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Geographische Rundschau 61 (2009) Heft 2 ls politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentren wirkten Städte seit jeher als besondere Anziehungs- punkte für Reisende. Wie Steinecke (2006, S. 114) aus- führt, dienten städtische Siedlungen bereits in der euro- päischen Antike als touristische Zielgebiete. Im 17. Jh. entwickelte sich die gängige Praxis, dass junge Adlige im Rahmen der sogenannten „Grand Tour“ ausge- dehnte Kultur- und Bildungsreisen in Europa unter- nahmen, bevor sie standesgemäße gesellschaftliche Funktionen wahrnehmen und eine Familie gründen sollten (vgl. Pagenstecher 2003; Steinecke 2007). Eine Rekonstruktion dieser Reisen hat Towner (1984; 1985; 1996) anhand von Reiseaufzeichnungen vorgenommen (vgl. Abb. 1). Viele der damaligen Reiseziele, wie z.B. Paris, Florenz, Rom und Venedig, zählen auch heute noch zu den wichtigsten Destinationen des Städtetou- rismus in Europa (vgl. Foto 1). Im Verlauf des 18. und 19. Jhs. wurde das Reisen zu- nehmend auch bei Dichtern und Malern beliebt, die ihre Eindrücke und Reiseerlebnisse in künstlerischer Form verarbeiteten und auf diese Weise einer breite- ren Öffentlichkeit zugänglich machten. Im Zuge der Herausbildung einer modernen Gesellschaft wurden freizeit- und erholungsorientierte Reisen, deren Ziel- gebiete keineswegs auf Städte beschränkt blieben, sukzessive auch für weitere Kreise der europäischen Gesellschaft möglich. Durch die Einführung einer modernen Sozialgesetzgebung mit arbeitsrechtlichen Bestimmungen für bezahlten Jahresurlaub konnte sich im Verlauf des 20. Jhs. das Phänomen eines buchstäb- lichen Massentourismus ausbilden (vgl. Becker 2000; 4 TIM FREYTAG, MONIKA POPP Der Städtetourismus verzeichnet seit einigen Jahren ein deutliches Wachstum und erlangt zunehmende Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für Städte und Metropolen. Zwischen 1995 und 2005 steigerte sich die Zahl gewerblicher Übernachtungen in europäischen Großstädten um etwa ein Drittel. Wie aber kommt es, dass sich Städtereisen in unserer Zeit zu einem der erfolgreichsten Marktsegmente der Tourismus- branche entwickelt haben? Welche Auswir- kungen hat das Wachstum für die betroffenen Städte? Welche Perspektiven bieten sich dem Städtetourismus und welche Herausforderun- gen sind damit verbunden? A Der Erfolg des europäischen Städtetourismus Grundlagen, Entwicklungen, Wirkungen Foto 1: Florenz gehört zu den klassischen Kulturmetropolen Europas – hier der Blick vom „größten Sofa der Welt“ über die Stadt Foto: M. Popp Hopfinger 2006). Beflügelt durch Innovationen im Be- reich des Transportwesens entstanden bedeutende Urlaubsdestinationen am Meer und in den Bergen, deren Beherbergungskapazitäten nach und nach aus- geweitet wurden. Während die allgemeine Reisemobi- lität einen raschen Anstieg erlebte, blieb die relative Bedeutung des Städtetourismus als Teilbereich des Fremdenverkehrs eher stagnierend bis rückläufig. Dies änderte sich erst in den 1990er Jahren, als ein regel- rechter Boom des Städtetourismus einsetzte. Aktuelle Dynamik In den europäischen Großstädten (ab 100 000 Ew.) ist seit Mitte der 1990er Jahre ein kontinuierlicher Anstieg der touristischen Übernachtungszahlen um durch- schnittlich etwa 3 % pro Jahr zu verzeichnen (vgl. Freytag 2007). In Deutschland erlebten mit Berlin, Hamburg und München die führenden Metropolen ein überdurchschnittliches Wachstum, während die weni- ger bedeutenden Städte der „zweiten Liga“ dahinter zurückblieben (vgl. Abb. 2 sowie Beitrag Kagermeier u. Arleth in diesem Heft). Freilich lassen sich anhand der amtlichen Statistik nur Trendaussagen zur Entwick- lung des Städtetourismus treffen (vgl. Textbox 1). Das gesteigerte Reiseaufkommen wird gleicher- maßen von Freizeittouristen und Berufsreisenden ge- tragen. Die zunehmende beruflich bedingte Mobilität ist das Ergebnis einer fortschreitenden globalen Ver- netzung, die vor allem im Bereich der gehobenen Dienstleistungen zu beobachten ist (vgl. Duhamel u. lizenziert f¨ ur Christian Deurer am 14.12.2016 lizenziert f¨ ur Christian Deurer am 14.12.2016

