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Verband der Grazer Handelsakademien Folge 262 | Mai 2018 www.absolventenverband.com ABSOLVENTEN Foto: Sandra Fischerauer 13 Ideensuche auf der Styrian Challenge Leserbrief der „Medienente“ 08 Martina Kaufmann im Interview 06 23 Literaturcafé mit Stefan Haider

ABSOLVENTEN ...M ehrere Gründe sprechen dafür, dass SchülerIn-nen an Fremdsprachenwettbewerben teilneh-men: Motivation, Persönlichkeitsbildung und Stär-kung des Selbstbewusstseins

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Page 1: ABSOLVENTEN ...M ehrere Gründe sprechen dafür, dass SchülerIn-nen an Fremdsprachenwettbewerben teilneh-men: Motivation, Persönlichkeitsbildung und Stär-kung des Selbstbewusstseins

Verband der Grazer HandelsakademienFolge 262 | Mai 2018www.absolventenverband.comABSOLVENTEN

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Styrian Challenge

Leserbrief der „Medienente“ 08

Martina Kaufmann im Interview 06

23Literaturcafé mit Stefan Haider

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Medieninhaber und Herausgeber:Vorstand des Absolventenverbandes der Grazer Handels- akademien, Grazbachgasse 71, Parterre, Tür E/10, 8010 GrazZugehörig zur Interessengemeinschaft der Absolventen- verbände kaufmännischer Schulen Österreichs.

Redaktionsteam:Adalbert Braunegger, Katharina Gremsl, Reinhold MatejkaEingesandte Beiträge können bei Notwendigkeitredaktionell gekürzt bzw. adaptiert werden.

Editorial Design: Sandra Fischerauer, BA MACopyright: Vervielfältigung und Nachdrucksind mit Quellenangabe unentgeltlich erlaubt.Druck: Druckerei Khil, 8010 Graz, Neutorgasse 26Anfragen für Inserate und PR: Reinhold Matejka0664 / 34 01 673 (nur freitags ab 14 Uhr)Kontakt: www.absolventenverband.com [email protected]@absolventenverband.comHotline: 0664 / 88 31 67 50

Medaillenregen bei Fremdsprachenwettbewerben

NR-Abgeordnete Martina Kaufmann

Leserbrief der „Medienente“Erfahrungsbericht der FunTech 2018Kolleg im StraflandesgerichtSchülerInnen zu Gast bei der AntenneTeilnahme an der Styrian ChallengeHAK ForwardEntrepreneure aufgepasst!

Jubiläum: 10 Jahre HAS für LeistungssportDigBiz Award 2018

Digitalisierung als DauerzustandAnwendungsbeispiel zur Stundensatzkalkulation

Literaturcafé mit Stefan Haider

Spendenliste

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Spitzenleistungen

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Rückblicke

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Expertentipps

24.Mai

Hauptversammlung24. Mai, 18.30 UhrHAK Grazbachgasse

28.Mai

Montagsakademie28. Mai, 19 UhrAula der Universität Graz

22.Juni

AbsolventInnenverabschiedung22. Juni, 18.55 UhrMEDIEN HAK (Münzgrabenstraße)

Unser Verband

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Inhaltsverzeichnis

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Die Fragen der ZukunftWir stellen uns vor jeder Ausgabe des Magazins die Frage, wie wir Ihnen

relevante und interessante Informationen und einen Mehrwert liefern können. Die beiden Grazer Handelsakademien absolvieren zwischen unseren Ausgaben so viele Projekte, führen zusätzlich zu den regulären Unterrichts- einheiten eine große Anzahl an Aktivitäten durch und arbeiten ebenso permanent an ihrem Image, um für neue Schüler und Schülerinnen faszinierende, moderne Schulen zu sein. Um stets auf dem Laufenden zu sein lohnt sich daher ein Besuch auf www.medienhak.at oder www.hak-graz.at.

In dieser Ausgabe spannen wir wiederum mit Berichten aus den Handels- akademien und mit aktuellen Wirtschaftsthemen einen Bogen, der von

Erfahrungen, die HAK-SchülerInnen gemacht haben, bis hin zu aktuellem Wissenstransfer und Know-how reicht. So erinnert etwa FH-Lektor Tobias Köhler daran, dass die Digitalisierung definitiv gekommen ist, um zu bleiben (Seite 5). Wie gewohnt können Sie diese Ausgabe und weitere Informationen auch online unter www.absolventenverband.com abrufen.

Als Absolventenverband liegt es uns zudem am Herzen, immer wieder auch von unseren HAK-Absolventen und -Absolventinnen selbst zu berichten.

Ab Seite 6 findet sich daher ein Interview mit einer jungen, aber nichtsdesto-trotz bereits äußerst erfolgreichen HAK-Absolventin: Nationalratsabgeordnete Martina Kaufmann. Wir haben Sie in der HAK Grazbachgasse getroffen, wo Sie mit uns nicht nur in Erinnerungen an ihre Schulzeit geschwelgt, sondern auch Gegenwart und Zukunft im Bildungsbereich thematisiert hat.

Natürlich stellen wir uns auch im Verband intern Fragen zu unseren zukünftigen Herausforderungen: Nachwuchs im Vorstand? Wer ist bereit,

(wie viel) ehrenamtlich mitzuarbeiten? Welche Services können wir noch anbieten? Wie setzen wir Ihren Mitgliedsbeitrag bestmöglich und statuten- konform ein? Am 24. Mai 2018 wählen wir wiederum einen Vorstand und stellen damit die Weichen für die nächsten drei Jahre. Wir stellen uns gerne den kommenden Herausforderungen.

Beantworten wir gemeinsam Fragen der Gegenwart, um für die Zukunft bestens gerüstet zu sein.

Ihr

Reinhold Matejka

PS: Die nächste Ausgabe unseres Absolventenmagazins wird im Oktober 2018 erscheinen.

Die Fragen der Zukunft sind die Fragen der

Gegenwart – nur zu einer anderen Zeit.

Markus Hengstschläger

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Editorial

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Mehrere Gründe sprechen dafür, dass SchülerIn-nen an Fremdsprachenwettbewerben teilneh-

men: Motivation, Persönlichkeitsbildung und Stär-kung des Selbstbewusstseins sind nur einige davon. Die Eurolingua und der Switchbewerb sind Sprach-bewerbe des steiermärkischen Landesjugendreferats und finden jährlich, dieses Jahr im März 2018, statt.

Die MEDIEN HAK GRAZ ist stolz auf ihre Schü-lerinnen und Schüler, die auch in diesem Jahr

wieder großartige Leistungen bei diesen beiden Fremdsprachenbewerben geboten haben. Im Namen aller Fremdsprachenlehrer darf ich allen unseren Teil-nehmerInnen zu ihren hervorragenden Leistungen sehr herzlich gratulieren! Wir sind besonders stolz auf unsere MedaillengewinnerInnen:

Emanuela Matos (4AK): Bronzemedaille im Switch-Dreierbewerb (Englisch/Französisch/ Kroatisch).

Shpresa Lala (5AK): Sowohl Silbermedaille bei der Eurolingua in Italienisch als auch Silbermedaille im Switchbewerb (Englisch/Italienisch).

Abdul Same Ghyasi (4BK): Goldmedaille im Switchbewerb (Englisch/Russisch).

Ioana Mihoc (5AK): Goldmedaille im Switchbewerb (Englisch/Italienisch).

Medaillenregen bei Fremd-sprachenwettbewerbenBei den Fremdsprachenwettbewerben EUROLINGUA 2018 und EUROLINGUA SWITCH 2018 waren SchülerInnen der MEDIEN HAK GRAZ wieder erfolgreich! Wir freuen uns über zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze.

OStR. Mag. Karl Kiss

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Spitzenleistungen

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Im Allgemeinen bezeichnet der Begriff „Digitalisie-rung“ die Veränderungen von Prozessen, Objekten

und Ereignissen, welche bei einer zunehmenden Nut-zung von digitalen Geräten erfolgen. Die Entwick-lung ist vergleichbar mit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert. Sie geht rasend schnell voran und betrifft alle Lebensbereiche – sowohl unser priva-tes Leben als auch das wirtschaftliche Handeln von Unternehmen wird immer stärker digitalisiert.

