meinungsäußerunghandelt oder um eine Tatsachenbehauptung.

Dies  ist  keineswegs  eine  bloße  juristische  Spitz­findigkeit:  Während  eine Tatsachenbehauptung  nurdann zulässig ist, wenn sie wahr ist, darf eine Meinungauch unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt verbreitetwerden.

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Das Gericht in Hamburg legte sich an diesem Tag nochnicht endgültig  fest, zeigte  jedoch die Tendenz, ehervon  einer  bloßen  Meinungsäußerung  auszugehen.Dann dürfte Unilever auch weiterhin falsche Aussagenüber die Sicherheit von Becel pro.activ verbreiten, weildiese  als  „Meinungsäußerung“  nicht  belegt  werdenmüssen.  Das  Urteil  wurde  nun  für  Septemberangekündigt.

Solange  diese  Margarine  im  Supermarkt  nebenRama und Lätta im Kühlregal liegt, landet sie aufdem  Frühstückstisch  von  ganzen  Familien  -  alswäre  sie  ein  ganz  normaler  Brotaufstrich.  Mitjedem Margarine-Brot doktern dann schon Kindermit  ungewissem Ausgang  an  ihren  Blutwertenherum.

Weiterführende Informationen

Informationen zu becel pro.activh t tps : / /www. f oodwa tch .o rg /de / in f o rm ie ren /werbeluegen/produkte/aktuelle­e­mail­aktionen/unilever­becel­proactiv/

Wissenschaftliche Hinweise auf Nebenwirkungen durchPflanzensterineht tp:/ /www.foodwatch.org/f i leadmin/Themen/abgespeist/Unilever_Becel_pro.activ/2015­07­24_Hintergrund_Studien.pdf

Fragen und Antworten zum gesundheitlichen Nutzenund zur Sicherheitht tp: / /www.foodwatch.org/f i leadmin/Themen/abgespeist/Unilever_Becel_pro.activ/2015­07­24_FAQ_Becel_pro­activ.pdf

Kritik an Becel pro.activ: eine Chronologieht tp:/ /www.foodwatch.org/f i leadmin/Themen/abgespeist/Unilever_Becel_pro.activ/2015­07­24_Hintergrund_Chronologie.pdf

Quelle.

Zu  Risiken  und  Nebenwirkungen,  fragen  Sie  nichtUnilever, foodwatch newsletter vom 30. Juli 2015

Jahre 1997  2012 auf 330.631 zugenommen hat  [1],obwohl 40 % der Frauen durch ein Brustimplantat dasGefühl  in  den  Brustwarzen  verlieren  ­  für  vieleBetroffene ein äußerst wichtiger Teil ihrer Sexualität.

Zudem lassen Brustimplantate bei einer Frau 18 malhäufiger eine seltene  Form von Brustkrebs entstehen,das so genannte anaplastische großzellige Lymphom[2].

Es sind weder Größe noch Form unserer Brüste, dieuns  wahre Macht oder Attraktivität  verleihen. Brüsterepräsentieren Nahrung und die tiefen Bindungen, dieLiebe  schaffen  kann.  Unabhängig  von  Größe  oderForm. Hier sind 13 Wege, um wirklich für seine Brüstezu sorgen.

1. Essen sie eine gesunde Kost mit niedrigem gly-kämischen Index (GI),  reichlich ballaststoffreichenGemüsesorten und pflanzlichen Fetten.

Zu  den  ballaststoffreichen  Gemüsesorten  gehörenBrokkoli,.  Kohl,  Gelbwurz,  Knoblauch,  Zwiebeln,Tomaten, Grünkohl und Rübstil. Genießen Sie Nüssesowie Lein­, Hanf­ oder Chia­Samen. Essen Sie Fischoder nehmen Sie Fischöl­(Krillöl­) Kapseln ein, damitsie  reichlich Omega 3­Fettsäuren erhalten, da dieseStoffe das Brustkrebsrisko senken.

Eine Kost mit einem hohen GI bewirkt langfristig eineInsulinresistenz und diese gilt als ein Risikofaktor fürBrustkrebs, also senken Sie Ihren Konsum von Zuckerund Getreiden, während gesundes Fleisch. Fisch, Käseund Eier erlaubt sind. Wählen Sie gesunde Fette wieKokos­Öl, Avocados,  Macadamianüsse  und  Leinöl.Wenn  Nahrungsfette  aus  derart  gesunden  Quellenstammen, müssen Sie sich deswegen keine Sorgemnmachen.

2. Nehmen sie Antioxidanzien wie Vitamin C ein

Empfohlene Dosierung: 1.000 bis 5.000 mg pro Tag

3. Nehmen Sie Coenzym Q 10 (CoQ10, Ubichinon)

Niedrige Coenzym Q 10­Spiegel sind mit Brustkrebs inVerbindung gebracht worden, und nur wenige von unserhalten genügend davon (Innereien liefern genügendCoenzym  Q  10,  aber  nur  wenige  Frauen    essenInnereien).  Niedrige  CoQ­10­Spiegel  können  in  derMenopause zudem  Brustschmerzen verursachen.

Empfohlene Tagesdosis: 10 bis 100 mg oder 70  bis100 mg bei erhöhtem Brustktrebsrisiko.

4. Nehmem Sie Vitamin D3

Achtung:  Die  meisten  Frauen  benötigen  neben  denregelmäßigen Dosen an Sonnenlicht eine Nahrungs­ergänzung  mit  Vitamin  D.  Lassen  Sie  zuerst  IhrenVitamin  D­Status  bestimmen,  um  Ihre  Situationabzuklären. Der optimale Vitamin D­Wert (25(OH)D­Wert) sollte zwischen 40 und 80 ng/ml (bzw. 100 ­ 150nmol/l) liegen, und die Forschung hat gezeigt, dass ein25(OH)D­Wert  von  52  ng/ml  das  Brustkrebsrisiko  ­verglichen  mit  einem  25(OH)D­Wert  von  13 ng/ml  ­halbiert.