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Geographische Rundschau 61 (2009) Heft 2

ls politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrenwirkten Städte seit jeher als besondere Anziehungs-punkte für Reisende. Wie Steinecke (2006, S. 114) aus-führt, dienten städtische Siedlungen bereits in der euro-päischen Antike als touristische Zielgebiete. Im 17. Jh.entwickelte sich die gängige Praxis, dass junge Adligeim Rahmen der sogenannten „Grand Tour“ ausge-dehnte Kultur- und Bildungsreisen in Europa unter-nahmen, bevor sie standesgemäße gesellschaftlicheFunktionen wahrnehmen und eine Familie gründensollten (vgl. Pagenstecher 2003; Steinecke 2007). EineRekonstruktion dieser Reisen hat Towner (1984; 1985;1996) anhand von Reiseaufzeichnungen vorgenommen(vgl. Abb. 1). Viele der damaligen Reiseziele, wie z.B.Paris, Florenz, Rom und Venedig, zählen auch heutenoch zu den wichtigsten Destinationen des Städtetou-rismus in Europa (vgl. Foto 1).

Im Verlauf des 18. und 19. Jhs. wurde das Reisen zu-nehmend auch bei Dichtern und Malern beliebt, dieihre Eindrücke und Reiseerlebnisse in künstlerischerForm verarbeiteten und auf diese Weise einer breite-ren Öffentlichkeit zugänglich machten. Im Zuge derHerausbildung einer modernen Gesellschaft wurdenfreizeit- und erholungsorientierte Reisen, deren Ziel-gebiete keineswegs auf Städte beschränkt blieben,sukzessive auch für weitere Kreise der europäischenGesellschaft möglich. Durch die Einführung einermodernen Sozialgesetzgebung mit arbeitsrechtlichenBestimmungen für bezahlten Jahresurlaub konnte sichim Verlauf des 20. Jhs. das Phänomen eines buchstäb-lichen Massentourismus ausbilden (vgl. Becker 2000;

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T I M F R E Y TA G, M O N I K A P O P P

Der Städtetourismus verzeichnet seit einigenJahren ein deutliches Wachstum und erlangtzunehmende Bedeutung als Wirtschaftsfaktorfür Städte und Metropolen. Zwischen 1995 und 2005 steigerte sich die Zahl gewerblicherÜbernachtungen in europäischen Großstädtenum etwa ein Drittel. Wie aber kommt es, dasssich Städtereisen in unserer Zeit zu einem dererfolgreichsten Marktsegmente der Tourismus-branche entwickelt haben? Welche Auswir-kungen hat das Wachstum für die betroffenenStädte? Welche Perspektiven bieten sich demStädtetourismus und welche Herausforderun-gen sind damit verbunden?

A

Der Erfolg des europäischenStädtetourismusGrundlagen, Entwicklungen, Wirkungen

Foto 1: Florenz gehört zu den klassischen Kulturmetropolen Europas – hierder Blick vom „größten Sofa der Welt“ über die Stadt

Foto

: M. P

opp

Hopfinger 2006). Beflügelt durch Innovationen im Be-reich des Transportwesens entstanden bedeutendeUrlaubsdestinationen am Meer und in den Bergen,deren Beherbergungskapazitäten nach und nach aus-geweitet wurden. Während die allgemeine Reisemobi-lität einen raschen Anstieg erlebte, blieb die relativeBedeutung des Städtetourismus als Teilbereich desFremdenverkehrs eher stagnierend bis rückläufig. Diesänderte sich erst in den 1990er Jahren, als ein regel-rechter Boom des Städtetourismus einsetzte.

Aktuelle DynamikIn den europäischen Großstädten (ab 100 000 Ew.) istseit Mitte der 1990er Jahre ein kontinuierlicher Anstiegder touristischen Übernachtungszahlen um durch-schnittlich etwa 3 % pro Jahr zu verzeichnen (vgl.Freytag 2007). In Deutschland erlebten mit Berlin,Hamburg und München die führenden Metropolen einüberdurchschnittliches Wachstum, während die weni-ger bedeutenden Städte der „zweiten Liga“ dahinterzurückblieben (vgl. Abb. 2 sowie Beitrag Kagermeier u.Arleth in diesem Heft). Freilich lassen sich anhand deramtlichen Statistik nur Trendaussagen zur Entwick-lung des Städtetourismus treffen (vgl. Textbox 1).

