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TORSTEN RASCH ORCHESTERLIEDER NACH TEXTEN UND MUSIK DER GRUPPE RAMMSTEIN GESANG: RENÉ PAPE SPRECHERIN: KATHARINA THALBACH DIRIGENT: JOHN CAREWE DRESDNER SINFONIKER 555 555-2

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TOR S T E NR ASCH

ORCHESTERLIEDERNACH TEXTENUND MUSIK DERGRUPPE RAMMSTEIN

GESANG:RENÉ PAPESPRECHERIN:KATHARINA THALBACHDIRIGENT:JOHN CAREWEDRESDNERSINFONIKER

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werden von einer alles ergreifenden Woge ausKlängen, die so alt sind wie die erste Schwin-gung, in ihrer verzehrenden Unmittelbarkeitjedoch immer wieder den ewigen Akt vonZerstörung und Schöpfung vollziehen, stelltalle Bilder in Frage.

Der klassische Liederzyklus ist eine vom Aus-sterben bedrohte Kunstgattung. In Schubert,Schumann, Brahms, selbst in Mahler, Straussund Schönberg zollen wir der Tradition Tribut,ohne uns bei aller Ergriffenheit mit unserenheutigen, von der Hektik des Alltags geprägtenÄngsten und Sorgen wiederzufinden. Musik alsRefugium. Eine Art Flucht nach hinten, die unsGeborgenheit vermuten lässt, auch wenn sieihren Schöpfern nicht selten Ausdruck ultima-tiver innerer Zerrissenheit war. Welch Anachro-nismus, ins dritte Jahrtausend mit einemLiederzyklus zu treten, der weder mit Postmo-derne kokettiert noch die Unentrinnbarkeitsich ständig wiederholender Mikrostrukturenzu einem die Seele verchromenden Grundmodellabgeklärter Weltaneignung macht. Musik, dieso trügerisch ist, weil sie so betörend schönist. Klangalchimie setzt sich über virtuelleAusweglosigkeit hinweg.

Am Anfang stand das Wort. Schon Dante wusste,dass er sich entscheiden musste, ob er mitseinen Worten Bilder entwerfen oder Klängeassoziieren wollte. Es bedurfte mehrerer Jahr-hunderte, bis die Musik zu jener Gewalt an-schwoll, die der Sprache des Schöpfers der

Commedia Divina eigen war. So blieb Dante bisheute ungleich öfter illustriert als vertont.Die Worte, aus denen sich der Liederzyklus„Mein Herz Brennt“ zusammenballt, sind kaumzehn Jahre alt, zum großen Teil sogar wesentlichjünger. Und doch findet sich in ihnen jeneEindringlichkeit wieder, die seit JahrtausendenTräger menschlicher Urängste und –Bedürfnisseist. Gesprochen oder gesungen, geflüstert odergeschrien setzen sie sich über die Limits vonGeografie und Chronologie hinweg. In ihrererschütternden Allgemeingültigkeit verbindensie sich mit den Elementen, welche ebenso daszirkulierende und pulsierende Universum ab-bilden wie das zufällig beim Zeitunglesenaufgewirbelte Staubkorn, gleichermaßen Wir-belstürme und Erdbeben auslösen wie milliar-denfach reproduzierte Mikrobefindlichkeitenvon Verlangen bis Eifersucht. Geigen, Pauken,Hörner schließen sich wie ein Zyklon umGedankenfetzen, so fragmentarisch wie folge-richtig, so zufällig wie erhaben über die Zeitenhinwegfegend. Wenn die Apokalypse mit derGenesis eins wird, beginnt mein Herz zu bren-nen. Der Klang verhallt, das Wort verstummt,doch legt sich das Gehörte und Durchlittenein seiner nachdrücklichen Schönheit wie einFilm auf seine Kreationen. Ob sich aus derAsche der Empfindungen ein gefiederter Erlöserempor schwingen wird, liegt hingegen nichtin der Macht der Schöpfer.