Rezepte für eine gesunde Brust

Frauen wird empfohlen, ständih aufder Hut zu seinund sich regelmäßig mammographieren zu lassen.Frau Dr. Christiane Northrup bietet 13 vernünftigeAlternativen an, um Ihre Brüste gesund zu erhalten

Wussten  Sie    dass  der  (amerikanische)  nationaleBrustkrebsmonat (National Breast Cancer Aware-nessMonth) von einer Gesellschaft initiiert wurde, die Gerätefür die Mammographie herstellt und vertreibt? Es machtmich nachdenklich, dass Frauen sich dazu gedrängtfühlen,  ihre  Brüste  als  zwei  potenziell  prämaligneStörungen zu betrachten, die auf ihrem Thorax sitzen.

Häufig wird dei Botschaft vermitteli, dass Powerfrauengroße, stramme und feste Brüste haben müssen, umMänner  zu beeindrucken. Das  ist einer  der Gründe,aus dem die Anzahl von Frauen mit Brustimplantatennach Angaben  der  amerikanischen  Gesellschaft  fürästhetische  &  plastische  Chirurgie  von  101.176  im

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Empfohlene  tägliche  Dosis:  2.000  bis  5.000  IU  alsNahrungsergänzung oder durch Sonnenstrahlen

5. Nehmen Sie Jod

Die Brüste benötigen für eine optimale Gesundheit etwa3 mg Jod pro Tag uind der Körper braucht weitere 9mg. Die sicherste Nahrungsquelle für Jod sind Kelp­Algen und Eier von Bio­Hühnern. Jodiertes Speisesalzist zwar besser als gar nichts, reicht aber als Lieferantoft nicht aus, da das Jod aus dem Salz verdunstet.

Wenn  bei  Ihnen  Schilddrüsenprobleme  vorliegen,.steigern Sie  Ihre Jodzufuhr  langsam und  lassen Sieam besten  alles  durch  einen Arzt  oder Heilpraktikerüberwachen, der sich mit Schilddrüsenproblemen undJod auskennt.

Empfohlene  tägliche  Dosis:  12,5  mg  als  Nahrungs­ergänzung

6. Trinken Sie Alkohol  - wenn überhaupt  - nur  inMaßen

Der  tägliche  Konsum  von  einem  oder  mehrerenalkoholische Getränken kann Ihr Risiko, Brustkrebs zuentwickeln,  um  60 %  erhöhen. Diese  Gefahr  ist  beiFrauen, die eine Hormonersatztherapie durchführen,weiter  erhöht.  Der  Konsum  von Alkohol  stört  dieFähigkeit der Folsäure, eines B­Vitamins, die DNA zureparieren.

Wenn Sie also trotzdem nicht auf Alkohol verzichtenmöchten, nehmen Sie einen Vitamin B­Komplex ein unddenken Sie daran, dass Gesundheit etwas mit Genussund nichts mit Abhängigkeit zu tun hat. Der Griff zumWeinglas, um ein Essen mehr zu genießen, ist etwasvollkommen anderes, als der Griff zum Weinglas, umAngst oder Trauer zu dämpfen.

7. Rauchen Sie nicht

Rauchen erhöht das Brustkrebsrisiko

8. Verzichten Sie so oft wie möglich auf Ihren BH,damit die Lymphflüssigkeit ungehindert zirkulierenkann.

Wenn Sie große Brüste haben, kann es schmerzhaftsein, zu lange auf den BH zu verzichten. Gleiches giltfür  sportliche Aktivitäten. Dennoch  sollten  Sie  dafürsorgen, Ihren BH nicht den ganzen Tag zu tragen undauch nachts möglichst darauf zu verzichten.

Wenn Sie Töchter oder Enkelinnen haben, bringen Sieihnen bei, dass Freiheit den Brüsten gut  tut. Es gibtkeine Belege dafür, dass der Verzicht auf den BH dieBrüste früher erschlaffen lässt, als dessen Verwendung.Die  Notwendigkeit    von BHs  für  den  Sport  oder  zurUnterstützung  ist  ein  kulturell  bedingter  Mythos  ­ursprünglich vermutlich von einem Korsetthersteller indie Welt  gesetzt. BHs sind modische Accesoirs undkönnen eine wunderbare Ergänzung Ihrer Garderobesein ­ aber kein medizinisches Gerät.

9. Achten Sie  auf  jede Art von Beschwerden derBrüste, die auf eine Notwendigkeit der hormonellenBalance hinweisen

Schmerzende  Brüste  sid  häufig  ein  Zeichen  vonsuboptimalen  Jodspiegeln  oder  zu  hohen  Östro­genspiegeln

Die Cortisol-Verbindung

Während der Perimenopause oder der Menopause istdas Hormon,  um das  man sich am meisten Sorgenmachen  sollte,  nicht  etwa    das  Östrogen  oder  dasProgesteron, sondern das Cortisol. Als Stresshormonsoll  das  Cortisol  vom  Körper  in  akuten  Stress­Situationen genutzt werden, um schnell körperlichenSchaden abzuwehren.

Egal ob Sie von einer Schlange gebissen wurden oderein Bakterium oder Virus in Ihr System eingedrungenist, Cortisol aktiviert vorübergehend Ihr Immunsystemund leitet eine entzündliche Reaktion ein, bei der weißeBlutzellen sich um das Pathogen versammeln, um eszu isolieren, bevor es attackiert wird.

Das Problem dabei besteht darin, dass das Cortisolgemeinsam  mit  seinem  Partner,  dem  Epinephrin(Adrenalin) nicht schnell genug aus Ihrem Organismusverschwindet sondern stattdessen Tage, Wochen oderMonate lang dort “herumlungert” und dann durch dieSenkung von Abwehr und Energie einen gegenteiligenEffekt hat. Chronische Ängste, Ärger, Trauer und Grollbewirken,  dass  Stresshormone  zu  lange  in  IhremOrganismus  verbleiben und  ihre Abwehr  verringern,Haut und Knochen dünn werden lassen, eine Gewichts­zunahme bewirken und allen Voraussetzungen für einemangelhafte  Gesundheit  ­  wie Depressionen,  Krebsund Herzerkrankungen ­ Tür und Tor öffnen.

