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DIE ZEITSCHRIFT DER ACTIVE COMMUNICATION GMBH AUSGABE JUNI 2010 Vorschau UK-Symposium 2010

AACtivity Online 01/2010

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AACtivity Online

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die zeitschrift der active communication gmbh

ausgabe juni 2010

vorschau

uK-symposium

2010

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IMPRESSUM AusgAbe 01 / 2010

RedAktion Active Communication gmbH sumpfstrasse 28 6300 ZuglAyout sidleRdesign, ChamFotos Active Communication gmbH

Jegliche kopie des inhaltes, auch nur Auszugsweise, ist nur mit genehmigung der Redaktion erlaubt. die in der Zeitschrift veröffentlichten beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Warenzeichen sind eigentum der betreffenden Firma.

Aus gründen der guten lesbarkeit unserer texte haben wir auf die Aufführung beider Formen, der weiblichen und männlichen, verzichtet. selbstverständlich sind immer auch weibliche Personen ge-meint. Wir bitten um ihr Verständnis.

editorial 3

integration in der schweiz 4

Mehr selbständigkeit, Mobilität und interaktion 7

integration – Methoden der uk in der Regelklasse 8

Vorschau uk-symposium 2010 «barrieren überwinden» 12

Active Agenda 2010 13

inHAlt.

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editoRiAl.

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liebe AACtivity-leserinnen und -leser

nach dem ereignisreichen Jubiläumsjahr 2009 halten wir schritt mit der technologischen evolution. um unserem slogan «immer einen schritt voraus» treu zu bleiben, suchen wir stetig mit viel engagement und leidenschaft neue Wege und lösungen, um ihnen das innovativste an Hilfsmitteln und dienstleistungen an-zubieten.

unmittelbar nach dem ende des erfolgreichen ersten uk-sym-posiums wurden die Vorbereitungen für das zweite uk-sympo-sium vom 17. september 2010 in Angriff genommen. lesen sie auf seite 12 die Präsentation zum diesjährigen uk symposium. das thema in diesem Jahr lautet «barrieren überwinden».Weitere detaillierte informationen dazu finden sie jederzeit top-aktuell unter www.uk-symposium.ch.

in unserer aktuellen titelstory berichten wir über die integration in der schweiz. ein Wort, welches immer mehr in unserem alltäg-lichen Wortschatz Platz findet. Aber was ist unter integration denn genau zu verstehen? unser Anliegen ist es, mit unseren kompetenten dienstleistungen – gepaart mit modernsten tech-nologien – die integration von Menschen mit behinderungen zu fördern. doch dies alleine genügt nicht. integration ist ein kon-tinuierlicher Prozess, welcher nicht alleine durch Hilfsmittel er-folgreich abgewickelt werden kann. lesen sie in dieser Ausgabe den ausführlichen bericht zu diesem thema.

neben unserem uk-symposium gehen wir einen neuen Weg, um den Austausch und das Vernetzen von Familien, Fachper-sonen und benutzern zu erhöhen. deshalb freut es mich sehr, ihnen unsere neuste dienstleistungsinnovation zu präsentieren:

die ACtiVe CoMMuniCAtion gRuPPe AuF FACebook. Facebook ist die weltweit meistgenutzte Austauschplattform. Wir nutzen seit neuestem diesen kanal, um Menschen im be-reich uk miteinander zu vernetzen und ihnen neuste informa-tionen zu liefern. ergreifen sie die gelegenheit und vernetzen sie sich mit uns.

ich hoffe, dass sie im fussballverrückten Monat Juni eine spiel-pause finden, um diese spannende e-AACtivity-Ausgabe zu lesen. so wünsche ich ihnen eine erholsame und schöne som-merzeit und blicke gespannt auf das Fussballgeschehen in süd-afrika.

HoPP sCHWiiZ und bis bald.

im namen des Active-teams

Fiore Capone

Fiore Caponegeschäftsführer Active Communication gmbH

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küRZliCH HAt ein AsylbeWeRbeR in eineM inteRVieW gesAgt «integRAtion? iCH Weiss niCHt gAnZ genAu WAs dieseR WoRt bedeuten.» liegt hier das grundproblem begraben? oder zeigt ein anderer Fall besser auf, wie schlecht es um integration steht? eine junge Frau mit Paraplegie wollte gerne Mitglied bei einer guggenmu-sig werden – was leider nur als Passivmitglied möglich war. Wie sollte sie sonst mit dem Car zu auswärtigen konzerten mitgehen, wie sollte sie an einem umzug mitlaufen, wie sollte sie an den Proben im nicht rollstuhlgängigen Probelokal teilnehmen?

