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Pinzgauer aktuell Nr. 236/237 1/2015 Österreichische Post AG · Info.Mail Entgelt bezahlt www.pinzgauerrind.at

aktuell - pinzgauerrind.at · Bundessiegerin „Dolly“. Wir werden auch künftig unsere Pinz-gauer-Rasse mit Elan weiterzüchten. Eine tiefgründige fachliche Beratung durch Wissenschaftler

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Pinzgaueraktuell Nr. 236/237 1/2015

Österreichische Post AG · Info.Mail Entgelt bezahlt

www.pinzgauerrind.at

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2 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 3

Adressen · Inhalt · Termine · Impressum

Adressen der angeschlossenen Pinzgauer-Zuchtverbände

• Österreich

Arbeitsgemeinschaft

Pinzgauer-Rinder zuchtverbände

Mayerhoferstraße 12

5751 Maishofen

Tel.: +43 / (0)6542 / 68229-15

[email protected]

www.pinzgauerrind.at

Rinderzuchtverband Salzburg

Mayerhoferstraße 12

5751 Maishofen

Tel.: +43 / (0)6542 / 68229-0

Fax: +43 / (0)6542 / 68229-81

www.rinderzuchtverband.at

Pinzgauer-Rinderzucht Tirol e.V.

Mayerhoferstraße 12

5751 Maishofen

Tel.: +43 / (0)6542 / 68229-12

Fax: +43 / (0)6542 / 68229-26

kärntnerrind ZVB eGen

Zollfeldstraße 100/1

9300 St. Veit/Glan

Tel.: +43 / (0)4212 / 2215 DW 11–15

Fax: +43 / (0)4212 / 2215-10

www.krzv.at

Rinderzucht Steiermark eG

Pichlmayergasse 18

8700 Leoben

Tel.: +43 / (0)3842 / 25333-10

Fax: +43 / (0)3842 / 25333-11

www.rinderzucht-stmk.at

• International

Südtiroler Rinderzuchtverband

Galvanistraße 38

39100 Bozen, Italien

Tel.: 0039 / 0471 / 063830

Fax: 0039 / 0471 / 063831

www.rinderzuchtverband.it

Rinderzuchtverband Traunstein e.V.

Kardinal-Faulhaber-Straße 15

83278 Traunstein, Deutschland

Tel.: 0049 / 861 / 7002-0

Fax: 0049 / 861 / 7002-50

www.rinderzuchtverband-

traunstein.de/pinzgauer.htm

Inhaltsverzeichnis

Vorwort / Wichtige Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Pinzgauer-Jungzüchter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

ARGE-Vollversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Neue Hoftafeln / Almwanderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Bundesschau Pinzgauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Zucht und Absatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Besamung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Wissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Milchleistungskontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Pinzgauer-Züchterlehrfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Betriebsvorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Tschechien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Tirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Osttirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Kärnten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Steiermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Südtirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Versteigerungstermine im 2. Halbjahr 2015

Verstg. Tag Datum Auftrieb

897. Donnerstag 20. August weibliche Tiere898. Donnerstag 17. September weibliche Tiere899. Donnerstag 8. Oktober weibliche Tiere900. Donnerstag 22. Oktober weibliche Tiere901. Donnerstag 5. November FL-Stiere, weibliche Tiere902. Donnerstag 19. November PI-Herbststiermarkt, weibliche Tiere903. Donnerstag 10. Dezember weibliche Tiere

Nutz- und Schlachtrinder ab Hof werden ständig angeboten.Anfragen und Katalogwünsche bitte an:Rinderzuchtverband Salzburg · Mayerhoferstraße 12 · 5751 Maishofen · AustriaTelefon +43 / (0) 65 42 / 682 29-0 · Telefax +43 / (0) 65 42 / 682 [email protected] · www.rinderzuchtverband.at

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Pinzgauer-Rinderzuchtverbände, Mayerhoferstraße 12, 5751 Maishofen, Telefon +43 / (0) 65 42 / 682 29-15.

Erscheint 2x jährlich. Diese Zeitschrift wird an alle angeschlossenen Verbände verteilt und an Interessenten verschickt.

Zusammenstellung und für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Mathias Kinberger, Christina Sendlhofer.

Bezugsbedingungen, Bezugspreis für zwei Ausgaben pro Jahr – Jahresabonnement: für Mitglieder 11,– Euro, für Nichtmitglieder im Inland 14,50 Euro, für Nichtmitglieder im Ausland 18,20 Euro.

Das Postporto ist im Abo-Preis inbegriffen. Einzelpreis einer Mitteilung: 5,80 Euro + Versandkosten.

Titelbild: Schön am Laufsteg, noch schöner in freier Natur – Top-Trio von Gerhard Innerhofer, Einödberg in Mittersill.Vorne Jungkuhchampion DORNE (V: Maltus), dahinter SELINA (V: Luchs) und SIRA (V: Rat).

Fotos: Archiv, Baumann, Berger, Dullnigg, Edenhauser, Eder, Engel-Stiegener, Fuchs, Fürstaller, Haka, Kinberger, Lang,Leitner, Moser, Ploner, Privat, Reitstätter, Ritter, Sendlhofer, Steininger, Zimmermann.

Inserate: Werbeeinschaltungen werden jeweils bis Ende April (für die Frühjahrsausgabe) und bis Ende September (für die Herbstausgabe) entgegen genommen.

Satz & Reproduktion: Typostudio Josef Maringer, 5723 Uttendorf.

Druck: Druckerei Samson Ges.m.b.H., 5581 St. Margarethen im Lungau.

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Vorwort · Termine

4 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Liebe Pinzgauer-Züchter und-Züchterinnen!

Sie sind wieder zusehen, unsere Pinz-gauer-Rinder, auf derWeide und auf denAlmen. Sie fügen sichin die Landschaft undsind doch auffälligdurch ihre markanteFarbzeichnung.Aufgrund aktueller

Rahmenbedingungenunterliegen die Lebensmittel einem ständi-gen Preisdruck. Die Schere zwischenBillig nahrungsmitteln und hochwertigenLebensmitteln geht auseinander. Währendeinerseits knappe Familieneinkommen aufdie Nahrungsmittelpreise drücken, weitetsich auf der anderen Seite für Familien mithohem Einkommen das Segment auch fürhochpreisige Lebensmittel. Wir kennenunsere natürlichen Produktionsbedingun-gen im Berggebiet und haben erkannt,dass unser Gebiet und unsere Betriebs-struktur keine Massenproduktion zulässt.Wir erhalten einen Ausgleich über Förder-maßnahmen seitens der EuropäischenUnion und über spezielle ÖPUL-Pro-gramme. Leider fehlt der notwendigePreiszuschlag über Vermarktungskon-zerne und deren Markenprogramme.Unsere Bauern haben in letzter Zeit sehrviel investiert, um den Anforderungen

einer tiergerechten Haltung undFütterung nachzukommen, umden Anforderungen als Marken-oder Projektlieferant nachzu-kommen, um den Anforderun-gen der Nachhaltigkeit nachzu-kommen, um den Wünschender Konsumenten nachzukom-men. Ich könnte diese Reihenoch fortsetzen. Die Wünscheund Forderungen müssen aberauch kalkulierbar sein und nichtin eine diffuse Investitionsspiraleführen. Die Bauern beweisen,dass sie kooperativ sind. Die

Forderung nach einer entsprechendenAbgeltung über höhere Erzeugerpreise istaber legitim. Qualität hat ihren Preis.Es ist absehbar, das künftig über den

Druck von Konsumenten, Tierschützernund Markenprogrammen noch mehr aufdas Tierwohl zu achten ist. Dabei mussaber verhindert werden, dass neuerlicheInvestitionen oder Produktionserschwer-nisse durch zusätzliche Auflagen nicht nurder Bauer als Urproduzent tragen muss.Das Pinzgauer-Rind zählt durch seine

besonderen Eigenschaften zu den Premi-umprodukten. Hohe Grundfutteraufnah-men, Alm- und Weidetauglichkeit, gutesFundament, Leistungsbereitschaft und diebesondere Fleischqualität sind uns be -kannt. In der Pinzgauer-Population findensich viele anmutige und leistungsstarkeTiere. Auch dieses Jahr konnten ausge-zeichnete Gruppen bei den Ausstellungen

und Schauen gezeigt werden. Den Züch-tern möchte ich dazu herzlich gratulierenund auch Danke sagen, dass sie die Tierefür die Veranstaltungen vorbereiten undherzeigen.Besonders bei der Bundesschau der

Pinzgauer im Rahmen der Verbandsschauin Maishofen wurden hervorragende Kuh-gruppen präsentiert. Herzliche Gratulationder Familie Berger, Grub in Saalbach, zurBundessiegerin „Dolly“.Wir werden auch künftig unsere Pinz-

gauer-Rasse mit Elan weiterzüchten. Einetiefgründige fachliche Beratung durchWissenschaftler im Rahmen des Program-mes „OptiGene“ am 28. April 2015 imSchloss Kammern hat uns eindeutiggezeigt, dass eine sinnvolle genomischeZuchtwertschätzung für die Rasse Pinz-gauer derzeit nicht möglich ist. UnsereChance besteht darin, möglichst vieleJungstiere in die Population zu bringen.Dazu ist es unter anderem unbedingt not-wendig, den Teststieranteil bei den Be -samungen zu erhöhen. Ich appelliere analle Züchter die aktuellen Teststiereunbedingt einzusetzen, damit wir denZuchtfortschritt sichern können.In diesem Sinne wünsche ich allen Pinz-

gauer-ZüchterInnen und den Freundendes Pinzgauer-Rindes einen guten Som-mer 2015, eine gute Ernte sowie Gesund-heit bei Tier und Mensch.

Euer ObmannChristian Dullnigg ····

···· Der Obmann schreibt …

···· Wichtige Termine 2015Sonntag, 28. Juni Jungzüchteralmwanderung auf die Waidringer Steinplatte/Tirol

Sonntag, 12. Juli ARGE-Almwanderung auf den Dobratsch, Villach/Kärnten

Montag, 24. August Internationale Pinzgauer-Direktoriumssitzungbis Mittwoch, 2. September in Südtirol und Italien

Sonntag, 8. November Pinzgauer-Jungzüchtertag in Saalbach-Hinterglemm/Salzburg

Freitag, 6. November AGRIALP in Bozenbis Montag, 9. November

Mittwoch, 18. November 66. Pinzgauer Züchtertagung und Herbststiermarktbis Donnerstag, 19. November in Maishofen/Salzburg

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 5

Pinzgauer-Jungzüchter

···· Der Jungzüchter-Obmann schreibt …

Geschätzte Jung-züchter, Züchterfamilienund Freunde des Pinzgauer-Rindes!

Das Jahr 2015 machtbald Halbzeit und in die-ser Zeit konnten auch wirJungzüchter wiedererfolgreiche Arbeit leistenund unseren Verein wei-terentwickeln. Begonnen hat das Jahr2015 für uns Jungzüchter mit der Jahres-hauptversammlung, bei der viele Jung-züchter und Familien der Einladunggefolgt sind. In diesem Sinne möchte ichmich vor allem für die Zusammenarbeit imVerein in den letzten zwei Jahren bedan-ken und bitte gleichzeitig um Fortführungdieser erfolgreichen Dynamik. Nurgemeinsam sind wir stark – dies zeigtesich beim Jungkuhchampionat, welchestrotz Terminverschiebung reibungslosablief. Ich möchte mich bei allen Beteilig-

ten bedanken, die sol-che Veranstaltungenermöglichen. Im Mittel-punkt dieser perfektenSchau standen natür-lich unsere ausgestell-ten Tiere, welche durchbeste Euterqualitätenüberzeugen konnten.Zudem versuchen wirdas Publikum auf

Spannung zu halten, was durch die aus-gestellten Tauernschecken-Ziegenbestens gelungen ist.Dass Jungzüchter auch bei Schauen

ihren wesentlichen Beitrag leisten, konn-ten sie bei der Bundesschau Pinzgauerbeweisen. Die Jungzüchter stylten ihreTiere perfekt und präsentierten sie im Ringentsprechend.Ein Großteil der Pinzgauer-Kühe wurde

für die Bundesschau bestens vorbereitetund präsentiert. Ich würde mich bei man-chen aber über eine noch bessere Vorbe-

reitung freuen, um die Rasse Pinzgauereinheitlich und von ihrer besten Seite prä-sentieren zu können. Denn Kühen, dienicht entsprechend vorbereitet, geschorenund präsentiert werden, wird Potenzialgenommen. Und jeder von uns möchteunsere wunderschöne Rasse ins besteLicht rücken.Ich wünsche im Namen des Ausschus-

ses einen schönen Almsommer, eine guteErnte und lade euch herzlich zu unsererAlmwanderung am 28. Juni auf dieWaidrin ger Steinplatte ein!

Euer Obmann, Josef Berger ····

···· Pinzgauer-Jungzüchter-AlmwanderungSonntag, 28. Juni 2015 · Waidring · Steinplatte9 Uhr: Treffpunkt am Parkplatz der Bergbahnen Steinplattein Waidring.Gemeinsame Fahrt auf der Mautstraße (kostenlos für alle, die in der Gruppe mitfahren!) bis zum oberen Parkplatz.Von hier wandern wir auf einem Rundweg von der Alm derFamilie Grünbacher, Jagerst, zur „Möseralm“ der FamilieMühlbacher, Berger, und abschließend zur Alm der FamilieWidmoser, Widmoos.Für ein nettes Rahmenprogramm wird ein kleiner Tier-beurteilungswettbewerb organisiert, für kulinarische und musikalische Versorgung ist ebenso gesorgt!

Die Pinzgauer-Jungzüchter freuen sich auf einen gemütlichenWandertag und erwarten viele begeisterte Züchterfamilien!

Achtung:Bei Schlechtwetter wird der Wandertag auf Sonntag, 26. Juli verschoben – genaue Informationendazu auf www.pinzgauerrind.at/Termine

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6 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Die zweijährige Funktionsperiode des Vorstandes der Pinz-gauer-Jungzüchtergemeinschaft ging mit der Jahreshauptver-sammlung am 11. Jänner am Augut in Zell am See zu Ende.In seiner Begrüßung brachte Obmann Josef Berger die Freude

über die große Zahl an Besuchern zum Ausdruck. Eine beson-dere Ehre war die Anwesenheit der vielen Südtiroler Jungzüchter,die im Rahmen ihres Pinzgau-Ausfluges der Versammlung bei-wohnten.Anhand des ausführlichen Tätigkeitsberichtes konnte Berger

den Beweis eines überaus aktiven Vereinsjahres antreten, wel-ches zwar mit viel Arbeit, aber durchaus schönen Erfolgen aus -gefüllt war.Bei der anschließenden Neuwahl stellte sich die Mehrheit des

Vorstandes sowie der Ausschussmitglieder einer Wiederwahl.Neu zu besetzen galt es einzig drei Positionen, denn nebenSchriftführer Mathias Kinberger schieden Georg Bucheggerund Christian Goller aus dem aktiven Vereinsgeschehen aus.Hannes Hofer, der die Wahl leitete, durfte schließlich Josef

Berger als Obmann, Rupert Gruber und Josef Stock als Stell-vertreter, Marlene Berger als Kassierin sowie Anna Schmide-rer als Schriftführerin zu ihrer Wahl gratulieren.Neben den bewährten Ausschussmitgliedern Michael Eden-

hauser, Julia Fersterer, Gerald Größig, Matthäus Hochfilzer,Johann Höller, Michael Laubichler, Michael Manzl und RupertRieser konnten Christina Bacher, Jakob Sommerer und MartinZehentner neu gewonnen werden.

Pinzgauer-Jungzüchter

···· Jahreshauptversammlung der Pinzgauer-JungzüchterJosef Berger als Obmann bestätigt.

Der neu- bzw. wiedergewählte Obmann Josef Berger bedanktesich bei seinem Team für die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeitund bat um Fortführung der vorbildlichen Zusammenarbeit, wel-che Grundlage für eine erfolgreiche Vereinsarbeit ist.Sehr interessant gestaltete sich ein weiterer Tagesordnungs-

punkt, nämlich das Referat von Stefan Lindner, Schörgerer-bauer in Oberndorf/Tirol, in seiner Funktion als Obmann derTirol Milch.Stefan Lindner, einst Gründungsmitglied der Pinzgauer-Jung-

züchter, hob zu allererst die Dynamik dieses einzigartigen Ver -eines hervor.„Ist es doch für eine Rasse mit allerkleinster Population be-

zeichnend, zu wissen, dass sie die stärkste Mitgliederzahl allerJungzüchtervereine im Land hat“, so der Referent. „Diese Bewe-gung und Motivation der Jugend gilt es zu nützen, birgt sie doch

Beweis für eine gute Gemeinschaft – eine volle Stube!

Der neue Ausschuss präsentiert sich!

die Chance einer Entwicklung, welche auf Weitsicht, Innovationund gleichzeitiger Bodenhaftung dank gelebter Traditionen aus -gerichtet ist“, stellte Lindner fest.Ungeschönt und sehr verständlich zeigte Stefan Lindner die

Entwicklung am Milchmarkt in den letzten Monaten auf. Laut Statistik orientiert sich der regionale Milchpreis seit 2007 am Welt-markt und Lindner verwies auf den Fakt, dass es in diesen ver-gangenen Jahren sowohl zufriedenstellende als auch „span-nende“, das heißt herausfordernde Zeitspannen gab. Mit demEnde der Milchquoten am 31. März 2015 verstärkt sich also dieBrisanz und Lindner bestätigte die Annahme, dass der aktuelleMilchpreis von 33 Cent (netto) Korrekturen nach unten hinnehmenmuss.Dass diese Preisdifferenzen mit dem Aufstocken der Kuhzahlen

nicht mehr zu kompensieren sind, unterstrich der Obmann derTirol Milch sehr deutlich.„Schlussendlich wissen wir aber, dass wir im Berggebiet trotz

aller logistischen Nachteile nicht schlechter aufgestellt sind wieunsere Kollegen in Norddeutschland oder Holland, die zwar einVielfaches an Kühen, aber in Summe nicht die besseren Wirt-schaftszahlen vorzuweisen haben. Die große Chance liegt in derUnverwechselbarkeit unserer regionalen Produkte sowie derenQualität, welches sich im Konsumverhalten klar nachvollziehenlässt“, betonte der fundierte Funktionär.Nach einem guten Tafelspitz vom Pinzgauer-Rind lud Haus-

herr Josef Pichler vom Augut zu einem Rundgang durch denneu errichteten Laufstall (für gehörnte Pinzgauer!) sowie die

Der Hausherr vom Augut, Josef Pichler.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 7

Pinzgauer-Jungzüchter

Wunderbare Aussicht vom Keilberg zum Zeller See.

Gemütlichkeit pur im neuen Haus von Margret und Hannes Hofer.

Das Inspizieren der Kuhherde steht an erster Stelle!

Nehmen’s gelassen – die Kühe am Hubgut!

Räume der Direktvermarktung. Familie Pichler hat sich der kom-pletten Direktvermarktung verschrieben, das heißt sämtlicheErzeugnisse aus der Landwirtschaft werden zu Topfen, Käsesowie verschiedensten Fleisch- und Wurstsorten veredelt. Neues -te Errungenschaft ist der gemauerte Backofen im Freien, welcherPlatz für 20 Kilogramm Brot bietet, daneben werden noch rund40 verschiedene Marmeladensorten, Liköre und vieles anderehergestellt.Für ein gelungenes Nachmittags- bzw. Schlechtwetterpro-

gramm sorgten Margret und Hannes Hofer, mit der Einladungauf ihren Hof am Zeller Keilberg.

Drei Generationen erwarteten mit Freude die große Besucher-schar am Hubgut und Hannes Hofer stellte den Betrieb vor, derauf 1.000 m Seehöhe und nach alter Bewertung in Bergbauern-zone 4+ liegt. Die biologische, silofreie Bewirtschaftung ist sei-nem Vater zu verdanken, der als einer der Ersten auf „bio“ undHeumilch setzte und somit den Grundstein für die erfolgreicheWirtschaftsform legte.Die Kombination aus Weitblick, größtem Fleiß und Zusammen-

halt der ganzen Familie bildeten die Basis für einen Hof, der 1982

einen für die Zeit sehr komfortablen Stall baute, in Folge 2006 einschönes Austraghaus schuf sowie 2012 mit einem unglaublichschmucken Bauernhaus komplettiert wurde.Jungbauer Hannes dankte bei dieser Gelegenheit vor allem

seinen Eltern, die ihm mit ihrer unbezahlbaren Arbeit nicht nur dieMöglichkeit eines Haupterwerbes bieten, sondern zudem auchRaum für Aktivitäten mit Familie und Freunden geben.Nach einer ausgiebigen Stallführung, die mit typvollen,

schönst gehörnten Pinzgauer-Kühen sowie einer stattlichenTauernschecken-Zucht gespickt war, lud die Familie in ihrSchmuckkästchen – das neue Bauernhaus, welches dankmodernster Technik größten Komfort bietet und zugleich eineunvergleichbare Atmosphäre ausstrahlt. Grund dafür ist dasInventar, beherbergt es doch unzählige Schränke und Einrich-tungsgegenstände aus dem alten Bauernhaus und somit Schätzeungeahnten Wertes!Für dieses Gefühl des Bauens und Einrichtens kann man Mar-

gret und Hannes nur gratulieren und Glück und Segen für Hausund Hof wünschen!

Christina Sendlhofer ····

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aber das kann die Freude nichttrüben. Michael sucht im Internetnach Informationen über Pinz-gauer-Rinder und hat sich darübereine Mappe angelegt. Er hatschon ein paar Stiere ausgesucht,deren Samen sich unser Tierarztbeschaffen muss.

Schließlich sollen sich seinePinzgauer ja vermehren und mög-lichst reinrassig sein. Auch seineLehrerin und seine Schulkamera-den wissen nun wie Pinzgauer-Rinder aussehen und dass beiMichael ohne seine ‚Pinzis‘ garnichts geht“.

Über diese Geschichte freuen wiruns besonders, zeigt es nämlich,wie man junge Menschen für dieRinderzucht be geis tern kann, indemman sie in ihren Vorhaben und Vor-lieben für andere Rassen unterstütztund fördert!Dazu kann man Familie Ritter nur

gratulieren, schließlich ge winnenjunge Menschen somit den nötigenBezug zur Landwirtschaft und ler-nen zudem Verantwortung für ihreTiere zu übernehmen!Wir freuen uns, dass sich mit

Michael der Kreis der Pinzgauer-Jungzüchter wieder vergrößert hatund wünschen ihm weiterhin vielFreude mit den Pinzgauern, viel-leicht sehen wir uns ja einmal inMaishofen!

