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1 6 Dezember 2011 Inhalt Generalversammlung 2011 & Ausflug auf den Monte Generoso 4 Bereich Lernende 7 Übung für jeden, der Spass daran hat 7 Bericht zur Lehrabschlussprüfung der Geomatiker und Geomatike- rinnen, Sommer 2011 8 100 Jahre Amtliche Vermessung Schweiz – bald beginnt das Jubiläumsjahr 10 Echo aus den Sektionen 12 Sektion Basel: Erstellung eines Leitungsabschnies für den Dorach Muenz im Pressrohrvortriebsverfahren 12 Termine & Eintrie 20 Projektarbeit BIZ-Geo: Baukoordination Gemeinde Meilen 21

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6 • D e z e m b e r 2 0 1 1

Inhalt

Generalversammlung 2011 & Ausflug auf den Monte Generoso 4

Bereich Lernende 7Übung für jeden, der Spass daran hat 7Bericht zur Lehrabschlussprüfung der Geomatiker und Geomatike-rinnen, Sommer 2011 8

100 Jahre Amtliche Vermessung Schweiz – bald beginnt das Jubiläumsjahr 10

Echo aus den Sektionen 12Sektion Basel: Erstellung eines Leitungsabschnittes für den Dorfbach Muttenz im Pressrohrvortriebsverfahren 12Termine & Eintritte 20

Projektarbeit BIZ-Geo: Baukoordination Gemeinde Meilen 21

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I m p r e s s u m

NotaBene FGS-Zeitschrift

ErscheinungsweiseErscheint: Anfang Mai, Anfang Dezember

Redaktionsschluss: 31. Januar, 31. August

AuflageDruckauflage: 1700 Exemplare

Deutsche Ausgabe: 1280 Exemplare

Französische Ausgabe: 350 Exemplare

Italienische Ausgabe: 70 Exemplare

HerausgeberVerband der Fachleute Geomatik Schweiz

Flühlistrasse 30B

3612 Steffisburg

Telefon 033 438 14 62

Fax 033 438 14 64

[email protected]

www.pro-geo.ch

ChefredakteurLaurent Berset

[email protected]

RedaktionAlessandra Bascio, Cathy Eugster, Christophe

Croset, Jérôme Ray und Mario Ritschard

GestaltungCathy Eugster

Übersetzungen und InserateVerband der Fachleute Geomatik Schweiz

Flühlistrasse 30B, 3612 Steffisburg

[email protected]

DruckDruck Sprint AG

Hegnaustrasse 60

8602 Wangen bei Dübendorf

Abonnementfür Mitglieder der FGS im Jahresbeitrag

inbegriffen

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Editorial

F G S • N e w s

Liebe Leserinnen, liebe LeserHeutzutage sind es nicht die Verbände,

die fehlen. Diese gibt es in jedem Be-reich, sei es in beruflicher Hinsicht oder in unserer Freizeit. Aber wie kommt man dazu, in einem Verband aktiv zu sein? Welches sind die Motivationen?

Eigentlich hatte ich nie daran gedacht, mich eines Tages in einem Berufsverband zu engagieren. Nicht aus mangelndem In-teresse, aber einfach, weil mir die Idee nie in den Sinn gekommen ist. Wir arbeiten schon den ganzen Tag in unserem Beruf. Welches Interesse soll man da noch ha-ben, einen Teil seiner Freizeit mit Aufga-ben im Zusammenhang mit seiner Arbeit zu verbringen? Diese Frage habe ich mir nie gestellt. Aber heute kommt mir da spontan folgende Antwort in den Sinn: die Leidenschaft für meinen Beruf.

Mit Freude habe ich die drei Schwer-punkte entdeckt, welche heute den Beruf Geomatiker bilden. Zuerst habe ich eine Berufslehre im Gebiet der Amtlichen Vermessung gemacht. Die Gelegenheit, eine technische Aufgabe mit einer prak-tischen Arbeit auf dem Feld zu verbin-den, ist sehr attraktiv. In der Natur zu sein und dort arbeiten zu können ist ein gros-ses Glück, auch wenn das Wetter nicht immer mitspielt. Da ich mich mehr und mehr von der wunderbaren Landschaft der Schweiz angezogen fühlte, habe ich eine zweite Lehre im Bereich der Karto-graphie gemacht. Der Kartograph ver-bringt jedoch fast keine Zeit auf dem Feld, denn er arbeitet den ganzen Tag auf

dem virtuellen Terrain einer Karte. Wer könnte die Details unserer Landschaft besser verstehen als er? Nun bin ich im Bereich der Geoinformation tätig, um die Themen, die unsere Landschaft betreffen, besser verstehen zu können.

Es ist eine Ironie, dass diese drei Beru-fe heute in einen Beruf zusammengefasst wurden. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich meine Leidenschaft verloren habe; vielleicht bin ich dadurch sogar prädestiniert, diese Funktion zu überneh-men? Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Vorgänger - Laurent Berset - bedanken. Er hat diese Aufgabe sehr gut gemeistert, und ich hoffe, dass ich mit ebensolchem Eifer in seine Fusstapfen treten werde.

Ich wünsche allen Leserinnen und Le-sern schöne Festtage und ein gesundes, glückliches 2012. ... und hoffe, dass auch Sie Ihre Leidenschaft für Ihren Beruf be-halten werden!

Cathy EugsterZentralpräsidentin

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Generalversammlung 2011 & Ausflug auf den Monte Generoso

Dieses Jahr hat uns die Generalver-sammlung ins schöne Tessin geführt. Die Reise durch die halbe Schweiz in Rich-tung Süden und zurück war eine will-kommene Abwechslung in unserem All-tag. Wir haben den weiten Weg gerne auf uns genommen. Schade, dass trotz des schönen, sonnigen Wochenendes nur we-nige Mitglieder den Ausflug nach Mend-risio gemacht haben. Wir bedanken uns bei jenen, die uns im Ticino „Gesell-schaft“ leisteten.