Mit integration ist wörtlich gemeint, dass man jemanden mit einbezieht. das gegenteil von jemand ausschliessen. generell spricht man von zwei gebieten der integration: integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund und integration von Menschen mit einer behinderung. selbstverständlich müssen bei einer generellen erörterung dieses themas beide gebiete betrachtet werden. in unserem bericht hier möchten wir uns nun aber vor allem auf das gebiet in-tegration von Menschen mit einer be-hinderung fokussieren.

bei Wikipedia wird integration folgen-dermassen definiert: Ausbildung einer lebens- und Arbeitsgemeinschaft un-ter einbezug von Menschen, die aus den verschiedensten gründen von die-ser ausgeschlossen und teilweise in sondergemeinschaften zusammengefasst waren.

in der theorie ist integration also sehr klar definiert. Aber wie die beiden beispiele zu beginn zeigen, ist die umsetzung von integration im täglichen leben oft Wunschdenken. Wie ist es sonst zu erklären, dass erst seit dem sommer 1988 die Paralym-pics regelmässig am selben ort stattfinden wie die olympischen spiele? und selbst heute noch ist wirkliche integration kein the-ma. denn anstatt an den offiziellen olympischen spielen mitma-chen zu können, müssen Menschen mit einer behinderung einen eigenen Anlass durchführen.

eine der grössten Fachorganisationen für Menschen mit einer behinderung in der schweiz heisst Pro infirmis (www.proin- firmis.ch). dieser Verein setzt sich dafür ein, dass Menschen mit einer behinderung ihr leben selbständig und selbstbestimmt führen, aktiv am sozialen leben teilnehmen können und nicht benachteiligt werden. sie will dieses Ziel gemeinsam mit den be-troffenen erreichen. sie erbringt und fördert dienstleistungen für Menschen mit einer behinderung und für ihre bezugsper-sonen.

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integration von menschen mit einer behinderung ist nicht nur ein gebot der menschlichkeit und menschenwürde, es ist auch ökonomisch sinnvoll, mittel und ressourcen für den einschluss statt für den ausschluss einzusetzen.

Folgend definiert Pro infirmis, was für sie integration von Men-schen mit einer behinderung bedeutet:

kinder mit einer behinderung besuchen die Regelschule ihres Wohnorts.

Jugendliche mit einer behinderung erhalten gleiche Ausbil-dungschancen.

behinderte arbeiten im ersten Arbeitsmarkt und können ihren Arbeitsplatz nicht wegen einer leistungsbeeinträchtigung oder behinderung verlieren.

Menschen mit behinderung benützen bahn, tram und busse wie alle anderen.

Hindernisse und barrieren an gebäuden und im öffentlichen Raum werden beseitigt.

Öffentliche dienstleistungen wie internet- und Fernsehpro-gramme oder billet- und geldautomaten für sind für Men-schen mit einer behinderung ohne einschränkung nutzbar.

integR Ation in deR sCHWeiZ.

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ProCap, eine weitere grosse Fachorganisation für Menschen mit einer behinderung (www.procap.ch), geht die integration von Menschen mit einer behinderung ganz aktiv an:Mit den regelmässigen «laViva»-Parties für Menschen mit und ohne behinderung möchten die Veranstalter in der Zürcher la-bor-bar zusammen mit Procap nicht nur die verschiedenen Hin-dernisse bei der infrastruktur und in den köpfen beseitigen, son-dern sie schaffen auch eine neue Plattform für begegnung und unterhaltung. gleichzeitig zeigen sie auf, dass die Zugänglich-keit von trend-Clubs für Menschen mit behinderung eigentlich selbstverständlich sein sollte.

integration von Menschen mit einer behinderung ist nicht nur ein gebot der Menschlichkeit und Menschenwürde, es ist auch ökonomisch sinnvoll, Mittel und Ressourcen für den einschluss statt für den Ausschluss einzusetzen. Zum «behindert-sein» darf nicht auch noch das «behindert-werden» dazukommen.

