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206 PDF-Erstellung und -Bearbeitung Adobe InDesign CS Die Neuerungen in InDesign CS (Version 3.0) in Bezug auf PostScript-Ausgabe sind gegen- über der Version 2.0 in zwei Punkten gegeben – Vorhandensein eines Druckinformationsbe- reiches und der unveränderten Übergabe von Farben in eine PostScript-Datei. Im Hinblick auf PDF-Export gibt es wohl die größte Errun- genschaft, denn PDF/X hat bereits Einzug gehalten. Dazu erfahren Sie mehr im Abschnitt »PDF-Dokumente generieren«. Nachstehende Schritt-für-Schritt-Anleitung bezieht sich deshalb in großen Teilen auf die Anleitung zur Version 2.02. Alle Voraussetzun- gen, die bei InDesign 2.0 angeführt sind, gelten auch für InDesign CS. Einstellungen zur PostScript-Generierung im Druckdialog von Adobe InDesign CS 1. Durchlaufen der Schritte 1 –3 Gehen Sie Schritt für Schritt in der Druckanlei- tung von InDesign 2.02 vor (Seite 198). 2. Register Marks and Bleed Der Unterschied zum Druckdialog von InDesign 2.0 liegt darin, dass mit der Checkbox Use Docu- ment Bleed Settings 1 im Bereich Bleed and Slug auf die Grundeinstellungen vom Dokument für den Anschnitt zurückgegriffen werden kann. Wurde das Dokument von vorneherein rich- tig (mit 3 mm Anschnitt) aufgebaut, kann die Checkbox aktiviert werden. Wird kein Anschnitt im Dokumenten-Setup definiert, so geben Sie weiterhin den gewünschten Anschnitt wie in InDesign 2.0 ein. Unter der Slug Area wird ein »Druckinfor- mationsbereich« – hier können Falzmarken oder benutzerdefinierte Farbkontrollstreifen stehen – verstanden. Der Slug-Bereich ist immer größer als der Bleed-Bereich im Dokumenten-Setup zu definieren. Wird die Option Include Slug Area 2 akti- viert, so erweitert sich der Bleed-Bereich um den Slug-Bereich. Die BleedBox in der PDF-Datei wird somit durch den Slug-Bereich ersetzt. 1 2 Die abgebildeten Dialoge stammen aus der US-Version, da zur Drucklegung die deutsche Version noch nicht vorlag.

Adobe InDesign CS - Amazon S3...sich nur auf den Druckdialog der Version MX unter Mac OS X. Für Macromedia FreeHand gilt generell: Alle Seiten sind mit 3 mm Beschnitt zu drucken

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206 PDF-Erstellung und -Bearbeitung

Adobe InDesign CSDie Neuerungen in InDesign CS (Version 3.0) in Bezug auf PostScript-Ausgabe sind gegen-über der Version 2.0 in zwei Punkten gegeben – Vorhandensein eines Druckinformationsbe-reiches und der unveränderten Übergabe von Farben in eine PostScript-Datei. Im Hinblick auf PDF-Export gibt es wohl die größte Errun-

genschaft, denn PDF/X hat bereits Einzug gehalten. Dazu erfahren Sie mehr im Abschnitt »PDF-Dokumente generieren«.

Nachstehende Schritt-für-Schritt-Anleitung bezieht sich deshalb in großen Teilen auf die Anleitung zur Version 2.02. Alle Voraussetzun-gen, die bei InDesign 2.0 angeführt sind, gelten auch für InDesign CS.

Einstellungen zur PostScript-Generierung im Druckdialog von Adobe InDesign CS

1. Durchlaufen der Schritte 1 –3Gehen Sie Schritt für Schritt in der Druckanlei-tung von InDesign 2.02 vor (Seite 198).

2. Register Marks and BleedDer Unterschied zum Druckdialog von InDesign 2.0 liegt darin, dass mit der Checkbox Use Docu-ment Bleed Settings 1 im Bereich Bleed and Slug auf die Grundeinstellungen vom Dokument für den Anschnitt zurückgegriffen werden kann. Wurde das Dokument von vorneherein rich-tig (mit 3 mm Anschnitt) aufgebaut, kann die Checkbox aktiviert werden. Wird kein Anschnitt im Dokumenten-Setup defi niert, so geben Sie weiterhin den gewünschten Anschnitt wie in InDesign 2.0 ein.

