32
Reportage Mädchenhandel auf den Philippinen – die verkaufte Kindheit Erfolgsgeschichte vom Balkan Tung Shqipëri Tschüss Albanien! Das Team vom Plan Shop Ganz aufs Schenken eingestellt Dezember 2007 Nummer 4 Jahrgang 17 Aktuelle Informationen für Plan-Paten PlanPost

Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

ReportageMädchenhandel auf den Philippinen –die verkaufte Kindheit

Erfolgsgeschichte vom BalkanTung Shqipëri – Tschüss Albanien!

Das Team vom Plan ShopGanz aufs Schenken eingestellt

Dezember 2007Nummer 4Jahrgang 17

A k t u e l l e I n f o r m a t i o n e n f ü r P l a n - P a t e n

PlanPost

Page 2: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

2 PlanPost Dezember 2007

I N E I G E N E R S A C H E

Grußwort

Liebe Leserinnen und Leser,Plan Deutschland schreibt seit seinem BestehenJahr für Jahr seine Erfolgsgeschichte fort – dankIhrer Hilfe! Wir konnten auch das Finanzjahr2007 (1.7.2006 bis 30.6.2007) sehr erfolgreichabschließen. Für Ihren Überblick hier die erstenZahlen: Per 30. Juni 2007 betreute Plan 248.589Patenschaften, das sind 15.792 mehr als 2006.Die Einnahmen lagen bei 74,8 Millionen Eurogegenüber 73,2 Millionen Euro im Vorjahr, das istein Plus von 2,2 Prozent. Der Kostenanteil sankleicht von 18,3 Prozent auf jetzt 18,2 Prozent.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat Plan ein weiteres Maldas DZI Spenden-Siegel zuerkannt. Es bestätigt Plan Deutschland geprüfteTransparenz und Wirtschaftlichkeit im Spendenwesen. Die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers(PwC) erteilte Plan Deutschland ein uneingeschränktes Testat. Unser Rechen-schaftsbericht zum Finanzjahr 2007 erscheint im kommenden März und istdann selbstverständlich auch auf unserer Website zu finden. Zudem erhaltenSie die wesentlichen Daten des Berichts mit der nächsten Ausgabe der PlanPost. Und die Zuwendungsbestätigung für das Kalenderjahr 2007 bekommenSie bis Mitte Februar 2008.

Wir bedanken uns sehr herzlich für Ihr Vertrauen und Ihre Treue

Ihr Rainer Funke Schatzmeister von Plan Deutschland

Entwicklungs-politische Bildung 1,6%

81,8 %weitergeleitetMittel

Information,Öffentlichkeitsarbeit,Spendergewinnung 8,0% Personal und Verwaltung 6,5%

Patenbetreuung und Kommunikation 2,1 %

Die Zahl der Menschen, die von Plans Arbeitüberzeugt sind, steigt und steigt. Seit derGründung von Plan Deutschland 1989 sindvon Jahr zu Jahr mehr Patinnen und Patenhinzgekommen, die Kinder, ihre Familienund Gemeinden in den mittlerweile 49Partnerländern unterstützen. Vor wenigenWochen, kurz vor Drucklegung dieser Aus-gabe der Plan Post, begrüßte Plan die Patinmit der 250.000sten Patenschaft: SabineHanisch aus Hildesheim.

Das Patenkind von Sabine Hanisch ist die sechs-jährige Mairame aus dem Senegal. Der Gedan-ke, bei Plan eine Patenschaft zu übernehmen,beschäftigte die 37-jährige Versicherungskauf-frau schon länger. Aufgrund einer Broschürevon Plan schaute sie sich die Website an: „Das,was ich über die Arbeit von Plan in Erfahrungbringen konnte, gefiel mir“, erklärt SabineHanisch. „Ich wollte nicht ins Leere spenden.Mir war wichtig, ein Feedback zu bekommen.Zu wissen, wohin mein Geld geht und was damit

passiert. Zufällig kam ich in einem Gespräch miteiner Kollegin auf das Thema Patenkind und aufeine mögliche Patenschaft über Plan.“ Eine Woche darauf hatten beide Kolleginnen

Auszeichnung für Plan Deutschland

Transparenzpreis 2007Transparent und offen über die eigene Arbeit zu berichten, das iststets aufs Neue das Ziel von Plan Deutschland – zum Beispiel mitPublikationen wie der Plan Post und insbesondere seinemRechenschaftsbericht. Das gelingt sehr gut, befand erneut dieWirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewater-houseCoopers (PwC). Sie vergab in Berlin zum dritten Mal ihrenTransparenzpreis unter Spendenorganisationen. Plan Deutsch-land gehört zu den Top 5 beim Transparenzpreis 2007.Plan-Vorstandsvorsitzender Dr. Werner Bauch: „Es ist uns sehrwichtig, unseren Patinnen und Paten, Spendern und Freundenunsere Arbeit verständlich zu machen.“ Hans Wagener, Sprecherdes Vorstands von PwC, erklärte, das Niveau der Berichterstat-tung sei nochmal deutlich gestiegen. Die Spender erhielten nunnoch bessere Informationen.

Patin SabineHanisch ausHildesheimund ihrPatenkindMairame aus demSenegal.

Der erste Brief ist schon geschrieben

Die 250.000ste Patenschaft

unabhängig voneinander eine Patenschaft über-nommen und von Plan bereits die Unterlagenzugeschickt bekommen. „Das war eine Überra-schung! Wir trafen uns am Montag wieder –und waren bereits Patinnen. Gegenseitig zeig-ten wir uns die Bilder unserer Patenkinder“,erzählt Sabine Hanisch. Einen Wunsch, aus welchem Land das Paten-kind kommt, hatte Sabine Hanisch nicht. „Da,wo es momentan am nötigsten ist“, teilte siemit. Die Auswahl überließ sie Plan, aber: „Aufjeden Fall sollte es ein Mädchen sein, weilMädchen in den meisten Ländern benachteiligtsind.“ Die Möglichkeit, zu Mairame Kontakt auf-nehmen zu können, ist der Patin wichtig. EinBrief in den Senegal war schon wenige Tagespäter verfasst.

Page 3: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

Marianne M. Raven.Geschäftsführerinvon PlanDeutschland, mit Nandima in Sri Lanka

Liebe Leserinnen und Leser,unsere Arbeit in den Partnerländern dreht sich um ein Ziel:die Verwirklichung der Kinderrechte. Plan Deutschland setztsich dabei besonders für die Förderung von Mädchen ein. Sie

sind in vielen armen Regionen der Welt stärkerbenachteiligt als ihre Brüder.

Beispiele für unseren Ansatz, Mädchen wieJungen gleiche Chancen für eine gute Lebens-perspektive zu verschaffen, können Sie in vielenBerichten und Reportagen der Plan Post lesen. Indieser Ausgabe empfehle ich Ihnen besondersdie Philippinen-Reportage der „Lisa“-Mitarbeite-rin Viola Liesen ab Seite 4. Und entdecken Sieauf Seite 12, wie sich Fußball-Weltmeisterin

Sonja Fuss für Mädchen-Fußball-Projekte in Afrika undLateinamerika einsetzt.

Hilfe zur Selbsthilfe ist immer eine Unterstützung auf Zeit.Wenn die gesetzten Ziele in einer Region erreicht sind, ziehtsich Plan zurück. Dies geschieht im kommenden Jahr inAlbanien. Lesen Sie dazu unseren Bericht ab Seite 18.

Wir freuen uns sehr, die 250.000ste Patin begrüßen zu kön-nen. Mehr als 250.000 Patenschaften in Deutschland – vonüber 1,2 Millionen weltweit. Liebe Patinnen und Paten, Siealle machen die Arbeit von Plan erst möglich.

Plan Deutschland wünscht Ihnen eine friedvolle Adventszeitund einen guten Start ins neue Jahr.

Herzlichst, Ihre

PS: Falls Sie noch ein schönes Geschenk für sich oder IhreLieben suchen, schauen Sie in das beiliegende Angebotsheftdes Plan Shop. Mit dem Verkauf der Artikel exklusiv fürPatinnen und Paten werden Projekte in unseren Partner-ländern gefördert.

Plan International Deutschland e. V.Postfach 60 20 09 • 22220 HamburgBramfelder Straße 70 • 22305 HamburgTel.: 0 40 - 611 400 • Fax: 0 40 - 611 40 140Internet: www.plan-deutschland.deE-Mail: [email protected]

Für Paten in der Schweiz:Konto 33 33 33-01, Crédit Suisse Zürich-Werdmühleplatz (BC - 4879)

Für Paten in Österreich:Konto 16 01 78 81 Raiffeisenverband Salzburg reg. Gen. mbH(BLZ 35 000)

Für Paten in Deutschland:Konto 0 105 010 204, Postbank Hamburg (BLZ 200 100 20)

Für Auslandsüberweisungen:IBAN DE26 2001 0020 0105 0102 04BIC PBNKDEFF200

Redaktion:Marianne M. Raven, Dr. Thomas Klett, Ute Kretschmann

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Barbara Baden, Ulrike Breitbach,May Evers, Daniela Hensel, SamiaKassid, Line Kippes, Helge Ludwig,Antje Lüdemann-Dundua, JensRaygrotzki, Antje Schröder, Dr. Anja Stuckert, Marc Tornow,Claudia Ulferts, Barbara WesselGestaltung: Jürgen Hellge

Titelfoto: Mädchen und Jungeaus EcuadorFoto: Mattias Olsson

Produktion/Druck:VVA, DüsseldorfDie Plan Post wird gedruckt auf 100% Recyclingpapier

ImpressumPlan Post Nr. 4, Jahrgang 174 Ausgaben jährlich (inkl. Rechenschaftsbericht)Vertrieb für Paten kostenlos

Herausgeber:Plan International Deutschland e. V.

Vorstand:Dr. Werner Bauch (Vorsitzender), Dr. Hans G. Schönwälder (1. Stv. Vorsitzender), Dr. Thomas Klett (2. Stv. Vorsitzender),Rainer Funke (Schatzmeister), Antje Arold-Hahn, Dr. h. c. Axel Berger, Dr. Christoph Börsch, Prof. Dr. ConnyMayer-Bonde, Prof. Dr. Jürgen Strehlau

Geschäftsführung:Marianne M. Raven, Andreas Ahrend

Plan

Plan International ist als eines der ältesten Kinderhilfswerkein 49 Ländern tätig, unabhängig von Religion und Politik.Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit finanziertPlan nachhaltige und kindorientierte Selbsthilfeprojektehauptsächlich über Patenschaften sowie auch überEinzelspenden und öffentliche Mittel. Von den weltweit 1,2 Millionen Kinderpatenschaften betreut die deutschePlan-Organisation mehr als 250.000 und erreicht damit inden Programmgebieten über zwei Millionen Menschen.Bundespräsident Horst Köhler übernahm von seinemAmtsvorgänger die Patenschaft für das millionste Plan-Patenkind. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragenhat Plan International Deutschland e.V. das DZI Spenden-Siegel zuerkannt. Es steht für geprüfte Transparenz undWirtschaftlichkeit im Spendenwesen.

Inhalt

ReportagePhilippinen: Die verkaufte Kindheit 4

AktuellesPlan fragt Paten Friedrich von ThunClassic Cares 10

Mädchen-Fußball-ProjekteWeltmeisterin Sonja Fuss unterstützt Nachwuchs-Kickerinnen 12

Mädchen-FondsGhana: Zukunft braucht Bildung 13

AusstellungenWeil wir Mädchen sind ... in Leipzig 14

PatenporträtBehinderten-Stammtisch aus Bremen-Lilienthal 15

Engagement für PlanDie Ombudsfrau berichtet 16Fit mit PlanPlan sagt danke 17

Grundsätze der ProgrammarbeitAbschied von Albanien 18

StiftungszentrumEin großer Unternehmer mit Herz für Kleinunternehmerinnen 22

AktionsgruppenSpendenschlange für Bildung Nachruf Heide-Rosemarie Schäfer 24

Schüler aktivRote Hände gegen Kindersoldaten 26

JugendforumEine aktive Gruppe stellt sich vor 27

Plan ShopGanz aufs Schenken eingestellt 28

FirmenkooperationBio-Großhändler Weiling 29

Aus aller WeltÜberschwemmungen in Afrika und Südasien Hurrikans und Kältewelle in Lateinamerika 30

SpendenaufrufNicaragua: Geburtsurkunde für alle 32

PlanPost Dezember 2007 3

Page 4: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

4 PlanPost Dezember 2007

Mädchenhandel auf den Philippinen

Die verkaufte Kindheit

R E P O R T A G E

In der Hoffnung auf einegute Zukunft warten sieauf die Fähre nach Manila.Doch viele solcherMädchen erwartet dortein Leben in Ausbeutung(großes Foto).

Marcelina (Name geändert, d. Red.)lernt im Schutzhaus, wieder Vertrauen zu fassen (links).

Page 5: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 5

Kinderarbeit und Kinderhandel – weltweit werden damit kriminelle Geschäfte gemacht. Allein auf den Philippinenmüssen Schätzungen zufolge 2,4 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten, teilweise unter kaum vorstellbarenBedingungen. Viele, vor allem Mädchen, werden als Haushaltshilfe ausgebeutet, sexueller Gewalt ausgeliefert oderin Bars und Bordelle verschleppt. Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum einProjekt zur Prävention dieser Form moderner Sklaverei. Viola Liesen, Mitarbeiterin der Zeitschrift „Lisa“, hat beieinem Besuch mit betroffenen Mädchen gesprochen.

Page 6: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

6 PlanPost Dezember 2007

In armen Regionenauf dem Land gebenviele Familien ihreKinder vermeintlichenArbeitsvermittlern mit– im guten Glauben,sie hätten in der Stadtein besseres Leben(links).

Auf dem Hinterteil ihrer schlabbrigen wei-ßen Jogginghose steht in hellblauenBuchstaben das Wort „sexy“. Seltsam

anrührend. Denn der magere Körper in derSchlabberhose gehört eher einem kleinenMädchen. Marcelina (die Namen der Mädchensind aus Gründen des Schutzes geändert,d. Red.) ist 17, aber ihre Figur ist die einerZwölfjährigen. Knochige Schultern, kein Busen,schmale Hüften, staksige Beine. Ihre dünnenÄrmchen umschlingen zärtlich einen abgewetz-ten Teddy. Auf dem weißlackierten Etagenbettim Halfway House, dem Kinderschutzhaus amHafen von Matnog, liegen fein säuberlichSchulbücher und Hefte. An den Wänden hängenbunte Zeichnungen.

Die Luft ist stickig hier oben in dem großenSchlafsaal, wo mehr als ein Dutzend jungeMädchen Zuflucht gefunden haben. Die Sonneknallt vom Himmel, das Thermometer misst 36Grad, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 98 Prozent.Im Schafsaal surrt ergebnislos ein Ventilator.

Aber für Marcelina und ihre Leidensgenossin-nen ist hier der Himmel auf Erden. Für sie istdas Kinderschutzhaus in Matnog wirklich ein„Hafen“. Ein Hort, um zu vergessen, was siedurchgemacht haben.

Marcelina war gerade elf, als ein Nachbar beiihren Eltern anklopfte und fragte, ob er dieKleine nicht als Hausangestellte mit nach Manilanehmen könne. Für einen Monatslohn von1.000 Pesos. Der Vater, der als Feldarbeitergerade mal 100 philippinische Pesos (ca. 2,20Euro) am Tag nach Hause bringt, war glücklich.Wenigstens eines seiner zehn Kinder sollteAussicht auf ein besseres Leben haben.

„Sklavenarbeit“ ohne LohnDoch in Manila angekommen, begann für dasMädchen ein Sklavendasein. Putzen, kochen,Wäsche waschen, Krankenpflege. Wenn die Fraudes Hauses ihre epileptischen Anfälle bekamund Marcelina nicht gleich zur Stelle war, hagel-te es Prügel. Wehrte sie sich, drohte noch mehr

Prügel, gab es nichts zu essen. Wenn ihreArbeitgeber das Haus verließen, sperrten sie dieElfjährige ein. Fünf Jahre schuftete das Mädchenaus der Provinz Mindanao in der fremden Groß-stadt. Isoliert von der Außenwelt, ohne Nach-richt von zuhause. Und ohne Geld. Denn derversprochene Monatslohn wurde nie gezahlt.

