32
0DQDJHUNQLJJH IU 6WXGHQWHQ 6LGR XQG 5RE *UHHQ YRQ <28 )0 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU 6WXGHQWHQ GHV (& (XURSD &DPSXV ZZZHFHXURSDFDPSXVFRP EDFKHORUVWXGLXP $W]H KHL]W HLQ P R RP F FR V R O OR H HO K KH F FK D DF E ED D D S SD R RS U X XU H HX H F H HF Z Z ZZ Z ZZ P X XP L LX G GL X XG W WX V VW U R RU V X XV S SX P PS D DP F FD F

6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist
Page 2: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

2

In der Lehrveranstaltung MedienpraxisFernsehen arbeiten die Studenten desEC Europa Campus in Baden-Badenund Mannheim mit Interviewpartnern,die sie selbst aussuchen, wie „DasDing“-Moderator Rainer M. Jilg undKSC-Spieler Lars Stindl. Ziel ist dieProduktion von Youtube-Porträts fürdie campuseigene Homepage. Doch bevor die Studenten ihre Inter-views führen, geben ihnen die TV-Jour-nalisten Jürgen Braun und Jörg Wegnereine Einführung in die Technik, bei dereines sofort vermittelt wird: „Kamerassind dumm.“ Um scharfe Beiträge zuproduzieren, reicht es nicht, das Stativaufzubauen und auf Record zu drücken.„Als erstes sollte man im Umgang mitder Kamera wissen, dass weiß nicht

gleich weiß ist und scharf auf dem Dis-play noch lange nicht scharf auf demBand bedeutet“, erläutern die Dozenten. Dann geht es mit dem gedrehten Mate-rial an die Schnittlaptops. Mit einemprofessionellen Videoschnittprogramm

bearbeiten die Studenten die Bänder bisspät in den Abend. Am Ende überwiegtaber immer ein Gefühl des Stolzes,wenn der fertige Beitrag auf Youtubezum ersten Mal zu sehen ist.

Fabian Roth

Medienpraxis Fernsehen

„Kamerassind dumm“

Mit Mikrofon und Kamera fangen die EC-Studenten Töne und Bilder ein.

Live miterleben konnten die Studen-ten des EC Europa Campus in Baden-Baden die Entstehung der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) inKarlsruhe von der Redaktion bis zumAndruck. Redakteur Michael Jankeführte sie durch das Medien-Unter-nehmen und gab auf alle Fragen derBesucher Antwort.

Jan Rohwedder

Hochtechnisch: Die Laserpresse der

Badischen Neuesten Nachrichten.

„Geschmacksfragen“ ist der Titel des Fernsehmaga-zins, das die Studenten des EC Europa CampusBaden-Baden und Mannheim im Rahmen ihresCrossmediamoduls für den Sender BWfamilyTVzum Thema „Ernährung“ produzierten. Sie erlebteneine Woche lang den Redaktionsalltag unter der Lei-tung von TV-Journalist Jürgen Braun. Die Studen-ten recherchierten, führten Interviews mit Expertenund drehten die verschiedenen Kurzbeiträge ge-meinsam mit Kameramann Hans-Martin Fischer.

Michael Pohl

GeschmacksfragenFernsehmagazin für BWfamilyTV

Ein Blick hinter die Kulissen der BNN

Die richtige Kameraeinstellung ist das A und O.

Page 3: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

3

Impressum

LiVe on Stage

Studizeitung VII/2010Ein Medienprojekt der Studentendes EC Europa Campus

Redaktion Mannheim:Maximilian Bruns, Thomas Major

Redaktion Baden-Baden:Fabian Roth

Redaktionsteam:Ralf Joachim Kraft, Heinz-Ludwig Nöllenburg,Dr. Volker Kreyher, Natalie Dechant, Judith Bub, Karin Lange

V.i.S.d.P.Dr. Volker Kreyher,EC Europa Campus

EC- StudienzentrumBaden-BadenLichtentaler Straße 27(Stadtmitte Stahlbadstraße)76530 Baden-BadenTel.: 07221-996590

EC- Studienzentrum MannheimJanderstraße 8(High-Tech-Park Neckarau)68199 MannheimTel.: 0621-1502984

www.ec-europa-campus. com

Campus-Symposium:Erfolgsfaktor Kommunikation 4RNF: Mehr als Fernsehen 7Managerknigge für Studenten 7

Hubert Burda Medien 9Mirko Drotschmann von „Das Ding“ 11Rob Green: Radiostar bei YOU FM 12

Kunst und Technik im ZKM 16Modekommunikation 17AC/DC-Konzert im Motodrom 18

Timo Bracht: König des Ausdauersports 19Tango Argentino: reine Improvisation 21Hoffenheimer Fußballfrauen 23Motocross – Spannung und Spektakel 25Waldhof-Buben 27

Campus Live

Media Live

Events Live

Sports Live

Regio Live

Promis Live

Business Live

Sido tobt in Karlsruhe 13Atze heizt ein 15Stahlhofen: Besser jetzt als nie 15

John Deere:Mit Tradition in die Zukunft 28MVV: Energiepower für die Region 28EnBW:Mit Energiemix in die Zukunft 29

Skannabiz – Skapunk aus dem Murgtal 30Europäische Schule Karlsruhe 30CI im Hotelmanagement 31

Stark nachgefragt: das Studium bei

EC Europa Campus in Mannheim

und Baden-Baden.

Page 4: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

4

Das Campus-Symposium des ECEuropa Campus in Mannheim undin Baden-Baden widmete sich deninnovativen Kommunikationsformen,wie Campaigning, Live-Kommunika-tion, Cross Media und Web 2.0. In-teraktive Kommunikation ist ge-fragt, wenn neue Zielgruppen an-gesprochen werden sollen. Referenten waren der Bundestagsabge-ordnete Prof. Dr. Erik Schweickert, der

Geschäftsführer der Mannheimer Kon-gressgesellschaft Rosengarten, MichelMaugé, RNF-TV-Moderator WolfgangGrünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, EventexperteRaimund Gründler und TV-JournalistJürgen Braun. Die Veranstaltung wurdevon den Eventmanagement-Studentenorganisiert. Außerdem präsentiertenStuditeams Power Point-Vorträge zu ak-tuellen Themen.

„Durch Spaß am Stu-dium lässt sich Moti-vation und Begeiste-rung wecken, unddas spiegelt sichauch in den Leistun-gen der Studentenwider,“ betonte derAkademische LeiterDr. Volker Kreyherund stellte heraus,dass bei dem Stu-dium, das mit demstaatlichen Hoch-schulabschluss desBachelor of Arts ab-schließt, die Förde-rung des Einzelnenim Vordergrundstehe. Ziel der Ver-anstaltung war es,

das Fachpublikum und den Nachwuchszusammenzubringen. Während dieFachleute vom Wissen der Studierendenim Bereich Neue Medien profitierenkonnten, hatte der Nachwuchs die Mög-lichkeit, Kontakte für die Zukunft undfür Praktikumsplätze zu knüpfen.

Prof. Schweickert beschäftigte sich mitder Rolle der Medien bei der Inszenie-rung von Politik: „Die Medien bilden alsMittler zwischen Politikern und Bürgerneinen Knotenpunkt – und damit einenunverzichtbaren Bestandteil der Politikund ihrer Inszenierung. Ohne den wer-bewirksamen Einsatz der Medien, ist esnur schwer möglich, politische Inhaltean die Bürger zu bringen.“Unter dem Titel „Was Manager vonGreenpeace lernen könnten“, stellte GrafBernstorff die Potenziale des „Cam-

Erfolgsfaktor KommunikationCampus-Symposium des EC Europa Campus in Mannheim und Baden-Baden

Eventmanagement sei ohne die Integration der neuen

Medien nicht mehr denkbar, betonten die Eventexper-

ten Raimund Gründler und Michel Maugé.

Die Rolle der Medien für die Inszenierung und Vermittlung von Politik war Themades Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert.

Page 5: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

5

paigning“ vor. „Große Systeme sindschwerfällig, das kann man ändern –durch gezielte Interventionen“, so derehemalige Kampagnenmacher vonGreenpeace. Auf die besondere Wirkungvon integrierten Kommunikationskam-pagnen wiesen auch Verena Dickel undSebastian Matthes in ihrem Vortragüber crossmediale Kommunikation hinund stellten die Bedeutung der Online-kommunikation heraus. „Der neueste Trend in der Modekom-munikation geht in Richtung Nachhal-tigkeit“, hob Susi Adner in ihrem Vor-trag über Modekommunikation hervor.„Corporate Social Responsibility istheute Teil der CI-Strategie in allen Un-ternehmensbranchen“, betonte Chris-tina Schlecht. Rosengarten-Chef Maugé erläuterte dieneuesten Entwicklungen in der Event-

branche: „Eventmarketing entwickeltsich neben Social Media zum wichtigs-ten Marketinginstrument. Dies setzt eingrundlegendes Umdenken in der Gestal-tung von Events voraus.“ Neben demEventmenagement wird die Kommuni-kation via Internet gerade für die jungeZielgruppe immer wichtiger. EC-Stu-dent Jan Rohwedder äußerte sich zumBoom der sozialen Netzwerke im Inter-

net: „Die Erklärung für den Erfolg desWeb 2.0 ist nicht in der neuen Techno-logie zu finden, sondern im sozialenWesen des Menschen.“ Der Eventex-perte Gründler betonte, dass Live Kom-munikation dazu dient, persönlicheKontakte und Kooperationsmöglichkei-ten auszuloten.„Die Fan-Kommunikation im Fußballist heikel, da von Seiten der Fans starkeEmotionen im Spiel sind, Fußball je-doch ein Tagesgeschäft ist“, betonte EC-Student Benjamin Wedewart in seinemVortrag über Fankommunikation. Die EC-Studenten präsentierten Film-porträts über Billy T. Davis von denSöhnen Mannheims und über „Das-Ding“-Moderator Rainer M. Jilg, die sieunter Anleitung des TV-JournalistenBraun gedreht hatten. RNF-ModeratorGrünwald rundete das Thema Film undFernsehen mit einem Vortrag überSportkommunikation ab.Das Campus-Symposium wurde unter-stützt durch die Marketing-Clubs Rhein-Neckar und Karlsruhe, die Deutsche Pu-blic Relations-Gesellschaft (DPRG)Baden-Württemberg, den Kommunikati-onsverband Kurpfalz und Mittelbaden, dieMetropolregion Rhein-Neckar und dieTechnologieregion Karlsruhe, den Pres-

seclub Baden-Baden, die Deutsche Jour-nalisten-Union (DJU), den DeutschenJournalisten-Verband (DJV), den Ver-band Deutscher Sportjournalisten (VDS)und die Wirtschaftsjunioren. Gefördertwurden die Veranstaltungen von BurdaLiving, Bühlerhöhe, Caracalla Therme,Höll, Waldbaur, Hotel Magnetberg, Wein-gut Wilhelm, RNF, MRS, Decathlon, Ho-tel Alt-Nürnberg, Welde, Kids & Women,Zur Tennis Terrasse, den Bäckereien Brei-ter und Flügel und Alles Klar.

Charity-Aktion für den Karlsruher Rettungshubschrauber

Beim Baden-Badener Symposiumwurden Gutscheine für einen Hotel-aufenthalt in der Bühlerhöhe und ei-nen Wellnesstag in der CaracallaTherme verlost. Der Erlös der Aktionging an die DRF-Luftrettung zurFörderung des Rettungshubschrau-bers Karlsruhe. Überreicht wurdeder Scheck von den Baden-Badener

Studenten an die Leiterin Fundrai-sing der DRF-Luftrettung, CarmenButschkus. Speziell über das SocialMarketing, die Pressearbeit und denEinsatz der elektronischen Medienzur Mitgliederwerbung und Marken-bildung berichtete Butschkus. Beider Diskussion mit den Studentenwurde über mögliche Kooperations-partnerschaften, Praktikums- undArbeitsplätze sowie Bachelorarbei-ten gesprochen.

Organisationsteam Mannheim

Abschlussfoto des Events in Baden-Baden

Abschlussfoto des Events in Mannheim

Page 6: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

6

Der Leiter Digital Business des Klambt-Verlags, Jonas Schmieder, veranstalteteim Rahmen des EC-Workshops „Me-dienmanagement – Learning by doing“einen Kreativwettbewerb. Die innovativste Geschäftsidee fürKlambt wurde mit einem Schnuppertagim Verlag prämiert. Freudiger Gewin-ner war EC-Student Fabian Parchmann,der Schmieder mit einem Konzept für I-Phone-Aps für Online-News der diver-sen Klambt-Zeitschriften überzeugte.

Parchmann begleitete einen Tag langSchmieders Tagesgeschäfte. Dabei dis-kutierten beide das im Februar 2010 er-scheinende Modemagazin „Look“ undbesprachen die Internetpräsenz derKlambt-Zeitschriften „OK!“ und „in“.Bei Meetings und Telefonkonferenzenkonnte sich Parchmann einen Überblickvon den vielfältigen Tätigkeiten einesMarketing-Verantwortlichen in einemgroßen Verlagshaus verschaffen.