Das gesteigerte Reiseaufkommen wird gleicher-maßen von Freizeittouristen und Berufsreisenden ge-tragen. Die zunehmende beruflich bedingte Mobilitätist das Ergebnis einer fortschreitenden globalen Ver-netzung, die vor allem im Bereich der gehobenenDienstleistungen zu beobachten ist (vgl. Duhamel u.

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Knafou 2007). Trotz verbesserter Kommunikations-technologien werden sogenannte face-to-face-Kon-takte im Zuge fortschreitender internationaler Wirt-schaftsbeziehungen immer wichtiger. Eine besondereRolle spielt in diesem Zusammenhang auch der Messe-und Kongresstourismus (vgl. Hank-Haase 1992).

Im Bereich der freizeitorientierten Nachfrage lässtsich ebenfalls eine deutliche Veränderung des Reise-verhaltens erkennen (vgl. Hennig 1999). Mehr undmehr Freizeittouristen nehmen vom klassischen Mo-dell des ausgedehnten und alleinigen Jahresurlaubs imSommer Abstand und entscheiden sich für zusätzlicheKurzreisen, die oft in Städte führen. Dieses Phänomenkann teilweise mit einer steigenden Anzahl von Single-und kinderlosen Haushalten sowie mit einer fortschrei-tenden Flexibilisierung der Arbeitszeit in Verbindunggebracht werden (vgl. Opaschowski 1997). Weiterhinbietet eine Städtereise die Möglichkeit, verschiedensteAktivitäten auf engem Raum miteinander zu kombinie-

ren: so kann der Besuch einer Veranstaltung z.B. mit ei-nem Einkaufsbummel, einer Stadtbesichtigung oder ei-nem Restaurantbesuch verbunden werden. Diese Mul-tioptionalität kommt dem erlebnishungrigen Reisen-den des 21. Jhs. sehr entgegen (vgl. Abb. 3). Deshalbkann der heutige Städtetourismus durchaus als Proto-typ des postmodernen Tourismus angesehen werden(Hopfinger 2007, S. 106).

Seitens der Städte wird oft ein erheblicher Aufwandbetrieben, um sich erfolgreich als touristische Destina-tionen im nationalen und internationalen Wettbewerbzu positionieren. Nachdem zahlreiche Innenstädte be-reits seit den 1970er und 1980er Jahren im Zuge vonSanierungsmassnahmen eine erhebliche Aufwertungerfahren haben, gewinnen nun vermehrt auch Aktivi-täten des Tourismus- und Stadtmarketings sowie dieAusrichtung von Großveranstaltungen und Events einezunehmende Bedeutung für den Städtetourismus (vgl.Jagnow u. Wachowiak 2000).

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Abb. 1: Zielgebiete und Routen der klassischen und romantischen Grand TourQuelle: eigener Entwurf; verändert nach Towner (1984; 1985; 1996)

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Städtetourismus heuteDer Städtetourist hat heute nicht mehr sehr viel mitdem Bildungsreisenden der „Grand Tour“ zu tun. ImZuge des aktuellen Booms hat sich das Besucherspek-trum stark erweitert. Der Deutsche Tourismusverbandschreibt in diesem Zusammenhang: „Ob Tagesausflüge,Wochenendtrips, Shopping-, Kultur- oder Geschäfts-reisen – in unseren Städten gibt es für jeden viel zusehen und zu erleben“ (DTV 2006, S. 4). In der Tat sindes in letzter Zeit auch verstärkt die mittleren Alters-gruppen, die Städtereisen unternehmen. Außerdem lie-gen Städtetouristen in Deutschland, sowohl hinsicht-lich des Einkommens als auch in Bezug auf das Ausbil-dungsniveau, nur geringfügig oberhalb des Durch-schnitts der Bevölkerung (DTV 2006, S. 42).