Die GV in Mendrisio war dieses Jahr besonders interessant und wichtig, denn wir haben uns unter anderem mit der neuen Vereinbarung mit der IGS und den anderen Verbänden und auch mit der Zu-stimmung für die Bildung der Genossen-schaft des BIZ-Geo auseinandergesetzt. Dazu kamen noch die vielen Wahlen des Zentralvorstandes, der Bereiche und na-türlich die Wahl unserer ersten Präsiden-tin in der FGS-Geschichte, Cathy Eugs-ter. Obwohl wir zahlreiche und vor allem auch interessante Themen hatten, blieb die GV zeitlich im Programm, und wir

konnten uns anschliessend bei einem Apéro entspannen und erholen.

Nach einer kurzen Erfrischung im Ho-telzimmer freuten wir uns aufs Bankett. Wir durften ein feines 5-Gang-Menü mit Spezialitäten aus dem Tessin geniessen. Es war ein gemütlicher Abend begleitet von einer Show der „Compagnia Duo + Une“, Mitglieder der Theaterschule Di-mitri aus Verscio.

Quelle: Claudio Frapolli

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Geomatiktage 2011

F G S • N e w s

Im Stadtzentrum von Mendrisio fand an diesem Abend ein Jazzfestival statt, welchem einige von uns später beiwohn-ten und dort den warmen Sommerabend gemütlich haben ausklingen lassen.

Am Samstag fand der Ausflug auf den Monte Generoso statt. Dieser war gut or-ganisiert, und wir mussten uns um nichts kümmern, sondern durften bei herrlichs-tem Sommerwetter einfach geniessen. Wir trafen uns um 9.30 Uhr am Bahnhof Mendrisio. Von dort nahmen wir den Re-gionalzug und anschliessend die Genero-so-Bahn. Die steile Fahrt mit der Zahn-radbahn durch die wunderschöne Land-schaft mit guter Fernsicht dauerte 40 Minuten und war unvergesslich schön. Die Station des Monte Generoso liegt auf 1704 m ü. M. Wir spazierten dann rund 15 Minuten bis auf den Gipfel des Berges «Monte Generoso», wo ein Triangulati-onspunkt der LFP Klasse 1 mit der

Nr. 13537250 steht. Von dort hatten wir einen traumhaften 360-Grad-Rundblick auf die Seen Lugano, Como, Varese und Maggiore, auf die Stadt Lugano, die Po-Ebene, vom Apennin bis zur Alpenkette, vom Gran Paradiso zum Monte Rosa. Auf der Spitze gab es in alle Himmels-richtungen Übersichtstafeln, auf welchen das jeweilige Panorama erklärt wurde. Wir können dazu nur sagen, HERRLICH und dass wir froh sind, diesen Ausflug ge-macht zu haben.

Beim hinunter spazieren haben wir noch Zeit auf der schweizerischen / itali-enischen Grenze verbracht. So schnell konnten wir ins Ausland fliehen - und das ohne Passkontrolle.

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F G S • N e w s

Am Mittag gab es im Gastbetrieb auf der Kulm ein typisches Tessiner Essen: feine Polenta mit einer Pilzsauce und Osso Buco. Als Dessert und für die Ver-dauung haben wir nochmals einen klei-nen Spaziergang zum «Belvedere» ge-macht.

Die Zahnradbahn hat uns dann um 15.45 Uhr wieder zurück ins Tal ge-bracht.

Ein wenig müde, aber froh einen so schönen Ausflug erlebt zu haben, fuhren wir zufrieden wieder nach Hause.

Alessandra & Cathy

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L e r n e n d e

Bereich Lernende

Bereich Lernende

Übung für jeden, der Spass daran hat

Gegeben:BA und HE orthogonal auf TG a = 4.70 m

Die Antwort finden Sie ab dem 20. Dezember 2011 auf www.pro-geo.ch

Gesucht:R = .......... m

a

5.60

BA

R

20.4

0

0.00

HE

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L e r n e n d e

Bericht zur Lehrabschluss-prüfung der

Geomatiker und Geomati-kerinnen, Sommer 2011

Von den 114 zur Prüfung angetretenen Kandidatinnen und Kandidaten haben 110 die Prüfung bestanden (96.5 %).

Der Gesamtnotendurchschnitt ist ge-genüber dem Jahr 2010 von 4.80 auf 4.85 leicht gestiegen.

Auch dieses Jahr schwanken die Durchschnittsnoten der einzelnen Prü-fungsaufgaben von 4.1 für die Abste-ckung bis zu 5.6 für die Plandarstellung. In der Fachkunde schriftlich beträgt der Durchschnitt 4.3, in den Berechnungen ist er auf 4.2 gesunken (Vorjahr 5.0). Be-denklich sind einzelne ungenügende No-ten in den mündlichen Befragungen.

Der Schnitt der praktischen Arbeiten ist bei erfreulichen 5.0. Einzelne Perso-nen hatten aber Probleme beim Feld-handriss. Hier wird vor allem Wert auf Genauigkeit, die Kontrollen aber auch auf die Wirtschaftlichkeit gelegt. Nicht wirksame Kontrollmasse oder aber auch überschüssige Messungen werden nega-tiv bewertet.

EDV-Prüfung in DM01Der Interlis-Check hat gut funktioniert

und die Kandidatinnen und Kandidaten konnten die Resultate mehrheitlich kor-rekt interpretieren. Die Anmeldungen

zum Checker waren dieses Jahr etwas harzig.

Wir möchten an dieser Stelle der Firma Infogrips herzlich danken. Sie hat uns den Checker für die Prüfung wiederum gratis zur Verfügung gestellt.

Wenig Mühe bekundeten die Kandi-dat/innen mit der Georeferenzierung des dxf-Files.

Kleine Anregungen für Änderungen an der Prüfung werden diesen Herbst in die Prüfung 2012 einfliessen. An den Grund-lagen hat sich nichts geändert!

Weitere Informationen zur Prüfung 2012 finden Sie ab diesem Herbst auf der Internetseite: http://www.berufsbil-dung-geomatik.ch/ aufgeschaltet.