Rheinpfalz:Vielseitigkeit gefragt „Wenn man als Redakteur etwas wer-den will, muss man eine „eierlegendeWollmilchsau“ sein. Die Anforderun-gen haben sich geändert. Heutzutagemuss ein Redakteur nicht nur recher-chieren, schreiben und redigieren,sondern auch seine Artikel selbst lay-outen können“, veranschaulichtePeter Leister, Chef vom Dienst derRheinpfalz, die vielseitige Arbeit einesJournalisten im Rahmen eines Praxis-dialogs bei EC Europa Campus inMannheim. Der gebürtige Pfälzerlegte die Erwartungen der Leser unddie Bedeutung der Zeitung in der heu-tigen Gesellschaft dar: „Die Zeitungliefert Themen aufgearbeitet, profes-sionell ausgewählt und mundgerecht- das unterscheidet sie vom Internet.“Den EC-Studenten empfahl Leisterden Einstieg in das Berufsfeldschonwährend des Studiums als freie Mit-arbeiter.

Vanessa Himmelhan

„Golf ist nicht nur eine Sportart, sondern ein wirtschaft-licher Faktor“, erklärte Eicko Schulz-Hanßen, Geschäfts-führer des Golfclubs St. Leon-Rot, den Studenten desEC Europa Campus Mannheim.Schulz-Hanßen setzt auf das spezielle Management-Modell des Management-by-Objectives. Hierbei erhal-ten die Mitarbeiter Freiraum in der Ausführung. DerWeg zum Ziel bleibt jedem selbst überlassen. „Dennnur Mitarbeitern, die Spaß an ihrer Arbeit haben, fallenproduktive Ideen ein, die notwendig sind, um uns ausder Masse der Golfclubs herauszuheben“, so Schulz-Hanßen.Der Golfclub bietet Studenten Praktikumsplätze an.Schulz-Hanßen ermutigte die EC-Studenten, sich in St.Leon-Rot zu bewerben.

Martin Breiter

Eicko Schulz-Hanßen im Gesprächmit EC-Studentin Carina Bullinger.

Golfclub St. Leon-Rot

Großes Management hinter kleinem Ball

Kreativwettbewerb

Ein Tag beim Klambt-Verlag

EC-Student Fabian Parchmann erhält Einblick in die Verlagsgruppe Klambt.

Page 7: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

7

Prof. Günther Graßau , Studien-dekan an der Hochschule Mittwei-da, zeigt den EC-Studenten imModul „Medienpraxis Fernsehen“den Umgang mit der Kamera.

„RNF hat Ideen, Erfahrung, ein kompe-tentes Team und kann Fernsehen ma-chen“, beschrieb Dr. Andreas Klöcker,Referent der Geschäftsführung desRhein-Neckar Fernsehens (RNF), dasUnternehmen beim Praxisdialog bei ECEuropa Campus in Mannheim. Zusam-men mit Bianca Jöst-Siegelmann, Lei-terin Marketing und Eventservice, undAndreas Olbert, Verkaufsleiter Wer-

bung, stellte Klöcker die verschiedenenBereiche des Fernsehsenders vor. Zen-trales Thema waren die RNF-Events.„In den vergangenen Jahren hat sichunsere klassische TV-Marketingabtei-lung zu einer Eventagentur entwickelt“,so Jöst-Siegelmann. RNF organisiertneben eigenen Events auch Veranstal-tungen für Unternehmen.

Anne Bernecker

RNF ist mehr als Fernsehen

Managerknigge und Selbstvermarktungsind Themen Nummer 1, wenn sich Stu-denten auf dem Arbeitsmarkt bewerbenwollen. Der Berliner PersonalberaterUwe Fenner vermittelte den Bachelor-studenten die aktuellen Stilformen fürdas künftige Arbeitsleben. „Man mussnicht immer die alte Schule zeigen, aberman sollte sie beherrschen, das lässteinen sicher jede Situation meistern“,

sagte Fenner, der sich selbst als Unter-nehmensberater für Soft Skills bezeich-net. In der Vergangenheit machteFenner mit seinen „Berliner Jahreszei-tengesprächen“ auf sich aufmerksam,die viel Prominenz anlockten: Außenmi-nister Guido Westerwelle, ModezarWolfgang Joop und US-Botschafter Da-niel Coats.

Benjamin Wedewart

Managerknigge für Studenten

Bundesligist

Mainz 05 im Fokus

Im Modul "Sportmedienproduk-tion" drehten die MannheimerSportjournalismus-Studenteneinen Film über den Fußballbun-desligisten Mainz 05 und inter-viewten den Mainzer CoachThomas Tuchel.

Page 8: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

8

Sportmarketing-Berater StefanHöhn führte die EC-Studentenbeim Praxisdialog in Mannheimin die Komplexität von TV-Über-tragungen globaler Sportereig-nisse und deren Vermarktungein.

Roswitha Niedermeier, Sprecherin des Kommunikationsverbands Club Kurpfalz,stellte beim EC Europa Campus in Mannheim Arbeit, Veranstaltungen und Ko-operationsmöglichkeiten ihres Verbands vor.

Peter Verclas, stellvertrender Vorsitzenderder Landesgruppe Baden-Württembergder Deutschen Public Relations-Gesell-schaft (DPRG) und Geschäftsführer derHeidelberger PR-Agentur Verclas &Friends, gewährte beim Praxisdialog amEC Europa Campus Mannheim Einblickin die schnelllebige Welt des Agenturge-schäfts.„Es wird jedem Einzelnen viel abverlangt.Wir verkaufen Gedanken, Ideen und na-türlich die Bereitschaft, Zeit zu investie-ren,” so der Agenturchef. Eigeninitiative

und Kreativität sind Grundvoraussetzun-gen, um im PR-Geschäft erfolgreich zusein. Gesucht werden junge, kreative Köp-fe, die sich mit Web 2.0 und den aktuellenKommunikationstrends auskennen undso die Identifikation mit neuen Produktengewährleisten können. “Engagement inden neuen Medien ist ein Muss, da kannes passieren, dass die älteren Herrschafteneinfach nicht mehr up-to-date sind.”Werkstudenten sind bei Verclas und derDPRG willkommen.

Carina Bullinger

Die Anwerbung von Neukundensteht laut dem Geschäftsführerder Staatlichen Schlösser und Gär-ten Baden-Württemberg (SSG),Michael Hörrmann, nicht im Vor-dergrund. „Wir müssen den Fokusauf die Bestandskunden legen,“betonte Hörrmann beim Praxis-dialog bei EC Europa Campus inBaden-Baden. Der Kopf der Kam-pagne „Wir können alles außerHochdeutsch“ sieht sich für dieZukunft gewappnet. „Wir sind aufeinem guten Weg, müssen unsaber noch mehr an den Kundenorientieren.“ Hörrmann stellteden EC-Studenten Praktikums-plätze in Aussicht.

Jonas Höll

Public RelationsJunge, kreative Köpfe gesucht

Baden-Württemberg-Kampagne

„Wir können alles außer Hochdeutsch“

Page 9: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

9

„Durch unser variables Portfolio, unse-ren stark wachsenden Onlinebereichund die potenzielle Erschließung neuerMärkte in Asien sind wir gut gerüstet fürdie kommenden Jahre“, sagt Burda- Ge-schäftsführer Klaus Stoffel. Er empfingdie beiden EC-Studenten Marc Ebertinund Kerim Korjenic zum Gespräch imVerlagshaus der Hubert Burda MediaHolding, Deutschlands größtem Verlagmit Hauptsitz im badischen Offenburg.

Der knapp 70 Meter hohe Media Towerist kaum zu übersehen. Rund 2000der insgesamt 7000 Mitarbeiter sindhier am größten Druck-Standort derBundesrepublik beschäftigt. „Unserevielfältige Vernetzung von Print, TVund Online-Medien ist der Grund dafür,dass wir der einflussreichste Medien-konzern in Deutschland sind“, meintStoffel. 81,7 Prozent der Deutschen le-sen regelmäßig einen der 75 Titel, die

Burda Media im Inland veröffentlicht.Der deutsche Markt sei weitgehend er-schöpft, so Stoffel. Daher sieht das Un-ternehmen kein weiteres Wachstums-potenziel im Inland. „Die meistenMärkte in Zentraleuropa sind gesättigt.Wachstumsfelder für Magazine undTiefdruck können wir uns daher nur imAusland erschließen.“ Beispielhaft dafürist das neue Druckzentrum in der indi-schen Metropole Neu-Delhi, das im De-zember 2009 eröffnet wurde.

Mit Auszeichnungen wie dem Her-mann-Lenz-Preis, dem Preis für jungeLyrik und dem Bambi-Award will derVerlagsriese der Gesellschaft auch einenTeil seines Erfolges zurückgeben.Seit 2003 hat Burda Media 19 Grund-schulen in Mosambik gegründet undvergibt jährlich 36 Stipendien an beson-ders talentierte und hilfsbedürftige Stu-denten.

Kerim Korjenic und Marc Ebertin

Mediengigant Hubert Burda Media

Burda-Geschäftsführer Klaus Stoffel stellt EC-Student Kerim Korjenic denVerlag in Offenburg vor.

„...gerüstet für die kommenden Jahre.“

Das 2006 gegründete türkische Ma-gazin Rüya, auf deutsch „Traum“,veröffentlicht deutsche und türkischeTexte. Mit einer Auflage von 10 000erreicht das Heft 70 Prozent der tür-kischen und 30 Prozent der deut-schen Bürger in Mannheim und Um-gebung.

Herausgeber und Chefredakteur MehmetAli Şen möchte mit seinem Blatt die Inte-gration der Türken in Mannheim voran-bringen. „In dem Land, in dem ich lebe,möchte ich etwas bewegen“, meint derauch kommunalpolitisch engagierte Jour-nalist und Unternehmer.Der ungewöhnliche Name des Magazinssteht in Verbindung mit der Eventagentur„Rüya“, die Şen ebenfalls leitet. Bekanntist sie für die Organisation von sogenann-ten Traumhochzeiten. Aus den Einnahmen der Agentur finan-ziert das Unternehmen das Magazin. DieTextbeiträge stammen von drei freienJournalisten sowie dem Herausgeberselbst. Die Artikel erscheinen zweispra-chig, manchmal auch allein in türkischerSprache. „Die Texte sollen lehrreich sein,man bekommt beim Lesen etwas zurück“,sagt Şen.

Das Magazin richtet sich hauptsächlich andie 20 000 in Mannheim lebenden Tür-ken, die über regionale Events und aktu-elle lokalpolitische Themen informiertwerden.

„Rüya“ findet aber auch bei deutschenBürgern Interesse. Viele Artikel informie-ren über Kultur und Städte der Türkei.

Melanie Weber

EC-Studentin Melanie Weber mit Mehmet Ali Şen.

Rüya heißt Traum

Page 10: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

10

Zu dem Fernsehfilmpreis der Deut-schen Akademie der DarstellendenKünste trafen sich Prominente ausFilm- und Fernsehen in Baden-Baden. Dabei wurden Preise für denbesten Fernsehfilm, die bestenSchauspieler oder den besten Nach-wuchsfilm vergeben.

Unter den zwölf Fernsehproduktionenvon ARD, ZDF, ProSieben, Sat.1,Schweizer Fernsehen und ORF wurdender beste Film, das beste Drehbuchsowie der beste Nachwuchsfilm (MFG-Star) und der 3sat-Zuschauerpreis aus-gezeichnet. In der Jury saßen mit Klau-dia Wick (Vorsitzende), Moritz Rinke,Aelrun Goette, Dani Levy, Carsten Otteund Regisseur Michael Verhoeven aner-kannte Fachleute sowie ehemaligePreisträger. Die undotierte Auszeichnung für denbesten Film ging an die Tragikomödie„Haus und Kind“ von Andreas Kleinert(Arte, BR). Der Film handelt von einemMann, der zwischen zwei Frauen steht. Den Zuschauerpreis erhielt „Frau Böhm

sagt Nein“ von Connie Walther (WDR).In dem Film mit Senta Berger geht esum Korruption, Erpressung und Gier inder Vorstandsebene. Die beiden Haupt-darstellerinnen erhielten Sonderpreise

für ihre darstellerische Leis-tung. Senta Berger konnteihren Preis wegen Dreharbei-ten in Berlin nicht persönlichentgegennehmen.Den MFG-Star gewann MarcRensing mit seinem Film„Parkour“. Der Film handeltvon einem Parkour-Läufer,dessen Eifersucht immerwieder zwischenmenschlicheProbleme hervorruft. Da erunfähig ist, sich diese Schwä-che einzugestehen, rutscht erimmer tiefer in einen Strudelaus Missgunst, Verlustangstund Kontrollverlust.Bettina Reitz erhielt denHans-Albich-Preis für beson-dere Verdienste im BereichFernsehfilm. Daneben er-möglichte sie Filme wie „So-

phie Scholl“, „Marias letzte Reise“ undden Oscar-gekrönten Film „Das Lebender Anderen“.

Lukas Baumelt und

Jörg Kühnle

Fernsehfilm-Festival in Baden-Baden

Anerkannte Fachleute bildeten die Jury.