Irgendwann sprang sie aus lauter Verzweiflungaus dem Fenster. Floh mit 50 Pesos in derTasche und mit dem, was sie am Leibe trug. Sieversteckte sich in den Elendsvierteln der 12-Millionen-Stadt, schlief unter Kirchenbänken,bettelte. Und wurde in ihrer Unterkunft voneinem Nachbarn vergewaltigt. Erst da sucht sieSchutz. Sozialarbeiter bringen sie in dasKinderschutzhaus nach Matnog. Es bietet ver-schleppten und missbrauchten Kindern Schutzund Hilfe. Plan und dessen lokale PartnerorganisationVisayan Forum Foundation betreuen und för-dern dieses wie auch weitere Häuser innerhalbihres Präventions- und Schutzprojektes. Hier

„Stoppt den Kinder-handel“ steht auf denPlakaten an denHäfen. Mit einembreiten Netzwerkkönnen die Teams invielen Fällen eineVerschleppung verhindern (oben).

Sie lernen für ihreZukunft – in einerSchule im Projekt-gebiet Nord-Samavon Plan (rechts).

Page 7: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 7

Foto

s: S

uzan

ne E

iche

l

lernt Marcelina wieder Vertrauen zu fassen – zusich und anderen Menschen.

Auf die Frage, was jetzt ihr größtes Glück wäre,antwortet Marcelina zaghaft: „Ich möchte zumeiner Mama zurück.“ Ein Traum mit Schatten-seiten. Denn die 17-Jährige ist im zweiten Monatschwanger. Von ihrem Vergewaltiger. Abtreibung?Die Antwort ist ein völlig erstaunter Blick.

Flucht aus Bordell Marcelina wird dieses Kind austragen müssen.Ein Esser mehr, mit dem sie in ihr Heimatdorfnach Mindanao zurückkehrt. Zu ihren fünfSchwestern und vier Brüdern. Und wieder wer-den irgendwann „Vermittler“ kommen, die mitdem Elend und der finanziellen Not der verarm-ten Landbevölkerung dicke Geschäfte machen.Cecilia Flores-Uebanda, Gründerin von VisayanForum Foundation, klagt: „Jeder verdient andiesem Kinderhandel. Manchmal gehen dieMädchen über zehn Stationen, bis sie da sind,wo sie sind“

2,4 Millionen Kinder arbeiten Schätzungenzufolge allein auf den Philippinen unter kata-strophalen Bedingungen. Fast alles Mädchen,die unter falschen Versprechungen aus ihrenHeimatgemeinden weggelockt werden. Sie wer-den zur Prostitution gezwungen oder alsHaushaltshilfen ausgebeutet. Sie sind denKinderhändlern und ihren „Arbeitgebern“ hilflosausgeliefert.

Auch die hübsche Narcisa träumte einen gro-ßen Traum, als Arbeitsvermittler ihr einen Jobals Haushaltshilfe in Frankreich versprachen.Aber statt in Frankreich landet die 14-Jährige ineinem Bordell an der Elfenbeinküste, wirdgeschlagen und missbraucht. Nach drei Mona-ten gelingt ihr die Flucht. Wie viele Freier siegehabt hat? Sie zuckt nur die schmalenSchultern.

Professionelle BandenDass viele Kinder in den armen Regionen arbei-ten müssen, damit die Familie überleben kann,

nutzen professionell organisierte Bandenschamlos aus. Ein Kinderleben zählt nicht viel,wo viele satt werden müssen. Shirley Bastero,Plan-Projektkoordinatorin in Manila: „Die Elternbekommen ein paar Tausend Pesos Handgeld,die Kinder werden regelrecht bestochen: miteinem Handy zum Beispiel.“

Gegenmaßnahmen im NetzwerkDie Kinderhändler haben leichtes Spiel, dennviele ihrer Opfer wurden nach ihrer Geburt nichtregistriert. Weil die nächste Meldestelle zu weitvom Heimatdorf entfernt liegt, die Ausstellungeiner Geburtsurkunde für viele zu teuer ist. Undohne Geburtsurkunde lassen sich weder Alternoch Herkunft der Jungen und Mädchen nach-weisen, so dass Kinderhändler, deren Kundenund ausbeuterische Arbeitgeber oft ungestraftdavonkommen. Plan führt deshalb in dieser wiein vielen anderen Regionen weltweit Kam-pagnen zur Geburtenregistrierung durch.Umschlagplätze für Kinderhandel sind beson-ders die Hafenstädte. Matnog und Port Allen

Page 8: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

8 PlanPost Dezember 2007

Kampagne von Plan Deutschland

Einsatz für Mädchen weltweitPlan Deutschland setzt sich besonders für die Förderung vonMädchen in seinen Partnerländern ein. Denn auch ihre Rechte aufBildung, Schutz und ein gesundes Leben müssen verwirklichtwerden, ebenso wie bei Jungen. Um auf Benachteiligungen auf-merksam zu machen, hat Plan Deutschland die Mädchen-Kampagne ins Leben gerufen. Sie wird unterstützt vonChefredakteurinnen und Prominenten.Auch „Lisa“-Chefredakteurin Maria Sandoval unterstützt dieMädchen-Kampagne: „Die Leserinnen der ,Lisa‘ haben ein gro-ßes Herz und möchten dazu beitragen, dass es den Kindern die-ser Welt besser geht. Mit unserem Bündnis wollen wir gemein-sam mit Plan ein Zeichen setzen.“Die Schauspielerin Nina Kronjäger erklärt: „Die abstoßendePraxis des Kindesmissbrauchs findet überall auf der Welt statt – besonders gefährdet sindKinder aus einkommensschwachen Familien. Um die Lebensbedingungen für Mädchen undJungen in besonders armen Regionen nachhaltig zu verbessern, unterstütze ich Plan.“Und Rallye-Fahrerin Jutta Kleinschmidt sagt: „Kindern soll mit einer Plan-Patenschaft gehol-fen werden, ihre Welt zu verändern und sie auch nach ihren Wünschen zu gestalten. Dazugehört auch, in Sicherheit leben zu können. Ich unterstütze Mädchen, denn sie haben es beson-ders schwer.“

sind häufig Ausgangspunkte: Die Kinderwerden per Fähre nach Manila gebrachtund von dort außer Landes verschleppt.Dort verliert sich ihre Spur oft endgültig.„Stop Child Trafficking“ („Stoppt denKinderhandel“) steht in Riesenlettern aufden unzähligen Plakaten, mit denen dieZufahrtsstraßen und -wege zu den Fährengepflastert sind.

Die fliegenden Händler am Kai, die philip-pinischen Zollbeamten, die Polizisten amHafen, die Schiffsbesatzungen auf denFähren, werden von Plan-Mitarbeiterngeschult und aufgeklärt. „Kleine Gruppenvon fünf, sechs jungen Mädchen, die sichabsondern und mit niemandem reden,sind oft verdächtig“, erklärt Shirley Bas-tero, „wenn so eine Gruppe auftaucht,werden die Sozialarbeiter in unseremHelp-Desk am Hafen informiert, die dieMädchen befragen und sie sofort vomSchiff holen, wenn sie keine korrektenArbeitsverträge vorweisen können oderkeine Ausweispapiere dabei haben.“ Nichtselten reagieren die Mädchen richtigsauer. „Ihnen wird ja von den Arbeits-vermittlern eine rosige Zukunft vorgegau-kelt.“

Arbeitsmigration alsTraditionDass Kinder Heimat und Familie verlassen,hat auf den Philippinen seit JahrzehntenTradition. 8 Millionen Filipinos, ein Viertelder arbeitenden Bevölkerung, leben undarbeiten außerhalb der Philippinen. Cecilia

Flores-Uebanda: „Die Filipinos haben eineKultur der Emigration.“ Und solange dieRegierung von dieser Landflucht profi-tiert, werde das Problem der Verschlep-pung und Ausbeutung nur wenig ange-packt. Rücküberweisungen sind zum wich-tigsten Devisenbringer der Philippinengeworden. 2004 haben Filipinos aus demAusland 7,4 Milliarden US-Dollar in ihreHeimat überwiesen. Jeder Fünfte denktdaran, die Heimat zu verlassen.

Berühmt wie MadonnaDie 17-jährige Victoria ist ein fröhlichesMädchen. Sie lacht und singt für ihr Lebengern. Seit fünf Monaten lebt sie im „SafeHouse“ von Manila, erlebt zum ersten Malein bisschen Geborgenheit. Ihre drogen-süchtige Mutter schob sie als Baby zuVerwandten ab, an ihre elf Geschwisterkann sich das junge Mädchen nur vageerinnern. Schon mit zwölf wurde Victorianach Manila „vermittelt“, als „Kasamba-hay“, als Hausangestellte, für angeblich2.000 Pesos im Monat. Dreimal wird sievon einem Arbeitgeber zum anderenabgeschoben, muss oft 18 Stunden amTag arbeiten. Als einer der Männer sienackt fotografieren will, flieht sie.

Im Schutzhaus von Plan hat sie Zufluchtgefunden. Und den Mut, gegen ihrePeiniger vor Gericht auszusagen. Wenndas vorüber ist, möchte sie Sängerin wer-den. Bei einem lokalen Karaoke-Wett-bewerb landete Victoria gerade auf demvierten Platz. „Ich will so berühmt werdenwie Madonna“ lacht sie und ihre Mandel-augen funkeln dabei.

Kämpfen gelerntErst auf dem Schiff nach Manila erfuhrMarina (16), welche Arbeit auf sie und ihreCousinen wirklich wartet: „Wir sollten alsNackttänzerinnen in einer Bar auftretenund für die Unterhaltung der männlichenGäste sorgen. Die Vermittlerin verbot uns,unser wirkliches Alter zu nennen, fallseiner auf dem Schiff fragen würde. Wirhaben es dann mit der Angst bekommenund einem Schiffsoffizier alles erzählt. Ersorgte dafür, dass wir bei der Ankunft inManila von der Küstenwache empfangenwurden.“

Wenn sie nach dem Prozess gegen diebetrügerische Vermittlerin das „SafeHouse“ in Manila verlassen kann, will siewieder zur Schule gehen. Und dann aufsCollege. Journalistin möchte der hübscheTeenager werden. Sportjournalistin. Undam liebsten über Boxen und Rugbyberichten. „Denn vom Kämpfen verstehich was.“

Die Wirklichkeit in der großen Stadt sieht oft anders aus als in den Träumen der Mädchen vom Land.

Page 9: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

Karim7 JahreÄgypten

Hilft Kindern in NotAlle diese Kinder haben bereits einen glücklichen Paten gefunden.

May

ra4

Jahr

eBr

asili

en

Vin

cent

7 Ja

hre

Uga

nda

Truo

ng7

Jahr

eV

ietn

am

Del

owar

5 Ja

hre

Bang

lade

sch

Yose

lin3

Jahr

eEc

uado

r

Aiss

aton

8 Ja

hre

Sene

gal

Canh

8 Ja

hre

Vie

tnam

Nah

omi

3 Ja

hre

Burk

ina

Faso

Rekh

a6

Jahr

eIn

dienKa

ren

4 Ja

hre

Nic

arag

ua

Flav

ia-R

egin

a2

Jahr

eBr

asili

en

Katr

y5

Jahr

eH

ondu

ras

Mar

jorie

9 Ja

hre

Hai

ti

Este

fani

a3

Jahr

eKo

lum

bien

Yips

i4

Jahr

eN

icar

agua

Jorg

e6

Jahr

eG

uate

mal

a

Viel

e Kin

der s

uche

n no

ch ei

nen

Pate

n!

Alle

die

se K

inde

r ha

ben

bere

its e

inen

glü

cklic

hen

Pate

n ge

fund

en.

Naiara3 JahreBrasilien

Nahomi3 Jahre

Burkina Faso

Yoselin3 JahreEcuador

Estefania3 Jahre

Kolumbien

Nguyen Thi4 JahreVietnam

Flavia-Regina2 JahreBrasilien

Nizul5 Jahre

Indonesien

Ana5 JahreBrasilien

Folchna 3 JahreTogo

Hansan7 Jahre

Sri Lanka

Richmond6 JahreGhana

Haben Sie Freunde oder Bekannte, die sich für eine Patenschaft interessieren? TeilenSie Ihre Erfahrungen als Pate mitFreunden. Berichten Sie von IhremPatenkind und darüber, was IhrePatenschaft bewirkt. Bitte gebenSie beiliegende Information weiter.Herzlichen Dank!

Falls Sie an dieser Stelle keine Patenschaftsinformation finden, fordern Sie sich Ihre Information anunter: Telefon 040-611400

Paten gesucht!

Page 10: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

10 PlanPost Dezember 2007

A K T U E L L E S

Afrikamarkt Steinhude

Marianne Rogée begeisterte Kunstvolle Schnitzereien, farbenfrohe Stoffe und der Duft exoti-scher Gewürze – der Verein Karibuni lud zum Afrikamarkt nachSteinhude am Meer. Plan-Patin Marianne Rogée, bekannt als„Isolde Pavarotti” aus der ARD-Serie „Lindenstraße“, eröffnete diedreitägige Veranstaltung. 3.000 Besucher kamen an die Ufer-promenade der Stadt nahe Hannover.

Ein Höhepunkt war der Auftritt der Schauspielerin MarianneRogée. Die engagierte Plan-Patin begrüßte die Gäste auf Suaheliund eroberte die Herzen der Besucher. Charmant verdeutlichtesie, wie wichtig es ist, sich für Kinder in Entwicklungsländern ein-zusetzen. Die Plan-Aktionsgruppe Hannover informierte über dieArbeit in den Partnerländern. Musiker und Tänzer, Händler undKunsthandwerker – sie alle boten auf ihre Weise Einblicke in dieKultur Afrikas.

Tag zur Bekämpfung der Armut

Plan-Team setzte ein ZeichenAm „Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut“, dem17. Oktober, fanden weltweit Aktionen statt, um Politiker auf-zurufen, mehr für die UN-Millenniumsziele zu tun. Auch dasPlan-Team in Hamburg setzte ein Zeichen im Rahmen derAktion „Stand up and Speak out“. Zum international verabre-deten Zeitpunkt versammelte sich die Belegschaft in Ham-burg und stand im Sinne des Wortes auf. Damit unterstütztesie das Aktionsbündnis „Deine Stimme gegen die Armut“,dem Plan angehört. Plan-Geschäftsführerin Marianne M. Raven erklärte: „Welt-weit soll die Armut bis 2015 halbiert werden. Jedes Kind sollzur Schule gehen können. Den Versprechungen müssen end-lich konkrete Taten folgen.“ 43,7 Millionen Menschen in 128Ländern machten bei „Stand up“-Aktionen mit. Damit wurdedie Rekordzahl des Vorjahres von 23 Millionen Teilnehmernübertroffen und ein neuer Eintrag ins Guinness-Buch derRekorde geschafft.

Lüneburger Heide

Malawi-Patentreffen Vor einem Jahr gab es das erste Malawi-Patentreffen. Mehr als 25 Patinnen undPaten aus dem Bundesgebiet kamen zusammen, um sich über ihre Patenkinderin dem ostafrikanischen Land auszutauschen. Das zweite Malawi-Treffen ist fürSamstag, 5. Januar 2008, 13 Uhr, in Egestorf in der Lüneburger Heide anbe-raumt, im Gemeindesaal der St. Ste-phanuskirche, Sudermühler Weg 1,21272 Egestorf. Patenfamilie Sawallhat ein Programm organisiert mitFilmbeiträgen über Malawi. Auch afri-kanische Musik wird nicht fehlen.Interessierte erfahren mehr unterTelefon 04175 - 247.