Da Ihre Eierstöcke nun ihren Hormonausstoß senken,übernehmen Ihre Nebennieren einige der Aufgaben wiedie  Produktion  von  Progesteron,  Östrogen  undTestosteron  ­  wie auch  des  „Mutterhormons“  DHEA(Dehydroepiandrosteron) als Baustein für die anderenHormone.

Wenn aber die Nebennieren ­ walnussgroße Organe,die  oben  auf  ihren  Nieren  angesiedelt  sind  ­  zu  vielCortisol und Progesteron herstellen müssen, werdensie durch diese Aufgabe überlastet.

Daher  müssen die  Nebennieren  gewisse  Prioritätenbefolgen.  Sie  bevorzugen  die  Herstellung  derStresshormone, wodurch Produktion und Stoffwechselder anderen Hormone vernachlässigt wird.

Es gibt drei Möglichkeiten, die Hormone zu bestimmen:Speichel­, Blut­ und Urinuntersuchungen. Nachdem ich30 Jahre lang mit allen drei Testverfahren gearbeitethabe, ist mein persönlicher Liebling ­ den ich im Momentauch  für  den  verlässlichsten  halte  ­  die  serielleUrinuntersuchung,  bei  der  nicht  nur  Östrogen  undProgesteron,  sondern  auch  das  Muster  der  Stress­hormonausschüttung untersucht werden, was daraufhinweisen kann, ob Ihre Nebennieren zusätzliche Hilfe

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benötigen.

Wenn  Ihre Testergebnisse und Beschwerden daraufhinweisen,  dass  Sie  zu  wenig  Östrogen  haben,versuchen Sie ein Phytoöstrogen ­ ein Östrogen auspflanzlicher  Quelle  ­  wie Traubensilberkerze,  Maca,Leinsamen  oder  Pueraria  mirifica.  Geben  Sie  denPhytoöstrogenen  gegebüber  der  konventionellenHormonersatztherapie  den  Vorzug  und  meiden  Sieselbsverständlich die Pille.

10 Schwitzen Sie regelmäßig

Regelmäßiges Schwitzen  ist ein Teil des natürlichenSystems des Körpers, mit dem er Toxine ausscheidetund die Cortisolspiegel senkt. Sportliche Aktivität hilftihnen dabei,  die Spiegel von Östrogen  und anderenHormonen im “grünen Bereich” zu halten. Regelmäßigesportliche  Aktivität  senkt  das  Brustkrebsrisikovermutlich  ,  da  sie  die  Gesamtmasse  an  Körperfettreduziert, da Fett vermehrt Östrogen produziert. Nachden Ergebnissen einer Untersuchung hatten schlankeFrauen, die wöchentlich 4 Stunden Sport  treiben einum 760 % reduziertes Brustkrebsrisiko.

11.  Hüten  Sie  sich  vor  regelmäßigen  Mammo-graphien

Wie  eine grundlegende  Studie  zeigt,  hat  das  regel­mäßige Mammographie­Screening der  vergangenendrei Jahrzehnte bewirkt, dass bei 1,3 Millionen Frauenein Brustkrebs diagnostiziert wurde, da die Mammo­graphien  ein  so  genanntes  Duktuskarzinom in situ(DCIS) zeigten [5]. Das DCIS ist KEIN Krebs, sonderneine  Form  von  zellulärer Anomalie  MIT  der  Frauenhäufiger sterben als AN ihr, da sich der Befund in denmeisten Fällen nicht zu einem wirklichen Brustkrebsentwickeln  wird.  Wie Autopsiestudien  an  gesundenFrauen  in  den  40ern  ergeben  haben,  die  an  einemUnfall gestorben waren, wiesen 40 % davon ein DCISauf. Und so müssen sich Unmengen von Frauen einerStrahlen­ und/oder Chemotherapie bzw. einer Opera­tion unterziehen, die eigentlich überflüssig ist.

2014 empfahl das medizinische Gremium der Schweiz,alle  weiteren  Mammographiescreeningprogrammeabzusetzen,  da  sie  mehr  schaden  als  nutzen.  DerBericht  des  Gremiums  kam  zu  dem  Ergebnis:  “Fürjeden  im  Laufe  von  10  Jahren  durch  das  jährlicheMammographiescreening  verhinderten  Brustkrebs­todesfall bei amerikanischen Frauen im Alter von 50Jahren wird geschätzt, dass 490 bis 670 Frauen einenfalsch positiven Mammographiebefund erhielten, 70 bis110 davon einer unnötige Biopsie   unterzogen wurdenund  bei  3  bis  14  von  ihnen  wurde  ein  überdiag­nostizierter Brustkrebs  festgestellt, der wohl niemalsklinisch fassbar wird.” [6]

12.  Geben  Sie  einer  Thermographie  vor  einerMammographie den Vorzug

Anders als eine Mammographie, bei der Brustkorb undBrüste  STrahlen  ausgesetzt  werden,  entdeckt  eineThermographie  Wärmeherde  in  der  Brust,  die  auf

entzündlichen Veränderungen  beruhen  können.  DieErgebnisse verändern sich, wenn sich der Blutzuflussin  die  Gewebe  ändert.  Wenn  Blutgefäße  gebildetwerden, um einen Haufen abnormer Zellen mit DNA­Mutationen zu versorgen, setzt dieser Prozess Wärmefrei, die mit Hilfe einer Infrarotkamera dargestellt werdekann.

Grundsätzlich  sieht  man  mit  einer  <Thermographiepotenzielle  Probleme  lange  bevor  die  sich  zu  einerdiagnostizierbaren Krankheit entwickeln. Und man kanndarauf reagieren, indem man die Gesundheit der Brustverbessert  und  nach  drei  Monaten  eine  weitereThermographie  durchführt,  um  zu  sehen,  ob  dieEntzündung  zurückgekehrt  ist  oder  nicht.  Es  gibtStudienergebnisse von mehr als 40 Jahren und über800  von  Experten  begutachteten  (“peer­reviewed”)Studien, welche die Thermographie der Brust unter­stützen.