Wie FoRtsCHRittliCH ist die sCHWeiZ in deR integRAtionstHeMAtik? geistige, körperliche oder psychische behinderung dürfen keine benachteiligung und kein Ausschluss zur Folge haben. das ist in unserer bundesverfassung (bV, Art. 8) verankert. Menschen mit einer behinderung im täglichen leben zu integrieren fängt in der schule/Vorschule an und geht im beruf wie auch in der Frei-zeit weiter.

bis vor ein paar Jahren pflegte die schweiz die tradition, eben nicht zu integrieren – stichwort sonderschulen. Heute steht die schweiz aber im umbruch: integration in die Regelschule mit heilpädagogischer unterstützung und iV-Revisionen sehen die Förderung von verstärkter integration von Menschen mit einer behinderung vor.

seit 15 Jahren geht man schritt für schritt zur integrativen För-derung (iF) über. Wo aber liegt der pädagogische Mehrwert für die beteiligten? und wie gross ist im gegenzug dazu der druck auf die Menschen mit einer behinderung oder auf die lehrper-sonen und anderen schüler oder auf die eltern? integration ist ein kontroverses thema, das für betroffene nicht immer einfach zu lösen ist. besonders Ängste spielen bei diesem thema eine grosse Rolle:

eltern von Regelschülern befürchten, dass ihre kinder nicht mehr genügend gefördert werden und weniger betreuung er-halten.

eltern und Angehörige von kindern mit einer behinderung glauben, dass ihre kinder sich dauernd überfordert fühlen und zu selten erfolgserlebnisse haben würden.

lehrer ohne erfahrung im umgang mit schülern mit einer be-hinderung fühlen sich verunsichert und befürchten, dass sie mit der neuen situation nicht zurechtkommen werden.

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integR Ation in deR sCHWeiZ.

Active-berater ingo Mroczek nimmt sich Zeit für ein gespräch.

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in Zug scheint das unterfangen zu gelingen. bereits vor drei Jah-ren wurde die letzte kleinklasse abgeschafft. lehrer unterrich-ten 5 – 8 lektionen in der Woche gemeinsam mit einer heilpä-dagogischen Fachkraft. Frontalunterricht ist dabei weitgehend passé. die kinder lernen in kleinen gruppen, während die lehr-kräfte umherwandern, helfen und Fragen beantworten. die kin-der arbeiten alle am gleichen thema, aber auf unterschiedlichen niveaus: leichtere Aufgaben für die schwächeren, schwierigere für die anderen.

befürchtungen können mit einer guten einführung aller beteilig-ten entgegengewirkt werden. lehrer müssen entsprechende Weiterbildungen erhalten und eltern müssen ernstgenommen und aufgeklärt werden. denn studien belegen, dass eine inte-grative schulung keinen negativen einfluss auf das niveau der klasse gibt. in einzelnen studien ist sogar das gegenteil der Fall: die besten schüler der klasse werden noch besser, weil sie in integrativen klassen oft besser gefördert werden und als eine Art Hilfslehrer eingesetzt werden, was ihren lernfortschritt be-günstigt.

Wie FÖRdeRt ACtiVe CoMMuniCAtion integRAtion?we integrate. active.so lautet unser Claim (slogan). integration ist wichtig und muss active angegangen werden. Auch Active Communication aner-kennt die befürchtungen und die Ängste mit denen eltern, leh-rer und schüler bei einer integration konfrontiert sind. Wir sind jedoch der Meinung, dass Probleme angegangen und gelöst werden können. es ist für uns ganz klar: unter dem strich können alle pro-fitieren. Wir teilen jedoch nicht die An-sicht «integration um jeden Preis». um allen bedürfnissen gerecht zu werden, soll so viel integration wie möglich und sowenig separation wie nötig geför-dert werden. integration beginnt im kopf. sie geschieht nicht einfach so, sondern muss aktiv angegangen wer-den. dazu müssen Ressourcen und Möglichkeiten genutzt werden, diese integration zu begünstigen. didaktische und elektronische Hilfs-mittel bieten lehrkräften die Möglichkeit, den unterschiedlichen lernniveaus noch besser gerecht zu werden und lernschwache kinder entsprechend zu fördern. beispielsweise können durch die einführung von einheitlichen Piktogrammen nicht nur lern-schwache sondern auch kinder mit Migrationshintergrund be-rücksichtigt werden. Weiter bietet Active Communication viele verschiedene lern- und Fördersoftware Programme an, die ganz einfach auf die unterschiedlichen lernniveaus eingestellt wer-den können und somit allen kindern gerecht werden.

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integration hört jedoch nicht bei der integrativen schulung von kindern und Jugendlichen auf, sondern geht bei der berufsbil-dung und Freizeitgestaltung auch im erwachsenenalter weiter. Active Communication setzt sich auch in diesem bereich stark für eine aktive integration ein und stellt notwendige Hilfsmittel zur Verfügung, so dass Menschen mit einer behinderung barrie-ren überwinden können.

ihre Meinung zum thema integration interessiert uns sehr. be-suchen sie uns doch auf der Facebook-Plattform und nehmen sie an der diskussion zu diesem thema teil.

oder möchten sie mehr über integration und unseren beitrag dazu wissen und von unserer beratung profitieren? Wir freuen uns auf ihren Anruf!

integration beginnt im Kopf. sie geschieht nicht einfach so, sondern muss aktiv angegangen werden.

integR Ation in deR sCHWeiZ.