Gerade für Unternehmen stellt die digitale Trans-formation einen der wichtigsten Schlüssel für

den derzeitigen und zukünftigen Erfolg dar. Sie lässt die Online- mit der Offline-Welt verschmelzen, kreiert faszinierende Markenwelten und öffnet die Tür für eine neue Form des Kundendialogs. Angefan-gen von der eigenen Website über die populären Social-Media-Plattformen Facebook, Instagram und Snapchat bis hin zu Chatbots, die automatisiert und völlig selbständig Kundenanfragen beantworten kön-nen, bietet das Internet für Unternehmen neue Mög-lichkeiten, mit aktuellen, aber auch potenziellen neuen Kunden in Kontakt zu treten bzw. von diesen Verbesserungsvorschläge und Rückmeldungen zu Produkten und Dienstleistungen zu erhalten.

Durch die stark steigende Nutzung mobiler Endge-räte (Smartphones, Tablets) verändert sich jedoch

auch das Kundenverhalten – durchschnittlich ver-wenden Personen heutzutage pro Tag zwei Stunden und einundfünfzig Minuten aktiv ihr Smartphone, davon etwa 68 % der Zeit mit dem Schauen von YouTube-Videos, dem Durchgehen des Newsfeeds auf Facebook oder dem Betrachten und Posten von Bildern und Videos auf Instagram. Rechnet man dies auf die durchschnittliche Lebenszeit eines Menschen hoch, so verbringen Personen insgesamt fünf Jahre

und vier Monate mit den verschiedenen Social- Media-Plattformen – im Gegensatz dazu nimmt Es-sen und Trinken nur drei Jahre und fünf Monate ih-res Lebens in Anspruch.

Wer früher Informationen zu einem Produkt suchte, ging zum lokalen Händler und fragte

den Verkäufer. Heute holen sich viele Kunden diese Informationen online, wenn sie zu Hause, unterwegs oder sogar, wenn sie im eigentlichen Geschäft sind. Drei von vier Kaufentscheidungen werden heutzu-tage vom Kunden online getroffen – dies schließt die reine Informationssuche im Internet und den an-schließenden Kauf im Geschäft oder die direkte Be-stellung des Produktes im Online Shop mit ein. 70 % aller Käufe im lokalen Einzelhandel werden vorab online durch das Lesen von Bewertungen und Pro-duktvergleichen, der Suche nach Informationen und dem Erhalt von Empfehlungen von Influencern oder Facebook-Freunden eingeleitet.

Dies beweist, dass Unternehmen der digitalen Ver-änderung nicht mehr ent-

kommen – es ist nur noch die Frage, ob sie daran teilhaben und ihre Chancen nutzen oder ob sie den Anschluss verpassen und daran schei-tern.

Die digitale Veränderung als Dauerzustand

DI Tobias Köhler, MSc Bakk.

Heutzutage ist der Begriff der Digitalisierung in aller Munde – ständig wird über die digitale Revolution im Fernsehen und Radio, in Zeitungen und im Internet berichtet und auch Politiker

sehen darin die größte wirtschaftliche Herausforderung der Gegenwart und nahen Zukunft.

DI Tobias Köhler, MSc Bakk. ist hauptberuflicher Lektor an der Fachhochschule CAMPUS 02 in Graz (Studienrichtung: International Marketing & Sales Management) mit Schwerpunkt im Bereich Digital Business.Fo

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Expertentipp

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Die Handelsakademie als Ort der Entfaltung

Martina Kaufmann ist eine der zahlreichen HAK-AbsolventInnen, die prägende Positionen in der Gesellschaft einnehmen. Die 32-jährige Nationalratsabgeordnete erklärte sich trotz vollem Terminplan bereit, mit dem HAK-Absolventenverband über ihre Schulzeit in der HAK Grazbachgasse zu plaudern. Dabei strich sie vor allem die große Bedeutung der Lehrenden hervor, die kompetent unterrichteten und fördernd wirkten.

Liebe Frau Kaufmann, was fällt Ihnen spontan ein, wenn das Wort „Handelsakademie“ fällt?Martina Kaufmann: Eine schöne und nachhaltig prägende Zeit!

Würden Sie sich heute nochmals für den Besuch einer HAK entscheiden? Wenn ja, warum?Unbedingt. Wir hatten Professorinnen und Professo-ren, die mit großem Realitätsbezug unterrichtet ha-ben und uns zum eigenverantwortlichen und selb-ständigen Handeln gebracht haben.

Wie sehen Sie die Zukunft von Handelsakademien im Allgemeinen?Die Handelsakademie ist eine Schulform, die einigen anderen Schulformen etwas voraushat. Wichtig wird auf der einen Seite aber sein, der Wirtschaft die Vor-teile von Absolventinnen und Absolventen wieder näherzubringen. Auf der anderen Seite wird es not-wendig sein, ständig daran weiterzuarbeiten, für neue Bereiche in der Wirtschaft auszubilden, die sich ja laufend verändern.

Stichwort „Veränderung“: Was bedeutet Digitali-sierung für Schulen, insbesondere HAKs?Ich selbst durfte Teil eines Schulversuches sein. Wir waren Österreichs erste Laptopklasse. Zugegeben, das war damals eine Herausforderung für die Schule, die Professorinnen und Professoren, aber auch für uns Schülerinnen und Schüler. Dennoch hat es nachhal-tig einiges verändert, wir haben ein ganz anderes Ver-ständnis bekommen für den Umgang mit den Tech-nologien. Und noch heute bin ich immer dahinter, auch neue Entwicklungen mitzumachen und offen dafür zu sein. Dafür ist der Grundstein in der Schule

gelegt worden. Ich suche in jeder Entwicklung die Vorteile und nicht den Aufwand fürs Erlernen. Für die Handelsakademien wird es in Zukunft auch notwendig sein, hier beim Zeitgeist zu sein und nütz-liche und hilfreiche Tools für die Arbeitswelt in den Unterricht zu implementieren. Für mich persönlich habe ich viele Tools im Zeitmanagement in der Schule gelernt und über die Jahre für mich adaptiert und weiterentwickelt. Das Grundverständnis dafür habe ich in der Schule gelernt.

Was würden Sie einer HAK-Absolventin/einem HAK-Absolventen heute empfehlen?Aktiv auch den Unternehmerinnen und Unterneh-mern herzeigen, was sie in der Schule gelernt haben. Das Mindset in der Handelsakademie ist auch heute noch, dass man keine Angst hat, Verantwortung zu übernehmen. Das ist genau das, was vielen Unterneh-merinnen und Unternehmern an jungen Absolven-tinnen und Absolventen von Schule und Uni fehlt.Es gibt das schöne Sprichwort: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Mit Demut vor der Verantwortung, aber auch mit dem notwendigen Selbstbewusstsein, eine gute Ausbildung in der HAK bekommen zu haben, kann sich jede Unternehmerin und jeder Unternehmer über einen bzw. eine gut aus-gebildete Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter freuen.

Was zeichnet das österreichische Bildungssystem Ihrer Meinung nach besonders aus?Die Vielfalt. Dennoch müssen wir gerade wieder im Alter von 6 bis 14 Jahren darin investieren, dass Rech-nen, Schreiben und Lesen wieder als Grundkompeten-zen nicht nur gelehrt, sondern auch von den Kindern und Jugendlichen wirklich beherrscht werden.

Sandra Fischerauer, BA MA

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Was war eigentlich Ihr Lieblingsfach?Rechnungswesen. Weil es logisch ist und ich deshalb nicht viel lernen musste (lacht). Außerdem hatte ich eine hervorragende Professorin, die uns zu Höchst-leistungen angespornt hat.

Warum, denken Sie, wird dieses Fach auch heute noch unterrichtet?Das Fach gibt es noch und ich denke, es wird es auch in Zukunft noch gegeben. Denn ich hoffe, dass diese Grundlagen stets Teil der Ausbildung bleiben. Natür-lich bucht heute jeder in der Praxis mit einem Buch-haltungsprogramm, allerdings sollte man schon ver-stehen, was dahintersteckt. Dadurch weiß man erst wirklich, warum man das tut, was man tut.