Wolf Kampmann

Der Blitz eilt dem Donner voraus. Doch währenderster nur für den Bruchteil eines Augenblickssichtbar ist, offenbart sich letzterer überfünf, zehn, zwanzig Sekunden. Mal entlädt ersich mit jähem Krachen, das nach hintenverebbt, ein andermal schwillt er grummelndan, um auf dem Höhepunkt seine ganze Kraftzu entfalten und sich leise zurückzuziehen. Esist der Donner, der unsere Seele beunruhigt,auch wenn der Blitzableiter unser Lebenbeschützt. Genauso ist es das Privileg derMusik, dem Ohr Welten zu ertasten, die dasAuge später festzuhalten glaubt. Zu schnellist das Spektrum der optisch wahrnehmbarenFarben abgerissen, um der Vielfalt der Klängeauch nur annähernd standhalten zu können.Und doch neigt der Mensch zu visuellen Ana-logien, um das Mysterium der Klänge durch-schaubar zu machen. Noch immer bunkern wirunsere Erinnerung in Fotoalben, weil wir demSchatten eher trauen als dem Hall. Dabei meintder Déjà-vu entgegen seinem wörtlichen Sinnkeineswegs das schon Gesehene, sondern dasGeahnte, Erträumte, Gefürchtete und in dieserForm schon Gehörte oder über das Ohr Antizi-pierte. Schicksal, Ahnung, Furcht sind mitFarben, Formen, Konturen kaum fassbar. Diebedeutenden Maler und Bildhauer haben inder epochalen Unvergänglichkeit ihrer WerkeSeelenabgründe bestenfalls beschrieben odermit Entsprechungen begreifbar gemacht, nie-mals jedoch mit jener brachialen Wucht insInnerste ihrer Adressaten geschleudert, wiedas große Musik vermag. Hinweg gefegt zu

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nicht vor Konservatismen und provoziert mitunerhörten Klängen. In seiner Art des Umgangsmit zeitgenössischen Texten und der histori-schen Einbettung brandaktuellen Gedankengutsvollzieht sich die Apotheose einer verlorengeglaubten Klangsprache.Die vor fünf Jahren gegründeten DresdnerSinfoniker sind in mehrfacher Hinsicht für dieUraufführung von „Mein Herz Brennt“ prädesti-niert. Das von Schlagzeuger Sven Helbig undHornist Markus Rindt initiierte weltweit einzigeSinfonieorchester, das sich ausschließlichzeitgenössischer Musik widmet, setzt sich ausMitgliedern fast aller großer Orchester Deutsch-lands und vieler renommierter europäischerOrchester zusammen. Alle Beteiligten eint derWille zur kollektiven musikalischen Gestaltungund die Leidenschaft für eine Musik ohneästhetische oder ideologische Scheuklappen.„Mein Herz Brennt“ ist eine ebenso folgerichtigewie provokante perspektivische Erweiterungdieses im internationalen Rahmen immer mehran Gewicht gewinnenden Orchesters.Komponist Torsten Rasch (geb. 1965) war 1974-82 Mitglied des Dresdner Kreuzchors, studiertean der Hochschule für Musik Carl-Maria vonWeber Komposition und Klavier und siedelte1990 nach Japan um, wo er für Film und Fern-sehen arbeitete. 1998 erhielt er den erstenKompositionsauftrag der Dresdner Sinfonikerfür die Vertonung von „Völuspa“. Auch BassRené Pape absolvierte seine Lehrjahre imKreuzchor. Noch als Student gab er seinenEinstand an der Deutschen Staatsoper. Er sang

große Partien unter Daniel Barenboim undZubin Mehta, wurde von Sir Georg Solti nachSalzburg geholt und ist seit 1994 auch inBayreuth tätig. James Levine brachte ihn 1995an die Metropolitan Opera in New York. KatharinaThalbach gehört zu den vielseitigsten deutschenSchauspielerinnen auf Bühne und Leinwand.Ihre Theater-Rollen, allen voran die„Dreigroschenoper“ und „Mutter Courage“, sindungezählt. Den internationalen Durchbruch alsFilmstar erlebte sie in Volker SchlöndorfsVerfilmung von „Die Blechtrommel“, jüngerenKinogängern wurde sie vor allem in„Sonnenallee“ zum Begriff. Seit 1993 setztesie auch als Bühnenregisseurin Akzente. ImBerliner E-Werk inszenierte sie zudem mit„Don Giovanni“ ihre erste Oper. Dirigent JohnCarewe lernte sein Handwerk unter anderembei Schönberg-Schüler Walther Goehr, OlivierMessiaen und dem jungen Pierre Boulez. 1957gründete er in London das New Music Ensemble.Seither arbeitete er mit vielen großen Orche-stern Europas. Tonmeister Joel Iwataki widmetsich hauptsächlich der Aufnahme und techni-schen Realisierung orchestraler Filmmusik,wobei ihm sein Gespür für Klangräume unddie Visualisierung von Klängen zugute kommen.Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören „PetSematary“, „Drugstore Cowboy“, „Alien III“,„The Red Violin“ und zuletzt „Frida“. Regelmäßigarbeitet er mit den Komponisten John Coriglia-no und Elliot Goldenthal zusammen.