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Mit diesem Titel sind nicht etwa die Fähigkeiten eines neuen Produktes von Active Communication gemeint, sondern etwas das alle kennen und mehr oder weniger oft nutzen: das Internet.

das internet wird von vielen Personen als die bahnbrechendste erfindung des 20. Jahrhunderts erklärt. Wo früher noch Postkarten und briefe tagelang zu ihrem empfänger unterwegs waren, erreichen e-Mails heute schon nach sekundenbruchteilen ihren empfänger überall auf der Welt. Auch für Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität oder ungenügender lautsprache eröffnet das internet unzählig verschiedene neue Möglichkeiten. Viele alltägliche dinge werden dadurch vereinfacht oder gar erst ermöglicht. untenstehend stellen wir ihnen eine kleine Auswahl dieser fast unbegrenzten Möglichkeiten vor:

einkAuFen einFACH selbst geMACHt.der leshop der Migros oder Coop@Home ermöglichen es ihnen online einzukaufen. sie können so bequem von Zuhause aus fri-sche lebensmittel, tiefgekühltes, Produkte des täglichen bedarfs und Artikel für Heim und Hobby bestellen. diese werden ihnen danach direkt an die Haustür geliefert. Auf diese Weise können auch Personen mit einer eingeschränkten Mobilität selbständig ihre einkäufe erledigen. diese Möglichkeit bringt einen teil der selbständigkeit und unabhängigkeit zurück, was vielen betrof-fenen sehr wichtig ist.

www.leshop.chwww.coopathome.ch

Ps: Mit der Funktion drag & drop können sie die freigestell-ten bilder der lebensmittel auf diesen online-Plattformen für ihre boardmakertafeln verwenden. Auf diese Weise kön-nen sie bspw. authentische einkaufslisten erstellen!

Hobbies AktiV nACHgeHen.sind sie ein Musikliebhaber oder mögen gute Filme? dann ist die Webseite www.cede.ch genau das richtige. Auf cede.ch können tausende von Filmen und Musik-Cd’s gekauft werden. diese werden dann versandkostenfrei nach Hause geliefert. Wenn sie gerne auf konzerte, sportveranstaltungen oder Musicals gehen, können sie auf www.ticketcorner.ch tickets bestellen und sogar zu Hause ausdrucken. Für Rollstuhlfahrer sind jeweils besondere sitzkategorien erhältlich.

www.cede.chwww.ticketcorner.ch

kontAkt HAlten, AuCH ZuM AndeRen ende deR eRde.Mit skype ist es ihnen möglich, mit Personen auf der ganzen Welt zu kommunizieren. Jeder kann ein benutzerkonto eröffnen und mit einem Mikrofon andere benutzer anrufen oder einfach nur kurzmitteilungen schreiben. spannend ist dabei, dass man die Möglichkeit hat, einander auch gleich auf dem bildschirm zu se-hen, sofern man eine Webcam hat.gegen eine gebühr kann auch auf Festnetztelefone sowie Han-dys telefoniert werden oder sMs geschrieben werden.skype kann beispielsweise mit einer bildschirmtastatur oder dem tracker Pro bedient werden.

www.skype.com

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MeHR selbstÄndigkeit, MobilitÄt

und inteR Ak tion.

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koMPAkttAstAtuRdie kompakttastatur mit Fingerführraster ist das ideale einga-bemedium für Computerbenutzer, die aufgrund einer Muskel-schwäche oder einer ungünstigen körperhaltung über einen eingeschränkten bewegungsradius verfügen. bei dieser tastatur wird auf die grosszügige Anordnung der tasten und doppelaus-führungen verzichtet.

tRACkeRPRokönnen die Hände nicht zur bedienung des Computers genutzt werden, ist auch eine steuerung mit dem tracker Pro möglich. Mit diesem Produkt werden die bewegungen des kopfes zur steuerung des Cursors verwendet. in kombination mit Zusatzprogram-men wie MagicCursor und bekey können damit auch texte geschrie-ben werden.

