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© Irochka - Fotolia.com Raiffeisen aktuell In Kooperation mit EZB lässt Anleihekäufe zum Jahresende auslaufen Handelskonflikt belastet Börsen Juli 2018

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EZB lässt Anleihekäufe zum Jahresende auslaufenHandelskonflikt belastet Börsen

Juli 2018

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Konjunkutur in Europa schwächt sich ab

Im Euroraum hat der Einkaufsmanagerindex für die Industrie seine Talfahrt im Juni fortgesetzt. Er fiel um weitere 0,6 Punkte auf 54,9. Es bleibt auch abzuwarten, ob sich der überraschende Anstieg des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssek-tor (55,2 nach 53,8) als nachhaltig erweist. Insgesamt bestätigen die Daten, dass das schwächere Wachstum im ersten Quartal kein Ausreißer war. Andererseits weist der Einkaufsmanager-index, der in der Vergangenheit einen engen Gleichlauf mit der Veränderungsrate des Bruttoinlandsproduktes aufwies, dass das unterliegende Wachstumstempo immer noch leicht über dem langfristigen Durchschnitt liegt. Die Phase schwächeren Wachs-tums wird aber auch in der zweiten Jahreshälfte andauern. Für das Gesamtjahr 2018 erwarten Experten eine Zunahme des re-alen Bruttoinlandsproduktes um 2,1%. Ein wichtiger Grund für die Wachstumsverlangsamung dürfte die seit Frühjahr 2017 zu verzeichnende deutliche Aufwertung des Euro sein. Auch die pro-tektionistische Politik von US-Präsident Trump bereitet den Unter-nehmen zunehmend Sorgen. In den USA sieht die konjunkturelle Lage hingegen deutlich besser aus. Hier spricht fast alles für eine Beschleunigung des Wachstums im zweiten Quartal. Die gute Arbeitsmarktlage spiegelt sich in robusten Einzelhandelsumsät-zen wider und die Stimmung ist sowohl bei den Konsumenten wie auch bei den Unternehmen positiv. Insgesamt geht man von einem annualisierten Wachstum im 2. Quartal von über 3,0% aus, das 1. Quartal lag mit 2,0% deutlich niedriger.

US-Notenbank setzt Zinserhöhungszyklus fort

Die amerikanische Notenbank Fed setzt seine Zinserhöhungen unbeeindruckt von geopolitischen Störgeräuschen weiter fort. Mitte Juni wurde das Leitzinsband erwartungsgemäß auf 1,75% – 2,00% angehoben. Es war bereits die siebte Erhöhung im lau-fenden Zinserhöhungszyklus. Für die US-Konjunktur geben sich die Währungshüter zuversichtlich, auch wenn die Spannungen im Handelskonflikt für gewisse Unsicherheiten im Ausblick sorgen. Im laufenden Jahr werden nun noch zwei weitere Zinserhöhungen erwartet. Die EZB hat im Juni das Ende ihres Anleihekaufpro-gramms mit Ende des Jahres angekündigt. Die Netto-Anleihe-käufe werden ab Oktober um die Hälfte auf EUR 15 Mrd. reduziert und per Ende Dezember vollkommen eingestellt. Vorrausetzung dafür ist jedoch, dass sich Konjunktur und Inflation wie von der EZB erwartet entwickeln. Die Zinsen werden allerdings auch nach dem Ende des Anleihekaufprogramms auf dem aktuellen Niveau belassen. Ein erster Zinsschritt wird frühestens ab Sommer 2019 erwartet.

KO N J U N K T U R , Z I N S E N & WÄ H R U N G E N

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KO N J U N K T U R

R E N D I T E N

Einkaufsmanagerindizes IndustrieISM-Index steigt im Juni auf über 60 Punkte

Renditeentwicklung im Euroraum

L E I T Z I N S E N Zinssätze in% Jun 18 Mai 18

Eurozone (EZB) 0,00 0,00 USA (Fed) 1,75-2,00 1,50-1,75

WÄ H R U N G E N1 Euro in … Jun 18 Mai 18

US-Dollar (EUR/USD) 1,166 1,170

Franken (EUR/CHF) 1,157 1,153

Yen (EUR/JPY) 129,0 127,3

Werte jeweils zum Monatsende,Angaben zur allgemeinen Datenquelle und Erläuterungen des Kursteils siehe letzte Seite.

Renditen in% Jun 18 Mai 18

Eurozone 3 Monate -0,32 -0,32

Deutschland 2 Jahre -0,67 -0,66

10 Jahre 0,30 0,34

USA 3 Monate 2,34 2,32

2 Jahre 2,53 2,43

10 Jahre 2,86 2,86

30

35

40

45

50

55

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65

30

35

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45

50

55

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65

'08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17 '18

USA Eurozone

-0,4%

-0,2%

0,0%

0,2%

0,4%

0,6%

0,8%

Jun 17 Sep 17 Dez 17 Mrz 18

Deutschland 10J Euribor 3M

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Transatlantikspread weiter auf 20-Jahreshoch