Preise und Auszeichnungen für die Besten

Die Rheinpfalz in Ludwigshafen ist miteiner Auflage von 250 000 pro Tag diegrößte Tageszeitung der Region unddeckt mit einer Gesamtausgabe undzwölf Lokalteilen die gesamte Pfalz ab.Besondere Beliebtheit bei den Leserngenießt seit jeher der Sportteil. HorstKonzok ist Leiter des Sportressorts. EC-Sportjournalismus-Student Tobias Petrisprach mit ihm in der Redaktion überseine Arbeit.Der typische Arbeitstag beginnt für dieRedakteure gegen 10 Uhr morgens imPressehaus. Konzok ist neben der Ver-arbeitung der Texte auch mit der Koor-dinierung der Fotografen und derSportreporter beauftragt, dazu gestalteter das Layout, verwaltet den Etat undtelefoniert. In der Sportredaktion be-sitzt jeder sein eigenes Fachgebiet, da-rauf wird bei der Auswahl der Mitarbei-ter geachtet. „Aber Fußball kann undmacht jeder gern, es ist einfach die po-pulärste Sportart bei uns“, sagt Konzok.Er selbst begleitet schon seit vielen Jah-ren den Pfälzer Traditionsverein 1.FCKaiserslautern. Er verfolgt Trainings-

einheiten, Spiele und Pressekonferen-zen. „So kann man die Entwicklung derSpieler beobachten. Einige der aktuellenBundesligatrainer habe ich noch alsSpieler kennen gelernt, und es ist faszi-nierend zu sehen, wie sie sich im Laufe

der Jahre verändert haben.“ Journalis-ten reisen viel. Konzok berichtete unteranderem von der Fußball-Weltmeister-schaft 2006 direkt aus dem Quartier derdeutschen Mannschaft in Berlin.

Tobias Petri

„Über Fußball schreibt jeder gern“Sportredaktion Rheinpfalz

EC-Student Tobias Petri in der Rheinpfalz-Redaktion mit Horst Konzock.

Page 11: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

11

Mirko Drotschmann ist 23 Jahrealt und hat sein Hobby zum Berufgemacht. Er ist Moderator beimJugendsradiosender des SWR,„Das Ding“.

In den zwei Jahren, die Drotschmannjetzt schon für „Das Ding“ arbeitet, hater einiges erlebt. Egal, ob Stars aus derMusikbranche zu interviewen sind oderdie begehrte Morningshow zu moderie-ren ist, am besten gefällt ihm an seinerArbeit, Hobby und Beruf verbinden zukönnen: „Ich höre unglaublich gerneMusik – dafür auch noch Geld zu be-kommen, ist doch perfekt, oder? Außer-

dem macht es mir viel Spaß, mit denHörern zu sprechen und spannendeDinge von ihnen zu erfahren.“ Nach sei-nem Abitur machte er bei „Das Ding“ein vierwöchiges Praktikum. „Den Chefshat es anscheinend gefallen, und sohaben sie mir nach dieser Zeit einenVertrag unter die Nase gehalten.“ Seit-her arbeitet er als freier Mitarbeiter fürdas junge Team.

Neben seiner Arbeit beim Radio studiertDrotschmann in Karlsruhe. Studiumund Arbeit unter einen Hut zu bekom-men, ist nicht immer einfach für den 23-Jährigen: „Ich versuche es immer so

hinzubekommen, dass ich während desSemesters schon einiges an Hausarbei-ten beginne oder sogar komplett fertig-stelle. Dann kann ich die vorlesungs-freie Zeit zu einem großen Teil mit Ar-beiten verbringen.“

Angefangen hat allesdamit, dass seine Mutterihm eines Tages ein klei-nes Radio ins Zimmer ge-stellt hat. „Seit diesemZeitpunkt, ich war um diezwölf Jahre alt, saß ichtäglich bis zu fünf Stun-den vor dem Gerät undhabe mir angehört, wasdort so rauskam. Irgend-wann dachte ich dann:Das will ich auch kön-nen!“ So stellt er in seinerSendung „Heimatmelo-die“, in der ausschließlichMusik von deutschenKünstlern gespielt wird,die Musik komplett selbstzusammen. Auch bei denThemen, die in der Sendung behandeltwerden, lässt ihm die Redaktion freieHand.

Wenn er nicht gerade hinter seinem Mi-krofon im Studio sitzt, macht er hin undwieder mal Musik mit seiner HipHop-Band „So&So“ oder reist als DJ durchsLand, um die Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zum

Tanzen zu bringen. In der Zukunft siehtsich Drotschmann weiterhin beimRadio, auch nach seinem Studium.„Radio will ich auf jeden Fall weiter ma-chen, parallel dazu versuche ich aberauch, in anderen Bereichen Fuß zu fas-

sen. Seit knapp drei Jahren schreibe ich zum Beispiel als freier Mitarbeiter fürdie Stuttgarter Zeitung. Das macht mirviel Spaß, so etwas könnte ich mir fürspäter auch mal vorstellen.“ Doch anerster Stelle steht für ihn zurzeit der er-folgreiche Abschluss seines Studiums.„Bis dahin sehe ich es wie Franz Becken-bauer: Schau mer mal!“

Lisa-Maria Schimpf

„Das Ding“-Moderator Mirko Drotschmann

Hobby zum Beruf gemacht

Im Studio fühlt sich Mirko Drotschmann zu Hause.

Radio ist wichtig, aber Studium geht vor.

Page 12: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

12

Ein Kopftuch, der unverwechselbareenglische Akzent und immer einen läs-sigen Spruch auf den Lippen, das sinddie Markenzeichen von Radiomodera-tor Robert Edward Green, kurz RobGreen.Seit vier Jahren treibt Green, der mit 16 Jahren aus England nach Deutschlandkam, seine Scherze bei YOU FM, demJugendsender des Hessischen Rund-funks. Jeden Morgen ab halb sechs stehter zusammen mit seiner gut gelauntenCrew im Studio und weckt das YOUni-verse (Sendegebiet von YOU FM) mit

seiner eigenen Show,der Rob Green Mor-ningshow.Tabus gibt es in dieserShow keine. Wer sichper Telefon bei ihmmeldet, muss darauf ge-fasst sein, auch mal deneinen oder anderenKommentar zu hören,der unter die Gürtelli-nie geht. Aber das ist es,was Green bei Jugend-lichen so beliebt macht.Er sagt, was er denkt,und versteckt sich nichthinter irgendwelchenGute-Laune-Fassaden.

„Als ich das Angebot von YOU FMbekam, war ich sofort dabei, denn hierhabe ich meine eigene Morningshowund kann auch inhaltlich sehr viel ma-chen.“ So arbeiten für die Rob Green-Morningshow fünf Redakteure. „Nur sokönnen wir eine lustige, geile und inte-ressante Show auf die Beine stellen“,freut sich Green.

Zum Radio wollte der gebürtige Briteschon immer: „Radiomoderator warschon immer mein Traumberuf.“Auf dieFrage, ob es denn auch negative Seitenan seinem Job gebe, gibt Green eine ein-deutige Antwort: „Definitiv das früheAufstehen um 4.30 Uhr!“

Mathies Hohm

Der Radiostar von der InselRob Green moderiert bei YOU FM

Das Morningshowteam sorgt morgens ab halb sechs

Uhr für gute Laune. Foto: YOU FM/Georg Schmidt

Rob Greens Traumberuf: Radiomode-

rator. Foto: hr/Sascha Rheker

Er ist nicht nur Moderator bei „DasDing tv“ des Südwestrundfunks (SWR),sondern gleichzeitig Cutter, Kamera-mann, Autor, Reporter und Redakteur:Rainer Maria Jilg. Wer ihn einmal beimAußendreh begleitet hat, bekommt einenEinblick in das Leben eines TV-Mode-rators.,,Ich bin froh, jeden Tag etwas anderesmachen zu können und viele neue Leutekennenzulernen“, sagt Jilg, der es inseinem Job vor allem mit Musikern zutun hat. Unter anderem hatte er mitGlashaus, Deeze Rascal, Oasis und Sidodas Vergnügen. Sido lernte er schon zuAggro-Berlin-Zeiten als netten, sympa-

thischen und witzi-gen Menschen ken-nen.Auf die Twilight-Fortsetzung „NewMoon“ dreht er ge-rade eine Persiflage.Dabei nimmt er dielangatmigen Dialogedes Films aufs Korn.Bei strömendem Re-gen wird gedreht.Der Clip muss zumKinostart des Filmsfertig sein. Ob er es in die Sendungschafft, weiß Jilg nicht. „Das entscheidetder Programmdirektor.“ Meistens wer-den seine Ideen jedoch gesendet. Mit seinen 31 Jahren gehört er schonzum alten Eisen in der jüngsten Fern-sehredaktion Deutschlands. Vor achtJahren ist er für sein Studium aus Bayernnach Baden-Württemberg gezogen. Wäh-rend seines Praxissemesters ist er zu„Das Ding“ gekommen und dort hängengeblieben. Seit fünf Jahren ist er dabei.Es ist ihm anzusehen, dass es ihm auchheute noch Spaß macht. Seine Zukunftsieht er jedoch nicht beim SWR. Am

liebsten hätte er eine eigene wöchentlicheSendung über Popkultur bei Arte oder3sat. Dem Kommerz möchte er lieber ausdem Weg gehen. „Wenn du eine eigeneShow machst, nur um anderen zu gefal-len, wirst du dir selbst untreu.“ Jilg istsich selbst stets treu geblieben. Zu MTVoder Viva möchte er nicht gehen, obwohler als Teenager davon geträumt hat.„MTV lässt seine Sendungen doch ehnur noch fremd produzieren und dieViva-Moderatoren sind auch alle jüngerals ich.“

Raul Wagner und Jörg Kühnle

EC-Studentin Lisa-Maria Schimpf interviewt Rainer Maria Jilg.

Das Videoporträt ist auf www.ec-europa-campus.com zu sehen.

Rainer Maria Jilg: Moderator, Cutter,

Kameramann, Autor, Reporter und Re-

dakteur.

Sechs Berufe in einer PersonRainer Maria Jilg von „Das Ding tv“ träumt von einer eigenen Sendung

Page 13: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

13

Von Teenagern vergöttert, von Elterngehasst - kein Musiker polarisiert undspaltet derzeit Jung und Alt so sehr wieder Skandalrapper Sido. Seine Textesind vulgär und respektlos – und trotz-dem holte er mehrfach Gold und Platin.

Eine Herde von Jugendlichen, unifor-miert in Baggy-Pants und Kapuzenpul-lovern, stimmt sich vor der FesthalleDurlach in Karlsruhe ein. Aus denHandylautsprechern der Fangemeindeschallt laute, verzerrte Musik. Vorbei-kommende Anwohner wechseln ver-ängstigt die Straßenseite. Die meistensind wegen des Rappers Sido gekom-men, der bereits 2008 zwei restlos aus-verkaufte Tourneen verzeichnenkonnte. Auf seiner ausgedehnten 18-Städte-Tour quer durch Deutschland,Österreich und die Schweiz machte ereinen Zwischenstopp in der Fächer-stadt. „Meine Freunde und ich sprechenseit Wochen von nichts anderem mehr“,sagt Felix, Sido-Fan der Anfangsstun-den, der dem Auftritt seines Idols ent-gegenfiebert. Der Sänger erlangte erst-

mals mit seinem Song „Mein Block“deutschlandweit Ruhm. Kritiker sehenin Sido lediglich eine Art Merchandi-sing-Figur, die das Plattenlabel „AggroBerlin“ zu Vermarktungszwecken ge-schaffen hat, und die mit der tatsächli-chen Persönlichkeit von Paul Würdig,Sidos bürgerlichem Namen, nichts zutun hat.

Der Sänger, der mit acht Jahren ineinem West-Berliner Asylantenheimwohnte und von der Hand in den Mundlebte, hat es ganz nach oben geschafft.Er muss nicht mehr seine verchromteTotenkopfmaske aufsetzen, damit ihnjemand erkennt. Sein Markenzeichen,die Maske, hat er jedoch „aus nostalgi-schen Gründen immer dabei.“

Der Rüpel-Rapper, der immer für einenEklat zu haben ist, machte erst im Ok-tober dieses Jahres auf sich aufmerk-sam. Seine Anhänger kommen in Scha-ren und halten ihm die Treue. Geradedeshalb, weil er sein Bad-Boy-Imageüber die Jahre hinweg kultivieren

konnte. Sein skandalöses öffentlichesErscheinungsbild wird von seiner Ziel-gruppe regelrecht abverlangt. So auchan diesem Abend in der Durlacher Fest-halle. Die rund 1000 Besucher seheneinen gutgelaunten Sido, der wie seinKollege DJ Werd von einer Live-Bandunterstützt wird und der der Mengemächtig einheizt.

Als Sido seinen Verkaufsschlager „MeinBlock“ anstimmt, sind seine Jüngernicht mehr zu bändigen – die Stimmungbleibt am Siedepunkt. „Das ist der abso-lute Wahnsinn“, schreit Fan Peter, wäh-rend er seine Hände rhythmisch imTakt der Musik kreisen lässt. Sido un-terhält seine Gäste knapp zwei Stundenmit seinen Songs, gibt zwei Zugabenund schreibt im Anschluss an sein Kon-zert noch fleißig Autogramme. „Das warmal ein richtig cooler Auftritt“, freutsich Christopher, der sich noch ein Au-togramm ergattern kann, bevor er mitseinen Freunden den Heimweg antritt.

Benjamin Wedewart

Sido bringt die Fans zum Toben

Rapper Sido mit Moderator Robert

Edward Green im Studio.

Foto: hr/Georg Schmidt

Page 14: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

14

Dag Heydecker war Geschäftsfüh-rer der TSG 1899 Hoffenheim, Mar-ketingchef der Adler Mannheimund Vertriebsleiter der SAP-Arena,bevor er im vergangenen Jahr zumHoffenheimer Bundesliga-Konkur-renten Mainz 05 wechselte. EC-Stu-dent Sandro Beutnagel befragte denMarketingchef zum Wechsel undzum Bau der neuen Mainzer Coface-Arena.