Christina Sendlhofer ····

Im Jänner erreichte uns einebesonders schöne Geschichte ausTauchen-Schaueregg, wo mitMichael Ritter ein begeisterter Pinz-gauer-Jungzüchter zu Hause ist.Seine Eltern erfüllten ihm den größ-ten Wunsch, nämlich eine kleine,feine Pinzgauer-Herde. Frau Ritterschrieb uns in einer Mail folgendeZeilen:

„Wir sind eigentlich ein kleinerFleckviehbetrieb in Niederöster-reich, an der Grenze zur Steier-mark und zum Burgenland. UnserSohn Michael hat sich schonimmer für die Tiere interessiert.Besonders gefielen ihm die Pinz-gauer-Rinder. So haben wir überunseren Nachbarn, einem gutenBekannten von Joschi Maurer(Viehhändler Josef Maurer ausOberpullendorf/Burgenland), einPinzgauer-Kalb vom BetriebSchmiedlechner gekauft. Es folgteein zweites. Und weil es ja dauertbis so ein Kalb groß wird und esselbst ein Kalb bekommt, kauftenwir über Joschi die trächtige KuhGoldi vom Schörgererhof und dieKuh Bleaml vom Oberhaushof.Ende Dezember war es dann end-lich soweit und das erste Pinz-gauer-Kalb am Ritterhof wurdegeboren.

Michael war bei der Geburtdabei und hat große Freude mitseinem Kalb Peter. Natürlich wäreein weibliches Kalb toll gewesen,

Pinzgauer-Jungzüchter

8 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

···· Großer Pinzgauer-Fan aus NiederösterreichAuf unsere Jugend sind wir stolz! Pinzgauer-Begeisterung beim Jungzüchter Michael Ritter aus Tauchen-Schaueregg!

Kuh BLEAML von Familie Gensbichler, Oberhaus in Maishofen,fühlt sich in Niederösterreich wohl.

Michaels erste Pinzgauerin – KATRIN.

···· Neuauflage Pinzgauer-ChronikNEU!

Hans Stöckl hat die Pinzgauer-Chronik komplett überarbeitet. 160 Seiten Umfang, 16,5 x 23,5 cm, ca. 230 Bilder.Erfahren Sie alles über die Entwicklungs geschichte der Pinzgauer-Rinder in ihrer Stammheimat und weltweit.Eine unerlässliche Lektüre für alle Züchter und Freunde des Pinzgauer-Rindes.Zum Preis von 27,– Euro pro Stück (exklusive Postversand).

Bestellungen bei der ARGE-Pinzgauer:Telefon +43 / (0) 65 42 / 682 [email protected] über www.pinzgauerrind.at/Shop

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 9

Pinzgauer-Jungzüchter

„Freuen wir uns auf einenschönen Abend mit denbesten Pinzgauer-Jungkühenaus Österreich und Südtirol“ –mit viel Euphorie und Schwungbegrüßte Moderator MathiasKinberger die immenseZuschauerschar, welche soziemlich von allen Seiten nachMaishofen strömte, um sichdieses besondere Jungzüch-terfest nicht entgehen zu las-sen.Kinberger sollte mit seiner

Ankündigung Recht behalten,erstaunten die herausragendenJungkühe Publikum und Preis-richter gleichermaßen.Preisrichter Thomas Eden-

hauser, als Geschäftsführerder Tiroler Pinzgauer-Züchternicht nur Zuchtexperte, son-dern auch bekennender Fander Pinzgauer-Rasse, verliehseiner Freude entsprechendAusdruck.„Ich würde diese vier Kühe

allesamt nach Hause mitneh-men“, meinte er bereits in denSemifinalrunden und zeigtesich ob der enormen Qualitätund Gleichmäßigkeit der Grup-pen überaus angetan. Dashohe Niveau war für ihn glei-chermaßen Ansporn und Her-ausforderung, konnte er soseine Klasse und Souveränitätvoll ausspielen.Ungleich spannend gestalte-

ten sich somit die erstengroßen Entscheidungen –beginnend beim Euterfinaleder Pinzgauer x RF-Rasse.Dass hier kein Weg über

Fanni (V: Kanu, 33,5% RF) vonGerhard Steiner, Mitterackerin Kitzbühel, führen konnte,rechtfertigte Edenhauser miteinem Euter, das sowohl in derAufhängung als auch Formkeine Wünsche offen ließ. An zweiter Stelle rangierteSina (V: Lotus, 62,2% RF) vonDr. Wolfgang Porsche,Schüttgut in Zell am See, dieebenfalls mit einem perfektenEuter punktete.Auch in der Kategorie der

Reinrassigen war der Siegunumstritten – Dorne (V: Mal-

···· 5. Pinzgauer-Jungkuhchampionat: Maishofen im Banne der schönsten Pinzgauer-Jungkühe!

tus) von Gerhard Innerhofer,Einödberg in Mittersill, prä-sentierte eine Euteranlage, dieihresgleichen sucht. Knappdahinter, aber allemal bemer-kenswert präsentierte sichWaldin (V: Luchs) vonAndreas Riepler, Jandl inWagrain, die ebenfalls einTraumeuter zu bieten hatte.Höchstspannung lag in der

Luft, als der Preisrichter zumgroßen Finale einklatschen ließund mit einem Tatsch dieChampions der Rasse Pinz-gauer x RF kürte.Die Wahl fiel auf die enorm

entwickelte Rolanda (V: Mal-tus, 30,6% RF) vom Landes-schulgut Litzlhof in Lendorf/Kärnten vor der ebenso kapi-talen Lotus-Tochter Sina(62,2% RF) von Dr. WolfgangPorsche, Schüttgut in Zellam See.Unglaubliche Stimmung ver-

sprach das letzte Finale – dieChampionswahl der reinras-sigen Pinzgauer und alleindas Bild, das den Zuschauerndabei geboten wurde, sorgtefür Gänsehautfeeling.Ein „Pinzgauer-Quartett

wie aus einem Bilderbuch“,drei davon mit schönsterBehornung wartete nur mehrauf den Siegertatsch desPreisrichters und entsprechendgroß und emotional war derJubel bei Gerhard Innerhofer,der mit Dorne das Doubleschaffte – neben dem Euter-sieg holte er sich mit derunglaublich edlen und korrek-ten Maltus-Tochter auch nochden Gesamtchampions-titel.Zum Reservechampion

wählte Edenhauser die kapitaleRamos-Tochter Alfa vom Lan-desschulgut Litzlhof in Len-dorf/Kärnten.Wahrlich nicht einfacher

gestaltete sich für ThomasEdenhauser das Richten der„Kuh des kleinen Mannes“,den Tauern schecken.Schluss endlich gab es auchhier Sieger und so hieß amEnde der Champion Perl –

Jungkuh-und Euterchampion DORNE (V: Maltus) von Gerhard Inner-hofer und Reservechampion ALFA (V: Ramos) vom Litzlhof.

PI x RF-Champion ROLANDA (V: Maltus) vom Litzlhof.

Reservechampion SINA (V: Lotus) von Dr. Wolfgang Porsche.

PI x RF-Euterchampion FANNI (V: Kanu) von Gerhard Steiner.

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Pinzgauer-Jungzüchter

10 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

fen und auf dieses dürfen wir aufbauen“, resümierte der Obmannder ARGE Pinzgauer.Diesen Worten schließen wir uns an und gratulieren an dieser

Stelle allen teilnehmenden Züchtern, die uns mit der Präsentationdieser hochkarätigen Jungkuhauswahl wahrlich eine große Freudebereitet haben!Danke für all eure Mühe um die Vorbereitung eurer Tiere und

die wunderschöne Präsentation, die die Schönheit unserer Rasseeinmal mehr unter Beweis gestellt hat – schließlich sind solcheAuftritte zweifellos die beste Werbung für die Pinzgauer – dankedafür!Viel Anerkennung und Dank verdient an dieser Stelle auch der

Preisrichter Thomas Edenhauser, der seine Aufgabe äußerst sou-verän erledigt hat! Gratulation!Zu guter Letzt sei dem Verantwortlichen, Obmann Josef Berger,

zu dieser Veranstaltung gratuliert. Er stellte mit der gezeigten Aus-wahl sein Fachkönnen unbestritten unter Beweis und verdient andieser Stelle größten Respekt!Dass solche Feste allerdings nur im Miteinander gelingen, liegt

auf der Hand. Deshalb gebührt hiermit dem gesamten Ausschussder Pinzgauer-Jungzüchter sowie alle Freiwilligen, die um dasGelingen dieser Feier bemüht waren, von ganzem Herzen größteAnerkennung und Wertschätzung!

Christina Sendlhofer ····

Strahlten schier um die Wette – Simone Stocker vom Jandlgut holte mit WALDIN den Euterreservesieg.

eine sehr rahmige und bestentwickelte Zweitkitzziege vonRupert Hasen auer, Hasenau in Hinterglemm.Zur Reservesiegerin kürte Edenhauser die sehr hübsche Erst-

kitzziege Rosetta aus der Seber Zuchtgemeinschaft in Mitter-sill.Hans Wallner, Motor und Mentor dieser einmaligen Ziegen-

rasse, dankte im Besonderen Hermann Esterbauer, welcher fürdie vorbildliche Organisation dieser gelungenen „Einlage“ verant-wortlich zeichnete.Mit einer schönen Verlosung endete das tolle Züchterfest und

noch einmal kam Hochstimmung auf, als die Lose für eine hoch-wertige Tauernschecken-Jungziege sowie ein wertvolles Pinz-gauer-Zuchtkalb gezogen wurden.Jubelnd startete Simone Stocker vom Jandlhof Richtung

Manege, als feststand, dass mit ihr eine neue Tauernschecken-Züchterin geboren wurde – für begnadete Pinzgauer-Züchter sindTauernschecken ohnehin ein Must-have!Nicht weniger erfreut zeigte sich auch der Gewinner des

hochkarätigen Zuchtkalbes (Natz x Lecki), Michael Laubichlervom Thurnhof in Flachau.Christian Dullnigg lobte in seinen Worten den Enthusiasmus

der Jungzüchter, die keinerlei Mühen scheuen, derartige Feste aufdie Beine zu stellen.„Der Lohn dieses Einsatzes zeigt sich heute in einer schier

unglaublichen Qualität an Jungkühen, wozu allen Züchtern vonHerzen gratuliert werden darf. Dieses Zuchtmaterial lässt uns hof-

Champion der Tauernschecken – PERL (V: Pana) von Rupert Hasenauer.

Die glücklichen Gewinner der verschiedensten Wiederkäuer!

Große Freude bei den jüngstenTeilnehmern! Theresa Ellmauermit ihrer EMMA.

Reservechampion ROSETTA (V: Prinz) der Seber Zucht -gemeinschaft.

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Pinzgauer-Jungzüchter

Prämierungen

PinzgauerChampion DORNE (V: Maltus) Gerhard Innerhofer, Einödberg, MittersillReservechampion ALFA (V: Ramos) Landesgut Litzlhof, Lendorf/KärntenEuterchampion DORNE (V: Maltus) Gerhard Innerhofer, Einödberg, Mittersill

Pinzgauer x RFChampion ROLANDA (V: Maltus) Landesgut Litzlhof, Lendorf/KärntenReservechampion SINA (V: Lotus) Dr. Wolfgang Porsche, Schüttgut, Zell am SeeEuterchampion FANNI (V: Kanu) Gerhard Steiner, Mitteracker, Kitzbühel

TauernscheckenChampion PERL (V: Pana) Rupert Hasenauer, HinterglemmReservechampion ROSETTA (V: Prinz) Seber Zuchtgemeinschaft, Mittersill

1a-Qualität an Pinzgauer Jungkühen! Hochkarätiges Pinzgauer-Finale.

Überzeugende Pinzgauer x RF-Jungkühe. Ein tolles Fest ist zu Ende!

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ARGE-Vollversammlung

12 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Die steirische Ramsau bot heuer den Treffpunkt für das jährli-che Treffen der Pinzgauer-Verantwortlichen aus Österreich, Bay-ern und Südtirol. Obmann Christian Dullnigg konnte Mitgliederaus allen angeschlossenen Verbänden am Blasbichlhof am Fußedes Dachsteins begrüßen. Höhepunkt des Jahres war sicherlichdie Bundesschau der Pinzgauer-Rasse im Rahmen der Salzbur-ger Verbandsschau, wo die besten Pinzgauer-Kühe Österreichspräsentiert wurden. Seitens der ARGE Pinzgauer-Rind wurdenzahlreiche Aktivitäten im Werbungs- und Messebereich gesetzt.Schwerpunkte bilden hier die topaktuelle Homepage sowie dieHerausgabe der zwei Ausgaben Pinzgauer-Aktuell. Der Erfah-rungsaustausch sowie die Diskussion über Maßnahmen imZucht- und Marketingbereich sind die Grundlage für die Weiter-entwicklung des Pinzgauer-Rindes. Die Umsetzung des Zuchtpro-gramms hängt maßgeblich von der Akzeptanz der Züchterschaftab. Die Verwendung von aktuellen Teststieren ist das Fundamenteines Zuchtprogrammes einer Rasse mit einer kleinen Populati-onsgröße. Nur so können wieder positiv geprüfte Vererber hervor-gehen.Im Anschluss lud der steirische Pinzgauer-Obmann zu einer

Kaffeejause auf den Wachlbacherhof. Nach der Besichtigung derHerde kredenzte Sieglinde ausgezeichnete Kuchen und Pofesenauf den Stubentisch. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschönfür die Bewirtung.

Mathias Kinberger ····

···· Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Pinzgauer-Rinderzuchtverbände

Vertreter aller der ARGE angeschlossenen Rinderzuchtverbände aus Österreich, Bayern und Südtirol.

Steile Flächen umgeben den Wachlbacherhof in Pichl an der Enns.

Der schöne Altstall des Wachlbachern dient den Schafen, für die Rinder wurde vor Jahren ein zweckmäßiger Querstall angebaut.

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Neue Hoftafeln · Almwanderung

···· Neue HoftafelnDie allseits beliebten Hoftafeln sind ab sofort mit zwei neuen Motiven erhältlich.Es gibt drei Formate:80 x 60 cm – Euro 108,–90 x 70 cm – Euro 132,–100 x 80 cm – Euro 156,–Aufpreis für zusätzliches Schutzlaminat:je nach Format, Euro 12,–/15,–/18,–

Bestellungen bei der ARGE-Pinzgauer:Telefon +43 / (0) 65 42 / 682 29-15

[email protected] über www.pinzgauerrind.at/Shop

NEU!

NEU!

···· Pinzgauer-Almwanderung, Sonntag, 12. Juli 2015Naturpark Dobratsch – Familie Liesinger, Rader in Villach

Von der ARGE Pinzgauer wird eine Busreise nach Kärnten – von Maishofen über das Salzachtal, Tauernautobahn A10 nach Villach

bis Bad Bleiberg und über die Mautstraße auf den Dobratsch – organisiert.Interessierte melden sich bitte bis spätestens Mittwoch, 8. Juli

bei Christina Sendlhofer, Mobil 0664 / 8132660.

10 Uhr: Treffpunkt bei der Aichingerhütte am Dobratsch• 5 Minuten Wanderung zur oberen Fellachhütte• Begrüßung – Almandacht – Vorstellung der Alm• Gemütliche Wanderung über den Almboden zum Gamsblick und danach zum Rosstrattenstüberl(Gesamtgehzeit ca. 90 Minuten, verkürzte Strecke 20 Minuten)

• Mittagessen und gemütlicher Ausklang des Almwandertages(ca. 500 m bis zur Aichingerhütte)

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Bundesschau Pinzgauer

14 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

···· Exzellente Bundesschau Pinzgauer in Maishofen

„Mit diesem Tier werdet ihr noch viel Freude habe“, so kom-mentierte Preisrichter Matthias Süess die Entscheidung bei derJubiläumsfeier der Pinzgauer-Jungzüchter im Jahr 2012, als erdie damals sehr junge Kalbin „Dolly“ zur Gesamtsiegerin derRasse Pinzgauer kürte.Diese Ankündigung sollte sich am 11. April 2015 bestätigen –

als Zweitkalbskuh holte sich die enorm entwickelte und mit einemSpitzeneuter ausgestattete, unheimlich edle Dolly (V: Rat) vonJosef Berger, Grubhof in Saalbach, unbestritten den Gesamt-sieg und zugleich Bundessieg der Pinzgauer-Rasse.Den verdienten Bundesreservesieg holte die kapitale Viert-

kalbskuh Weindl (ebenfalls nach Rat) von Josef Edenhauser,Innergrub in Fieberbrunn, welche sich in Topkondition und mitperfektem Euter präsentierte.Bei der Pinzgauer x RF-Kategorie waren die Gesamtsiegerin-

Bundessieger der Pinzgauer-Rasse – von links Reservesiegerin WEINDL (V: Rat) von Josef Edenhauser und Bundessiegerin DOLLY (V: Rat) von Josef Berger.

Gesamtsieger Pinzgauer x RF – von links GAMS (V: Joyboy Red) von Barbara und Ludwig Reitstätter und MARIE (V: Diploma Red) vom Litzlhof in Kärnten.

nen ebenfalls keine Unbekannten – Gams (V: Joyboy Red, 63,3%RF) von Familie Reitstätter, Hackl in Kössen, holte schon beimDairy Grand Prix 2014 in Maishofen einen Gruppeneutersieg undwurde hochverdient mit dem Gesamtsieg belohnt.Reservesiegerin Marie (V: Diploma Red, 57,4% RF) vom Litzl-

hof in Kärnten konnte beim Dairy Grand Prix bereits den Pinz-gauer x RF-Rassensieg erringen, diesmal musste sie sich Gamsgeschlagen geben.Wir danken allen Züchterinnen und Züchtern für die hervor -

ragenden Präsentationen, welche die Pinzgauer-Rasse in einemwunderschönen Licht erstrahlen ließen.

Große Bildauswahl im Zuchtinfo 1/2015!

Christina Sendlhofer ····

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 15

Bundesschau Pinzgauer

Rangierung

Rang Nr Ohrmarke Name Besitzer

Pinzgauer – geb. 24. 11. 2011 bis 12. 3. 20111 16 AT 362.130.719 DOLLY – Bundessiegerin Berger Josef, Saalbach2 14 AT 338.669.919 WEINDL Betrieb der landwirtschaftlichen FS, Bruck3 10 AT 931.295.418 GRÄFIN Emberger Bernhard-Alois, Bramberg4 18 AT 319.242.319 MUNTER Zehentner Karin und Isidor, Saalfelden5 15 AT 091.817.218 BARONES Esterbauer Hermann, St. Veit6 19 AT 620.528.518 DONNA Innerhofer Gerhard, Mittersill7 11 AT 368.048.119 WALDIN Riepler Andreas, Wagrain8 17 AT 310.205.719 ALFA Land Kärnten Landesschulgut Litzlhof, Lendorf9 12 AT 045.661.718 MUSTER Scharler Eva, Mittersill10 13 AT 567.925.418 ENZIAN Riepler Andreas, Wagrain

Pinzgauer – geb. 29. 12. 2010 bis 9. 2. 20081 106 AT 727.466.717 LARISSA Laubichler Franz, Flachau2 103 AT 296.275.117 GERLOS Ninaus Alois und Veronika, St. Josef i. W.3 101 AT 122.203.518 SCHNEGG Schiefer Petra und Michael, Flachau4 104 AT 028.069.418 ALMA Innerhofer Josef, Saalfelden5 98 AT 564.690.418 SELINA Innerhofer Gerhard, Mittersill6 107 AT 515.600.816 GAMS 2 Mattersberger Monika, Matrei in Osttirol7 102 AT 728.864.217 FLIEDA Krimbacher Robert, Goldegg8 99 AT 622.867.118 ANKE Innerhofer Josef, Saalfelden9 100 AT 092.079.118 FEE Esterbauer Hermann, St. Veit10 105 AT 026.021.218 PINZGAU Schiefer Petra und Michael, Flachau

Pinzgauer – geb. 20. 1. 2009 bis 23. 1. 20071 170 AT 027.861.117 WEINDL – Bundesreservesiegerin Edenhauser Josef, Fieberbrunn2 175 AT 124.704.416 FLOIT Hochfilzer Matthäus, Going3 169 AT 021.878.717 AFRA Innerhofer Josef, Saalfelden4 171 AT 910.950.116 SIRA Innerhofer Gerhard, Mittersill5 176 AT 324.692.314 DORIS Rainer Markus, Rauris6 168 AT 290.383.817 STOLZ Gruber Rupert, Großarl7 172 AT 957.410.616 GOIDL Hofer Johannes, Zell am See8 173 AT 973.204.916 ENZIAN Scharler Eva, Mittersill9 174 AT 515.383.616 ALMA Hörfarter Stefan, Kössen

Pinzgauer x RF – geb. 26. 8. 2012 bis 16. 10. 20101 54 AT 769.292.819 SINA Dr. Porsche Wolfgang, Zell am See2 62 AT 616.577.718 STELLA Hettegger Paul, Großarl3 60 AT 385.314.819 RIEKE Dr. Porsche Wolfgang, Zell am See4 59 AT 383.742.319 SILBER Ebner Claudia und Josef, Großarl5 55 AT 400.406.219 FANNI Steiner Gerhard, Kitzbühel6 57 AT 461.282.219 ROLANDA Land Kärnten Landesschulgut Litzlhof, Lendorf7 63 AT 638.333.818 FLAMME Hochfilzer Matthäus, Going8 56 AT 614.380.518 STURM Laubichler Franz, Flachau9 61 AT 178.543.618 DORA Hirscher Magdalena und Johann, Annaberg-Lungötz

Pinzgauer x RF – geb. 15. 2. 2010 bis 6. 9. 20071 143 AT 026.357.717 GAMS – Gesamtsiegerin Reitstätter Barbara, Kössen2 136 AT 983.197.417 MARIE – Gesamtreservesiegerin Land Kärnten Landesschulgut Litzlhof, Lendorf3 141 AT 903.365.716 SENTA Dr. Porsche Wolfgang, Zell am See4 144 AT 534.855.716 MONA Wölfler Gabi und Hans, St. Johann im Pongau5 145 AT 124.648.616 NELLY Hochfilzer Matthäus, Going6 142 AT 555.611.616 SILBER Hasenauer Rupert, Hinterglemm7 139 AT 966.596.116 GRÄFIN Stock Inge und Josef, Bischofshofen8 140 AT 303.861.617 MONA Nindl Manfred, Hollersbach9 137 IT 021001731120 MONKI Mühlegger Christoph, Brandenberg10 138 AT 296.111.217 BRUCK Rainer Markus, Rauris

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Zucht und Absatz

16 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

···· Aktuelles aus Zucht und Absatz

Die laufende Zuchtarbeit bedarf einer steten Motivation derZüchter und muss immer in Blickrichtung Zukunft ausgerichtetsein. Die „großen“ Rassen können auf einen großen Pool an Spit-zengenetik zugreifen und haben zudem den Vorteil neue Techni-ken, zum Beispiel die Genomselektion, nutzen zu können. Für dieRasse Pinzgauer ist dies aufgrund der kleinen Population leidernicht möglich.Trotzdem kann mit konsequenter Umsetzung des bestehenden

Zuchtprogrammes und dem Willen der Züchter ein entsprechen-der Zuchtfortschritt erreicht werden. So haben in den letzten Jah-ren einige Stiere als positive Vererber aufgezeigt und auch leis -tungs mäßig ist ein Fortschritt zu bemerken.Leider weist die Statistik für das letzte Jahr beim Teststierein-

satz einen eklatanten Rückgang aus – demzufolge muss entspre-chend reagiert werden. Im Zuchtprogramm ist bei Besamung derEinsatz von mindestens 50% an Teststieren in der Herdezugrunde gelegt. Im letzten Jahr erreichten wir bei gut 12.000Ge samtbesamungen einen Teststieranteil von 24,5% in derGesamtpopulation und von 33,2% in der Reinzucht – das ist ent-schieden zu wenig.Es ist verständlich dass Züchter gerne positive Vererber einset-

zen um schneller voranzukommen, trotzdem muss auch in dieZukunft geschaut werden und da ist der Teststiereinsatz unerläss-lich – es gilt zu bedenken, dass Teststiertöchter die Grund-lage für alle geprüften Stiere bilden!Ich rufe daher auf, die Situation ernst zu nehmen und wie-

der die gewünschte Menge an Teststierbesamungen durch-zuführen, ansonsten haben wir in einigen Jahren das Pro-blem, zu wenig positiv geprüfte Stiere anbieten zu können!Bei Einhaltung der Bedingungen wird nach wie vor die Test-

stiertochterprämie in der Höhe von 145,– Euro ausbezahlt.In der Fleischrinderzucht wird immer wieder nach guter hornlo-

ser Genetik nachgefragt, besonders deckfähige, genügend rah-mige und fleischbetonte Stiere wären gut verkäuflich.Beim Absatz konnten im ersten Halbjahr bis auf Ausnahmen

zufriedenstellende Preise erlöst werden, wenn auch ein Vergleichmit den anderen Rassen dies nicht immer vermittelt. Das Angebot

an Stieren war nach gutem Herbststiermarkt für das Frühjahr zugroß und die Qualität ließ auch zum Teil Wünsche offen.Mit dem Verkauf von ca. 80 Stück Kühen und Kalbinnen für

den Export in die Schweiz konnte wieder eine Entlastung für denHerbstviehabsatz geleistet werden – ein Großteil dieser Tiere kalbtvon August bis Oktober. Aufgrund der Tiertransportbestimmun-gen und der mangelnden Bereitschaft die Tiere früher von derAlm zu nehmen konnten viele dieser Tiere im Herbst nicht mehrexportiert werden. Mit weiteren Ankäufen für den Export kann abMitte September gerechnet werden.Mit dem Jungkuhchampionat und der Bundesschau Pinzgauer

kamen wieder viele gute und genetisch interessante Tiere auf denLaufsteg. Die Präsentation der top vorbereiteten Tiere ist diebeste Werbung für die Rasse – an dieser Stelle sei allen Teilneh-mern und den Preisträgern nochmals herzlich gratuliert!Für den Sommer wünsche ich eine gute Ernte und einen

schönen Almsommer!