Der mit den Dresdner Sinfonikern unter Leitungvon John Carewe, Sprecherin Katharina Thalbachund Sänger René Pape aufgeführte Zyklus „MeinHerz Brennt“ steht in der Tradition von GustavMahlers Kindertotenliedern nach Texten vonFriedrich Rückert oder Richard Strauss‘ „VierLetzten Liedern“ nach Vorlagen Hermann Hesses.Doch so sehr die schicksalhafte Verbindungvon Text und Musik hier an die deutsche Ro-mantik und späte Wiener Klassik erinnert, soaktuell und brisant ist doch der äußere Rahmen.Am Anfang standen Texte von Till Lindemann.Am Ende eines langen Prozesses von Transfor-mationen stand ein Liederzyklus, wie er inDeutschland seit einem halben Jahrhundertnicht mehr komponiert wurde.Produzent Sven Helbig las zunächst die Textevon Rammstein-Sänger Lindemann, ohne ihreUmsetzung durch dessen Band zu kennen. Erweilte in äußerst sensiblen Zeilen, die mitmenschlichen Urinstinkten, Ängsten und Emo-tionen spielten. Der Dresdner Komponist TorstenRasch war der geeignete Mann, LindemannsTexte in einen neuen sinfonischen Kontext zustellen. Rasch abstrahiert, doch auch er spieltmit Gefühlen und unternimmt einen Mondspa-ziergang in die Niederungen der Klang- undGeistesgeschichte, um von den Zeiten geläutertwieder genau in der Gegenwart aufzutauchen.Er bezieht sich auf Komponisten von Schubertbis Schönberg, versagt sich aber auch denSpaß an der Moderne nicht. Rasch experimen-tiert, fügt stringent zusammen, was aufs ersteOhr nicht zusammen gehört, fürchtet sich

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MUTTERORCHESTERLIEDI

DIE TRÄNEN GREISER KINDERSCHARICH ZIEH SIE AUF EIN WEISSES HAARWERF IN DIE LUFT DIE NASSE KETTEUND WÜNSCH MIR DASS ICH EINE MUTTER HÄTTEKEINE SONNE DIE MIR SCHEINTKEINE BRUST HAT MILCH GEWEINTIN MEINER KEHLE STECKT EIN SCHLAUCHHAB KEINEN NABEL AUF DEM BAUCHMUTTERICH DURFTE KEINE NIPPEL LECKENUND KEINE FALTE ZUM VERSTECKENNIEMAND GAB MIR EINEN NAMENGEZEUGT IN HAST UND OHNE SAMENDER MUTTER DIE MICH NIE GEBORENHAB ICH HEUTE NACHT GESCHWORENICH WERD IHR EINE KRANKHEIT SCHENKENUND SIE DANACH IM FLUSS VERSENKENMUTTERIN IHREN LUNGEN WOHNT EIN AALAUF MEINER STIRN EIN MUTTERMALENTFERNE ES MIT MESSERS KUSSAUCH WENN ICH DARAN STERBEN MUSSAUCH WENN ICH VERBLUTEN MUSSMUTTER GIB MIR KRAFT

