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Wissenschaf f t Gesundheit Zeitschrift des UKS und des Vereins seiner Freunde ALLE MAL HERHÖREN UNSER OHR Bildbasis by Rainer Sturm_pixelio.de III 2014

ALLE MAL HERHÖREN

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Wissen schafft Gesundheit

Zeitschrif t des UKS und des Vereins seiner Freunde

ALLE MAL HERHÖREN UNSER OHR

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III 2014

Page 2: ALLE MAL HERHÖREN

URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße, 66129 Saarbrücken, www.ursapharm.de

Unsere Vision ist Innovation

Spezialist für die Herstellung und den Vertrieb von

Augentropfen (z.B. HYLO-COMOD®) Augensalben (z.B. Dexa-Gentamicin Augensalbe) Arzneimitteln für die Allgemeinmedizin (z.B. Bromelain-POS®)

Entwickler der innovativen COMOD®- und 3K®-Systeme

patentierte Sicherheit ohne Konservierungsmittel weltweit im Einsatz

110321__Image_A4+3mm.indd 1 21.03.11 12:44

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10 17 18 06 25 26

URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße, 66129 Saarbrücken, www.ursapharm.de

Unsere Vision ist Innovation

Spezialist für die Herstellung und den Vertrieb von

Augentropfen (z.B. HYLO-COMOD®) Augensalben (z.B. Dexa-Gentamicin Augensalbe) Arzneimitteln für die Allgemeinmedizin (z.B. Bromelain-POS®)

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110321__Image_A4+3mm.indd 1 21.03.11 12:44

INHALT DIESER AUSGABE

3 |UKS report III 2014

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10 Einführung

12 Hörgeräte

13 Mittelohr-Implantate

14 Innenohr-Implantate

16 Mittelohr-Operationen

17 Hörtests bei Kindern

18 Haussprachfrühförderung

19 Schwindel

04 Neuer Forschungspreis

06 Alumni-Promotions-Preis

07 Impressum

08 Besuch am UKS

Portraits20 Mikrobiologie und Hygiene22 Zahnerhaltung, Parodontologie

und Präventive Zahnheilkunde

Kongresse 24 Pädiatrie

Kaleidoskop25 Teddy-Klinik

26 Nachrichten aus dem Klinikum

30 Personalia + Preise

34 Termin – Woche des Sehens

35 Spenden

UNSER OHR UKS AKTUELL

Liebe Leser,

als hochschulmedizinisches Zentrum der Region leistet das UKS Patientenversorgung in höchster Qualität. Darü-ber hinaus arbeiten wir heute bereits an der Qualität von morgen. Sichtbares Zeichen dafür ist der stetig wachsen-de Bau der neuen Inneren Medizin (IMED). Unter dem Dach dieses Neubaus werden eine Reihe von Kliniken und Ab-teilungen zusammengeführt, die bisher über den weitläu-figen Campus verteilt waren. Hinter der grün-weißen Fassade werden Behandlungs- und Eingriffsräume, Labo-re und Patientenzimmer liegen – der Umzug von Mensch und Technik ist unsere logistische Herausforderung, nach-dem der erste Bauabschnitt am Ende dieses Jahres fertig-gestellt sein wird. Das „Projekt Zukunft“ des UKS ist schon jetzt ein optischer Blickfang und findet große Beachtung. Immer wieder kommen Besucher, um sich vom Fortgang der Bautätigkeiten zu überzeugen (S. 8f).

Investitionen in Bauten schaffen die äußeren Bedingungen, um auch in der Zukunft erfolgreich arbeiten zu können. Besonders wichtig ist daneben die Unterstützung und För-derung der Menschen, die diese Arbeit einmal leisten wer-den: die Studenten, die jungen Forscher und die Praktiker von morgen. Dabei helfen unter anderem auch die auf Privatinitiativen beruhenden Preise, wie der Promotions-preis des Alumni-Vereins oder der gerade gestiftete For-schungspreis des Homburger Unternehmens Dr. Theiss Naturwaren (S. 4, 6).

Von den Forschern, die in der Vergangenheit nach Lösun-gen für scheinbar Unlösbares gesucht haben, profitieren die Patienten von heute. Ein Beispiel hierfür finden Sie im Rahmen des Titelthemas „Unser Ohr“: War vor nicht allzu langer Zeit Taubheit ein nicht zu änderndes Schicksal, kön-nen Taube heute (wieder) hören – dank Innenohr-Implan-taten (S.10 ff).