Thomas Sendlhofer ····

Förderperiode 2014 bis 2020:180,– Euro Prämie pro Kuh und Jahr360,– Euro Prämie pro Zuchtstier und Jahr

Bedingungen zur Erlangung einer Förderprämie

1. Für Betriebe, die an der Maßnahme „Seltene Nutztierrassen“teilnehmen wollen, ist der Beitritt zum Landeskontrollverband(LKV) des jeweiligen Bundeslandes bzw. zu einer anerkanntenZuchtorganisation verpflichtend.

2. Alle förderbaren Tiere sind je nach Betriebsart einer Leis tungs -kontrolle zu unterziehen (Milch- oder Fleischleistungsprüfungnach den Bestimmungen des jeweiligen LKV).

3. Die Bestätigung der Reinrassigkeit erfolgt direkt durch die ver-antwortliche Organisation (VO) = Rinderzuchtverband Salzburg,Mayerhoferstraße 12, 5751 Maishofen. Die Freigabe der Tiereerfolgt durch die VO online über eine Zugriffsmöglichkeit auf diebeantragten Tiere.Die jeweils betroffenen Zuchtverbände haben dazu die entspre-chende Vorarbeit zu leisten (Überprüfung der Einhaltung derBestimmungen).

4. Reinrassigkeit: Als reinrassige Zuchttiere (männlich/weiblich)im Rahmen des Generhaltungsprogrammes werden jene Tiereangesehen, die mindestens zwei Generationen Abstammung(Eltern und Großeltern) haben und einen Fremdgenanteil vonhöchs tens 6,25% aufweisen.

···· ÖPUL-Maßnahme „Seltene Nutztierrassen“Information zu den Förderungseckpunkten der Rasse Original Pinzgauer.

Schönst gepflegte Kühe – die beste Werbung für unsere Rasse!

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Zucht und Absatz

···· Golden-Girls „Mondschein“ und „Selina“Eine „100.000-kg-Kuh“ im Stall zu haben, bleibt immer noch wenigen Züchtern vorbehalten. Umso mehr erfüllt es mit Freude und Stolz, von solchen Ausnahmefällen berichten zu dürfen. Zwei PI x RF-Kühe aus den Betrieben Reitstätter, Hackl in Kössen, und Moser, Törlstein in Mühlbach, schafften diese Traummarke im letzten Kontrolljahr.

Mondschein

Rüstig und vital präsentiert sich die 14-jährige Spalwin Red-Tochter Mondschein (56,25% RF) inmitten ihrer Züchterfamilie,die sich ebenso fein herausgeputzt hat und eine große Freudeüber diesen züchterischen Erfolg ausstrahlt.Mondschein brachte insgesamt zehn Kälber zur Welt (sieben

weiblich, drei männlich), wovon drei Töchter noch am Betrieb stehen.In zehn Laktationen erbrachte Mondschein die schier unglaub -

liche Menge von 102.000 kg Milch, 3.789 kg Fett und 3.260 kgEi weiß.

Selina

Die Traummarke von 100.000 kg Milch erreichte auch die 161/2-jährige Selina (V: Roy Red, 52,7% RF) von FamilieMoser, Törl stein in Mühlbach, die in insgesamt 4.224 Melk -tagen die stolze Summe von 101.734 kg Milch, 4.278 kg Fettund 3.377 kg Eiweiß erbrachte.Bei zwölf Abkalbungen brachte Selina 13 Kälber zur Welt,

davon sieben männliche und sechs weibliche. Drei weibliche ste-hen noch am Betrieb, eine davon, nämlich Sindy (V: Adonis) kannneben einem hervorragenden Exterieur (9-7-7-8) auch mit einerbereits ansprechenden Lebensleistung von 36.706 kg Milch auf-warten. Eine weitere Jungkuh sowie ein Kalb von Selina stehenam Betrieb, eine Tochter wurde versteigert.

Um derartige Zuchterfolge zu feiern, braucht es natürlich bestekörperliche Voraussetzungen einer Kuh sowie ein funktionierendesBetriebsmanagement und letztendlich auch das nötige Glück.Zu diesen besonderen Leistungen gratulieren wir den Züchter-

und Besitzerfamilie Reitstätter, Hackl, und Moser, Törlstein, herz-lich und wünschen weiterhin viel Glück und Segen mit ihren Her-den!

Christina Sendlhofer ····

Umsorgt von der ganzen Familie Reitstätter – MONDSCHEIN (V: Spalwin Red) genoss ihren letzten Sommer auf der Hacklstuben -alm in Schwendt bei Kössen.

Vital trotz hohen Alters! SELINA (V: Roy Red) von Josef Moser, Törlstein in Mühlbach.

Die Berechnung der Genanteile erfolgt über das EDV-Pro-gramm (RDV = Rinderdatenverbund) der ZuchtData GmbH mit Sitz in Wien.Die zur Maßnahme gemeldeten Original Pinzgauer-Tieresind immer reinrassig zu belegen.• Neuerung:Ab dem Antragsjahr 2017 dürfen männliche Zuchttiere(Belegstiere, Deckstiere) einen Fremdgenanteil von maxi-mal 3,125% aufweisen. Ab dem zweiten Antragsjahrerfolgt die Kontrolle auf die letzte Abkalbung und derenNachkommen.

Allfällige Fremdgenanteile werden im Zuchtbuch erfasst undauf allen züchterischen Unterlagen (zum Beispiel Versteige-rungskatalog usw.) ausgewiesen.Bei den weiblichen Tieren bleibt die Grenze eines Fremdgen -anteiles bei 6,25%.

5. Ab der Förderperiode 2020 ist davon auszugehen, dass nurnoch 100% reinrassige Tiere gefördert werden können.

GF Ing. Bruno Deutinger ····

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Besamung

18 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

···· Aktuelles aus der Besamung

Pinzgauer x Red Holstein (Nachkommen im Vorbuch)Stationsnummer Stiername Stiernummer Abstammung Samenpreis

3041 AMBOSS 26,8% RH AT 381.574.519 ADONIS x MALTUS Euro 7,15 / 31,303016 BARROSO 39,9% RH IT 021001793921 BISMARK x NUTON Euro 7,15 / 31,303045 COSMOS 53,9% RH AT 779.747.919 CLASSIC RED x MALTUS Euro 7,15 / 31,30

Pinzgauer für Mutterkuhhaltung und FleischproduktionStationsnummer Stiername Stiernummer Abstammung Samenpreis

3020 HALLER GIDI P AT 320.597.217 GIGA x HALLER-MAI Euro 8,80 / 32,953009 NAPOLEON AT 179.962.214 NANO x GLITZER Euro 8,80 / 32,953019 RUPP AT 966.726.716 RASTER x MALTUS Euro 8,80 / 32,953010 WOLFI AT 965.331.716 WIESMANN x GENERAL Euro 8,80 / 32,95

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Besamung

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Besamung

20 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 21

Besamung

Das Besamungsjahr 2014/2015 ist gut angelaufen. Im Pinz-gauer-Bereich wurden wieder zahlreiche Jungstiere für den Test -einsatz selektiert. Leider muss hier allerdings festgehalten werden,dass der Testeinsatz rückläufig ist. Hier muss nochmals an alleZüchter appelliert werden Teststiere zum Einsatz zu bringen.Das Zuchtprogramm sieht einen Testeinsatz von mehr als 50%

vor, damit auch künftig geprüfte Vererber zur Verfügung stehen.Gerade bei einer kleinen Rassengruppe wie es die Pinzgauer

sind ist es unbedingt notwendig genug Jungstiere zu prüfen, daneue Zuchtmethoden für eine kleine Rasse kaum durchgeführtwerden können.Seit November 2014 wurden insgesamt 6 Pinzgauer-Zucht-

stiere zur Absamung nach Wieselburg gestellt.Im Zeitraum von 1. Oktober 2014 bis 31. März 2015 wurden

insgesamt 6.580 Besamungen mit Pinzgauer-Stieren durchge-führt. Davon entfielen auf:Geprüfte Vererber: 3.678 PortionenTeststiere: 2.902 PortionenWie in den letzten Jahren wurde der Großteil der Besamungen

auch heuer wieder über die Tierärzte durchgeführt. Seitens derBesamung Klessheim wird großes Augenmerk auf die Versorgungder Tierärzte in den einzelnen Bezirken gelegt. Die Besamer wer-den regelmäßig von unserem Auslieferteam mit Sperma undStickstoff versorgt.Im Bereich der Medienarbeit gab es einige Presseberichte in

···· Laufendes Besamungsjahr 2014/2015

Das Team der Besamung: 1. Reihe von links nach rechts: Dipl.-Ing.Milan Dohnal, Birgit Graggaber, Catherina Bauer, Mag. Erika Prüssing.2. Reihe von links nach rechts: Wolfgang Geier, Bernhard Schern -thaner, TZD Dipl.-Ing. Irmgard Mitterwallner, Dr. Gernot Eibl.

der Bauernzeitung, den Fachzeitungen der Verbände sowie vorallem auch über das Internet auf www.besamung-klessheim.at.Auf der Homepage finden Sie immer aktuell die besten Angeboteaus der Besamung Klessheim.

TZD Dipl.-Ing. Irmgard Mitterwallner ····

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Wissenschaft

22 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

···· Perspektiven für Pinzgauer AUSTRIA

Im Rahmen des Projektes „OptiGene“wurde am 28. April 2015 über die Weiter-entwicklung des Zuchtprogramms disku-tiert. Mitarbeiter der ZuchtData und vonder Universität für Bodenkultur präsentier-ten Ergebnisse aus dem Forschungspro-jekt OptiGene und erarbeiteten gemein-sam mit Vertretern der ARGE PinzgauerVerbesserungsvorschläge für das Zucht-programm Pinzgauer AUSTRIA.Im Rahmen des Forschungsprojektes

OptiGene wurden 2012 die österreichi-schen Rinderzüchter der Rassen Fleck-vieh, Braunvieh, Pinzgauer und Grauviehüber deren persönliches Zuchtziel befragt.An dieser Befragung nahmen auch etwa80 Pinzgauer-Züchter teil und gaben an,dass für sie die Verbesserung der Frucht-barkeit, der Milchinhaltsstoffe sowie derNutzungsdauer und der Milchleistung anoberster Stelle im persönlichen Zuchtzielsteht (siehe Abbildung 1). Die geringsteBedeutung hatte für die Befragten dieZucht auf Hornlosigkeit und Verbesserungder Fleischleistung. Ausgehend von denErgebnissen dieser Befragung wurde dasZuchtprogramm Pinzgauer AUSTRIA imweiteren Projektverlauf analysiert und aufmöglichen Optimierungsbedarf unter-sucht.

Analyse des aktuellenZuchtprogramms

Die Modellrechnungen von Dipl.-Ing.Franz Steininger (ZuchtData) zeigen, dassdas aktuelle Zuchtprogramm großteils gutin die Praxis umgesetzt werden konnte.Äußerst kritisch ist jedoch der stark

Gemeinsame Diskussion über Weiterentwicklung des Zuchtprogramms Pinzgauer AUSTRIA.

Abbildung 1: Das persönliche Zuchtziel der Pinzgauer-Züchter. Fragestellung: Welche Merkmalewollen Sie in den nächsten zehn Jahren in Ihrer Herde züchterisch verbessern?

Persönliches Zuchtziel – Pinzgauer 2012

gesunkene Testanteil zu betrachten. Mitaktuell 25% wird das Ziel von 60%Testanteil weit verfehlt. Dies senkt denerreichbaren Zuchtfortschritt in dergesamten Population um mindestens 5%.Dementsprechend werden aktuell auchweniger Teststiere pro Jahr selektiert alsgeplant.Modellrechnungen zur Einführung einer

genomischen Zuchtwertschätzung beiPinzgauer zeigen, dass der zusätzlichgewonnene Zuchtfortschritt primär ausdem breiten Einsatz von Jungstieren (min-destens 50% JS-Besamungen bei denHerdebuchkühen sowie auch bei denStiermüttern) resultiert, der auch ohne der

Einführung von Genotypisierung bei Pinz-gauer theoretisch möglich wäre.Derzeit ist kaum abschätzbar, wie viel

Sicherheitszuwachs in der Zuchtwert-schätzung durch Genotypisierung erreichtwerden könnte. Es ist aber davon auszu-gehen, dass dieser im Vergleich zu Ras-sen mit einer größeren Population wieFleckvieh, Braunvieh oder Holstein ehergering ausfallen würde. Dadurch käme derZuchtfortschrittsgewinn einer genomi-schen Zuchtwertschätzung beinahe aus-schließlich vom sehr breiten Einsatz vonJungstieren, deren Zuchtwerte allerdingsnicht wesentlich sicherer geschätzt wer-den könnten als aktuell die Zuchtwerteder Teststiere. Die Kosten für ein genomi-sches Zuchtprogramm wären außerdemspeziell in der Startphase enorm, da beieiner derart kleinen Population die Geno-typisierung beinahe aller weiblichen Tierenotwendig wäre, um eine ausreichendgroße Referenzgruppe zu erreichen. Ausfachlicher Sicht kann deshalb für dieRasse Pinzgauer die Einführung einergenomischen Zuchtwertschätzung derzeitnicht empfohlen werden.

Neue Hilfsmittel für das Inzuchtmanagement

Ein weiteres wichtiges Forschungsfelddes Projektes OptiGene stellt das Inzucht-Management dar. Dr. Hermann Schwar -zenbacher (ZuchtData) erklärte das Kon-zept der optimierten Genbeiträge in einerZuchtpopulation. Das Ziel dieses Ansatzesliegt in einem möglichst ausgewogenenVerhältnis aus Zuchtfortschritt und

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 23

Wissenschaft

Inzuchtsteigerung, welche in einem Zucht-programm nie vollständig vermieden wer-den kann. Auf Basis eines möglichst voll-ständigen Stammbaums wird für jedesTier die durchschnittliche Verwandtschaftzum Rest der Population berechnet undanschließend mit dem Zuchtwert des Tie-res kombiniert. Diese Methode ermöglichtes, genetisch interessante Tiere nicht nuraufgrund des Zuchtwertes, sondern auchim Blick auf Inzuchtminimierung zu findenund so gezielt als Eltern von Stieren zuselektieren und anzupaaren.

Potenzial für Gesundheits-Zuchtwertschätzung nutzen

Derzeit liegen von etwa 1.500 Pinz-gauer-Kühen Gesundheitsdaten vor. AufBasis dieser Daten wurde ein Testlauf füreine Gesundheits-Zuchtwertschätzungdurchgeführt. Die Erblichkeiten für Masti-tis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen, Zystenund Milchfieber liegen in etwa auf demNiveau wie bei anderen Rassen odersogar etwas höher. Auch der Vergleichzwischen den besten und schlechtestenVererbern im Gesundheitsbereich zeigtdeutlich das Potenzial einer Schätzungvon Gesundheitszuchtwerten auf. Wäh rend zum Beispiel die zehn schlech-testen Stiere etwa 16% Töchter mit Masti-tis-Diagnosen aufweisen sind es bei denzehn Top-Vererbern nur 7,3%. Auch beiden drei weiteren untersuchten Gesund-heitsmerkmalen zeigen die Top-Stieredeutlich bessere Werte (siehe Abbil-dung 2).Die Basis einer jeden Zuchtwertschät-

zung stellen immer die Beobachtungenam Tier, sprich: die Leistungsprüfung derverschiedenen Merkmale im Zuchtziel,dar. Dementsprechend gilt es das Niveau

Abbildung 2: Vergleich der zehn besten mit den zehn schlechtesten Pinzgauer-Stieren.

Vergleich Top- & Flop-Stiere bei Pinzgauer

Von links nach rechts: Hermann Schwarzenbacher (ZuchtData), Thomas Sendlhofer, HermannEsterbauer, Christian Dullnigg, Mathias Kinberger, Bruno Deutinger, Alfons Willam (BOKU).

der Gesundheitsbeobachtungen bei Pinz-gauern noch weiter zu verbessern. Vorallem die vollständige Erfassung aller Dia-gnosen bzw. Beobachtungen auf teilneh-menden Betrieben muss im Zentrum derBemühungen stehen. Die Einführung einerGesundheits-Zuchtwertschätzung ist aufalle Fälle zu empfehlen, sollte aber unterBerücksichtigung der derzeit anlaufendengeburtsnahen Gesundheitsbeobachtun-gen stattfinden und die in Planung befind-lichen Systemumstellungen bei den Ras-sen Fleckvieh und Braunvieh bereits mit-einbeziehen, um die Züchter nicht mit zuhäufig stattfindenden Umstellungen zuverunsichern. Aus diesem Grund wird

empfohlen noch bis 2016 mit einer Ein-führung zu warten.

Mit klarem Ziel die Weiterentwicklung fördern

In Zeiten der genomischen Selektionstehen speziell Rassen mit kleinen Popu-lationen vor großen Herausforderungen,da sie mit dem rasanten Tempo der züch-terischen Weiterentwicklung kaum Schritthalten können. Deshalb ist es umso wich-tiger, ein klares Ziel vor Augen zu habenund dieses gemeinsam anzusteuern.Ein wichtiges Ziel muss sein, das durch-

schnittliche Generationsintervall in derPopulation zu senken. Dies wäre durchdie Anhebung des Testanteils und Einsatzvon Jungstieren in der gezielten Paarungohne Mehrkosten erreichbar. Auch neueMöglichkeiten der Reproduktionstechnik(Multiple Ovulation und Embryo Transfer)in der gezielten Paarung könnten helfen,die Selektionsintensität zu steigern.Weiters gilt es in Zukunft moderne

Methoden des Inzucht-Managements indie Tierselektion einzubinden und durcheine flächendeckende Gesundheitsdaten -erfassung eine gute Basis für eine mög-lichst bald einzuführende Gesundheits-Zuchtwertschätzung zu schaffen.