Was war der Grund für den Wechsel zuMainz 05?Ich habe drei Jahre lang Veranstaltun-gen in der SAP-Arena vermarktet undich merkte, dass ich mich immer öftermit anderen Gedanken beschäftigte.Mir fehlte am Ende die hundertprozen-tige Motivation und ich spürte denDrang nach etwas Neuem.

In der Metropolregion Rhein-Neckarhaben Sie einen Namen, sind sehr be-kannt. Haben Sie nach gut eineinhalbJahren in Mainz rückblickend das Ge-fühl, mit dem Wechsel alles richtig ge-macht zu haben?

Absolut! Ich bin in Mainzsehr gut aufgenommenworden und habe auchnach meinem Abschiedaus Mannheim keine nega-tiven Erfahrungen mit denFans und Verantwortli-chen der Adler gemacht.Nun stecke ich meineganze Motivation undEnergie in den Bau der Co-face-Arena.

Wie läuft der Stadionbauder Coface-Arena voran?Kürzlich sind alle Einsprü-che der umliegendenLandwirte und Anwohner abgelehntworden und dem Bau steht nun nichtsmehr im Wege. Das Stadion wird vo-raussichtlich in 18 Monaten fertigge-stellt sein, so dass wir hoffen, im März2011 unser erstes Heimspiel im neuenStadion austragen zu können.

Können Sie sich vorstellen, noch einmalin die Metropolregion Rhein-Neckar zu-rückzukehren?

Wenn ich noch einmal wechseln sollte,dann in die Rhein-Neckar-Region. Ichliebe Mannheim, die Leute und die ganzeRegion. Dort ist meine Heimat und ichkomme stets gerne zurück. In einem Liedheißt es nicht umsonst, wenn man nachMannheim reist, weint man zweimal –einmal, wenn man kommt und einmal,wenn man geht.

Sandro Beutnagel

Ich bin den Adlern noch sehr verbundenInterview mit Dag Heydecker

Dag Heydecker (links) mit Manager Christian Heidel

bei der Spielpartie Mainz 05 gegen den VfB Stuttgart.

Foto: Mainz 05

Ken Zores-Award erstmals verliehenIm Jahr 1997 saßen Claus Eisenmannund Xavier Naidoo im Keller der Fami-lie Eisenmann und vertrieben sich mitWortspielen die Zeit. An diesem Abendfiel ein Begriff, über den sich die beidenGründungsmitglieder der Söhne Mann-heims besonders amüsierten. Nämlich„KEN ZORES“. Das ist MannheimerDialekt und bedeutet „Kein Streit“. Die-ser Begriff spielt zwölf Jahre später wie-der eine Rolle in dem Leben des SängersEisenmann, der seit 2006 Solo unter-wegs ist und nicht mehr Mitglied derSöhne Mannheims ist. „KEN ZORES“ist Namensgeber für den von ihm ge-gründeten Verein, der sich gegen Ge-walt in der Gesellschaft und für einfriedliches Miteinander einsetzt.Eisenmann liegt die Sache am Herzen

und er mobilisiert des-halb alle erreichbarenKräfte. In kürzester Zeitschaffte er es, vieleMenschen in der Metro-polregion Rhein-Neckarzu überzeugen und derVerein konnte einenenormen Mitgliederzu-wachs verzeichnen.Auch von Vertretern derStadt Mannheim undden ansässigen Firmenerhält Eisenmann posi-tive Resonanz. Er hatGroßes vor und möchtein Zukunft seinen Ver-ein und die dazugehöri-gen Projekte überregio-nal bekannt machen.„Streit ist wichtig! Aberman muss richtig strei-ten: Ohne Gewalt“, fordert Eisenmann.Am 6. November 2009 fand dann inMannheim die erste KEN ZORES-Award-Verleihung statt. Unter demMotto „Benefiz im Quadrat“ wurde derPreis vor rund 150 Gästen an Anna Pe-trova verliehen. Die 18-jährige Schüle-rin verhinderte im Mai einen Amoklauf

in ihrer Schule in St. Augustin bei Bonn.Sie stellte sich einer Mitschülerin in denWeg und konnte damit eine Bluttat ver-hindern. „Sie ist ein ganz, ganz großesVorbild an Mut“, lobte Eisenmann beider Preisverleihung.

Thomas Mayor Fernandez

„KEN ZORES“ heißt kein Streit,

kein Hass und auch kein Neid,

wir wollen was bewegen, die Welt

muss wieder leben!

Claus Eisenmann übergibt den Award an Anna Petrova.Foto: Sigfried Fournes

Page 15: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

15

„Besser jetzt als nie“ ist der Titel des imHerbst erschienenen zweiten Solo-Al-bums von Rolf Stahlhofen. Bekanntwurde Stahlhofen mit den Söhnen Mann-heims, von denen er sich 2003 trennte.Sein Debüt-Album aus demselben Jahrhieß passend „Zeit, was zu ändern“. EC-Studentin Melissa Könnel, selbst Musi-kerin, hat schon mit Stahlhofen auf derBühne gestanden. Sie sprach mit ihmüber sein neues Album.

„Besser jetzt als nie“: Wie kamst du aufdiesen Titel für dein neues Album?Ich sehe bei vielen meiner Freunde, dasssie sich hinsetzen und auf den richtigenMoment warten, ihr Leben zu ändern.Aber in dem Zeitraum, in dem man sogespannt darauf wartet, dass irgendetwaspassiert, läuft das Leben an einem vorbei.Und deswegen ist meine Meinung: Wenndu was tun möchtest, tu es lieber jetzt.

Schreibst und arrangierst du deineSongs alle selbst?Ich schreibe meine Songs und meine Texeselbst. Bei den Melodien habe ich auchdas Glück, mit einem guten Team zu ar-beiten, mit meinem Produzenten PauloMendonca und auch Joerg Dudys, mei-nem Gitarristen. Wir arbeiten an den

Songs aber auch live, beispielsweise beimSoundcheck. Oder wir spielen sie 20 bis30 mal live, bis wir meinen, dass sie per-fekt sind.

Wie groß war die Zeitspanne vom ers-ten Wort bis zum fertig ausgefeiltenAlbum?Es gibt Gedankengänge, die mir schonJahre im Kopf herumgegangen sind.

Wirklich intensiv daran gearbeitet imStudio haben wir dann vielleicht ein drei-viertel Jahr. Da ich alles selbst finanzierthabe, musste ich immer schauen, wieGeld ins Haus kommt, bis ich nachSchweden fliegen und dort das Studiomieten konnte. So habe ich Tourneen undProjekte gemacht, unter anderem mitMaffay und Lindenberg.

Melissa Könnel

Besser jetzt als nieRolf Stahlhofen über sein neues Album

Er widmet sich mit Witz und Ironie demAutoritätsverlust des Mannes, der immermehr voranschreitenden Emanzipation derFrau und stellt damit das Kräfteverhältnisder Geschlechter auf den Kopf. Der Star-Comedian Atze stellte im Baden-BadenerKurhaus sein neues Programm „Revolu-tion“ vor. In einer 90-minütigen Live-Showzeigte Atze den plötzlichen Wandel derheutigen Gesellschaft.Mit Parodien bringt der Top-Comedianden vollbesetzten Saal zum Lachen undApplaudieren. Nicht nur die Politik, son-dern auch die Fußballszene bekommtAtzes Sprüche um die Köpfe geklopft. Diein Rotlicht getauchte Bühne dient als Ku-lisse zum Rundumschlag gegen Liebe, Sexund Kollege Olli Pocher. Nach Standing Ovations des bunt ge-mischten Publikums lässt Atze sich nichtlange bitten und gibt noch einige Zugabenaus seinen bisherigen Programmen.

Marc Ebertin und Kerim Korjenic

Vive la RévolutionAtze Schröder im Kurhaus Baden-Baden

Atze Schröder brachte das Kurhaus-Publikum zum Lachen.

EC-Studentin Melissa Könnel rockt mit Rolf Stahlhofen auf der Bühne.

Page 16: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

16

Wer kennt die Situation nicht? Esist Wochenende und man kann sichnicht einigen, wohin es gehen soll.Sie will Kultur, er will Action. EineMöglichkeit beides zu verbinden,bietet seit 20 Jahren das Zentrumfür Kunst und Medientechnologie(ZKM) in Karlsruhe.

Hier wird der Otto-Normalverbraucherzum Kunstkenner, wenn er seiner Freun-din die Geschichte vom ersten Gameboyzur Playstation erklärt. Sie hingegen gibtsich der Faszination von Klängen hin, diesie auf einem Hochsitz über ihre Hand-ballen und Ellenbogen hören kann. Inter-aktion mit der Institution ZKM wird seitder Gründung 1989 groß geschrieben.

Damals war die Stiftung öffentlichenRechts über die ganze Stadt verteilt,bevor sie 1997 in die denkmalgeschütztenHallen der ehemaligen Rüstungsfabrikeinzog. Der mehr als 300 Meter langeBau beherbergt auf über 15 000 Quadrat-metern nicht nur das Medienmuseumund das Museum für Neue Kunst, son-dern auch die Städtische Galerie und dieStaatliche Hochschule für Gestaltung(HfG).

So kann das ZKM sich weit über ein nor-males Museum hinaus in Theorie undPraxis mit den Neuen Medien auseinan-dersetzen. „Es versteht sich als Forum, indem Wissenschaft und Kunst, Politik undWirtschaft miteinander über den sinn-

vollen Einsatz von Technologien disku-tieren können“, sagt Barbara Schierl, Lei-terin der Marketing-Abteilung.

Dem Altbau ist als neues architektoni-sches Element ein gläserner Kubus vor-gelagert. In ihm wurde aufgrund derhohen technischen Anforderungen einMusikstudio eingerichtet. Der blaueKubus markiert nicht nur den Eingangzum ZKM, er ist auch ein Identifikations-objekt mit hohem Wiedererkennungs-wert.

Seit zehn Jahren leitet Peter Weibel die-ses Mekka der Medienkunst, das bisEnde 2010 ein weiteres Highlight neben

den ständig wechselnden Ausstellungenaufweisen kann: Die neue dreidimensio-nale Lichtskulptur „Chroma Lux“ derStuttgarter Künstlerin Rosalie bringt dasZKM-Foyer zum Pulsieren.

Mithilfe zellularer Automaten, die selbst-organisiert die Veränderung von Zustän-den steuern, entstand eine monumentaleInstallation. Nach Angaben von ZKM-Sprecherin Friederike Walter wirdChroma Lux auch mit Klangkunstwerkenbespielt. „Damit schaffen die Gebilde ausLicht, die sich in ständiger Wandlung vonFarbe, Zeit und Rhythmus befinden, einevöllig neue Betrachtungsebene in Abhän-gigkeit zum Standort des Betrachters.“

Fabian Roth

Das Spiel von Kunst und TechnikZKM Karlsruhe feiert 20-jähriges Bestehen

Blickfang des ZKM-Foyers ist die dreidimensionale Lichtskulptur Chroma Lux. (Fotos:ZKM)

Lernen durch experimentieren – das ist im ZKM möglich.

Wahrzeichen der Stadt

Diskussionsforum inRüstungsfabrik

Page 17: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

17

Jedes Unternehmen benötigt heut-zutage eine klare Corporate Iden-tity. Immer wichtiger wird dabeiauch die Corporate Social Respon-sibility (CSR).

„Nachhaltigkeit“ ist bei der Textil- undModeindustrie das Schlagwort über-haupt geworden, denn viele Menschenachten aktuell nicht mehr nur auf dasBio-Siegel bei Lebensmitteln oder aufihren Benzinverbrauch, sondern auchin anderen Wirtschaftsbereichen aufUmwelt und soziale Gerechtigkeit. Eine

Zielgruppe sind die LOHAS (Lifestyle ofHealth and Sustainability). Das beziehtsich auch auf den Kleiderschrank, dennwer kann schon mit Sicherheit sagen,dass sein T-Shirt ohne Kinderhändeund Pestizide hergestellt wurde? Hun-gerlöhne, Kinderarbeit, und pure Che-mie stehen in der Textilindustie oft aufder Tagesordnung.

Deshalb gibt es nun auch einen Trendin der Modeindustrie, der ganz im Zei-chen der Nachhaltigkeit steht – die„Green Fashion“. Wenn man jetzt an

die ausgetretenen „Jesus-Latschen“und das Kleid, das wie ein Kartoffel-sack aussieht, denkt, liegt man aller-dings falsch. Junge Designer zeigenuns, dass „Bio-Mode“ gut aussehenkann.

Aber was ist „Green Fashion“ eigentlichgenau? Kurz gesagt sind das Produkteder Modebranche, die aus biologischerHerstellung kommen und ohne Pesti-zide hergestellt werden. Textilien, dienicht chemikalisch behandelt wurdenund keine allergieauslösenden Stoffeenthalten. Keine Magermodels auf demRunway, sondern gesunde und normal-gewichtige Models. Mode, die fair ge-handelt wird, also Textilien, die ohneHungerlöhne oder Kinderarbeit produ-ziert werden.

Die „Key to-Messe“ in Berlin, dreht sichrund um das Thema „Nachhaltigkeit“ inder Modebranche. Der Slogan der die-ses Jahr gewählt wurde, traf genau denNerv, denn er lautete einfach nur„Shift“, das bedeutet so viel wie Verän-derung oder Wandel.