BEWAHRET EINANDERVOR HERZLEID

DENN KURZ IST DIE ZEITDIE IHR BEISAMMEN SEID

DENN WENN EUCH AUCH VIELEJAHRE VEREINEN

EINST WERDEN SIE WIE MINUTENEUCH SCHEINEN

HERZELEIDBEWAHRET EINANDER

VOR DER ZWEISAMKEIT

HERZELEIDORCHESTERLIED

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SEEMANNORCHESTERLIEDIII

KOMM IN MEIN BOOT / EIN STURM KOMMT AUF / UND ES WIRD NACHTWO WILLST DU HIN SO GANZ ALLEIN / TREIBST DU DAVONWER HÄLT DEINE HAND/WENN ES DICH / NACH UNTEN ZIEHTWO WILLST DU HIN/SO UFERLOS / DIE KALTE SEE / KOMM IN MEIN BOOTDER HERBSTWIND HÄLT/DIE SEGEL STRAFFJETZT STEHST DU DA AN DER LATERNE / MIT TRÄNEN IM GESICHTDAS TAGESLICHT FÄLLT AUF DIE SEITEDER HERBSTWIND FEGT DIE STRAßE LEERJETZT STEHST DU DA AN DER LATERNE / HAST TRÄNEN IM GESICHTDAS ABENDLICHT VERJAGT SIE SCHATTENDIE ZEIT STEHT STILL UND ES WIRD HERBSTKOMM IN MEIN BOOT / DIE SEHNSUCHT WIRD / DER STEUERMANNNKOMM IN MEIN BOOT / DER BESTE SEEMANN / WAR DOCH ICHJETZT STEHST DU DA AN DER LATERNE/HAST TRÄNEN IM GESICHTDAS FEUER NIMMST DU VON DER KERZE / DIE ZEIT STEHT STILLUND ES WIRD HERBST / SIE SPRACHEN NUR VON DEINER MUTTERSO GNADENLOS IST NUR DIE NACHT / AM ENDE BLEIB ICH DOCH ALLEINEDIE ZEIT STEHT STILL / UND MIR IST KALT

SEHNSUCHTORCHESTERLIED

IV

LASS MICH DEINE TRÄNE REITENÜBERS KINN NACH AFRIKA

WIEDER IN DEN SCHOß DER LÖWINWO ICH EINST ZU HAUSE WAR

ZWISCHEN DEINE LANGEN BEINESUCH DEN SCHNEE VOM LETZTEN JAHR

DOCH ES IST KEIN SCHNEE MEHR DALASS MICH DEINE TRÄNE REITEN

ÜBER WOLKEN OHNE GLÜCKDER GROßE VOGEL SCHIEBT DEN KOPF

SANFT IN SEIN VERSTECK ZURÜCKZWISCHEN DEINE LANGEN BEINE

SUCHT DEN SAND VOM LETZTEN JAHRDOCH ES IST KEIN SAND MEHR DA

SEHNSUCHT VERSTECKTSICH WIE EIN INSEKT

IM SCHLAF MERKST DU NICHTDASS ES DICH STICHT

GLÜCKLICH WERD ICH NIRGENDWODER FINGER RUTSCHT NACH MEXICO

DOCH ER VERSINKT IM OZEANSEHNSUCHT IST SO GRAUSAM

SEHNSUCHT

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MEIN HERZ BRENNTORCHESTERLIEDV

NEBELORCHESTERLIED

VI

NUN LIEBE KINDER GEBT FEIN ACHTICH BIN DIE STIMME AUS DEM KISSENICH HAB EUCH ETWAS MITGEBRACHTHAB ES AUS MEINER BRUST GERISSENMIT DIESEM HERZ HAB ICH DIE MACHTDIE AUGENLIDER ZU ERPRESSENICH SINGE BIS DER TAG ERWACHTEIN HELLER SCHEIN AM FIRMAMENTMEIN HERZ BRENNTSIE KOMMEN ZU EUCH IN DER NACHTDÄMONEN GEISTER SCHWARZE FEENSIE KRIECHEN AUS DEM KELLERSCHACHTUND WERDEN UNTER EUER BETTZEUG SEHENNUN LIEBE KINDER GEBT FEIN ACHTICH BIN DIE STIMME AUS DEM KISSENICH HAB EUCH ETWAS MITGEBRACHTEIN HELLER SCHEIN AM FIRMAMENTMEIN HERZ BRENNTSIE KOMMEN ZU EUCH IN DER NACHTUND STEHLEN EURE KLEINEN HEISSEN TRÄNENSIE WARTEN BIS DER MOND ERWACHTUND DRÜCKEN SIE IN MEINE KALTEN VENENNUN LIEBE KINDER GEBT FEIN ACHTICH BIN DIE STIMME AUS DEM KISSENICH SINGE BIS DER TAG ERWACHTEIN HELLER SCHEIN AM FIRMAMENTMEIN HERZ BRENNT