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RegeR AustAusCHAuch Personen, die nicht reden können, haben viel zu sagen. das internet ist ein ort, an dem man sich einfach und anonym austau-schen kann. in internetforen wird über verschiedenste themen diskutiert. eine solche Möglichkeit bietet beispielsweise die Web-seite www.menschen-mit-behinderungen.info.

Auf der seite www.myhandicap.de gibt es neben einem Forum auch noch die Möglichkeit, einen so genannten blog zu erstellen. ein blog ist eine Art tagebuch, das von anderen benutzern gele-sen werden kann. so können sie ihre Ansichten, tipps oder auch erfahrungsberichte mit anderen austauschen.

eine weitere Möglichkeit zur Vernetzung bieten sogenannte social networks wie www.facebook.com. Auf diesen können sie sich kostenlos registrieren und mit Freunden Fotos und infos aus-tauschen. neu haben sie auch die Möglichkeit, sich auf Face-book via Active Communication auszutauschen. so erhalten sie wertvolle infos über events, Anlässe und neuste Produkte, die ihnen den Alltag erleichtern.

www.facebook.comwww.myhandicap.de

www.menschen-mit-behinderungen.info

MAuseRsAtZist die Motorik beeinträchtigt, kann auch ein Mausersatz wie z.b der n-AbleR-trackball oder -Joystick verwendet werden. dieser beinhaltet alle Funktionen einer normalen Maus, kann aber auch mit geringen bewegungen gesteuert werden. der bigtrack kann beispielsweise sogar mit dem Fuss oder dem ellbogen bedient werden.

noch einen schritt weiter geht der impulse switch. damit kann der Computer mit geringsten Muskel-bewegungen gesteuert werden.

sie sehen, es gibt für jedes Hindernis eine lösung bei Active Communication. Möchten sie gerne mehr über diese Hilfsmittel erfahren? dann vereinbaren sie ein informationsgespräch mit einem erfahrenen berater von Active Communication.

MeHR selbstÄndigkeit, MobilitÄt

und inteR Ak tion.

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Immer mehr unterstützt kommunizierende Kinder wer-den in sogenannten integrativen Klassen unterrichtet. In diesen werden sie gemeinsam mit Regelschülern unter-richtet. Doch es geht auch umgekehrt: Methoden der Un-terstützten Kommunikation (UK) halten Einzug ins Klas-senzimmer.

Frau idil Calis und Frau elena sciarrone, schulleitung der schule Altweg in Zürich, hatten gemeinsam im Rahmen eines CAs «schulentwicklung international» die Möglichkeit, in Finnland schulen, kindergärten und tagesstätten zu besuchen. nach die-sem besuch entwickelte Frau Calis verschiedene Projekte, die in diesem Jahr an der schule ausgeführt werden. Hier schildern Frau Calis und Frau sciarrone ihr spannendes Projekt im bezug auf die Verwendung von einheitlichen Piktogrammen in Regelklassen:

«bei den schulbesuchen in Finnland hat uns die Früherfassung und Frühförderung beeindruckt. bereits in den tagesstätten wird für jedes kind ein Förderplan ausgearbeitet. es ist uns aufgefallen, dass in allen besuchten tagesstätten, kindergärten und schulen die gleichen Piktogramme, symbole und Anlauttabellen benutzt werden. so ist auch die idee für unser Projekt entstanden. die in Finnland an allen schulen verwendeten Piktogramme und Anlauttabellen haben uns dazu veranlasst, über unseren um-gang mit der bildsprache nachzudenken. die Verwendung von einheitlichen symbolen und Zeichen stärkt das Zusammen- gehörigkeitsgefühl, erleichtert das sprachverständnis und för-dert das Abstrahieren sowie das strukturelle denken. es gelingt eine gemeinsame vertraute basis zu schaffen, auf die auch in den folgenden klassen zurückgegrif-fen werden kann. Wir konnten feststellen, dass bei uns jede lehr-person eigene bilder für gleiche Aussagen verwendet. dies ist für die kinder nicht immer einfach verständlich oder nachvollziehbar.so ist die idee entstanden, durch Vereinheitlichung der Piktogram-me für die kinder eine einheitliche grundhaltung zu schaffen. die Methodenfreiheit der lehrper-sonen soll dabei nicht tangiert werden. Aus diesem grund über-legen wir uns Möglichkeiten, wie wir die kinder im leselernpro-zess und vor allem beim lautieren unterstützen können.