Zu den neuen Besuchertypen im Städtetourismuszählen Teilnehmer der „Love-Parades“ und Besucherdiverser Christkindlmärkte ebenso wie die Besucherder neuen „Flagship“-Museen (vgl. Beitrag Shoval indiesem Heft) oder eines der zahlreichen Musicals (vgl.Schmude 2003). Nicht zuletzt spielen auch die Shop-pingtouristen, die in eine Nachbarstadt fahren odereine der internationalen „Shopping“-Metropolen wieParis, New York oder Dubai besuchen, eine besondereRolle (vgl. Beitrag Schmid in diesem Heft). Im weites-ten Sinn können sogar großflächige Einzelhandels-geschäfte in Agglomerationsräumen als touristischeDestinationen erachtet werden, da die dort zu beob-achtenden Praktiken der Besucher gewisse Parallelenzum Städtetourismus und städtetouristischen Angeboterkennen lassen.

In Abb. 4 werden die vielfältigen Varianten desStädtetourismus in Form einer Typologie zusammen-fassend dargestellt. Eine prinzipielle Differenzierungwird dabei zwischen geschäftlich und privat motivier-ten Reisen getroffen sowie zwischen Reisen, bei denendie Stadt wegen ihrer spezifischen städtebaulich-kulturellen Attraktivität besucht wird (Stadt als Reise-motiv) und denen, bei denen die Stadt keine Rolle fürdie Wahl der Destination gespielt hat, wie z.B. beimBesuch von Verwandten oder aufgrund des Stand-orts eines Unternehmens oder einer Messe (DTV

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Die amtliche Statistik weist für den Tourismus-BereichDaten zur touristischen Infrastruktur und zu denjeni-gen Reisenden aus, die in Hotels oder anderen Beher-bergungsbetrieben untergebracht sind. Dies ist vorallem deswegen problematisch, weil nur 5 % der tou-ristischen Aufenthaltstage in Verbindung mit Über-nachtungen in Hotels oder anderen gewerblichenBeherbergungsbetrieben unternommen werden (DTV2006, S. 52). Private Übernachtungen und Tagesbesu-che bleiben gänzlich unberücksichtigt. Auch wenn dieamtliche Statistik deshalb nur einen groben Überblicküber tourismusbezogene Aspekte zu geben vermag,

stellt sie aufgrund ihrer kontinuierlichen Datenerfas-sung und nicht zuletzt mangels geeigneter Alternati-ven eine wichtige Quelle dar, auf deren Grundlagesich z.B. Trendaussagen und vergleichende Ein-schätzungen zur Bedeutung und Entwicklung städte-touristischer Standorte treffen lassen. Für differenzier-tere Untersuchungen und Fallstudien sind allerdingsergänzende Erhebungen ratsam, die es erlauben,einen für den jeweiligen Kontext angemessenenTourismusbegriff zu verwenden und eine stärkereDifferenzierung innerhalb des Städtetourismus vor-zunehmen.

Textbox 1: Städtetourismus im Spiegel statistischer Daten

Abb. 2: Entwicklung der Übernachtungszahlen (1996–2006)Quelle: eigene Ergänzungen; Datengrundlage: Statistisches Bundesamt

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2006, S. 8). In der Praxis kann es niemals eine voll-kommen „saubere“ Abgrenzung zwischen den einzel-nen Städtetourismustypen geben. Charakteristisch fürden Städtetourismus ist vielmehr, dass verschiedeneReisemotive und unterschiedliche touristische Akti-vitäten miteinander kombiniert werden können (vgl.Textbox 2 u. Abb. 4).

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Zentren des europäischen StädtetourismusAuf Grundlage der Übernachtungsstatistik lassen sichParis und London als Spitzenreiter des europäischenStädtetourismus identifizieren (zu den Vor- und Nach-teilen dieser Datenquelle vgl. Textbox 1). Die britischeHauptstadt verzeichnete im Jahr 2004 etwa 30 Mio.Übernachtungen, während die französische Metropoleinnerhalb der administrativen Grenzen ihrer 20 Stadt-bezirke sogar 32 Mio. Übernachtungen zählte. Das ent-spricht einer Tourismusintensität von 14,9 Übernach-

Abb. 3: Besucheraktivitäten im Städtetourismus: Das Beispiel HeidelbergQuelle: eigene Erhebungen (Heidelberger Gästebefragung 2006/07)

Städtetourismus im engeren Sinn(Stadtbesichtigung, “Stadterlebnis”)

Primärer kulturorientierterStädtetourismus

Sekundärer Städtetourismus

Übernachtungstourismus

Tagestourismus

Tages- und Übernachtungstourismus

AufenthaltsdauerArten des Städtetourismus

Stad

tals

Rei

sem

otiv

Stad

tals

Rei

sezi

el

geschäftlich freizeitorientiert / privat

Geschäfts- / Dienstreise

Messen und Ausstellungen

Tagungen und Kongresse

Besuch von Verwandten, Bekanntenund Freunden

Sportevents / Veranstaltungen u.ä.