Was hat Sie während Ihrer Schulzeit besonders geprägt, das Sie vielleicht auch mitnehmen für Ihre Tätigkeit als Nationalrätin?Ich hatte Glück: Ich hatte viele Mentorinnen und Mentoren in der Schule, das waren Professorinnen und Professoren, die ich selber hatte, aber auch an-

dere. Ich wurde von den meisten stets bestätigt in meinem Tun als Schülervertreterin und weitergeför-dert und gecoacht, weit über den Regelschulbetrieb. Von den Skills würde ich sagen, dass ich das Zeitma-nagement, das Projektmanagement, aber auch die Art zu kommunizieren bereits in der Schule gelernt habe und einfach über die weiteren Ausbildungen und Projekte nur noch verfeinert habe. Ich hab’ den Pro-fessorinnen und Professoren meiner Schule viel zu verdanken und profitiere heute enorm viel davon, auch wenn ich nicht allzu oft im Unterricht selbst war. Diese Skills, die ich in der Schule gelernt habe, helfen mir als Geschäftsführende Gesellschafterin in unserem Familienbetrieb Tapezierer Kaufmann GmbH, aber natürlich auch in der Politik.

Martina Kaufmann, MMSc BA, ist seit 2017Nationalratsabgeordnete (ÖVP). Ihre politischeKarriere begann als Schulsprecherin der HAKGrazbachgasse. Sie studierte Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften und ist Geschäftsführende Gesellschafterin der Tapezierer Kaufmann GmbH (Familienbetrieb).

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Ente gut – alles gut!

Liebe LehrerInnen, liebe SchülerInnen!

Seit einigen Jahren habe ich das Dach über den Computer-räumen als meinen Brutplatz auserkoren. Die Wahl auf die MEDIENHAK GRAZ fiel nicht nur aufgrund des hervorragenden Bildungsangebots, um meinen Küken von Anfang an nur die beste Ausbildung angedeihen zu lassen, sondern auch wegen der herrlichen Lage in diesem wunderschönen parkähnlichen Ambiente.

Eigentlich ist die Dachterrasse für mich eine Art Bauplatz, weil ich mir in den letzten Jahren von einem engagierten Mitarbeiter des Hauses immer gerne das neueste Fertigteil-haus aufstellen lasse. Letztes Jahr war es eine Holzsteige, heuer ein schräg an die Wand gelehnter Topfuntersatz. Nicht gerade ein Aufstieg im Sinne einer wohnlichen Verbesserung, aber bei den heutigen Immobilienpreisen …

Die Bruchbude war eine Katastrophe - und das im wörtlichen Sinn: Besagte Fehlkonstruktion fiel nämlich auf mein Nest und begrub meine Eier unter dem Topfuntersatz, wodurch ich diese nicht mehr weiter bebrüten konnte. Das war wirklich eine Katastrophe! Zumal es zeitgleich unheimlich kalt wurde. Meine Brut schien verloren …

Ein eilig als Ersatz herbeigeholter wohnlicher Notbehelf entpuppte sich als wahrer Glücksgriff des Architekten: geschützt vor neugierigen Blicken, Sonne und Regen, Greif- und sonstigen schrägen Vögeln sowie vier- und zweibeinigen Raubtieren konnte ich gut behütet brüten. Dank Alina wurde ich mit Futter und Wasser bestens versorgt!

Kaum waren meine dreizehn Küken alle da, wollten wir auch schon Richtung Mur loswatscheln. Dort hätte uns aber die Bautätigkeit für das umstrittene Murkraftwerk einen

Ein etwas ungewöhnlicher Leserbrief (der „Medienente“) erreichte die Redaktion und soll den Lesenden natürlich nicht vorenthalten werden!

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gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht: Auf dieser Baustelle hätten wir nicht überleben können! Ja, und plötzlich begann das infame Kidnapping – also das Kükennapping! Meine Babies wurden alle eingesammelt und in einen Karton gesperrt! Voll arg! Der NAWI-Lehrer hatte nämlich beschlossen, uns als gesamte Familie umzusiedeln, um uns das Überleben in einer sicheren und baustellenfreien Umgebung zu ermöglichen.

Mit den Hilferufen meiner Küken versuchten man mich in eine Falle zu locken. Nach zwei Stunden war ich dann in meiner Mutterliebe doch zu leichtsinnig, denn die hinter- hältigen Fallensteller hatten ein einzelnes Küken frei gelassen. Es lief zu mir, ich zu ihm – für einen Moment war ich glücklich... Doch dann fiel das Netz auf mich und Simon hat mich gepackt und meine Flügel an meinen Körper gepresst. In meiner Verzweiflung hatte ich Todesangst in diesem furcht-baren Netz, in dem ich mich hoffnungslos verheddert hatte: So muss es wohl vielen meiner gefiederten Artgenossen ergehen, wenn sie sich in Netzen verfangen, die als Plastik-müll durch die Weltmeere treiben. Furchtbar sich vorzu- stellen, wie sie dann langsam einen grausamen Tod sterben. Mir ging es vergleichsweise gut, denn ich war in besten Händen: Nämlich in den Händen von Emira, die ganz vorsichtig das Netz von meinem Körper geschnitten hat – danke!

Dann war ich auch schon in einer Schachtel und mit Magdalena auf dem Weg zum Verein für kleine Wildtiere in Not, wo wir uns erst einmal von den Strapazen erholen werden. Und danach geht´s ab in die Freiheit! Vielen Dank euch allen! Wir sehen uns im März 2019!

Ganz liebe Grüße!

Eure Medi

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Dieses Jahr haben wir, Michelle Bacher, Romana Puchinger, Urszula Bajer und ich, Andreas Pich-

ler, den Workshop „Medien und Design“ besucht, der ein Video über die Funtech 2018 produziert hat.

Am ersten Tag gingen wir nach einer Vorstellrunde gleich ans Eingemachte. Wir trennten uns in

eine Aufnahme- und eine Produktionsgruppe. Die Aufnahmegruppe filmte die anderen Workshops und nahm Interviews auf, währenddessen kümmerte sich die Produktionsgruppe beispielsweise darum, die Bauchbinden, die Texteinblendungen bei einem Interview, zu erstellen oder sich in diverse Software-programme von Adobe, wie Premiere Pro und After Effects, einzuarbeiten.

Am zweiten Tag haben wir die ersten Aufnahmen des Aufnahmeteams zu einem Rohschnitt zusam-

mengefügt. Jeder im Produktionsteam hat das Mate-rial zu einem Workshop bekommen, um daraus ein 30 Sekunden langes Video zu schneiden. Nachdem alle Clips fertig waren, ging ich zum Tonstudio, um das Intro einzusprechen.

Am dritten Tag wurden die Clips mit neuem Ma-terial weiter verfeinert und wir hatten Zeit, um

Fragen über diverse Programme zu stellen. Danach ging ich wieder zum Tonstudio um das Outro aufzu-nehmen, damit die Audios, welche für dieses Video produziert wurde, fertiggestellt werden konnten. Da-nach ging es an die Verfeinerung des Videos, damit die Schnitte zum Beat der Musik passen und Clipwechsel zwischen den Workshops angenehm an-zusehen sind. Außerdem wurden auch die Bauchbin-den hinzugefügt und angepasst.

Am vierten Tag wurden uns die verschiedenen Stu-diengänge präsentiert und nähergebracht, die

Bibliothek vorgestellt und das fertige Video, welches wir produziert haben, wurde den anderen Schülern gezeigt. Nach der Vorstellung der Studiengänge und einer kleinen Führung durch einen Teil der Fach-hochschule konnten wir uns bei den verschiedenen Ständen zu den Themen genauer informieren und hatten auch die Möglichkeit, bei einem Gewinnspiel mitzumachen. Am Ende wurde das Video den ande-ren vorgespielt, mit einer sehr positiven Reaktion.

Zu guter Letzt möchte ich noch hinzufügen, dass es definitiv ein gelungener Workshop war und ich

ihn jedem weiterempfehle, der motiviert ist und mehr über die FH Joanneum erfahren möchte.

Andreas Pichler (3BK)

Ein Erfahrungsbericht derFuntech 2018Die Funtech ist eine Veranstaltung aus zahlreichen Workshops, die von der FH Joanneum jedes Jahr organisiert wird. Der Schüler Andreas Pichler berichtet vom diesjährigem Event.

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Studierende des Kollegs im Straflandesgericht Graz

Initiiert durch unsere Recht-Lehrerin Mag. Eva Maria Feichtinger und dank Prof. Mag. Melitta Griesser und unserer Schule ergab sich für uns am 25. Oktober 2017 die

hervorragende Gelegenheit, Einblicke in den Verhandlungsablauf eines Strafprozesses im Straflandesgericht Graz zu gewinnen.