Bremen

Ohrenschmaus zugunsten von PlanIn der Kirche „Unser Lieben Frauen“ in Bremen startet das neue Jahr mit einemgroßen Benefizkonzert zugunsten von Plan. Für musikalischen Ohrenschmaus istreichlich gesorgt: Komponist und Sänger Dirk Busch, Fernsehpfarrer JürgenFliege, Musical-Darsteller Ethan Freemann, Gitarrist Peter Korbel und derChor Perilis treten auf und verzichten dabei auf ihre Gage. Mit dem Erlös ausdem Verkauf der Eintrittskarten wird das Malaria-Programm von Plan in SierraLeone unterstützt. Termin: 10. Februar 2008, 17 Uhr. Eintrittskarten zwischen 10 und 30 Euro, inallen Geschäftsstellen des Weser Kuriers. Reservierung bei www.Norwest-Ticket.de oder telefonisch unter 0421 - 36 36 36.

Benefizreihe

Classic CaresDie Allerheiligen-Hofkirche in derMünchner Residenz bot einen stim-mungsvollen Rahmen für das Auf-taktkonzert der Benefizreihe„Classic Cares“. Initiiert von denSponsoren Professor Georg undIngrid Nemetschek sowie den PR-Managern Brigitta Rehnke undChristian Twellmann, lauschten dieZuhörer dem gefühlvoll vorgetra-genen Spiel der Musiker Massimili-ano Mainolfi (Klavier) und MattiaZappa (Cello).

Musik, die Kindern hilftDie Künstler treten seit 2001 gemeinsam auf. Das Duo Mainolfi Zappa hatbereits etliche Preise internationaler Wettbewerbe gewonnen. Die sympa-thischen Musiker verzauberten ihr Münchner Publikum mit Werken vonBach, Martinu, Busoni, Schumann und Piazzolla. Der Erlös des Konzertesgeht an das Plan-Projekt „Schulen in Uganda“. Die Kammermusiker tourenbis Oktober 2008 durch 13 Städte weltweit. Weitere Informationen unterwww.classic-cares.org.

Foto

: Stu

dio

Mod

ern

Pict

ures

Monika Sawall bei einem Besuch in Malawi.

Foto

: And

reas

Men

z

Angela Behrens (Afrika Karibuni, von links), Plan-Patin Marianne Rogée,Martina Helmer-Pham Xuan (Hermannsburger Mission), Buchautorin Agatha Bause, Steinhuder Bürgermeister Jürgen Engelmannund Christoph Hempel (Afrika Karibuni).

Page 11: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 11

Herr von Thun, wie wurden SieSchauspieler?Schon als Schüler spielte ich mitgroßer Begeisterung in einer Thea-tergruppe. Meine Eltern wollten,dass ich einen „vernünftigen“ Berufergreife, mich aber zog es zumTheater. So studierte ich Germa-nistik und Theaterwissenschaft undnahm nebenbei privaten Schau-spielunterricht. Über die Theater-arbeit gelangte ich schließlich zumFilm.

Welche Filmrolle gefiel Ihnenbesonders gut?Große Herausforderung und Wen-depunkt meiner Schauspiellaufbahnwar die Verfilmung der Werfel-Novelle „Eine blassblaue Frauen-schrift“, ein sehr ernsthafter Film,der auch ausgezeichnet wurde. DieFigur des „Leonida Tachezy“ war fürmich äußerst reizvoll. Ich spielteeinen Mann aus kleinen Verhält-nissen, der in Wien vor dem Nazi-Anschluss ein Doppelleben zwi-schen Ehefrau und jüdischer Gelieb-ter führte.

Planen Sie Ihren Ruhestand?Ich habe einen Beruf, der nie auf-hört und der immer interessantbleibt. Solange mein Gehirn vollfunktioniert, wird es für mich keinenRuhestand geben. Ich bin Frei-berufler, da geht man eh nicht mit65 in Rente.

Sie hatten ein Patenkind in Thailandund jetzt eines in Kambodscha.Welchen Bezug haben Sie zu Asien?Asien liegt mir nahe, die Menschendort sind mir sympathisch. MeineFrau und ich sind häufig und gernein asiatischen Ländern. Dreh-arbeiten haben mich nach Laos,Kambodscha und Thailand geführt.Die Begegnungen mit den Men-schen dort haben mich berührt. Alsich schließlich über Freunde aufPlan stieß und auf Dorothea Lichtvon der Plan-Aktionsgruppe inMünchen, war klar, dass ich diePatenschaft für ein Kind in Asienübernehmen würde.

Möchten Sie Ihr Patenkind besu-chen?Darüber haben wir auch schonnachgedacht, sehen aber einen Be-such mit sehr gemischten Gefühlen.Wir würden eine Nähe herstellen,die wir nicht einhalten könnten. Wiegeht das mit jemandem, der groß-zügig Geschenke verteilt? So eingroßer guter Onkel bin ich nicht.

Was ist Ihr Lebensmotto – vielleichtauch für Ihr Patenkind?Das lässt sich wahrscheinlich nichtso einfach auf mein Patenkind undseine Lebensbedingungen übertra-gen, aber grundsätzlich würde ichsagen: Lernen, soviel es geht.Chancen ergreifen, die sich bieten,und versuchen, vor allem das zutun, was einen zufrieden macht.

„Trade – Willkommen in Amerika“

Filmpremiere in BerlinGroßer Andrang bei der Premiere des Films „Trade –Willkommen in Amerika“ in Berlin. Sein Thema: weltwei-ter Kinderhandel und sexuelle Ausbeutung. RegisseurMark Kreuzpaintner und Produzent Roland Emmerichkonnten aus den USA schon etwas Positives berichten:New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg hatte denFilm dem Senat vorgeführt und daraufhin eine härtereGesetzesregelung gegen den Menschenhandel ins Rollengebracht. Der Spielfilm basiert auf realen Begebenheiten. Er machtam Beispiel einer verschleppten 13-jährigen Mexikanerindie menschenverachtenden Methoden von Kinder-handel-Banden deutlich. In Münster, Heidelberg undFreiburg waren zum Film-start Plan-Aktionsgruppenin den Kinos vor Ort. Sieinformierten die Besucherüber Plan-Projekte gegenKinderhandel. Mehr zu „Trade“ unterwww.trade-derfilm.de

Die Patenfamilie Hofmann und Nainbu in der Show mit Marianne und Michael.

TV-Show mit Patenkind

Überraschendes Wiedersehen Große Überraschung in der Fernseh-Show „Liebesgrüße mitMarianne und Michael“. Nainbu, ein ehemaliges, inzwischenerwachsenes Plan-Patenkind, war auf Einladung des ZDF ausKamerun angereist, um ihre einstige Patenfamilie Hofmann zuüberraschen und sich in der Sendung für die langjährige Unter-stützung zu bedanken. Einen TV-Beitrag über einen Patenbesuchin Kamerun vor zehn Jahren nahmen die Moderatoren Marianneund Michael Hartl zum Anlass, jetzt ein Wiedersehen von Katrin,Ralph sowie Josephine Hofmann und Nainbu zu ermöglichen. DieSendung wurde im Oktober ausgestrahlt.

Plan fragt Promi-Paten

Friedrich von Thun

Foto

: ZD

F, T

hom

as R

. Sch

uman

n

Er ist Schau-spieler mit Leibund Seele:Friedrich vonThun, er lebtheute in Mün-chen. Vor zehnJahren übernahmer eine Paten-schaft bei Plan,zunächst fürSongkiat ausThailand, dann für den zwölf-jährigen Va ausKambodscha.

Page 12: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

12 PlanPost Dezember 2007

M Ä D C H E N - F O N D S

Laufen, kicken, Tore schießen – Fußball zuspielen ist für immer mehr Mädchen einegroße Leidenschaft, auch in den Plan-Partnerländern. Der Einsatz im Team stärktdie Sportlerinnen in vielfacher Weise.Davon ist auch Weltmeisterin Sonja Fussaus der deutschen Frauen-Nationalmann-schaft überzeugt. Sie übernahm die Schirm-herrschaft für Mädchen-Fußball-Projektevon Plan in Ghana, Brasilien und Togo.

In vielen Plan-Programmländern kicken Mäd-chen wie Jungen begeistert in den Straßen,auf Bolzplätzen, in der Schule. In Ghana,

Brasilien und Togo gibt es jetzt drei Mädchen-Fußballprojekte von Plan, die das unterstützen.

Fußball-Weltmeisterin Sonja Fuss engagiert sichals Schirmfrau für die jungen Kickerinnen: „Ichunterstütze die Mädchenfußball-Projekte vonPlan, weil dieser Mannschaftssport Werte wieRespekt, Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein ver-mittelt, die dazu beitragen, dass sich die jungenSpielerinnen in ihrer Gesellschaft besser positio-nieren können.“ Mannschaftssportarten wie

Fußball haben auch für die soziale Entwicklungvon Kindern eine große Bedeutung. Erfolgestärken das Selbstvertrauen und fördern dasMiteinander. Das ist gerade für Mädchen, die inEntwicklungsländern vielfach benachteiligt wer-den, von hohem Wert.

Trikots und TrainerDas Projekt in Ghana initiierte ein Mädchen.Inzwischen spielen mehr als 20 Nachwuchs-Kickerinnen in einem Team. Eine von ihnenerzählt: „Wir wissen zwar noch nicht so richtig,wie das Spiel geht, aber es macht uns glücklich,zusammen aktiv zu sein, zu laufen, unserenKörper zu spüren.“ Die junge Mannschaft wirdnun mit Trikots, Schuhen, Bällen und Tor-Netzenausgestattet. Und sie bekommt einen Trainer.

Die Mädchen werden zudem über wichtigeFragen der Gesundheitsvorsorge oder auchüber die Bedeutung von Bildung informiert.„Ich würde später so gerne in der National-mannschaft spielen“, beschreibt ein Mädchenseine Träume. Eine Plan-Mitarbeiterin ausGhana erklärt, um das zu erreichen, müsse sie

regelmäßig zur Schule gehen, an sich glaubenund dürfe vor allem nicht früh schwanger wer-den. Die Mädchen lernen ihre Rechte kennenund, wie sie diese durchsetzen. Und sie lernen,sich vor Missbrauch zu schützen.

Schirmherrschaft für Mädchenfußball-Projekte

Eine Weltmeisterin im Einsatz für Teamgeist, Spaß und Respekt

Schon als Kindhat Sonja Fussbesser Fußballgespielt, als diemeisten gleich-altrigen Jungen.Heute ist dieArchitektin ausKöln Kapitäninbeim FCR Duis-burg und mit

der Nationalmannschaft gerade zum zweitenMal Weltmeisterin geworden. Im Interviewerläutert sie ihr Engagement für Plan-Projekte.Warum setzen Sie sich als Schirmfrau für dieMädchenfußball-Projekte von Plan ein?Ich denke, dass Fußballprojekte jungen Mäd-chen über das Spiel soziale sowie emotiona-

Fragen an

Schirmfrau Sonja Fuss

Das Team in Ghana – der Ehrgeiz der jungen Spielerinnen ist geweckt.

Page 13: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 13

„Ein Mädchen zur Schule zu schickenbedeutet, eine ganze Familie zu bilden“,sagte Kofi Annan, der frühere UN-Gene-ralsekretär. Bildung verbessert die Zu-kunftschancen der Mädchen und trägtzum nachhaltigen Abbau von Armut bei.Plan unterstützt die weiterführendeSchulbildung sowie die Berufsausbildungbegabter Mädchen in Ghana.

Mädchen haben ein Recht auf Bildung.Sie verbessern damit ihre Chancenauf dem Arbeitsmarkt, doch nicht

nur das: Sie werden seltener früh verheiratet,sind weniger gefährdet, wirtschaftlich ausge-beutet oder Opfer von Gewalt zu werden. DieAuswirkung auf die Familien: GebildeteFrauen investieren stärker in die Gesundheitihrer Kinder, setzen sich fürdie Schulbildung ihrerTöchter und Söhne ein undgehen bewusster bei derFamilienplanung vor. Undihre Stellung innerhalb derGesellschaft verbessert sich.

Voraussetzung fürEntwicklungDie Schirmherrin der Glo-balen Bildungskampagne,Prof. Dr. Gesine Schwan,erklärt, dass „Bildung eineentscheidende Voraussetzung für Entwicklungund Demokratie ist.“ Dies gilt besonders fürdie Förderung von Mädchen.

In Ghana waren 2006 nur knapp 34 ProzentMädchen an Hochschulen eingeschrieben,während fast 89 Prozent von ihnen die Grund-schule besuchten. Für die Grundschulbildung

werden keine Gebühren erhoben, die Kostenfür die universitäre Ausbildung sind in denletzten Jahren um das Dreifache gestiegen.

Für begabte MädchenDies liegt vor allem daran, dass die Regierung67 Prozent des Budgets in die Förderung derGrundschulbildung steckt. Alle weiterenBildungseinrichtungen werden nur mit 23Prozent unterstützt. Erschwerend hinzu kom-men traditionelle Wertvorstellungen in denFamilien: Mädchen gehen seltener auf weiter-führende Schulen, weil Jungen bei derAusbildung bevorzugt werden.

Plan hat in Ghana mit Geldern aus demMädchen-Fonds ein Stipendienprogrammeingerichtet. Damit werden 325 Mädchen aus

ländlichen Gebieten geför-dert: 200 Mädchen beendenin den nächsten drei Jahrendie weiterführende Schule, 25jungen Frauen wird derUniversitätsbesuch ermög-licht und weitere 100 erhalteneine Berufsausbildung. Aus-gewählt werden besondersbegabte Mädchen aus Fami-lien mit geringem Ein-kommen.

Finanziert werden Studien-oder Ausbildungsgebühren, Schulmaterialien,Lebenshaltungskosten, Unterkunft und Ver-pflegung. Auch die Gebühren für dieAbschlussprüfungen werden von dem Stipen-dium bezahlt. Mädchen, die sich zur Friseurinoder Automechanikerin ausbilden lassen, wer-den nach erfolgreichem Abschluss bei derExistenzgründung unterstützt.

So können Sie Mädchen stärken

Unterstützen Sie denMädchen-Fonds. Mehr dazu

erfahren Sie telefonisch unter 040 - 611 400 und im Internet unter

www.plan-deutschland.de.Spendenkonto:061 2812 02

Deutsche Bank. BLZ 200 700 00

Stichwort: Mädchen

Stipendien in Ghana

Zukunft braucht Bildung

le Werte und Verhaltensweisen für ihreZukunft vermitteln können. Spaß, Teamgeist,Gesundheit, Respekt und vieles mehrmachen stark, um Ziele und Träume zu ver-wirklichen. Für mich bedeutet Fußball Spaß,sportlichen Erfolgsdurst und zu wissen,etwas bewegen zu können. Ich hoffe, damitfür die jungen Spielerinnen Vorbild sein zukönnen.Sie haben bereits als dreijähriges Mädchenmit dem Fußballspielen begonnen. MusstenSie sich gegen Vorurteile durchsetzen?Nein. Ich hatte das Glück, während meinerganzen Karriere nur Zuspruch zu erfahren.Mein familiäres Umfeld und meine Freundehaben mich immer dabei unterstützt.Was sind Ihre nächsten Ziele?Mein nächstes großes sportliches Ziel sinddie Olympischen Spiele in Peking imSommer 2008. Außerdem möchte ich dieMädchenfußball-Projekte von Plan fördernund die jungen Spielerinnen im nächstenJahr besuchen und persönlich beim Trainingunterstützen.

Ein Spiel der Mädchen-Mannschaften ist inzwi-schen eine Attraktion in der Region, auchJungen und Männer honorieren den Einsatz.„Ich bin sehr stolz, wenn sie mich Fußballerinrufen“, sagt eine 15-Jährige.

Eigeninitiative In Codó im Nordosten Brasiliens unterstütztPlan Mädchen dabei, eine Mannschaft zu grün-den. Auch hier sprechen sie nicht nur überAbseits und Freistoß, sondern über Themen, mitdenen viele früh konfrontiert sind, wie Kinder-arbeit, Prostitution, sexueller Missbrauch, früheSchwangerschaft und Gewalt.