13.  Eliminieren  Sie  eine  negative  Selbstein-schätzung Ihrer Brüste und reden Sie mit anderenFrauen  nie  darüber,  dass  Sie  ihre  Brüste  nichtmögen

Seien Sie die erste  in  Ihre Familie oder Gruppe vonFreundinnen,  welche  die  Gewohnheit  ablegt,  überGröße oder Form  ihrer Brüste  zu klagen. Stehe Siestattdessen auf und äußern Sie  folgendes:  Ich habegroßartige Brüste. Wie ist das bei Dir? Warten Sie, wasdann passiert.

Und reden wir weniger darüber,, wie man Brustkrebsvermeidet und wie man ihn möglichst früh entdeckt undmehr davon wie es ist, gesunde Brüste zu haben undsie zu genießen!

QuellenDr.  Christiane  Northrup  ,  Recipe  for  healthy  breasts,  WDDTYeNews 21/7/15;  http://www.wddty.com/recipe­for­healthy­breasts.html1.   American  Society  for Aesthetic  Plastic  Surgery  (ASAPS);www.surgery.org/media/statistics2. JAMA, 2008; 300: 2030–53. J Steroid Biochem Mol Biol, 2007; 103: 708–114.Dishman  R  et  al.  Physical Activity  Epidemiology,  2nd  edn.Champaign, IL: Human Kinetics, 20125. N Engl J Med, 2012; 367: 1998–20056. JAMA Intern Med, 2014; 174: 448–54

Published: 7/1/2015 5:26:22 PM GMT

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„Schlüsselloch-Chirurgie” bei Kniegelenks-problemen - besser nicht!

Bei  Schmerzen  im  Knie  oder  einem  geschädigtenKniegelenk gilt die so genannte Schlüsselloch­Chirurgieals eine der großen medizinischen Errungenschaften.Aber wie eine neue  Studie gezeigt hat, sollte man dieseErrungenschaft besser auf den Müll werfen ­ die Risikensind größer als die Vorteile.

Denn diese Vorteile ­ wie z. B. weniger Schmerzen odereine bessere Beweglichkeit des Gelenks ­ sind in derRegel nach einem Jahr nicht mehr da und der Eingriffist mit einer Vielzahl von Risiken behaftet.

Der  Eingriff  ­  als Arthroskopie  oder  auch  Gelenk­spiegelung  (aus  griechisch  arthros  =  Gelenk  undskopein = schauen) bekannt,  erhöht die Gefahr vontiefen Venenthrombosen, Lungenembolien (Verschlussder großen  Lungenarterie)  oder  Infektionen  und  dieProzedur kann sogar zum Tode führen.

Dabei scheinen die “Erfolge” innerhalb von einem oderzwei  Jahren  zu  verschwinden,  wie  Forscher  derUniversität von Süd­Dänemark berichten. Ihrer Ansichtnach  ist  die Arthroskopie  für  Patienten  mit  Kniege­lenksbeschwerden ungeeignet ­ egal, ob sie unter einerArthrose leiden oder nicht.

Die  Ergebnisse  basieren  auf  einer Analyse  von  9Studien mit 1270 Patienten im Alter zwischen 48 und63 Jahren. Die meisten dieser Patienten berichten übereinen  “geringen, aber  signifikanten” Rückgang  ihrerSchmerzen  unmittelbar  nach dem  Eingriff,  aber  dieSchmerzen begannen nach etwa 6 Monaten zurück­zukehren. Die Beweglichkeit des Gelenks wurde durchden Eingriff nicht beeinflusst

QuellenBMJ, 2015; 350: h2747)http://www.wddty.com/keyhole­surgery­for­knee­problems­should­be­stopped­say­researchers.htmlKeyhole  surgery  for  knee  problems  should  be  stopped,  say

researchers, WDDTY e­News, 18. 06. 2015

Weizensensitivität: Die kleine Schwester derZöliakie

Wer  nach  einem Teller  Nudeln unter  Blähungen,Bauchschmerzen und Durchfall  leidet, glaubt oftglutensensitiv oder sogar glutenintolerant zu sein,also Zöliakie zu haben. Doch es  kann auch  eineandere - weniger bekannte - Erkrankung dahinterstecken: die Weizensensitivität.

Seit  Jahren  steigt  die  Zahl  der  Deutschen,  die  aufWeizen  und  Co  verzichtet:  Die  Öffentlichkeit  istsensibilisiert, die Ernährungsgewohnheiten ändern sichund  auch  die  Diagnosemethoden  werden  immerausgeklügelter.  Jeder  Supermarkt bietet  heutzutageeine ganze Reihe von glutenfreien Produkten an.  Inerster Linie zielen diese auf Patienten mit einer Zöliakieab – aber auch Menschen mit einer Weizensensitivitätprofitieren davon.

Blähungen, Migräne, Knochenschmerzen

Die Weizensensitivität macht sich wie die Zöliakie durchBlähungen, Schmerzen und Durchfall bemerkbar. Aberauch  Kopfschmerzen,  Migräne,  Lethargie  und  chro­nische Müdigkeit können die Folge sein. In extremenFällen  kommen Aufmerksamkeitsdefizitstörungen,Hyperaktivität,  Muskelbeschwerden sowie  Knochen­und Gelenkschmerzen hinzu.

Verursacht  werden  diese  Beschwerden  durch  eineangeborene  Immunität  gegen  bestimmte  Weizen­bestandteile. Allerdings steht hier nicht das Gluten imVerdacht  –  Betroffene  sind  demnach  nicht  gluten­sensitiv  ­,  sondern  die  sogenannten ATIs  (Amylase­Trypsin­Inhibitoren).  Diese  natürlichen  Eiweißekommen wie Gluten in Weizen und anderen Getreide­sorten  vor  –  daher  hilft  „glutenfrei“  trotzdem.  „ATIsaktivieren bestimme Zellen des angeborenen Immun­systems und der Körper produziert Entzündungsstoffe,die  letztlich  die  Beschwerden  verursachen“,  erklärtProfessor  Detlef  Schuppan,  Leiter  des  Instituts  fürTranslationale  Immunologie  und  der Ambulanz  fürZöliakie und Dünndarmerkrankungen am Universitäts­klinikum Mainz.