Für sehr gute Leistungen konnten 14 Kandidatinnen und Kandidaten mit je ei-nem Büchergutschein und einer Aner-kennungskarte ausgezeichnet werden.

Note 5.7Graf Marco; Lutz, Schmid Ingenieure, Chur

Waser Sandra; Gossweiler Ingenieure, Dübendorf

Note 5.6Hasler Olivier; Koch und Partner,Laufenburg

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L e r n e n d e

Bereich Lernende

Meisser Michael; Hasler Müggler Quin-ter AG, Thusis

Messerli Damian; Hutzli + Kluser Geo-plan Team, Nidau

Note 5.5Bättig Franco; KIP Knoblauch Ingenieur und Planer, Wohlen AG

Brenn Mirco; Grünenfelder und Partner AG, Schiers

Hirsbrunner Samuel; Hasler, Müggler Quinter AG, Thusis

Januth Timon; BK Geoservice AG,Tafers

Stucki Pascal; Ruefer Ingenieure AG, Langnau

Note 5.4Casanova Flurin; KIP Knoblauch Ingeni-eur und Planer, Muri AG

Fankhauser Rita; Geobau Ingenieure, Münsingen

Fehr Markus; Hanno Konrad Anstalt,Schaan

Sterchi Simon; Wyss und Früh AG,Unterseen

Neues Qualifikationsverfahren ab 2014Gemäss der neuen Bildungsverord-

nung (2009) kommt ab 2014 das neue Qualifikationsverfahren zur Anwendung. Vorbereitungen dazu sind im Gange. Für die Beurteilung der Prüfungen sind fähi-ge und motivierte Berufsleute als Exper-te oder Expertin notwendig. Die Ausbil-dung für diese anspruchsvolle Aufgabe wird ab 2012/13 gestartet. Sollten Sie In-teresse haben, melden Sie sich bei Ihrem Berufsverband oder bei der Prüfungs-kommission. Insbesondere empfehlen wir allen Lehrbetrieben, Qualifikations-experten/innen zur Verfügung zu stellen und somit Synergien der Aus- und Wei-terbildung in Bezug auf die Bildungsre-form zu nutzen.

Die Prüfungskommission für Geomatiker und GeomatikerinnenChristoph Wyss / Karin Dober

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V + D • N e w s

100 Jahre Amtliche Vermessung Schweiz – bald beginnt das Jubiläumsjahr

Der Beginn des Jubiläumsjahrs «Amtli-che Vermessung Schweiz» rückt immer nä-her! In den vergangenen Monaten ist vieles angedacht und manchmal wieder verworfen worden; einige Ideen konnten konkretisiert werden:

JubiläumsauftaktAls Auftakt zum offiziellen Tag der

Amtlichen Vermessung Schweiz, der in der ganzen Schweiz begangen wird, fin-det am Mittwoch, 9. Mai 2012, in Bern auf dem Bundesplatz eine Veranstaltung statt. Im Zentrum des Anlasses steht die

erstmalige Präsentation der Sonder-briefmarke zu «100 Jahre Amtliche Vermessung Schweiz » mit dem Schirmherrn unseres Jubiläums, Alt-Bundesrat Samuel Schmid, sowie Ver-

tretern der Post und der amtlichen Ver-messung.

Weiter werden Geomatiklernende aus allen Sprachregionen unseres Landes ein überdimensionales Puzzle zusammenset-zen – ein Puzzle, das von Pascal Claivaz, Illustrator beim Le Nouvelliste gestal-tet wurde und, mit der Schweiz als Hintergrund, ver-schiedenste mögli-che und f iktive Szenen aus der amtlichen Vermes-sung darstellt.

Zudem wird es a u f d e m P l a t z Stände haben, an welchen Vermes-sungsfachleuten dem interessierten Pub-likum Auskunft über die amtliche Ver-

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V+D News

V + D • N e w s

messung geben können. Es werden Wett-bewerbe und Spiele durchgeführt und daneben wird auch für das leibliche Wohl gesorgt sein.

Tag der Amtlichen Vermessung SchweizAm darauf folgenden Samstag, dem 12.

Mai 2012, findet dann der offizielle Tag der Amtlichen Vermessung Schweiz statt: In allen Kantone werden an diesem Tag Aktivitäten stattfinden, sei dies zum The-ma Mittelpunkt im weitesten Sinn, z.B. im Rahmen eines Festaktes auf dem sozi-alen Mittelpunkt des Kantons oder in-dem am vermessenen Kantonsmittel-

punkt ein Baum gepflanzt wird oder mit einer geführten Wanderung zum Mittel-punkt, sei dies im Rahmen eines Tages der offenen Tür oder mit einer anderen Akti-vität.

Doch es finden während des ganzen Jahres Anlässe zum Jubiläum statt. Als Bei-spiele seien hier die Berufs-bildungsmessen genannt, an welchen die amtliche Ver-

messung vertreten sein wird, oder das Stadtmuseum Aarau, das einen Zyklus zum Thema amtliche Vermessung durch-

führen wird.

Erkundigen Sie sich doch auf www.cadastre.ch/2012: dort fin-den Sie alle Aktivitäten rund ums Jubiläumsjahr. Diese Liste wird laufend ergänzt.

Elisabeth Bürki & Karin Markwalder

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S e k t i o n e n

Echo aus den Sektionen

Sektion Basel

Erstellung eines Leitungs abschnittes für den Dorfbach Muttenz im Pressrohrvortriebsver-fahren

EinleitungDer Muttenzer Dorfbach ist seit bald

80 Jahren im Siedlungsgebiet weitgehend eingedolt. Der Querschnitt dieser Eindo-lung ist jedoch bis zur ihrer Einleitung in die Birs im Westen von Muttenz in meh-reren und längeren Abschnitten grob un-terdimensioniert. In der Folge kommt es oft und in grösserem Umfange zu Fehl-einleitungen von Bachwasser in die Schmutzwasserkanalisation. Dieses Fremdwasser stört den effizienten Be-trieb der zentralen Abwasserreinigungs-anlage (ARA). Bei starken Gewitterregen besteht überdies Überschwemmungsge-fahr in einigen Teilen des Siedlungsgebie-tes von Muttenz.