SIE STEHEN ENG UMSCHLUNGENEIN FLEISCHGEMISCH SO REICH AN TAGEN

WO DAS MEER DAS LAND BERÜHRTWILL SIE IHM DIE WAHRHEIT SAGENDOCH IHRE WORTE FRISST DER WIND

WO DAS MEER ZU ENDE ISTHÄLT SIE ZITTERND SEINE HAND

UND HAT IHN AUF DIE STIRN GEKÜSSTSIE TRÄGT DEN ABEND IN DER BRUST

UND WEISS DASS SIE VERLEBEN MUSSSIE LEGT DEN KOPF IN SEINEN SCHOSS

UND BITTET EINEN LETZTEN KUSSUND DANN HAT ER SIE GEKÜSST

WO DAS MEER ZU ENDE ISTIHRE LIPPEN SCHWACH UND BLASSUND SEINE AUGEN WERDEN NASS

DER LETZTE KUSS IST SO LANG HERDER LETZTE KUSS

ER ERINNERT SICH NICHT MEHR

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ICH WILLORCHESTERLIEDVII

ICH WILL DASS IHR MIR VERTRAUTICH WILL DASS IHR MIR GLAUBTICH WILL EURE BLICKE SPÜRENJEDEN HERZSCHLAG KONTROLLIERENICH WILL EURE STIMMEN HÖRENICH WILL DIE RUHE STÖRENICH WILL DASS IHR MICH GUT SEHTICH WILL DASS IHR MICH VERSTEHTICH WILL EURE PHANTASIEICH WILL EURE ENERGIEICH WILL EURE HÄNDE SEHENIN BEIFALL UNTERGEHENSEHT IHR MICHVERSTEHT IHR MICHFÜHLT IHR MICHHÖRT IHR MICHKÖNNT IHR MICH HÖRENKÖNNT IHR MICH SEHENKÖNNT IHR MICH FÜHLENICH VERSTEH EUCH NICHTWIR WOLLEN DASS IHR UNS VERTRAUTWIR WOLLEN DASS IHR UNS ALLES GLAUBTWIR WOLLEN EURE HÄNDE SEHENWIR WOLLEN IN BEIFALL UNTERGEHENKÖNNT IHR MICH HÖRENKÖNNT IHR MICH SEHENKÖNNT IHR MICH FÜHLENICH VERSTEH EUCH NICHTKÖNNT IHR UNS HÖREN

ER WARTET AUF DEN MITTAGSWINDDIE WELLE KOMMT UND LEGT SICH MATT

MIT EINEM FÄCHER JEDEN TAGDER ALTE MACHT DAS WASSER GLATT

ICH WERF DEN STEIN ZU MEINEM SPAßDAS WASSER SICH IM KREIS BEWEGT

DER ALTE SIEHT MICH TRAURIG ANUND HAT ES WIEDER GLATT GEFEGTIM WEIßEN SAND DER ALTE MANN

ZITTERND SEINE PFEIFE RAUCHTNUR DAS WASSER UND ICH WISSENWOZU ER DIESEN FÄCHER BRAUCHT

DIE AHNUNG SCHLÄFT WIE EIN VULKANZÖGERND HAB ICH DANN GEFRAGT

DEN KOPF GENEIGT ES SCHIEN ER SCHLÄFTHAT ER BEVOR ER STARB GESAGT

DAS WASSER SOLL DEIN SPIEGEL SEINERST WENN ES GLATT IST WIRST DU SEHEN

WIEVIEL MÄRCHEN DIR NOCH BLEIBTUND UM ERLÖSUNG WIRST DU FLEHEN

DEN FÄCHER AN DEN LEIB GEPREßTIM TODESKRAMPF ERSTARRT DIE HAND

DIE FINGER MUßTEN SIE IHM BRECHENDER FÄCHER BLEIBT ZURÜCK IM SAND

ALTER MANNORCHESTERLIED

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VERY SPECIAL THANKS TO: FLAKE LORENZ