Einkaufsausflug

Shoppingtourismus

Kulturelle Events / Veranstaltungen

Tagesausflug

Städtereise

Abb. 4: Typologie des StädtetourismusQuelle: eigener Entwurf

Aufgrund seiner vielfältigen Erscheinungsformen istder Städtetourismus heute begrifflich kaum nochklar zu fassen (vgl. Abb. 4). Dies ist ein Grund dafür,dass es keine einheitlich anerkannte Definition fürden Städtetourismus gibt (vgl. Meier 1994; Antonund Quack 2005). Wollte man angesichts der unter-schiedlichen Reisemotive und Besucheraktivitätenim Städtetourismus eine allgemeingültige Defini-tion geben, so müsste diese sehr (bzw. allzu) allge-mein bleiben (vgl. Hopfinger 2007). Eine derartigeDefinition könnte lauten:

Städtetourismus umfasst jede erdenkliche Form ei-nes Aufenthalts von nicht-ortsansässigen Menschen,die eine Stadt aus geschäftlichem oder privatemInteresse – sei es mit oder ohne Übernachtung –besuchen.

Je nachdem, mit welcher Form des Städtetourismusman sich befasst, können weitere Kriterien zur Ab-grenzung des betreffenden Tourismussegmentshinzugezogen werden. Zu den wichtigsten Kriteriengehören:

– Dauer des Aufenthalts– Ausgeübte Haupttätigkeit während des Auf-

enthalts– Entfernung zum Wohnort– Reiseziel (In- oder Ausland, Stadtgrößenklasse,

Städtetyp etc.)– Herkunft des Reisenden– Differenzierung zwischen Stadt als Reiseziel

und Reisemotiv– Unterscheidung zwischen Pauschal- und Indivi-

dualreisen

Im Zuge des sogenannten „cultural turn“ hat sich ein weiterer Zugang zum Phänomen des Tourismusentwickelt: Anstatt bei den Reisenden anzusetzen,haben verschiedene Autoren in den letzten Jahrenderen touristische Praktiken in den Blick genommen(vgl. z.B. Urry 1990). Diese Fokussierung erlaubt es,den Tourismus als ein System zu verstehen, inner-halb dessen spezifische Praktiken eine vermittelndeFunktion zwischen den Orten und Schauplätzeneinerseits und den Besuchern als touristischenAkteuren andererseits einnehmen (vgl. Equipe MIT2002).

Textbox 2: Definition des Städtetourismus

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tungen je Einwohner, die in Europa von keiner ande-ren Großstadt erreicht wird. Die Vergleichswerte fürLondon, Berlin und München liegen bei 4,9 bzw. 3,9und 6,1 Übernachtungen je Ew. Mit einigem Abstandauf Paris und London folgen im Hinblick auf die Über-nachtungszahlen mit Rom, Berlin, Prag und Madridvier Metropolen und Hauptstädte anderer bedeutendereuropäischer Staaten (vgl. Abb. 5). Hier deutet sichbereits an, dass die Verteilung der touristischen Über-nachtungszahlen ein ähnliches Muster zeigt wie diehierarchische Ordnung der nationalen Städtesysteme(vgl. Brunet 1989). Dies erklärt auch, weshalb die instärker zentralistisch organisierten Staaten befindli-chen Metropolen London und Paris eine höhere Stel-lung gegenüber den Hauptstädten von Deutschland,Italien und Spanien einnehmen. Ein ähnliches Musterzeigt sich für die Hauptstädte einiger kleinerer euro-päischer Staaten. Bei den Destinationen Palma deMallorca und mit Einschränkungen auch Prag ist hin-gegen eine Konzentration touristischer Funktionenersichtlich, die von der Positionierung im europäischenStädtesystem abweicht. Aktuell sind die beliebtestenStädte der Deutschen für privat motivierte Reisen imeigenen Land Berlin, München, Hamburg und Dres-den, während bei Auslandsreisen Paris, Rom, Wien undLondon ganz oben auf der Wunschliste stehen (F.U.R.2007, S. 6; vgl. Abb. 6).