Gemeinsam mit Prof. Mag. Griesser marschierten wir zum Gerichtsgebäude in der Con-

rad-von-Hötzendorf-Straße 41. Vor der dreistöckigen denkmalgeschützten späthistorisch-altdeutschen Fas-sade des Straflandesgerichtes, welches zwischen 1890 und 1895 errichtet wurde und seit 2017 von Präsi-dentin Mag. Caroline List geleitet wird, bildete sich bereits eine Warteschlange. Der Grund dafür waren die strengen Sicherheitskontrollen. Gespannt und dank Mag. Feichtinger top vorbereitet – ohne jegli-che Taschen und Getränke – passierten wir die Sicherheitsschleuse, zur Freude der dort tätigen Beamten, ohne unnötige Verzögerung.

Zu unserer Überraschung herrschte im vollen Schwurgerichtssaal – die Anklage lautete: „Ver-

suchter Mord im Rahmen einer Messerstecherei“ – großteils eine lockere Stimmung. Die Komplexität des verhandelten Falles war sehr beeindruckend und zeitweise verwirrend, da viele Zeugen und auch die vier Angeklagten von den verhandelnden drei Rich-

tern, den acht Geschworenen und den vier Anwälten einvernommen wurden, und ihre Sicht der Ereignisse schilderten, um zur Wahrheitsfindung beizutragen. Außerdem wurden drei Dolmetscher eingesetzt, da nicht alle beteiligten Personen Deutsch sprachen. Zwischendurch fühlte man sich wie in einer Fern-seh-Gerichtsverhandlung oder einem super spannend inszenierten Fernseh-Krimi – manchmal ver-schwamm die Realität. Besonders aufrüttelnd waren dabei die erwähnten Ortsbezeichnungen (Kepler-straße, Stadtpark, Maiffredygasse), die einem die unmittelbare Nähe des Falles zum eigenen Leben drastisch vor Augen führten.

Aufgrund der Vielschichtigkeit des Falles war es für uns nicht verwunderlich, dass die Verhand-

lung schließlich vertagt wurde. Das 3KO ist Mag. Feichtinger, Mag. Griesser und der Schule sehr dank-bar, dass wir eine so interessante Erfahrung machen konnten!

Studierende des Kollegs (3KO)

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Die HAK Forward „Company Days“ machen es möglich: Wir, ein paar Studierende des Business-

kollegs der MEDIEN HAK, durften uns in den Räumlichkeiten des Privatradios Antenne Steiermark im Styria Media Center umsehen und die internen Abläufe kennenlernen. Innerhalb von zwei Tagen ha-ben wir so einiges über das „Werbewunder“ Radio gelernt.

Am ersten Tag, dem 23. Jänner 2018, wurden wir als Gruppe beim Portier von einer netten Anten-

ne-Mitarbeiterin abgeholt. Im ersten Stock angekom-men bot sich uns ein tolles Bild, da die meisten von uns noch nie das Studio der Antenne Steiermark ge-sehen hatten. Als wir dann auf einem gemütlichen Sofa Platz nehmen durften, erklärte man uns den heutigen Tagesablauf. Erster Punkt war die Besichti-gung des neuen Studios, welches wirklich alle Stückerln spielt und sicher einen tollen Arbeitsplatz bietet. In weiterer Folge bekamen wir von der Pro-grammleiterin und Moderatorin Christiane Stöckler eine Kostprobe eines Stimmtrainings und sieben wertvolle Tipps mit, wie man denn seine eigene Stimme optimieren könne. Zum Abschluss besichtig-

ten wir das Aufnahmestudio und uns wurde gezeigt, wie ein Antenne News Flash aufgebaut ist. Als Haus-übung sollten wir uns Gedanken über einen News Flash für den nächsten Tag machen.

Am darauffolgenden zweiten Tag durften wir end-lich „Radio machen“. Wir mussten mit Hilfe von

Nachrichten und Liedern einen News Flash mit Wet-ter- und Musik-Ankündigung zusammenstellen. Nach einiger Überlegungszeit war es dann endlich so weit. Es war wirklich eine tolle Erfahrung, einmal in ein Radiomikrophon zu sprechen und festzustellen, dass sich die eigene Stimme durch ein qualitativ hochwertiges Mikrophon gar nicht mal so schlecht anhört. Alles in allem durften wir bei der Antenne Steiermark zwei tolle Tage erleben und viele neue Er-fahrungen mitnehmen.

Das „HAK Forward“-Team der MEDIEN HAK GRAZ besteht aus: Matthias Felber, Tina Gyulai, Elisabeth Hausleitner, Patricia Schwaiger, Susanne Blaschinz, Vanessa Kühl, Selina Kager, David Wernig, Dina Bakhit, Emanuela Matos, Corina Preininger, Vanessa Schemmel, Andreas Becker.

„HAK Forward“: SchülerInnen zu Gast bei der AntenneIm Rahmen von „HAK Forward“, einem Kooperationsprojekt zwischen den steirischen Handelsakademien und der Sparte Information & Consulting der Wirtschaftskammer Steiermark, konnten sich einige Studierende des Businesskollegs der MEDIEN HAK das Privatradio Antenne Steiermark näher ansehen.

„HAK Forward“-Team der MEDIEN HAK

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Im Rahmen der Styrian Challenge, einer Initiative des Innolabs, erarbeiten Schüler und Schülerinnen

der steirischen Handelsakademien an zwei Tagen in jeweils dreistündigen Workshops Lösungen für reale Problemstellungen von Unternehmen. Die Aufgaben ergehen zeitgleich an alle Schüler und Schülerinnen der teilnehmenden Schulen, um faire Bedingungen zu wahren.

Das Innolab an der FH Campus 02 unterstützt Unternehmen beim Restart-up, bei der Neuaus-

richtung und der Umsetzung von Ideen in Innova-tion. Des Weiteren helfen sie Unternehmen, sich neu zu erfinden. Bei der Styrian Challenge werden die Schüler und Schülerinnen von erfahrenen Innovati-onsmanagerInnen aus dem Innolab und der Studien-richtung Innovationsmanagement begleitet.

Unsere Aufgabenstellung war: „Der ultimative Ballguide –Die perfekte Ballnacht steht bevor“.

Wir wurden in vier Teams eingeteilt. Der erste Schritt war, eine Mindmap zu erstellen, was für uns

persönlich zu einem Ball gehört. Im Allgemeinen ist die Erstellung einer Mindmap eine gute Kreativitäts- methode, um Gedankengänge anzukurbeln. Weitere Methoden sind zum Beispiel die Methode 6-3-5, Brainwalking oder auch die Reizworttechnik. Der zweite Punkt war, sich zu überlegen, was unserer Meinung nach ein „ultimativer Ballguide“ können muss. Zu guter Letzt mussten wir ein Plakat fabrizie-ren, sowie unsere Idee innerhalb von zwei Minuten präsentieren.

Am Ende der Challenge wurde von einer fachkun-digen Jury ein Team zum Sieger erklärt. Die Sty-

rian Challenge fand 2017 bereits zum vierten Mal statt und durchschnittlich nehmen jährlich 500 SchülerInnen teil.

Styrian Challenge: Frische Ideen für neue Zeiten

Unsere Ideen sind gefragt! Wir, die 3. Klasse der MEDIEN HAK Graz, haben an der Styrian Challenge, einer Initiative des Innolabs an der FH Campus 02 teilgenommen.

Das Motto der Challenge, die vom 14. bis 15. November 2017 lief, lautet: „Wir bringen Innovation ins Klassenzimmer!“

Carmen Kriegerová (3BK)

Die Vorstellung der eigenen Ideen mittels Plakat und Präsentation ist Bestandteil der

kompetitiven Workshops.

Weitere Informationen finden Sie unter:www.innolab.at/styrian-challenge/

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Entrepreneure aufgepasst!

Spannende neue Möglichkeiten ergeben sich durch eine Änderung des GmbH-Gesetzes

per 1. Jänner 2018:

• Errichtung einer Ein-Personen-GmbH über das Unternehmensserviceportal (ohne Notariatsakt)

• Kontoeröffnung beim Kreditinstitut und Einzah-lung halber Stammeinlage € 17.500 bzw. bei Gründungsprivilegierung € 5.000

• Beim Kreditinstitut erfolgt auch die Identitäts-feststellung und die Musterzeichnung

• Übermittlung der Daten an das Firmenbuch durch das Kreditinstitut in elektronischer Form

• Gründungskonto im Unternehmensserviceportal anlegen (Handysignatur erforderlich) und Dateneingabe im Unternehmensserviceportal

Was bedeutet das für den Unternehmensgründer bzw. die Unternehmensgründerin?