Im Rahmen der Erarbeitung des Gene-rellen Entwässerungsplans (GEP) wur-den diese Mängel aufgezeigt sowie Ver-besserungsmassnahmen evaluiert. Aus Kostengründen musste beispielsweise die Möglichkeit der Erstellung einer über 2km langen ausreichend ausgelegten Ab-leitung in der bestehenden Linienfüh-rung verworfen werden. Dasselbe galt auch für die Idee einer (teilweisen) Of-fenlegung des Baches, welche infolge der

topographischen Gegebenheiten kaum sinnvoll realisiert werden könnte und im voll überbauten Baugebiet zudem enorm viel Platz beanspruchen würde. Die im GEP aufgezeigte Lösung sieht demgegen-über die Erstellung einer neuen Ablei-tung des Dorfbachs in veränderter Lini-enführung auf rund 1.2km Länge vor. Anzuschliessen ist die neue Ableitung an einen bereits bestehenden und ausrei-chend leistungsfähigen Regenentlas-tungskanal, welcher in den Rhein nord-östlich von Muttenz einmündet.

Die Erstellung dieser neuen Ableitung des Dorfbachs ist die grösste Einzelmass-nahme innerhalb des GEP Muttenz. Für deren Realisierung wurden von der Ge-meindeversammlung CHF 4.7 Mio. be-willigt. Im Zuge der Planung des Bauvor-habens wurden für einzelne Streckenab-s c h n i tte v e r s c h i e d e n e m ö g l i c h e Leitungsführungen (horizontal und ver-tikal) und darauf abgestimmt die geeig-neten Bauverfahren geprüft. Bei den Bau-verfahren standen die konventionelle und die grabenlose Bauweise im Vorder-grund. Der Innendurchmesser der Lei-tung ist abhängig von den örtlichen Ge-fällsverhältnissen und beträgt über die gesamte Länge 1.00m bis 1.25m.

In einem rund 300m langen Bauab-schnitt am östlichen Siedlungsrand von Muttenz, in welchem die Kantonsstrasse sowie das Trasse der Tramlinie 14 unter-quert werden musste und in welchem keine weiteren umfangreichen Werklei-tungsbauvorhaben geplant waren, fiel der

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S e k t i o n e n

Sektionen

Entscheid zugunsten eines hydraulischen Pressrohrvortriebs (grabenlose Bauwei-se) mit einem Innendurchmesser von 1.25m. Vorgetrieben wurde die Leitung aus einem in der Streckenmitte abgeteuf-ten Pressschacht in Richtung der an den Abschnittsenden angeordneten Ziel-schächte. Nach erfolgtem Durchstoss in den ersten Zielschacht wurde die Press-vorrichtung im Pressschacht gewendet und im Anschluss daran die Leitung in Richtung des zweiten Zielschacht voran-getrieben. Im gut koordinierten Zusam-menspiel zwischen Bau- und Vermes-sungsfachleuten erfährt das Pressrohr-vortriebsverfahren in den Zielschächten eine hohe Anschlussgenauigkeit, welche sich mit derjenigen der konventionellen Bauweise vergleichen lassen kann.

Im nachfolgenden wird das Prinzip des hydraulischen Pressrohrvortriebs erläu-tert sowie die Vermessungsarbeiten, wel-che im Rahmen der Vortriebsarbeiten auszuführen waren, vorgestellt.

Prinzip des hydraulischen Pressrohrvor-triebs

Vom hydraulischen Pressrohrvortrieb, der so genannten geschlossenen oder gra-benlosen Bauweise wird gesprochen, wenn Kanäle aus Rohren oder anderen geschlossenen Profilen unterirdisch er-stellt werden und die eingebauten Ele-mente und der Abbauraum begehbar sind. Das Pressrohrvortriebsverfahren ist für Rohrinnendurchmesser von 1.00m bis 3.00m möglich. Die Längen variieren zwischen wenigen Metern bis mehreren

hundert Vortriebsmetern, die an einem Strang erstellt werden.

Nach erfolgtem Abteufen des Start-schachtes (Pressschacht) wird die Press-vorrichtung installiert. Beim hydrauli-schen Pressrohrvortrieb wird der Rohr-s t r a n g m i t d e r a n d e r S p i t z e positionierten Vortriebsmaschine mit Hilfe von hydraulischen Pressen aus dem Startschacht in Richtung Zielschacht vor-getrieben. Sind die Presszylinder kom-plett ausgestossen, werden sie zurückge-zogen und das nächste Vortriebsrohr wird in den Startschacht hinabgelassen, eingebaut und vorgepresst. Dieser Vor-gang wiederholt sich solange, bis der Zielschacht erreicht ist. Im Zielschacht wird die Vortriebsmaschine geborgen und anschliessend für den nächsten Ein-satz, respektive die nächste Vortriebseta-ppe vorbereitet. Bei zunehmender Vor-triebslänge nehmen die Vorpresskräfte infolge der Mantelreibung zu. Hierfür werden für die Verteilung der Vortriebs-kräfte Zwischenpressen eingebaut. Somit sind lange Vortriebstrecken bis zu mehre-ren hundert Metern realisierbar. Zudem wird der Ringraum zwischen den Vor-triebselementen und dem anstehenden Boden kontinuierlich mit einer Bentonit-Suspension verfüllt, womit die Mantel-reibung wesentlich verringert werden kann.

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S e k t i o n e n

Vortriebseinrichtung:1 Injektionsanlage 8 Widerlager 15 Pumpensumpf2 Rohrlager 9 Laser 16 Frischluftzufuhr3 Kran 10 Hauptpressen 17 Zwischenpressstation4 Mulde 11 Hydraulikaggregat 18 Schuttwagen 5 An- und Abtransport 12 Schachboden 19 Abbaugerät6 Schachtwand 13 Führungsschienen 20 Richtschild mit Arbeitsrohr7 Seilwinde 14 Druckverteilring

Bei instabilem Baugrund können Stützbühnen in den Richtschild einge-baut werden, um das Einstürzen von Ma-terial in den Abbauraum zu verhindern. Kohäsionslose, rollige Böden werden vorwiegend mittels Injektionstechnik sta-bilisiert.