Unter der Slug Area wird ein »Druckinfor-mationsbereich« – hier können Falzmarken oder benutzerdefi nierte Farbkontrollstreifen stehen – verstanden. Der Slug-Bereich ist immer größer als der Bleed-Bereich im Dokumenten-Setup zu defi nieren.

Wird die Option Include Slug Area 2 akti-viert, so erweitert sich der Bleed-Bereich um den Slug-Bereich. Die BleedBox in der PDF-Datei wird somit durch den Slug-Bereich ersetzt.

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Die abgebildeten Dialoge stammen aus der US-Version, da zur Drucklegung die deutsche Version noch nicht vorlag.

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Macromedia FreeHand MXMit Macromedia FreeHand MX werden immer noch unzählige Dokumente für die Druckvor-stufe aufbereitet. In der Version MX sind keine allzu großen Unterschiede, die sich auf die Ausgabe beziehen, zu den Vorgängerversionen zu erkennen. Nachstehende Anleitung bezieht sich nur auf den Druckdialog der Version MX unter Mac OS X.

Für Macromedia FreeHand gilt generell:� Alle Seiten sind mit 3 mm Beschnitt zu

drucken. Achten Sie dabei darauf, dass das FreeHand-Dokument mit 3 mm Anschnitt

und mit korrekter Aufl ösung angelegt wurde.

� Die Größe des Druckformates sollte immer in der Größe des Bruttoformates – inklusive Beschnitt – eingegeben werden.

� Die Seite immer zentriert ausgeben.� Entfernen Sie LZW-Komprimierungen.� Achten Sie darauf, dass die effektive Auf-

lösung der Bilder den Wert von 300 dpi für den 60er-Raster nicht unterschreitet.

� Bei Verwendung von DCS-Bildern sind im Vorfeld Vorkehrungen zu treffen.

Gutes PostScript

3. Register AusgabeIm Register Ausgabe hat sich unter der Option Colour 3 ein neuer Farbmodus mit der Bezeich-nung Composite Farben Leave Unchanged hinzugesellt. Dieser Modus ist zu wählen, wenn Sie sich bei InDesign 2.0 für die medienneutrale Ausgabe (Schritt 7, Variante 2 auf Seite 204) entschieden haben. Damit stellen Sie sicher, dass alle Elemente in ihrem Farbraum erhalten blei-ben, und lediglich mit den Arbeitsfarbraum-Pro-fi len für RGB und CMYK versehen werden.

Nehmen Sie alle weiteren Einstellungen laut der Anleitung für Adobe InDesign 2.0 für dieses Register wahr.

4. Durchlaufen der Schritte 6 bis 10 Folgen Sie den Anweisungen der Schritte 6 bis 10 ab Seite 202 aus den Einstellungen zur PostScript-Generierung im Druckdialog von Adobe InDesign 2.02. Ein kleiner Unterschied ist im Register Colourmanagement noch erkennbar. Haben Sie im Register Ausgabe die Option Colour 3 Composite Leave Unchanged aktiviert, dann können Sie im Register natürlich keine Einstellungen vornehmen.

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208 PDF-Erstellung und -Bearbeitung

Einstellungen zur PostScript-Generierung im Druckdialog von Macromedia FreeHand MX

1. Auswahl des DruckersFühren Sie in FreeHand MX den Menübefehl Datei • Drucken… aus. Es erscheint der Druck-dialog. Wählen Sie in der Option Drucker: 1 Adobe PDF aus. Wenn Sie bereits vorher die Konfi guration der Druckereinstellungen unter Mac OS X erledigt haben, so ist dem Drucker Adobe PDF die korrekte PPD-Datei mit dem PostScript-Level 3015.102 zugewiesen worden.

2. Register FreeHand MXWählen Sie nun anstelle der Registerkarte Kopien & Seiten 2 die Registerkarte FreeHand MX 3 aus.

Vergewissern Sie sich, dass die Checkbox Farbauszüge 4 nicht aktiviert ist.