Dipl.-Ing. Franz SteiningerZuchtData ····

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Milchleistungskontrolle

24 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Die jeweils 5 besten Herdendurchschnitte 2014

Bewirtschafter Kuhzahl Milch kg Fett % Eiw. % F+E kg

Herden mit 2 bis 6 KühenMattersberger Monika, Jösen, Matrei in Osttirol 4,6 7.788 4,04 3,54 591Reiter Andreas, Ginz, Niedernsill 5,4 7.206 4,49 3,55 579Gimpl Anneliese, Exei, St. Lorenz 6,0 7.512 3,74 3,27 527Klaunzer Philipp, Unteregger, Matrei in Osttirol 3,6 7.043 4,36 3,05 522Seber Johann, Jenner, Mühlbach 5,6 7.210 3,75 3,26 506

Herden mit 6,1 bis 13 KühenHofer Margarethe, Unterau, Bramberg 7,5 8.287 4,41 3,40 647Steiner Gerhard, Mitteracker, Kitzbühel 11,1 8.593 3,80 3,37 616Engl Josef, Jocher Simandl, Ebensee 7,1 8.054 4,01 3,38 595Weiß Johann, Hundsalz, Flachau 6,4 7.785 4,06 3,32 574Stock Inge und Josef, Schnurn, Bischofshofen 11,8 7.418 4,07 3,39 553

Herden mit 13,1 bis 20 KühenEbner Claudia und Josef, Oberbichl, Großarl 16,2 9.688 3,81 3,31 690Gensbichler Alexander, Perfeld, Hinterglemm 18,4 8.878 3,90 3,45 653Gießhammer Martin, Ratzenstätt, Gnigl 16,9 7.399 4,20 3,30 555Landmann Paul, Steinberg, Oberndorf 14,0 7.677 3,88 3,34 554Reiter Johann, Eichenhof, St. Johann in Tirol 18,8 7.804 3,85 3,22 551

Herden mit 20,1 bis 30 KühenHochfilzer Matthäus, Ginsberg, Going 29,8 7.975 4,10 3,57 612Berger Josef, Grub, Saalbach 24,2 7.487 3,99 3,42 555Widmoser Klaus, Widmoos, Waidring 25,0 7.446 3,98 3,37 547Sommerer Monika und Albin, Steiner, Lend 22,3 7.043 4,27 3,39 540Bernsteiner Andreas, Vögei, Piesendorf 26,3 7.338 3,84 3,26 521

Herden mit mehr als 30 KühenDr. Porsche Wolfgang, Schüttgut, Zell am See 76,5 8.783 3,84 3,17 616Laubichler Franz, Thurnhof, Flachau 53,5 8.197 4,08 3,35 608Land Kärnten, Landesschulgut Litzlhof, Lendorf 44,1 7.545 4,19 3,38 571Lindner Stefan/Andreas, Schörgerer, Oberndorf in Tirol 33,3 7.474 4,06 3,32 551Blaikner Mathias, Hauser, Bramberg 34,7 7.521 3,74 3,37 535

···· Milchleistungskontrolle

Topqualität bei der Pinzgauer Bundesschau 2015 – Kühe mit vier und mehr Abkalbungen.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 25

Milchleistungskontrolle

Die jeweils 5 besten Herden nach der durchschnittlichen Lebensleistung 2014

Bewirtschafter Kuhzahl Milch kg Fett % Eiw. % F+E kg LL

Betriebe mit 2 bis 6 KühenGimpl Anneliese, Exei, St. Lorenz 6,0 7.512 3,74 3,27 527 31.324Moser Eduard, Eibenstein, St. Martin 5,0 4.461 3,87 3,37 323 27.883Mattersberger Monika, Jösen, Matrei 4,6 7.788 4,17 3,54 591 27.859Maier Antonia, Filzen, Hollersbach 2,0 6.126 4,10 3,22 449 27.693Gschwandtl Rosemarie, Flichtlhof, Abtenau 5,6 6.506 3,72 3,17 445 27.422

Betriebe mit 6,1 bis 13 KühenWimmer Elisabeth, Oberascher, St. Koloman 7,8 7.310 3,56 2,95 476 36.126Liesinger Johann, Rader, Villach 10,8 4.886 3,80 3,26 345 27.763Breitfuß Johann, Aster, Saalbach 9,6 6.091 4,01 3,40 454 26.597Steinberger Maria, Forstreit, Bischofshofen 7,0 6.288 3,64 3,17 429 25.643Schröcker Martin, Aubauer, Golling 11,9 6.093 4,03 3,34 454 24.206

Betriebe mit 13,1 bis 20 KühenEmberger Monika und Rupert, Hub, St. Johann 13,3 6.930 3,81 3,35 496 32.342Krepper Michael, Pechtl, Kirchdorf 16,9 6.329 3,81 3,20 444 27.343Moser Josef, Törlstein, Bramberg 13,9 7.463 3,97 3,27 541 25.932Hörfarter Stefan, Riedl, Kössen 18,8 6.403 3,91 3,28 454 25.717Reischl Elisabeth und Bartholomäus, Bachschmied, Wals 15,8 6.104 4,96 3,39 509 24.983

Betriebe mit 20,1 bis 30 KühenWidmoser Klaus, Widmoos, Waidring 25,0 7.446 3,98 3,37 547 39.081Hirscher Magdalena und Johann, Rottenhof, Annaberg 20,7 6.657 4,22 3,48 513 23.696Mag. Rieder Kathrin und Hermann, Saalhof, Maishofen 21,0 5.561 3,73 3,29 390 23.628Langwallner Andrea und Anton, Haller, Wals 28,3 6.505 4,54 3,40 517 22.323Schipflinger Alfred junior, Brandtl, Maishofen 20,4 5.656 3,50 3,17 377 21.154

Betriebe mit mehr als 30 KühenLand Kärnten, Litzlhof, Lendorf 44,1 7.545 4,19 3,38 571 27.482Laubichler Franz, Thurnhof, Flachau 53,5 8.197 4,08 3,35 608 24.014Reitstätter Barbara, Hackl, Kössen 36,8 7.214 3,76 3,40 517 22.488Dr. Porsche Wolfgang, Schüttgut, Zell am See 76,5 8.783 3,84 3,17 616 21.737Edenhauser Josef, Innergrub, Fieberbrunn 30,7 7.202 3,96 3,29 522 20.960

Hochkarätige Pinzgauer x RF-Kühe anlässlich der Verbandsrinderschau

in Maishofen.

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Milchleistungskontrolle

26 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Die jeweils 5 besten Herden nach der durchschnittlichen Zellzahl 2014

Bewirtschafter Kuhzahl Milch kg Fett % Eiw. % F+E kg Zellzahl

Betriebe mit 2 bis 6 KühenBuchegger Georg, Weinauhäusl, Annaberg 2,7 6.455 3,61 3,10 434 11Gögele Anna, Feichtengütl, Saalfelden 2,0 4.174 3,85 2,96 284 33Höller Rosmarie, Stabler, Hollersbach 3,0 5.066 3,94 3,24 364 34Rohrmoser Gertraud, Oberpirchen, Zell am See 4,0 7.058 3,71 3,07 478 35Aigner Birgit, Aigen, Mittersill 4,8 3.678 3,52 3,00 240 35

Betriebe mit 6,1 bis 13 KühenLackner Franz, Seetal, Uttendorf 7,4 5.643 3,89 3,19 395 36Jenerwein Peter, Vorderellmau, St. Johann 6,0 5.329 3,65 3,17 361 36Kirchner Ferdinand, Neuhof, Bramberg 11,9 6.040 3,88 3,18 426 45Maurer Brigitte, Moagut, Wagrain 9,9 5.131 3,76 3,20 357 45Fürstaller Josef, Lacken, Taxenbach 7,8 3.401 3,71 3,01 229 47

Betriebe mit 13,1 bis 20 KühenGehwolf Josef, Gries, Wagrain 14,7 4.368 3,66 3,33 305 58Schösser Eva-Maria, Schiltern, Bramberg 14,3 5.964 3,91 3,43 438 62Lüftenegger Elisabeth, Neumayr, Unternberg 16,9 5.856 4,36 3,18 441 63Landmann Paul, Steinberg, Oberndorf 14,0 7.677 3,88 3,34 554 68Hasenauer Anton, Unterschwarzach, Hinterglemm 15,2 6.785 3,66 3,24 468 68

Betriebe mit 20,1 bis 30 KühenHochfilzer Matthäus, Ginsberg, Going 29,8 7.975 4,10 3,57 612 66Hirscher Magdalena und Johann, Rottenhof, Annaberg 20,7 6.657 4,22 3,48 513 76Berger Josef, Grub, Saalbach 24,2 7.487 3,99 3,42 555 81Foidl-Bernsteiner Johannes, Schaunberg, Piesendorf 23,3 5.995 3,67 3,32 419 82Landwirtschaftsschule Bruck, Piffgut, Bruck 28,3 6.977 3,76 3,28 491 88

Betriebe mit mehr als 30 KühenBlaikner Mathias, Hauser, Bramberg 34,7 7.521 3,74 3,37 535 54Etzer Martin, Kendlhof, Bruck 30,2 6.034 3,55 3,34 415 68Reitstätter Barbara, Hackl, Kössen 36,8 7.214 3,76 3,40 517 94Innerhofer Josef, Roaner, Saalfelden 30,5 5.723 3,72 3,28 401 94Harlander Johann, Hauserbauer, Taxenbach 32,2 4.596 3,52 3,19 308 140

Voraussetzung für beste Milchqualität –gesunde Euter!

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 27

Milchleistungskontrolle

Die jeweils 5 besten Herden nach der durchschnittlichen Zwischenkalbezeit 2014

Bewirtschafter Kuhzahl Milch kg Fett % Eiw. % F+E kg Zwischen-kalbezeit

Betriebe mit 2 bis 6 KühenHotter Maria, Obermaurach, Neukirchen 4,3 4.247 3,45 3,02 277 343Reiter Andreas, Ginz, Niedernsill 5,4 7.206 4,70 3,54 579 347Flatscher Thomas, Scheiber, Unken 4,3 5.443 3,72 3,24 374 348Gauger Johann, Wöppl, St. Johann 4,2 6.777 3,70 3,34 464 350Kröll Aloisia, Wimm, Neukirchen 2,9 4.210 4,13 3,28 311 350

Betriebe mit 6,1 bis 13 KühenFriedl Ingrid, Fuchsbauer, Unken 9,4 4.849 3,68 3,17 332 347Höllwerth Katharina, Grünwald, Niedernsill 10,7 5.311 3,75 3,07 362 350Zehentner Katharina, Bichl, Leogang 7,7 5.581 3,75 3,16 385 350Haslwanter Johann, Gretele, Kauns 8,2 5.507 3,87 3,33 397 350Pfeffer Johann, Wiesen, Stuhlfelden 6,9 3.345 3,87 3,10 233 350

Betriebe mit 13,1 bis 20 KühenReiter Johann, Eichenhof, St. Johann 18,8 7.804 3,85 3,22 551 356Rieder Andrea und Martin, Leiten, Hollersbach 14,7 7.495 4,09 3,19 545 361Brunner Simon junior, Unterburg, Neukirchen 19,6 5.907 3,80 3,39 425 362Schiefer Petra und Michael, Holzmann, Flachau 14,0 7.161 4,00 3,44 533 363Kendler Georg, Ederbauer, Saalbach 13,8 6.300 3,56 3,31 433 363

Betriebe mit 20,1 bis 30 KühenSchörkhuber Hermann, Jager, Laussa 26,8 3.918 3,48 3,39 269 360Mooslechner Franz, Schüttbach und Steg, Flachau 23,0 7.150 3,96 3,32 521 361Zehentner Karin und Isidor, Oberpiebing, Saalfelden 26,4 5.602 3,54 3,14 374 365Bamberger Alois, Lehen, Kössen 20,3 5.951 3,79 3,43 430 367Landwirtschaftsschule Bruck, Piffgut, Bruck 28,3 6.977 3,76 3,28 491 368

Betriebe mit mehr als 30 KühenThurner Gustav, Thurner, Gmünd 44,1 5.214 3,96 3,56 392 350Harlander Johann, Hauserbauer, Taxenbach 32,2 4.596 3,52 3,19 308 366Blaikner Mathias, Hauser, Bramberg 34,7 7.521 3,74 3,37 535 368Etzer Martin, Kendlhof, Bruck 30,2 6.034 3,55 3,34 415 372Haym Andreas, Untersulzberg, Radstadt 31,6 6.616 3,98 3,51 496 374

Die Bundesschau war mit hervorragenden Pinzgauer-Kühen

bestückt!

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28 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Milchleistungskontrolle

Die besten Dauerleistungkühe 2014 – PI x RF-Kühe

Name Lebens- Vater FG- Lak- Milch Fett Eiw. F+E Betriebnummer Anteil tation kg % % kg

ALASKA AT 976.120.742 RANGER RED 50 10 106.597 4,91 3,35 8.798 Land Kärnten, Landesschulgut Litzlhof, LendorfROLLI 1 AT 367.146.945 STOLL RED 50 12 104.065 4,51 3,43 8.266 Land Kärnten, Landesschulgut Litzlhof, LendorfNUSS AT 461.028.411 RASPUTIN RED 50 13 102.665 3,35 3,18 6.695 Hörfarter Stefan, Riedl, KössenMONDSCHEIN AT 331.447.745 SPALWIN RED 56 10 102.000 3,71 3,20 7.049 Reitstätter Barbara, Hackl, KössenWUNDER AT 050.988.342 MELUS 43 11 101.597 3,66 3,40 7.170 Berger Josef, Grub, SaalbachROLLA AT 765.897.142 OREGON RED 50 10 99.924 5,25 3,68 8.919 Land Kärnten, Landesschulgut Litzlhof, LendorfBABSI AT 194.286.245 BOLIANT RED 50 11 98.661 4,38 3,13 7.405 Moser Josef, Törlstein, MühlbachSELINA AT 438.313.211 ROY RED 52 12 97.520 4,22 3,32 7.353 Moser Josef, Törlstein, MühlbachSTELLA AT 071.405.647 RANGER RED 73 10 97.109 4,24 3,08 7.115 Höller Anneliese und Klaus, Fischer, StuhlfeldenSCHWEIZ AT 023.656.172 TRADEMARK RH 55 11 90.864 3,85 3,20 6.401 Dr. Porsche Wolfgang, Schüttgut, Zell am See

Die besten Dauerleistungkühe 2014 – Pinzgauer-Kühe bis 12,5% RF

Name Lebens- Vater FG- Lak- Milch Fett Eiw. F+E Betriebnummer Anteil tation kg % % kg

SONDL AT 314.059.834 MANDARIN 0 12 78.418 4,18 3,17 5.766 Gruber Rupert, Reit, GroßarlBEATRIX AT 268.540.434 GABLER 0 12 76.803 3,93 3,47 5.683 Betrieb der landwirtschaftlichen FS, Piffgut, BruckSIEGERIN AT 317.487.745 MALTUS 0 11 76.156 3,58 3,41 5.325 Schiefer Petra und Michael, Holzmann, FlachauGUNDI AT 706.921.542 MACHO 7,6 12 74.495 3,97 3,05 5.233 Volgger Josef, Nusser, WeißbachZIRM AT 321.535.934 GENERAL 11,7 13 73.936 3,35 3,25 4.878 Wallner Magdalena und Alex, Brenner, StuhlfeldenBERTA AT 850.650.242 KAVALIER 0 10 73.517 3,77 3,44 5.303 Haym Andreas, Untersulzberg, RadstadtKUNI AT 322.469.234 MASCHA 9,4 11 72.425 3,70 3,25 5.029 Bacher Alois, Radler, MühlbachWEINDL AT 856.036.142 WIFF 0 9 71.829 3,93 3,30 5.190 Ripper Anna und Johann, Mitterstehrer, HinterglemmSTRAUSS AT 888.639.245 TITAN 0 8 70.163 4,21 3,18 5.186 Sommerer Monika und Albin, Steiner, LendKERSCH AT 573.440.547 MALTUS 0 8 68.565 3,73 3,32 4.832 Riedlsberger Franz, Stockerhaid, Mittersill

Die besten Standardlaktationen 2014 – PI x RF-Kühenach Fett- und Eiweiß-kg gereiht

Name Lebens- Vater FG- Lak- Milch Fett Eiw. F+E Betriebnummer Anteil tation kg % % kg

ALMRAUSCH AT 102.296.416 ELAYO RED 67 3 13.771 3,75 3,13 949 Laubichler Franz, Thurnhof, FlachauIRIS AT 176.230.116 CLASSIC RED 73 3 13.507 3,95 2,71 899 Weber Reinhold, Bad St. LeonhardRUBY REDROSE AT 184.419.516 MALTUS 25 3 11667 4,18 3,09 849 Land Kärnten, Landesschulgut Litzlhof, LendorfFARA AT 759.421.807 AGENT RED 50 6 12.489 3,73 2,95 834 Steiner Gerhard, Mitteracker, KitzbühelDANIELA AT 727.451.917 ELAYO RED 73 3 12.066 3,62 3,27 832 Dr. Porsche Wolfgang, Schüttgut, Zell am SeeGUNDI AT 325.833.817 LOTUS 60 2 10.695 4,07 3,68 829 Hochfilzer Marianne und Georg, Unterstein, Reith/Kb.GLORIA AT 118.228.472 ORIGIN RED 50 7 12.216 3,77 2,91 816 Saller Claudia, Mittermayerhof, BischofshofenRAUSCHL AT 965.822.172 MELUS 31 6 10.371 4,36 3,48 812 Land Kärnten, Landesschulgut Litzlhof, LendorfLILIE AT 027.823.147 GOLDSTAR RED 56 4 10.891 4,18 3,23 808 Kofler Simone und Erwin, Velden am WörtherseeHEIDI AT 262.185.772 MALTUS 37 9 10.772 4,08 3,42 807 Laubichler Franz, Thurnhof, FlachauLILLI AT 333.455.717 LINEMAN RED 66 2 11.442 3,76 3,29 807 Gensbichler Alexander, Perfeld, Hinterglemm

Die besten Standardlaktationen 2014 – Pinzgauer-Kühe bis 12,5% RFnach Fett- und Eiweiß-kg gereiht

Name Lebens- Vater FG- Lak- Milch Fett Eiw. F+E Betriebnummer Anteil tation kg % % kg

RAUT AT 046.836.614 LECKI 0 5 11.640 4,24 3,69 923 Mattersberger Monika, Jösen, Matrei in OsttirolSTRAUSS AT 888.639.245 TITAN 0 8 9.793 4,38 3,28 751 Sommerer Albin, Steiner, LendKÖNIGIN AT 905.406.209 MAGNUM 0 4 8.896 4,72 3,22 706 Reischl Elisabeth und Bartholomäus, Bachschmied, WalsGAMS 2 AT 515.600.816 LESTER 3,5 2 8.711 4,04 3,75 678 Mattersberger Monika, Jösen, Matrei in OsttirolGAMS AT 922.723.116 RAT 4,7 3 9.036 4,04 3,43 675 Reiter Andreas, Ginz, NiedernsillKATI AT 432.283.909 MALTUS 0 6 9.293 3,94 3,25 668 Schiefer Petra und Michael, Holzmann, FlachauHAMBURG AT 131.508.209 STRATUS 0 5 9.611 3,72 3,22 667 Etzer Martin, Kendlhof, Bruck/GroßglocknerstraßeENZIAN AT 057.981.917 RAT 0 2 8.424 4,10 3,66 654 Wieser Gabriela und Meinrad, Preisl, FeldkirchenBLÜML AT 381.640.309 MARKANT 0 3 8.040 4,86 3,22 650 Reischl Elisabeth und Bartholomäus, Bachschmied, WalsKORDULA AT 567.897.707 RITZ 0 5 8.333 4,34 3,43 648 Gießhammer Martin, Ratzenstätt, Gnigl

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 29

Milchleistungskontrolle

Die 10 besten Erstlingslaktationen 2013 – PI x RF-Kühenach Fett- und Eiweiß-kg gereiht

Name Lebens- Vater FG- Lak- Milch Fett Eiw. F+E Betriebnummer Anteil tation kg % % kg

SCHMUCK AT 614.363.418 FIDELITY RH 65 1 10.607 3,99 3,30 774 Laubichler Franz, Thurnhof, FlachauSTELLA AT 616.577.718 JOTAN RED 67 1 9.499 4,37 3,76 772 Hettegger Paul, Unterharbach, GroßarlSONJA AT 147.565.718 BIMARK 49 1 8.454 4,08 3,44 636 Dr. Porsche Wolfgang, Schüttgut, Zell am SeeERIKA AT 616.747.318 FIDELITY RH 67 1 9.072 3,62 3,37 634 Andexer Walburga, Unterbichl, GroßarlMARTHA AT 285.697.817 BISON 34 1 8.271 4,61 3,02 631 Widmoser Klaus, Widmoos, WaidringNUSS AT 638.379.418 LAWUNDA 67 1 8.456 3,96 3,46 628 Hochfilzer Matthäus, Ginsberg, GoingPRAG AT 086.471.418 RUACANA RED 50 1 8.259 4,29 3,25 623 Weiß Johann, Hundsalz, FlachauSENTA AT 616.612.918 STABILO RED 50 1 9.387 3,63 3,01 623 Ebner Claudia und Josef, Oberbichl, GroßarlFLORA AT 383.740.119 FIDELITY RH 50 1 7.536 4,40 3,72 612 Ebner Claudia und Josef, Oberbichl, GroßarlSENTA AT 614.350.818 FIDELITY RH 66 1 7.326 4,42 3,92 611 Hutter Wilhelm, Eisenhof, Altenmarkt

Die 10 besten Erstlingslaktationen 2014 – Pinzgauer-Kühe bis 12,5% RFnach Fett- und Eiweiß-kg gereiht

Name Lebens- Vater FG- Lak- Milch Fett Eiw. F+E Betriebnummer Anteil tation kg % % kg

RAUTL AT 616.555.118 RAT 0 1 8.819 3,36 3,00 561 Mattersberger Monika, Jösen, Matrei in OsttirolNORA AT 123.637.318 NOTAR 7,8 1 6.945 4,14 3,57 536 Riepler Andreas, Jandl, WagrainMONI AT 575.083.117 WANK 0 1 6.972 3,98 3,55 525 Rauscher Barbara, LiebenfelsWICHTEL AT 179.133.218 STAR 0 1 5.921 5,09 3,75 523 Laubichler Franz, Thurnhof, FlachauBLICK AT 730.700.617 RAT 3,6 1 7.755 3,36 3,32 518 Hasenauer Rupert, Hasenau, HinterglemmSPEIK AT 090.486.918 KANDIS 0 1 7.522 3,28 3,60 517 Riepler Andreas, Jandl, WagrainKERSTIN AT 593.200.118 MARMOR 8,5 1 7.121 3,81 3,40 513 Berger Josef, Grub, SaalbachNINA AT 168.269.318 LORD 4,1 1 6.250 4,18 3,80 499 Haym Andreas, Untersulzberg, RadstadtELLI AT 076.095.718 ROLL 0 1 6.123 4,58 3,46 492 Gießhammer Martin, Ratzenstätt, GniglSPEICKA AT 383.100.519 MAJOR 6,2 1 6.519 4,05 3,42 487 Gfrerer Franz, Moos, Zederhaus

Präsentierte sich beim Jungkuhchampionatmit einem Traumeuter – ERIKA (V: Famos)

von Andreas Haym, Untersulzberg, Radstadt.

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Pinzgauer-Züchterlehrfahrt

30 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Knapp 60 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgtender diesjährigen Pinzgauer-Züchterlehrfahrt nach Oberösterreichbzw. in die angrenzende Steiermark und erlebten schier unbe-schreibliche Tage dank einer landschaftlich schönen Gegend undunglaublich spannenden Betriebsphilosophien von vier Pinzgauer-Zuchtbetrieben.Abgerundet wurden die fachlichen Inputs durch ein beschauli-

ches Kulturprogramm im Stift Schlierbach und dem Besuch inPürgg – einer unbedingt sehenswerten Gemeinde im steirischenEnnstal.

Stift Schlierbach

Das Zisterzienserkloster,das eine 1000-jährigeGeschichte vorzuweisen hat,be herbergt neben einerprunkvollen Stifts kirche undder sehenswerten Bibliothekauch Österreichs erste Bio-Schaukäserei, welche für ihregeschmackvollen Weichkäse-Sorten international bekanntist. Beeindruckende Hand-werkskunst ist in der Glas-werkstätte zu sehen, wohochwertigstes Glas zuschönstem Kunstwerk verar-beitet wird.