über die schule in Finnland haben wir dann erfahren, dass sie ein Programm namens boardmaker für ihre Piktogramme ver-wenden. die Piktogramme, die in Finnland verwendet werden, haben uns durch ihre einfachheit, klarheit und Verständlichkeit beeindruckt. Piktogramme sind einer der ersten Zugänge zur

geschriebenen sprache. durch die darstellung von Abläufen, Ritualen und Aufträgen mit Piktogrammen schaffen wir sicher-heit und Vertrautheit für alle kinder.

die Piktogramme in diesem boardmaker wurden ursprünglich für kinder und erwachsene ohne lautsprache entwickelt. Wir lernten, dass mit diesem Programm Wochenpläne, Aufträge und Abläufe mit Piktogrammen ganz einfach erstellt werden können. diese karten können in den unterschiedlichsten sprachen, die auch in unseren Migrationsfamilien gesprochen werden, be-schriftet werden. Weiter ist es möglich, ganze sätze mit Pikto-grammen zu gestalten. somit ist das boardmaker Programm

auch sehr gut im daZ-unterricht und in der kommunikation mit fremdsprachigen eltern einsetz-bar.

immer wieder wird festgestellt, dass der lernprozess des lautie-rens erschwert wird durch un-klare Anlauttabellen (Mischung schweizerdeutsch – standard-sprache, z.b. beim A ein «Öpfel») oder den fehlenden Wortschatz der kinder. dies führt zu einer Verzögerung des leselernprozes-

ses bei nichtdeutschsprachigen, zweisprachigen und kindern aus bildungsfernen Familien, da zuerst der Wortschatz zum lau-tieren mühsam erarbeitet werden muss. die Methodenfreiheit in den schweizer schulstuben lässt verschiedenste kreative entfal-tungsmöglichkeiten für die lehrkräfte zu, die wir auch weiterhin zulassen möchten. im sinne einer Verbesserung der bildungs-chancen für die kinder wirkt eine verbindliche Anlauttabelle, die bereits im kindergarten bezüglich dem Wortschatz erarbeitet werden kann, unterstützend, schafft Vertrautheit und bildet eine brücke zwischen den diversen stufen.

integR Ation – MetHoden deR unteRstütZten

koMMunik Ation in deR RegelklAsse.

Abläufe einfach und für jeden verständlich abbilden wie beispielsweise das Zähneputzen.

schulkinder mit einem gebastelten kalender.

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Für das Projekt haben wir folgendes grobziel definiert: um allen kindern einen bestmöglichen start in die schule zu gewährleisten, werden die übergänge kindergarten-schule-Hort optimiert. im kindergarten wird die begegnung mit schrift und den unterschiedlichen Funktionen von sprache bewusst ge-pflegt.

Zu der Projektgruppe gehören neben lehrpersonen auf Primar- und kindergartenstufe auch eine logopädin. diese kann mit ih-rem Fachwissen viel Wertvolles beisteuern und auftauchende Fragen im bezug auf die sprachentwicklung klären. Als erstes wurden die Ziele für die nächsten zwei Jahre festgelegt:

Zugang zu literalität(1) wird für alle kinder gleichermassen gestärkt.

in den kindergärten, Horten und unterstufenklassen werden einheitliche symbole und Zeichen für Abläufe, Aufträge und Rituale verwendet.

Anlauttabellenwortschatz wird bereits in den kindergärten eingeführt.

die übergänge zwischen elternhaus, kindergärten, Horten und schule sind optimiert, um für alle kinder unabhängig von ihrem soziokulturellen Hintergrund die bildungschancen zu erhöhen.

Wir freuen uns nun drauf, das Projekt zu starten und sind über-zeugt, dass wir dank dem gebrauch der Piktogramme aus dem boardmaker unsere Ziele effizienter erreichen werden und dies allen kindern zu gute kommt.»

idil Calis und elena sciarrone, schulleitung schule Altweg ZH

sie sehen, eine gemeinsame basis in kindergarten, kinderhorten und schulen lässt uns brücken schlagen. Mit einheitlichen Pik-togrammen an der schule können verschiedene barrieren über-wunden werden, seien dies sprach- oder Verständnisbarrieren der kinder oder eltern. Weiter hilft eine Verwendung von einheit-lichen Piktogrammen besonders in integrativen schulklassen eine gemeinsame basis zu schaffen, auf der nun aufgebaut wer-den kann. sie müssen glücklicherweise nicht erst nach skandi-navien reisen, um den boardmaker kennenzulernen, sondern profitieren hier in der schweiz dank Active Communication von einem kompetenten Partner im bereich Hilfsmittel für unter-stützte kommunikation und didaktische Materialen.

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Arbeitsaufträge oder Hausaufgaben ganz einfach für jeden verständlich formulieren dank bM.