Vergewissern Sie sich weiterhin, dass die Skalierung 5 auf Proportional und auf 100% gestellt ist.

3. Erweitert… Register FarbauszügeÜber den Button Erweitert… 6 gelangen Sie zu den weiteren Einstellungen, die für die PostScript-Generierung von Bedeutung sind.

� Da in aus FreeHand MX erstellten Post-Script-Dateien nur die Informationen zum Medienformat stehen, werden bei der PDF-Erzeugung alle PDF-Boxen auf dieselbe Position gestellt. Ein nachträgliches Verset-zen der TrimBox kann über eine spezielle Einstellung im Distiller, in Acrobat 6.0 Pro-fessional, durch PitStop Professional oder durch das kostenlose Acrobat PlugIn Geo-metry aus dem Hause Creo erfolgen.

� Für die Erstellung einer PDF/X-konformen Datei achten Sie darauf, dass alle platzierten Elemente und Objekte in FreeHand CMYK sind.

� Für die Erstellung einer PDF/X-konformen Datei entfernen Sie zumindest alle platzier-ten RGB-EPS-Dateien, und konvertieren Sie platzierte RGB-TIFF-Dateien durch die Aus-wahl im Druckdialog.

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209Gutes PostScript

Stellen Sie sicher, das Sie Probedruck 7, dar-unter wird die Composite-Ausgabe verstanden, und nicht Farbauszüge aktiviert haben.

Die Checkbox Volltonfarben als Prozeß-farben drucken 8 ist für die Composite-Aus-gabe nicht funktionsfähig! Wenn Sie alle Vollton-farben in CMYK umwandeln wollen, so haben Sie das bereits in Ihrem FreeHand-Dokument sicher zu tun. Wenn Sie den Button Farbauszüge und die Checkbox Volltonfarben als Prozeß-farben drucken 8 aktiviert haben, so wird einerseits eine separierte Ausgabe erfolgen, und andererseits werden alle Volltonfarben in den CMYK-Farbraum umgewandelt. Welche CMYK-Werte aus einer Volltonfarbe entstehen, wird teilweise den Pantone-Farbtabellen, ansonsten dem zugewiesenen Ausgabeprofi l hinterlegt.

Die Option Halbtonraster 9 stellen Sie ent-sprechend der angestrebten Rasterweite im Auf-lagendruck auf 150 lpi für den 60er-, 175 lpi für den 70er- und 200 lpi für den 80er-Raster ein.

Nehmen Sie alle weiteren Einstellungen laut Abbildung vor.

4. Erweitert… Register BildverarbeitungDurch Aktivieren der Registerkarte Bildverar-beitung a gelangen Sie zu den Einstellungen, die zum Setzen der diversen Marken und der Bildkodierung vorgesehen sind.

Markieren Sie im Bereich Etiketten und Markierungen b die für den Druck- und die Weiterverarbeitung benötigten Marken. In der Voransicht sind die Änderungen meist erst durch Bestätigung mit OK zu sehen.

Deaktivieren Sie im Bereich Ausgabeoptio-nen die Checkbox Objekte: Unsichtbare Ebenen einbeziehen c, und stellen Sie sicher, dass die Kodierung für die Option Bilder auf Binär (Macintosh) d gestellt ist.

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a

b

c

d

210 PDF-Erstellung und -Bearbeitung

Das Aktivieren der Checkbox OPI-Kommen-tare einbeziehen 1 ist nur in Verbindung mit einem OPI-Server anzuwählen.

Die Checkbox RGB in Prozeß konvertie-ren 2 wandelt alle RGB-Bilder, jedoch nicht importierte RGB-Vektorgrafi ken in den CMYK-Farb raum um. Die Farbraumtransformation erfolgt anhand der hinterlegten Farbeinstellun-gen.

Achtung: Eine Eigenheit von FreeHand sorgt dafür, dass alle in FreeHand angelegten und verwendeten RGB-Elemente immer, ganz egal welche Einstellungen getroffen werden, nach CMYK konvertiert werden. Dies gilt nicht für importierte RGB-Elemente – ob Bild oder Vek-torgrafi k ist hier egal.