Der Vorstand Für den Verein der Freunde

Prof. Wolf-Ingo Steudel Ärztlicher Direktor und Vorstands- vorsitzender

ulrIch Kerle Kaufmännischer Direktor

Paul Staut Pflegedirektor

Prof. MIchael Menger Dekan der Medizinischen Fakultät der UdS

Prof. Bernhard SchIcK Vorsitzender des Vereins

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Freunde des UKS

Forschung fördern

Freunde des UKS

Forschung fördern

Freunde des UKS

Forschung fördern

Freunde des UKS

Forschung fördern

| 4 UKS report III 2014

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Hochdotierter neuer ForschungspreisDr. Maximilian Linxweiler, Mitarbeiter der AG Prof. Richard Zimmermann am Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie und Assistenzarzt in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, erhielt als Erster den nach dem Homburger Unternehmer benannten Prof.-Dr.-Peter-Theiss-Forschungspreis

texte christiane roos foto karin richter

Zu seinem 70. Geburtstag wur­de Dr. Peter Theiss reich beschenkt und er machte selbst ein großzügi-ges Geschenk: Mit dem von seinem Unternehmen „Dr. Theiss Naturwaren“ gestifteten, mit 20 000 Euro dotier-ten Preis ermöglicht er es dem Verein der Freunde des UKS, in Zukunft jähr-lich - neben den bereits etablierten Forschungspreisen der Freunde - einen weiteren Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verleihen. Als Homburger wolle er die Homburger Forschung fördern, er-klärte Theiss. Seine Unterstützung lasse er dem Verein der Freunde des UKS zukommen, weil „der Freundes-kreis eine sehr wichtige Arbeit leistet“, so Theiss.

Den ersten Theiss-Preis, einen der im Saarland höchst dotierten For-schungspreise, überreichte die saar - ländische Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Dass Theiss über sein Unternehmen einen Forschungs-preis gestiftet habe, „das passt“, meinte Kramp-Karrenbauer, denn Theiss sei

„ein unglaublich neugieriger und wiss-begieriger Mensch“. Der Preis, so die Ministerpräsidentin, sei „Ausdruck der besonderen Verbundenheit mit Wissenschaft, Forschung und dem UKS“. Linxweiler erhielt den Preis für seine Forschung über die mögliche Unterdrückung des Wachstums und der Metastasierungsneigung von Tumorzellen mithilfe des Dolden blüt-lers Thapsia garganica.

Der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Direktor der HNO-Klinik, Prof. Bernhard Schick, zeigte die Gemeinsamkeit auf, die zwischen dem Namensgeber des Preises und dem ersten Preisträger besteht - die Neugier; und er fügte hinzu: „Zur Neugier gehört das Staunen vor den Geheimnissen der Natur.“

KONTAKT Freunde des UKS Telefon 0 68 41 - 16 - 2 31 62 E-Mail [email protected]

Peter Theiss, geboren und aufgewach-sen in Hom burg, studierte Pharmazie an der Ludwig-Maxi mi lians-Universität in München. Nach seiner Promo tion übernahm er 1976 die von seinem Vater gegründete Markt-Apotheke in Homburg.

Er befasste sich mit Pflanzenheilkunde und alternativen Heilmethoden und gründete 1978 das Unter neh men

„Dr. Peter Theiss Naturwaren“, das sich heute voll ständig in Familienbesitz befindet. Angefangen hat alles mit der Ringel blumensalbe, die Theiss 1979 auf den Markt brachte. Zwischenzeitlich produziert und vertreibt das Unternehmen weltweit

mit mehr als 1000 Mitarbeitern - 400 davon sind am Standort Homburg beschäftigt – Kosmetik, Naturarznei- und Zahnpflegemittel, die ausschließ - lich in Apotheken erhältlich sind.

2009 wurde Peter Theiss vom damali-gen Ministerpräsidenten Peter Müller für seine Verdienste um die saarländi-sche Wirtschaft mit dem Ehrentitel

„Professor“ ausgezeichnet.

Dr. Peter Theiss

V.l.n.r. Dr. Peter Theiss, Annegret Kramp- Karrenbauer, Dr. Maximilian Linxweiler, Prof. Bernhard Schick

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5 |UKS report III 2014

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OrgelkonzertDie katholische Rundkirche St. Fronleichnam in Homburg war Anfang August Aufführungsort eines besonderen Orgelkonzerts: Kantor Wilhelm Basten, langjähriges Mitglied im Verein der Freunde des UKS, spielte dort unter anderem Kompositionen von Beethoven, Vivaldi, Händel und Haydn

text karin richter foto privat

Rund 100 Zuhörer waren der Einladung der Freun­de gefolgt. Zu Beginn stellte ihr Vorsitzender, Prof. Bern hard Schick, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKS, und selbst in seiner Freizeit be-geisterter Orgel-Spieler, den Organisten und die Orgel der Kirche St. Fronleichnam vor: Wilhelm Basten ist als Kirchenmusiker, Chorleiter und Kantor in seiner Heimat Ernst/Mosel aktiv. Seine kirchenmusikalische Ausbildung hat er unter anderem bei Kirchenmusikdirektor Viktor Scholz (Mön chengladbach) und Prof. Wolfgang Seifen (Berlin) erfahren. Wenn er nicht musiziert, ist der pensio-nierte Finanzwirt als fachkundiger Autor zu den Themen Orgelbau und Orgel studienfahrten gefragt mit einem be-sonderen Augen merk für denkmalgeschützte Orgeln.