Die Abbaumaschinen weisen grosse Eindring- und Reisskräfte auf und sind auch für sehr harte Bodenarten geeignet.

Im Schutze des Schildes wird das Erdma-terial abgebaut und die Vortriebselemen-te sukzessive nachgeschoben. Für die Förderung gelangen mit Seilwinden ge-zogene Schuttwagen (Carello) zum Ein-satz, welche das abgebaute Erdmaterial von der Ortsbrust zum Pressschacht för-dern.

Die grabenlose Bauweise bietet bei günstigen Voraussetzungen gegenüber

Schemaplan Pressrohrvortriebsinstallation(Quelle: Verbandszeitschrift VSP/ASEP; o.V./o.J.)

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S e k t i o n e n

Sektionen

der konventionellen Bauweise (Leitungs-verlegung im offenen Graben) vielfältige Vorteile. Nebst der einfacheren Unter-querung bestehender Bauwerke wie Stra-ssen, Häuser, Geleise, können die Stra-ssenaufbrüche und der Baustellenverkehr

deutlich minimiert werden, es entstehen meist auch nur lokale Verkehrsbehinde-rungen, und die Erdbewegungen und da-mit die Schmutz- und Lärmemissionen sind erheblich geringer.

Abb. 1: Einbau einer Zwischenpresse, Zufuhr von Frischluft und Elektrizität im Scheitel des Rohrs

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S e k t i o n e n

Begleitende Vermessungsarbeiten wäh-rend der Bauarbeiten

Der Vermessung kam bei diesem Pro-jekt über die gesamte Bauphase eine wichtige Rolle zuteil. Sie stellte die Grundlagen bereit, kontrollierte den Fortschritt während des Pressrohrvor-triebs und überwachte sensible oberirdi-sche Objekte. Grundlage für alle Vermes-sungsarbeiten bildete ein für dieses Pro-jekt neu angelegtes Baufixpunktnetz mit Anschluss an die amtliche Vermessung. Das Fixpunktnetz erstreckte sich über den gesamten Projektperimeter und stell-

te die Verbindung zwischen dem Start-schacht und den Zielschächten sicher.

Vor Beginn der Bauarbeiten wurden vor Ort die Sollachsen vom Startschacht und den Zielschächten markiert und mehrere Höhenrisse in unmittelbarer Umgebung angebracht. Diese Abste-ckung diente dem Bauunternehmen für den Aushub und die Sicherung der zirka 7m tiefen Schächte. Nach erfolgtem Aus-hub und Sichern des Startschachtes wur-den die Achsen und Höhen hinunter auf die Sohle des Schachtes übertragen, da-

Abb. 2: Abbau des Erdmaterials an der Ortsbrust vom Arbeitsplatz des Schildfahrers gesehen

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S e k t i o n e n

Sektionen

mit im Anschluss daran die Pressvorrich-tung durch die Bauunternehmung exakt positioniert und ausgerichtet werden konnte.

Für die Navigation des unterirdischen Pressrohrvortriebs hatte die Bauunter-

Abb. 3: Anzeige der aktuellen Lage des Pressrohrvortriebs und der Abweichungen zur Solltrasse am Arbeitsplatz des Schildfahrers

nehmung ein Tunnellasersystem einge-setzt, welches dem Schildfahrer im Ar-beitsrohr zu jedem Zeitpunkt die aktuel-le Lage des Pressrohrvortriebs und die Abweichungen zur Solltrasse berechnete und auf einem Bildschirm anzeigte.

Der Vermessungsspezialist unterstütz-te die Bauunternehmung mit der Justie-rung und Kontrolle des Tunnellasersys-tems und hatte das System mit den erfor-derlichen Grundlagedaten, respektive Koordinatenwerten der Trasseführung,

eingespiesen. In regelmässigen Abstän-den wurde zudem unabhängig zum ein-gesetzten Vortriebsystem die Lage und Höhe des Pressrohres kontrolliert und die Korrekturwerte zur Soll-Lage in ei-nem Messprotokoll festgehalten. Die Di-

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S e k t i o n e n

stanzmessung und Richtungsbestim-mung erfolgte dabei ausgehend vom oberirdischen Baufixpunktnetz und wur-de über Zwischenpunkte durch den neu-en Rohrkanal mit einem Durchmesser von 1.25m über eine Länge von zirka 160m bis zum Ende des Vortriebes über-tragen. Entscheidend für die Einhaltung der geforderten Genauigkeiten war die

exakte Richtungsübertragung im Start-schacht. Da die Tiefe des Startschachtes nur kurze Anschlussvisuren an das ober-irdische Fixpunktnetz erlaubte, hätte be-reits eine geringe Ungenauigkeit von we-nigen Millimetern in der Anschlussrich-tung auf eine Vortriebslänge von rund 160m eine Querabweichung von mehre-ren Zentimetern zur Folge gehabt.

Abb. 4: Periodische Kontrolle von Lage und Höhe des Press-rohrvortriebs durch Vermessungsspezialisten

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S e k t i o n e n

Sektionen

Abb. 5: Statue der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute

Oberirdisch überquert die Tramlinie 14 die Achse des Pressrohrvortriebs im rechten Winkel. Bereits geringfügige Sen-kungen am Trassee der Tramlinie hätten ungünstige Auswirkungen auf das Fahr-verhalten der Tramzüge. Damit allfällige Veränderungen an der Lage der Geleise zuverlässig festgestellt werden können, werden die vier Tramschienen vor, wäh-rend und nach dem Pressvortrieb mittels eines Präzisionsnivellements überwacht. Höhenveränderungen von 3mm werden dabei signifikant erkannt.