Verstärkte Symptomatik

Besonders gefährlich ist die Weizensensitivität offenbarfür Menschen mit bestehenden chronischen Entzün­dungen  und Autoimmunerkrankungen.  „In  tierexpe­rimentellen  Studien  verstärken  ATIs  durch  dieAktivierung  angeborener  Immunzellen  bestehendeEntzündungs­  und Autoimmunreaktionen“,  erläutertSchuppan.  Es  gebe  Hinweise  darauf,  dass  sichSymptome von Krankheiten wie Multiple Sklerose odereiner chronisch entzündlichen Darmerkrankung durchdiese Weizenproteine verschlimmern.

Diagnose nach dem Ausschlussprinzip

Die  Deutschen  Gesellschaft  für  Gastroenterologie,Verdauungs­  und  Stoffwechselkrankheit  (DGSV)empfiehlt Menschen, die Weizen, Roggen oder Gerstenicht vertragen, sich einer gründlichen Diagnostik zuunterziehen. Ob  jemand eine Weizensensitivität hat,ermitteln die Ärzte aktuell nach dem Ausschlussprinzip:Wenn  also  eine  Zöliakie  sowie  eine  Weizenallergieanhand  von  Blut­  und Allergietests  und  einer  Dünn­darmuntersuchung ausgeschlossen werden können, isteine  Weizensensitivität  wahrscheinlich.  Doch  dieForscher  haben  eine  neue  Nachweismethode  imKöcher: „Wir hoffen auf einen Serumtest, der geradein der Entwicklung ist“, berichtet Schuppan.

Glutenfrei hilft

Wer eine Weizensensitivität hat, sollte eine glutenfreieDiät,  ähnlich  wie  Menschen  mit  Zöliakie,  einhalten,empfiehlt  die  DGVS  in  ihrer  Leitlinie  „Zöliakie,Weizenallergie und Weizensensitivität“. Denn Glutenund ATIs kommen in denselben Produkten vor.

Allerdings sei es schon wichtig zu wissen, ob man untereiner  Zöliakie,  einer  Weizenallergie  oder  aber  einer

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Weizensensitivität  leidet, betont die DGVS, denn dieDiätempfehlungen unterscheiden sich. „Anders als beiZöliakie ist bei einer Weizensensitivität keine strikte Diätnötig“,  erläutert  Schuppan.  Damit  die  lästigenBeschwerden verschwinden, reichten wahrscheinlicheine  Reduktion  der  gluten­  und  damit ATI­haltigenLebensmittel um etwa 90 Prozent.

Schlecht verträgliche Kohlenhydrate

Unabhängig  davon  kann  bei  circa  20  Prozent  derBetroffenen, die mit weizenfreier Ernährung wenigerBeschwerden  haben,  eine  Unverträglichkeit  gegensonst unschädliche Kohlenhydrate, die  sogenanntenfermentierbaren Oligo­, Di­ und Monosaccharide undPolyole (FODMADS), vorliegen, warnen die Experten.Diese Kohlenhydrate kommen in Hülsenfrüchten sowiebestimmten  Obst­,  Gemüse­  und  Getreidearteninklusive Weizen vor.

Trotz  der  stetig  steigenden  Zahl  der  Menschen  mitUnverträglichkeiten betont die DGVS, dass für über 90Prozent der Bevölkerung der Verzehr von Weizen nachwie vor unschädlich sei.

Quellen:Felber  J.  et al::  Ergebnisse einer  S2k­Konsensus­konferenz derDeutschen Gesellschaft für Gastro­enterologie, Verdauungs­ undStoffwechselerkran­kungen (DGVS) gemeinsam mit der DeutschenZöliakie­Gesellschaft  (DZG)  zur  Zöliakie,  Weizenaller­gie  undWeizensensitivität (2015)Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie,Verdauungs­ und Stoffwechsel­krankheit (DGVS) vom Juni 2015Larissa  Melville,  Weizensensitivität:  Die  kleine  Schwester  der

ZöliakieNetdoktor newsletter vom 13. 07. 2015

Stents im Hirn fördern Schlaganfälle

Wenn ein Blutgefäß im Gehirn verstopft, soll ein Stenteigentlich helfen es offen zu halten. Tatsächlich erhöhtsich aber die Gefahr für einen weiteren Hirnschlag.

Ein  internationales  Forscherteam um Osama  Zaidatvom Medical College in Wisconsin hat in einer Studiezwei  unterschiedliche  Therapieformen  nach  einemSchlaganfall  verglichen:  53  Patienten  erhielten  einemedikamentöse Behandlung mit den BlutverdünnernClopidogrel und ASS; den Teilnehmern in Gruppe zwei(59) wurde jeweils ein Stent mit einem Ballonkatheterimplantiert.  Zusätzlich  bekamen  sie  die  gleichenMedikamente wie Gruppe eins. Alle Patienten wurdenbis mindestens ein Jahr nach der Therapie regelmäßiguntersucht.

Drei Mal so viele Schlaganfälle

Das überraschende Ergebnis: Der Stent brachte keineVerbesserung, sondern schnitt im Gegensatz zur reinenMedikamentenbehandlung deutlich schlechter ab. EinJahr nach der Behandlung hatten 34,5 Prozent in derStentgruppe aber nur 9,4 Prozent  in der Gruppe mitrein  medikamentöser  Behandlung  einen  weiterenSchlaganfall  erlitten.  Die  meisten  dieser  Ereignissetraten  in  den  ersten  30  Tagen,  nachdem  der  Stentimplantiert worden war, auf.

Die Medikamenten­Gruppe erlitt während des gesam­ten Beobachtungszeitraums auch keine Hirnblutungen,in der Stentgruppe passierte das  immerhin  fünf Mal.Außerdem waren bei den Patienten mit Stent innerhalbder 12 Monate drei Todesfälle zu verzeichnen, bei denrein  medikamentös  behandelten Teilnehmern  starbniemand im Untersuchungszeitraum.

Wie ein Schneepflug im Gehirn

Aber was ist der Grund für das schlechte Abschneidendes Stents? Die Wissenschaftler vermuten, dass dieBehandlung das Problem sozusagen verlagert. BeimEinbringen des Stents könnten Ablagerungen auf derBlutgefäßwand, sogenannte Plaques, abgeschabt undin benachbarte Blutleitungen geschoben werden. Diekönnen dann verstopfen und das löst einen weiterenSchlaganfall aus. (ab)

Quelle:Zaidat O. et al.: Effects of a balloon­expandable intracranial stentvs medical therapy on risc of stroke in patients with symptomatic

intracranial stenosis, JAMA, 2015.