Das Konzert führte die Zuhörer bei jeweiliger Ein-führung in die Stücke durch Prof. Bernhard Schick über die norddeutsche Orgelkunst, Barock und Klassik bis hin zur Orgelmusik der Romantik. Neben bekannteren Orgel-werken lernten die Konzertbesucher auch sehr selten gespielte Orgelstücke kennen. Eine der wenigen Kom-positionen für Orgel von Ludwig van Beethoven in Form des Orgelwerks „Flötenuhrstück“ waren ebenso zu hören wie das Abendgebet des schwedischen Komponisten Hägg. Die Zuhörer nahmen alle Werke mit Begeisterung auf; als Zugabe improvisierte Basten über das Kirchenlied

„Großer Gott wir loben dich“. In der Im provisation drückte Wilhelm Basten seine Liebe zum Orgelspiel und seine besondere Musikalität aus. Wie gut das Konzert bei den Zuhörern ankam, zeigte unter anderem die stattliche Summe, die als Spende (statt Ein trittsgeld) zusammen gekommen war.

KONTAKT Freunde des UKS Telefon 0 68 41 - 16 - 2 31 62 E-Mail [email protected]

Die Staude mit den gelben Dolden bekam ihren Beinamen im antiken Griechenland.

Die Pflanze war gefürchtet, weil sich weidendes Vieh an ihr vergiftete - schon wenige Blätter genügten. Doch „die Dosis macht das Gift“, sagte Paracelsus. Und so kann auch eine Pflanze mit dem martialischen Beinamen „Karotte des Todes“ Gutes bewirken.

Wie das funktionieren könnte, erklärt der erste Theiss-Preisträger Dr. Maximilian Linxweiler: „In unse-rem Forschungsprojekt untersuchen wir die Funktion des Proteins Sec62 in menschlichen Tumorzellen. Diesem Molekül kommt eine wesentliche Bedeutung bei der Wanderungsfähig-keit von Tumorzellen und damit der Bildung von Metastasen zu.

Mit dem früher in der Psychiatrie verwendeten Medikament Trifluo pera-zin (TFP) und dem aus “Thapsia garganica” isolierten Wirkstoff Thapsigargin ließ sich die Funktion von Sec62 in kultivierten Tumorzellen hemmen, was sowohl eine Unter-drückung des Tumorzell wachs tums als auch der Metastasierungsneigung zur Folge hatte.

Damit stellen diese beiden Wirk stoffe eine vielversprechende Grundlage einer neuen möglichen Form der medikamentösen Krebstherapie dar.“

Thapsia garganica –

die Karotte des Todes

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Ehemalige aus Fakultät und UKS fördern junge KollegenMit dem im Jahre 2013 erstmals verliehenen, mit 1000 Euro dotierten Alumni-Promotionspreis zeichnet der Verein Alumni-Med Homburg jährlich eine sehr gute und besonders klinisch orientierte Doktorarbeit aus

text christiane roos foto carl-martin kirsch

Der Preisträger und seine Forschung

Mario Kratz – seit wenigen Wochen Dr. Mario Kratz – erhielt den Alum ni-Promotionspreis 2014 für seine Pro - motionsarbeit mit dem Titel „Einfluss des Thrombininhibitors Dabi gatran auf die endotheliale Funktion und die Atherogenese“. Dieser für medizini-sche Laien kaum verständliche Titel hat folgenden Hintergrund:

„Thrombin“ ist ein Enzym, dem eine wesentliche Funktion bei der Blut-gerinnung zukommt. Ein „Inhibitor“ ist ein Stoff, der hemmend oder verhin-dernd wirkt. Der Thrombininhibitor mit Namen Dabigatran wirkt dem-nach hemmend auf die Blutgerinnung und wird zur Verhinderung von Schlag - anfällen eingesetzt.

Kratz hat nun untersucht, wie sich dieses blutverdünnende Medikament auf die jenigen Zellen, die das Innere von Blutgefäßen auskleiden (Endo-thel) und auf die Entstehung der Arterien verkalkung (Atherogenese) auswirkt. Er konnte nachweisen, dass das Me dikament eine über den ur-sprüng lichen Wirkmechanismus hinaus gehende weitere Wirkung zeigt (Off-Target-Effekt).

Wie der Vorsitzende des Alumni-Vereins, Prof. Nikolaus Müller-Lantzsch, erklärte, wurde Kratz deshalb ausge-zeichnet, weil seine Forschungsarbeit einen besonderen praktischen Bezug hat – sie kann dazu beitragen, zukünf-tig Komplikationen der Volkskrankheit Atherosklerose (Arterienverkalkung) zu verringern.

Der Begriff reicht zurück bis in die römische Antike. Als Alumni (von alere – ernähren, großziehen) wurden Schüler, Schützlinge oder Pflegekinder bezeichnet. Heute werden die Absolventen einer Hochschule Alumni genannt.