Ein anderes Beispiel ist „Slowmo“ –Jungdesigner aus Berlin, die den SchrittRichtung „green“ gewagt haben. Siewollen mit ihrer Mode, junge, enga-gierte und trendbewusste Menschen an-sprechen, wie man auch an der neuenFrühling-Sommer-Kollektion „Strand-läufer“ sehen kann. Auch Unternehmenwie H&M haben erkannt, dass ohneNachhaltigkeit nichts mehr funktio-niert. Deshalb kam im März diesen Jah-res auch die neue H&M „Garden- Col-lection“, die nur aus Bio-Baumwolle be-steht, auf den Markt.

Susi Adner

Modekommunikation

Kaiserring 36 68161 Mannheim

Tel. 0621/15 50 20www.hummel-kfo.de

Ästhetische Korrekturen im Frontzahnbereich mit innovativer, unauffälliger undeffizienter Technik bei hohem Tragekomfort sowie umfassende Behandlungen nach

neuesten Diagnostik- und Therapiestandards.

Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin

Kieferorthopädische Gemeinschaftspraxis

Interessiert an Modekommunikation: EC-Studentinnen Vanessa Himmelhan,

Christina Schlecht und Susi Adner.

Page 18: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

18

Die traditionsreiche 4,6 Kilometerlange Rennstrecke des Hocken-heimrings fasziniert jährlich700 000 Besucher durch Motorpo-wer.

Seit 1970 gastiert die Formel 1 auf demRing und prägt die Geschichte derRennstrecke mit spektakulären Siegen.Auch Fans des Motorradsports und derDeutschen Tourenwagen-Meisterschaftkönnen live am Ring dabei sein. Die fas-

zinierende Kulisse des Motodroms bie-tet auch Musikveranstaltungen genü-gend Platz zum Aufdrehen. Beim Rock-konzert der Kultband AC/DC strömten2009 fast 100 000 Rockfans in dieArena. Selbst Pop-Legende MichaelJackson erwies seinen Zuschauern hierdie Ehre. Doch wie stark ist die wirt-schaftliche Kraft des Hockenheimrings?„Ein durchschnittliches Formel-1-Wo-chenende bringt der MetropolregionRhein-Neckar einen Umsatz von rund

40 Millionen Euro ein. Der Bund alleineverdient dadurch rund acht MillionenEuro Umsatzsteuer.

Etwa 60 Beschäftigte sorgen an 320Tagen im Jahr für ein abwechslungsrei-ches Sport- und Kulturprogramm. Eventsder Extraklasse lassen den Tourismusund die Gastronomie in der Region stetiganwachsen“, zieht Yvonne Blaull, Leiterinder Presseabteilung, Bilanz.

Christian Sommer

Events der Extraklasse im Motodrom

Das AC/DC-Konzert begeisterte die Rockfans in Hockenheim. (Fotos: Hockenheim Ring )

Den Hockenheimring ohne die Formel-1 können sich die Fans nicht vorstellen.

Page 19: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

19

Das Unmögliche möglich machenTimo Bracht – König des Ausdauersports

Knapp vier Kilometer Schwimmen, 180Kilometer Radfahren und 42,2 Kilome-ter Laufen. Das alles schafft ein Welt-klassetriathlet unter acht Stunden.Timo Bracht aus Eberbach am Neckarist einer von ihnen. Er ist zweifacher Eu-ropameister und beim diesjährigen

Ironman Hawaii belegte er den sechstenPlatz. Die Mannheimer EC-StudentinAnne Bernecker hat sich mit ihm unter-halten.

Was hat Sie zum Triathlon gebracht?Mich hat der Sport wegen seiner He-rausforderungen begeistert. Ich konnteunabhängig trainieren und mich nichtnur mit anderen, sondern vor allem mitmir selbst messen.

War eine Profikarriere von Anfang anabsehbar?Nein. Ich war sechs Jahre lang Amateur.Mein Ziel war es, möglichst weit zukommen. Eine Karriere, wie ich sie inden vergangenen Jahren hingelegthabe, hätte ich nie für möglich gehalten.Das Unmögliche möglich machen, habeich mir deshalb umso mehr zu Herzengenommen.

Können Sie sich noch an Ihren erstenWettkampf erinnern?Klar. Das war ein Nachwuchstriathlonin Schwaigern bei Heilbronn. Ich bin soum Platz 20 ins Ziel gekommen, aberdas spielte seiner Zeit keine große Rolle.Der damalige Sieger lag dieses Jahr, fast15 Jahre später, beim Ironman Hawaiiin der Gesamtwertung einen Platz hin-ter mir.

Was zieht die Triathleten aus aller Weltzu Ironman?

Das Besondere ist die Unberechenbar-keit des Wettkampfs. Die Härte, dieWindbedingungen, die Hitze und derMythos der ganzen Veranstaltung. DerIronman Hawaii ist die Mutter allerIronman Triathlone, die Geburtsstätteder Sportart.

Sie sind dieses Jahr beim Marathon inFrankfurt eine Teilstrecke mit der blin-den Marathonläuferin Michaela Kum-mer gelaufen. Was war das für ein Ge-fühl?Sehr ergreifend und aufregend. Mi-chaela ist eine sehr starke Frau und Per-sönlichkeit. Es war schön, sie kennen-zulernen und mit ihr zu laufen.

Könnte ein Triathlet mit Marathonläu-fern oder Radprofis mithalten?Im Spitzenbereich nicht. Aber ein sehrguter Triathlet bewegt sich in den Ein-zeldisziplinen in einem ähnlichen Rah-men wie die Spezialisten.

Haben Sie eigentlich noch viel Freizeitneben dem vielen Training?Ja, die habe ich. Aber in meinem Lebenvermischt sich Freizeit und Beruf, da ichmein Hobby zum Beruf gemacht habe.

Was machen Sie denn in Ihrer Freizeit?Am liebsten mit meiner Familie Aben-teuer erleben, zu Lande, im Wasser undin der Luft…

Anne Bernecker

Timo Bracht ist Triathlet mit Leib

und Seele. (Fotos: Commerzbank)

Der Mythos eines Triathlon-Wettkampfes begeistert Timo Bracht immer wieder aufs Neue.

Page 20: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

20

Erfolg ist harte Arbeit, und dasBeispiel der beiden Ausnahme-Athletinnen bestätigt das nur.

,,Wir haben bis zu zehn Trainingseinhei-ten pro Woche, wenn wir uns auf einTurnier vorbereiten“, sagt Natalie Gayny.Sie ist mit ihren 20 Jahren die ältere derbeiden Schwestern und hat schon in jun-gen Jahren mit Kampfsport begonnen.Ihre Mutter hat sie mit fünf Jahren zumJudo gebracht, um ihr Selbstbewusstseinzu stärken, und öffnete ihren beidenTöchtern so den Weg zum Erfolg. Auchdie 17-jährige Sylvia Gayny hat bereitsmit vier Jahren angefangen, Judo zu trai-nieren. Auch wenn sie heute noch ab undzu ins Judo-Training gehen, hängt ihrHerz am Jiu-Jitsu. Als sie vor zehn Jah-ren damit anfingen, waren sie Feuer undFlamme für diesen Sport - und daran hatsich bis heute nichts geändert.„Ohne Jiu kann ich mir mein Lebennicht mehr vorstellen“, verrät Sylvia. DieSchwestern unterstützen sich gegensei-tig, wo sie nur können und bringen sichso auf neue Leistungsebenen. IhremSport gehen sie im Jiu-Jitsu-Kampf-sportverein Rastatt (JJKSV) unter derLeitung ihres Trainers Angelo Fasulonach. Er ist im Training die größte Mo-tivation für die beiden und fördert sieschon seit Jahren. „Angelo ist für unsder beste Trainer, den es gibt“, sagen diebeiden.

Jiu-Jitsu Kämpferinnen Natalie und Sylvia Gayny

Weltelite im DoppelpackDas harte Training hat sich bezahlt ge-macht und belohnte Natalie und Sylviamit dem Eintritt in den Jiu-Jitsu-Bun-deskader und damit mit dem Zugang zuden großen Turnieren.

Im Jahr bestreiten die Geschwister biszu sechs Turniere, bei denen sie ihr Ta-lent und Können beweisen. Hinzu kom-men fünf Lehrgänge, die sie absolvierenmüssen.

Natalie und Sylvia gehören zu den er-folgreichsten Athletinnen in ihrerKlasse. Natalie ist amtierende Welt-meisterin. Weiterhin ist sie dreimaligedeutsche Meisterin und WM-Zweite2008. Ihre Schwester Sylvia wurde2009 WM-Dritte, Weltmeisterin 2007und Europameisterin 2008 bei den un-ter 18-Jährigen.Doch auch nach ihrer aktiven Zeit, dienoch längst nicht zu Ende ist, wollendie beiden ihrem Sport treu bleibenund ihre Erfahrungen an Jüngere wei-tergeben.Natalie hat schon den Trainer C-Scheinund hilft bereits beim Jugendtrainingihres Vereins.Auch wenn die zwei für ihren Sport le-ben, sind sie doch ganz normale Ju-gendliche geblieben und haben auchnoch andere Interessen. Zwar müssensie diese auf Grund des vielen Trainingsoft zurückstellen. „Doch das stört unsnicht.“

Kristian Streich

Nur durch hartes Training habenNatalie und Sylvia Gayny Erfolg.

Page 21: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

21

Mannheim ist eine Hochburg desEissports. Seit seiner Gründung imJahr 1936 gehört der MannheimerEis-und Rollsportclub (MERC) zuden erfolgreichsten deutschen Eis-sportvereinen.

Eiskunstlauf hat eine ebenso große Tra-dition in der Quadratestadt wie Eis-hockey, und das Eissportzentrum Her-zogenried (EZH) kann zu Recht als Ta-lentschmiede bezeichnet werden.Internationale Eiskunstlaufgrößen wieClaudia Leistner-Pfrengle (Europameis-terin 1989, Vize-Weltmeisterin 1983 und1989, fünfmalige Deutsche Meisterin1985-1989) und der heutige TV-Sport-moderator Rudi Cerne (Vize-Europa-meister 1984) haben im EZH trainiert.

Kleine und große Kufenkünstler sorgennational sowie international für Furore.Beste Beispiele dafür sind Julia Pfrengle,die 14-jährige Tochter von Leistner-Pfrengle und Deutsche Juniorenmeiste-rin 2009, sowie die erst 16-jährige SarahHecken, die bereits 2008 und 2010 alseine der jüngsten Athletinnen die Deut-sche Meisterschaft gewann und großeinternationale Erfolge feiert. Hecken ist sich bewusst, dass nicht nurTalent zum Erfolg führt. Hartes Trainingund Disziplin gehören ebenso dazu.Leistungssportler müssen mindestenszwei Stunden Eistraining pro Tag absol-vieren und das sechs Tage die Woche.Hinzu kommen noch Ballett, Kraft- undAusdauertraining.

Norman Keck

Sarah Hecken gilt als Olympiahoff-

nung der Deutschen Eislauf-Union.

Talentschmiede MERC

EC-Student Norman Keck, Jahrgang 1987,ist seit 1994 Eiskunstläufer beim MERC.Aus seiner Heimat Friedberg (Hessen) zoger mit 17 Jahren nach Mannheim, umunter optimalen Bedingungen trainieren zukönnen. Unter Trainerin Karin Stephan ge-wann er 2001 die Deutsche Nachwuchs-meisterschaft, 2005 siegte er bei denJunioren. Nach internationalen Einsätzenund Teilnahmen an Deutschen Meister-schaften hat er sich vom Leistungssportzurückgezogen, um sich intensiv demSportmanagement-Studium zu widmen.

Nach Cha-Cha, Walzer und Salsaerobert nun der Tango ArgentinoMannheim. Nachdem der Tanz inden 80er Jahren fast ausgestor-ben war und ihn nur eine handvollLeute in Buenos Aires, seiner Hei-matstadt, tanzten, wurde er in denvergangenen Jahren langsam wie-der in der ganzen Welt bekannt.

2006 brachten ihn Isabella Bayer undJaro Cesnik mit ihrer Tanzschule„Tango Flores“ im Stadtteil Jungbuschauch nach Mannheim. Sie starteten da-mals mit nur vier Paaren, heute sind esüber 60, und Tango Argentino wirdauch unter jungen Leuten immer be-liebter. Das Besondere am Tango Argentino, imGegensatz zum klassischen Tango, denalle kennen, ist die Kreativität und Frei-heit des Tänzers, denn beim Tango Ar-gentino wird nur improvisiert. Es gibt

wenige Grundstrukturen, wievorwärts, rückwärts und seit-wärts gehen, keine Figurenund keine festen Abfolgenwie in anderen Tänzen. Ausdiesen Grundstrukturen undder Kreativität des Tänzersentwickelt sich der ganzeTango Argentino. Jaro Cesnik erklärt lächelnd:„Du kannst immer deinen ei-genen Stil haben, kannstsogar über die Tanzflächestolpern, solang du das mitder Musik machst und nie-manden umrennst.“ Deswe-gen sei Tango auch leicht zulernen. „Man kann Tango Ar-gentino in eineinhalb Stun-den lernen, doch um ihn zumeistern, braucht man 15Jahre.“

Susi Adner

Tango Argentino ist reine Improvisation

EC-Studentin Susi Adner und ihr Tanzlehrer

Jaro Cesnik beim Training.