Magenbypass-Operation NICHT fürDiabetiker geeignet

Seit nunmehr 7 Jahren warnen wir unsere Leser vordene  Gefahren  der  Magebbypass­Operation  ­  einerchirurgischen Prozedur, bei der die Größe des Magensverringert wird und die eine Reihe furchtbarer Kompli­katonen mit sich bringt.

So erleiden 4 von 10 Patienten mit (und nach)  einemMagenbypass eine Bauchwandhernie, Infektionen undVerdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Erbrechenund  Durchfällen.  Eine  amerikanische  Studie  derUniversität  von Arkansas  weist  explizit  auf  neuro­logischen Probleme hin, die nach einem Magenbypassentstehen können. Die am häufigsten auftretende undvermutlich am stärksten beeinträchtigende Nebenwir­kungen  ist  die  Myelopathie  ­  eine  Störung  desRückenmarks,die zum Verlust des Gefühls und sogarder Mobilität führen kann.

Liegt schwer im Magen

Trotz  aller  Gefahren  einer  Magenbypass­Operationempfiehlt ihn die Mainstream­Medizin nach wie vor alserste Verteidigungslinie gegen Erkrankungen, die mandurchaus ohne Medikamente oder  invasive Eingriffebehandelt werden wie z. B. einen Diabetes vom Typ II.

Vor  Jahren  hatten  einige  Ärzte  beobachtet,  dassmanche Patienten mit einem Magenbypass nach dem,Eingriff ihren Diabetes Typ II überwinden konnten. Wenwundert es, dass die Operation den Ruf als “Wunder­heilmittel” erhielt?.

In 2012 aber bewertete  eine Follow­Up­Studie mehrals 4.400 Personen mit einem Magenbypass und fandheraus,  dass  die  Erkrankung  bei  einem  Drittel  derBetroffenen, bei denen sich der Diabetes ursprünglichzurückgebildet hatte, 5 Jahre später wieder vorhandenwar.

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Gruppen  wie  die  American Diabetes Associationempfehlen  den  Magenbypass  bereits  bei  einemDiabetes Typ  II.  Frau  Dr. Anita  Courcoulas  von  derUniversität  Pittsburgh  behauptet,  der  Magenbypasskontrollierte eine Diabetes effektiver als Ernährung  undSport.

Das ist eine gefährliche und irreführende Behauptung,die zahllose verzweifelte Diabetiker in Gefahr bringenkönnte, da die  Ergebnisse einer 10 Jahre alten Studiezeigen, dass eine Magenbypass­Operation  für  jedenDiabetiker einem Todesurteil gleichkommen könnte.

Vor  einem  Jahrzehnt  fanden  Forscher  von  zweiUniversitäten  und  dem  Joslin  Diabetes  Centre  inMassachusetts heraus, dass Personen die sich einerBypassoperation  unterziehen,  durch  eine  plötzlichauftretende,  schwere  und  möglicherweise  tödlicheHypoglykämie (Unterzuckerung) gefährdet sind.

Wie  die  Forscher  erkannten,  kann  der  Eingriff  einegefährliche “Überproduktion von Insulin” hervorrufen ,durch  die  der  Blutzucker  auf  gefährliche  niedrigeSpiegel  absinkt  und zu  Beschwerden wie  Blackoutsoder erhöhtem Herzschlag führen kann.

Bei  dreien der Teilnehmer  dieser  Studie  musste  dieBauchspeicheldrüse  teilweise oder komplett entferntwerden,  um  den  ständigen  Ansturm  von  Insulineinzudämnmen, der sie sonst getötet hätte. Und siekönnen  davon  ausgehen,  dass  das  auch  anderenDiabetikern  passiert,  die  sich  zu  einer  Bypass­Operation überreden ließen.

Und  dabei  geht  es  beileibe  nicht  nur  um  niedrigenBlutzucker, der Ihre Gesundheit (und Ihr Leben) nacheinem  Magenbypass  gefährdet. Außer  den  Kompli­kationen,  die  wir  schon  erwähnt  haben  kann  derMagenbypasseingriff  auch  ein  Leberversagen,  einetiefe Venenthrombose, eine Lungenembolie und einenvollstäm ndige Zusammenbruch des  Immunsystemsnach sich zeihen.

Tatsächlich  stirbt  jeder  fünfzigste  Patient,  der  denEingriff durchführen lässt, innerhalb eines Monats nachder OP.

Wenn es Ihnen darum geht, Ihren Blutzucker besserzu  kontrollieren,  gibt  es  dafür  reichlich  bessereVerfahren, wie eine Ernährung  mit geringem Kohlen­hydratanteil  oder  Nahrungsergänzungsmittel  wieBerberin,  die  sicherer  und  wirksamer  sind  als  derMagenbypass!

QuellenGastric Bypass Surgery Is Not Safe For Diabetics, Daily Health e­Alet 07. 07. 2015„Weight­loss surgery better than diet and exercise in treating type2 diabetes, study finds“ Shirley S. Wang, 1. Juli  2015, The WallStreet Journal, wsj.com„Call  to make bariatric surgery as common as coronary bypass“Marlene Busko, Medscape, 2. Juli  2015, Medscape.com„Ethicon launches global effort to boost surgery for obesity“ BarrettJ.  Brunsman,  1.  Juli  2015,  Cincinnati  Business  Courier,bizjournals.comObesity  surgery  ‚seen  as  quick  fix‘,  published  online  18.10.12,bbc.co.uk

‚Statistics on Obesity, Physical Activity and Diet: England, January2008‘ published online by the NHS Information Centre, .ic.nhs.uk‚Private hospitals and the NHS report surge in patients having weightloss surgery‘ by Tom Bawden, published 06/04/09, The Times > ^^‚What  are  the  risks  of  gastric  bypass?‘ published  online,  hda­

online.org.uk

FDA warnt erneut vor entzünduhngs- undschmerzhemmenden Medikamenten

Einführung:

Mit Ausnahme der aspirinhaltigen Mittel verstärkt dieamerikanische  Food and Drug Administration (FDA)die Warnhinweue auf den Etiketten aller kortisonfreierentzündungshemmender Medikamente (NSAIDs ­ NonSteroidal Anti Inflammatory Drugs) dass die Einnahmedieser Medikamente mit einem erhöhten Herzinfarktund  Schlaganfallrisiko  verbunden  ist.  Diese  neuenWarnungen beruhen auf einer umfassenden Analyseneuer Sichrheitsinformationen. Unter Berücksichtigungdes weit verbreiteten Einsatzes dieser Medikamente ­sowohl rezeptpflichtig als auch frei verkäuflich ­ ist eswichtig,  dass  alle  Ärzte  und  Konsumenten  diesdeWarnungen berücksichtigen.