Alumni

Prof. Nikolaus Müller-Lantzsch überreichte den Promotionspreis des Alumni-Vereins

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Repräsentatives Anwesen mit Einliegerwohnung

nahe Homburg

Baujahr: 2006/2007

Wohnfläche: ca. 312 m² + 81 m² (ELW)

Grundstück: 1.259 m²

Extras: exclusive Ausstattung, Kamin, Gästehaus

Lage: reizvolle Höhenlage direkt im Grünen

Kaufpreis: 850.000 €

Kontakt: Christian Langenbach, 06821 208-344

EBA: EEB 19,7; ET Strom(Sondertarif), Strom-Mix; Bj. 2005, EEK A+

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Über seine beruflichen Pläne sagt Mario Kratz: „Ich möchte weitere For-schungsprojekte im Bereich dieser neuen blutverdünnenden Medika-mente durchführen und dabei vor allem den Rezeptor untersuchen, der den Rückgang der Atherosklerose verursacht.“

Der VereinDem 2005 gegründete Verein

Alumni-Med Homburg (AMH) gehö-ren ehemalige Studenten, Professoren und Mitarbeiter der Fakultät und des UKS an. „Wir haben es uns zur Auf gabe gemacht die Kontakte Ehe - maliger zur Fakultät zu pflegen und die Fakultät dadurch zu unterstützen“, erklärt Müller-Lantzsch.

Die AMH unterstützt Lehre und Studium, Wissenschaft und For-schung an der Medizinischen Fakultät. Mit Hilfe der AMH soll ein nationales und internationales Netzwerk der Informationen aus medizinischer Versorgung und Therapie, Forschung, Lehre und Fort bildung aufgebaut werden. Wie der Vereinsvorsitzende erklärt, weist der Promotionspreis des Vereins zwei Besonderheiten auf:

„Zum einen ist es ein Preis für die ganz jungen Kolle gen, die am äußersten Anfang ihres Berufslebens stehen und zum anderen zeichnen wir keine Grund lagen forschung, sondern For-schung mit klinisch relevantem Schwer punkt aus.“

KONTAKT Alumni-Med Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 60 99 E-Mail [email protected]

Impressum

HerausgeberProf. Wolf-Ingo Steudel Prof. Bernhard SchickProf. Nikolaus Müller-Lantzsch RedaktionsanschriftUKS, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gebäude 11, D - 66421 Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 31 49 oder - 2 31 62 Fax 0 68 41 - 16 - 2 31 39 E-Mail [email protected]

RedaktionChristiane Roos (cros)Karin Richter (ric) Christian Schütz (schü)

TitelgrafikOliver Herrmann

Grafik & FotoredaktionOliver Herrmann Rüdiger Koop

Druck und AnzeigenwerbungOVD.eu - Events & Werbeservice Johanna-Wendel-Straße 13 D - 66119 Saarbrücken [email protected]: Mathilde Friedrich Aus Gründen der Lesbarkeit und des Sprachstils verwenden wir nur die männliche Form. Die weibliche Form ist ausdrücklich eingeschlossen. Ältere Ausgaben des UKS­Reportsfinden Sie unter www.uks.eu/uks­report

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Besuch am UKS

SaarLB besucht Baustelle des Neubaus Innere Medizin (IMED)

Die Vertreter der SaarLB, Manfred Thinnes (Direktor Immobilien Deutschland/Frankreich), Hubert Goldhofer (Leiter Immobilien Deutschland) und Markus Podschadly (Mitarbeiter Immobilien Deutschland) besuchten das UKS und informierten sich bei einem Rundgang über den Neubau der Inneren Medizin IMED.

Die SaarLB ist als Verhandlungsführer mit der Europäischen Investitionsbank und der Bank für Sozialwirtschaft Partner bei der Finanzierung der IMED und wesentlich an der Ausgestaltung der Kreditierung beteiligt. Mit ihrer Hilfe ist es dem UKS möglich, die Fremdfinanzierung dieser Baumaßnahme über einen planbaren Tilgungszeitraum vorzunehmen.

Die grün-weiße Fassade ist ein Blickfang: Der Neubau der Inneren Medizin (IMED) hat Form und Farbe angenommen und der erste Bauabschnitt wird in einigen Wochen abgeschlossen sein.

Der Fortgang der Bautätigkeiten stößt auf großes Interesse bei Besuchern aus Politik, Wirtschaft und aus dem Gesundheitswesen. (foto: koop)

Wo heute noch bloße Erde zu sehen ist, werden ab 2015 Gäste und Patienten die IMED durch eine repräsentative Eingangshalle betreten.