Prentnergut – Johannesund Michaela Pern -kopf, Hinterstoder

Den Reigen der vier Pinz-gauer-Zuchtbetriebe eröffne-ten Michaela und JohannesPernkopf, Prentner in Hinter-stoder, das allein aufgrundder schönen Lage im Stoder-tal einen Ausflug wert ist.

Geborgen von einer wundervollen Bergkulisse liegt der Bauern-hof, der sich als Gastbetrieb für Urlaub am Bauernhof zu einemVorzeigebetrieb entwickelt hat und dank der guten Zusammenar-beit zwischen Jung und Alt sehr erfolgreich geführt werden kann.Michaelas und Johannes’ Philosophie liegt im Stehen auf meh-

reren Standbeinen. So gehen beide neben den täglichen Heraus-forderungenam Hof nocheiner stun-denweisenArbeit alsTechniker beiderNahwärmeim Dorf bzw.als Lehrerinin der LFSAltmünsternach. Wobei

hier nicht unbedingt das Geldverdienen an erster Stelle steht,sondern die Erweiterung des Horizonts und das Wechseln derPerspektiven entscheidend sind.Am Prentnergut dominierte einst Braunvieh, das aufgrund der

extensiveren und biologischen Haltung später durch Fleckviehersetzt und nach dem Einzug von Michaela, einer gebürtigen Tirolerin, ab 2007 mit Pinzgauer-Kühen ergänzt wurde. Am 40 haumfassenden, schönst gepflegten Betrieb (davon 17 ha Grünland)werden momentan 12 Milchkühe (7 Pinzgauer, 5 Fleckvieh) gehal-ten, die sich in Kombination mit dem Tourismus bestens be -währen und unter anderem qualitätsvolle Grundlage für die hof -eigenen Produkte bieten.Die funktionierende Zusammenarbeit unter den Berufskollegen

steht bei Hannes Pernkopf an oberster Stelle, so wird nicht nurdas Einzäunen der Gemeinschaftsweide, sondern oftmals auchdas Futtereinbringen gemeinsam erledigt, weil bekanntlich vieleHände einfach mehr schaffen und die Lebensqualität unbestritteneine bessere ist!

···· Pinzgauer-ZüchterlehrfahrtDie Freude am Tun – der Schlüssel zum Erfolg! Pinzgauer-Züchterreise beeindruckte in allen Facetten!

Stiftsbibliothek Schlierbach.

Wunderschön saniert – das alte Bauernhaus dient nun der Gäste -beherbergung.

Herzliche Begegnung mit den Züchterkollegen aus Salzburg! Michaela und Johannes Pernkopf, links im Bild die Seniorbauersleute.

Mittlerweile überwiegenam Prentnerhof die Pinzgauer.

Mit dem Neubau habensich Michaela undJohannes ein eigenesHeim geschaffen.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 31

Pinzgauer-Züchterlehrfahrt

Hermann Schörkhuber – Jagerbauer in Laussa

Am Plattenberg von Laussa präsentiert sich mit dem Hof vonHermann Schörk huber ein unbedingt sehenswerter Pinzgauer-Zuchtbetrieb, der seit 2010 mit großer Überzeugung knapp 30Pinzgauer-Milchkühe hält. Der Bio-Betrieb setzt auf die Versor-gung seiner Rinder mit bestem Grundfutter aus Kurzrasenweideund Silage, entsprechend präsentieren sich die Kühe in sehrguter Kondition und erbringen eine durchschnittliche Milchleistungvon ca. 4.500 kg Milch, welche an die Käserei nach Schlierbachabgeliefert wird.

Die begünstigte Lage desSonnenhanges auf 750 mSeehöhe nutzt HermannSchörkhuber nicht nur für dieLand- sondern auch für dieObst- und Gartenwirtschaft,die er mehr oder wenigerhobbymäßig und mit größterLiebe und Leidenschaftbetreibt. Der ausgeklügelteLandwirt installierte für dieoptimale Aufzucht im Glas-haus eine eigene Solarhei-zung, die bei Kälte undSchlechtwetter zudem miteinem Holzofen geheizt wer-den kann. Hermanns Für-sorge spiegelt sich nebendem Rinderstall vor allem imGarten, so finden sich imParadies des Jagabauernmehr als 1.000 Tomaten-pflänzchen aller Art, vielerleiGemüse und alle möglichenObstbäumen, unzähligeVögel-Nistkästen, Weinrankenund vieles andere mehr, wasdas Auge auf die Schnelle garnicht ausmachen kann. Dieausgefallenen Tomaten-, Trau-ben- und Zwetschkensortenin höchster biologischer Qua-lität sind allerdings auch bei

den Konsumenten begehrt und finden beim Nahversorger inLaussa zunehmend begeisterte Abnehmer.Die Bearbeitung seiner Flächen (20 ha Grünland, 10 ha Wald)

überlässt Schörkhuber demMaschinenring, entsprechendgering ist der maschinelle Auf-wand am Hof.Die einzige „maschinelle Leiden-

schaft“ gehört seinem Motorrad,das vor kurzem wieder mit demNummernschild versehen wurde,bereit für die erste Ausfahrt nachdem Winter.„Nach dem Melken auf die

Maschine und dann hunderte Kilo-meter quer durch Österreich undbis zum Abend wieder nachHause sind mein Urlaub“, meinte ein strahlender und zufriedenerMensch, der klar vermittelte, dass es nicht darauf ankommt, wasman macht, sondern einzig die Freude zum Tun bestimmend underfüllend ist!Sehr berührend schilderte der 55-jährige Landwirt seine Sicht

auf die Zukunft seines Hofes, auf dem er kinderlos lebt – „Ichhabe noch großen Elan und mache jetzt so weiter, bis vielleichteines Tages eine Familie kommt, die Freude an meinem Hof hat.Ich mache mir diesbezüglich keine Sorgen, weil ich das Gefühlhabe, dass es gut wird.“ – Hermann Schörkhuber scheint etwasbesitzen zu dürfen, was wohl nur die wenigs ten Menschen zuspüren vermögen – nämlich ein unendliches Maß an Urvertrauen,das man nicht nur in seinen Worten erfährt, sondern vor allem inseinem Tun!

Losbichlhof – Johannes und Kathrin Schörkhuber, Laussa

Für Auge und Geist kaum zu erfassen waren die Eindrücke amBio-Losbichlhof. Was Kathrin und Johannes seit ihrer Hof -übernahme 2008 geschaffen haben, ist mit Worten nicht wirklichzu beschreiben. Der ursprüngliche Mutterkuhbetrieb (Blonde d’Aquitaine) wurde innerhalb des letzten halben Jahres zu einer30-köpfigen Pinzgauer-Milchviehherde umgewandelt, nebenbeiwerden Schafe, Schweine, Hühner, Wild-Masthendln, Forellen,Saiblinge, Puten, Gänse … gehalten und vermarktet. Grundlagefür den Turbo-Unternehmer, der seine erfolgreiche Alu-Schalungs-Firma nach 20 Jahren aufgegeben hat, bietet seine 50 ha großeLandwirtschaft, wo er inmitten der Umsetzung von großen Visio-nen und Ideen ist. Die Motivation für die enormen Veränderungenam Betrieb liegt einerseits vielleicht am fast unheimlich wirkendenTemperament des Ehepaares, im Wesentlichen aber wahrschein-lich in der Überzeugung an der biologischen Bearbeitung seinesBauernhofes. Diese Verantwortung nicht nur im eigenen Betriebzu leben, ist das Bestreben der Unternehmersfamilie, die sehrerfolgreichauchSchule amBauernhofbetreibt.ZahlreicheSchulenund Insti-tutionennutzen dasAngebotdes Los-bichlhofs,um denKreislaufder Naturund das

War aufgrund des Schlechtwetteres im Stall anzutreffen – die Kuhherde von Hermann Schörkhuber.

Den Staren als Schädlingsbekämp-fer räumt Hermann viel Platz ein,darunter wächst und gedeiht der Wein.

Liebevollst präsentiert sich der Garten des Jagerbauern.

In Hochbeeten wird Gemüsegezogen, dahinter genießendie Tomaten eine geschützteAufzucht.

Hat viel zu erzählen – Johannes Schörkhuber.

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Pinzgauer-Züchterlehrfahrt

32 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Leben und Arbeiten am Bauernhofzu erfahren und zu spüren.„Unser tägliches Leben und

Arbeiten bestand nur mehr ausZahlen und das zu ändern warunser Auftrag. Wir arbeiten des-halb nicht weniger und kürzer,aber wir tun es mit Freude unddas gibt uns Recht“, meinte dervierfache Familienvater JohannesSchörkhuber in seiner Vorstellung.Die Führung durch den Betriebforderte den Besuchern zugege-benermaßen eine geistige Höchst-leistung ab – beginnend bei derAdaptierung von Mutterkuh- aufMilchviehstall, dem kaum über-schaubaren Fuhr- und Maschinen-park und sonstiger Technik, allenBehausungen für zwei- und vier-beinige Lebewesen sowieFischen, dem in Kürze eröffnen-den Hof laden, den ehemaligenLagerhallen, die zu Schlacht-,Kühl- und Verarbeitungsräumenadaptiert wurden usw.Entlastung bzw. Stärkung für

die geistigen Herausforderungenbot die kulinarische Meisterlei-stung von Familie und Freunden.So wurde mittags ein erstklassi-ges Spanferkel mit feinsten Knö-delvariationen aufgetischt undnach einer gemüt lichen Kaffee-jause mit selbstgemachten Mehl-speisen luden Kathrin und Johan-nes noch in ihren urigen Weinkel-ler zum Abschluss eines unver-gesslichen und mit Eindrückenvollgestopften Tages!

Pürgg-Trautenfels

Nicht zu Unrecht bezeichneteder bekannte Heimatdichter PeterRosegger die Gemeinde Pürgg alsdas „Kripperl der Steiermark“, dashoch über Trautenfels liegt und inseiner Ursprünglichkeit be wahrtund beschützt wird. Das Feinge-fühl der Menschen in einstigenZeiten wird einem beim Besuchder Johanneskapelle vermittelt, istder Boden auf dem die Kirchesteht, als Kraftplatz förmlich zuspüren. Die Johanneskapelle mitihren wertvollen Fresken aus dem12. Jahrhundert erfährt derzeiteine Restauration und steht ab2017 wieder als begehrte Hoch-zeits- und Taufkirche zur Ver -fügung. Neben der Kapelle istauch die Pfarrkirche ein wahresSchmuckstück, stammt es imEigentlichen ebenso aus derRomanik und wurde in der Gotik

um den Altarraum erweitert. Für Staunen und Bewunderung sor-gen aber auch die weltlichen Gebäude, die sich liebevollst erhal-ten und gepflegt zeigen und einen Besuch im versteckten 900-Seelen-Ort unbedingt empfehlen!

Windbacherhof – Herwig und Gisela Hutegger,Obertal bei Schladming

Ein krönender Abschluss bot sich am Windbacherhof der Fami-lie Hutegger in Obertal, welcher 1928 vom Großvater erworbenwurde.Auch hier kam eindeutig zum Vorschein, was fleißige, intelli-

gente Menschen zu schaffen imstande sind. 1995 übernahmenHerwig und Gisela den Hof, der 15 ha Grünland und 30 ha Waldumfasst und begannen kurzerhand mit der Sanierung des Hau-ses, das im Winter als Jausenstation ein gutes Standbein bildet.Im Zuge der Umstellung auf Mutterkuhhaltung wurde 2005 derStall neu gebaut, 2006 bot sich die Möglichkeit, eine Alm zu kau-fen, welche mittels Wegerschließung auf schnellem Wege revitali-siert wurde und seitdem eine ideale Sömmerung für die Pinz-

Schnell aufgebaut und schonbezogen – die Unterkünfte für Geflügel aller Art!

Handwerkskunst vergangenerTage – Kirchentür von Pürgg.

Neben all der Arbeit bleibt amLosbichlhof auch Zeit für Ge -mütlichkeit – Kathrin ist derbeste Stimmungsgarant!

Berühmt für seine guterhaltenen Freskenaus dem 12. Jahrhun-dert – die Johannes-kapelle.

Herwig Hutegger heißt am Wachlbacherhof willkommen!

Endstation für die Saiblinge –hier werden sie nach Wunschherausgefischt!

Lieblichst gepflegt zeigt sich der schöne Ort mit seinen altehrwürdigen Gebäuden.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 33

Pinzgauer-Züchterlehrfahrt

gauer-Mutterkuhherde bietet. Nach dem Brand der Heizanlage imJahr 2011 verwirklichte der geniale Holzwurm Herwig ein wunder-schönes Gebäude mit Schlacht- und Wirtschaftsräumen, einertollen Werkstatt und einer Hackschnitzel-Heizanlage. Um energie-technisch möglichst unabhängig zu sein, schuf sich FamilieHutegger ein eigenes E-Werk und speist damit große Pufferspei-cher.Gemeinsam mit zwei Züchter- bzw. Zunftkollegen erledigt Her-

wig verschiedenste Holzbauaufträge – von der Aufstellung bis zur

Einrichtung und Ausfertigung kleiner Holzhäuser bietet das Trioschöns te Meisterkunst. Das Schmuckkästchen, welches sichFamilie Hutegger geschaffen hat, bietet auch den Gästen Wohl-gefühl, welche einerseits die Appartements und Gästezimmerbewohnen und anderseits in den Wintermonaten die Jausensta-tion als begehrte Einkehr nutzen.

Nach einer abschließenden, überaus gemütlichen Kaffeepauseam Windbacherhof wurden die Teilnehmer, mit unzähligen Ein-drücken gespeist, wieder nach Hause entlassen – was bleibt sindunvergessliche Momente eines Wochenendes, das nicht nur mitbeeindruckenden Erlebnissen, sondern auch mit dem schönenGefühl einer wunderbaren Gemeinschaft innerhalb der „Pinz-gauer-Familie“ gefüllt war!Dafür gilt es, von ganzem Herzen zu danken – allen vier Züch-

terfamilien, die mit ungeahnter Herzlichkeit und Gastfreundlichkeitihre Türen und Tore geöffnet und mit sehr viel Offenheit undFreude ihre Art von Leben und Arbeit geschildert haben – ein riesiges Danke euch allen!Danke aber auch der netten Reisegesellschaft, die einmal mehr

vermittelt hat, dass gemeinsam verbrachte Zeit einen Mehrwerthat – weil wir einander benötigen und das Leben neben dem täg-lichen Arbeiten und Sorgen auch gefeiert werden darf!

Christina Sendlhofer ····

Zum Abschied darf auch gelacht werden!Wie ein Schmuckstück zeigt sich das Hofensemble.

Mutterkuhherde der Familie Hutegger.

www.pinzgauerrind.at

Die Seite der Pinzgauer!

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Betriebsvorstellung

34 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

„Dolly“ ist eine von 30 Milchkühen am Betrieb der Familie Ber-ger, Grubhof in Saalbach. Zurzeit verbringt sie mit ihren Herden-kolleginnen den Sommer auf der Alm. Die Herde besteht ausPinzgauer und Pinzgauer x RF-Kühen sowie Einzeltieren der Ras-sen Fleckvieh, Holstein und Jersey.Seit der Betriebsübernahme im Jahr 1992 wird der Grubhof

von Josef und Eveline Berger bewirtschaftet. Tatkräftige Unter-stützung erhalten sie von ihren Kindern Katharina (25), Marleneund Christine (22) sowie Josef (21). Opa Richard (84) hilft nachMöglichkeit auch noch mit.

···· Zu Gast bei Bundessiegerin „Dolly“

Der Grubhof liegt am Beginn der Gemeinde Saalbach imGlemmtal auf einer leichten Anhöhe (1.050 Meter Seehöhe). Derdurchschnittliche jährliche Niederschlag liegt bei 1.400 mm. Hierwerden 27 ha mehrmähdiges Grünland, 20 ha Hutweiden, 9 haWald und 59 ha Almfutterfläche bewirtschaftet.Am Betrieb wurden in den letzten Jahren zahlreiche Investitio-

nen in die Stallungen getätigt. So wurde 2007 ein neuer Almstallgebaut, 2010 der Anbindestall für die Milchkühe erweitert sowie2013 ein Liegeboxenlaufstall für das Jungvieh angebaut. Bisdahin wurde das Jungvieh im Winter am Zulehen gefüttert. 420 m3 Gülleraum sowie 120 m3 Siloraum in den Hochsilos ste-hen zur Verfügung, der Rest wird in Rundballen und als Heu kon-serviert. Gefüttert wird mit einem Fütterungsroboter der MarkePellon, der die Grundfuttermischung bestehend aus Gras- undMaissilage sowie Heu tierindividuell mit zwei Kraftfuttersorten ver-

mengt und vorlegt. Vom 10. Mai bis Anfang Oktober sind dieKühe auf der Alm.„Langlebige Kühe mit guten Fundamenten und besten Eutern“,

da sind sich Josef senior und Josef junior einig, wenn es um dasZuchtziel geht. Reinrassige Kühe werden in Reinzucht geführt,Kühe mit wenigen Prozenten RF teilweise rückgekreuzt oder mitKreuzungsstieren belegt und höherprozentige Kühe sind für denVerkauf über die Versteigerung gedacht. In Maishofen werden proJahr 12 bis 15 Kühe vermarktet. Einige Schlachtkühe und Milch-mastkälber werden jedes Jahr im eigenen Gästehaus verwertet,die meisten Stierkälber werden über die ErzeugergemeinschaftSalzburger Rind vermarktet.Fünf Kuhlinien stehen im Stall. Die älteste Linie ist der

M-Stamm, er kann bis zum Beginn der Mitgliedschaft beimZuchtverband 1948 zurückverfolgt werden. Die W-Linie wurde

Eveline und Josef Berger mit ihren Kindern Josef, Marlene, Christineund Katharina.

Alt und wunderschön – das Bauernhaus datiert aus 1679.

2007 wurde der Almstall errichtet.

Aus der Luft „eingefangen“ – der Grubhof.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 35

Betriebsvorstellung · Tschechien

Milchverwertung:190.000 kg Ablieferung an die Pinzgau Milch12.000 kg Verwertung am Betrieb (Hausmilch,

Käsen auf der Alm)

Leistung:Jahr Kuhzahl Milch Fett Eiweiß F+E

kg % % kg

1992 10,7 5.765 3,99 3,26 4182002 17,5 6.353 3,91 3,36 4622010 24,6 7.991 3,61 3,23 5472014 29,3 7.672 4,07 3,41 574

Vor zwei Jahren erwarb Ing. Jan Svéda mit dem Kauf von 15 Jungkalbinnen seine eigene Pinzgauer-Herde. Ziel war die Pro-duktion von hochwertigen Milch- und Frischkäseprodukten für dieDirektvermarktung, die er neben der Fleischrinder- und Schaf-zucht auf die Beine stellen wollte.Mit dem Kauf eines Zuchtstieres (ein Moar-Sohn aus einer Lust-Tochter von Fritz Holzer, Lipp in St. Martin) im März 2014 starteteJan Svéda seine eigene Pinzgauer-Zucht, prompt kamen Endedes Jahres die ersten Kälber zur Welt.Bei einem Besuch im März erzählte der Agraringenieur, dass dieMilchprodukte seiner Pinzgauer-Jungkühe aufgrund der vielbesseren Qualität als die der Industriemilch sehr begehrt seiund er seine Herde zunehmend vergrößern wolle.Einziger Wehrmutstropfen sei die „weibliche Ausbeute“, so derTscheche, schließlich waren 80 Prozent der geborenen Kälbermännlich.Die Bestellung von weiblichem Zuchtmaterial ließ nicht lange aufsich warten und nach „erfolgreichem Finden“ war es am 15. Aprilsoweit. Insgesamt acht schöne Pinzgauer-Zuchtkälber – sechsvon Familie Breitfuß, Wolfzagl in Seekirchen, und zwei von FamilieKreuzer, Neubauer in Hallwang – wurden vom Flachgauer Amts-tierarzt für den Transport nach Tschechien abgefertigt. Die Zufrie-denheit von Jan Svéda zog bereits Kreise, so waren drei deracht Kälber für einen Freund bzw. eine bekannte Züchterin inTschechien bestimmt.

···· Pinzgauer-Nachwuchs für TschechienVom Flachgau nach Zlín! Acht Pinzgauer-Kälber übersiedelten nach Tschechien.

Wir hoffen, dass die Kälber in ihrer neuen Heimat gut gedeihenund wünschen dem begeisterten Pinzgauer-Züchter weiterhin vielFreude und Ambition mit seinem hochwertigen Nischenprodukt!

Christina Sendlhofer ····

Renate Breitfuß und Jan Svéda freuen sich über den geglückten Kälberhandel.

1985 mit der Stammmutter Waldin aus dem Oberpinzgau zuge-kauft. Die berühmteste Vertreterin war die Kuh Wunder (V: Melus),die letztes Jahr die Marke von 100.000 kg Milch überschrittenhatte. Die Bundessiegerin Dolly entstammt der D-Linie, die 1996mit der Kuh Donau zugekauft wurde. Der aktuelle Zuchtstier Max(V: Max, MV: Litzlhof) ist Teil der K-Linie, die Josef 1978 als einerseiner ersten Kälber vom Wolfzagl in Seekirchen zugekauft hat.Schließlich die G-Linie (zugekauft 1996), die bei der Vereinsschau2011 in Saalbach als Kuhfamilie vorgestellt wurde. So wurdenimmer wieder gezielt gute Kühe zugekauft und damit eine sehrgute Herde aufgebaut.Aktuell wurden in diesem Winter die Besamungsstiere Rester,

Loser, Ringo, Lust und Karner eingesetzt, Amboss, Cosmos undJotan bei den Kreuzungstieren. Auch der Natursprungstier Maxkam verstärkt zum Einsatz.Das Schauwesen hat am Grubhof schon immer eine große

Bedeutung. So konnten zahlreiche schöne Erfolge bei den Ver-eins- und Verbandsschauen, Jungkuhchampionaten und DairyGrands Prix erzielt werden. Auch die aktuelle BundessiegerinDolly wurde beim Fest „10 Jahre Pinzgauer-Jungzüchter“ bereitsals einjährige Kalbin Typsiegerin. Marlene, Christine und Josefnahmen an zahlreichen landes- und bundesweiten Jungzüchter-schauen teil und konnten oft sehr gut abschneiden. So ist ihnenauch ein großes Anliegen sich beim Pinzgauer-Jungzüchtervereinzu engagieren. Josef steht seit zwei Jahren dem Verein alsObmann vor, Marlene ist Kassierin und Christine vertritt die Salz-burger Jungzüchter in der österreichischen Jungzüchtervereini-gung. Die ganze Familie steht hinter der Jungzüchteridee und hilftbei allen Veranstaltungen tatkräftig mit.

Mathias Kinberger ····

Auf vier Beinen zur Bergstation – das Almgebiet in der Nähe der Schönleitenbahn.