• Wesentliche Kostenersparnis (Notariatskosten fallen weg)

• Kreditinstitute übernehmen einen Teil der büro-kratischen Erfordernisse

Die Präsidentin der KSW Steiermark, Frau Mag. Michaela Christiner, zur neuen Gesetzeslage:

„Die Gründung einer Ein-Personen-GmbH ist nun sicher einfacher und deutlich kostengünstiger abzu-wickeln. Dennoch sollte vorher fachlicher Rat in al-len relevanten Bereichen eingeholt werden, nämlich z. B. ob die Rechtsform der GmbH im konkreten Fall wirklich die gesellschaftsrechtlich und steuerlich richtige Rechtsform ist. Denn wenn die GmbH ein-mal gegründet ist, wird man sie so schnell nicht wie-der los.“

Die KSW bietet im Rahmen der Kooperation mit unserer Schule jedes Jahr ca. 15 bis 20 Schülern

und Schülerinnen des Schwerpunktes „Controlling – Wirtschaftspraxis – Steuern“ einerseits Schnupper-tage, und andererseits auch Praktikumsplätze im Sommer an.

Darüber hinaus stellen die Hypo Steiermark und die RLB Steiermark konzernweit in den Som-

mermonaten zehn Praktikumsstellen zur Verfügung, im Rahmen derer die Schüler und Schülerinnen Ein-blick in das Bankgeschäft erhalten und praktische Er-fahrungen in Front-, Mid- und Back-Office- Bereichen sammeln können.

Noch nie war der Weg in die Selbständigkeit so einfach! Für unsere Schüler und Schülerinnen bieten sich durch unsere Kooperationen mit der HYPO Steiermark, der RLB Steiermark und der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) zudem große Chancen.

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Wenn ich als damaliger Klassenvorstand (KV) die Liste der SchülerInnen der ersten 1BS aus dem

Schuljahr 2007/08, der allerersten Klasse HAS für Leistungssport an der BHAK/BHAS Grazbachgasse betrachte, dann werden natürlich positive und nega-tive Erinnerungen wachgerufen. Ich erinnere mich an mehrere zufällige Treffen mit einigen „meiner“ Schü-lerInnen Jahre nach dem Schulabschluss in der In-nenstadt, beim Tanken, beim Einkaufen oder einem abendlichen Konzert. Es ist immer eine Bestätigung unseres Handelns als Lehrer, wenn Jahre nach dem Schulabschluss ehemalige SchülerInnen als gestan-dene Persönlichkeiten über ihren erfolgreichen beruf-lichen und privaten Werdegang mit einem Strahlen im Gesicht erzählen. Für dieses Update aus der HAS für Leistungssport möchte ich jedoch die Besonder-heiten dieser Ausbildung hervorheben und dokumen-tieren, nämlich die einzigartige Kombination zwi-schen Schule und Sport – ist doch die HAS für Leistungssport an der BHAK/BHAS Grazbachgasse

der einzige kaufmännische Standort in der Steier-mark, der diese duale Ausbildung ermöglicht. Es soll sowohl der Weg in eine erfolgreiche SportlerIn-nen(-Profi-)Karriere als auch eine fundierte Schulaus-bildung ermöglicht werden. Und mit etwas Stolz darf ich heute einige Erfolgsgeschichten unserer aktuellen SchülerInnen und ehemaligen SchülerInnen präsen-tieren. Wie gesagt, alles begann im Schuljahr 2007/08 …

Eva Voraberger war eine dieser Schülerinnen der ersten Klasse HAS für Leistungssport – sie hat da-

mals mit dem Boxsport so richtig begonnen – viele Jahre später ist ihr Stern als Doppelweltmeisterin auf-gegangen und sie ist regelmäßig mit ihren Erfolgs-meldungen in den Medien. Als ehemaliger KV ver-folgt man natürlich ganz besonders die Berichte in den Zeitungen, sammelt diese, veröffentlicht die Er-folge in den Schuljahresberichten und ist etwas stolz ...

10-jähriges Jubiläum der HAS für Leistungssport

Im Schuljahr 2007/08 durften wir an der BHAK/BHAS Grazbachgasse erstmals eine Klasse der vierjährigen HAS für Leistungssport eröffnen – beginnend mit der

ersten Klasse. Im Schuljahr 2010/11 konnte diese vierjährige Ausbildungsform erstmals zur Abschlussprüfung antreten und seit damals werden je eine erste, zweite, dritte

und vierte Klasse HAS für Leistungssport an unserer Schule geführt. 2017/18 ist es wieder so weit – ich darf nach 2007/08 wieder einige Zeilen in der Zeit-

schrift des Absolventenverbandes als Update veröffentlichen …Mag. Dietmar Irouschek

Die ungekürzte Originalfassung finden Sie unter:www.absolventenverband.com

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Ebenfalls darf ich aus der ersten Klasse im Schul-jahr 2007/08 Simona Koren mit ihrem Werde-

gang als gelungenes Beispiel einer optimalen dualen Ausbildung skizzieren. Auch hier zeigt sich der (sportliche) Erfolg wie bei Eva Voraberger erst ein Jahrzehnt nach dem Eintritt in die HAS für Leis-tungssport. LeistungssportlerInnen benötigen einen langen Atem und jede Menge Konsequenz und Durchhaltevermögen: Besonders erfreulich ist bei Si-mona die Tatsache, dass die Karriere nicht nur bis ins österreichische Fußballnationalteam geführt hat, son-dern parallel dazu auch nach Abschluss der HAS für Leistungssport ein Fußball-Stipendium Simona meh-rere Jahre ein Studium in Amerika ermöglicht hat! Von der HAS für Leistungssport ins Damen-Fußball-nationalteam, nach Amerika zum Studium … und als Spielerin war Simona u. a. in den USA und Deutschland und momentan in England im Einsatz! Gratulation!

So weit ein Rückblick zu unserer „ersten Generation“ HAS für

Leistungssport aus dem Schuljahr 2007/08. Und nun zum aktuellen Schuljahr 2017/18 – merken Sie sich die folgenden Namen der erwähnten Talente! Höchstwahrscheinlich kön-nen wir im Schuljahr 2027/28 beim nächsten Update wieder einige tolle Erfolgsgeschichten von den ge-nannten Sportlern erzählen!

Schuljahr 2017/18 bedeutet auch, dass wir regelmäßig auf

den sozialen Kanälen der BHAK/BHAS Grazbachgasse über die laufenden tollen Erfolge unserer Sportler berichten konnten. Was liegt somit näher, als im Archiv der HAK Grazbachgasse nach Instagram-Berichten zu stöbern und daraus einige Highlights der letzten drei Monate über unsere (ehema-ligen) SchülerInnen der HAS für Leistungssport an dieser Stelle zu veröffentlichen?

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Ich darf an dieser Stelle die LeserInnen dieses Berichts auch einladen, den von Prof. Kallinger tagesaktuell betreuten News zu folgen und sich über weitere Erfolge unserer SchülerIn-nen mitzufreuen, heute und hier können wir nur eine kleine Auswahl präsentie-ren.

Zuletzt erreichte uns am 22. März 2018 die

Nachricht, dass Tobias Schützenauer, ehemaliger

Schüler der HAS für Leistungssport, und Michael John Lema, Schüler der 3BS, ihre Profi-Verträge beim SK Sturm Graz verlängert bzw. frisch unter-zeichnet haben! Wir waren außer uns vor Freude und gratulieren beiden von ganzem Herzen. Viel Erfolg wünscht das gesamte Team der BHAK/BHAS Grazbachgasse!

Diese ausgewählten Erfolgsmeldungen der letz-ten drei Monate stimmen mich als Ausbil-

dungskoordinator der HAS für Leistungssport und heurigem Klassenvorstand der ersten Klasse HAS für Leistungssport optimistisch, dass die Er-folgsmeldungen auch in Zukunft nicht versiegen

werden. Auch heuer haben unsere „Erstklassler“ wieder das Potenzial dazu – tolle Erfolge bei Turnieren und Wettkämpfen im Inland und in Österreich/Russland/Italien/Zypern/Lichtenstein/Slowenien/Kroatien/Ungarn/Portugal, Nationalteameinsätze mit dem bosnischen Fußball-U16- Nationalteam sowie dem österreichischen U15-National-team zeugen davon. Ich werde spätestens 2027/28 wieder berichten, eventuell auch früher!