Positive Effekte durch den StädtetourismusDer Städtetourismus ist ein sehr bedeutender und häu-fig unterschätzter Wirtschaftsfaktor (Steinecke 2006,S. 132–134). In Deutschland lag der Brutto-Umsatz imStädtetourismus 2004 bei 82,37 Mrd. € (DTV 2006, S. 51–57). Ein Großteil dieses Betrags entfällt auf

die Bereiche Einzelhandel (50 %) und Gastronomie (29 %), während die Beherbergungsbetriebe nur 7 %abschöpfen. Dies hängt damit zusammen, dass unterden Städtereisenden die Tagesausflügler dominieren.Ein erheblicher Teil der Einnahmen kommt der Regio-nalwirtschaft zu Gute, da er für Dienstleistungen, Zu-lieferungen und Reparaturen durch ansässige Betriebesowie für Lohn- und Gehaltszahlungen der Beschäftig-ten aufgewendet wird. Berücksichtigt man die Anzahlder Beschäftigten in Zulieferbetrieben werden durchden Städtetourismus in Deutschland mehr als 1,5 Mio.Arbeitsplätze unterhalten.

Weitere positive Auswirkungen können dadurchentstehen, dass vom Städtetourismus Impulse für dieInfrastrukturentwicklung und Unterhaltungsangebotein einer Stadt ausgehen. Durch ein reichhaltigeres An-gebot an Verkehrsmitteln, Restaurants, Einkaufsmög-lichkeiten, Freizeitangeboten (einschließlich Eventsund Großveranstaltungen) etc. wird ein Standort nichtnur unter touristischen Aspekten attraktiver, sondernauch für die ansässige Bevölkerung.

Eine weitere vorteilhafte Begleiterscheinung desTourismus betrifft das städtische Image. Die erfolgrei-che Vermarktung einer Destination hat zur Folge, dassder Standort auch über die touristische Wahrnehmunghinaus mit positiven Attributen versehen wird. EineVerstärkung dieses Effektes kann dadurch erzielt wer-den, dass Reisende im Anschluss an einen als ange-nehm empfundenen Aufenthalt als Multiplikatorenauftreten, indem sie anderen von ihren guten Erfah-rungen berichten. Auf diese Weise können Touristendazu beitragen, den Beliebtheitsgrad einer Stadt zu er-höhen. Im Zusammenhang mit dem städtischen Imagekönnen sich auch touristische Sehenswürdigkeiten undvorhandene Einkaufsmöglichkeiten als weiche Stand-

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Abb. 5: Hierarchie der Standorte des europäischen Städtetourismus (2004)Quelle: eigener Entwurf; verändert nach Freytag zit. in Duhamel/Knafou (2007, S. 42); Datengrundlage: Eurostat; TourMIS; eigene Recherchen

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ortfaktoren begünstigend für die Anwerbung von Mes-sen und Kongressen auswirken sowie einen Anreiz fürdie Ansiedlung von Unternehmen bieten (Steinecke2006, S. 133–134).

Negative Begleiterscheinungen des StädtetourismusDie nachteiligen Effekte des Städtetourismus beginnenbereits bei der Anreise, denn mit der Entscheidung zurtouristischen Mobilität sind zwangsläufig auch öko-logische Belastungen verbunden. Insbesondere dermotorisierte Individualverkehr und die seit einigen Jah-ren stark an Bedeutung gewinnenden Flugreisen (vgl.

Beitrag Freytag in diesem Heft) führen zum Verbraucherheblicher Mengen nicht erneuerbarer Energie, erzeu-gen Lärm und beeinträchtigen das Klima durch dieEmission von Schadstoffen. Die Tragweite der ökolo-gischen Belastungen wird deutlich, wenn man berück-sichtigt, dass in Deutschland 54 % der im Personen-verkehr zurückgelegten Wegstrecken den BereichenFreizeit und Tourismus zugeordnet werden können(vgl. DIW 1997).

Für die städtische Infrastruktur bringt der Touris-mus eine erhöhte Belastung mit sich, die oft mit saiso-nalen Schwankungen verbunden ist. Betroffen sindhier vor allem die Verkehrsinfrastruktur (vgl. Foto 2),der Energie- und Wasserverbrauch, die Abwasser- und

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Abb. 6: Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben europäischer Großstädte (2004)Quelle: Freytag (2008, S. 510); Datengrundlage: Eurostat; TourMIS; eigene Recherchen

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Abfallentsorgung sowie die Stadtreinigung. Vor diesemHintergrund wird vor allem ein hohes Aufkommen anTagestouristen mitunter als Belastung empfunden,denn sie geben vergleichsweise wenig Geld in der Stadtaus, nehmen aber die Infrastruktur in Anspruch undhinterlassen ihren Abfall.