Page 22: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

22

„Der moderne Faustball ist spekta-kulär, spannend, taktisch und na-hezu ohne Verletzungsrisiko“ be-hauptet der Landesfachwart fürFaustball im Badischen Turnerbund,Jürgen Mitschele, selbstbewusst.Doch die wenigsten Menschen kön-nen heute mit der Sportart Faustballetwas anfangen.

Die Ursprünge des Faustballs gehen aufdie antiken „Ballonspiele“ zurück, die

die Sportwissenschaft als Vorläufer derheutigen Sportart sieht. Seine Blütezeiterlebte Faustball als eines der von„Turnvater“ Jahn propagierten Turn-spiele. Es rangierte in Deutschland An-fang des 20. Jahrhunderts gleich nachFußball.

Es spielen zwei Mannschaften à fünfSpieler gegeneinander mit dem Ziel,den Ball unerreichbar über die zwei Me-ter hohe Leine in das 25 Meter lange

und 20 Meter breite Feld des Gegnerszu schlagen. Im Gegensatz zum Volley-ball darf der Ball jedoch einmal auf demBoden aufspringen. Jeder Fehler, deneine Mannschaft macht, zählt als Punktfür den Gegner. Das Satzspiel ist ge-wonnen, wenn elf Punkte erreicht sind,wobei zwei Punkte Vorsprung bestehenmüssen.

Die Verbreitung beschränkt sich inDeutschland nur noch auf vereinzelteHochburgen. Eine davon ist der Turn-verein Waibstadt. Der 1865 gegründeteVerein im Kraichgau in der Nähe vonSinsheim hat seit 1977 an 74 DeutschenMeisterschaften teilgenommen unddiese mit elf Gold-, neun Silber- undzwei Bronzemedaillen abgeschlossen.Die Faustballer haben als Mitglieder derNationalmannschaft drei Weltmeister-schaften, einen World Game Cup undacht Europameisterschaften gewonnen.

Trotz seiner weltweiten Attraktivitätsteht der Faustball heute im Schattenanderer Sportarten. Trendsport hat ihnin eine Nische gedrängt. Doch geradedieses Randgruppendasein hat für die40 000 aktiven Spieler in Deutschlandseinen Reiz und kann Werte und Erfah-rungen vermitteln, die in anderen kom-merzialisierten und medialisiertenSportarten oft verloren gegangen sind.

Vanessa Himmelhan

Faustball ist Action pur: Simone Roehrs bei einer Hechtabwehr. (Fotos: Rainer Frommknecht)

Niels Pannewig holt aus zum Schmetterball.

Faustball hat Wurzeln in der Antike

Page 23: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

23

Nicht nur die Männermannschaftvon 1899 Hoffenheim ist zur Zeit aufder Erfolgsspur, auch die Frauenkämpfen sich nach vorne. Momentanspricht alles für ihren Durchmarschin die Zweite Bundesliga.

Dabei stieg die Erste Frauenmannschaftder TSG erst im vergangenen Jahr in dieRegionalliga Süd auf. Das alles erinnertan die Erfolgsserie der Männer. Warumalso sollte es den Frauen nicht auch gelin-gen, erneut aufzusteigen?

In der bisherigen Saison läuft jedenfallsalles in diese Richtung. Von ihren zehnSpielen gewannen die Frauen acht undverloren nur zwei. Zur Winterpause ste-hen sie deshalb verdient punktgleich mitder SG Germania Wiesbaden auf demzweiten Tabellenplatz. „Das Ziel derMannschaft ist auf jeden Fall der Aufstiegin die Zweite Liga. Dafür müssen sich dieFrauen allerdings noch besser an die här-tere Spielart dort gewöhnen“, meint Jür-gen Ehrmann, der Trainer der Frauen-mannschaft. Auch Kristina Kober,

Torfrau der erstenMannschaft und EC-Studentin, ist sich überdas Ziel des Teams si-cher: „Dieses Jahr kön-nen und wollen wir indie Zweite Bundesligaaufsteigen. Das schaffenwir nur mit einem gutenTeamgeist. Nur wennein großer Zusammen-halt in der Mannschaftherrscht, kann man Er-folg haben. Fußball isteine Mannschaftssport-art, man verliert und ge-winnt zusammen.“

In St. Leon, unweit vonHoffenheim, entstandim Oktober 2009 einFörderzentrum mit ei-ner Nutzfläche von 700 Quadratmeternfür die Frauen. Dietmar Hopp, bundes-weit bekannter Mäzen der TSG, ermög-lichte mit seiner Stiftung „Anpfiff ins Le-ben“ auch den rund 160 Mädchen und

Frauen des Vereins optimale Bedingun-gen, um das Training mit ihren schuli-schen und beruflichen Zielen in Einklangzu bringen.

Selina Müller

Hoffenheimer Fußballfrauen

Auf dem Weg in die zweite Liga

Torfrau und EC-Studentin Kristina Kober ist mit 1899

Hoffenheim auf dem besten Weg in die Zweite Bun-

desliga. (Foto: 1899 Hoffenheim)

Unterstützt von seinen Fans will derSV Sandhausen auch dieses Jahrwieder erfolgreich in der DrittenLiga bestehen. Das im Volksmundverflixte zweite Jahr soll trotz eini-ger Hürden gemeistert werden, umauch sportlich der TSG 1899 Hof-fenheim weiter auf den Fersen zubleiben.

Identifikation mit dem Verein wird inder 14 000 Einwohner-Gemeinde Sand-hausen im Süden von Heidelberg großgeschrieben. Der Zuschauerschnitt liegtbei 2000 bis 3000 Fans. Das Problemist, dass viele Fußballfreunde aus der Re-gion bevorzugen, Bundesliga-Atmo-

sphäre bei der TSG 1899 Hoffenheim zuschnuppern oder zum Fankult WaldhofMannheim zu fahren. So sind die meis-ten Fans auf den Rängen echte Sandhäu-ser, die nicht nur mit Spenden, sondernauch mit ihrer Stimme für eine ehrlicheund familiäre Atmosphäre sorgen undihr Motto „Gemeinsam sind wir stark“verkörpern. Mit dem Sieg über den Erz-rivalen Waldhof Mannheim im Viertelfi-nale des badischen Pokalwettbewerbskonnten die Hardtwälder eindrucksvollunter Beweis stellen, wozu nicht nur dieErste, sondern auch die Zweite Mann-schaft in der Lage ist.

Raphael Koppmann

SV Sandhausen ist Herzensangelegenheit

Denis Bindnagel auf den Fersen des

Gegners. (Fotos: Hubert Rehberger)

Die Freude über einen Sieg ist groß.

Page 24: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

24

Am Rande der Mannheimer Innen-stadt finden Kampfsportinteres-sierte die Martial Arts Academy. DieKampfsportschule nimmt an vielenTurnieren und Meisterschaften teil.Ihre Sportler sind dabei sehr erfolg-reich. EC-Studentin Hannah Fußersprach mit Joachim Deeken, Leiterder Einrichtung.

Welche Kampfsportarten bietet die

Martial Arts Academy an?

Wir bieten unter anderem den knallhar-ten Wettkampfsport Muay Thai, Brazi-lian Jiu Jitsu (BJJ) und MMA an.

MMA? Was ist das?

MMA steht für Mixed Martial Arts undist eine eigenständige, moderne Art des

Vollkontaktwettkamp-fes. Dass im Boden-kampf geschlagen undmanchmal getreten wer-den darf, ist das Haupt-unterscheidungsmerk-mal zu anderen Vollkon-taktsportarten.

Wie läuft das Training

ab?

Nun, bei Muay Thai zumBeispiel werden nachder Aufwärmphase, dieSeilspringen, spezielleGymnastik, Schattenbo-xen und Dehnübungenumfasst, Muay Thai Angriffs- und Ab-wehrtechniken in Partnerübungen anSchlagpolstern oder am Sandsack trai-niert. Im Sparring werden die Techni-ken dann unter Einsatz von Schutzaus-rüstung am nicht kooperativen Partnertrainiert, so lernt der Muay-Thai-Prak-tizierende auch unter kampfnahen Be-dingungen das Gelernte umzusetzen.

Wie stehen Sie zum Thema Gewalt auf

deutschen Straßen?

Heutzutage kann es in manchen Situa-tionen gut sein zu wissen, wie man sichverteidigt, ich halte aber absolut nichtsvon diesen sinnlosen Gewaltexzessen.Deshalb lernen meine Schüler von Be-ginn an, dass Faktoren wie Spaß undDisziplin in unserer Academy an erster

Stelle stehen und dass wir erlernteKampftechniken einzig und allein inWettkämpfen, unter fachkundiger An-leitung und mit speziellen Schutzaus-rüstungen anwenden.

Was ist das Besondere an Ihrer Schule?

Ich biete bis zu sechsmal pro Woche einintensives Training mit erfahrenenTrainern an, jedoch das Wichtigste istdie familiäre Atmosphäre, die hierherrscht. Bei uns steht der Spaß an ers-ter Stelle, kein militärischer Drill, keineunnötige Härte. Wer realistische Selbst-verteidigung sucht oder einfach nurüberflüssige Pfunde von den Hüftenschmelzen will, der ist hier richtig.

Hannah Fußer

Kampfkunst im Herzen MannheimsJoachim Deeken über Muay Thai & Co.

EC-Studentin Hannah Fußer mitJoachim Deeken, Leiter der MartialArts Academy.

Das Training verlangt Konzentration und Disziplin. (Foto: Joachim Deeken)

Das Ringen war schon Bestandteil der antiken Wett-kämpfe in Olympia, und bereits seit dem Beginn derOlympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen gehörtdas Ringen zu den olympischen Disziplinen. Gekämpftwird dabei in zwei verschiedenen Stilen: Freistil undGriechisch-Römisch. Der Unterschied hierbei ist, dassbeim griechisch-römischen Stil lediglich der Oberkörperals Angriffsfläche dient. In Schifferstadt spielt das Ringen bereits seit mehr als100 Jahren eine wichtige Rolle. Die Ringer des VfK 07Schifferstadt holten zehn Deutsche Team-Meisterschaf-ten in der Bundesliga, die Athleten des Vereins gewan-nen acht Olympiamedaillen, vier Weltmeistertitel unddrei Europameistertitel.

Sebastian Pusch

Schifferstadt istRingerstadt

Der VfK 07 Schifferstadt ist ein Zuschauermagnet auch in

fremder Halle. Das Gastspiel in Westendorf im Allgäu war

ausverkauft. Marvin Scherer (blaues Trikot) hat gerade

seinen Kampf gewonnen. (Foto: Andreas Scherer)

Page 25: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

25

Es herrscht Stille. Im Vorstart, kurzbevor die Fahrer aufgefordert wer-den, an die Gatter zu fahren, sind alleMotoren aus. Am Start aufgereiht be-reiten sich die Fahrer vor. Noch 15 Se-kunden bis zum Start, dann dieletzten fünf Sekunden. „In diesemMoment denkt man an nichts, ichkonzentriere mich nur auf das Gat-ter“, antwortet Alexander Hübner,Fahrer des Motor Sport Club (MSC)Deutschland, auf die Frage, was er indiesem Moment denke.

Der 20-Jährige gewann die diesjährigeClubmeisterschaft seines Vereins undwurde Zweiter bei der Deutschen Ama-teur-Meisterschaft (DAM) der KlasseMX2. MX steht für Motocross und dieZwei für die Klasse, in dem Fall 0 – 250

ccm. Für ihn bedeutet Motocross alles,seit seinem fünften Lebensjahr betreibter erfolgreich diesen nicht ganz unge-fährlichen Sport.Wenn dann die Gatter fallen und die biszu 40 Fahrer alle auf einmal mit lär-mendem Getöse auf der rund sechs biszehn Meter breiten Strecke losrasen,hinterlassen sie eine Staubwolke unddie Zuschauer am Fahrbahnrand müs-sen sich vor den fliegenden Steinchen inAcht nehmen. Der Blick ist auf die wan-dernde Staubwolke gerichtet, bis siesich allmählich auflöst. Man sieht denFahrer, der als erster aus der Startphaseherauskommt. „Wenn man einenschlechten Start hatte, ist es schwer,noch auf die ersten Plätze zu kommen.Hat man einen guten Start, ist man auchweiterhin vorne dabei, solange man sich

die Kondition richtig einteilt“, erklärtder diesjährige DAM-Vize-Meister. Ein Rennen dauert rund 20 Minuten.Minuten, in denen der Fahrer genau da-rüber nachdenken muss, was er macht.Er muss sich gut überlegen, wann erwen überholt. Ebenso muss er beimSpringen über die Hügel, die sogenann-ten Tables, selber einschätzen können,wie viel Gas er braucht. Eine falscheEntscheidung kann fatale Folgen haben.Die schwere Maschine könne zu einemgefährlichen Geschoss werden, erklärtAlexander. „Kommt man zu früh oderzu spät wieder auf, wirbelt die Maschineeinem um die Ohren und man selberlandet auch nicht gerade sanft.“ Unteranderem hatte er schon den Ellenbogen,einen Fuß, einen Wirbel sowie dasSchlüsselbein gebrochen. Die Lautsprecherdurchsagen, die dasgesamte Rennen kommentieren, wer-den schlagartig lauter und klingen auf-gebracht: „Alexander Hübner istgestürzt!“ wiederholt der Sprecherimmer wieder. Eine Gruppe von Men-schen rennt über die Fahrbahn, auf derimmer noch die anderen Motocrosserfahren, um zu dem Gestürzten zu gelan-gen. So geschehen im vergangenen Jahrauf der Strecke in Reutlingen. „Das istkein schönes Gefühl, du siehst, währenddu in der Luft bist, im Sprung, dass esnicht klappen kann, du kannst nichtsmehr machen und bereitest dich sozu-sagen schon auf den Schmerz vor. Daswünscht man keinem“, erzählt Hübner.