(1) literalität ist die Fähigkeit, schriftliche texte rezeptiv, produktiv und refle-xive zu nutzen, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Po-tential weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen leben teilzuneh-men.

in boardmaker erstellter Ämtliplan.individuell gebastelter Ämtliplan. Arbeitsblätter gestalten – mit boardmaker kein Problem.

integR Ation – MetHoden deR unteRstütZten

koMMunik Ation in deR RegelklAsse.

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deR boARdMAkeRboardmaker (bM) ist die führende software im schulbereich zur erstellung von symbolorientiertem kommunikations- und lern-material.

die boardmaker Version 6 enthält ein Zeichnungsprogramm so-wie eine symbolbibliothek mit über 4‘500 schwarzweissen und farbigen PCs-symbolen (PCs steht für Picture Communication symbols). Alle symbole sind in dieser bibliothek angelegt und können effizient gesucht und ausgewählt werden. gestalten von individuellen tafeln mit der von ihnen gewünschten symbolgrös-se und Anzahl Feldern ist spielend leicht. die symbole können exportiert und in anderen Programmen (z. b. Microsoft Word) benutzt werden. ebenfalls kann die boardmaker-bibliothek mit bildern aus anderen Programmen, dem internet oder eigenen Fotos erweitert werden. das Programm macht das Zusammen-suchen, Zeichnen, Fotokopieren, Ausschneiden, Aufkleben und Ausmalen überflüssig und erleichtert ihnen somit die effiziente Arbeit mit symbolen. Mit dem boardmaker können sie spielend stunden- oder Ämtlipläne, Rezepte, diverse Arbeitsmaterialien oder lernziel-diplome für ihre schüler erstellen.

das Programm bietet zusätzlich die erweiterung speaking dy-namically Pro, kurz sdP. Mit dieser erweiterung eröffnen sich ihnen noch mehr Möglichkeiten, denn kommunikationstafeln sind eine tolle sache. noch toller ist es, wenn sie sprechen und verschiedene Aktionen ausführen können. der neue boardmaker mit speaking dynamically Pro (sdP) er-füllt diese Voraussetzungen: er beinhaltet alle Funktionen der bekannten symbolbib-liothek boardmaker 6 und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, ihre tafeln mul-timedial und interaktiv zu ge-stalten. sie können sprache, geräusche und Videos ab-spielen, texte erzeugen und tafeln miteinander verknüp-fen. Jede bestehende board-maker-tafel kann in sdP genutzt, weiterbearbeitet und in eine interaktive tafel umgewan-delt werden. boardmaker sdP ist sowohl ein kommunikations- als auch ein lernprogramm. sie können z. b. Aufgabenzettel, stundenpläne, lernspiele oder satzbautafeln so anlegen, dass ihre schüler sie am Computer allein bearbeiten können. eigen-ständiges lernen wird durch motivierendes Feedback unter-stützt.

jet z t

boardmaker

kennen-

lernen .

integR Ation – MetHoden deR unteRstütZten

koMMunik Ation in deR RegelklAsse.

Mit speaking dynamically Pro (sdP) lassen sich interaktive Aktitvitäten kreieren; hier muss das kind die tiere zu ihrem Futter bringen.

boardmaker software-Verpackung

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das uk-symposium unterstützt, berät und vernetzt – Familien, Fachpersonen und benutzer. ergreifen sie die gelegenheit, um mehr über unterstützte kommunikation (uk) zu erfahren und ihr netzwerk zu erweitern. das uk-symposium richtet sich an Fa-milien, Fachpersonen wie auch benutzer. in über 10 Workshops werden verschiedene themen im bereich der uk ausgeleuchtet und praktische einsatzmöglichkeiten wie auch Praxiserfahrung weitergegeben. Als eventpartner konnte Active Communication für das uk-symposium 2010 das buk – büro für unterstützte kommunikation gewinnen. diese Partnerschaft bringt noch mehr professionelles know-How in die organisation des uk-symposiums, was sie bereits dem breit gefächerten Angebot der Workshops entnehmen.

ein spannendes Highlight der Veranstaltung wird die Präsenta-tion von Frau kathrin lemler sein. kathrin lemler ist von einer infantilen Cerebralparese, genauer gesagt einer Athetose, be-troffen. kommunikation geschieht bei ihr vorwiegend über ihren sprachcomputer, den sie mit ihren Augen bedient. kathrin stu-diert gegenwärtig an der universität köln erziehungswissen-schaften. sie ist eine autorisierte isAAC Referentin und wurde 2005 mit dem goldenen isAAC Preis ausgezeichnet. Am sympo-sium wird kathrin ihren Weg mit uk schildern und von Hinder-nissen und erfolgserlebnissen auf diesem Weg erzählen können. lassen sie sich also die gelegenheit nicht entgehen, kathrin am symposium kennenzulernen!