Problematisch wird die Situation für städtischeDestinationen, wenn sie einem Massentourismus aus-gesetzt sind, der die Grenzen einer – wie auch immerzu definierenden – Verträglichkeit überschreitet. Aufdiese Weise kommt es an sehr stark nachgefragtenSchauplätzen zu negativen Beeinträchtigungen dahin-gehend, dass die Aufenthaltsqualität für die Touristendurch die als Crowding bezeichnete, subjektiv empfun-dene soziale Enge und erhebliche Wartezeiten gemin-dert wird (vgl. Keul u. Kühberger 1996). Jeder Reisendekennt die Enttäuschung, zu einem langersehnten Ortzu kommen und dann festzustellen, dass dieser bereitsvon Touristenmassen überströmt ist (vgl. Beitrag Poppin diesem Heft).

Auch im Bereich der touristischen Serviceleistungenwird eine hohe Touristendichte als Beeinträchtigungder Aufenthaltsqualität wahrgenommen. Eine touris-musbezogene Spezialisierung von Einzelhandel, Gas-tronomie und Hotellerie kann im Extremfall dazuführen, dass ein Ort nicht mehr authentisch wirkt undseine touristische Anziehungskraft verliert. Für dieeinheimische Bevölkerung hat der Massentourismusähnlich negative Auswirkungen. So werden Touristen-ströme von den Einheimischen bisweilen als Störungbei der außerhäuslichen Mobilität empfunden. Es kannso weit gehen, dass sich die Anwohner angesichts einermassiven Präsenz von Touristen in ihrem eigenenStadtviertel nicht mehr zu Hause fühlen. Häufig istaußerdem zu beobachten, dass es in touristisch gepräg-ten Straßenzügen zu einem Anstieg der Preise inGastronomie und Einzelhandel sowie möglicherweiseauch zu Mietpreiserhöhungen kommt.

Perspektiven Im Vergleich zu anderen Bereichen der Tourismus-branche ist der europäische Städtetourismus aufgrundder für ihn charakteristischen Diversität als rechtkrisensicher einzustufen. Es gibt derzeit keine Anzei-chen dafür, dass ein Ende des Booms im Städtetouris-mus in Sicht wäre. Trotzdem vollzieht sich das städte-touristische Wachstum keineswegs automatisch. DieStandorte stehen vielmehr in einem harten Wettbe-werb. Oft wird eine Entwicklung des Tourismus auchals Möglichkeit gesehen, im Zuge eines weitreichen-den wirtschaftlichen Strukturwandels neue Arbeits-plätze im Dienstleistungssektor zu schaffen. Währenddie Herausforderung für führende touristische Zen-tren vor allem darin besteht, das Besucheraufkommenplanerisch und organisatorisch zu bewältigen, trach-ten weniger bedeutende Tourismusstandorte danach,eine größere Zahl von Besuchern anzuziehen. Dabeispielt das Anwerben von „Low-Cost“-Fluggesellschaf-ten ebenso eine Rolle wie u.a. die Ausrichtung vonGroßveranstaltungen, Investitionen in Freizeitein-

richtungen und Einkaufszentren sowie weitere Initia-tiven im Bereich des touristischen Standortmarketing.

Seit den 1990er Jahren verfolgen einige Standortein Deutschland und anderen europäischen Staatendas Ziel einer nachhaltigen Entwicklung des Städte-tourismus. Dabei gilt die Leitlinie, Ressourcen zuschonen und dadurch einen dauerhaften Interessen-ausgleich zwischen Reisenden und Ortsansässigen zuschaffen. So wird der langfristigen Sicherung von Le-bens- und Aufenthaltsqualität als Grundlage für einenerfolgreichen Städtetourismus eine Priorität gegen-über Bemühungen um eine Steigerung der Besucher-zahlen eingeräumt, die vor allem durch ein kurzfristi-ges Interesse an ökonomischem Gewinn gekenn-zeichnet sind.