Ulrich Kerle (Kaufmännischer Direktor), Lars Roos (Leiter Dezernat II – Finanzen), Jörg Freidinger (Büro Neubau-projekte) und der Projekt- steuerer Jan Segelbacher (Hitzler Ingenieure) führten die Gäste durch den Neubau (ric/foto: zimmer)

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Besuch der Kassenvertreter: Führung durch IMED und KJP Auch bei den Krankenkassen finden die Neubauten der Inneren Medizin und der Kinder- und Jugendpsychiatrie

auf dem UKS-Gelände reges Interesse. Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen AOK, IKK, DAK und des Verbandes der Ersatzkassen (VdEK), machten sich vor Ort ein Bild vom Baufortschritt. Zunächst gab Dr. Monika Berg (Leiterin der Stabsstelle Strategische Unternehmensentwickung und Prozess-Management und des Medizincontrollings, Bildmitte) einen Einblick in die geplanten medizinischen und administrativen Prozesse des Neubaus IMED. Anschließend begleiteten der Kaufmännische Direktor, Ulrich Kerle, Jörg Freidinger vom Büro Neubauprojekte, Vertreter des Landesamtes für Zentrale Dienste (LZD) und der Leiter des Dezernates II/Finanzen, Lars Roos, die Krankenkassenvertreter bei einem Rundgang durch die beiden Neubauten. (ric/foto: zimmer)

Vertreter der Landesregierung besichtigen die Baustelle IMED

Aus luftiger Höhe ist der Blick auf die derzeit größte Baustelle des Saarlandes besonders imposant. Während eines Besuchs der Lenkungsgruppe Neubau Innere Medizin führten die Vorstandsmitglieder des UKS Ulrich Kerle, Kaufmännischer Direktor (2. v.l.), und Prof. Wolf-Ingo Steudel, Ärztlicher Direktor (ganz rechts), die Besucher über die IMED-Baustelle und informierten sie über den aktuellen Baustand. Die Lenkungsgruppe ist ein bei der saarländischen Landesregierung angesiedeltes Entscheidungsgremium zu den übergreifenden Themen des Neubaus IMED, in dem Staatssekretäre und weitere leitende Ministeriumsmitarbeiter vertreten sind. (cros/foto:zimmer)

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So unverwechselbar wie jeder einzelne Mensch, so individuell sind sei ne Ohren. In besonders gelagerten Fällen können Kriminalisten eine Per-son sogar anhand der äußeren Form ihrer Ohren identifizieren. Die eigent-liche Aufgabe des Ohrs ist jedoch nicht, seinen Träger zu identifizieren.

Das Ohr ist das Organ, das es dem Menschen ermöglicht, zu hören – sei-ne Umwelt akustisch wahrzunehmen. Schwerhörigkeit oder Taubheit ist nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein soziales Problem: fehlende Kommunikationsmöglichkeiten kön-nen zur sozialen Isolation führen.

Darüber hinaus sitzt im Ohr das Gleichgewichtsorgan des Menschen, das der Richtungsbestimmung und der Wahrnehmung von Beschleu ni-gungen dient.

Das AußenohrDie Ohrmuschel – sie ist aus Knor-

pelplatten gebildet – fängt den Schall auf und leitet ihn in den äußeren Ge­hörgang, der bis zum Trommelfell, einer festen Haut vor dem Mittelohr, reicht.

Zum Mittelohr gehörendie mit Luft gefüllte Paukenhöhle,

die hinter dem Trommelfell beginnt und durch die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) belüftet wird.

Im Mittelohr befinden sich die Gehörknöchelchen, Hammer, Amboss und Steigbügel genannt. Sie bilden ein bewegliches System, das die Schwingungen des Trommelfells auf das Innenohr überträgt.

Das Innenohrliegt innerhalb des Fel senbeins, ei-

nem Teil des Schläfenbeins, in einem mit Flüssigkeit gefüllten Raum. In ihm befindet sich die Ge hörschnecke, die mit etwa 20 000 Hörzellen ausgestat-tet ist und den aufgenommenen Schall in elektrische Nervenimpulse umwan-delt.

Im selben Raum befindet sich auch das Gleichgewichtsorgan, bestehend aus den Bogengängen und zwei mit wässriger Flüssigkeit gefüllten Säck-chen. Sowohl die Hörzellen der Ge hör - schnecke als auch das Gleich ge wichts ­ organ sind von Haarzellen besetzt, die empfindsam sind für Schall-schwin gungen und Bewegungen des Kopfes.

Von der Gehörschnecke führt der Hörnerv gemeinsam mit den Ner ven-bündeln des Gleichgewichtsorganes zum Gehirn.

Der HörvorgangTrommelfell und Gehör knöchel-

chen geraten durch Schallwellen in Schwingungen, die auf die Flüssigkeit rund um die Hörschnecke (Cochlea) übertragen werden. Dadurch geraten auch die Hörzellen und Härchen in Schwingung. Diese Impulse werden über den Hörnerv zum Gehirn gelei-tet und kommen dort als akustisches Signal an.

Sehen versus Hören

Unser Ohr kann 50 eintreffende Sinneseindrücke pro Sekunde

unterscheiden – und verarbeitet damit mehr als doppelt so viele

Wahrnehmungen wie unser Auge!

Nachtruhe? Von wegen!

Das Ohr arbeitet rund um die Uhr ohne Einschränkung – es ist lediglich

unser Gehirn, das die eingehenden Signale zeitweise ausblendet

bzw. ignoriert

24 h

Hammer, Amboss und Steigbügel – kleine Giganten

Die drei Knöchelchen im Mittelohr sind die kleinsten im menschlichen

Körper. Gemeinsam passen sie auf eine 1-Cent-Münze

Egal ob Mozart oder Metallica

Bei lauten Konzerten kann die Lautstärke schnell 120 dB

erreichen - Hörschäden entstehen hier bereits nach 7 bis 8 Minuten!