Hintergrundinformationen

Die NSAIDS, zu den Substanzen wie Aspirin, Ibuprofen,Naproxen, Celebrex, Piroxicam und Diclofenac zählen,werden in den USA (und auch in Europa) umfangreichzur Therapie von Arthritiden, Menstruationsbeschwer­den,  Kopfschmerzen.  Erkältungern  und  Grippeeingesetzt. Trotz ihres weit verbreiteten Einsatzes stelltsich  immer  mehr  heraus,  dass  diese  Medikamentegünstigsten Falls kurzfristig von Vorteil sind, langfristigaber  zu  Problemen  führen.  So  werden  in  den  USANSAIDs  jedes  Jahr  unmittelbar  für  mehr  als  7.500Todesfälle  verantwortlich  gemacht.  Darüber  hinausbeschleunigen  die  NSAIDs  bei  einer Arthrose  dasFortschreiten der Gelenkzerstörung

Was die Nebenwirkungen betrifft, können die NSAIDsminderschwere Probleme wie Magen­Darm­Probleme,Kopfschmerzen  und Schwindel  hervorrufen,  zu  dengefährlicherebn Nebenwirkungen zählen Magen­ undDarmgeschwüre,  Schlaganfälle  und  Herzinfarkte.Daher werden diese Medikamente eigentlich auch nurfür  den  kurzfristigen  Einsatz  empfohlen.  Trotzdemnehmen Millionen von  US­Bürgern tagtäglich NSAIDsein. Jedes Jahr werden in den USA über 70 MillionenNSAID­Rezepte  ausgefüllt.  Zusammen  mit  den  freiverkäuflichen Mitteln werden jährlich allein in den USAüber  30  Milliarden  NSAIDs­Dosen  konsumiert. AufGrundlage einer neuen Untersuchung der FDA wird derweit  verbreitete  Einsatz  dieser  Medikamente  alsproblematisch bewertet.

Neue Erkenntnisse

Die  FDA  beschäftigte  sich  mit  dem  Risiko  einesHerzinfarkts  oder  Schlaganfalls  als  Folge  einerNSAIDs­Einnahme  erstmals 2005,  was dazu  führte,dass ein spezieller Warnhinweis (”boxed warning”)aufden Etiketten der rezeptpflichtigen NSAIDs angeordnet

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wurde. Seitdem hat die Behörde eine Menge neuererSicherheitsinformationen von  rezeptpflichtigen  und  ­freien  NSAIDs  überprüft,  darunter  eine große  Meta­Analyse  klinischer  Untersuchungen  der  Sicherheitdieser  Medikamente. Auf Grundlage dieser umfangrei­chen Untersuchung und den Empfehlungen eines Bera­terkomittees  der  FDA  fordert  die  Behörde  nun  eineAnpassung der Etiketten, um die folgenden Schlussfol­gerungen zu berücksichtigen:

# Eine große Anzahl von Studien untermauern dieErgebnisse, dass NSAIDs ein erhöhtes Risiko fürkardiovaskuläre Ereignisse bewirken. Die geschät­zte der Risikosteigerung liegt bei 10 bis 50 % undkann je nach Mittel und Dosis sogar noch höherliegen

# Personen, die nach einem ersten Herzinfarkt mitNSAIDs behandelt wurden, neigten häufiger dazu,im folgenden Jahr an einem weiteren Herzinfarktzu sterben, als Patienten, die nach dem erstenHerzinfarkt NICHT mit einem NDAIDS behandeltworden waren.

# Zudem besteht durch die Einnahme von NSAIDs­auch eine erhöhte Gefahr des Herzversagens.

Um das Risiko durch die NSAIDs zu mindern, empfiehltdie  FDA,  die  geringste  wirksame  Dosis  über  diekürzeste mögliche Zeit  zu wählen und zudem sofortmedizinische Hilfe zu suchen, wenn nach der Einnahmeeines NSAIDs Symptome wie Thoraxschmerzen, Kurz­atmighkeit, plötzliche Schwäche­ oder Taubheitsgefühlein  einem  Teil  oder  einer  Seite  des  Körperrs  bzw.Sprachstörungen auftreten.

Kommentar

Wenn  die  FDA  die  Warnung  für  ein  Medikamentverstärkt, können Sie Gift darauf nehmen, dass mandiese Warnungen sehr ernst nehmen sollte. MeinesErachtens liegt das wahre Problem der NSAIDS darinbegründet, dass sie keine Erkrankung heilen. Sie sindlediglich biochemische Pflaster, die mit Sicherheit nichtfür  den  langfristigen  Einsatz  gedacht  sind.  Daherempfehle  ich, sie völlig zu meiden. Um die Situationauf den Punkt zu bringen,  richten sie sich nach den“Heftzwecken­Regeln” von Dr. Sidney Baker:

Regel Nummer 1: Wenn Sie sich auf eine Heftzweckegesetzt haben, braucht es sehr viel Aspirin, um denSchmerz zu lindern

Regel Nummer 2: Sitzen Sie auf zwei Heftzwecken,lindert die Entfernung einer Heftzwecke den Schmerznicht um 50 %

Regel Nummer  3:  Die  angemessene Lösung  desHeftzweckenproblems:  Entfernen  Sie ALLE  Heft­zwecken.