THANK YOU TO:CREW AT SCORINGSTAGEBERLIN, JOHN CORIGLIANO, FRANK ROTZSCH & CATERING TEAM, JENS SCHÜNEMANN, JENSBÜRGER, HANS-JÖRN WEBER, OLIVER BERGNER, BORIS SCHADE, JÜRGEN KLIMMECK, WIELAND REIßMANN, DOROTHEAKAISER, BIRGIT SCHMIDT, GÜNTHER SOMMER, MARTIN FISCHER, CHRISTL UND KARL NOLLE, ISOLDE UND MATTHIASRASCH, KEIJI KUSANO, UTTA UND ROLF SCHLETZKE, BRIGITTE UND HEINZ RINDT, ULRIKE, MICHIKO

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BESETZUNGDRESDNERSINFONIKER

FLÖTENKATRIN MAY (SOLO)GERRIT FRÖHLICHJAN JUNKER (PICCOLO)FRIEDERIKE SCHMIDT

OBOENBÄRBEL BÜHLER (SOLO)GUNTER BRAUERLISA OUTRED (ENGL.-HORN)MARKUS SCHUNKE (HECKELPHON)

KLARINETTENFRIEDEMANN SEIDLITZ (SOLO)NORMAN WEIDMANNANJA BACHMANNDANIEL KAISER (BASS- U. KONTRABASSKLARINETTE)

FAGOTTEANDREAS WILKE (SOLO)JENS SCHNEEGAßKERSTIN REIKEJOHANNES DONHAUSER (KONTRAFAGOTT)

TROMPETENJÖRG BAUDACH (SOLO IN «RAMMSTEIN VARIATIONEN»)MARKUS SCHWIND (SOLO)FRANK TIETZECLEMENS ILGNER

HÖRNERFRITZ KETSCHAU (SOLO)ALEXANDER PANSA (SOLO)WOLFRAM STRASSER

MATHIAS WEISSSTEFFEN HAMP

MANFRED DIPPMANN

POSAUNENSTEFAN GRUNER (SOLO)

NILS M. SCHINKERUWE GEBEL (BASSPOSAUNE)

CARSTEN MEYER (KONTRABASSPOSAUNE)

TUBENMARKUS HÖTZEL (SOLO)

WERNER GÖTZE

HARFENBRITT AREND

KATHARINA FIEBIGER

KLAVIER/CELESTATHOMAS MAHN

ADRIANA MLADENOVA (KLAVIER IN «ALTER MANN»)

PAUKENMARCEL RICHTER

SCHLAGZEUGVOLKER GREVE

THOMAS MÜHLEROLAND NEFFESTEFAN RINDT

SVEN HELBIG („ICH WILL“)

VIOLINENWOLFGANG HENTRICH (KONZERTMEISTER)PHILIPP BECKERT (STIMMFÜHRER 2. VIOLINEN)BETTINA ALBAN ABRILTILMANN BAUBKUSANNA BELLMANNBRANISLAW BLATNYSEBASTIAN DOLATAJULIA FITTLERSTEFFEN GAITZSCHANGELA GEIGERMARINA GRUNERUTA HAUSERJULIANE HEINZECHRISTINA HUHNKATRIN KÖSLERCHRISTIAN KÜSTERMANNRÜDIGER LEICHSENRINGANTJE LÖHRHEIKE LORENZLISA M. MAYFLORIAN MAYERBETTINA MROSALMUTH REINHOLDHENDRIKE SACKANDREA TEICHMANNSUSANNE WALTERRALF WITTMANNKARIN WURMYOKO YAMAMURAANNA ZIELIN'SKA

BRATSCHENKIRSTIN-MARIA PIENTKA (SOLO)

YEON SOOK HANROBERT HARTUNG

TABEA HUNDTANNEGRET MATTHEIS

HOLGER NAUMANNEVA OPPL

STEFFEN PICLSOPHIE VON KROSIGKHENDRIK VORNHUSEN

FRANZISKA WEIß

CELLIVICTOR MEISTER (SOLO)