Hören und mehr – unser OhrDes Menschen Geist wohnt in den Ohren: Wenn er etwas Gutes höret, so erfüllet er den Leib mit Wohlgefallen; höret er aber das Gegenteil, so brauset er auf (Pharao Xerxes I., zitiert von Herodot)

texte christiane roos foto rüdiger koop illustrationen oliver herrmann

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Ohrmuschel Gehörgang

Trommelfell

Paukenhöhle

Eustachische Röhre

Gehörknöchelchen (1) Hammer (2) Amboss (3) Steigbügel

Bogengänge

Gleichgewichtsorgan

Schnecke

Nerven

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Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des UKS

Auf dem Gebiet der Krankheiten des Ohrs hält die Klinik sämtliche Diagnose- und Therapiemethoden konservativer und operativer Art vor. Die Behandlungen von Krankheiten des äußeren Ohrs reichen von der Therapie entzündlicher Erkrankungen bis zu operativen Maßnahmen, unter anderem bei Formveränder ungen und Fehlbildungen der Ohrmuschel. Im Zentrum der Mittelohrchirurgie steht die Versorgung mit Implantaten und Knochen leitungshörsystemen.

Eines der Alleinstellungsmerkmale in der Saarpfalzregion ist die Versorgung mit Cochlea-Implantaten (CI, Innen- ohr-Implantate) und die lebenslange Nachsorge für CI-Träger aller Altersgruppen unter einem Dach.

Einmal jährlich lädt die Klinik zum Homburger Hörtag, einem Informationstag rund um das CI mit Vorträgen von Experten, Erfahrungs berichten von Patienten und Diskussionsrunden.

Durch klinikeigene Entwicklungen wurden Alleinstellungs- merkmale auch im Bereich der Diagnostik etabliert. So sind otoakustische Emissionen (vgl. S. 17) bis 18 000 Hz, statt wie bisher 4 000 Hz, messbar.

Soweit es das Krankheitsbild erfordert, pflegt die HNO-Klinik eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des UKS – etwa mit der Klinik für Neurologie (Direktor: Prof. Klaus Faßbender) im Rahmen der Schwindel-diagnostik. (cros)

Direktor: Prof. Bernhard Schick

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Im Gegensatz zur Gebärdensprache oder zur geschriebenen Sprache ist die Lautsprache eine hörbare, mit den Artikulationsorganen (unter anderem Lippen, Zunge, Stimmbänder) produzierte Sprache.

Als Spracherwerb bezeichnet die Linguistik die Vorgänge, mittels derer Kinder sich ihre Muttersprache aneignen. Im Gegensatz zum Erlernen einer (Fremd-)Sprache im gezielten Unterricht, geschieht der Spracherwerb vor allem unbewusst im natürlichen sozialen Umfeld.

Die Sprachproduktion beginnt mit den Über-legungen zu Inhalt und Formulierung dessen, was zum Ausdruck gebracht werden soll. Im Anschluss daran artikuliert der Sprecher mit den Artikulationsorganen den vorher mental festgelegten Inhalt. (cros)

Sprache

Hörgeräte sind die geeignete Versorgung für angeborene oder er-worbene Höreinschränkungen, die nicht mit einem operativen Eingriff oder mit Medikamenten behoben werden können.

Bei Kindern soll die Versorgung mit Hörgeräten die Voraus setzungen für den Spracherwerb und die Kon-trol le der Sprachproduktion der Laut - sprache (s. Infokasten) schaffen. Beim Erwachsenen soll die Fähigkeit zur lautsprachlichen Kom munikation wiederhergestellt werden.

Moderne Hörsysteme sind weit mehr als bloße Verstärker, mit denen die akustischen Informationen aus der Umgebung lauter an das Ohr ge-bracht werden. Die Fortschritte in der Technik der Mikroprozessoren haben es ermöglicht, hochwertige Hörgeräte auf den Markt zu bringen, die sich an die jeweilige Hörsituation anpassen: Sie erkennen beispielsweise ob sich der Träger im Theater befindet oder auf einer belebten Straße.

Hörgeräte sind auf die Erkennung von Sprache optimiert, um sie auch bei Umgebungsgeräuschen gezielt hervorzuheben und das Ohr vor zu lauten Schalldruckpegeln zuverläs-sig zu schützen. Sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen gilt für die Hörgeräteanpassung: je früher, des-to besser!

Gerade bei Erwachsenen, die sich erst spät für eine Hörgeräteanpassung entscheiden, fällt die Umstellung be-sonders schwer. Denn „normale“ Alltagsgeräusche, die über Jahre oder möglicherweise über Jahrzehnte nicht mehr gehört wurden, werden mit dem Hörgerät plötzlich wieder hörbar gemacht und dann als störend oder gar als unangenehm empfunden. Oft führt dies dazu, dass die Hörhilfe genau dort landet, wo sie nicht hin-gehört: in der Nachttischschublade...