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Tirol

36 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Am 20. März fand traditionell in der LLA Weitau in St. Johann inTirol die alljährliche Versammlung der Tiroler Pinzgauer-Züchterstatt. Obmann Stefan Lindner konnte neben einigen Ehrengästeneine gewohnt große Anzahl an Züchterinnen und Züchternbegrüßen.Obmann Stefan Lindner berichtete über eine sehr positive

Stimmung unter den Züchtern und über eine gute Entwicklungder Pinzgauer-Zucht in Tirol. Man muss aber auch objektiv blei-ben, denn verschiedene Vergleichswerte zeigen, dass gewissewirtschaftliche Kennzahlen der Pinzgauer-Rasse nur durchschnitt-lich sind. Deshalb haben wir in der Zukunft noch sehr viel zu tun,denn im Wort „Landwirtschaft“ steckt auch das Wort „wirtschaf-ten“ und die wirtschaftlichen Merkmale müssen weiter verbessertwerden. Positiv sieht Obmann Lindner, dass das Zuchtprogrammgreift und positive Stiere hervorbringt. Ein wichtiges Anliegen istihm der Einsatz von Teststieren, denn dies ist der beste Garantauch in Zukunft positive Stiere zu bekommen. Die Preisbildungauf den Versteigerungen hat sich unterschiedlich entwickelt, posi-tiv zu vermerken ist die verbesserte Qualität bei den Jungkühen.Auch die produktive Zusammenarbeit im Rinderzuchtband inMaishofen wird besonders gelobt. Einen großen Dank sprichtObmann Lindner auch an Tierzuchtdirektor Rudi Hußl für dieUnterstützung bei der Ankaufshilfe aus. Ganz besonders möchteer die Arbeit der Jungzüchter hervorheben, die sehr aktiv arbei-ten. Für die Zukunft wünscht sich Obmann Stefan Lindner einengesunden Optimismus und dass die Pinzgauer-Zucht weiter mitsehr viel Herzblut vorangetrieben wird.Im Anschluss an den Bericht des Obmannes folgten die Aus-

führungen des Geschäftsführers Thomas Edenhauser. Die Ent-wicklung der Pinzgauer-Zucht in Tirol ist durchaus positiv. DieAnzahl der Betriebe und der Herdebuchkühe war auch 2014leicht steigend. Mit Ende 2014 waren es 189 Betriebe mit 1.007Kühen. Die Milchleistung konnte deutlich auf eine Durchschnitts-leistung von 5.947 kg Milch, 3,86 % Fett, 3,29 % Eiweiß und 425kg Fett und Eiweiß gesteigert werden. Auch in der Mutterkuhhal-tung gewinnt die Pinzgauer-Rasse in Tirol mehr an Bedeutung, sosind derzeit 33 Betriebe bei der Fleischleistungsprüfung ange-schlossen. Auch bei den verschiedenen Ausstellungen waren dieTiroler Mitglieder wieder sehr erfolgreich. So gingen zum Beispieldie Gesamtsiege bei der Rasse Pinzgauer beim Bundesjungzüch-terchampionat in Imst und beim Dairy Grand Prix in Maishofen anTiroler Züchter.

Als Höhepunkt der Versammlung hielt der Geschäftsführerdes Rinderzuchtverbandes Salzburg, Ing. Bruno Deutinger,ein Referat zum Thema „Status quo und Perspektiven in derPinzgauer-Zucht“.Deutinger analysiert in seinen Ausführungen die Entwicklung

des Zuchtprogrammes und die Perspektiven der Pinzgauer-Zucht. Zu Beginn zeigt er anhand einer Fragebogenauswertung,welche Merkmale für die Züchter bei einer Pinzgauer-Kuh wichtigsind. Es sind dies Fruchtbarkeit, Euter, Melkbarkeit, Fitness undMilchleis tung. Anhand einiger Bilder von Kühen stellt Bruno Deu-tinger die Frage, welchen Typ an Pinzgauer-Kuh wollen wir?Zuchtziel ist eine mittel- bis großrahmige, körperhafte Kuh mitstarker Vorhand und großem Verdauungsraum für die Raufutter-aufnahme, mit feinen, trockenen Fundamenten und harten Klauenund einem festsitzenden, gut melkbaren Euter. In seinen weiterenAusführungen geht der Rinderzuchtexperte auf das Zuchtpro-gramm und auf dessen praktische Umsetzung näher ein. Dabeizeigt sich ganz klar, dass in diesem Bereich sehr gut gearbeitetworden ist. Durch das neue Zuchtprogramm konnte die Anzahl

···· Vollversammlung der Tiroler ZüchterTopreferat von Bruno Deutinger!

der eingesetzten Teststiere pro Jahr deutlich gesteigert werdenund dadurch hat man auch mehr positiv geprüfte Besamungs-stiere erhalten. Das neue Zuchtprogramm wird konsequentumgesetzt, die Anpaarungsempfehlungen für Stiermütter werdenvon den Züchtern gerne angenommen, die zuchtrelevanten Tierewerden kontinuierlich erfasst und das neue Tierzuchtrecht wirdumgesetzt. Der Anteil an Teststierbesamungen muss weitergesteigert werden. Weiters wurde auch die Milchleistung der rein-rassigen Kühe mit der der Kreuzungskühe verglichen. Der Unter-schied in der Leis tung ist in den letzten Jahren größer geworden,wobei die zunehmende Spezialisierung bzw. Intensivierung sicher-lich auch eine Rolle spielt. Welche sind die beeinflussenden Fak-toren und Chancen für die Zukunft? Durch die Größe der Popula-tion wird eine Umsetzung der Genomselektion bei der RassePinzgauer realis tisch gesehen nur sehr schwer umsetzbar sein,aber es wird weiter daran gearbeitet. Als einen der wichtigstenPunkte nennt Bruno Deutinger das Interesse der Züchter und dieweitere züchterische Bearbeitung der Rasse. Denn nur wenn dieZüchter intensiv mitarbeiten, kann ein Zuchtfortschritt erzielt wer-den. Dies gilt nicht nur bei den Pinzgauern, sondern auch beiallen anderen Rassen. Die Chancen der Rasse für die Zukunftsieht der Ge schäftsführer vor allem in extensive bis mittelintensiveBetriebsformen und bei den Jungzüchtern, denn diese Gruppe istsehr aktiv, sie setzen sich intensiv mit der Zucht auseinander undsind die Züchter von morgen. Mit diesen positiven Worten überdie Jungzüchterarbeit beschließt Bruno Deutinger sein Referatund bittet auch für die Zukunft um eine aktive und konsequenteMitarbeit in der Zucht.Als weiteren Höhepunkt gab es die Verleihung der Herden -

management-Preise 2014. Die Kriterien wurden heuer neu fest-gelegt und liegen nun bei mindestens 425 Fett- und Eiweiß-kg,unter 390 Tage durchschnittlicher Zwischenkalbezeit und unter170.000 durchschnittlicher Zellzahl im Herdendurchschnitt. 13 Züchterinnen und Züchter durften sich über die Auszeichnung„Pinzgauer Vital 2014“ freuen:• Bamberger Alois, Lehen, Kössen• Bosetti Alois, Hauser, Brixen• Heim Margarethe und Johann, Schneider, Waidring• Hochfilzer Matthäus, Ginsberg, Going• Kerer Josef, Bruggbach, St. Johann i. T.• Kronbichler Peter junior, Kramer, Erl• Landeslehranstalt Weitau, St. Johann i. T.• Niedermoser Michael, Sahater, St. Jakob i. H.• Reiter Hansjörg, Marterer, Schwaz• Reiter Johann, Eichenhof, St. Johann i. T.• Reitstätter Barbara, Hackl, Kössen• Seiwald Elfriede, Oberhausstatt, Erpfendorf• Steiner Gerhard, Mitteracker, Kitzbühel

Die ausgezeichneten Herdenmanager „Pinzgauer Vital 2014“.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 37

Tirol

Durfte die Auszeichnung für Mondschein entgegen nehmen – Ludwig Reitstätter vom Hacklhof in Kössen.

Als ganz besonderer Höhepunkt konnte heuer wieder eine100.000-Liter-Kuh geehrt werden. Und zwar ist dies die Kuh„Mondschein“ (V: Spalwin Red) vom Betrieb der Familie Reit-stätter, Hackl in Kössen. Mondschein schaffte dies bei zehnAbkalbungen und stammt aus einer sehr langlebigen Kuhfamilie,denn bereits ihre Mutter schaffte ebenfalls eine Lebensleistungvon knapp 100.000 kg Milch. Mondschein brachte sechs Kuhkäl-ber zur Welt, von denen noch drei am Betrieb stehen. An dieserStelle noch recht herzliche Gratulation der Familie Reitstätter fürdiese außergewöhnliche Leistung.

Zuchtwart Hannes Schreder informierte über das Servicean-gebot vom Landeskontrollverband Tirol. Beim QualitätsprogrammQS-Kuh wäre noch größere Beteiligung wünschenswert. DieTrächtigkeitsuntersuchung über die Milchproben wird von denZüchtern sehr gut angenommen und ist ein sehr hilfreiches Ser-vice zur Trächtigkeitsbestimmung.Tierzuchtdirektor Rudi Hußl brachte anschließend noch aus-

führlich wichtige Informationen zum Thema IBR/IPV.Nach einigen Grußworten der Ehrengäste wurde die diesjährige

Versammlung traditionell abgeschlossen – bei einem guten PaarSt. Johanner Würstln blieb noch Zeit zum Fachsimpeln unterGleichgesinnten und Freunden.Allen Preisträgerinnen und Preisträgern sei zu ihren Leistungen

herzlichst gratuliert und gedankt, bedarf es doch einer konse-quenten und zielstrebigen Arbeit, um derartige Erfolge zu erzielen!Ein besonderer Dank gebührt auch Elisabeth und Michael Schipf-linger, die in bewährter Weise für die gute Verpflegung sorgtenund der LLA Weitau für die Zurverfügungstellung des Speisesaals– herzlichen Dank!

GF Thomas Edenhauser ····

···· Hanns Filzer – ein rüstiger Achtziger

Am leichtesten findet man ihn in Gesellschaft und bei bester Laune – Menschenfreund Hanns Filzer!

Am 9. Mai feierte der ehemalige Ge -schäftsführer der Tiroler Pinzgauer-Züch-ter, Hanns Filzer, seinen 80. Geburtstag.Hoch leben ließen den Jubilar Familie,Freunde und die örtliche Musikkapelle –gilt seine große Liebe doch der Blasmusik,wo er bereits das 63. Jahr als aktiver Klarinettist vertreten ist.In Vertretung der Pinzgauer-Züchter

Tirols überbrachten Stefan Lindner undThomas Edenhauser dem Jubilar die herz-lichsten Glückwünsche.Hanns Filzer, der es liebt, unter Men-

schen zu sein, zeichnet im Besonderensein Optimismus und seine Lebensfreudeaus. So lässt er sich von gesundheitlichenRückschlägen nicht unterkriegen, sondernrichtet seinen Blick stets nach vorne aus.Zu Beginn des Jahres zog sich Filzer beimSturz über die Tennenstiege einen Unter-schenkelbruch zu, ließ sich aber nichtdavon abhalten, den Pinzgauer-Jungzüch-tern beim Jungkuhchampionat einenBesuch abzustatten.Als ehemaliger Lehrer bzw. Direktor der

Landwirtschaftsschule Weitau liegt ihm dieJugend nach wie vor sehr am Herzen undgerade die Nähe zu jungen Menschenund das Verständnis zur steten Weiterent-wicklung brachten ihm ein hohes Maß

an Wertschätzung und Anerkennung ein.Der nächste Fixtermin für Hanns Filzer istdie internationale Direktoriumssitzung inSüdtirol, zu sehr ist er am Geschehen derPinzgauer interessiert sowie um die Kon-taktpflege innerhalb der Züchter undFunktionäre bemüht.

Auf diesem Weg sei Hanns Filzer zu sei-nem runden Geburtstag von Herzen dasBeste gewünscht – möge er noch vieleJahre mit Gesundheit und Freude ein Teilder „Pinzgauer-Familie“ sein!

Christina Sendlhofer ····

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38 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Tirol · Osttirol

···· Kirchberger Tierschau – eine gelungene Premiere

Der Viehzuchtverein Kirchberg in Tirol feierte heuer sein 75-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums veranstaltete derVerein unter der Führung von Obmann Peter Wallinger heuer einegroße Tierschau. Es wurde die ganze Rassenvielfalt der Regiongezeigt. So wurden neben den Rindern auch Pferde, Schafe, Ziegen und Schweine der verschiedensten Rassen präsentiert.Für die Kleinsten wurde ein tolles Kinderprogramm mit Streichel-zoo organisiert.Die einzelnen Gruppen wurden nicht gerichtet, sondern jeder

Betrieb präsentierte sich einzeln mit seinen Tieren. Es wurdejedes einzelne Tier besprochen und der Betrieb vorgestellt.Bei der Rasse Pinzgauer hat die Familie Johann Aufschnaiter,

vulgo Petern, ihren Betrieb und ihre Tiere präsentiert. Der BetriebPetern ist ein reiner Heubetrieb mit einer Fläche von acht Hektarund ca. 20 Stück Vieh. Im Sommer werden alle Rinder gealpt.Vorgestellt wurden von der Familie Aufschnaiter zwei Kühe unddrei Jungkalbinnen. Bemerkenswert war dabei auch, dass Mutter,Tochter und eine Enkelin (eine der drei Jungkalbinnen) präsentiertwurden. Die Kuh „Wolga“ (V: Ritter) und ihre Tochter „Wendi“ (V: Moris) präsentierten sich sehr leistungsbereit mit sehr gutenEutern. Sie sind sehr rahmige, lange und tiefrumpfige Kühe undüberzeugten mit sehr guten Leistungen. Die Jungkalbinnen hattendie Väter Feldherr (zweimal) und Loser (einmal).Es ist sehr erfreulich, dass so viele Aussteller aus allen Berei-

chen bei der Tierschau teilnahmen. Damit konnte ein wesentli-ches Zeichen des Zusammenhaltes im Dorf gesetzt werden, die

Konnten sich sehen lassen! Pinzgauer-Abordnung von Johann Aufschnaiter, Petern.

Wichtigkeit einer intakten Landwirtschaft im Ort gezeigt werdenund den Besuchern wurde ein sehr interessantes Programmgeboten.Der Familie Aufschnaiter darf man für die gelungene Präsenta-

tion ihres Betriebes und der Pinzgauer-Rasse danken und rechtherzlich gratulieren.

GF Thomas Edenhauser ····

···· Pinzgauer-Stammtisch in OsttirolViel Interesse und gute Stimmung!

„Es ist erfreulich, dass Osttirols Pinzgauer-Züchter laufendZuwachs bekommen, aber die Menge allein ist nicht entschei-dend. Der letztes Jahr starkzurückgegangene Teststierein-satz ist bei einer derart kleinenPopulation ein Problem, denndie Qualität der Zucht und somitauch die Wirtschaftlichkeit einerRasse darf nicht zurückfallen!“,so die direkten Worte vomObmann der Tiroler Pinzgauer-Züchter, Stefan Lindner, beimheurigen Züchterstammtisch inOsttirol im Landgasthaus Steinerin Feld bei Huben.Der Osttiroler Vertreter im

Ausschuss, Josef Mattersber-ger, vulgo Jösen, konnte nebenden rund 25 Freunden undZüchtern der Pinzgauer-Rindereinige Gäste begrüßen: ObmannStefan Lindner, GeschäftsführerThomas Edenhauser, AltobmannÖR Paul Landmann und Ob -mann-Stellvertreter Stefan Hör-farter.Mattersberger verkündete wei-

ters, dass bei der heurigen Bezirksrinderausstellung am 25. April in Lienz zwei Pinzgauer-Gruppen (Kalbinnen und

Kühe) präsent sein werden.Geschäftsführer Thomas

Edenhauser berichtete über dieVermarktungslage in Maishofen,die aktuellen Bauvorhaben imVerband und die aktuellen Zah-len aus der Zucht im Verbandund in Osttirol, sowie einige Ter-minankündigungen.Altobmann ÖR Landmann

erzählte in seiner gewohnthumorvollen Weise, dass ernach seiner langen Funktionär-skarriere nur mehr zu wenigenVeranstaltungen gehe, auf Grunddes Aufschwunges in der Zuchtin Osttirol rund 40 Jahre nachder Rassenumstellung auf Fleck-vieh im Bezirk, aber gerne wie-der über den Alpenhauptkammgekommen ist.Der Osttiroler Rinderzucht-

obmann Johann Steiner vonder RGO, erwähnte, dass alleRassen heute ihre Berechtigung

War erfreut über den großen Andrang – Paul Landmann, ehemaliger Obmann der Tiroler Pinzgauer-Züchter!

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 39

Osttirol

Sehr viel Engagement und Einsatz zeigten Osttirols Pinzgauer-Züchter bei der Bezirksschau am Samstag, 25. April in Lienz.Unter der Federführung des Pinzgauer-Obmannes Josef Mat-

tersberger, Jösen in Matrei, wurde jeweils eine Kuh- und eine Kal-binnengruppe präsentiert.

Beachtliche Kuhgruppe

Preisrichter Thomas Edenhauser stellte bei den Kühen diesehr edle, harmonische Zweitkalbskuh Gretl (V: Sax) vonMartha Steiner, Gartner aus Prägraten, welche zudem ein per-fektes Euter vorzuweisen hatte, an die verdiente Spitze. Ihr folgtedie bekannte Hochleistungskuh Raut (V: Lecki) von Josef Mat-tersberger, Jösen in Matrei, welche auch in der sechsten Lakta-tion noch mit hervorragenden Körperformen punkten konnte,eutermäßig aber doch etwas Tribut zollen musste.An dritter Stelle rangierte Edenhauser die Drittkalbskuh Gams

(V: Lester), ebenfalls von Familie Mattersberger, die sich in Top-kondition, aber leider altmelk präsentierte.

Große Kalbinnenauswahl

Eine sehr gute Qualität an Pinzgauern konnte auch die Kal-binnen-Gruppe vorweisen. Hier war die Spitze mit zwei Kalbin-nen von Josef Mattersberger, Jösen in Matrei, besetzt. Dieenorm entwickelte Flora (V: Fidelio, 12,5% RF) siegte vor Fortuna(V: Adonis, 10,4% RF), auf Rang drei stellte Preisrichter Edenhau-ser Gabi (V: Lois) von Marco Brugger, Mittermair in Ainet.Den teilnehmenden Pinzgauer-Züchtern darf an dieser Stelle

herzlichst gratuliert werden. Sie haben eindeutig bewiesen, dasssich Osttirols Pinzgauer-Zucht hervorragend entwickelt hat undwir hoffen, dass der positive Aufwärtstrend anhält und sich diePinzgauer-Sparte weiterhin erfolgreich etablieren kann!Dem Verantwortlichen, Josef Mattersberger, sei für seinen

großen Einsatz von Herzen gedankt. Schließlich lebt die Rinder-zucht von ihrer Vie(h)lfalt und derartige Veranstaltungen sind nichtnur der Optik dienlich, sondern fördern auch die Gemeinschaftunter Gleichgesinnten und Freunden!

Christina Sendlhofer ····

···· Osttiroler BezirksrinderschauBereichernde Pinzgauer-Präsenz!

Die Rassensieger präsentieren Osttirols Vie(h)lfalt.

Sehr ansprechende Kühe …

… und eine große Kalbinnengruppe als Vertreter unserer Rasse!

haben, jeder Bauer kann frei entscheiden und wird auch dabei inOsttirol unterstützt.„Oberste Priorität in der Zucht habe einzig die Qualität, denn

diese spiegelt sich bekanntlich auch bei den Versteigerungsprei-sen“, resümierte Steiner.Nach einer kurzen Diskussion und Fragen bezüglich der Zucht,

saßen alle noch gemütlich bei einem Essen beisammen undkonnten ihre Erfahrungen, Erfolge, Probleme und Freude an derschönsten Rinderrasse miteinander teilen.

Erik Engel ····

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Kärnten

40 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Bei der 11. Kärntner Fleischrindermesse am 21. März 2015 inSt. Donat beteiligten sich die Kärntner Pinzgauer-Fleischzüchtermit 13 Tieren. Zwei Kalbinnen-Gruppen und eine Stier-Gruppewurden präsentiert. Die ausgestellte Qualität brachte den Preis-richter Stefan Tröstl aus Niederösterreich ins Schwärmen.

Tolle Kalbinnen

Schon in der ersten Gruppe fiel die Entscheidung vor allem beiden ersten zwei Tieren sehr schwer. Es siegte die etwas besserbemuskelte Kalbin „Mona“ (V: Benno) von Horst Schnitzer ausFeldkirchen, vor „Mernhof“ (V: Rader) von Bernhard Fleischhackeraus Bodensdorf.

···· 11. Kärntner FleischrindermesseErstmalig zwei Pinzgauer-Stiere versteigert.

Sieger der Gruppe Pinzgauer-Kalbinnen (geboren 2.12.2013–7.4.2014)und Gesamtsieger Pinzgauer weiblich „Mona“ (V: Benno, MV: Molto).Besitzer: Horst Schnitzer, Feldkirchen.

Sehr unterschiedlich im Typ war die zweite Kalbinnen-Gruppe.Es siegte mit „Edeltraud“ (V: Rader) von Bernhard Fleischhackereine sehr großrahmige elegante und super entwickelte Kalbin.Gefolgt von einer schwarzen Vertreterin der Pinzgauer-Rasse,„Käthe“ (V: Radl) von Michael Gleißner aus Ebene Reichenau.

Sieger der Gruppe Pinzgauer-Kalbinnen (geboren 30.12.2012–7.5.2013) und Gesamt-Reservesieger Pinzgauer weiblich „Edeltraut PI“(V: Radar, MV: Molo). Besitzer: Bernhard Fleischhacker, Bodensdorf.

Sieger der Gruppe Pinzgauer-Stiere „Hias pp*“ (V: Hans PS, MV: Karas). Besitzer: Franz Tschernigg, St. Michael/Lavanttal.

Die Stiergruppe bei der 11. Kärntner Fleischrindermesse sorgte für viel positiven Gesprächsstoff. Im Anschluss wurden zwei Stiere um netto 2.100,– bzw. netto 2.500,– Euro versteigert.