ALEXANDER BRAUNJOHANNES BRÖDEL

SABINE GRÜNERJOHANNES KELTSCH

JOACHIM KÖHLERKATRIN MEINGAST

HENRIETTE-LUISE NEUBERTBENJAMIN SCHWARZ

BÄSSEMATHIAS MORCHE (SOLO)

TOM BRUNSTEFAN DIETZE

ANDREAS FLEMMINGRALF NOACK

ADRIAN STASIAKNORBERT WAHREN

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PRODUCED BY SVEN HELBIGCO-PRODUCED BY TORSTEN RASCHMUSIC RECORDED, EDITED AND MIXED BY JOEL IWATAKI

ALL LYRICS WRITTEN BY: TILL LINDEMANN, CHRISTOPH DOOM SCHNEIDER,DOKTOR CHRISTIAN LORENZ, PAUL LANDERS, RICHARD Z. KRUSPE-BERNSTEIN, OLIVER RIEDEL

ALL MUSIC WRITTEN BY: TILL LINDEMANN, CHRISTOPH DOOM SCHNEIDER, DOKTOR CHRISTIAN LORENZ,PAUL LANDERS, RICHARD Z. KRUSPE-BERNSTEIN, OLIVER RIEDEL, TORSTEN RASCH

EXCEPT „STIMMEN AUS DEM KISSEN“ MUSIC WRITTEN BY : TORSTEN RASCHEXCEPT „SEHNSUCHT ORCHESTERLIED IV“ MUSIC WRITTEN BY :TILL LINDEMANN, CHRISTOPH DOOM SCHNEIDER, DOKTOR CHRISTIAN LORENZ, PAUL LANDERS,RICHARD Z. KRUSPE-BERNSTEIN, OLIVER RIEDEL, MARTIN RAUER, DIETMAR SCHMIDT,SASCHA MOSER, TORSTEN RASCH

ALL MUSIC PUBLISHED BY: EDITION RAMMSTEIN (GEMA). ALL RIGHTS FOR THE WORLD O/B/O EDITION RAMMSTEINCONTROLLED BY MUSIK-EDITION DISCOTON GMBH (GEMA). ALL RIGHTS FOR THE US O/B/O MUSIK-EDITION DISCOTONADMIN. BY BMG SONGS, INC. (ASCAP).

EXCEPT „STIMMEN AUS DEM KISSEN“ PUBLISHED BY: TAMTAM MUSIKVERLAG FIALIK & SCHMIDT GBR (GEMA)

FOR SCORE RENTAL PLEASE CONTACT: BMG MUSIC PUBLISHING, NEUMARKTER STR. 28, 81673 MÜNCHEN, GERMANYTEL. +49-89-413 699 51 OR TAMTAM MUSIKVERLAG TEL. +49-30-4436950

ALL MUSIC RECORDED, EDITED AND MIXED AT SCORING STAGE BERLIN, JULY 2003TECHNICAL COORDINATION BY HOLGER SCHWARKPROTOOLS PROGRAMMING BY JÖRG SURREY AND HOLGER SCHWARKORCHESTRA RECORDING ASSISTED BY FALKO DUCZMAL AND ULI ELFERSMASTERED BY PETER MEW AT ABBEY ROAD STUDIOS, LONDONADDITIONAL RECORDINGS AT A-TRANE STUDIO BERLIN BY HOLGER SCHWARK,PLATEAU STUDIO MUNICH BY JÖRG SURREY

SOPRANO IN „SEEMANN ORCHESTERLIED III" BY JANA BÜCHNERCHOIR IN „SEEMANN ORCHESTERLIED III" BY MEMBERS OF DRESDNER KAMMERCHORDUDUK IN „SEHNSUCHT ORCHESTERLIED IV" BY ARAIK BAKHTIKYAN(THEME TAKEN FROM AN ARMENIAN TRADITIONAL)

ORIGINAL PHOTO OF MAN ON SKELETON BY HANS KUHRARTIST PHOTOGRAPYH BY HARALD HOFFMANNART DIRECTION AND DESIGN BY DIRK RUDOLPH

DRESDNER SINFONIKER MANAGEMENT: MARKUS RINDT AND SVEN HELBIG,