Im westafrikanischen Togo entstehen in fünfProjektgebieten zehn Mädchen-Schulmann-schaften. Sie wollen eines Tages zum Team derbesten Nachwuchsspielerinnen des Landesgehören. In der Zentral-Provinz sind Kinder-handel, Ausbeutung und Misshandlung weitverbreitet. Auch hier erfahren die Fußballteamsdeshalb das Wichtigste über ihre Rechte.

Fairness und VerantwortungSchirmfrau Sonja Fuss zeigt sich überzeugt vonden Projekten: „Das Vermitteln von sozialen undemotionalen Aspekten wie zum BeispielNächstenliebe, Fairness, Aufrichtigkeit undVerantwortung geben nicht nur den betroffe-nen Mädchen Stärke für ihre eigene Zukunft,sondern vielleicht einer ganzen Familie, einemganzen Dorf oder auch einem Land.“

Page 14: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

14 PlanPost Dezember 2007

A U S S T E L L U N G E N

Die Wanderausstellung Weil wirMädchen sind ... feiert ihrePremiere im Osten Deutsch-

lands. Plan-Patin und Botschafterin derMädchen-Kampagne Marion Krachteröffnete die interaktive Schau imStadtgeschichtlichen Museum Leipzig.

Erstmals ist die Ausstellung zur Situa-tion von Mädchen weltweit im OstenDeutschlands zu erleben. In der sächsi-schen Metropole nehmen drei Mädchenaus Afrika, Asien und Lateinamerika dasPublikum mit auf eine eindrucksvolleReise in die fernen Regionen.

Prominente UnterstützungDie Schauspielerin Marion Kracht sagte:„Diese einmalige Ausstellung entstandim Rahmen der Mädchen-Kampagnevon Plan, der ich mich gern angeschlos-sen habe. Denn Mädchen verdienenunser aller Unterstützung.“ Neben ihrengagieren sich die Chefredakteurinnennamhafter Magazine sowie weitere pro-minente Plan-Fürsprecherinnen für dieBelange der Mädchen.

Dem Anliegen der Mädchen-Kampagnetragen die Veranstalter mit einemabwechslungsreichen BegleitprogrammRechnung. Es umfasst Workshops, Vor-träge, Führungen – und vieles mehr.

Museumsdirektor Dr. Volker Rodekamperläuterte: „Leipzig ist als weltoffeneStadt bekannt und so freuen wir unssehr, dass das StadtgeschichtlicheMuseum als Ausstellungsstandort ge-wählt wurde. Wir tragen so einen Teildazu bei, dem Schicksal von Mädchenein öffentliches Podium zu geben unddiese Problematik vor allem mit jungenMuseumsbesuchern zu diskutieren.“

Hirse stampfen, Wasser holen, jüngereGeschwister versorgen, bei der Erntehelfen – die Aufgaben von Mädchen inEntwicklungsländern sind zahlreich.Weit mehr als Jungen in benachteiligtenRegionen werden sie vernachlässigt.Plan hat bewegende Beispiele für einPublikum ab acht Jahren anschaulichaufbereitet. Die Ausstellungsbesucherschlüpfen an interaktiven Stationen indie Rollen von Djenebou aus Mali, Ashaaus Indien und Yoselin aus Ecuador. Siestehen exemplarisch für viele Mädchen– überall auf der Welt.

Weitere InformationenDas Stadtgeschichtliche Museum Leip-zig zeigt Weil wir Mädchen sind ... imalten Rathaus am Markt bis zum24. Februar 2008. Einzelheiten zum umfangreichen Be-gleitprogramm und zu den Öffnungs-zeiten unter www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de und Tel. (03 41) 96 51 340.Weitere Informationen unter www.weil-wir-maedchen-sind.de

WeltSpielZeug

Wuppertal und Bad PyrmontIhre Freizeit verbringen Kinder gern mit Puppen, Autos oder anderemSpielzeug. In Entwicklungsländern machen sich viele Mädchen und Jungen ausNatur- und Reststoffen ihre Spielsachen selbst. 250 dieser phantasievollenKreationen hat Plan aus 30 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas für dieAusstellung WeltSpielZeug zusammengetragen. Vom 5. Dezember 2007 bis 18. Januar 2008 zeigt Plan die Sammlung inWuppertal. Im Zentrum des Bergischen Landes sind die Exponate im histori-schen Verwaltungshaus am Neumarkt zu sehen. Ab 30. Januar 2008 präsentiertdas Museum im Schloss Bad Pyrmont in Niedersachsen die Schau. Zuvor warWeltSpielZeug mit großem Erfolg im Kreismuseum Bitterfeld zu Gast.

Zweite Premiere für Erlebnisausstellung

Weil wir Mädchen sind …eröffnet in Leipzig

Plan-Patin Marion Kracht probierte aus, Hirse zu stampfen.

Kinder in Entwicklungsländern schaffen Kunstvolles zum Spielen.

Foto

: Rai

ner

Just

en-B

ehlin

g

Page 15: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 15

P A T E N P O R T R Ä T

Zweimal im Monat treffen sie sich – dieMitglieder des „Stammtisches für Men-schen mit Behinderung und deren

Angehörige“ in Bremen-Lilienthal. Regelmäßigkommt die Gruppe in dem Café der örtlichenDiakonie zusammen, um sich auszutauschen. Esgibt die Gruppe seit vier Jahren und sie machteines deutlich: Eine Behinderung heißt nicht,dass man aufgibt – im Gegenteil. Die meistenMitglieder der Gruppe sind körperlich odergeistig behindert. Aber sie kämpfen darum, einmöglichst normales Leben für sich und andereMenschen mit Handicap zu erlangen.

Der Stammtisch gehört zum Verein für Behinde-rungen e. V. und zählt rund 45 Mitglieder. DerTrägerverein hat sich schon für vieles einge-

setzt: Bremen ist das erste Bundesland, in demNiedrigflurbusse und Niedriggehsteige fürGehbehinderte und Rollstuhlfahrer errichtetwurden. Auch eine sich selbst öffnende Tür imKulturzentrum und der rollstuhlgerechte Zu-gang zu einem barrierefreien Lokal gehört zuden Errungenschaften des Vereins.

Erfolgreiches EngagementEin großer Erfolg, denn „man muss ständigkämpfen für Sachen, die eigentlich selbstver-ständlich sein sollten“, gibt Karin Segelken zubedenken. Die Gründerin des Stammtisches giltals Motor der Gruppe. Die 46-jährige Mutterzweier Kinder ist seit 25 Jahren blind. DerZusammenhalt und die Unterstützung in ihrerFamilie sind groß, doch trotz ihres Handicaps

führt Karin Segelken ein sehr selbständigesLeben: Ihr Blindenhund Pettersson begleitet siedurch den Alltag und ein spezielles Computer-programm ermöglicht ihr die tägliche E-Mail-Korrespondenz.

Bei den regelmäßigen Treffen des Stammtischesentstand vor bald drei Jahren die Idee, diePatenschaft für ein behindertes Kind zu über-nehmen: den heute zwölfjährigen Alberto aus ElSalvador. Es entwickelte sich ein reger Brief-kontakt zu Albertos Familie. Der Junge ist geh-behindert und auf einen geländetauglichenRollstuhl angewiesen, um die Schule besuchenzu können. Der Stammtisch aus Bremen-Lilienthal fand Unterstützung: David Nick vomReha-Service in Ritterhude spendete einen ver-stellbaren Rollstuhl mit Vollgummireifen – fürden heranwachsenden Alberto ideal.

Privat haben Karin Segelken und ihre Familiezusätzlich eine Patenschaft für die neunjährigeModesta aus Guatemala übernommen. Auchhier war es Frau Segelken wichtig, ein behinder-tes Kind zu unterstützen. Modesta leidet unterdem Down-Syndrom. Woher nehmen KarinSegelken und der Stammtisch die Energie für soviel Engagement? „Wir unterstützen uns hieralle gegenseitig“, sagt Karin Segelken. „Ich lebedavon, dass es so gut ankommt, und ziehe Kraftdaraus.“

Stammtisch aus Bremen-Lilienthal

Kraft schöpfen aus derHilfe für andere Behinderte machen mobil. Nach diesem Motto ist der Behinderten-Stammtisch aus Bremen-Lilienthal aktiv. Vor über zwei Jahren übernahmdie engagierte Gruppe die Patenschaft für den gehbehinderten zwölfjähri-gen Alberto aus El Salvador.

Der Stammtisch für„Menschen mitBehinderung und deren Angehörige“ trifft sich regelmäßig im Café der Diakonie inBremen-Lilienthal.

Page 16: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

16 PlanPost Dezember 2007

E N G A G E M E N T F Ü R P L A N

D I E O M B U D S F R A U B E R I C H T E T

Liebe Patinnen und Paten,in letzter Zeit wurde ich häufiger gefragt, ob man seinPatenkind auch testamentarisch bedenken kann. Docheine Erbschaft oder ein Vermächtnis direkt an dasPatenkind ist aus mehreren Gründen kontraproduktiv. Nureinzelne Kinder zu fördern, statt die gesamte Gemeinde zuunterstützen, widerspricht dem Grundgedanken von Plan.Denn mit einer direkten Zuwendung an das Patenkind ent-stünde eine Ungleichheit, die große Unruhe in der

Gemeinde auslösen kann –mit negativen Auswirkun-gen. Letzten Endes auch fürdas Patenkind und seineFamilie. Es besteht Gefahr,das Kind und die Familie vonder Dorfgemeinschaft undder gegenseitigen Unter-stützung auszuklammern.

Auch die Umsetzung einessolchen Testaments wäresehr schwierig. Die Kinderund deren Eltern haben inden meisten Fällen keineBankverbindung. Zudemfehlt die Kontrolle, und es ist

nicht gewährleistet, dass das Kind sein Erbe auch wirklichbekommt. Neben der fehlenden Bankverbindung habenviele Familien auch keine Postadresse. Deswegen wird esder Testamentsvollstrecker schwer haben, eine direkteVerbindung zu den Begünstigten herzustellen. Ist imRahmen der Erbauseinandersetzung eine Abstimmungnotwendig, kann nur der Begünstigte selbst die erforderli-chen Erklärungen abgeben – mitunter ein sehr mühevollesUnterfangen. Die mögliche Folge ist, dass das Geld denAdressaten nie erreicht.

Meine Alternativvorschläge sind: Geht die Erbschaft oderdas Vermächtnis an einzelne Projekte in das Programm-gebiet Ihres Patenkindes, so kommt dieses Geld der gan-zen Gemeinschaft zugute. Ein weiteres wirkungsvollesInstrument ist die eigene Stiftung. Damit können Sie dasLand ihres Patenkindes bedenken und dazu beitragen,dass langfristig die Gemeinden gestärkt werden –Informationen zu Stiftungen finden Sie in dieser Plan Postauf den Seiten 22 und 23. Auf diese Weise werden dieStrukturen vor Ort gefestigt und Perspektiven geschaffen.Ihr Patenkind bekommt die größtmögliche Unterstützung,indem das gesamte Umfeld gestärkt wird.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Dr. Dorothee Walther

Das Büro der Ombudsfrau erreichen Sie unter der Telefonnummer

040 - 61 16 72 73

Schwitzen für den gutenZweckGeschafft! Ob Rennen, Walken oderBiken – immer mehr Plan-Paten laufenzu Höchstform auf, um bis an ihreGrenzen zu kommen und nebenbeinoch Spendengelder für Plan-Projektezu sammeln. Einige Beipiele:

24-Stunden-RennenBloß nicht schlapp machen: Einenganzen Tag und eine ganze Nacht

Idee zum Nachmachen Viele Plan-Paten sind sehr kreativ und entwickeln einfallsreiche Aktionen,um Plan über ihre Patenschaft hinaus zu unterstützen. Ein Beispiel:

strampelte sich das vierköpfige„KTWM“-Team (Kürzel für Klaus,Thorsten, Wolfgang und Martin) ausMünchen ab, um in der Masterklassezusammen mit 39 Teams ein 24-Stunden-Mountainbike-Rennen zubestreiten. Dabei erreichten sie einenguten 13. Platz. Begleitet und ange-feuert wurden sie von Angehörigen,die an einem Plan-Info-Stand 460Euro Spenden für das HIV- und Aids-Projekt in Uganda sammelten. Auchsie hielten die ganze Nacht durch, umden Stand besetzt zu halten.

Spenden sammeln mit RiesenbackwerkDie Plan-Aktionsgruppe Trier informierte auf dem Trierer Hauptmarkt über dieArbeit von Plan und sammelte Spenden durch den Verkauf eines vier Meter lan-gen Bio-Brots. Das Riesenbackwerk wurde von der „Kornstube Rudolf“ für denguten Zweck zur Verfügung gestellt. Eine Stulle mit Aufstrich auf die Hand oderein Pfund im Stück – bis zum Mittag war das ganze Brot verkauft. Es kamen über400 Euro für Aids-Projekte in Uganda zusammen. Die Aktion erregte vielAufsehen und fand großen Zuspruch bei den Passanten, auch durch die gagenfreiemusikalische Begleitung der Trierer Mundart-Band „Leiendecker Bloas“.

Fit mit Plan

Page 17: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 17

Plan sagt Danke

An dieser Stelle bedankt sich Plan herzlichbei allen Patinnen, Paten und Förderern fürihre Spendenaktionen. Dieser Dank richtetsich an alle, die Plan etwas Gutes tun – auchan diejenigen, die wir hier nicht erwähnenkönnen, wie unsere Dauerspender. EinigeBeispiele für das vielfältige Engagement:

Voller Einsatz „Den Kindern helfen“ wollte die siebenjährigeAnna Lea Dumke aus Uelzen und bastelteArmbänder, Fußkettchen und Lesezeichen, diesie zusammen mit ihrer Mutter auf demFlohmarkt in Uelzen verkaufte. Auf diese Weisekamen 112 Euro zusammen, die sie an Planspendete.

Tombola beim TUI-FußballcupEinmal im Jahr veranstaltet die TUI DeutschlandGmbH in Hannover ein Fußballturnier für ihreMitarbeiter. Bei der Gelegenheit stellte dasUnternehmen Sachspenden für eine Tombolazugunsten von Plan zur Verfügung. Plan-PatenGaby und Wilfried Klothmann aus Dormagenübernahmen den Losverkauf und die Ziehungder Preise und nahmen dabei 1.400 Euro fürPlan ein.

Spenden statt GeschenkeAnlässlich seines 60. Geburtstages bauteReinhard Müller aus Recklinghausen einen Plan-Informationstisch und eine Spendenbox auf. So

konnte er bei seinen rund 80 Gästen 1.210 Euroeinsammeln, die er auf 1.500 Euro aufrundeteund für das Projekt „Schulen in Guatemala“spendete.

Mit vereinter Stimme Im Rahmen eines Chorkonzertes des Arnold-Chors Kempen e.V. in Nordrhein-Westfalenwurde beim Publikum um Spenden für das Plan-Projekt „Brunnen für Guinea“ gebeten. Dabeikamen 300 Euro zusammen.

FC Lörzweiler ganz vorn Bei einem Wohltätigkeits-Event des FC Lörz-weiler in Rheinland-Pfalz kamen 2.000 Euro fürdas Plan-Projekt „Schulen in Guatemala“zusammen. Unterstützt wurde die Veranstal-tung von der Plan-Aktionsgruppe Mainz/Wiesbaden.

Kleine SchätzeUnter dem Motto „Schönes und Schmücken-des“ organisierten die Plan-Paten Petra undReinhard Reiter zusammen mit dem Natur-kostladen Gertrud Hodina in Marktl am Inn inBayern eine Spendenaktion für den Mädchen-Fonds von Plan. Durch den Verkauf des gespen-deten Schmuckes kamen 295 Euro zusammen.

Nadella für PlanSeit zwei Jahren spendet die Nadella GmbH ausStuttgart-Degerloch an Plan. In diesem Jahrwaren es 4.000 Euro für das Plan-Projekt„Schulen in Uganda“. Das Unternehmen ist aufmechanische Bewegungstechnik spezialisiert.Nadella-Geschäftsführer Dietmar Heim (rechts)überreichte in Stuttgart symbolisch einenRiesenscheck an Plan-VorstandsmitgliedDr. Thomas Klett.