Pinzgauer-Stiere sorgten für Begeisterung

Als die Stiergruppe der Pinzgauer in den Ring kam war dasPublikum begeistert.Mit diesem Zuchtmaterial braucht man sich in der Pinzgauer-

Fleischrinderzucht keine Sorgen machen. Sechs sehr gut bemus-kelte Stiere mit Tageszunahmen im Schnitt um die 1.500 g zeigenden richtigen Weg in der Pinzgauer-Fleischrinderzucht.Die schwere Entscheidung zum Sieger fiel auf den ausgegli-

chensten Stier dieser Gruppe. „Hias“ (V: Hans) vom Betrieb derFamilie Tschernigg aus St. Michael/Lavanttal. Er sicherte sich denSieg und wird auf dem Betrieb als Natursprungstier für interes-sante Nachkommen sorgen. Reservesieger wurde Barni-Sohn„Barbossa“ von Horst Schnitzer, der vor allem durch seineBemuskelung überzeugen konnte. Aber auch die weiteren Stierekonnten den Preisrichter überzeugen, es waren Kleinigkeiten diein dieser Gruppe entschieden haben.Bei der Gesamtsiegerwahl herrschte Spannung pur, schluss-

endlich sicherte sich den Gesamtsieg der Rasse Pinzgauer„Mona“ von Horst Schnitzer vor „Edeltraud“ von BernhardFleischhacker.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 41

Kärnten

Internationale Pinzgauer-Familie: Der zweite Vorsitzende des Bundes-verband deutscher Pinzgauer-Fleischrinderzüchter, Reimund Werner(Mitte), überreichte im Zuge der Fleischrindermesse dem KärntnerPinzgauer-Obmann Horst Schnitzer eine Unterstützung für eine Kärntner Pinzgauer-Züchterfamilie die einen schweren Schicksals-schlag erleiden musste.

Versteigerung

Im Anschluss an die Schau wurden bei der Versteigerungneben den Charolais, Fleckvieh-Fleisch und Limousin-Stierenerstmals zwei Pinzgauer-Stiere versteigert.Der mischerbig hornlose „Haller-Wimit“ vom Betrieb Bernhard

Fleischhacker wurde per Telefonkonferenz von einem deutschenKäufer mit 2.500,– Euro angekauft und mit 13 weiteren Pinz-gauer-Tieren nach der Fleischrindermesse nach Deutschlandexportiert.„Haller-Wimitz“, ebenfalls ein mischerbig hornloser Stier, vom

Betrieb Jury-Kienberger aus St. Veit an der Glan, wurde um2.100.– Euro von einem neuen Kärntner Pinzgauer-Betrieb ange-kauft und wird in Zukunft für interessante Nachkommen sorgen.

Resümee

Die Fleischrindermesse hat einmal mehr die Qualität der Pinz-gauer in der Fleischrinderzucht bestätigt. Keine andere Rasse hat,seit dem Beginn der Fleischrindermesse, so eine Qualitätsverbes-serung der Ausstellungstiere geschafft. Der Kärntner Weg in derPinzgauer-Fleischrinderzucht ist der richtige wie auch die Nach-frage nach Pinzgauer-Zuchttieren aus Kärnten beweist. Vor allemdeutsche Betriebe haben Interesse an Pinzgauer-Fleischtieren,was auch der Besuch von einigen Züchterkollegen aus demNachbarland sowie der Ankauf eines Zuchtstieres bei der Ver -steigerung unterstreicht.

Ing. Georg Moser, kärntnerrind ····

Pinzgauer-Fleischrinder in St. Donat am 21. März 2015

Gruppe XIII:Kalbinnen – geboren 2. 12. 2013 bis 7. 4. 2014Schnitzer Horst, Feldkirchen Mona 71 AT 928.150.822 w 29. 12. 2012 SFleischhacker Bernhard, Bodensdorf Mernhof 67 AT 926.492.822 w 7. 4. 2014 RSMoser Georg, Straßburg Sissi 70 AT 164.655.428 w 20. 12. 2013 3.Stinig Alexandra, Radenthein Nelly 69 AT 096.016.528 w 30. 12. 2013

Gruppe XIV:Kalbinnen – geboren 30. 12. 2012 bis 7 .5. 2013Fleischhacker Bernhard, Bodensdorf Edeltraud 76 AT 016.254.209 w 30. 12. 2012 SGleissner Michael, Ebene Reichenau Käthe 73 AT 999.911.418 w 23. 3. 2013 RSFleischhacker Bernhard, Bodensdorf Laura 72 AT 429.883.722 w 7. 5. 2013 3.

Gruppe XV:StiereTschernigg Franz, St. Michael/Lavanttal Hias 79 AT 708.080.722 m 14. 3. 2014 SSchnitzer Horst, Feldkirchen Barbossa 77 AT 277.465.428 m 17. 5. 2014 RSSchaubach Christine, Feistritz/Gail Mandela 81 AT 164.656.528 m 10. 1. 2014 3.Zellnig Ernst, Ettendorf Gerhard 78 AT 402.786.828 m 4. 5. 2014Fleischhacker Bernhard, Bodensdorf Haller-Werner 80 AT 926.486.122 m 1. 2. 2014Jury Barbara, St. Veit/Glan Haller-Wimitz 82 AT 213.222.428 m 1. 1. 2014

Gesamtsieger:Pinzgauer weiblichSchnitzer Horst, Feldkirchen Mona 71 AT 928.150.822 w 29. 12. 2012 GesamtsiegerFleischhacker Bernhard, Bodensdorf Edeltraud 76 AT 016.254.209 w 30. 12. 2012 Gesamtreservesieger

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Kärnten

42 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

13 Tiere, darunter ein Zuchtstier, der bei der 11. Kärntner Fleisch -rindermesse 2015 angekauft wurde, wurden am 24. März nachDeutschland exportiert.

Auch Tiere für die Milchviehhaltung sind gefragt, je eine Kalbin vom Betrieb Brunner aus Radenthein und eine von der LFS Litzlhofwurden von der Familie Groß für ihren Roboter-Milchviehbetriebangekauft.

Vor 20 Jahren hätte sich niemand gedacht, dass eine fast aus-gestorbene Rinderrasse wieder so einen Aufschwung erlebt undvor allem einen regelrechten Verkaufs- und Exportboom auslösenkann. Den Pinzgauern ist es durch intensive Werbung, Kontakt-pflege und vor allem durch konsequente Zuchtarbeit mit deut -licher Qualitätsverbesserung gelungen diesen auszulösen.Die Kärntner Pinzgauer können in den letzten Jahren auf einen

sehr erfolgreichen Weg zurückblicken. Eine sehr interessierte undaktive Züchterschar sorgt für reichlich Werbung im In- und Aus-land. Die Kärntner Pinzgauer sind bei Rinderschauen, Ausstellun-gen, Ausflügen und Arbeitskreisen aktiv und mit viel Begeisterungund auch dementsprechendem Erfolg dabei. Die Krönung desGanzen war die Fleischrindermesse am 21. März 2015, wo sichdie Pinzgauer mit zwei Kalbinnen-Gruppen und einer Stier-Gruppe mit ausgezeichneter Qualität präsentiert haben. Erstmalswurden in Kärnten auch zwei Pinzgauer-Fleisch-Zuchtstiere er -folgreich versteigert.

Arbeitskreis Pinzgauer-Fleisch – höchster Deckungsbeitrag

Die Gründung des Arbeitskreises Pinzgauer-Fleisch der Land-wirtschaftskammer Kärnten gemeinsam mit kärntnerrind und dieTeilnahme bei der Fleischrindermesse sind Aktionen die zum Be -ginn dieser Erfolgsgeschichte beigetragen haben.Seit der Gründung des Pinzgauer-Mutterkuh Arbeitskreises

konnte man genau die Zahlen zu den anderen Rassen verglei-chen und man sieht was andere besser machen und kanndanach handeln. Ein Erfolg wie man sieht! Kontinuierlich habensich die Pinzgauer-Betriebe weiterentwickelt und verbessert undhaben im letzten Arbeitskreisjahr den höchsten Deckungsbeitragüber alle Arbeitskreise (Einsteller, Jungrinder, Fleckvieh und Cha-rolais) hinweg erzielt. Die zwei besten Betriebe waren Pinzgauer-Betriebe, sie konnten einen Deckungsbeitrag mit über 1.000,–Euro pro Kuh erzielen. Vor allem die niedrige Totgeburtenrate,eine hohe Abkalbequote und niedrige Gesundheitskosten sowienatürlich auch die Förderung für seltene Nutztierrassen von 140,–Euro pro Kuh (im neuen ÖPUL-Programm 180,– Euro pro Kuh)machen diesen Arbeitskreis so erfolgreich.Man muss aber auch sagen, dass diese erfolgreichen Pinz-

gauer-Betriebe ihre Schlachttiere großteils ab Hof oder über Mar-kenfleischprogramme (Nockfleisch) vermarkten und hier keineKlassifizierung der Schlachtkörper stattfindet. Bei den Tageszu-nahmen und der Fleischausbeute brauchen die Pinzgauer denVergleich zu anderen Rassen nicht zu scheuen, das Fleisch istanders verteilt und somit ist die EUROP-Klassifizierung für dasPinzgauer-Rind ein Problem.

Werbung bringt Erfolg

Viele Schauteilnahmen, der Arbeitskreis, gutes Zuchtvieh, Wer-bung und vor allem auch die Kontaktpflege zu Züchterkollegenaus dem In- und Ausland führten zu einem „Exportboom“ vorallem nach Deutschland, aber auch über die Landesgrenzen hin-aus sind die Pinzgauer aus Kärnten sehr gefragt. Quer durchÖsterreich verteilt, außer im Burgenland und Wien, sind KärntnerPinzgauer, vor allem Zuchtstiere, zu finden.Deutlich spürbar ist die Nachfrage nach gutem Zuchtmaterial

vor allem im Fleischbereich. Die intensive Zuchtarbeit im Fleisch-bereich, der Arbeitskreis Pinzgauer-Fleisch, die Fleischrinder-messe und natürlich auch der Bundessieg bei der Bundesfleisch-rinderschau 2013 in Wels kommen den Kärntnern zugute.

···· Kärntner Pinzgauer – ein Verkaufsschlager

Deutschland ein stark wachsender Markt

Mit der ersten Exkursion nach Deutschland sind die erstenKontakte mit den Züchterkollegen entstanden. Über die letztenJahre hinweg haben sich daraus viele Freundschaften entwickeltund die gegenseitigen Besuche wurden mehr. So waren im letz-ten halben Jahr die Kärntner Pinzgauer-Züchter auf Exkursion beieinigen Zuchtbetrieben in Deutschland und waren zusätzlich nochauf der Deutschen Bundes-Pinzgauer-Schau zu Besuch. Durchdie guten Kontakte in Deutschland hat es sich herumgesprochen,dass es in Kärnten sehr gute Qualität an Pinzgauer-Tieren gibt –vor allem im Fleischbereich – und die ersten Tiere haben dasauch bestätigt. Mittlerweile wurden in den letzten drei Jahren 39Pinzgauer-Tiere nach Deutschland exportiert. Es haben die neuenBesitzer bereits mit den Kärntner Tieren bei Ausstellungen undSchauen erfolgreich teilgenommen. Und die Krönung dieses bis-her sehr erfolgreichen Weges war dann der Bundessieg einesKärntner Stieres bei der Deutschen Bundesrasseschau Pinzgauerim Jänner 2015 in Ansbach und der Export von 13 Zuchttieren(darunter ein Zuchtstier der bei der Fleischrindermesse ersteigertwurde) am 24. März 2015 nach Wörth am Main. Weitere vorlie-gende Anfragen nach Kärntner Pinzgauern können derzeit garnicht erfüllt werden.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 43

Kärnten · Steiermark

Pinzgauer-Nutzungsarteinmal anders: Julia Engel aus Ober-bayern nutzt ihre Pinzgauer auch zumReiten.

Bei der 10. KärntnerFleischrindermessewurde „Libelle“ vonBernhard Fleisch-hacker aus Bodensdorfzu Nobert Üblerexportiert.

Internationale Pinzgauer-Familie

Dass sich durch die Pinzgauer-Zucht auch gute Freundschaftenentwickelt haben und die Bezeichnung als Pinzgauer-Familieberechtigt ist beweist auch die Aktion des Bundesverbandesdeutscher Pinzgauer-Fleischrinderzüchter. Sie waren von einemtragischen Schicksalsschlag eines Kärntner Pinzgauer-Züchters,den sie auch schon einmal besucht haben, derartig mitgenom-men, dass sie bei der Fleischrindermesse einen finanziellen Bei-trag zur Unterstützung dieser Familie dem Pinzgauer-ObmannHorst Schnitzer überreicht haben.Die Kärntner Pinzgauer-Zuchtbetriebe sind ein Beispiel wie man

mit Durchhaltevermögen, Ehrgeiz, konsequenter Zuchtarbeit mitQualitätsverbesserung und Werbung eine beinahe ausgestorbeneRinderrasse wieder marktfähig machen kann. Die 11. KärntnerFleischrindermesse hat auch die Qualität der Pinzgauer bestätigt,die ausgestellte Kollektion an Pinzgauer-Tieren braucht die Kon-kurrenz in Qualität und Tageszunahmen zu anderen Rassen nichtzu scheuen. Zusätzlich gewinnt der Charakter und gute Funda-mente immer mehr an Bedeutung, für diese Eigenschaften sinddie Pinzgauer nach wie vor bekannt.Mit der ersten Versteigerung von zwei Zuchtstieren, wobei einer

nach Deutschland exportiert wurde und einer von einem KärntnerZuchtbetrieb gekauft wurde, wurde ein weiteres Zeichen in derPinzgauer-Zucht gesetzt.Wenn man als Betrieb die Vermarktung der Pinzgauer auch

noch im Griff hat, ist das eine der wirtschaftlichsten Rinderrassen,wie es auch die Zahlen des Arbeitskreises zeigen.Für Informationen und eine Beratung über das Pinzgauer-Rind

wenden Sie sich an kärntnerrind ZVB, Telefon 04212 / 2215-15.

Ing. Georg Moser, kärntnerrind ····

···· Züchterstammtisch in der SteiermarkReger Gedankenaustausch in der steirischen Ramsau! Erfreulich viele Besucher folgten der Einladung zum Blasbichlerhof der Familie Knaus.

Am 3. Dezember 2014 trafen sich die steirischen Pinzgauer-Züchter zu einem Stammtisch am Betrieb Knaus, vlg. Blasbichler,in der Ramsau. Am Blasbichlerhof wurde man sehr herzlich auf-genommen und auch hervorragend bewirtet.Herbert Kraml, vlg. Wachlbacher, Rassevertreter der Pinz-

gauer in der Steiermark, freute sich über die rege Teilnahme ander Veranstaltung. Ganz besonders freute er sich, dass derObmann der ARGE Pinzgauer-Züchter, Ing. Christian Dullnigg,und auch der Geschäftsführer, Dipl.-Ing. Mathias Kinberger, dieEinladung angenommen haben um die steirischen Pinzgauer-Züchter zu informieren. Die beiden referierten über die wichtigstenThemen rund um die Zucht und Vermarktung.Die Züchter konnten mit den beiden Vortragenden auch ausgie-

big alle persönlichen Fragen zur Pinzgauer-Zucht diskutieren.Für 2015 einigte man sich eine Züchterexkursion nach Salzburg

zu organisieren.Abschließend lud Herbert Kraml die Züchter zu einer gemein -

samen Jause ein.

Ing. Fritz Baumann ····

Eine große Runde zeugt von Interesse und Gemeinschaft unter der Züchterschaft.

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Bayern

44 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

···· Erfolgreiche Bundesrasseschau in Ansbach/BayernPinzgauer setzen kräftiges Lebenszeichen!

Die Pinzgauer-Fleischrinderzüchter aus Deutschland setzten mitder ersten Veranstaltung dieser Art ein kräftiges Lebenszeichenund begeisterten durch die hohe Qualität der ausgestellten Tiere.Aufgetrieben wurden zehn Stiere, fünf Kühe – davon vier mit

Kalb bei Fuß und eine starke Gruppe von 18 Kalbinnen. Auf-grund der veterinären Bedingungen konnten nur sieben Züchteraus den Bundesländern Thüringen und Bayern an dieser Veran-staltung teilnehmen.Zahlreiche Jungzüchter aller Rassen beteiligten sich im Rahmen

eines Jungzüchtertriathlons an der Schau und hatten als eineihrer Aufgaben eine Gruppe von Pinzgauer-Kalbinnen zu reihen.Johannes Schmidt, Obmann der Interessengemeinschaft

deutscher Pinzgauer-Züchter, konnte neben Besuchern ausKärnten und Salzburg auch Gäste aus Dänemark begrüßen.Preisrichterin Anne Menrath vom Bundesverband Deut-

scher Fleischrinderzüchter hatte insgesamt acht Gruppenent-scheidungen zu treffen und dann die Bundessieger männlich,weiblich und Bundessieger Betriebssammlungen zu küren.In der ersten Kalbinnenklasse dominierte die genetisch horn-

lose Fenke von Norbert Uebler aus Hirschbach, die vor allemdurch eine gute Rumpftiefe, harmonisches Seitenbild und mit kor-rektem Fundament bestechen konnte.Die zweite Gruppe führte ein ebenso genetisch hornloses,

sehr schönes und ausgeglichenes Tier von Norbert Uebleran.In der dritten Klasse wurde die gehörnte Fanny von Marc Wild

an die Spitze gestellt, sie gefiel vor allem durch ihre Tiefe undLänge und korrektes Fundament.Schließlich siegte in der vierten Kalbinnengruppe Suse von

Johannes Schmidt aus Meiningen/Thüringen. Dieses Tierüberzeugte die Preisrichterin neben sehr gutem Fundament undguten Übergängen durch eine besondere Ausstrahlung.Bei den Kühen kam die Jungkuh Sydney von Johannes

Schmidt zum Zug. Sie war die jüngste in der Gruppe und mit 24 Monaten Erstkalbealter sehr gut entwickelt und mit perfektemEuter und Fundament ausgestattet.Aus diesen weiblichen Tieren kürte die souveräne Preisrichterin

Anne Menrath die Kalbin Suse zur Bundessiegering und Fenkezur Bundesreservesiegerin.Die Stiere wurden in drei Gruppen gerichtet, voran zwei Alt-

stiere in deren Klasse sich die Preisrichterin für den älteren undetwas rahmigeren und durchaus bekannten Stier dänischer Her-kunft, Bastian von Norbert Uebler entschied.Die zweite Klasse, besetzt mit Jungstieren ab 17 Monaten

wurde zum Highlight für österreichische Genetik. Die Entschei-dung fiel auf den genetisch hornlosen Basti von Marcus Mihmaus Tann/Rhön welcher den Stier im Herbst 2014 vom KärntnerZüchter Franz Tschernigg aus St. Michael/Lavanttal ankaufte.

Basti überzeugte durch bestes Fundament und eine super Aus-strahlung.Die jüngste Stiergruppe wurde von Bum, vom Züchter Martin

Güllich aus Burk, angeführt. Dieser punktete mit guter Tiefe undBreite sowie korrektem Fundament.In der anschließenden Bundessiegerwahl der männlichen Tiere

entschied sich Frau Menrath für den Stier Basti als Bundessie-ger und den Stier Bum als Bundesreservesieger.Als letzten Akt galt es die Bundessieger der Betriebssamm-

lungen mit drei und vier Tieren zu küren.Hier überzeugte die überaus harmonische und gut abge-

stimmte, sowie perfekt aufgestellte Gruppe von NorbertUebler und brachte somit den Bundessieg.Der Reservesieg ging ebenso verdient an Johannes Schmidt.An dieser Stelle sei allen Siegern, Reservesiegern sowie allen

Teilnehmern sehr herzlich zu dieser Veranstaltung gratuliert. Per-fekte Organisation und nicht zu unterschätzender Aufwand habenein eindrucksvolles und vor allem ein gelungenes Fest für diePinzgauer-Zucht möglich gemacht. Möge es Ansporn für weitereAktivitäten sein!

Thomas Sendlhofer ····

Siegerinnen derweiblichen Kategorie: vonlinks FENKE vonNorbert Ueblerund SUSE vonJohannes Schmidt.

BundessiegerBASTI von Marcus Mihm.

ReservesiegerBUM von Martin Güllich.

Der Sieg für die„Betriebssamm-lung“ wurde Norbert Ueblerzuteil.

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 45

Südtirol

Eine Gruppe von zehn Jungzüchtern brach am Samstag, 10. Jänner 2015 zu einer Lehrfahrt nach Salzburg auf. Auf demProgramm standen die Besichtigung von fünf Zuchtbetrieben unddie Teilnahme an der Vollversammlung der Pinzgauer-Jungzüch-tergemeinschaft.Angekommen in Zell am See wurde zuerst der Betrieb Schütt-

gut (Porsche) besichtigt. Der Verwalter Hermann Egger, welcherseit 14 Jahre im Betrieb tätig ist, führte die Jungzüchter durchden Stall, wo 220 Stück Pinzgauer-Rinder stehen. Zwei Melk-roboter melken zurzeit in durchschnittlich 3,3 Melkungen die 83Kühe, welche sich sehr leistungsbereit und mit Top-Eutern zeigen.1981 wurde ein Laufstall errichtet, 2009 wurde um- bzw. zuge-baut.Im Stall von Hannes Gensbichler, Oberhaus in Maishofen,

stehen 90 sehr typvolle, in Reinzucht gezüchtete Pinzgauer-Tiere,davon 27 Melkkühe. Bewundert werden konnte die Nachzuchtvom Stier Fasan, welche der Züchter vor allem aufgrund ihrerschönen Euter, der sehr guten Melkbarkeit und zufriedenstellen-der Milchleistung lobt.Alexander Gensbichler vom Perfeldhof hält 20 bis 25 Milchkühe

sowie 30 Stück Jungvieh. Einen Teil der Milch verkäst er imHerbst am Betrieb.16 bis 17 großteils reinrassige Pinzgauer-Kühe hält Rupert

Hasenauer. Der Betrieb produziert ausschließlich Heumilch.Letzte Station des Tages war der Grubhof der Familie Berger.

30 Pinzgauer-Kühe stehen im Stall, welche saisonal abkalben.Primäres Zuchtziel ist eine lange Nutzungsdauer. Besonderheit imBetrieb ist der Fütterungsroboter, der für jede Kuh einzeln dasFutter mischt.

···· Südtirols Pinzgauer-Jungzüchter besuchen Zuchtbetriebe in Salzburg

Die Pinzgauer-Jungzüchter im Stall von Rupert Hasenauer.

Kennzeichnend für die Betriebe dieser Region ist die Almbe-wirtschaftung und es wurden Zuerwerbe im Tourismus-Bereichgeschaffen.Die Jungzüchtergruppe aus Südtirol übernachtete in der Pen-

sion der Familie Berger. Am Sonntagvormittag konnte die Vollver-sammlung der Pinzgauer-Jungzüchtergemeinschaft besucht wer-den. Anschließend ging es wieder nach Hause. Es war ein sehrinteressantes und lehrreiches Wochenende für die Teilnehmer.