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Der DigBiz Award, die Leistungsschau der österrei-chischen DigBiz-Handelsakademien, ist eines der

Highlights des Schuljahres. Schülerteams aus ganz Österreich präsentieren hier die besten Diplomarbei-ten aus dem Ausbildungsschwerpunkt „Digital Busi-ness“, der Wirtschafts- und IT-Kompetenz auf sich vereint.

Dieses Jahr trafen sich die 12 Finalteams im Steier-markhof in Graz, wo die von der BHAK Graz-

bachgasse organisierte Veranstaltung stattfand. Dort präsentierten die Gruppen ihre Arbeiten zunächst vor einer Fachjury. Danach wurden diese dem Publikum in Form einer Messe vorgestellt. Am Ende gewann die HAK Bregenz mit der „Ölz Produkttester-App“ den DigBiz Award 2018. Der zweite und dritte Platz gingen jeweils an die HAK Imst für die Arbeiten „LexVision – Entwicklung einer Webapplikation“ und „Digitalisierung der Bleib-Gesund-Card“. Die Gewinner sind auf dem Foto oben abgebildet. Der Intercom Publikumspreis wurde an die BBS Rohr-bach für die Arbeit „Foodcheck – Die alltagserleich-ternde App für Allergiker“ verliehen.

Die Kreativität der Schülerinnen und Schüler und die Vielfalt der Themen, die heute hier präsen-

tiert wurden, sind wirklich erstaunlich“, sagte LSI Mag. Andrea Graf, Landesschulinspektorin für die kaufmännischen Schulen in der Steiermark. Tatsäch-lich war die Bandbreite der Themen groß. Die Ideen reichten von Gesundheits-Apps über Gestaltungsvor-schläge für den „Classroom 4.0“ bis hin zu Umset-zungsvorschlägen zum Abbau von Bürokratie mit Hilfe digitaler Medien.

Es ist wichtig, jungen Talenten eine Plattform zu ge-ben, wo sie zeigen können, was in ihnen steckt. Ich

denke, das ist uns heute hier gelungen“, zeigte sich Schulleiterin Mag. Evelyn Plienegger begeistert. Er-freut sei sie auch darüber, dass es gelungen ist, so viele Wirtschaftsvertreter und Fachleute für die Veranstal-tung zu gewinnen. So hielt etwa Bernadette Spieler von der TU Graz ein Impulsreferat zum Thema „Junge Frauen in die Technik“. Dr. h.c. Ernst Hochsteger, CEO von Intercom, und Reinhold Matejka von der Landes-Hypothekenbank Steiermark übergaben die Preise an die Gewinnerinnen und Gewinner.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Selin Ye-ner (4BK) und Raphael Ofner (5BK). Der

nächste DigBiz Award wird 2019 in Wien vergeben.

Mag. René Kallinger

Beim DigBiz Award 2018, der am 21. März in Graz stattgefunden hat und von der HAK Grazbachgasse organisiert worden ist, wurden die besten Diplomarbeiten im Bereich „Digital Business“ präsentiert.

DigBiz Award 2018: Präsentation der Besten

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Die ungekürzte Originalfassung finden Sie unter:www.absolventenverband.com

Ein Anwendungsbeispiel zur Stundensatzkalkulation

Rudolf Grünbichler, MA

Im letzten Teil dieser Artikelreihe soll die Vorgehensweise bei der Stundensatzkalkulation am Beispiel einer Unternehmensgründerin, welche sich als Physiotherapeutin selbständig machen möchte, dargestellt werden. Hierbei interessiert die Unternehmerin insbesondere

die Höhe der Kosten, die Höhe des Stundensatzes und die Mindestanzahl an zu verrechnenden Stunden, um die Kosten zu decken.

Das folgende Anwendungsbeispiel zeigt, wie ein Stundensatz für ein Dienstleistungsunternehmen

in der Gründungsphase praktikabel ermittelt werden kann, welche Informationen entscheidungsrelevant sein können und welche weiteren Analysen durch-führbar sind. Bei der Vorgehensweise werden metho-dische und weitere Vereinfachungen getroffen, um eine möglichst einfache und praktische Anwendung zu gewährleisten.

Bei der Planung der Kosten wird eine vierteilige Vorgehensweise gewählt. Zunächst werden die

variablen Kosten, dann die Kosten im Zusammen-hang mit dem betriebsnotwendigen Vermögen ange-setzt. Anschließend werden die Kosten des kalkulato-rischen Unternehmerlohns und die sonstigen Fixkosten geplant. Bei der Planung der Kosten ist auf eine Besonderheit dieser Berufsgruppe zu achten: Die Umsätze der Physiotherapeuten sind unecht umsatz-steuerbefreit. Das bedeutet, dass diese keine Umsatz-steuer in Rechnung stellen und keinen Vorsteuerab-zug geltend machen dürfen. Bei den Planwerten handelt es sich somit um Bruttowerte.

Die variablen Kosten sind bei der fiktiven Unter-nehmerin von geringer Bedeutung. Hierbei han-

delt es sich um Verbrauchsmaterial, wie etwa Papier für die Therapieliege, Massageöl und Desinfektions-mittel. Um diese Kosten zu berücksichtigen, werden € 2 je Stunde als variable Kosten angesetzt. Diese wurden mit einer überschlagsmäßigen Kalkulation ermittelt.

Die für das Unternehmen benötigten Vermögens-gegenstände und deren geplante Anschaffungs-

kosten werden von der Unternehmerin aufgelistet und anschließend geschätzt, wie lange die Vermö-gensgegenstände genutzt werden. Kann die Nut-zungsdauer von der Unternehmerin nicht bestimmt werden, da beispielsweise Erfahrungswerte fehlen, kann auf die Herstellerangaben zurückgegriffen oder eine Schätzung vorgenommen werden. Bei der Schät-zung der Nutzungsdauer ist darauf zu achten, dass – soweit möglich – von einer Nutzungsdauer ausgegan-gen wird, in welcher die Vermögensgegenstände tatsächlich im Unternehmen verwendet werden. Diese muss nicht mit steuerrechtlichen Nutzungs-dauern übereinstimmen.

Abbildung 1: Auflistung der Vermögensgegenstände, deren geschätzte Nutzungsdauern und die Berechnung der kalkulatorischen Abschrei- bungen und Zinsen (Werte auf volle Zahlen gerundet).

Position BezeichnungAnschaffungs-kosteninEUR

GeschätzteNutzungsdauerin

Jahren Abschreibung1 Homepage 1.500€ 5 300€2 Notebook,Drucker,Registrierkassa 800€ 4 200€3 Schreibtisch,Schreibtischsessel 400€ 10 40€4 Aktenschrank 300€ 10 30€5 Firmenstempel 50€ 4 13€6 Therapieliege(elektrisch) 2.000€ 5 400€7 Therapiematten 400€ 5 80€8 Kinderspielsachen 200€ 2 100€

Summe 5.650€ 1.163€

KalkulatorischeZinskostenZinssatz 5%KalkulatorischeZinsen 141€

BetriebsnotwendigeVermögensgegenstände

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Expertentipp

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Die in Abbildung 1 dargestellten Vermögensgegen-stände werden in Absprache mit der Unterneh-

merin erfasst. Hierbei liefert die Unternehmerin Informationen zu den branchenspezifischen Vermö-gensgegenständen (z. B. Therapiematten) sowie deren Anschaffungskosten und geplanten Nutzungsdauern. Weiters sind jene Vermögensgegenstände zu ergän-zen, welche noch nicht berücksichtigt wurden (z. B. Registrierkassa).

Es ist zu beachten, dass durch die Anschaffung der Vermögensgegenstände Kapital im Unternehmen

gebunden ist und somit anderweitig nicht zur Verfü-gung steht. Die Vermögensgegenstände werden von der Unternehmerin eigenfinanziert. Die entgangenen Zinsen für eine alternative, hinsichtlich des Risikos vergleichbare Veranlagung des gebundenen Kapitals werden in Form der kalkulatorischen Eigenkapital-zinsen berücksichtigt. In diesem Fall wird ein Zins-satz von 5 % auf das durchschnittlich gebundene Ka-pital gerechnet. Die kalkulatorischen Zinsen ergeben € 141 (€ 5.650 / 2 * 5%) und werden mit der Ab-schreibung zu den sonstigen Fixkosten hinzuaddiert.