Nehmen Sie alle anderen Einstellungen, wie in der Abbildung dargestellt, vor.

5. Erweitert… Register Papier einrichtenIn der Registerkarte Papier einrichten 3 müssen Sie nur noch die Papiergröße auf Benutzerde-fi niert 4 stellen. Defi nieren Sie das Medienfor-mat in Macromedia FreeHand immer um 30 mm größer als das Nettoformat. In unserem Beispiel handelt es sich um eine A4-Seite (Nettoformat = 210 x 297 mm), womit das Medienformat auf 240 x 327 mm gestellt werden muss. Dadurch haben Sie sichergestellt, dass alle Objekte der A4-Seite, die Passer- und Schnittmarken und die Farbkontrollstreifen zentriert auf dem Medien-format angebracht werden.

Ob die Ausrichtung auf Hoch oder Breit 5 zu stellen ist, ersehen Sie im Übersichtsfenster, das bei Macromedia FreeHand MX leider nicht immer aktualisiert wird. Das Bestätigen durch OK und erneutes Öffnen aktualisiert die Darstel-lung. Aktivieren Sie die Checkbox Automatisch. Sie führt in Bezug auf Papierausrichtung zum richtigen Ergebnis.

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Adobe Illustrator 10Die Ausgabe von PostScript-Dateien über den Illustrator 10 ist zwar möglich, doch hat dies nur Sinn, wenn nachstehende Bedingungen erfüllt sind:� Sie benötigen keinen Anschnitt. Adobe

Illustrator 10 ermöglicht die Eingabe eines Anschnittes nur bei der separierten Aus-gabe. Lediglich über ein größeres Seitenfor-mat kann ein Anschnitt simuliert werden.

� Sie benötigen für die Composite-Ausgabe keine Passer-, Schnittmarken oder Farb-kontrollstreifen. Die Version 10 ist nur bei der sparierten Ausgabe in der Lage, diese Informationen in den PostScript-Code mit zu schreiben.

� Sie benötigen in der PDF-Datei keine kor-rekt gesetzten PDF-Boxen. Mit der Ausgabe aus Illustrator 10 werden alle Boxen zwar ausgegeben, doch werden alle auf dieselbe Position gesetzt. Nur durch ein eigenes Distiller-Set könnte zumindest die TrimBox nach innen versetzt werden. Das nachträg-

liche Defi nieren der PDF-Boxen innerhalb der PDF-Datei ist dabei zu empfehlen.

� Stellen Sie sicher, dass sich im Illustrator-Dokument keine Transparenzen befi nden. Die korrekte Einstellung der Transparenzre-duzierung und das Wissen über die Funkti-onsweise der Transparenzreduzierung sind dabei viel Geld wert.

� Es sollen keine Objekte auf Überdrucken gestellt worden sein. Die Überdruckfunk-tion wird im Druckdialog entweder ausge-schaltet oder angewandt. Beim Anwenden werden jedoch überdruckende Teile mitein-ander verrechnet.

Die Ausgabe von Dateien über den Adobe Illu-strator 10 erfolgt am besten über einen PDF-Export, das Platzieren dieser Datei in einem dafür geeigneten Layoutprogramm und die Ausgabe über den Druckdialog des Layoutpro-grammes. Aus diesen angeführten Gründen wird auf die Anleitung verzichtet.

Gutes PostScript

5. Weitere DruckereinstellungenNachdem Sie die Registerkarten nach Vorgaben und eigenen Wünschen eingestellt haben, bestä-tigen Sie dies durch Drücken des Buttons OK 6.

Zur Kontrolle überprüfen Sie noch einmal die unter Mac OS X vorgenommenen Druckerein-stellungen. Wie Sie dabei vorgehen, entnehmen Sie der Schritt-für-Schritt-Anleitung Drucker-konfi guration unter Mac OS X auf Seite 181.

6. Speichern der PostScript-DateiNach erfolgter Überprüfung haben Sie nur noch die PostScript-Datei durch Drücken des Buttons Speichern an der gewünschten Stelle auf Ihrer Festplatte zu speichern.

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Transparenz- reduzierung

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