Martina Thaler ····

···· Südtirols Rinderzucht im Süden Italiens präsent

Ausstellungen und Messen nehmen für die Vermarktung vonZuchtrindern aus Südtirol einen immer größeren Stellenwert ein.Um für Südtirols Rinderzucht zu werben, beteiligte sich der Süd-tiroler Rinderzuchtverband vom 16. bis zum 19. April 2015 miteiner Gruppe von vier Grauvieh- und zwei Pinzgauer-Tieren ander Messe in Noci in Apulien. Noci ist für seine Landwirtschaftbekannt, vor allem auf dem Sektor der Rinderzucht. Die boden-ständigen Rassen Grauvieh und Pinzgauer zählten zu den soge-nannten Exoten, ergaben aber willkommene Farbtupfen in dersonst von den spezialisierten Milchrassen Holstein und Braunviehdominierten Region. Die Südtiroler Tiere haben bei den vielenbäuerlichen Besuchern großes Interesse geweckt. Die zwei Pinz-gauer-Tiere wurden wieder an denselben Betrieb wie im Vorjahrnach Goia del Colle verkauft. Es ist eine große Genugtuung zusehen, dass sich neben den bereits bestens bewährten SüdtirolerGrauvieh-Tieren, auch die Pinzgauer-Rinderrasse im Süden Itali-ens, in Konkurrenz mit den spezialisierten Milchrassen, bestensbewährt.

Südtiroler RinderzuchtverbandHerbert Lang, Geschäftsführer ····

Die zwei Pinzgauer-Tiere weckten großes Interesse.

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Südtirol

46 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Milchleistungsprüfung – 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014

Pinzgauer Kühe VA Milch kg Fett % Fett kg Eiweiß % Eiweiß kg Alter J/M Tage

1 212 5.628 3,95 222 3,43 193 2/7 2962 173 6.476 3,92 254 3,39 219 3/7 2943 und mehr 374 6.898 3,88 268 3,31 228 6/0 296Insgesamt 1.197 759 6.447 3,91 252 3,35 216 4/6 296

2012/2013 1.170 749 6.331 3,89 247 3,36 212 4/5 295Differenz +27 +10 +116 +0,02 +5 –0,01 +4 0/+1 +1

Die höchsten Milchleistungsbetriebe der Pinzgauer-Rasse

Betrieb Kühe VA Milch Fett Fett Eiweiß Eiweiß

kg % kg % kg

Stolzlechner Paul, Niederkofl, Ahrntal 24 15 8.945 3,92 351 3,37 301Obermair Josef, Obermair, Ahrntal 7 5 8.781 3,81 335 3,39 298Gatterer Franz, Starkl, Pfalzen 31 16 8.455 4,06 344 3,48 295Oberhollenzer Karl, Hochgruber, Mühlwald 20 13 8.418 4,09 344 3,53 297Bodner Peter, Huber, Pfalzen 25 14 8.152 3,87 316 3,47 283Hainz David, Ehrenreicher, Pfalzen 8 8 7.886 4,27 337 3,38 267Hofer Friedrich Johann, Rastbichl, Ahrntal 36 26 7.745 3,99 309 3,36 260Haller Siegfried, Oberwaidacher, St. Lorenzen 13 8 7.731 3,72 288 3,43 265Laimer Florian, Tratter, Dorf Tirol 52 38 7.465 3,74 279 3,42 255Ebenkofler Josef, Oberpichler, Ahornach 24 15 7.437 3,78 281 3,49 259Schwingshackl Thomas, Veider, Gsies 28 17 7.392 4,06 300 3,48 258Auer Stefan Josef, Kleinarzbacher, Ahrntal 39 34 7.328 4,10 300 3,44 252Baur Gruber Veronika, Branter, Prags 17 8 7.322 3,51 257 3,26 239Kirchler Gregor, Weißenbachl, Ahrntal 19 13 7.269 3,75 273 3,25 236Unterhofer Jakob, Großgasteiger, Mühlwald 24 18 7.227 4,19 303 3,45 249

Pinzgauer-Kühe mit über 75.000 kg Milch Lebensleistung – erreicht im Jahr 2014

Name HB-Nummer geboren Vater Laktation Milch kg Besitzer

Winea* IT021000817124 25. 5.00 Rally R 11 107.936 Gatterer Franz, Starkl, PfalzenTaube ITBZ0000711730 19. 3.99 Greif 13 96.718 Wierer Franz J., Kofler i. d. Linde, RasenWeide ITBZ0000453106 15. 9.97 Lutz 12 92.089 Ebenkofler Josef, Oberpichler, AhornachWeix IT021000805561 25. 2.00 Bingo 11 83.722 Ebenkofler Josef, Oberpichler, AhornachRosalia IT021001129726 21.12.02 * 8 76.785 Oberhollenzer Karl, Hochgruber, MühlwaldSpezi IT021001301228 20.10.03 Maltus 7 76.103 Obermair Josef, Obermair, Ahrntal

···· Pinzgauer Herdebuch- und Leistungsdaten 2014

Betriebe mit MLP 111Aufzuchtbetriebe 23Mutterkuhbetriebe 35insgesamt Mitglieder 169HB-Stiere 10Kontroll-Kühe 1.197

Neupunktierungen 256Kühe über 36 Monate 950Rinder 24 bis 36 Monate 275Rinder 12 bis 24 Monate 303Rinder 0 bis 12 Monate 309HB-Tiere insgesamt 1.847

Herdebuchstand zum 31. Dezember 2014 – Pinzgauer

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 47

Südtirol

Punktierungsergebnisse

Die höchstbewerteten Pinzgauer-Erstlingskühe

Name Vater Punkte AE RC KK EU Besitzer

NICKI Astor 86 M + + M Hofer Friedrich Johann, Rastbichl, St. JohannSISSY Lotus 85 M M M + Ploner Josef, Moar, LajenBELLA Lenktor 85 M + + + Ploner Josef, Maor, LajenLONDON Bimark 85 + + + M Ploner Matthias, Tantscher, LajenDALIA Lenta 85 M + + M Haller Siegfried, Oberwaidacher, St. LorenzenLILA Monky 85 M + + M Gatterer Franz, Starkl, PfalzenKAISERIN Lotus 85 M + + M Bodner Peter, Huber, PfalzenFINKE Astor 85 M + + M Gatterer Siegfried, Starkl, PfalzenFINKE Unbekannt 85 + + + M Oberhollenzer Karl, Hochgruber, MühlwaldAMSL Lenta 85 + + + M Kirchler Hermann, Meraleiter, AhornachMENTA Astor 85 + + M M Ebenkofler Josef, Oberpichler, AhornachFANI Rubin 85 M + + M Stolzlechner Paul, Niederkofl, SteinhausFALORIA Mokka 85 M M + + Stolzlechner Paul, Niederkofl, SteinhausFRIEDA Lenta 85 M + M + Stolzlechner Paul, Niederkofl, SteinhausEDELRAUSCH Rubin 85 M + + M Auer Stefan Josef, Kleinarzbacher, St. JohannNADIN Lotus 85 + + + M Hofer Friedrich Johann, Rastbichl, St. JohannMILKY Mokka 85 M + + + Hofer Friedrich Johann, Rastbichl, St. JohannFRECH Mokka 85 + + M M Obermair Josef, Obermair, AhrntalZETTE Astor 85 + + + M Wierer Franz Josef, Kofler i. d. Linde, AntholzTESSA Kevin 85 M M + + Steurer Margareth, Wirthof, OlangSTOCKE Adonis 85 M M + + Schwingshackl Thomas, Veider, GsiesMARY Jotan-Red 85 + + + M Schwingshackl Thomas, Veider, GsiesSANDY Mato 85 M M + + Lamp Florian, Jogler, Gsies

Die höchsten Pinzgauer-Nachpunktierungen

Name Vater Punkte AE RC KK EU Besitzer

EDELWEISS Biran 88 M + O M Schwingshackl Thomas, Veider, GsiesSAMIRA Lotus 88 M + M M Taschler Werner, Taschler, ToblachGLORIA Moredo 88 O + + M Bodner Peter, Huber, PfalzenNORA Kevin 88 + + M O Steger Andreas, Moaregger, AhrntalGLOCKNERIN * 87 M M + M Oberhollenzer Karl, Hochgruber, MühlwaldROSAMUNDE Lotus 87 + + O M Hofmann Elmar, Hirber, GsiesRAIM Biran 87 M + + M Wieser Steinkasserer R., Außerwieser, Rasen AntholzGUNDULA Lotus 87 + B M M Bodner Peter, Huber, PfalzenSEGEN Joyboy 87 M + + M Laimer Florian, Tratter, Dorf TirolSEGEN Biston 87 + + M M Ploner Matthias, Tantscher, LajenENTE Brutus 87 M M + O Schenk Meinhard, Zehentner, Lajen

Südtirols Pinzgauer-Zucht im Internet:www.rinderzuchtverband.it

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48 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Schweiz

···· Pinzgauer-Informationstag in Oberschan/SchweizReges Interesse beim „Aktionstag Bodenseeraum“.

Der 2013 ins Leben gerufene Aktionstag fand heuer seine Fort-setzung in der Schweiz. Gut 30 Interessierte trafen sich im Berg-restaurant der Familie Tischhauser in Oberschan, einer kleinenGemeinde im Kanton St. Gallen gegenüber dem Freistaat Liech-tenstein.Glücklicherweise waren die Vortage von sehr warmer Föhnströ-

mung geprägt und somit war die Zufahrt trotz Schneefalls in denNachtstunden problemlos möglich.Nach einer kurzen Begrüßung stellten sich die Teilnehmer

selbst kurz vor und berichteten von ihren Erfahrungen mit denPinzgauern. Dabei kamen die Vorzüge der Rasse ganz gut insBlickfeld. Die Pinzgauer werden sowohl in Milch- als auch in Mut-terkuhbetrieben gehalten, wobei einige Betriebe ausschließlichPinzgauer-Rinder halten.In einem Kurzvortrag informierte Zuchtberater Thomas Sendl-

hofer über das aktuelle Verbands- und Zuchtgeschehen underklärte im Anschluss das lineare Bewertungssystem derNachzuchten und die Stiermutterbedingungen.

Mittlerweile ein fixer Bestandteil in der Pinzgauer-Szene – der Infor-mationstag für den „Westen“ – heuer in Oberschan/Schweiz.

Ein schöner Kontrast – Mutterkuh der Familie Freuler.

Präsentierte sich tief winterlich – der Maiensäss von Irma und Michael Freuler.

Mathias Kinberger, Geschäftsführer der ARGE Pinzgauer,erläuterte in seinem Statement die Zuchtwertschätzung, die sichstetig weiterentwickelt und mittels moderner Methoden künftignoch mehr Sicherheit erwarten lässt.In einem weiteren Programmpunkt wurden die derzeit in der

Ausgabe befindlichen geprüften Besamungsstiere vorgestellt,sowie das Programm der im Spätsommer in Italien und Südtirolstattfindenden internationalen Pinzgauer-Direktoriumssitzung,das auch einige touristische Highlights bietet.Die Bekanntgabe der Termine für die nächste Zeit und die Prä-

sentation einer Fotoschau der Aktivitäten der Jungzüchter ausdem vergangenen Jahr rundeten die Veranstaltung ab.Nach einem vorzüglichen Mittagessen nahm man gerne die

Einladung zu einem Betriebsbesuch bei Irma und MichaelFreuler an, die mit ihrem Betrieb auf knapp 1.000 m Seehöhe liegen. Sie bewirtschaften eine kleine Landwirtschaft mit einigen

Mutterkühen und Nachzucht, davon sind vier Pinzgauer undzwei davon mit schwarzer Farbe. Die Familie betreibt die kleineGastwirtschaft „Maiensäss“ die inmitten einer schönen Naturland-schaft liegt und bei gutem Wetter eine tolle Aussicht auf die um -liegenden Berge und das Rheintal bietet. Leider war uns dieseAussicht nicht gegönnt, denn Nebel und Schneefall beeinträchtig-ten die Sicht.Trotzdem entwickelte sich ein breiter Meinungsaustausch bei

der Besichtigung der Tiere und bei der anschließenden Kaffee-pause im Maiensäss.Ein Dankeschön an dieser Stelle an die Familie Freuler für die

Organisation und Gastfreundschaft und weiterhin viel Elan in derPinzgauer-Zucht.

Thomas Sendlhofer ····

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 49

Schweiz

Die diesjährige Generalversammlung des Schweizer Pinzgauer-Züchtervereins fand diesmal in Ehrendingen, Kanton Aargau, am21. März 2015 statt.Um 10.30 Uhr fanden sich einige Mitglieder im Restaurant

Engel in Ehrendingen ein. Der Präsident Matthias Zimmermannbegrüßte die anwesenden Mitglieder und es wurde zügig durchdie einzelnen Traktanden gegangen. Ein wesentlicher Punkt wardie Wahl des Vorstandes.Der gesamte Vorstand stellte sich für die nächsten vier

Jahre zur Wiederwahl und wurde dann auch einstimmiggewählt.Außerdem wurde Ort und Termin für das diesjährige Sommer-

treffen vereinbart. Auch eine Vereinshomepage stand wieder zurDiskussion.Pünktlich um 12.00 Uhr trafen dann die Familienangehörigen

ein und wir konnten ein sehr feines und wunderbares Mittagessengenießen.Dann ging es weiter auf den Sonnenberghof der Familie Zim-

mermann, wo uns Matthias seinen Betrieb vorstellte.Er konnte den Betrieb 2007 von seinem Vater übernehmen und

seither immer wieder vergrößern. Im Moment leben 321 Milch-kühe unterschiedlichster Rassen und deren Kreuzungen, einguter Teil Pinzgauer, auf dem Betrieb.Das züchterische Ziel ist eine robuste, alptaugliche Zweinut-

zungskuh, da die Kühe im Durchschnitt 100 Tage auf neunverschiedenen Alpen im Tessin verweilen.Außerdem leben noch ein Pinzgauer-Zuchtstier, 18 Ziegen

und 20 Hühner auf den Hof. Die rund 65 männlichen Kälber wer-den für die Großviehmast aufgezogen, die weiblichen Aufzucht-kälber werden nach einer gewissen Zeit auf einen anderen Rin-deraufzuchtbetrieb gegeben.Familie Zimmermann bewirtschaftet 68 ha Land, davon sind

25% ökologische Ausgleichsflächen. Den Großteil aber – nebeneinige Ackerbauflächen – machen sehr intensive Futterwiesenaus. Außerdem wird mit einigen Betrieben in der näheren Umge-bung zusammengearbeitet, welche Futter liefern und teils anfal-lenden Hofdünger abnehmen.Während die Kühe auf dem Betrieb in Ehrendingen sind, wird

mit Unterstützung von zwei Angestellten Industriemilch herge-stellt, in den Sommermonaten hingegen wird auf der Alp feinsterAlpkäse erzeugt. In dieser Zeit weilen auch immer österreichischePraktikanten auf dem Betrieb, um der Familie bei der Arbeit zuhelfen.Es war für viele von uns sehr eindrücklich, in welchen Dimen-

sionen hier Milchwirtschaft betrieben wird, vor allem aber sehrbeeindruckend, dass Matthias Zimmermann trotz dieser großenHerde den Bezug zu den einzelnen Tiere nicht verloren hat, ganzim Gegenteil, er konnte zu den einzelnen Tieren ganz genau überAbstammung, Milchleistung, oder anderen Besonderheiten Aus-kunft geben.Nach der interessanten Betriebsführung sind wir noch bei Kaf-

fee und Kuchen gemütlich zusammengesessen. An dieser Stelleauch noch ein großes Dankeschön an Monika Zimmermann, siehat uns mit verschiedenen selbstgebackenen Kuchen verwöhnt.Gegen 16.00 Uhr haben sich dann die ersten wieder auf den

Heimweg gemacht. Es war wieder einmal ein schöner und inter-essanter Tag und so möchte ich mich im Namen aller Mitgliedernochmals bei Familie Zimmermann für die herzliche Gastfreund-schaft bedanken.

Barbara Jenni ····

···· 4. Generalversammlung Pinzgauerrind SchweizEindrucksvoller Besuch am Sonnenberghof der Familie Zimmermann!

Kreuzungskuh aus Rat x Braunvieh in der 4. Laktation.

Hofanlage von Matthias Zimmermann, Sonnenberg in Aargau.

Kamper-Tochter in der 2. Laktation.

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50 ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015

Schweiz

···· Geglückte Rassenumstellung in der SchweizAm Hof von Familie Engel-Stiegener tummeln sich nur mehr Pinzgauer-Rinder!

Im Dezember letzten Jahres erreichte uns eines Tages eine sehrnette Mail von Erwin Engel-Stiegener, Pinzgauer-Züchter aus St. Antönien im Kanton St. Gallen. Diese möchten wir an dieserStelle gerne veröffentlichen:„Vor zwei Tagen haben wir die letzte Braunvieh-Kalbin verkauft,

somit sind wir jetzt ein reiner Pinzgauer-Zuchtbetrieb.Der letzte Sommer ist ja irgendwie auch vorbeigegangen, jetzt

müssen wir nur noch das miserable Heu verfüttern und auf einenbesseren Sommer hoffen! Fertig gejammert!Mit den Pinzgauern geht’s gut und jetzt haben die ersten zwei

Kalbinnen, die bei uns geboren sind, gekalbt und wir sind sehrzufrieden mit ihnen. Leider hat es noch keine Kuhkälber vondenen gegeben, aber sie sind ja erst am Anfang ihrer Karriere.Ich habe gerade unter den Terminen gesehen, dass es wieder

ein Treffen im Bodenseeraum gibt, das mich sehr freut. Der Kon-takt unter den Züchtern ist mir halt schon sehr wichtig. Wir warenjetzt im Herbst auch bei einem Pinzgauer-Züchter in Vorarlberg(Norbert Heidegger in Möggers) und sie kamen auch uns besu-chen.“

Erwin Engel-Stiegener ····

Haben große Freude mit ihren Pinzgauern – Florian und Simon von Erwin und Vroni Engel-Stiegener.

···· Tier und Technik 2015 in St. GallenPinzgauer behaupten sich in der Schweiz!

Auch heuer wieder waren die Pinzgauerein Blickfang auf der größten SchweizerFachmesse für Landwirtschaft und Tier-haltung in St. Gallen.Ein neuer Standplatz neben den

Schweizer Kühen bot den österreichi-schen Zuchttieren der Rassen TirolerGrauvieh, Tux-Zillertaler und Pinzgauereine tolle Werbebühne.Die Pinzgauer-Rasse wurde durch zwei

sehr starke Typtiere vertreten. EineGrimm-Tochter zum zweiten Kalb vomBetrieb Martin Resch, Lehen in Thu-mersbach, und eine Randolf-Tochtervom Aufzuchtbetrieb Christian Egger,Schweiberg in Saalfelden, verkörpertenden gewünschten Doppelnutzungscharak-ter mit guten Euteranlagen und bestemFundament.Der Stand der Rinderzucht Austria ist

jedes Jahr ein Treffpunkt für Züchter, Hal-ter und Interessierte am Pinzgauer-Rind.Die Nachfrage für den Mutterkuh-

aber auch Milchbereich ist ungebro-chen stark. Eine stabile und vor allemgutmütige Kuh im mittleren Leistungsbe-reich für den Einsatz im Berg- und Alpbe-trieb ist ein nachgefragtes Produkt. Sowurden auch die zwei Tiere, die von derSchweizer Viehhandelsfirma Hinder impor-tiert wurden, direkt auf der Messe ver-kauft.

Der neue Fachausschussobmann Hannes Hofer überzeugte sich vom guten Messeauftritt der Pinzgauer in St. Gallen.

Das Messeteam der ARGE Pinzgauer-Rind (Mathias Kinberger und Peter Alten-berger) wurde heuer vom neuen Pinz-gauer-Fachausschussobmann HannesHofer unterstützt. In vielen Gesprächenwurden Interessierte über die Qualitätendes Pinzgauer-Rind aufgeklärt.Aufgrund des Interesses kann mit wei-

teren Exporten in die Schweiz gerechnetwerden. Die nachgefragten Exporttieresind Kalbinnen und junge Kühe im Dop-

pelnutzungstyp, meist enthornt und rein-rassig belegt. Vereinzelt werden auchTiere mit schönen Hörnern gesucht.Ein Dankeschön den Tierbetreuern

Wolfgang Oberhofer und ChristianHuber, den Mitarbeitern des TirolerGrauviehzuchtverbandes für die guteZusammenarbeit sowie der RinderzuchtAustria für den Messeauftritt.

Mathias Kinberger ····

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ARGE Pinzgauer 236/237 1/2015 51

Schweiz

···· FERBA-Tagung 2015Heuer im schweizerischen Wallis mit traditionellem Kuhkampf!

Einmal im Jahr treffen sich die Vertreter der europäischen Bergrinderrassen – diesmal im schweizerischen Wallis.

Im Mittelpunkt der heurigen Tagung standen die Eringer … … welche für den traditionellen Kuhkampf gezüchtet werden.

Von 8. bis. 9. Mai fand im Kanton Wallis in Chateauneuf beiSion die jährliche Tagung der FERBA statt. Organisiert wurde dasTreffen durch den dort beheimateten Eringer-Zuchtverband.In der FERBA (Europäischen Förderation der Bergrinderrassen

des alpinen Systems) sind Zuchtorganisationen der speziellenBergrinderrassen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Schweizund Österreich zusammengeschlossen. Österreich ist dabei ver-treten durch die drei Rassen Tiroler Grauvieh, Pinzgauer und Tux-Zillertaler.Ziel der FERBA ist die überregionale Interessensvertretung

der Rassen des Berggebietes auf nationaler wie euro-päischer Ebene. Den Vorsitz haben Giovanni Battista Polla alsPräsident und Dr. Italo Gilmozzi (beide Zuchtverantwortliche derRendena-Rasse aus Italien) als Direktor.Im Rahmen der Generalversammlung fanden auch Ergänzungs-

wahlen statt. So wurde für den verstorbenen Ing. Otto Hausegger

sein Nachfolger beim Tiroler Grauvieh-Zuchtverband Ing. RaphaelKuen in den FERBA-Vorstand gewählt.Professor Alessandro Bagnato von der veterinärmedizinischen

Universität in Mailand stellte bei der Generalversammlung dasProjekt „NetAlpineCattle“ vor. Es soll die genetische Differenzie-rung bei den Bergrinderrassen unterstützen und ihre Alleinstel-lungsmerkmale im zukünftigen Konkurrenzdruck zur konventionel-len Produktion hervorheben.Bereits vereinbart wurde der Tagungsort der nächsten FERBA-

Tagung 2016. Sie findet im Tiroler Zillertal bei den Tux-Ziller -taler-Züchtern statt. Anschließend an die Tagung fand in Aprozdas große kantonale Finale der Eringer-Kuhkämpfe statt. Rund15.000 Besucher zeugen vom großen Interesse für die große Tradi-tion des Kuhkampfes und für die Eringer-Rasse im Kanton Wallis.

Christian Moser, Rinderzucht Tirol ····

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