Zum Abschluss der Bauarbeiten erfolgt im Bereich der ausgehobenen Schächte die Instandstellung der Strassenoberflä-che. Die Vermessung liefert mit der lage- und höhenmässigen Absteckung von Strassenrand und Verkehrsinseln auch hier die nötigen Grundlagen und sorgt damit für die korrekte Vollendung des Bauwerks und die Einhaltung der rechtli-chen Eigentumsgrenzen.

Autoren:Andy Gössi, Gemeinde Muttenz, Bauverwaltung , Kirchplatz 3, 4132 Muttenz (Einleitung , Abbildungen 1-3 und 5)Daniel Hartmann, Grund- und Tiefbau AG Basel, Güterstrasse 88, 4002 Basel (Prinzip des hydraulischen Pressrohrvortriebs)Pius Kaderli, Jermann Ingenieure + Geometer AG, Altenmatteweg 1, 4144 Arlesheim(Begleitende Vermessungsarbeiten während der Bauarbeiten, Abbildung 4)

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S e k t i o n e n

Termine & Eintritte

Sektion AargauEintritte:

» Etter Selina, Fluri Daniel, Vögele Marc

Sektion Basel » 10. Februar 2012: Hauptversammlung

Eintritte: » Lehmann Martin, Vögtlin Christian

Sektion Bern - Solothurn » 26. Januar 2012: Hauptversammlung

Eintritte: » Fankhauser Rita, Guler Flurin, Haldi

Claude, Häusli Roger, Jöhr Simon, Linder Markus, Studer Martin, Zurflüh Marianne

Sektion FreiburgEintritte:

» Herbillon Stéphane, Prélaz Lionel, Ray Jérôme

Sektion Ostschweiz » 09. März 2012: Hauptversammlung

Eintritte: » Bucher Carmen, Fischer Luca, Frei Thomas,

Looser Pascal, Serwart Stephan

Sektion Rätia » 02. März 2012: Hauptversammlung

Eintritte: » Bandli Carla, Brenn Mirco, Geiges Pascal,

Graf Marco

Section Suisse occidentaleAdhésions:

» Ahmetaj Flaurant, Coenegracht Xavier, Zerbib Robin

Sezione TicinoAdesione:

» Beretta Carlo, Conte Davide, Donati Mauro, Pezzotti Marco, Spataro Simone, Togni Matteo

Section ValaisAdhésion:

» Morand Dan

Sektion ZentralschweizEintritte:

» Beyeler Fabian, Lustenberger Michael, Niffeler Laslo, Renggli René, Stadelmann Lukas, Vonlaufen Philip

Sektion Zürich » 27. Januar 2012: Hauptversammlung

Eintritte: » Cadruvi Renzo, De Fusco Palmerino,

Hallauer Ramona, Knobel Jannik, Schärer Marco, Schilliger Raphaela, Schmucki Manuel, Waser Sandra, Webber Sarah, Wessner Patrick

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Projektarbeit BIZ-Geo

Baukoordination Gemeinde Meilen

Im Oktober 2010 habe ich mit Erfolg die Ausbildung zum Geomatiktechniker abgeschlossen. Es freut mich, Ihnen in der heutigen Ausgabe eine Zusammenfassung meiner Diplomarbeit zu präsentieren. Mit der Diplomarbeit <Baukoordination Ge-meinde Meilen> habe ich einen Weg aufge-zeigt, über einen webbasierten Ortsplan Informationen zu Baustellen zur Verfü-gung zu stellen. Die Werke haben die Mög-lichkeit, über ein LOGIN Informationen über Baustellen im Bau und in Planung abzurufen. Die Öffentlichkeit kann sich über laufende Baustellen informieren.

Grundlagen

1.1 AusgangslageDie Gemeinde Meilen organisiert

halbjährlich ein Treffen der Werklei-tungseigentümer (Kanalisation, Elektri-zität, Wasser, Gas und Kabelkommunika-tion) und den öffentlichen Amtsstellen der Gemeinde- und Kantonsstrassen zwecks einer gemeinsamen Werklei-tungsbaukoordination. Ziel der Sitzung ist ein koordinierter Ablauf aller geplan-ten Tiefbauvorhaben.

Als Grundlage dienen ein Übersichts-plan und eine dazugehörende Tabelle. In diesen Werkzeugen werden sämtliche ge-plante Bauvorhaben eingetragen. Im Übersichtsplan werden die Baustellen geografisch visualisiert. Anhand des Bau-stellen-codes können die Detaildaten der

Baustellenprojekte in der Tabelle identi-fiziert werden. In der Baustellentabelle werden die wichtigsten Informationen zum geplanten Projekt geführt: Code, Strasse, Perimeter, Objekt, beteiligte Werke, Baubeginn, Bauende, Bauleitung mit Ansprechperson.

Baubeginn und Bauende werden ¼-jährlich mit Jahreszeit und Jahreszahl festgehalten (z.B. Herbst 2013).

Bei den beteiligten Werken werden das kritische/auslösende Werk und das fe-derführende Werk unterschieden. Nicht immer ist das auslösende Werk dasjenige mit dem grössten Bauanteil. Der bauliche Zeitplan wird vom federführenden Werk auf das kritische Werk abgestimmt.

An der Baukoordinationssitzung, unter der Leitung des Gemeindeingenieurs, werden die bestehenden Bauprojekte be-sprochen und nachgeführt. Neue geplan-te Bauvorhaben werden anschliessend aufgenommen und mit den dazugehören-den Attributen ergänzt. Das Sitzungspro-tokoll führt ein Mitarbeiter der Gruppe Vermessung der Bauabteilung Meilen.

Mit dem Sitzungsprotokoll erhalten die Sitzungsteilnehmer einen nachge-führten Übersichtsplan und die entspre-chende Tabelle zu den geplanten Bauvor-haben in der Gemeinde Meilen.

Die Bevölkerung der Gemeinde Mei-len erhält Informationen über beginnen-de Bauarbeiten über das offizielle Publi-

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kationsorgan (Meilener Anzeiger) und über die offizielle Homepage der Ge-meinde Meilen.