Alpencross: Gipfelstürmer auf RädernFünf Mountainbiker aus Ober-bayern starteten im September inOberstdorf zu einer sechstägigengroßen Alpenüberquerung, umSpendengelder zugunsten des Plan-Projektes „HIV und Aids in Ugan-da“ zu sammeln. Ziel war derGardasee. Rund 11.837 Höhen-meter bergauf, 12.502 Höhenmeterbergab und insgesamt 478 Kilo-meter bewältigten die Mitgliederdes Vereins Sport ohne Gren-zen (SOG) e. V. (www.sport-ohne-grenzen.de) und ließen sich die ein-zelnen Meter sponsern. Mindestens2.550 Euro kamen zusammen, da-von fließen mindestens 1.050 Euroin das Plan-Projekt in Uganda und1.500 Euro in die Patenschaft vonPatenkind Coumba im Senegal, sodass diese für die nächsten fünfJahre gesichert ist. Hauptsponsordieses beeindruckenden sportlichenEngagements ist das neue Online-portal www.DeinSport.net fürSportler, Betreuer und Freizeit-sportler.

Sieben Tage mit sieben EuroSieben Tage mit nur sieben Euro imPortemonnaie: Rund 210 Kilometerlegten 13 Nordic-Walkerinnen und-Walker von Celle bis Wismarzurück – darunter die Plan-PatenRuth Deans, Johanna Schoeller undKlaus Brokhoff. Sie verzichteten aufAnnehmlichkeiten des Alltags wieKreditkarte, Handy oder Süßig-keiten. Gekauft wurde nichts, Un-terkunft und Verpflegung stelltenihnen verschiedene Einrichtungenzur Verfügung. Dafür bezahlten dieWanderer einen symbolischen Preisvon einem Euro und boten alsDienstleistung ihre tatkräftige Hilfean. Im privaten Umfeld sammeltedie Gruppe für ihren „7 Tage – 7Euro“-Marsch rund 2.800 Euro fürdas Plan-Projekt „Wasser fürLalibela“ in Äthiopien.

Page 18: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

18 PlanPost Dezember 2007

Erfolgsgeschichte vom Balkan

Tung Shqipëri -Tschüss Albanien!Lange galt Albanien als Armenhaus Europas. Inzwischen hat sich das Land von den ärgsten Folgen derMisswirtschaft erholt. Plan unterstützte in dem Balkanstaat Kinder, ihre Familien und Gemeinden auf diesem Weg.Nun hat Plan seine Programmziele erreicht und zieht sich deshalb bis Sommer 2008 aus dem Land zurück. Dieweitere Projektarbeit wird an eine neue lokale Organisation übergeben.

R E P O R T A G E

Page 19: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 19

Als sich 1991 in Albanien der EiserneVorhang hob, wurde sichtbar: Das Landwar nach Jahrzehnten der Diktatur völlig

verarmt. In der Umbruchphase zwischen Ein-parteiensystem und Mehrparteiendemokratiebrach das Versorgungssystem Albaniens zusam-men. Viele Menschen lebten unter der Armuts-grenze.

Neuanfang 1995 mit Plan Mit Programmen für ländliche Gebiete in zehnBezirken begann Plan 1995 seine Arbeit in demBalkanland. Gefördert wurden Kinder, Familienund Gemeinden – zunächst mit Einzelspenden,ab 1998 auch über Patenschaften.

Als größtes Hemmnis für die Entwicklung desLandes stellte sich bald die mangelhafte Infra-struktur heraus. Ohne befahrbare Straßenwaren bestimmte Gebiete nur schwer zu errei-chen, somit konnten auch keine nachhaltigenProjekte begonnen werden. Ganz oben auf derPrioritätenliste der Gemeinden stand daher dieVerbesserung des Wegesystems sowie dieTrinkwasser- und Stromversorgung. Eile wargeboten, denn zu diesem Zeitpunkt hattenbereits viele Familien ihrer Heimat den Rückengekehrt.

Brücken bauenPlan kümmerte sich im übertragenen wie kon-kreten Sinn des Wortes um den Brückenbau –wichtige Voraussetzung dafür, später in abgele-genen Orten aktiv werden zu können. DieMaßnahmen wurden in Zusammenarbeit mitden Gemeinden entwickelt. Plan finanzierte dieVorhaben und assistierte technisch. Die Bewoh-ner halfen bei der Umsetzung. Sie ermitteltenihre Bedürfnisse und brachten Vorschläge fürVerbesserungen ein. Diese Art der Selbst-ständigkeit war für viele völlig neu, nachdemjahrzehntelang der Staat solche Entscheidungenübernommen hatte. Plan überzeugte die Men-schen, sich zu beteiligen. Die erste Länder-direktorin Annuska Heldring erinnert sich: „Plangab Hoffnung und hob die Moral der Menschen.Sie schöpften Vertrauen aus den Resultatenihrer Arbeit.“

Wissen vermittelnFür Gemeindemitglieder organisierte Plan tech-nische Fortbildungen im Umgang mit denneuen Trinkwassersystemen, wie beispielsweisedie neuen Wasserleitungen. In deren Bau warenganze Gemeinden eingebunden. Mit Schulun-gen zur Instandhaltung der Anlagen ist dieBevölkerung in der Lage, deren Bestand auchlangfristig zu sichern.

Schulungen waren auch der Schlüssel für eineVerbesserung der landwirtschaftlichen Produk-tion – und damit der Einkommen. So bildetePlan Bauern zu Fachkräften für Viehwirtschaft

und Anbau von Nutzpflanzen aus. ModerneManagementmethoden etwa bei der Nahrungs-mittelverarbeitung wurden vermittelt sowieTechnologien zur ökologischen Schädlingsbe-kämpfung. Die neuen Landwirtschaftsexpertengaben ihr Wissen wiederum an andere Gemein-demitglieder weiter. Unterstützt wurde dieserAustausch auch durch die Stärkung von Bauern-verbänden. In Kooperation mit den Verbändenund dem albanischen Landwirtschaftsministe-rium gelang der Aufbau von modellhaftenBauernhöfen und Aufzuchtstationen. Auch beider Anschaffung von Geräten und Maschinenhalf Plan weiter.

Im Bereich der Bildung fand Plan eine katastro-phale Situation vor. Die meisten Schulen warenbaulich stark sanierungsbedürftig, es gab weder

angemessene Lehrmaterialien, noch waren dieGebäude und Räume kindgerecht ausgestattet.Die meisten Lehrer erwiesen sich als schlechtausgebildet und – bei Minimallöhnen – wenigmotiviert. Folglich war die Zahl der Schülergering. In einer Plan-Umfrage nannten sieGründe, warum sie nicht zum Unterricht gingen:schlecht sortierte Bibliotheken, betrunkeneLehrkräfte, kaum sanitäre Anlagen und so gutwie keine Möglichkeit zum Spielen in denPausen – von organisierten Sport- und Freizeit-aktivitäten ganz zu schweigen.

Schulen ausstattenDie Antwort von Plan war: Klassenzimmer undToiletten wurden renoviert, Unterrichtsmateria-lien, Möbel, Tafeln und Bücher angeschafft.Acht Grundschulen bekamen Sportplätze. In der

Vorher: 1995bestimmten nochramponierte Schulenden albanischenLehrbetrieb (oben).

Nachher: Unterrichtin renovierten undneu ausgestattetenKlassenzimmern(rechts).

Neues Dach, bessereAusstattung – Plan kümmerte sichum die desolatenSchulen in Albanien(links).

Der Computer hieltmit Plan Einzug inalbanische Klassen-zimmer (rechts).

Page 20: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

20 PlanPost Dezember 2007

Region Elbasan wurde sogar die Dorfschule vonGjyral komplett neu gebaut. Daneben wurdenSchulkomitees gegründet, die Kindern ein akti-ves Mitspracherecht einräumen, etwa zu Fragennach den Lehrinhalten und der Entwicklungihrer Schulen. „Nun gibt es weniger Schwänzer,wir lernen mehr und erreichen bessere Resul-tate,“ sagte Amarildo aus der 6. Klasse vonGjyral.

Kinder betreuenEs sollte dauern, ehe Albanien moderne Lehr-und Managementmethoden in den Schulenübernahm. Plan half dabei mit Programmen zurLehrerfortbildung. Stundenplan-Vorgaben ver-besserten die Qualität des Unterrichts. Lehrerdokumentierten die Entwicklung und Fort-schritte der Kinder. Die Verantwortung für dieZahl der Anmeldungen und die Lernerfolgeliegt nun in der Hand der Schulleitung. DieMaßnahmen zeigten bald den gewünschtenErfolg. Stetig stieg die Zahl der Schüler, ebenso

deren Durchschnittsnoten und die Zahl dererfolgreichen Abschlüsse.

Mit ähnlichen Schritten kümmerte sich Planauch um die Kleinkindbetreuung. In vielenDörfern wurden eine Tagesbetreuung einge-führt und Vorschullehrer ausgebildet.

Wasserversorgung sichernFließendes Wasser – das gab es auch in denHaushalten kaum. Die Familien mussten ihrTrinkwasser mit Kanistern an oftmals weit ent-fernten Quellen holen. Die Europäische Unionvertraute auf die Erfahrung von Plan. Für seineWasserleitungsprojekte erhielt die Organisationinsgesamt 1,2 Millionen Euro an Zuschüssen.Tausende Einwohner profitierten von den neuangelegten Leitungssystemen.

Auch das Gesundheitssystem musste auf neueFundamente gestellt werden. Vielfach bestimm-ten ramponierte Bauten, schlecht ausgebildeteÄrzte in karg ausgestatteten Praxen das Bild.Die Kindersterblichkeitsrate durch Infektionenwar hoch. Vor allem für Schwangere und allein-erziehende Mütter wurden Programme aufge-legt, um beispielsweise Atemwegs- und Durch-fallerkrankungen zu vermeiden. Darüber hinausorganisierte Plan Fortbildungen für Ärzte undPflegepersonal, auch um ihr Bewusstsein fürden Zusammenhang von Gesundheit undHygiene zu schärfen. Die Fachkräfte wurden indie Lage versetzt, schnelle und adäquateLeistungen anzubieten – und das in renoviertenGebäuden mit neuer Ausrüstung.

GesundheitsvorsorgeEine Plan-Studie zum Thema HIV und Aidsunter Jugendlichen ergab, dass 50 Prozent derMädchen und Jungen nicht über die Immun-schwächekrankheit und die ÜbertragungswegeBescheid wussten. Nur 12 Prozent der Befrag-ten erwähnten Kondome als ein Schutzmittel.Doch niemand wusste, wo sie erhältlich waren.Plan setzte also Aufklärungsprojekte im Ver-

bund mit einem landesweiten HIV/Aids-Netz-werk um.

Das Plan-Team ging mit flächendeckendenImpfkampagnen gegen Kinderkrankheiten vor.Auch hier übernahmen Mädchen und Jungenwieder eine aktive Rolle. In Gesundheitsclubsdiskutierten sie Fragen der Krankheitsvorsorgeund gaben ihre Erkenntnisse an Gleichaltrigeweiter. Wichtige Themen der Prävention griffendie Kinder zum Beispiel in Theaterstücken oderAusstellungen auf. Einen besonderen Stellen-wert nimmt nun auch die Zusammenarbeit inSchulnetzwerken ein. Auf Landesebene treffensich jährlich Mitglieder dieser Clubs mitGesundheitsexperten und Schulleitern zumErfahrungsaustausch und zu Workshops.

Stärkung der KinderrechteUm Kinder vor Ausbeutung zu schützen, ist dieGeburtenregistrierung wichtig. Plan führt welt-weit Kampagnen durch, damit alle Kinder eineGeburtsurkunde erhalten, auch in Albanien.Denn erst damit existieren sie für die Behörden,und erst dies macht im Falle einer Verschlep-pung oder ausbeuterischer Kinderarbeit eineStrafverfolgung möglich. Bei Kindern ohneGeburtsurkunde jedoch haben die Täter leichtesSpiel: In dem Balkanstaat wie in anderen Länderverschleppen organisierte Banden Mädchenund Jungen ins Ausland und verkaufen sie anBettelringe oder Zuhälterbanden.

Ein weiteres Kinderrecht ist das Recht auf Spielund Freizeit. Plan förderte eine albanischeSchachmeisterschaft, die der zwölfjährige Shefit2005 gewann: „Ich habe es sehr genossen,Schach zu spielen, und bin froh, der nationaleChampion geworden zu sein. Die Möglichkeitdazu hat man nicht alle Tage.“ Unterstützungkam unter anderem vom albanischen Schach-verband. Shkëlqim Lazaj ist dort Delegierterund sagte über die Meisterschaft: „Die Kindersind liebenswert, aufgeweckt und voller Ener-

Albanien● Einwohner: 3,1 Mio.

(Deutschland: 82,6 Mio.)● Lebenserwartung: 74 Jahre

(D: 79 Jahre)● Kindersterblichkeit: 18 von 1000

(D: 5 von 1000)● Pro-Kopf-Einkommen: 2.580 USD

(D: 34.580 USD)● Landesfläche: 28.750 qkm

(D: 357.030 qkm)● Hauptstadt: Tirana● Landessprache: Albanisch● Religion: Islam (70%),

Orthodoxes Christentum (20%), Katholizismus (10%)

Dörfer wurden mit Wasserleitungen vernetzt -Unterstützung kam dafür von der EU.

Soforthilfe im Kosovo-KriegDurch den Kososo-Krieg gelangten mehrals 500.000 Flüchtlinge nach Albanien.Plan stellte 1999 und 2000 Notunterkünftefür 7.000 vertriebene Familien aus demNachbarland zur Verfügung und organisier-te den Schulunterricht für die Kinder inbenachbarten Dörfern. Zudem umfasstedie von vielen deutschen Spenderinnenund Spendern unterstützte Hilfe die medi-zinische Grundversorgung. Daneben wur-den Nahrungsmittel, Decken und Kleidungverteilt. Plan arbeitete hier, wie in vielenanderen Fällen, eng mit Organisationen derVereinten Nationen zusammen.

Page 21: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 21

gie, aber sie haben in ihren Gemeinden nurwenige Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten.Plan hat ihnen eine Möglichkeit gegeben, eige-ne Interessen zu entdecken und ihrer Freizeiteine Bedeutung zu verleihen.“

Erfolgreiches ModellZu Beginn der Partnerschaft mit den Plan-Gemeinden in Albanien planten die Verantwort-lichen eine auf zehn Jahre begrenzte Hilfe ineiner außergewöhnlichen Situation. Doch diegroßen Erfolge und das Interesse der Albaner ander Zusammenarbeit führten zu einer Auswei-tung der Maßnahmen. Besonders das Modellder Patenschaften erwies sich dabei als uner-wartet erfolgreich. Nach Jahren der Abschot-tung empfanden es viele Familien als Privileg,mit Menschen aus anderen Ländern kommuni-zieren zu können.

Mittlerweile sind die dringlichsten Problemeüberwunden. Bildungschancen und Gesund-heitsversorgung für Kinder sind verbessert,viele Menschen verdienen wieder mehr Geld.

Plan zieht sich bis Sommer 2008 aus Albanienzurück, die meisten Patenschaften wurdenbereits aufgelöst. Viele Paten haben schonPatenschaften für Kinder in anderen Ländern.