Diesbezügliche Maßnahmen für eine qualitativeAufwertung des Städtetourismus umfassen z.B. einebehutsame Dekonzentration von Besucherströmen,die Entwicklung alternativer touristischer Angeboteabseits der Hauptsehenswürdigkeiten sowie Besu-cherleitsysteme und andere Strategien zur touristi-schen Routenführung in der Stadt. Ein besonderesAugenmerk gilt dabei der Entwicklung von Anreizenzur Verlängerung der Aufenthaltsdauer und zurGenerierung von Wiederholungsbesuchen. Dahintersteckt die Vorstellung, dass ein Tourist, der länger undwiederholt in einer Stadt verweilt und diese im Rah-men mehrerer Aufenthalte besser kennenlernt, leich-ter mit den Interessen der Wohnbevölkerung in Ein-klang zu bringen ist als die Besucher und Reisegrup-pen des Massentourismus. Zudem wird in einzelnenStadtteilen versucht, einen (alternativen) Tourismusals ökonomische Ressource für die Schaffung lokalerArbeitsplätze und für die Stadtteilentwicklung zu nut-zen (vgl. Huning u. Novy 2008).

Von einzelnen Ausnahmen abgesehen zeigt sich je-doch, dass planerische Eingriffe die Entwicklung desStädtetourismus nicht oder nur sehr begrenzt steuernkönnen. Wenn ein Potenzial zur Ausweitung touristi-scher Angebote besteht, finden die Entscheidungs-träger der Tourismusbranche in der Regel auch einenWeg, um dieses Potenzial ökonomisch in Wert zusetzen. n

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Der Erfolg des europäischen StädtetourismusT I M F R E Y TA G, M O N I K A P O P P

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Foto 2: Individualisiertes Sightseeing mit dem Bus

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LiteraturANTON, C. und H.D. QUACK (2005): Städtetourismus: Überblick. In:

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AutorenDr. TIM FREYTAG, geb. 1969Universität Heidelberg, Geographisches Institut, Berliner Straße 48,69120 [email protected]/Forschungsschwerpunkte:Kultur-, Sozial-, Stadt- und Tourismusgeographie

Dr. MONIKA POPP, geb. 1970LMU München, Department für Geographie, Luisenstraße 37,80333 Mü[email protected]/Forschungsschwerpunkte:Stadt-, Kultur- und Tourismusgeographie, Geographische Handels-forschung

11Geographische Rundschau 61 (2009) Heft 2

Internet-ServiceBox

Deutscher Tourismusverband:Die umfangreiche Grundlagenuntersuchung zum Städte- und Kul-turtourismus in Deutschland sowie zahlreiche weitere Dokumenteund Zahlen des Deutschen Tourismusverbands können kostenlosals pdf heruntergeladen werden.www.deutschertourismusverband.de (Deu.)

Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.:Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. führt jährlichdie so genannte „Reiseanalyse“ durch. Einige Kernaussagen derReiseanalyse werden auf der Homepage des Vereins veröffentlicht.www.reiseanalyse.de (Deu.)

European Cities Marketing:European Cities Marketing ist ein Netzwerk zur Förderung des eu-ropäischen Städtetourismus, an dem sich mehr als 130 Städte aus31 Staaten beteiligen. Die Website vermittelt einen Überblick überdie Mitglieder und deren laufende Aktivitäten.www.europeancitiesmarketing.com (Eng.)

TourMIS:Das touristische Marketing-Informationssystem TourMIS wird vomInstitut für Tourismus und Freizeitwirtschaft an der Wirtschaftsuni-versität Wien betrieben. Das System bietet kostenlosen Zugang zutourismus- und marketingbezogenen Informationen und einer um-fangreichen Sammlung tourismusstatistischer Daten.http://tourmis.wu-wien.ac.at (Deu., Engl.)

The Success of European City Tourism

by Tim Freytag, Monika Popp

Experiencing rapid growth during the past few de-cades urban tourism has become a major economicresource for European cities. We can observe impor-tant changes concerning both the supply side of citytourism and the visitor practices of consumption.Whereas urban tourism used to be a privileged formof traditional cultural travel in former centuries withan increasing importance of business travel duringthe twentieth century, it combines now multi-foldmotives for travel activities. For this reason city tou-rism appears to be less exposed to a potential crisisthan other sectors of the tourism economy.

Summary

510902_04_11_Popp 22.12.2008 12:53 Uhr Seite 11

lizenziert fur Christian Deurer am 14.12.2016

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