Der kalkulatorische Unternehmerlohn stellt Kosten in Form eines entgangenen Entgelts für die ei-

gene Arbeitsleistung bei einer alternativen Beschäfti-gung dar. Diese Kosten müssen mit dem Unterneh-men verdient werden. Können diese Kosten mit der unternehmerischen Tätigkeit nicht verdient werden, würde die alternative Beschäftigung (z. B. ein Dienst-verhältnis) aus kostenrechnerischer Sicht vorteilhafter sein. Für die Ermittlung des kalkulatorischen Unter-nehmerlohns ist von der Unternehmerin einzuschät-

zen, welchen Bezug sie bei einer vergleichbaren Tätig-keit in einem Dienstverhältnis erzielen könnte. In diesem Fall wird ein monatlicher Nettobezug von € 1.500 angenommen. Für den Ansatz des kalkulato-rischen Unternehmerlohns wird eine einfache Be-rechnung durchgeführt. Abbildung 2 zeigt ein verein-fachtes Rechenschema zur Ermittlung des kalkulatorischen Unternehmerlohns. Hierbei ergibt sich ein Bezug vor Ertragsteuer und Sozialversiche-rung von € 32.500, welcher als kalkulatorischer Un-ternehmerlohn für die Kalkulation herangezogen wird.

Im vierten Schritt werden die sonstigen jährlichen Fixkosten geplant. Hierbei listet die Unternehmerin

jene Positionen auf, von denen sie ausgeht, dass diese in der Periode anfallen werden. Es kann durchaus vorkommen, dass die betragsmäßige Höhe recher-chiert werden muss, z. B. wenn die Unternehmerin eine Geschäftsfläche mieten möchte und noch keine Informationen zur Miethöhe eingeholt hat. Zum An-satz der Mietkosten dienen die Mieten von ähnlichen Mietobjekten in vergleichbarer Größe und Lage. Für die Praxis hat sich die Position „Sonstige Kosten“ be-währt und dient für Positionen, welche aufgrund der geringen Höhe nicht separat geplant wurden oder auf welche während der Planung nicht Bedacht genom-men wurde. Im Beispiel werden dafür monatlich € 100 bzw. € 1.200 je Jahr geplant. Insgesamt werden Fixkosten in Höhe von € 48.014 ermittelt. Eine Abbildung hierzu finden Sie online unter www.absolventenverband.at.

Gesamtjahreswochen 52-Urlaub 4-Feiertage 2-Krankenstand 1-Sonstiges(Fortbildung) 1ArbeitszeitinWochen 44-NichtverrechenbareZeiten(in%) 45% 20VerrechenbareLeistungswochen 24*WochenarbeitszeitinStunden 45VerrechenbareLeistungsstunden 1.089

VerrechenbareStundengesamt 1.089

PlanungderverrechenbarenStunden

Abbildung 3: Planung der verrechenbaren Stunden (Werte gerundet auf volle Zahlen).

Bruttobezug 32.500€- Sozialversicherung(~27%) 8.775€BemessungsgrundlagevorGFB 23.725€- Grundfreibetrag(GFB;13%) 3.084€Bemessungsgrundlage(vereinfacht) 20.641€Einkommensteuerlt.Tarif 2.674€

21.051€NettobezugjeJahr(entsprichtbei14-maligerAuszahlungmonatlich) 1.504€

Planungdeskalk.Unternehmerlohns

Abbildung 2: Berechnung des kalkulatorischen Unternehmerlohns (Werte gerundet auf volle Zahlen).

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Expertentipp

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Weiters werden die verrechenbaren Stunden ge-plant. Die Herausforderung dabei besteht in

der Abschätzung, wie viele Stunden der gesamten Ar-beitszeit tatsächlich verkauft werden können. Wie der Abbildung 3 entnommen werden kann, wird von der Unternehmerin ein Urlaub von vier Wochen geplant. Die gesetzlichen anerkannten Feiertage belaufen sich in Österreich auf etwa zwei Wochen und werden mit diesem Wert berücksichtigt. Die Information zum Krankenstand muss von der Unternehmerin ge-schätzt werden. Als Basis könnten hierbei die Kran-kenstände der vergangenen Jahre herangezogen wer-den. Wurde bisher kein Krankenstand in Anspruch genommen, sollte dennoch zumindest eine Woche einkalkuliert werden. Die Position „Sonstiges“ ist in-dividuell und muss geschätzt werden. Im Beispiel wird von einer Woche für Fortbildungen ausgegan-gen. Sollte keine Schätzung abgegeben werden kön-nen, sollten dennoch ein bis zwei Wochen (je nach Branche) berücksichtigt werden.

Nach Abzug der Nicht-Arbeitszeit verbleiben 44 Wochen als Arbeitszeit. Von dieser müssen die

nicht (direkt) verrechenbaren Zeiten, wie z. B. für Verwaltungstätigkeiten, abgezogen werden. Von der Unternehmerin wird geschätzt, dass bei einer ange-nommenen Öffnungszeit von acht Stunden in etwa vier bis fünf Kundinnen und Kunden behandelt wer-den können. Je Kunde wird, unter Berücksichtigung einer entsprechenden Vor- und Nachbereitungszeit, mit ca. einer (verrechenbaren) Stunde kalkuliert. Im Durchschnitt werden somit 4,5 verrechenbaren Stun-den angenommen. Bei einer täglichen Arbeitszeit von 8 Stunden ergibt sich so eine verrechenbare Zeit von

56,25 % (4,5 Stunden / 8 Stunden) je Tag. Der An-teil der nicht verrechenbaren Zeit an der Tagesarbeits-zeit beträgt somit 43,75 % (100 % - 56,25 %). Als nicht verrechenbare Zeit werden somit gerundet 45 % berücksichtigt. Nach Abzug der 20 nicht verre-chenbaren Wochen von der geplanten Gesamtarbeits-zeit von 44 Wochen verbleiben 24 verrechenbare Wo-chen.

Zur Berechnung eines Stundensatzes werden die verrechenbaren Wochen in Stunden umgerech-

net. Es ist von der Unternehmerin zu schätzen, wie viele Wochenstunden gearbeitet werden. Hier wird von einer durchschnittlichen wöchentlichen Arbeits-zeit von 45 Stunden ausgegangen. Nach Multiplika-tion der verrechenbaren Wochen mit der durch-schnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit ergeben sich geplante verrechenbare Stunden von 1.089 (24 Wo-chen * 45 Stunden).

Mit den geplanten Kosten sowie den geplanten verrechenbaren Stunden kann ein Stundensatz

berechnet werden. Zunächst werden die Selbstkosten je Stunde berechnet, welche im Beispiel € 46 betra-gen und die langfristige Preisuntergrenze darstellen. Unter diesem Stundensatz sollte die Leistung nicht mehr angeboten werden. Auf die Selbstkosten wird der Gewinn aufgeschlagen. In diesem Fall wurde ein Gewinnaufschlag von 10 % berücksichtigt.

Die Kalkulation ergibt einen Verkaufspreis von € 51 je Stunde. Dieser Wert wird mit den bran-

chenüblichen Stundensätzen am Markt verglichen. Eine Recherche ergibt, dass die Stunde zwischen € 70

VariableKostenjeStunde 2€

Fixkosten 48.014€VerrechenbareZeit 1.089FixkostenjeStunde 44€Zwischensumme 46€+Gewinn 10% 5€Nettoverkaufspreis 51€+Umsatzsteuer - -Bruttoverkaufspreis 51€

KalkulationdesStundensatzes

Abbildung 4: Kalkulation des Stundensatzes (Werte gerundet auf volle Zahlen).

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Expertentipp

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und € 80 angeboten wird. Wenn der ermittelte Ver-kaufspreis je Stunde weit unter den marktüblichen Stundensätzen liegt, sollten die geplanten Kosten so-wie die geplanten verrechenbaren Stunden auf Plausi-bilität durchgesehen werden. Es könnte beispielsweise der Fall sein, dass die Planung zu optimistisch er-folgte. Im konkreten Fall ist es empfehlenswert, die Leistung zu einem marktkonformen Stundensatz an-zubieten und die Differenz als Gewinn zu vereinnah-men.