KONTAKT Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde TELEFON 0 68 41 - 16 - 2 29 51 E­MAIL [email protected]

DER AUTOR

Dr. Carl­Albert Bader ist Oberarzt an der HNO-Klinik des UKS. Als Phoniater (Spezialist für Stimm-, Sprach- und Schluckstörungen) leitet er den Funktionsbereich für Phoniatrie und Pädaudiologie (Diagnose und Therapie kindlicher Hörstörungen) der Klinik.

Hörgeräte – immer kleiner, immer besserSie werden entweder hinter dem Ohr oder komplett oder teilweise im Ohr getragen; es gibt sie in analoger, heute in der Regel jedoch in digitaler Form; sie werden immer kleiner und ihr Tragekomfort wird stetig verbessert. Wichtig ist die richtige, individuelle Anpassung

text carl-albert bader foto ute bendfeldt

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Aktive Mittelohrimplantate sind Hochleistungsvibratoren, die als Hörverstärker wirken.

Als passives Mittelohrimplantat wird ein künstliches Gehör knöchel chen bezeichnet, das anstelle eines zerstörten Gehörknöchelchens eingesetzt wird. Bevorzugtes Material ist dabei Titan.

Mittelohrimplantate

Einen ganz neuen Weg der Hörgeräteversorgung stellen Mittel-ohrimplantate dar. Aktive Mittelohr - implantate sind Magnet- oder Piezo-schwinger - Hochleistungsvibratoren, die durch Kontakt mit den Gehör-knöchel chen (Hammer, Amboss, Steig bügel – vgl. S. 10) die natürliche Schwin g ung der Gehörknöchelchen ver stär ken und so die Übertragung des Schalls in das Innenohr optimie-ren. Das bedeutet, sie sind viel mehr als „implantierbare Hörgeräte“, wie sie umgangssprachlich genannt wer-den. Die gewonnen Erfahrungen zeigen, dass Menschen mit einer leicht- bis mittelgradigen Schwer hö-rigkeit einen sehr guten Hörgewinn mit Mittelohrimplantaten gewinnen.

Das Mittelohrimplantat besteht aus einem chirurgisch unter der Haut positionierten Implantat mit einem winzigen elektromagnetischen Wan-dler und einer Spule. Der Audio pro - zessor, der die Schallwellen auf-nimmt, kann sowohl unter der Haut liegen (voll-implantierbares System) oder hinter dem Ohr durch eine Schraube oder einen Magneten ge-halten werden (teil-implantierbares System). Die Schallwellen werden dann in elektrische Signale übersetzt und bis ins Mittelohr weitergeleitet. Hier verstärkt der Schwingkörper, der an unterschiedlichen Strukturen des Mittelohres positioniert wird, die na-türlichen Schwingungen der Gehör - knöchelchen. Dem Innenohr wird hierdurch eine höhere Schallenergie zugeführt, die zu einem besseren Hören führt.

Diese Art der Implantate eignet sich für Patienten, bei denen Innen- ohr und Hörnerv weiterhin funktions-tüchtig sind.

Die Kosten für Gerät und Opera-tion werden dann von den gesetz - lichen Krankenkassen übernommen, wenn die Benutzung herkömmlicher Hörgeräte aus medizinischen Grün-den nicht möglich ist. Soweit ein Patient das Implantat vorzieht, weil ein herkömmliches Gerät ihn bei-spielsweise beim Sport behindert, muss er die entstehenden Kosten selbst tragen.

KONTAKT Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde TELEFON 0 68 41 - 16 - 2 29 51 E­MAIL [email protected]

DIE AUTORIN

Bianca Schorn ist Assistenzärztin an der HNO-Klinik des UKS

MittelohrimplantateSchwerhörigkeit kann nicht immer mit konventionellen Hörgeräten ausgeglichen werden. Bei wiederkehrenden Entzündungen des Gehörgangs, Fehlbildungen des Ohrs oder allergischen Reaktionen auf das Material herkömmlicher Hörgeräte, kann das Tragen eines Hörgeräts an der Ohrmuschel und im Gehörgang für den betroffenen Menschen unmöglich sein

text bianca schorn abbildungen Med El

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Für eine hochgradige Schwer­hörigkeit sind stark geschädigte Haar sinneszellen in der Hörschnecke (Cochlea) des Innenohrs verantwort-lich. Im Normalfall wandeln sie Schall - wellen in Nervenimpulse um. Bei ei-ner Cochlea-Implantation umgeht ein kleiner Elektrodenträger diese be-schädigten Sinneszellen. Hierdurch kann der Hörnerv direkt angeregt werden und im Gehirn ein Hör ein-druck entstehen.

Für wen ist ein CI geeignet?Cochlea-Implantate eignen sich für

gehörlos geborene oder nach dem Spracherwerb ertaubte Kinder und Erwachsene, zudem für hochgradig Schwerhörige, wenn ein funktionsfähi-ger Hörnerv erhalten ist.