Lokale NachfolgeorgansationOftmals ist das Ende einer Geschichte derBeginn einer neuen – so auch hier. Seit 2005arbeit Plan an der Übergabe der Projekte aneine lokale Nachfolgeorganisation. Sie wurde in

Erfolgreicher Abschluss der ProgrammarbeitIn weltweit 49 Ländern fördert Plan Kinder, ihre Familien und Gemeinden über Selbsthilfe-projekte. Die Programmgebiete werden wieder verlassen, wenn die gesetzten Ziele erreichtsind – wie jetzt in Albanien geschehen. Plan geht so vor, um keine Abhängigkeiten zu schaffen.Die Menschen sollen sich nicht an Hilfsangebote gewöhnen, sondern die Dinge selbst in dieHand nehmen. Plan unterstützt sie dabei. Zu dieser Hilfe zur Selbsthilfe gehört es, regelmäßigin neuen Gebieten mit niedrigem Entwicklungsstand die Arbeit aufzunehmen und sich ausgeförderten Regionen wieder zurückzuziehen.Weitere Einzelheiten lesen Sie im Hintergrundpapier „Erfolgreicher Abschluss der Programm-arbeit“ online unter www.plan-deutschland.de/ueber-uns/mediathek; Sie können es auch tele-fonisch bestellen unter 0 40 - 611 400.

diesem Sommer als Qendra Femijet Sot (QFS)(so viel wie „Zentrum Kinder Heute“) gegrün-det. Geführt wird QFS von prominenten Alba-nerinnen und Albanern. Sie sprechen vor allemengagierte Landsleute im Ausland mit dem Zielan, sich künftig stärker um die Belange derKinder in ihrer Heimat zu kümmern. Planwünscht für die weitere Hilfe zur Selbsthilfegutes Gelingen und sagt: Tschüss Albanien –Tung Shqipëri!

In Ausstellungen und Aufführungen greifen Kinderzum Beispiel Themen der Gesundheitsvorsorge auf.

Plan ruft zur Schachmeisterschaft für Kinder.

Unterricht in renovierten und neu ausgestattetenKlassenzimmern.

Tung Shqipëri - Tschüss Albanien!

Page 22: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

22 PlanPost Dezember 2007

S T I F T U N G S Z E N T R U M

Heinrich Siegmann gründete die „Heinrich Siegmann Stiftung“ und bedachtesie in seinem Testament. Diese treu-händerische Stiftung unter dem Dach der Stiftung „Kinderhilfe mit Plan“ unterstützt ein Mikrofinanz-Projekt fürFrauen in Peru.

Fleiß, Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit,das waren die Tugenden, die HeinrichSiegmann aus dem niedersächsischen

Rinteln schätzte und die auch ihn auszeichne-ten. Mit diesen Werten hat der ehemaligeBetriebsleiter sein Unternehmen Meisi Schuheüber 40 Jahre erfolgreich geführt. So erfolg-reich, dass er im fortgeschrittenen Alter gerneetwas davon zurück- und weitergeben wollte.

Im Testament festgehalten Im Oktober vergangenen Jahres gründete derbodenständige Fabrikant die „Heinrich Sieg-mann Stiftung“ beim Plan Stiftungszentrum.„Ich habe schon seit über zwei Jahren einePatenschaft für ein Kind in Peru“, erzählt HeinzRonning, ehemaliger Wirtschaftsprüfer derFirma Meisi Schuhe. „Als Heinrich Siegmann mir

Stiftung für Mikrofinanz-Projekt in Peru

Ein großer Unternehmermit Herz für Kleinunternehmerinnen

Kleine Darlehen für Frauen in Peru: Starthilfe, um das Familieneinkommen

zu sichern.

von seiner Idee, eine treuhänderische Stiftungzu gründen, berichtete, erzählte ich ihm vonPlan und dem Stiftungszentrum“, erinnert sichHeinz Ronning. Nachdem der Unternehmer ver-schiedene Angebote von treuhänderischen Stif-tungen geprüft hatte, entschied er sich für eineGründung unter dem Dach der Stiftung „Kin-derhilfe mit Plan“. Siegmann bedachte seineStiftung testamentarisch mit einem beträchtli-chen Teil seines Vermögens.

Kleinstkredite füreine sichere ZukunftDurch die Siegmann Stiftung wird ein Mikro-finanzierungs-Projekt von Plan in Peru unter-stützt. Dieses Projekt in der Provinz Piura, imäußersten Nordwesten des lateinamerikani-schen Landes, fördert besonders Mütter mitKleinkindern, die in extremer Armut leben. DieFrauen erhalten kleine Darlehen, um Saatgut,Nutztiere oder Nähmaschinen zu kaufen unddamit das Einkommen der Familie zu sichern.Der Kredit wird später von den Einnahmenabgezahlt.

Die Erfahrungen zeigen, dass Frauen mit eige-

nem Einkommen eine gestärkte Position inner-halb der Familie bekommen und das Geld in dieGesundheitsversorgung, gesunde Ernährungund Bildung der Kinder investieren. Gleichzeitigwird die Vergabe der Darlehen mit Maßnahmenwie Alphabetisierungskursen und Berufsvorbe-reitung verbunden. Ein Prinzip, das wirkt undHeinz Ronning, den heutigen Vorstand derStiftung, überzeugt.

Positiver Schub für PiuraNur kurze Zeit nach der Gründung seiner Stif-tung verstarb Heinrich Siegmann am 18. No-vember 2006 im Alter von 81 Jahren. „Mit demMikrofinanz-Projekt der Siegmann Stiftung ver-leihen wir dem Aufbau in der Provinz Piura, dersonst im Wesentlichen durch Patenschaftenfinanziert wird, einen zusätzlichen Schub“, sagtDr. Werner Bauch, Vorstandsvorsitzender vonPlan Deutschland. „Dieses Beispiel zeigt auch,wie sich Patenschaften, Erträge aus Stiftungenoder auch Spenden bei der nachhaltigen Ent-wicklung von Gemeinden ideal ergänzen. Wirsind überzeugt, dass dieses Mikrofinanz-Projektganz im Sinne des Unternehmers HeinrichSiegmann ist.“

Page 23: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 23

Die StiftungenSeit Ende 2005 wurden beim PlanStiftungszentrum 80 Stiftungen (bisRedaktionsschluss) gegründet; die Liste istchronologisch sortiert, die jüngstenGründungen sind zu Beginn genannt.

Jürgen Möller Stiftung für Kinder in AfrikaMartina Oesinghaus Stiftung – Kinder AfrikasMaria Kramer Stiftung – Fonds für die

Förderung der Ausbildung von MädchenKeller Stiftung für Mädchen in AfrikaStiftung SternschnuppeDetlef Daniel Appel StiftungStiftung Werner Schmidt –

Ein Haus für MädchenPletsch-Pirmann – StiftungFriedrich A.E. Burmeister Stiftung –

Kinderhilfe AfrikaRolf und Michael Franzen StiftungAfrican Power Girl StiftungNamila KinderhilfeAnna Sabat Stiftung

für Ausbildung und IntegrationJanssen-HOPE-Education FoundationGunhild Beltzner und Heidulf Perplies Stiftung„Schönebeck Stiftung“ – Zukunft für KinderStiftung Menolong für IndonesienHedda Christine Lückemeier Stiftung

für Mädchen in AfrikaElisabeth Schwebach – African HealthFoundation for ChildrenRita und Adelbert Dorn StiftungStiftung Perspektive durch BildungQuick-Help-StiftungYarraZ KinderstiftungThomas Bongard StiftungErnst Strötzel Stiftung für Afrikas KinderChristoph Schrade Stiftung –

Zukunft für Kinder in AfrikaJana Wende StiftungBildungsplan StiftungDialego Foundation for ChildrenDas kleine LichtLuz de tus ojos StiftungHertha und Bernhard Herion StiftungStiftung NIMAKEJA – Hilfe für KinderMy Life (Meine Leben Stiftung)Butterfly Stiftungmissing love Stiftung

für benachteiligte Kinder und ihre FamilienUmile-Albina StiftungStiftung Kinderhilfe Thomas HarjansWolfgang-Karin Stiftung Kinder BolivienWandel StiftungIngrid Klein StiftungHOB-Stiftung zur Förderung von KindernStiftung Chancen für Mädchen in AfrikaStiftung GrenzenlosBergmann & Hillebrand StiftungBruno Stärk – StiftungWolfgang Cordes Stiftung – Kinder in NotGisela und Josef Lewe StiftungRoswitha und Rolf Birkhahn StiftungHeinrich Siegmann StiftungH.W.-Stiftung für MädchenErika und Christoph Knoche StiftungJ. Lauer StiftungThe Berlitz educational foundation for childrenDr. Bauch StiftungOliver Schlaus StiftungayuBEAstrid und Klaus Russ Stiftung

für Mädchen in AfrikaClaudia und Eike Hovermann StiftungLudwig Diemer Familienstiftung

für Kinder in AfrikaWelt der Kinder – Kinder der Welt LisaDorothee Schmidtke StiftungBernhardine und Werner Schulte StiftungStiftung für KidsPriegnitz-Stiftung Do4KidsStiftung für Kinder in AsienStiftung RuKoNiKa KIAnIndian Girls’ Help FoundationKarlheinz und Liselotte Kirchner StiftungMonika und Claus Greulich-KinderhilfsstiftungStiftung für Kinder in AfrikaChristian Cyperek, Chibombo-children StiftungChristian Schüchter Stiftung

für Kinder in SüdostasienStiftung Kinderzukunft GöttingenChristine Pracht StiftungEva Crull StiftungUte und Dieter Saasen StiftungChristian Fischer StiftungStiftung für Mädchen in AfrikaMansdorf StiftungArthrex Stiftung

Weitere Informationen

Kathrin Hartkopf, Leiterin des Plan Stiftungszentrums Hamburg: Telefon 040 - 611 40-257, E-Mail [email protected] können Sie auch mit der Postkarte in der Heftmitte anfordern.

Service

TestamentsgestaltungViele Menschen, die sich mit einer Patenschaft für die Förderung von Kindern inEntwicklungsländern engagieren, möchten auch über ihr eigenes Leben hinaus die Arbeit vonPlan unterstützen. Um diesen Willen festzuhalten, ist es notwendig, ein Testament zu verfas-sen. Denn eines Testamentes bedarf es immer dann, wenn der Nachlass anders verteilt werdensoll, als es die gesetzliche Erbfolge vorsieht. Dies gilt z. B. auch, wenn wegen fehlenderAngehöriger der Staat erben würde.

Was ist ein Vermächtnis? Welche Formalien muss ein Testament enthalten? Wie kann ich Plandabei bedenken? Für diese und weitere Fragen ist ein kostenloser Service eingerichtet: Sieerreichen Erbschafts-Expertin Kristina von Heynitz vom Plan Stiftungszentrum in Münchendonnerstags von 11 bis 12 Uhr unter Telefon 089 - 744 200 240.

Informationen und Kontakte

Das Plan StiftertreffenBerührende Eindrücke, bereichernde Kontakteund wichtige Informationen – das zweite PlanStiftertreffen in Kempfenhausen am Starnber-ger See war für die Beteiligten ein großerErfolg. Das Plan Stiftungszentrum informierte inpersönlichen Beratungen, Vorträgen undDiskussionen über Fragen zur Stiftungsgrün-dung, zu Steuervorteilen und zu Projekten vonPlan.

Ein Höhepunkt war der Vortrag von FlorianPaul, der an der Reise für Stifter und Interes-sierte nach Burkina Faso teilgenommen hatte.Sehr engagiert berichtete er, dieses Erlebnishabe „sein Leben verändert“. Sein Appell ansich und andere: „Verlasst die Welt ein wenigbesser, als ihr sie vorgefunden habt.“

Dr. Werner Bauch, Vorstandsvorsitzender derStiftung „Kinderhilfe mit Plan“, ermunterte dieTeilnehmer, ihre Stiftung kurz vorzustellen. Soberichtete das Ehepaar Schönebeck über die„Schönebeck Stiftung Zukunft für Kinder“. DasPaar, das sechs eigene Kinder hat, erklärte, einUrlaub in Südafrika war „der Tropfen, der dasFass zum Überlaufen gebracht hat“. Die Schöne-becks wollen mit ihrer Stiftung auch Freundeeinbeziehen und Spenden sammeln. Spontansagten sie zu, eine Schule in Nepal zu finanzie-ren. Dieses Nepal-Projekt stellte Marianne M.Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland,vor. Es zeigt, wie sinnvoll die Erträge einer Stif-tung eingesetzt werden können. In dem Ausbil-dungsprojekt entsteht eine weitere Schule fürüber 1.000 Kinder.

Kathrin Hartkopf, Leiterin des Plan Stiftungs-zentrums in Hamburg, resümiert: „Das Engage-ment der Stifterinnen und Stifter hat mich sehrbeeindruckt. Die Menschen, die für Plan stiften,wollen nicht nur Projekte finanzieren, sondernengagieren sich auch persönlich sehr stark. Siesind Feuer und Flamme für das, was sie tun.“

Das Stifterpaar Schönebeck.

Auf demTreffen gab es vielfachGelegenheitzum gegen-seitigenAustausch.

Page 24: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

24 PlanPost Dezember 2007

Die Aktionsgruppe Erlangen/Nürnberg/Fürth war schon monatelang mit Vor-bereitungen im Einsatz. Am Weltkinder-

tag war dann der offizielle Start für die„Fränkische Bildungsschlange“ in Fürth undNürnberg. Dabei werden kleine Papprollen(vom Toilettenpapier) bemalt. Für den gutenZweck können Förderer solche kleinen Kunst-werke dann erwerben und damit die geplanterekordverdächtig lange bunte Spendenschlangerealisieren helfen.

Prominente UnterstützungFür dieses Ziel erhält die Aktionsgruppe promi-nente Unterstützung vor Ort: BürgermeisterinDr. Elisabeth Preuß übernahm für die StadtErlangen die Schirmherrschaft, Oberbürger-meister Dr. Ulrich Maly für Nürnberg sowieBürgermeister Hartmut Träger in Fürth. ImLandkreis Erlangen-Höchstadt ist LandratEberhard Irlinger Schirmherr der Aktion.

Alexandra Schmidt von der AktionsgruppeErlangen/Nürnberg/Fürth berichtet, wie sie dieerste große Aktion für die Bildungsschlangeerlebt hat:

„Die Veranstaltungen zum Weltkindertag botenden perfekten Rahmen, um auf die Bildungs-situation in den armen Regionen dieser Welthinzuweisen und auf das Recht der Kinder auf

Schulbildung aufmerksam zu machen. DieAktionsgruppe unterstützt durch die mit der„Fränkischen Bildungsschlange“ gesammeltenSpenden das Projekt „Schulen für Uganda“.Viele Kinder wirkten an der Gestaltung derBildungsschlange an den Weltkindertags-Veran-staltungen mit. Sie waren mit großem Eifer

A K T I O N S G R U P P E N

Blankenburg:Katharina Hase0 39 44 - 36 87 [email protected]

Flensburg:Rolf Neumeyer0 46 36 - 15 [email protected]

Hattenhofen:Silvia Hecker0 71 64 - 13 00 21 [email protected]

Idar-Oberstein:Ulrike Kieser-Tsopanidis0 67 84 - 15 [email protected]

Kaufbeuren:Thorsten Lange0 83 41 - 87 60 [email protected]

Mehr als 130 Aktionsgruppen freuen sich überweitere Mitstreiter.Möchten Sie mehr über Aktionsgruppen wis-sen? Schauen Sie mal im Internet vorbei unterwww.plan-aktionsgruppen.de oder Sie wendensich an Helge Ludwig, den Aktionsgruppen-koordinator im Hamburger Plan-Büro: 040 -611 40 158, [email protected]

Informationen über Aktionsgruppen in IhrerNähe finden Sie unter www.plan-deutschland.de/aktiv/aktionsgruppen/Sollte es in Ihrem Umkreis noch keineAktionsgruppe geben: Gründen Sie selbst eine!Helge Ludwig berät Sie gern.