1.2 Zielsetzung der DiplomarbeitDie Integration, der sich im Bau be-

findlichen Bauvorhaben im WebMap (di-gitaler Ortsplan) der Gemeinde Meilen, soll der Bevölkerung der Gemeinde Mei-len helfen, die Bauvorhaben geografisch zu lokalisieren. Durch eine Informations-abfrage können neben der geografischen Lage, die Art der Bauten, der Baubeginn, das Bauende und die Bauleitung in Erfah-rung gebracht werden.

Durch ein passwortgeschütztes LO-GIN sind den Werken zusätzlich die sich in Planung befindlichen Bauvorhaben zu-gänglich. Zur besseren Übersicht können die Bauvorhaben getrennt nach dem pro-jektierten Baubeginn dargestellt werden. Die Möglichkeit der Darstellung der Werkleitungen bringt den Benutzern zu-sätzlich nützliche Informationen.

1.3 Erfassung und NachführungDie Baukoordinationssitzungen finden

wie bis anhin halbjährlich statt. An den Sitzungen werden die Informationen zu den bestehenden Projekten nachgeführt und neue Projekte aufgenommen. An-schliessend werden die Änderungen durch die Gruppe Vermessung im GIS der Gemeinde Meilen nachgeführt und im WebMap veröffentlicht. Hierzu wird eine eigene Fachschale <Baukoordinati-on> im GIS der Gemeinde Meilen er-stellt.

1.4 DokumentationDurch die Integration der Bauvorha-

ben im GIS wird der bis anhin im CAD geführte Übersichtsplan durch einen Plot aus dem GIS abgelöst. Die Übersicht über die Bauvorhaben in Tabellenform wird ebenfalls direkt aus dem GIS expor-tiert und als Excel-Tabelle abgelegt.

1.5 DatenmodellierungDas Datenmodell wird als ERM darge-

stellt und in INTERLIS1 und INTER-LIS2 beschrieben.

1.6 Schnittstelle zum WebGIS <ne@poljs>

Als Schnittstelle zum WebGIS <ne@poljs> dient für die Flächenobjekte das Format Shape und für die Attribute der Bauvorhaben eine Excel-Datei. Die Dar-stellung der Features im WebGIS wird durch Syntaxdefinitionen in einer <Map-Datei> definiert. Eine Darstellung der ge-planten Bauvorhaben nach dem projek-tierten Baubeginn dient einer besseren Übersicht.

1.7 BedürfnisanalyseAnhand eines Rundschreibens anläss-

lich der Baukoordinationssitzung vom 21.04.2010 wurde eine Bedürfnisanalyse bei den Werken und den öffentlichen Amtsstellen durchgeführt.

Die Visualisierung der Bauvorhaben im WebMap der Gemeinde Meilen wird positiv aufgenommen. Die bis anhin in der Baustellentabelle geführten Attribute sollen übernommen werden:

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» Code (z.B. 2.3.81) » Gebietdefinition ( 1 Feldmeilen, 2

Dorfmeilen, 3 Obermeilen), Bau-typ (1 Quartierplan, 2 Hochbau-ten, 3 Tiefbauten), laufende Num-mer

» Strasse » Strassenname des offiziellen Stra-

ssenverzeichnisses der Gemeinde Meilen

» Perimeter » von Strasse – bis Strasse » Objekt » Art der Arbeiten (Werkleitungs-

bau/Strassensanierung/Belagssa-nierung etc.

» Beteiligte Werke » Gemeinde, Tiefbauamt, Abwasser,

EW, Wasser, Gas, Fernsehen, Te-lefon

» projektierter Baubeginn » der projektierte Baubeginn wurde

bis anhin mit den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter angegeben. Die vorange-gangene Jahreszahl und der dazu-gehörende Quartalswert erlaub-ten eine Sortierung der Bauvorha-b e n n a c h p r o j e k t i e r t e m Baubeginn oder projektiertem Bauende.

» Durch die eindeutige ID-Num-mer der Datensätze kann auf ei-nen Quartalswert verzichtet wer-den. Zudem kann <Winter> für eine aussenstehende Person Un-klarheiten hervorrufen. Da Bud-getangaben dem jeweiligen Jahr zugeteilt sind, ist eine Quar-

talsaufteilung ab anfangs Jahr zweckmässig: JJJJ Jan-Mar; JJJJ Apr-Jun, JJJJ Jul-Sept, JJJJ Okt-Dez

» projektiertes Bauende » analog Baubeginn » Bauleitung » Ingenieurbüro / Adresse / Ort » Bauleiter » Ingenieurbüro / Adresse / Ort » Bemerkungen » zusätzliche Texteingabemöglich-

keit

Der Übersichtsplan über die öffentli-chen Bauvorhaben und die dazugehörige Liste der Bauvorhaben bleibt ein zentra-les Arbeitswerkzeug und wird wie bis an-hin nach den halbjährlichen Baukoordi-nationssitzungen nachgeführt und den Sitzungsteilnehmern zugestellt.

Datenmodell

2.1 Entity-Relationship Model (ERM)Im Entity-Relationship Model werden

Entitytypen (Datenbanktabellen) mit ih-ren Attributen und Beziehungen visuali-siert.

2.2 Datenmodelle INTERLIS1 und INTERLIS2

Der Beschrieb der Datenmodelle er-folgte anhand des ERM in INTERLIS1 und INTERLIS2.

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Implementierung

3.1 DatenbankDie Datenmodelle in INTERLIS stel-

len die Grundlage für den Aufbau der Datenbank <Baukoordination> und die anschliessende Implementierung in das vorhandene GIS der Gemeinde Meilen. Die Verwaltung und der Aufbau der kom-plexen Geodaten werden über den Arc-Catalog organisiert. Eine Personal-Geo-database beinhaltet Tabellen und Fea-

ture-Datasets. Letztere führen die grafischen Informationen. Neben Daten-tabellen werden in der Datenbank auch Verknüpfungstabellen definiert, welche die Objektbeziehungen der Feature-Clas-sen über Primär- und Fremdschlüssel or-ganisieren.