Eine weitere Fragestellung der Unternehmerin be-trifft die Anzahl der Stunden, die verrechnet wer-

den müssen, um keinen Verlust zu erzielen. Dazu wird eine Break-Even-Analyse durchgeführt, wofür die drei Parameter Verkaufspreis je Stunde, variable Kosten je Stunde und Fixkosten bekannt sein müs-sen. Die variablen Kosten je Stunde und Fixkosten wurden bereits geplant und werden für die Berech-nung herangezogen. Der Verkaufspreis wird mit € 75 je Stunde angenommen. Dies entspricht dem Mittel-wert der marktüblichen Stundensätze [(€ 80 + € 70) / 2]. Aus diesen Parametern wird die vierte Größe, die Break-Even-Menge, berechnet. In diesem Fall wird eine Break-Even-Menge von 658 Stunden ermittelt. Das bedeutet, dass ab der 658sten verrechneten Stunde ein Gewinn erzielt wird.

Weiters zeigt Abbildung 5, dass eine Differenz zwischen den geplanten verrechenbaren Stun-

den und der Break-Even-Menge von 431 Stunden besteht. Das bedeutet, dass die geplanten verrechne-ten Stunden um 431 Stunden bzw. knapp 40 % un-terschritten werden können, bevor ein Verlust erzielt wird. Ein weiterer interessanter Wert ist der Break-Even-Umsatz. Da die Unternehmerin ihre Ein-nahmen und Ausgaben laufend aufzeichnen wird,

erhält sie die Information, dass ab einem Umsatz von € 49.329 ein Gewinn erzielt wird. Ferner kann eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt werden, indem Veränderungen der Parameter auf die Break-Even-Menge simuliert werden.

Die dargestellten Planungen erfolgen bestenfalls gemeinsam mit einer beratenden Person, welche

ihr betriebswirtschaftliches Know-how einbringen kann. Hierbei ist auf eine offene Kommunikation zu achten. Es sollen möglichst viele Aspekte bedacht und mit realistischen Zahlen untermauert werden. Durch die Berechnung im Vorfeld wird die Unter-nehmerin bzw. der Unternehmer hinsichtlich der Zahlen sensibilisiert und hat vor Aufnahme der un-ternehmerischen Tätigkeit die Möglichkeit, im Be-darfsfall bestimmte Parameter zu optimieren (z. B. Fixkosten, geplante verrechenbare Stunden, geplante Wochenarbeitszeit oder Reduktion der variablen Kos-ten).

Für den weiteren Geschäftsverlauf ist es essenziell, dass die Plandaten durch laufende Vergleiche mit

den Ist-Daten verglichen wer-den, um bei Abweichungen Maßnahmen setzen zu können.

Abbildung 5:Break-Even-Analyse (Werte gerundet auf volle Zahlen).

FH-Prof. Rudolf Grünbichler, MA, ist Professor und Fachbereichskoordinator für Wirtschaftsrecht an der FH CAMPUS 02 in Graz, Studienrichtung Rechnungswesen & Controlling.

GeplanteWerteStundenpreis 75€ 75€VariableKostenjeStunde 2€ 2€Fixkosten 48.014€ 48.014€Deckungsbeitrag 73€ Gepl.verr.Std.Break-Even-Menge 658 h 1.089hBreak-Even-Umsatz 49.329€

DifferenzzugeplantenverrechenbarenStunden: 431hGewinnbeiVerrechnungdergepl.verr.Stunden: 31.483€

Break-Even-Menge

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Expertentipp

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Unsere Welt ist smart und dreht sich immer schneller. Da heißt es lernen, lernen und noch-

mals lernen, um nicht auf der Strecke zu bleiben – und vor der Tür steht bereits die künstliche Intelligenz!

Aber keine Angst, es gibt da noch das österreichi-sche Bildungssystem und Stefan Haider, der

frisch, schlagfertig und witzig den Gästen der MEDIEN HAK Lösungen präsentierte.

Mit einer großartiger Bühnenpräsenz und heißem Draht zum Bildungsministerium und zu Gott,

lieferte Stefan Haider beste Unterhaltung.

Hochkarätig war auch das Publikum mit KR Friedrich Hinterschweiger (WKO) und Landes-

schulinspektorin Andrea Graf (LSR). Haider hat einen intelligenten und unterhaltsamen Schmäh, er ist frisch und die Stimmung war großartig!

Literaturcafémit Stefan HaiderLernen oder chillen? Literatur oder Kabarett? Diese und noch mehr Fragen beatwortete Stefan Haiderbeim Literaturcafé der MEDIEN HAK GRAZam 26. April 2018.

Wordrap mit Stefan HaiderMein Vorbild ist: JesusMein Lieblingswort ist: schulfreiCool finde ich: Bass spielenRichtig Spaß macht mir: auf der Bühne stehenAngst habe ich vor: langsam älter

werdenIch habe zuletzt laut gelacht: gestern beim WitzeerzählenWas wäre, wenn ich kein Kabarettist/

Lehrer wäre: Musiker

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Rückblicke

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Robert und Heidi Müller 139,–Erna Greiffenhagen 100,–Anton Möhner 100,–Dr. Werner Kuss 100,–Karl Gamsjäger 100,–Mag. Thomas Heidinger 89,–Reingar Klintschar 89,–Mag. Edeltraud Cerne 89,–Carl Haerdtl 89,–DDr. Heinz Seitinger 89,–Walter Pilz 89,–Maria Petrasch 69,–Mag. Elke Rößler 59,–Komm.-Rat Heinz Robathin 50,–Dr. Hermann Berger 50,–Heinz Robinson 50,–Mag. Paul Nussbaumer 50,–Matthias Mandak 50,–Mag. Reinhard Schmierdorfer 49,–MMMag. DDDDDDr. Josef Hofer 49,–Dr. Erich Mayer 49,–MMag. Barbara Eibinger-Miedl 49,–Robert Dreisiebner 49,–Mag. Ingrid Steitz 49,–Franz Frauwallner 44,–Mag. Gunther Deisting 40,–Mag. Elisabeth Schweiger-Grander 40,–Agnello Salvatore 39,–Christoph Morre 39,–Ingrid Eisner 39,–Mag. Walter Mairhofer 39,–

Mag. Gisela Schadlbauer 39,–Mag. Reinhard Herzog 39,–Werner Majcen 39,–Franz Ploder 39,–Mag. Evelyn Plienegger 39,–Elfriede Prauhart 39,–Dr. Wilhelm Pilz 39,–Herfried Leber 39,–Dr. Michael Ehgartner 39,–Jasmine Fuchs 39,–Helmut Kalkusch 39,–Engelbert Selenko 39,–Heinz-Dieter Mähring 39,–Barbara Klauzer 39,–Elfriede Persch 39,–Mag. Jetmir Krasnici 39,–Dr. Josef Wurzinger 39,–Mag. Gertrud Radl 39,–Anna Kossär 39,–Reingard Hengster 39,–Dr. Arnold Url 39,–Gertrude Holzmann 39,–Mag. Herbert Hütter 39,–Dr. Sonja Draxler 39,–Claudia Krainer 39,–Komm. Rat Friedrich Zettl 39,–Mag. Werner Steininger 39,–Mag. Petra Reisner 39,–Helga Czastka 39,–Andreas Leeb 39,–Dir. Dkfm. Erich Morianz 39,–

Kurt Timoschek 39,–Dieter Gruber 39,–Brigitte Rinner 39,–Elisabeth Winkelbauer 39,–Herbert Rauch 39,–Dr. Katharina Bubna-Litic 39,–Elfriede Brinner 39,–Konrad Fischer 39,–Ursula Fasching 39,–Erich Jöbstl 39,–Mag. Walter Kollmann 39,–Mag. Irmgard Mischinger 39,–Franz List 39,–Karl Pflanzl 39,–Peter Linzbichler 39,–Günter Scherling 39,–Wolfram Mitterhammer 39,–Gerlinde Hauck 39,–Gertrud Seidl 39,–Dietmar Gratz 39,–Richard Wagner 39,–Dkfm. Paul Goditsch 39,–Peter Binkert 39,–Helga Heger 39,–Mag. Hildegard Posch 39,–Elfriede Brinner 39,–Komm.-Rat Josef Wolfgang Zach 39,–Mag. Andrea Graf 38,–Deimel Erich 34,–Dr. Johann Georg Hafner 31,–Sieglinde Müller 30,–

Aus Platzgründen können nur Spenden ab € 30,– veröffentlicht werden. Wir bedanken uns recht herzlich bei ALLEN SpenderInnen, auch jenen,deren Spenden hier nicht ausgewiesen sind.

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