Obwohl sich die Renditen der italienischen Staatsanleihen zuletzt stabilisiert haben, kann von einer Normalisierung keine Rede sein. Mit beinahe 2,7% liegt die Rendite bei 10jährigen Anleihen um fast einen Prozentpunkt höher als vor der Bildung der populistischen Re-gierungskoalition. Dies stellt ein anhaltend klares Misstrauensvotum an Italien dar und umfasst Sorgen hinsichtlich der Finanzierung der italienischen Staatsverschuldung, Erpressungsversuche an die Eu-rozone bis hin zum „Quitaly“, dem Austritt Italiens aus der Eurozone. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, wenn sichere Häfen wie deutsche Bundesanleihen gefragt bleiben. Eine Rendite von ak-tuell 0,3% bei 10jährigen Bunds bringt dies deutlich zum Ausdruck. Zudem zeigen sich auch an den Anleihemärkten immer stärker die Ängste vor einer Eskalation des Handelskonfliktes (siehe unten), was sich in sinkenden Renditen bzw. steigenden Kursen dies- und jen-seits des Atlantiks niederschlägt. Der Renditevorteil von 10jährigen US-Treasuries gegenüber ihren deutschen Pendants bleibt dabei anhaltend auf Werten von über 2,5%-Punkten. Ein Niveau das vor fast 20 Jahren zu beobachten war. Die Ursachen dafür sind beinahe ident wie damals, d.h. ein höheres Wirtschaftswachstum in den USA und eine US-Notenbank, die zeitlich der EZB im Zinserhöhungs-zyklus weit vorauseilt. Mit Ende des EZB-Anleihekaufprogrammes könnte allerdings eine Aufholung der Renditen in der Eurozone ver-bunden sein.

Handelskonflikt belastet Börsen

Der Handelskonflikt zwischen den weltweit größten Wirtschafts-mächten China und USA droht sich zu einer Vergeltungsspirale auszuweiten. Die Volksrepublik hebt seit 06. Juli ebenfalls Zölle auf US-Güter im Wert von 34 Mrd. Dollar ein. Dies gilt als Vergeltungs-schlag, denn US-Präsident Donald Trump hat für diesen Tag neue Zölle auf Güter aus China in gleichem Umfang angekündigt. Die EU bemüht sich unterdessen, eine weitere Zuspitzung des Handels-streits mit den USA abzuwenden, der auch an den Aktienmärkten zusehends für Nervosität sorgt. Nach den bereits geltenden Zöllen auf Stahl und Aluminium hat Trump der EU mit Einfuhrzöllen auf Au-tos und Autoteile von 20 Prozent gedroht, was deutsche Hersteller besonders treffen würde. Der Dax ist daraufhin von seinem Hoch Mitte Juni über 6% auf 12.104 Punkte gefallen. Der EuroStoxx muss-te wenn auch in geringerem Ausmaß ebenfalls im Juni Federn las-sen. In diesem Umfeld entwickelte sich der breite US-Aktienmarkt etwas besser und konnte im Juni seine Verluste begrenzen. Die US-Berichtssaison hat unterdessen erfolgreich begonnen und auch die US-Wirtschaftsdaten zeichnen ein äußerst positives Konjunkturbild. Der Handelskonflikt überschattet derzeit aber jede positive Meldung von Konjunkturseite.

A N L E I H E N - & A K T I E N M Ä R K T E

A N L E I H E N

A K T I E N

R O H S T O F F E

Aktuelle Renditen EUR-Anleihen

Wertentwicklung Aktien Global (Basis 100)

Wertentwicklung Rohöl (Basis 100)

Anleiheindizes MTD YTD

Staatsanleihen -1,3% -0,2%

Finanzanleihen -0,3% -0,5%

Industrieanleihen 0,0% -0,3%

High Yield -1,0% -1,0%

Indexstände Wert MTD YTD

Euro Stoxx 50 3.395,6 -0,3% -3,1%

ATX 3.256,0 -3,2% -4,8%

DAX 12.306,0 -2,4% -4,7%

S&P 500 2.718,4 0,5% 1,7%

Nikkei 225 22.304,5 0,5% -2,0%

Hang Seng 28.955,1 -5,0% -3,2%

MSCI Osteuropa 306,2 -0,5% 1,7%

Angaben zur allgemeinen Datenquelle und Erläuterungen des Kursteils siehe letzte Seite.

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Werte in USD Wert MTD YTD

Brent Rohöl 78,6 1,9% 17,6%

Gold Spot 1.253,2 -3,5% -3,8%

MTD = seit Monatsbeginn, YTD = seit Jahresbeginn

3,7%1,0%0,7%0,7%

HighYield

Industrieanleihen

Finanzanleihen

Staatsanleihen

95

100

105

110

115

120

Jun 17 Sep 17 Dez 17 Mrz 18

MSCI World in Lokalwährungen MSCI World in EUR

90

100

110

120

130

140

150

160

170

Jun 17 Sep 17 Dez 17 Mrz 18

Brent in USD Brent in EUR

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In Kooperation mit

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Verlags- und Herstellungsort Schwarzstraße 13–15, 5020 Salzburg

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Redaktionsschluss: ...................................... 06.07.2018Kurse vom: ..................................................... 30.06.2018Quelle für Charts und Tabellen: ................. Bloomberg Finance L.P.

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