3.2 DarstellungFür die Darstellung im ArcGIS wird

ein neues Medium <Baukoordination> definiert. Die verschiedenen Darstellun-

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entlang bewegen, ist eine parzellenschar-fe Erfassung nicht notwendig.

Als Grundlage dient die <Übersicht der Bauvorhaben> Stand April 2010. Für die Projetarbeit werden 7 Bauvorhaben erfasst.

4.3 PlandruckFür den Plandruck wird in der Layout-

Ansicht ein Layout definiert. Für die De-finition stehen vordefinierte Vorlagen zur Verfügung wie Textboxen, Nordpfeil oder das Einfügen von Bildern und Ob-jekten. Die Layoutvorlage wird im <Plot-Studio> verwaltet.

4.3 DatenlisteEine Datenliste über sämtliche Projek-

te kann über eine XML-definierte Abfra-ge angezeigt werden und als EXCEL-File abgespeichert werden. Anhand einer Vor-lage wird das File in das gewünschte Out-putformat gebracht. Damit neue Einträ-ge rot eingefärbt werden können, wurde das Attribut <letzte Änderung> in der Tabelle <Objekt> eingeführt.

Informationenaus dem INTERNET

5.1 WebGIS ne@poljsDie Gemeinde Meilen betreibt ihr

WebGIS mit dem Produkt <ne@poljs> der Firma TYDAC AG. Als Grundlage-daten werden die Daten der amtlichen Vermessung verwendet. Im WebGIS wer-den intern neben der amtlichen Vermes-

gen und Abhängigkeiten werden in XML-basierten Dateien beschrieben. Diese organisieren Erfassung von Objek-ten, Objektreferenzen, Formatmasken, Darstellungslegenden, Suchfunktionen, Datenlisten und die Menüleiste für das Medium <Baukoordination>.

3.3 ProjektdefinitionIm <GEONIS Administrator> wird

das Projekt <Baukoordination> definiert durch Angabe von Datenquellen und ent-sprechenden Medien. Die Datenquelle <Baukoordination.mdb> wirkt dabei als Hauptdatenquelle. Als Grundlagedaten werden die Daten der amtlichen Vermes-sung über vordefinierte Darstellungsle-genden hinzugefügt.

Datenerfassung

4.1 SubtabellenDie 5 Subtabellen <Strasse>, <Werk>,

<projBautermin>, <Bauleitung> und <Bauleiter> werden mit den zur Verfü-gung stehenden Daten abgefüllt. Dabei kann das offizielle Strassenverzeichnis der Gemeinde direkt übernommen wer-den. Die restlichen Tabellen werden mit den vorhandenen Daten von Hand abge-füllt.

4.2 BauvorhabenDie Erfassung der Bauvorhaben kann

nun direkt im ARCGIS/GEONIS erfol-gen. Dabei werden die geplanten Baustel-len als Flächenfeature erfasst und an-schliessend attributiert. Da sich Baustel-len nicht immer den Parzellengrenzen

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sung zusätzliche Informationsebenen dargestellt:

» Als Hintergrundkarte kann zwi-schen der amtlichen Vermessung u n d d e m L u f t b i l d ( S t a n d 03.05.2008) gewechselt werden.

» Werkleitungsdaten von Abwasser, Wasser, Gas, Elektrizität, Fernse-hen.

» Gewässerschutz-, Naturschutzzo-nen und Altlastenstandorte - Da-tenlieferant Kanton Zürich.

» Abstandslinien, Zonenplan, Zivil-schutz, Strassenzustand, naturna-he Schutzobjekte und Points of Interests sind gemeindeeigene Datenbestände.

» Das Thema <Baukoordination> enthält die Layer <laufende Bau-stellen>, <Proj. laufendes Jahr>, <Proj. nächstes Jahr> und <ab übernächstem Jahr>.

5.2 Datensätze für das WebGIS mit Flächen und Attributen

Für die Darstellung der Bauvorhaben im WebGIS und die Abfrage der Ob-jektattribute werden die Daten aus Arc-GIS/GEONIS als SHAPE exportiert. Da die SHAPE-dbf keine Umlaute unter-stützt, wird die <baukoordination.dbf> mit der EXCEL-Liste der Datenview in <Microsoft Office Access> zusammenge-führt. Dabei werden die Bauvorhabenflä-chen mit den dazugehörigen Attributen aus der EXCEL-Liste verknüpft.

5.3 WebGIS-DefinitionenFür die Darstellung der verschiedenen

Themen im WebGIS wird für jedes The-ma eine MAP-Datei erstellt. In den MAP-Dateien werden die Konfigurationen der darzustellenden Ebenen definiert. Da laufende und projektierte Baustellen un-terschieden werden sollen, wir für jeden Layer eine eigene Map-Datei angelegt.

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Betriebskonzept

Änderungen werden direkt im Fach-medium <Baukoordination> des GIS der Gemeinde Meilen nachgeführt. Anschlie-ssend werden sämtliche Daten aus dem Fachmedium <Baukoordination> ausge-schrieben. Die bestehenden Daten im WebGIS der Gemeinde Meilen werden gelöscht und die neuen eingefügt. Das Update der Datenbank in der WebAppli-kation ne@poljs beschliesst die Nachfüh-rung.

Die Veröffentlichung der laufenden Baustellen über das WebMap der Ge-meinde Meilen bedingt eine Informati-onspflicht der Gruppe TUL (Tiefbau, Umwelt, Landschaft) an die Gruppe Ver-

messung innerhalb der Bauabteilung Meilen, sodass die laufenden Baustellen aktuell im WebMap für die Bevölkerung einsehbar sind.

Quellenverzeichnis

Die Software ArcGIS der Firma ESRI, GEONIS der Firma GEOCOM, die Webapplikation ne@poljs der Firma TY-DAC und Access der Firma Microsoft sind lizenziert durch die Gemeinde Mei-len und wurde für die Projektarbeit zur Verfügung gestellt.

Adrian SchmidBauabteilung Meilen, Vermessung.

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