Das Fazit: Die konventionelle Medizin beschäftigt sichmit  der  Maskierung  von  Symptomen  durch  Medi­kamente,  statt  die  Ursache  der  Beschwerden  zuidentifizieren und zu beseitigen.  Im Gegensatz dazukümmert  sich  die  Naturheilkunde  ­  um  bei  demVergleich von Dr. Baker zu bleiben ­ darum, die Nägel

zu entfernen.  Denn schließlich  ist  so  etwas wie  einNSAIDS­ Mangel völlig unbekannt.

QuellenFDA Issues New Warning on Anti­inflammatory Drugs, Dr. Murray´sNatural Facts Newsletter 12. August 2015FDA  strengthens  warning  that  non­aspirin  nonsteroidal  anti­inflammatory drugs (NSAIDs) can cause heart attacks or strokes,

http://www.fda.gov/Drugs/DrugSafety/ucm451800.htm

Das Rezept des Monats

Zweierlei mit Gurke und Melone

Zutaten für 2 Portionen

1 Salatgurke

1 kg kernarme Wassermelone

5 El Zitronensaft

Zucker

grobes Meersalz

10 El Olivenöl

Pfeffer

1 Pk.Mini­Mozzarella­Kugeln,(285 g EW, 20 Kugeln)

1 Tl fein abgeriebene Bio­Zitronenschale

8 Stiele Basilikum

1/2 Tl Chiliflocken

Zubereitung

1. Gurke schälen. Mit einem Kugelausstecher rundum das weiche Innere das Gurkenfleisch zu Kugelnausstechen, (ergibt ca. 250 g Kugeln). Meloneschälen, aus dem Fruchtfleisch ca. 250 g Kugelnausstechen.

2. Gurken­ und Melonenreste grob würfeln. Mit 3 ElZitronensaft, 1/2 Tl Zucker, etwas Salz und 3 ElÖl in den Blitzhacker geben und alles sehr feinpürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmek­ken und bis zum Servieren kalt stellen.

3. Mozzarella­Kugeln abtropfen lassen. In einerSchüssel mit Zitronenschale, restlichem Zitronen­saft, 6 El Olivenöl, etwas Salz, Pfeffer und Zuckermischen. Gurken­ und Melonenkugeln unter­mischen und 10 Min. ziehen lassenBasilikumblättchen abzupfen (bis auf einige Blätt­chen), in sehr feine Streifen schneiden, unter denSalat mischen. Evtl. nachwürzen und anrichten, mitden Basilikumblättchen bestreuen.

4. Suppe in Gläser füllen, mit restlichem Olivenölbeträufeln und mit Chiliflocken bestreut servieren.

Zusatztipps zur Zubereitung

Der Salat: Gurke, Melone und Mozzarella schmeckenherrlich frisch, wenn’s draußen heiß ist. Super: DerSalat macht satt, die Suppe löscht den Durst. 2. DieSommersuppe: Weil beim Ausstechen von Meloneund  Gurke  Reste  übrig  bleiben,  kann  man  eineschnelle Suppe daraus mixen. Dann nur noch amnächsten Tag eiskalt servieren.

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Pommes und Co. machen vergesslich

Netdoktor Newsletter, 10. 08. 2015

Fett  ist  nicht  gleich Fett.  Transfette  sind  besonderstückisch: Sie schaden dem Gedächtnis. Das bedeutet,frittierte  Speisen,  Fast­Food,  Sahneeis  oder  Keksegehören nicht allzu oft auf den Speiseplan. Das zeigtesich vor allem bei jungen Männern.

Transfette  haben  einen  negativen  Effekt  auf  dieGesundheit,  etwa  das  Herz­Kreislaufsystem.  Dieungesättigten  Fettsäuren,  die  bei  der  Härtung  vonPflanzenölen entstehen, treiben die Blutwerte für dasschlechte Cholesterin  ­ das LDL­Cholesterin  ­  in dieHöhe. Das führt zu vermehrten Ablagerungen in denBlutgefäßen. Außerdem  verstärken  die  TransfetteEntzündungsprozesse im Körper.

Ein vergessenes Wort pro Gramm

Ob  das  insgesamt  auch  das  Gedächtnis  negativbeeinflusst, wollten Beatrice Golom und Alexis Bui vonder  University  of  California  genauer  wissen.  Dazuwerteten sie die Daten von 1.018 gesunden Probandenaus, die über einen Zeitraum von sechs Jahren erhobenwurden.  Die  Menge  an  Transfetten,  die  die  Test­personen aßen, wurde in Gramm pro Tag ermittelt. DieTeilnehmer  absolvierten  außerdem  einen  Gedächt­nistest: Dazu bekamen sie Wörter gezeigt und musstenerkennen, ob diese neu waren oder zum wiederholtenMal präsentiert wurden.

Für Männer unter 45 Jahren fanden die Wissenschaftlereinen klaren Zusammenhang: Wer oft Pommes undCo. aß, hatte ein schlechteres Erinnerungsvermögen.Für  jedes  tägliche aufgenommen Gramm Transfettekonnten sich die Testpersonen  durchschnittlich  0,76Wörter weniger merken.

Transfette sind nicht „sicher“

Der  negative  Effekt  der Transfette  blieb auch  dannerhalten,  wenn  verschiedene  Einflussfaktoren  wieBlutdruck, Body­Mass­Index oder Insulinwerte bei derDatenanalyse herausgerechnet wurden. Ältere Männernahmen  insgesamt  weniger Transfette  zu  sich.  DieWissenschaftler vermuten, dass sich deshalb bei ihnenkein Effekt der Transfette auf die Gedächtnisleistungfinden ließen. Der Anteil weiblicher Studienteilnehmerwar zu gering für die Datenauswertung.

„Unsere  Ergebnisse  zeigen,  dass  Transfette  demGedächtnis  schaden.  Und  das  im  hochproduktivenAlter, also bei Erwachsenen unter 45 Jahren“, so dieForscher. Sie plädieren deshalb dafür, dass Transfettenicht mehr als „sicher“ eingestuft werden, wie das bisherder Fall ist. (ab)

Quelle:Golomb  B. A.  and  Bui  A.K.  et  al.: A  fat  to  forget:  Trans  fat

consumption and memory, PLOS One, 17. Juni 2015.