Gemeinsam mehr erreichen –Machen Sie mit!Alle Aktionsgruppen im Überblick: www.plan-deutschland.de/aktiv/aktionsgruppen/

Neue Aktionsgruppen:LUXEMBURG:Tessy von Nassau(+3 52) 6 21 59 14 [email protected]

Oberhausen: Andreas Schraven02 08 - 6 25 78 [email protected]

Siegen:Christiane Schneider0 27 38 - 30 57 [email protected]

Stuhr:Martin Möhring04 21 - 8 28 79 [email protected]

dabei, Papprollen zu bekleben, den Pinsel dar-über zu schwingen und damit der Schlangeihren persönlichen Stempel aufzudrücken. Sowird die Schlange zum Spiegel des kreativenPotenzials von Kindern, das Förderung verdient– nicht nur in Deutschland. Noch dazu wirddabei Mädchen und Jungen bewusst, dass es

Fränkische Bildungsschlange

„Aus Abfall wird ein echtes Stück Bildung“

Page 25: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 25

andere Kinder gibt, denen es nicht so gut gehtwie ihnen. Am Weltkindertag stand aber vorallem der Spaßfaktor für kreative Kinder (undspendenfreudige Eltern) im Vordergrund. Sowuchs die Schlange gegen 1 Euro Spende pro10 Zentimeter langer Rolle an diesem Wochen-ende um mehr als 80 Meter.Einmal mehr haben Kinder bewiesen, dass manaus Müll mehr machen kann als ihn wegzuwer-fen. Mit der „Fränkischen Bildungsschlange“wird daraus ein echtes Stück Bildung.An einem großen Aktionstag im Sommer 2008werden alle Schlangenteilstücke zu einer Rie-senschlange zusammengefügt. Da die Aktions-gruppenmitglieder aus den drei großen Städtender Metropolregion Erlangen, Nürnberg undFürth kommen, sollen die drei Städte durch dieSpendenschlange symbolisch miteinander ver-bunden werden.Das Wachsen der Spenden-Schlange kann imInternet auf der Webseite www.erlangen.plan-aktionsgruppen.de verfolgt werden. DieAktionsgruppe freut sich über jeden, der mit-macht, und sucht dringend Patinnen und Patenaus der Region zur Unterstützung.“

Wir danken der Aktionsgruppe Erlangen/Nürnberg/Fürth und wünschen viel Erfolg!Einige Patinnen und Paten aus der Regionunterstützten die Aktion bereits. Sie halfenspontan an Info- und Bastel-Ständen oder ver-

Nachruf

Heide-Rosemarie Schäfer Heide-Rosemarie Schäfer war über 15 Jahre Plan-Patin und Gründungsmitglied der ersten Plan-Aktions-gruppe in Frankfurt. Sie besuchte ihr Patenkind inIndonesien mehrfach, engagierte sich in dessenGemeinde und bereitete zuletzt ihren Umzug dorthinvor. Im September dieses Jahres verstarb sie an den Folgen eines Autounfalls.

Christiane Mattrisch, Mitglied der AG Frankfurt, kann es nicht fassen: „Nachdem siegerade ihr Arbeitsleben frühzeitig beendet hatte und sich so sehr auf ihr neues Lebenin der Nähe ihres Patenkindes und auf die freiwillige Mitarbeit bei Plan gefreut hat, istplötzlich alles vorbei. Das Leben ist nicht fair!“

„Heidi“ nannten sie alle, die sie kannten. „Heidi“ war immer zur Stelle, um den Info-Stand der Aktionsgruppe zu betreuen, übernahm meist sogar mehrere „Schichten“.Unermüdlich und wo immer Bedarf war, versuchte sie zu helfen. Vor allem trug sie denPlan-Gedanken weiter, privat und beruflich. Sie war an ihrem Arbeitsplatz bei einergroßen deutschen Bank für ihr großes soziales Engagement bekannt. Sie warb dortwiederholt erfolgreich um Spenden für Projekte.

Heidi-Rosemarie Schäfer setzte sich leidenschaftlich und mit viel Ausstrahlung fürMenschen in Not ein. Ihr Wirken lebt weiter in den Menschen, die sie kannten.

Veranstaltungshinweise

Aktiv in der AdventszeitSchon seit November gibt es wieder Weih-nachtsmärkte – und die Aktionsgruppensind von Nord bis Süd dabei: Norderstedt beiHamburg, Bad Hersfeld und Augsburgwaren schon aktiv. Auch an den Advents-wochenenden sind viele AGs auf Weih-nachtsmärkten, Schulveranstaltungen undGemeindefesten zugunsten der Kinder inden Plan-Gemeinden im Einsatz, darunterdie Aktionsgruppen Bad Hersfeld, Bayreuth,Berlin, Bonn, Buchholz, Erlangen/Nürnberg/Fürth, Hamburg, Hanau, Mainz/Wiesbaden,München, Ober-Ramstadt und Remscheid.

Alle Termine finden Sie im Aktionskalenderunter www.plan-aktionsgruppen.de

Nach ihremBühnenauftrittbrachte MonikaAdele Camaraden Besucherndes Weltkinder-tages afrikani-schen Tanz bei.Auch die AG-Mitglieder hat-ten viel Spaßdabei (links).

Kinder bemalendie Papprollen(rechts).

Mehr als 800Papprollen kamenam Weltkindertagzu der Bildungs-schlange hinzu(rechts).

mittelten die Teilnahme von weiteren Schul-klassen oder Kindergärten. Die Aktion wird biszum Sommer 2008 fortgesetzt und findetgroße Unterstützung bei vielen Menschen,Einrichtungen, Firmen und Medien.

Page 26: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

26 PlanPost Dezember 2007

Der 12. Februar ist der internationale Gedenk-tag für Kindersoldaten. Noch immer gibt esweltweit rund 300.000 Kinder, die in bewaffne-ten Konflikten kämpfen. In Rebellentruppenwerden sie häufig missbraucht und ausgebeu-tet. Sie leiden ihr Leben lang unter schwerenkörperlichen und seelischenSchäden. Macht deshalb mitbei unserer Aktion und „RoteHand“. Zeigt Eure Rote Handgegen den Krieg! Eure Bei-träge gehen dann an dieVereinten Nationen (UN) inNew York.

Am 12. Februar 2002 verab-schiedeten die VereintenNationen ein Zusatzprotokollzur Kinderrechtskonvention,um Kinder und Jugendliche besser vor Kriegenzu schützen. Doch es hat sich auch hier gezeigt,dass es nicht ausreicht, Gesetze zu verabschie-

den – auf deren Durchsetzung kommt es an.Und darauf wollen wir mit unserer Aktion auf-merksam machen.

Helft uns dabei: Druckt mit roter Farbe einenAbdruck Eurer Hand auf ein großes Blatt Papier.

Die Rote Hand ist das Symbolehemaliger Kindersoldaten.Darunter könnt Ihr eine For-derung an die VereintenNationen schreiben. ZumSchluss setzt Ihr noch EurenNamen und Eure Heimatstadtdarunter. Darüber hinauskönnt Ihr ein Transparent mitroten Händen bedrucken undes vor Eurer Schule aufhän-gen.

Schickt uns bitte Eure Roten Hände mit EurenForderungen. Wir leiten sie dann weiter zurÜbergabe an die Vereinten Nationen.

S C H Ü L E R A K T I V

Aktion „Rote Hand“

Rote Hände gegen Kindersoldaten

Liebe Lehrerinnen und Lehrer,

wir bieten Material zumThema Kindersoldaten für

den Unterricht an. BestellenSie per E-Mail

[email protected] rufen Sie an unter

040 - 611 40 206.

Die besten Bilder des internationalen Jugendwett-bewerbs waren im September im LabyrinthKindermuseum in Berlin zu sehen. Regisseurinund Autorin Doris Dörrie (Foto oben) hatte dieSchirmherrschaft für die Ausstellung übernommen.Die Plan-Patin war begeistert von den Fotos. Siesind jetzt in einer Online-Galerie zu sehen. Schauteinfach mal auf der Plan-Website in den Bereich„Aktiv/Für Schulen/Aktionen“.

WeltweiteUnterrichtsstundefür IntegrationBesserer Unterricht und keineAusgrenzung von Mädchen, Kindernmit Behinderungen oder Minder-heiten – das sind die Themen derGlobalen Bildungskampagne 2008.Außerdem wollen wir einen Welt-rekord aufstellen: Auf der ganzenWelt werden sich Ende April Men-schen zusammenfinden, um dieUnterrichtsstunde mit den meistenTeilnehmern zu veranstalten. Seiddabei und meldet Euch mit EurerSchulklasse per E-Mail an: [email protected] telefonisch: 040-611 40 206.

Ab Ende Februar werden wir Unter-richtsmaterial zum Thema anbieten– mit vielen Hintergrundinfos undAktionsvorschlägen.

Ausstellung „Shoot Nations“

Die Macht der Bilder

DasGewinnerfotokommt vonMaher (16)aus Ägypten(unten).

Page 27: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 27

J U G E N D F O R U M

Diskutieren? Ja. Engagieren?Och nö ... - Schluss damit! 100 Millionen Kinder müssen auf der Straßeums Überleben kämpfen. 80 Millionen Kinder inden Entwicklungsländern haben keinen Zugangzu Bildung, Millionen andere besuchen dieSchule nur sehr unregelmäßig oder erhaltendort kaum Bildung. Immer wieder wird überKinderrechtsverletzungen, fehlende Bildungund Armut berichtet. Diskutiert wird immerwieder. Schön und gut, aber wir sind derMeinung, dass wir nicht nur Diskussionen brau-chen - wir brauchen Taten!

„Wir“, das ist das im November 2006 gegrün-dete Jugendforum von Plan, bestehend ausJugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren. Unsist wichtig, wirklich etwas zu tun und Aktionenzu starten. Wir wollen informieren, zum Denkenund zu Taten auffordern und bewegen.

Stimmen weckenManche von uns sind schon auf mehrerenWorkshops gewesen. Denn uns ist wichtig, unsselbst eine Meinung zu bilden. Wir glauben,dass nur durch das Kennenlernen, Verstehenund Akzeptieren anderer Kulturen, Religionenund Verhaltensweisen Vorurteile abgebaut und

Verständnis geschaffen wird. Man sollte sichimmer bewusst machen, was man hat und wasman geben kann. Wir sind uns dessen bewusstund möchten etwas geben, aber kein Geld, son-dern unsere Aktionen. Wir geben nicht einenSchein, sondern unsere Stimme. Und wir habenes uns zur Aufgabe gemacht, noch mehrStimmen zu erwecken. Miriam (14)

Deutschland und die Partnerländer

Partizipation von Kindern in der ganzen Plan-WeltVor gut einem Jahr wurde das Jugendforum von Plan Deutschland gegrün-det. Die Gruppe hat mittlerweile zwölf Mitglieder. Sie setzt sich für dieUmsetzung der Kinderrechte ein – auf ihre eigene kreative Art und Weise.Lesen Sie, was das Jugendforum von seiner Arbeit, von Aktionen undZukunftsplänen berichtet:

Jana und Kirsten unterstützen die glonbaleBildungskampagne.

Das Jugendforum trifft sich einmal im Monat.Im Bild links sind die Mitglieder Kirsten (18), Miriam (14), Silke (16), Pia (16) und Jana (18).

Unsere ZukunftEnde Februar 2008 treffen sich in LondonVertreterinnen und Vertreter der Jugendgrup-pen von Plan aus Europa und den USA. Sie wer-den sowohl die Pläne und Strukturen ihrerTeams vorstellen als auch über bessereZusammenarbeit und Vernetzung diskutieren.Neben der Vorbereitung dieses Treffens planenwir neue Aktionen, mit denen wir die Menschenunter anderem auf die unzureichenden Bil-dungsmöglichkeiten in der Welt aufmerksammachen wollen. Helene (16)

Unsere Aktionen● Kirsten war in Brüssel, um mit Abgeord-

neten des EU-Parlaments über Schulbildungin Entwicklungsländern zu diskutieren.

● Wir nahmen an Workshops zu Kinder-rechten und Kampagnenplanung teil.

● Wir unterstützten die Globale Bildungs-kampagne mit einem Informationsstand im Hamburger Klick Kindermuseum.

● Miriam und Jana überreichten 6.000 von Plan gesammelte Unterschriften gegen Armut beim P8-Konzert der Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“.

● Wir interviewten Teilnehmer der Veranstal-tung „Schau nicht weg – Gegen Gewalt an Schulen“ in Berlin zu ihrer Meinung über das Thema. Die Ergebnisse fließen in Plans nächste globale Kampagne ein. Kirsten (18)

Mach mit!Wenn Du Dich engagieren willst, zwischen 12und 20 Jahre alt bist und die Möglichkeit hast,mindestens einmal im Monat zu unseren Treffennach Hamburg zu kommen, dann melde Dichunter: [email protected]

Jana (18)

Jana interviewt am Aktionstag gegen Gewalt anSchulen in Berlin eine Familie.

Page 28: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

28 PlanPost Dezember 2007

Patinnen und Paten das Schenken so einfachwie möglich zu machen – das hat sich derPlan Shop zur Aufgabe gemacht. Die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter kümmernsich darum, dass möglichst alle Wünschewahr werden – und das zugunsten von Plan.

Was kann ich meinem Patenkind in Peru schen-ken? Wie lange braucht ein Geschenk nachKamerun? Ist die Federtasche in Vietnam schonangekommen? Das sind häufige Fragen vonPaten. Seit 2003 steht der Plan Shop beratendzur Seite und sorgt für einen reibungslosenAblauf von der Bestellung bis zum Versand. ProTag gehen im Schnitt 342 Bestellungen ein.Rund 22 Tonnen im Jahr wiegen die Geschenke,die deutsche Paten über den Plan Shop an ihrePatenkinder schicken. Viel zu tun für das enga-gierte Plan Shop-Team.

Für Plan-Projekte Als GmbH finanziert sich der Shop allein überden Verkauf der Artikel, Spendengelder werdennicht verwendet. Im Vordergrund steht der kon-tinuierliche Kontakt der Paten zu ihren Paten-kindern. Der Gewinn fließt in Projekte von Plan.

Und was wird am liebsten verschenkt? „Abso-luter Renner ist der Fußball“, sagt Ina Huber, dieden Plan Shop leitet. „Aber auch die Feder-taschen und der Rucksack sind sehr gefragt.“Sie und ihr Team stimmen die Artikel mit denProgrammländern ab. Außerdem achten sie da-rauf, dass die Geschenke altersgerecht sind.

A rtikel auch für PatenSeit Dezember 2005 bietet der Plan Shop auchProdukte an, mit denen sich Patinnen und Patenselbst eine Freude machen können. Das sindImportartikel, die in den Programmländern her-gestellt werden und die Plan-Paten exklusiverwerben können. Die Erträge fließen meist inProjekte vor Ort. „Unser Pilotprojekt war dieSpeckstein-Serie von Kids & Stone, einerSteinschnitzerwerkstatt in Hanoi“, berichtet InaHuber. „Die Nachfrage nach den Vasen undWindlichtern war so überwältigend, dass wiruns entschlossen, weitere Projekte dieser Art zufördern.“ Auch bestickte Bettwäsche ausVietnam fand reißenden Absatz; die Stickereienfertigen Reisbäuerinnen, die Plan dafür ausbil-dete. Mittlerweile gibt es schon viele neueProdukte und Ideen.

Das Team

Ganz aufs Schenken eingestellt

Cashmere und Seide

Edle Schals für Männer Zeit, sich warm anzuziehen: Jetzt gibt es feineSchals von Rami Prints auch für Herren – in dreiDesigns und exklusiv für Plan-Paten. Die kostba-ren Schals aus Indien entstehen in Handarbeit,sie sind aus Cashmere auf der einen und Seideauf der anderen Seite. Die Erträge aus demVerkauf fließen in den Plan-Mädchenfonds.Rami Prints in Neu Delhi beschäftigt mittlerwei-le 40 Angestellte – vor allem Frauen. Wegentraditioneller Rollenbilder ist es für sie vielfachimmer noch schwer, einen Ausbildungs- undArbeitsplatz zu finden. Die Inhaberin schlossinzwischen für die Mitarbeiterinnen eine Kran-kenversicherung ab und plant nun ein kleinesAusbildungszentrum.

Kids & Stone

Eine ErfolgsgeschichteSeit den 90er Jahren entwerfen Meister Dung und seinWerkstatt-Team, ehemalige Straßenkinder aus Hanoi,kunstvolle Produkte aus Speckstein. Ob Windlicht, Vaseoder Dose – in der Steinschnitzerei wird alles handgefertigt.Der Verkauf über den Plan Shop ermöglicht die Ausbildungvon 23 Lehrlingen und eine Erweiterung der Werkstatt. Esgibt jetzt zwei weitere attraktive Artikel: eine hohe, schma-le Vase und eine Seifenschale – exklusiv für Plan-Paten.