Ausstellungneben Referaten und Workshops findet auch eine interessante Ausstellung statt, in welcher sich Vereine, selbsthilfeorganisa-tionen, institutionen und Hersteller präsentieren. so erhalten sie Zugang zu wichtigen kontakten wie auch informationsquellen und lernen neuste geräte und Hilfsmittel im bereich der uk ken-nen.

WoRksHoPs und ReFeRentenbekannte Fachreferenten, eltern und benutzer werden am 17. september 2010 in spannenden Referaten und Workshops ihr Wissen und ihre erfahrungen an sie weitervermitteln. sie wer-den sehen – barrieren können überwunden werden! lassen sie sich die Chance nicht entgehen, einblicke in die Welt der uk zu erhalten oder wieder auf den neusten stand zu kommen. Auf www.uk-symposium.ch finden sie das detaillierte Programm des symposiums. dort werden ihnen auch die Referenten und Work-shops vorgestellt.

AnMeldungProfitieren sie vom Frühbucherrabatt und sichern sie sich so-gleich ihren Platz am uk-symposium 2010. Anmelden können sie sich über www.uk-symposium.ch. Anmeldeschluss ist der 20. August 2010. Wir freuen uns auf sie!

201017. SEPTEMBER

eventpartner

BARRIEREn üBERwInDEn

uk-syMPosiuM 2010.

FReitAg , 17. seP teMbeR 2010 , loR ZensA Al CHAM

kathrin lemler, autorisierte isAAC Referentin

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boARdMAkeRModule

Boardmaker v. 6 für windows – Basismodul

endlich wissen, wie boardmaker funktioniert – der ideale kurs für einsteiger. sie lernen die grundlegenden Funktionen des Programms sowie tipps und tricks für einen effizienten um-gang kennen. keine Vorkenntnisse notwendig.

16. Juni 2010 in oensingen27. oktober 2010 in st. gallen

Boardmaker Ideenkurs – Aufbaumodul

sie suchen ideen zum boardmaker? An diesem kurs zeigen wir ihnen viele ideen und Möglichkeiten wie der boardmaker zum einsatz kommen kann: kreieren sie individuelle stundenpläne, Ämtlipläne, Rezepte oder lernziel-diplome für ihre schüler.

9. Juni 2010 in Zug

HilFsMittelkuRse

GATEwAY – Das Tor zur Kommunikation

gAteWAy! die revolutionäre sprachstrategie auf den dyna-mischen kommunikationshilfsmitteln der dynavox-Familie.

01. september 2010 in Zug

AiMline-kuRse

aimday – Grittibänze backen (mit Benutzern)

erleben sie etwas gemeinsam mit ihrem kind mit einer behin-derung! An diesem nachmittag werden wir gemeinsam gritti-bänze backen.

1. dezember 2010 in Zürich

aimschool

Mit dieser Halbtagesschulung bieten wir schulen und institu-tionen eine Weiterbildung zum thema unterstützte kommuni-kation mit schwerpunkt elektronische kommunikationshilfen an.

die daten für diese Halbtages-schulung machen wir gerne individuell mit ihnen ab.

aimschool+

Mit dieser ganztagesschulung bieten wir schulen und insti-tu-tionen die aimschool-schulung und zusätzlich als + die Halb-tages schulung zum thema «institutionalisierung von uk» an.

die daten für diese ganztages-schulung machen wir gerne individuell mit ihnen ab.

kuRse Zu sPeZiFisCHen kRAnkHeitsbildeRn

Kommunikation bei Menschen mit Autismus: Einsatz von Hilfsmitteln und Symbolen

dieser kurs zeigt Möglichkeiten auf, wie man auf die speziel-len kommunikativen bedürfnisse von Menschen mit Autismus eingeht. der Fokus liegt im einsatz von PCs-symbolen und kommunikationshilfsmitteln in verschiedenen situationen in der schule und zu Hause.

15. september 2010 in urdorf

eVents

UK-Symposium17. september 2010 im lorzensaal, Cham

worldDIDAC27. – 29. oktober 2010 in basel

Internationaler Tag der Menschen mit einer Behinderung3. dezember 2010

Weitere informationen und Anmeldemöglichkeiten finden sie auf unserer Webseite www.activecommunication.ch

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ACtiVe AgendA 2010.