Kristina Esser

Beim Motocross-Rennen sind Kondition, Konzentration und Taktik wichtig, um

vorne dabei zu sein. (Fotos: Alexander Hübner)

Motocross – Mix aus Spannung und Spektakel

Alexander Hübner über eine nicht ganz ungefährliche Sportart

Page 26: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

26

Vor 36 Jahren fing alles an. Der FCTürkspor Mannheim spielte in derZeit von 1973–85 zunächst in einerprivaten Liga. Der Eintritt in dieVerbandsrunden des DeutschenFußballbundes gelang dem Vereinzur Spielzeit 1985/86.

Mittlerweile kann sich der Verein zweiMeistertitel in der Kreisklasse B und inder Bezirksliga des Fußballkreises Mann-heim (1989, 1994) sowie drei Kreispokal-siege (2000, 06, 09) an seine Fahnenheften. Besonders stolz ist der Verein je-doch auf die Entdeckung von Ümit Da-

vala. Der heute 36-jährige„Mannheimer Bub“ wurdetürkischer Nationalspielerund spielte unter anderembei Galatasaray Istanbul, ACMailand, Inter Mailand undWerder Bremen.Bei 20 000 türkischstämmi-gen Einwohnern trifft man invielen Stadtteilen Mann-heims auf türkische Kultur.Entsprechend groß war derWunsch eben dieser Kulturauch im Sport Ausdruck zuverleihen. Inzwischen gibt esim Fußballkreis Mannheimzwei weitere türkische Fuß-ballvereine. Diese sind FCHochstätt Türkspor und der1. FC Turanspor Mannheim.

Türkspor heißt allerdings nicht, dass nurtürkische Spieler aufgenommen werden.Natürlich hat auch FC Türkspor Mann-heim Spieler deutscher und anderer Na-tionalitäten. Der Fußball verbindet sie.Ebenso spielen viele türkischstämmigeFußballer in den deutschen Vereinen imFußballkreis. Fußball trägt viel zur Inte-gration bei. „Unser Ziel ist es, Jugendliche mit Sportzu beschäftigen, statt sie auf schlechteWege geraten zu lassen“, sagt der Mit-gründer des FC Türkspor MannheimFatih Bahar.

Burak Celik

Fußball verbindet die NationenFC Türkspor Mannheim seit 36 Jahren aktiv

Murat Efe vom FC Türkspor ist nicht vomBall zu trennen. (Foto: Hans Güth)

Nicht nur Fußball, sondern auch das

Kickerspielen macht den Sportlern

großen Spaß.

Ein letzter Pfiff, ein letzter Wurf, einTraum geplatzt. Den fast schon si-cher geglaubten Aufstieg in dieErste Handball-Bundesliga hat dieTSG Hannover-Burgdorf der TSGFriesenheim in letzter Sekunde ausden Händen gerissen.

Mit Tränen in den Augen verabschiede-ten sich die Eulen, erste Mannschaft derTSG Friesenheim, aus einer trotzdemüberragenden Saison 2008/2009. Sen-sation verpasst und trotzdem Sensatio-nelles geschafft. Es war die bisher er-folgreichste Saison in der 14-jährigenZweitliga-Geschichte der TSG Friesen-heim.Der Traum begann mit der Entwicklungder Jagdfieber-Kampagne im Dezember2008. Zunächst ließ sich ein rascherFanzulauf bei den Heimspielen erken-nen. Waren es 2006 noch rund 700 Zu-schauer pro Heimspiel im Schnitt, be-grüßen die Eulen zur aktuellen Saisonregelmäßig über 1000 begeisterte Fansin der Ludwigshafener Eberthalle. SeitBeginn der Jagdfieber-Kampagne hatdie TSG Friesenheim kein einzigesHeimspiel mehr verloren. Für Uli Spett-mann, den langjährigen Kapitän der

Mannschaft und jetzigen SportlichenLeiter, ist klar: „Den Leuten macht esSpaß in die Halle zu kommen.“ Dass die

TSG den Aufstieg in die stärkste Hand-ballliga der Welt dennoch knapp ver-passt hatte, war für die Verantwortli-

chen und Spieler zu-nächst nur schwer zuverkraften, die Sommer-pause wurde aber konse-quent genutzt, um „dieDinge zu verarbeiten“, soTrainer Thomas König.Mit dem Motto „Jetzterst recht“ startete dieMannschaft mit dem bis-lang jüngsten Team derVereinsgeschichte in dieneue Saison. Die Fortset-zung der Jagdfieber-Kampagne soll das Teamzu erneuten Höchstleis-tungen treiben. Auch dieKooperation mit denRhein-Neckar-Löwen be-flügelt die Eulen weiter.Junge Spieler der Rhein-Neckar-Löwen erhaltenZweitspielrechte, umSpielpraxis bei den Eulenzu sammeln.

Timo Muser

Vom Jagdfieber gepacktEulen verpassen Aufstieg nur knapp

Ein Wurf brachte die Entscheidung: Die Eulen stei-

gen nicht auf. (Foto: Harry Reis)

Page 27: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

27

Ein Überflieger mischt die Skater-szene auf: Europameister, DeutscherMeister, selbst den Titel der Königs-disziplin „Game of S.K.A.T.E“ holteer sich. Was sich anhört wie ein Mär-chen, ist für Alex Mizurov zum Alltaggeworden.

Mizurov kommt aus Rastatt und ist 21Jahre alt. Mit zwölf Jahren durfte er dasBoard seines Kumpels testen, so wurdeseine Leidenschaft für den Skatesportgeweckt. Schon sechs Jahre später be-gann seine Karriere als Profiskater.Mit 18 Jahren gewann er die Europa-meisterschaft und mit 19 wurde er deut-scher Meister. Seine Erfolge gehenlängst über die europäischen Grenzenhinaus. Bei den „X-Games“ in Dubaiwurde Mizurov sechster und gewann so-gar 2006 gegen Vorjahressieger ChrisCole das „Game of S.K.A.T.E“ in SanDiego. „Glück und Können, beides ge-hört dazu“, sagt Mizurov. „Das Game istdie Paradedisziplin im Skatesport. Ska-ter gegen Skater im direkten Zweikampf,bis der Sieger feststeht.“ Auch bei vielen

anderen Wettbewerben schneidet derRastatter überragend ab. „Ich lerne je-den Tag dazu und lasse mich auch vonmeiner Konkurrenz inspirieren“, verrätMizurov. Er ist unter Skatern sehr be-kannt für seine technisch anspruchsvol-len Tricks, die er bei den Wettkämpfenimmer wieder präsentiert.Mizurov, auch Mizze genannt, ist einerder wenigen deutschen Skateboarder,die es in das US-Team geschafft haben.Die Mannschaft ist zurzeit sehr erfolg-reich und setzt sich immer wieder gegendie Konkurrenz durch. Unter anderemfährt der bei Skatern allseits bekanntePaul Rodriguez zusammen mit Mizurovim Team. Doch der 21-Jährige verdient nicht nurmit dem Sport sein Geld. Er hat eine ei-gene Hosenkollektion bei Titus, machtFotos für Werbezwecke und wirkte aneinigen Extremsportfilmen mit.Das von EC-Studenten gedrehte Video-porträt über Mizurov ist auf www.ec-europa-campus.com zu sehen.

Kristin Hartmann

Die EC-Studentinnen Lisa-Maria

Schimpf und Kristin Hartmann sind

fasziniert von Alex Mizurov.

Alex Mizurov – Stern am Skaterhimmel

In der Blütezeit des SV Waldhof,während der Zugehörigkeit zurErsten Bundesliga waren jedemFußballfan in Deutschland „DieWaldhof-Buben“ ein Begriff.

Die Mannschaft zeichnete sich dadurchaus, dass in ihren Reihen Spieler stan-den, die das Fußball-ABC in der eigenenJugend erlernt hatten. Bernd und Karl-heinz Förster, Jürgen Kohler und Chris-tian Wörns sind wohl die bekanntestenBeispiele aus dieser Ära.Im Streben nach schnellem sportlichenErfolg kam es hier zum Bruch. Die eigeneJugendarbeit wurde vernachlässigt. DieVerantwortlichen verpflichteten stattdes-sen renommierte Spieler, deren Gehalts-forderungen bundesligareif waren, ihreLeistungen jedoch nicht. Da der sportli-che Erfolg und der damit verbundene fi-nanzielle Aufstieg aber ausblieben, gerietman schnell in wirtschaftliche Not, zu-letzt drohte gar der Lizenzverlust. Dies war der Zeitpunkt für einen Neu-anfang, man erinnerte sich wieder an alteStärken und setzte nun vermehrt auf dieeigene gute Jugendarbeit. Diese ist mitt-lerweile weit über die Region hinaus be-kannt und geachtet. Mit der Fertigstel-lung des Jugendförderzentrums (JFZ)auf dem Gelände am Alsenweg im Som-mer 2009 wurden hier beste Vorausset-

zungen geschaffen. Fast zeitgleich trafauch wieder der sportliche Erfolg ein. DieU-19 Junioren schafften den lang ersehn-ten Aufstieg in die Fußballbundesliga,und der ganze Verein stand seinen jun-gen Spielern zur Seite.Für Jugendkoordinator Michael Schüss-ler war dies aber nur der erste Schritt:„Diese Klasse gilt es zu halten, und auch

die B-Junioren sollen in diesem Jahr denSprung in die höchste deutsche Spiel-klasse schaffen.“ Wenn es gelingt, sichhier dauerhaft zu etablieren, dann ist esnur eine Frage der Zeit, bis die Talenteden Kader der Herrenmannschaft ver-stärken und auch dort für sportlichen Er-folg sorgen.

Oliver Malchow

Waldhof-Buben finden zurück zu alter Stärke

EC-Student Oliver Malchow (l.) und Teamkollege Patrick Bauder (r.) im Kampf

gegen den FV Lauda. (Foto: www.kurpfalzonkel.de)

Page 28: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

28

Grün und Gelb, diese Farben sind inMannheim wohl bekannt. Es sinddie Farben von John Deere.

Das US-amerikanische Unternehmen istmit 63 Produktionsstandorten in 18Ländern vertreten. Mit seinen weltweit56 600 Mitarbeitern ist John DeereMarktführer bei Landmaschinen. Heutearbeiten in Mannheim über 3000 Be-schäftigte, es ist John Deeres größterProduktionsstandort außerhalb derUSA. In Mannheim ansässig ist JohnDeere seit 1956. Damals übernahm derUS-Produzent das Traditionsunterneh-men Heinrich Lanz, bekannt für denLanz Bulldog.Die heutige Wirtschaftskrise ging nichtspurlos an John Deere vorbei. Seit Au-gust 2009 bis voraussichtlich Ende März2010 befinden sich die John Deere-Werke Mannheim in der Kurzarbeit. Ni-cole Thorn, seit 2001 für PR in Mann-

heim zuständig, stelltaber klar: „Das Unter-nehmen tut alles, umdie Arbeitsplätze zu er-halten. Kündigungensind nur die allerletzteInstanz.“Neben landwirtschaft-lichen Maschinen stelltdas Unternehmen auchGeräte für die Bau- undForstwirtschaft herund ist in diesen Berei-chen erfolgreich.Bei John Deere habenjunge Menschen undStudenten Karriere-chancen. Die Chancen,übernommen zu wer-den, stehen laut Thornüberdurchschnittlichgut.

Debora S. Theis

Mit Tradition in die ZukunftJohn Deere Mannheim

Debora Theis auf einem John Deere-Lanz 310, ein

Oldtimer aus dem Jahre 1967.

Energiepower für die RegionMVV Energie plant umwelt- und zukunftsorientiert

Der Energieversorger MVV Energie istaus den Mannheimer Stadtwerken her-vorgegangen. Insgesamt beschäftigt derKonzern knapp 6000 Mitarbeiter und hatsich mit dem Programm „MVV 2020“neue strategische Ziele gesetzt, durch diedie Wettbewerbsfähigkeit auch in Zu-kunft gesichert werden soll. Für Studen-ten sind die MVV-Praktikumsplätze, etwaim Kommunikations- oder Marketing-Be-reich von besonderem Interesse. EC-Stu-

dent Max Bruns hat ein Interview mitdem Leiter der Konzernkommunikation,Roland Kress, geführt.

Werden durch das Programm 2020 neueArbeitsplätze geschaffen oder die beste-henden hier in Mannheim erhalten?Ein zentrales Ziel dieser Strategie ist, dasswir die positive Entwicklung unseres Un-ternehmens so fortsetzen wollen, dass wirauch in zehn Jahren ein attraktiver Ar-beitgeber mit sicheren Arbeitsplätzen undeiner motivierten Belegschaft sind. Heutebeschäftigt MVV Energie mit rund 2000Mitarbeitern genauso viel Menschen amStandort Mannheim wie zu Beginn derLiberalisierung 1998. Die Energiebranchehat jedoch im gleichen Zeitraum rund dieHälfte der Arbeitsplätze in Deutschlandabgebaut. Das ist uns nur gelungen, weilwir neue Geschäftsfelder erfolgreich auf-gebaut und unsere Marktposition deut-lich erweitern konnten.