Plan-Kuratoriumsmitglied Marie-LuiseMarjan besuchte Meister Tien Dung undseine Lehrlinge in der Werkstatt in Hanoi.

Weitere InformationenNeues und Bewährtes im Plan Shop: Vonschönen Schals bis zum Plan-Kalender 2008mit einzigartigen Foto-Motiven aus Afrika -alle Informationen zu den Produkten findenSie im beiliegenden Katalog und im Internetunter www.patenshop.de.

Plan-Kuratoriumsmitglied Ulrich Wickert unterstütztgern das Projekt in Indien.

P L A N S H O P

Arbeitsplätze für Frauen

Seidenkissen ausVietnamDie Resonanz auf die weiße Baumwollbett-wäsche aus Vietnam war überwältigend. Jetztbesticken die Frauen aus dem Dorf Van Ly auchSeidenkissen. Sie lernten nun, Seide zu bestik-ken, was großes Geschick erfordert. Der Auftraghilft, die Arbeitsplätze der 40 Frauen zu sichern– und damit das Einkommen ihrer Familien. DerGewinn aus dem Verkauf der Seidenkissen inDeutschland fließt in den Bau einer Bibliothek inVan Ly.

Page 29: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

PlanPost Dezember 2007 29

NachhaltigeFörderung durchdas Engagementvon Weiling fürKinder inEcuador und derDominikanischenRepublik.

Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von PlanDeutschland, und Dr. Peter Meyer, Geschäftsführervon Weiling GmbH

Weiling, der Großhändler für Naturkost ausCoesfeld, beliefert den biologischen Fachhandelmit Waren in ökologischer Qualität, Marke „bio-laden*fair.“ Weiling-Geschäftsführer Dr. PeterMeyer erläutert sein Engagement für Plan:

Plan Post: Wie entstand die Idee für IhrEngagement?Meyer: Bei unseren Besuchen von Bio-Bananenplantagen waren wir begeistert vonden Anbaumethoden und der starken Identi-fikation der Menschen mit ihrem Tun. Wirsahen aber auch, wie schwierig es für sie war,ihre und die Zukunft ihrer Kinder zu gestalten.Es gibt dort beispielsweise keine ausreichendenstaatlichen Kindergärten oder Schulen. So ent-schlossen wir uns, im Rahmen unserer Möglich-keiten zu handeln.

Weshalb setzt sich Weiling für Kinder und ihreFamilien in Entwicklungsländern ein?Meyer: Weiling handelt aus Überzeugung mitBiolebensmitteln. Dazu gehört auch, mit denMenschen fair umzugehen, die sie herstellen.Das gilt nicht nur für die Partner in Ent-wicklungsländern, aber hier in besondererWeise. In unseren Leitlinien heißt es: “UnserTun ist ökologisch, ökonomisch, sozial undethisch im Gleichgewicht.“ Daher glauben wir,dass es zu unserer Verantwortung gehört, fürdie Lebensqualität der Menschen in unmittel-barer Nähe der Bananenplantagen in derDominikanischen Republik und in Ecuadoreinen Beitrag zu leisten.

Was ist für Sie das Überzeugende am Konzeptvon Plan?Meyer: Plan überzeugt durch sein Engagement

Bio-Großhändler Weiling

Jede Banane zählt Zufriedene Gesichter gab es auf beidenSeiten, als Mitte Oktober ein fünfjährigerKooperationsvertrag zwischen Plan unddem Bio-Großhändler Weiling GmbHunterzeichnet wurde. Das Unternehmenspendet in dieser Zeit pro verkaufter„bioladen*fair.“-Banane aus Ecuador undder Dominikanischen Republik einenCent für Plan-Projekte in diesen Ländern.

In der Dominikanischen Republik, imProjektgebiet San Juan, sollen 900 Klein-kinder in Gemeindezentren gefördertwerden. San Juan liegt im trockenenLandesinneren. Mangelnder Regen führtdort häufig zu Ernteausfällen. Schulensind kaum vorhanden. Nun werden dortin fünf Gemeinden jeweils für etwa 90Familien über ein halbes Jahr Workshopszum Thema frühkindliche Entwicklungangeboten. Je Gemeinde werden außer-dem zwei Zentren zur Kinderbetreuunggegründet.

In der ecuadorianischen Hafenstadt Gua-yaquil werden 200 Kinder im Armen-viertel „Nueva Prosperina“ unterstützt.Hier sollen auch arbeitende KinderZugang zu Bildungseinrichtungen erhal-ten. Für sie soll es spezielles Lehr- undLernmaterial geben. Über Mikrokreditewill Plan den Eltern zudem neue Ein-kommensmöglichkeiten verschaffen, sodass die Kinder nicht mehr mitarbeitenmüssen und sie zur Schule gehenkönnen.

F I R M E N K O O P E R A T I O N E N

für Hilfsprojekte in benachteiligten Ländern.Plan verfügt über viele Kontakte und professio-nelles Know-how. Außerdem haben wir unsüberzeugen können, wie effektiv und verant-wortlich Plan mit den Mitteln umgeht, die wirzur Verfügung stellen. Die Glaubwürdigkeit vonPlan passt zur Glaubwürdigkeit von „bio-laden*fair.“.

Wie stellt Weiling sicher, dass die Bananen inder Dominikanischen Republik und Ecuadortatsächlich Bio-Produkte sind?Meyer: Das System der Europäischen Union fürBiolebensmittel sichert die Qualität. Es defi-niert genau, was dem Biolandwirt erlaubt undverboten ist und es schreibt jährliche Kontrol-len durch unabhängige Fachleute vor. Das giltauch für Ware aus Drittländern. Zusätzlichhaben wir ein eigenes umfassendes Qualitäts-managementsystem. Beispielsweise werdenregelmäßig unangekündigte Proben an einunabhängiges Labor geschickt, wo sie aufRückstände von Pflanzenschutzmitteln unter-sucht werden, die im Bioanbau nicht erlaubtsind.

Interview

„Fair mit den Menschen umgehen”

Page 30: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

30 PlanPost Dezember 2007

A U S A L L E R W E L T

Foto

s: P

lan

Guatemala und NicaraguaSchwere Wirbelstürmein MittelamerikaMitte August 2007 entwickelte sich Wirbel-sturm Dean zu einem Hurrikan und fegte mitmehr als 200 Kilometern pro Stunde über dieKaribik und Mittelamerika hinweg. In Guate-mala haben die kräftigen Regenfälle zu Über-schwemmungen und Erdrutschen im Plan-Programmgebiet El Progreso geführt. Die meis-ten Familien mussten ihr Zuhause verlassen undin Notunterkünften Schutz und Sicherheitsuchen. Anfang September wurde aus Tropensturm Felixein gefährlicher Hurrikan, der mit bis zu 300Kilometern pro Stunde vor allem die nordatlan-tische Region Nicaraguas verwüstete. Planorganisierte mit seinen Partnern Soforthilfe,obwohl das Kinderhilfswerk dort noch nichtarbeitet. Insgesamt 2.000 Menschen zwischenPuerto Cabezas und Waspam bekamen jeweilsLebensmittel, Plastikplanen, Taschenlampen,Batterien, Decken, Matratzen, Kochgeschirr undMoskitonetze. Insgesamt wurden 320.000 US-Dollar für die Nothilfe zur Verfügung gestellt.Auch hier bereiten die Gemeinden und Plan nunden Wiederaufbau vor.

PeruKältewelle in den AndenNicht nur die Folgen des schweren Erdbebensvom August 2007 machten den Menschen inPeru zu schaffen. Das südamerikanische Landerlebte eine extreme Kältewelle. Darunter littenbesonders die Bewohner der hoch gelegenenAndenregion.Plan reagierte umgehend mit einem Nothilfe-programm und stellte insgesamt 200.000 US-Dollar zur Verfügung. Mädchen und Jungensowie schwangere Frauen in 95 Gemeindenrund um die Stadt Cusco wurden mit Decken,Umhängen, Ponchos, Mützen und Socken ver-sorgt. Zeitgleich startete Plan eine Radiokam-pagne, mit der die Andenbewohner vor sinken-den Temperaturen gewarnt und über nötigeSchutzmaßnahmen und Hilfsangebote infor-miert werden.

ECHOPlan Deutschland und die EUSeit Anfang der 1990er Jahre gibt es ECHO, dasEuropäische Amt für humanitäre Soforthilfe. Esunterstützt die Finanzierung weltweiter Hilfs-aktionen seiner Vertragspartner in Katastro-phengebieten. ECHO hat rund 200 Partner, seitKurzem gehört auch Plan Deutschland dazu.Das ist ein wichtiger Schritt für das Ziel,Entwicklungsländer in akuten Notlagen unter-stützen zu können, und zwar in den BereichenSoforthilfe, Nahrungsmittelhilfe sowie Flücht-lingshilfe.

Plan leisteteSoforthilfe bei den Über-schwemmun-gen in Nord-Indien und inanderenLändernSüdasiens.

Hochwasser wie hier in Benin bedeutet immer aucheine erhöhte Gefahr von Krankheiten wie Malaria.

Große Hilfsbereitschaft An dieser Stelle möchten wir allen deut-schen Patinnen, Paten und Spendern herz-lich für ihre schnelle Hilfsbereitschaft dan-ken. Insgesamt erreichten uns bis EndeSeptember für die Hilfe Südasien 244.913Euro und für Guatemala 51.541 Euro, sowiebis Ende Oktober für die Afrika-Fluthilfe110.612 Euro.

Nothilfe-Fonds

Immer häufiger sind Kinder und ihre Familien Natur-katastrophen wie Dürren, Erdbeben oder Über-schwemmungen ausgesetzt. Damit Hilfsmaßnahmenschnell und effektiv durchgeführt werden können, hatPlan den Nothilfe-Fonds eingerichtet. Sie können den Fonds mit einer Spende unterstützen.Deutsche Bank, BLZ 200 700 00, Konto 0612 812 02Stichwort: Nothilfe-Fonds

Überschwemmungen Nothilfe in Afrika und SüdasienWochenlange Regenfälle lösten ab Juli 2007schwere Überschwemmungen in weiten TeilenAfrikas aus. Hunderttausende Menschen verlo-ren ihr Hab und Gut, Ernten und Viehbeständewurden vernichtet, Schulen, Straßen undBrücken zerstört. Plan startete ein Hilfspro-gramm für die betroffenen Familien. Allein imWesten des Kontinents vergab Plan Interna-tional Soforthilfe im Wert von 600.000 US-Dollar an betroffene Gemeinden.

Medikamente und MoskitonetzeIn den besonders stark betroffenen westafrika-nischen Ländern Benin und Ghana sowie imSudan in Ostafrika erhielten Familien sofortDecken, Medikamente und Moskitonetze.

In Benin kann Plan seine Arbeit im Programm-gebiet Couffo im Südwesten des Landes inzwi-schen wieder uneingeschränkt fortsetzen. Auchdie Briefe zwischen Paten und Patenkindernkönnen ohne größere zeitliche Verzögerungenzugestellt werden.

Land unter auch in SüdasienAuch weite Teile von Bangladesch, der Nord-osten Indiens sowie einige Gebiete in Nepalwurden im August 2007 überschwemmt. DerMonsun ließ mit lang anhaltenden Regenfällendie drei großen Flüsse Ganges, Brahmaputraund Meghna über die Ufer steigen. Allein inBangladesch wurden elf Millionen MenschenOpfer der Fluten. Neben Wasser und Nahrungsmitteln erhieltendie Menschen von Plan Zelte, Lebensmittel,Kleidung und Medikamente gegen Infektions-und Durchfallerkrankungen. Nun planen dieGemeinden gemeinsam mit Plan den Wieder-aufbau.

Page 31: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

N A T U R G E S U N D G E N I E S S E N

Beliebt und bekömmlich

Die harmonische Mischung ausgewählter Früchte und Möhrensaft in Demeter-Qualität sorgt für einen ausgewogenen Fruchtzucker- und Säuregehalt. Natürlich ohne Zusatzstoffe.

Voelkel unterstützt Plan

Das Kinderhilfswerk Plan hilft, die Lebens-umstände in Entwicklungsländern zu verbessern. Wir helfen mit! Unser Ziel ist es,

die Werte der Natur zu respektieren und mit ihrenRessourcen schonend umzugehen. Dem Menschen undder Natur verpflichtet, unterstützen wir Ent-wicklungsprojekte von Plan und sorgen damit aktivfür nachhaltigen Umweltschutz und eine bessere Lebensqualität für Menschen in Entwicklungsländern.

Voelkel 7-Zwerge-Kindersaft

ww

w.v

oelk

elju

ice.

de

Page 32: Aktuelle Informationen für Plan-Pa ten · 2015. 8. 24. · Plan betreut gemeinsam mit der philippinischen Stiftung Visayan Forum ein Projekt zur Prävention dieser Form moderner

Plan InternationalDeutschland e. V.Bramfelder Straße 7022305 Hamburg

C 11675 FPlan International Deutschland e. V. Bramfelder Straße 70 · 22305 HamburgPostvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt

Nicaragua

Geburtsurkundefür alleBei der Geburt von den Behörden registriert zuwerden und damit offiziell zu existieren – das istfür uns in Deutschland eine Selbstverständlich-keit. Die Geburtsurkunde ist auch in anderenLändern die Grundlage für das gesamte spätereLeben: für den Besuch der Schule, für dieHeirat, für so alltägliche Dinge wie das eigeneBankkonto. Doch in Entwicklungsländern habenviele Menschen dieses wichtige Papier nicht –Plan engagiert sich dafür, dass sich das ändert,zum Beispiel in Nicaragua.

In Nicaragua haben nur 60 von 100 Kinderneine Geburtsurkunde. Den Menschen, die keinehaben, bleiben grundlegende Bürgerrechte ver-wehrt. Sie können weder wählen noch sichselbst zur Wahl stellen. Mädchen und Jungenohne Papiere werden leichter Opfer von Kinder-handel, da ihre Spur kaum zurückverfolgt wer-den kann. Auch staatliche Mittel für Bildungs-einrichtungen, Gesundheitswesen und sozialeSicherheitssysteme werden zu knapp bemessen,wenn die Regierung nicht genau weiß, wie vieleMenschen in ihrem Land leben.

Erste ErfolgeDurch intensive Aufklärungsarbeit hat Plangemeinsam mit anderen Nichtregierungsorga-nisationen und den Gemeindemitgliedern dieBehörden für das Thema Kinderrechte sensibili-siert. In vielen Regionen wurden daraufhin dieGebühren für die Geburtenregistrierung abge-schafft. Lokale Regierungsstellen unterstützendie Gemeinden bei der Bearbeitung der Regis-trierungsanträge.

S P E N D E N A U F R U F

Mit Hilfe von Plan wurden seit Mitte vergange-nen Jahres bereits 4.722 Mädchen und Jungenregistriert. Das Programm wird fortgesetzt,damit neue Registrierungsstellen eingerichtetsowie bestehende ausgebaut werden. Die Registrierung von vier Kindern kostetdurchschnittlich 44 Euro.

Helfen auch Sie mit einer Spende:Plan International Deutschland e.V.Konto 061 281 202Bei der Deutschen BankBankleitzahl 200 700 00Stichwort : Geburtsurkunden Nicaragua

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gernFragen zu Plan und zu Ihrer Patenschaft beantworten wir gern, montags bis freitags von 8:30 bis 20:00 Uhr und samstags von 8:30 bis16:00 Uhr. Wir sind unter 0 40 - 611 400 für Sie da, sowie unter diesen Telefonnummern:

Bei Fragen zur Patenschaft: 0 40 - 6 11 40 250zur Korrespondenz: 0 40 - 6 11 40 220zur Buchhaltung: 0 40 - 6 11 40 160zu Projektspenden: 0 40 - 6 11 40 224zum Plan Shop: 0 40 - 6 36 69 70

Oder schicken Sie uns eine E-Mail an [email protected]

Informationen über Plan finden Sie im Internet unter www.plan-deutschland.de