Inwiefern setzt die MVV künftig auf Er-neuerbare Energien?Wir setzen schon seit Jahren darauf undliegen derzeit mit einem Anteil von 18Prozent an Erneuerbaren Energien aus

unserer gesamten Stromerzeugung deut-lich über dem Bundesdurchschnitt. So ge-hören wir etwa zu den Marktführern inDeutschland für die umwelt- und klima-freundliche Biomassenutzung. Ebensoplanen wir einen starken Ausbau derWindenergie und prüfen auch neue Pro-jekte für die Geothermienutzung, weil wirgerade hier im Oberrheingraben Chancenhaben, damit den Anteil aus umwelt-freundlichen Energien zu erhöhen.

Wie trägt die MVV dazu bei, dass die Me-tropolregion Rhein-Neckar auch in Zu-kunft für Fortschritt und neue Techno-logien steht?Wir haben innerhalb der Metropolregioneine Vorreiterrolle bei den Themen Ener-gie und Umwelt übernommen und un-terstützen hier Klimaschutzprogrammesowie Innovationsprojekte, um den be-gonnenen Transformationsprozess in dasZeitalter der Erneuerbaren Energie zu be-schleunigen. Dabei spielen auch neueTechnologien, etwas Smart Grids, Elek-tromobilität oder Mini-Blockheizkraft-werke und Brennstoffzellen, für uns einegroße Rolle.

Max Bruns

Roland Kress, Konzernsprecher der

MVV Energie, erläutert dem EC-Stu-

denten Max Bruns, wie die Zukunft der

Energieversorgung aussieht.

Page 29: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

29

„Der Betrieb sicherer Kernkraft-werke und der Ausbau der Erneu-erbaren Energien passen gut zu-sammen”, sagt Hans-Josef Zim-mer, Technikvorstand der EnBW(Energie Baden-Württemberg) imGespräch mit Live On Stage.

Die EnBW ist das drittgrößte Energie-versorgungsunternehmen Deutschlandsmit mehr als sechs Millionen Kunden,einem Jahresumsatz von 16 MilliardenEuro und rund 20 000 Beschäftigten.Laut EnBW liegt der Fokus des Unter-nehmens auf der Kernkraft und auf er-neuerbaren Energieträgern. Das Unter-nehmen gewinnt 46,5 Prozent seinesStroms aus Kernkraftwerken und liegtdamit ebenso wie beim Anteil an Erneu-erbaren Energien über dem bundeswei-ten Durchschnitt. Es ist weiterhin einEnergiemix geplant, also eine Mischungder Strombezugsanteile von Kernkraft,

Erneuerbaren und Fossilen Energien.Laut EnBW sind Kernkraft und Erneu-erbare Energien Partner bei der klima-freundlichen Stromversorgung.

„Die EnBW steht für eine hohe Sicher-heitskultur und die Kernkraft für einezukunftsfähige und sichere Energiever-sorgung. Die Kernkraft ist für eine un-abhängige, klimaschonende und wirt-schaftliche Stromversorgung unerläss-lich“, erklärt Zimmer.Die EnBW gibt ihr Geld nicht nur fürAtomkraftwerke aus, sondern investiert auch große Summen in den Ausbau Er-neuerbarer Energien. „Der Solarpark in Leibertingen markiertfür uns den Einstieg als Investor in dieSolarenergie”, erklärt Zimmer. Ziel seies, den Anteil der Erneuerbaren Ener-gien im Energiemix der EnBW bis zumJahr 2020 auf mindestens 20 Prozentzu erhöhen.

Besonders wichtig ist EnBW bei allenEnergie-Innovationen die Reduktionvon Kohlendioxidemissionen, und mit258 Gramm pro Kilowattstunde liegt siesehr weit unter dem bundesweitenDurchschnitt.

Weit oben auf der Prioritätenliste derEnBW steht auch das Energiesparen.Unter dem Motto „Weniger Verbrauchgeht auch” startete die EnBW am 1. Ok-tober vergangenen Jahres eine breit an-gelegte Öffentlichkeitsoffensive. Poster,Plakate, Tageszeitungs-Beileger, Radio-spots und die Website www.weniger-verbrauch.de zeigen, wie sich Energie-effizienz im Alltag eines deutschen Bür-gers umsetzen lässt. Auch auf der Internetseite der EnBWgibt es Tipps und Tricks, die helfen, mit wenig Aufwand Energie zu sparen.

Katharina Duffing

Ein EnBW-Mitarbeiter kon-

trolliert die Qualität des

Wassers im Kraftwerk.

Rechts: Technikvorstand

Hans-Josef Zimmer.

(Foto EnBW/Peter Stumpf)

Mannheim gilt als Geburtsstadt desAutomobils. 1885 baute Carl Benz daserste Auto, ein dreirädriges Fahrzeugmit Verbrennungsmotor und elektri-scher Zündung, das 1886 erstmalsdurch Mannheim fuhr. Seitdem wer-den in der Quadratestadt Autos produ-ziert. Heute läuft in Mannheim dieBusproduktion des Daimler-Konzernsunter den Marken Mercedes-Benz undSetra. Durchschnittlich werden 16Busse pro Tag gefertigt. Unter demSlogan „Der beste Weg, der Zukunft zu

begegnen, ist, sie zu gestalten“wird heute in Mannheim eineim Unternehmensjargon so ge-nannte „Generation von ZeroEmission“-Omnibussen herge-stellt. Die neueste Entwicklungbeim Mercedes-Benz-Bus istder Citaro-Fuelcell-Hybrid-Motor. In diesem Bustyp dienteine Brennstoffzelle als Strom-lieferant zum Antrieb.

Maria Küsters

Zero Emission – mit Wasserdampf in die Zukunft16 Mercedes-Benz-Busse gehen täglich vom Band

EC-Studentin Maria Küsters

am Steuer eines Mercedes-

Benz-Busses.

EnBW: Mit Energiemix in die ZukunftKernkraft und Erneuerbare Energien müssen keine Gegensätze sein

Page 30: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

30

Skannabiz ist eine siebenköpfige Rock-band, die sich aus Freunden im Alterzwischen 21 und 26 Jahren zusammen-setzt. Die Band ist in Rastatt, Karlsruhe

und Baden-Baden unter den Jugendli-chen weitgehend bekannt. Ihren größ-ten Gig hatten die Jungs im Longhorn-Kultur-Austausch (LKA) in Stuttgart.

Durch Präsenz im Internet bei Youtubeund MySpace vermarktet sich die jungeBand selbst. Ihre Fans kommen aus derRegion und sind begeistert von derMusik, die die Jungs spielen. Besondersbei Live-Auftritten zeigt sich, dass siedas Publikum durch ihre Musik und ihrfreundliches Auftreten zu begeisternwissen. Geld springt dabei meist nichtraus, aber das stört die Band nicht. „Wirleben für die Musik und machen das alsHobby“, sagt Markus Wörner, Sängerder Band.„Falls doch mal ein größeres Angebotvon einer Plattenfirma kommen sollte,sind wir zu allem bereit – vorausgesetztunsere Freundinnen stehen hinter uns“,betonen die Bandmitglieder einstim-mig.Skannabiz wurde 2002 gegründet. AllerAnfang ist schwer, „doch wir haben unsdurch harte Arbeit nach oben ge-kämpft“, von kleinen Auftritten aufDorffesten und Proben in einer kleinenSchreinerei zu einem richtigen Probe-raum und gut besuchten Gigs. Besu-cher, die einmal einen Live-Auftritt er-lebt haben, werden schnell in den Bannder Band gezogen. Einhellige Meinungder grölenden Menge: „Wir kommenwieder.“

Jonas Höll und Marvin JahnSkannabiz: Videoporträt zu sehen auf www.ec-europa-campus.com.

SkannabizSkapunk-Band aus dem Murgtal

Im Rahmen einer Serie von „Live onStage“ stellen EC-Studenten als Ehe-malige ihre alten Gymnasien vor:Emanuel Drago präsentiert die Eu-ropäische Schule in Karlsruhe, dieSchule, an der er das Abitur machte.

Die Europäische Schule Karlsruhewurde 1962 für die Kinder der Beamtender Europäischen Kommission beim In-stitut für Transurane in der Fächerstadtgegründet. Vom Kindergarten bis zum Europäi-schen Abitur wird der Unterricht in fünfSprachabteilungen in den Mutterspra-chen Deutsch, Englisch, Französisch,Niederländisch und Italienisch erteilt.Das Europäische Abitur ist in allen Län-dern der EU und in den USA anerkannt.Auch das Management der Europäi-schen Schule in Karlsruhe ist europäisch:angefangen beim Direktor der Schule,dem Dänen Tom Høyem, der tsche-chischen Direktorin des Kindergartensund der Grundschule, Dana Pavlicikova,dem portugiesischen Direktor der Ober-schule, Mario da Torre, bis zur nieder-ländischen Assistentin der Direktion unddem deutschen Verwalter.

Schuldirektor Høyem ist stolz auf dieSprachenvielfalt an der Schule: „Das Be-sondere an unserer Schule ist, dass aufdem Schulhof, in den Unterrichtsgrup-pen und in den Fluren die unterschiedli-

chen Nationalitäten miteinander lebenund man ganz automatisch lernt, dass esnatürlich und selbstverständlich ist, alldiese Sprachen zu nutzen.“

Emanuel Drago

Fünf Sprachen führen zum AbiturDie Europäische Schule in Karlsruhe

In der Europäischen Schule in Karlsruhe leben undlernen Schüler unterschiedlicher Nationalitäten.

Page 31: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist

31

„Nur wer kommuniziert, wird wahrge-nommen“, so Nicole Leonhardt, Sales-und Marketing-Managerin des BestWestern Premier Steubenhof-Hotels inMannheim. In Best Western Hotelswird Wert auf Kommunikation mit denGästen gelegt. Durch die Kommunika-tion vermittelt das Unternehmen Per-sönlichkeit: Best Western benutzt alsGrußformel bei Tagungsangeboten dieFloskel „einfach premier…“. Das tradi-tionelle „Mit freundlichen Grüßen“ alsSchlussformel muss beim Briefverkehrdem „Mit BESTen Grüßen“, oder beienglischsprachigen Empfängern dem„BEST regards“ weichen. Das Best Wes-tern setzt Werbemittel wie Poster undFlyer gezielt im Gästebereich ein, umauf Aktionswochen in Restaurant undBar aufmerksam zu machen. Auf dieseWeise werden die Gäste auch auf diemehrmals im Jahr durchgeführten Ver-nissagen oder den hoteleigenen zweitä-gigen Weihnachtsmarkt aufmerksamgemacht. Gäste, die damit einverstan-den sind, werden über Hotelaktivitätenauch per Mailing informiert. Gästekar-

teien helfen dabei gezielt, die Gäste an-zuschreiben, die sich für die entspre-chenden Aktionen interessieren.Corporate Identity (CI) und CorporateSocial Responsibility (CSR) gehörenheute zum Führungsstil aller großenHotelkonzerne der Welt. Gemeinsammit World Vision hat Best Western dieOrganisation „Best Western for a betterWorld“ gegründet. Mitglieder des BestWestern Pay-Back Systems (Best Wes-tern Regards) können ihre Punkte spen-den, die von Best Western Internationalin Geld umgewandelt und gemeinnützi-gen Organisationen zur Verfügung ge-stellt werden. Zusätzlich unterstützenviele Hotels lokale Projekte. Das Steu-benhof-Hotel in Mannheim leistet sei-nen Beitrag dadurch, dass die Erlöse ausder Weihnachts-Tombola für wohltätigeZwecke gespendet werden. Letztes Jahrkamen diese Erlöse der Wilhelm-Wunt-Grundschule zu. Damit baute dieGrundschule eine Bibliothek.Das Corporate Design bei Best Westernorientiert sich streng an Richtlinien, diedem Unternehmen zentral vorgegeben

werden. Da Best Western eine interna-tionale Kette ist, wird Wert auf einheit-liches Auftreten gelegt. Das Logo hatdank seiner prägnanten Farbgebung ei-nen hohen Wiedererkennungswert. Auch andere Bereiche unterliegenstrengen Vorgaben: Internetseite, Fahr-zeuge und die Gestaltung der Hotelpro-spekte und Broschüren. Bei Fahrzeugenwird beispielsweise festgelegt, wo sichder Schriftzug und das Logo befinden.Best Western International verfolgt dasZiel, seinen Gästen voraus zu sein, dasheißt, der Wunsch ist schon erfüllt, be-vor der Gast ihn äußert. Dieses setzt ei-nen langjährigen Kundenerkennungs-prozess voraus. Für Beschwerden, die sich auf das Un-ternehmen oder die Mitarbeiter bezie-hen, hat Best Western ein Beschwerde-Management eingeführt: Der Mitarbei-ter kann eigenständig Entschädigungenanbieten, sofern sich diese in Relationzu der Beschwerde befinden.

Nicole Linares Ramòn und

Christos Paraskevopoulos

Corporate Identity im HotelmanagementDas Best Western Steubenhof-Hotel in Mannheim-Neckarau

Page 32: 6WXGL]HLWXQJ 9,, (LQ 0HGLHQSURMHNW GHU …Maugé, RNF-TV-Moderator Wolfgang Grünwald, Campaigning-Experte An-dreas Graf von Bernstorff, Eventexperte Raimund Gründler und TV-Journalist