Kinder, die gehörlos geboren wer-den, sollten möglichst frühzeitig mit einem CI versorgt werden, um die Ent-wicklung des Hör- und Sprachzentrums in den ersten Lebensjahren im Gehirn effektiv nutzen zu können. Kinder, die durch eine Hirnhautentzündung er-taubt sind, sollten innerhalb weniger Wochen mit einem CI versorgt werden, da die Gefahr der Verknöcherung der Cochlea sehr groß ist. In diesem Fall ist es schwieriger, die Elektrode einzufüh-ren - das Ergebnis könnte deshalb schlechter ausfallen.

Wie funktioniert das CI?Das CI besteht aus zwei Komponen-

ten: aus dem Sprachprozessor mit Sendespule, der äußerlich hinter dem Ohr getragen wird und aus dem Im-plantat unter der Haut.

Der Sprachprozessor empfängt mit Hilfe eines Mikrofons die Schallsignale und wandelt sie in einen digitalen Code um. Dieser wird durch die Sendespule an das Implantat weitergeleitet. Dort wird der digitale Code in elektrische Impulse umgewandelt und an den Elektrodenträger in der Hörschnecke weitergeleitet. Die Elektroden stimulie-ren den Hörnerv, von wo aus die Signale an das Gehirn weitergeleitet werden. Dort werden sie als Geräusche, Sprache oder Musik wahrgenommen.

Welche Voraussetzungen müssen für eine erfolgreiche Implantation vorliegen?

Grundvoraussetzungen sind ein ge-sunder Hörnerv und eine Hörschnecke, die nicht verknöchert ist. Entscheidend ist die individuelle gesundheitliche und persönliche Situation der Betroffenen. Gezielte Diagnosen werden bei Vor-untersuchungen in einer Fachklinik erstellt, um dann im Einzelfall zu ent-scheiden, ob eine CI-Versorgung sinn - voll ist.

Auf ein erstes Beratungsgespräch folgen allgemeine und HNO-ärztliche Untersuchungen, verschiedene Hör-prüfungen, Röntgenaufnahmen und die Überprüfung des Hörnervs.

Bei erwachsenen Betroffenen ist eine Cochlea-Implantation erfolgver-sprechend, wenn die Hörstörung erst nach dem Spracherwerb eingetreten ist. Für heute Erwachsene, deren Hör-störung schon vor oder während des Spracherwerbs eingetreten ist, eignet sich die Implantation nur dann, wenn sie lautsprachkompetent sind.

Sehr wichtig ist die Bereitschaft zu-künftiger CI-Träger und deren Ange - höriger, das neue Hören anzunehmen, zu trainieren und sich auf die Reha-bilitationsmaßnahmen bewusst ein- zu stellen, denn Hören mit dem CI ist ein Lernprozess, der Geduld und Übung erfordert. Größere Fortschritte lassen sich meist mit einer konsequenten Rehabilitation erreichen.

Rehabilitation im CIC Saarland ­ Konzept und Therapie

Das CIC Saarland (Cochlea-Implant- Centrum) ist eine Funktionseinheit der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik des UKS, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreut werden.

CIC Saarland – Wie Taube und Schwerhörige das Hören lernenBei hochgradiger Schwerhörigkeit erreichen selbst leistungsstarke Hörgeräte ihre Grenzen. Ein Cochlea-Implantat (CI) kann den Weg in die akustische Welt wieder ermöglichen

text heike rothe fotos cic

Telefontraining im Rahmen der CI-Nachsorge

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Das Konzept beinhaltet eine um-fassende pädagogische und medi - zinische Betreuung, vom Vorgespräch bis zu einer lebenslangen Nachsorge, die in teilstationärer Form durchge-führt wird.

Grundlage der Betreuung von Kindern ist der hörgerichtete, mut-tersprachlich orientierte Sprach er- werb. Die mit einem CI versorgten Kinder besuchen das CIC einmal wöchentlich für 3 Stunden. Dabei kommen zur Anwendung: die techni-sche Nachsorge, die audiologische Dia gnostik, die Hör- und Sprach thera-pie. Begleitet werden die Kinder von einem Ergotherapeuten und von Lucy, der Therapiebegleithündin. Lucy för-dert und motiviert durch ihre An we- senheit kleine und große Kinder in ihrer Kommunikationsbereitschaft und in ihrer sozialen und emotiona-len Interaktionsfähigkeit. Lucie trägt entscheidend dazu bei, negative Spannungen, Stress, Angst und Un-sicherheiten abzubauen. Sie hat auf ihre Umgebung eine entspannende und beruhigende Wirkung. Dadurch verbessern sich das Lernvermögen, die Konzentration, die motorischen Fähigkeiten und die Aus dauer fähig-keit der Patienten. Lucy hilft die Selbstsicherheit und das Selbst be-wusstsein der Kinder aufzubauen.

Schwerpunkt der Behandlung Erwachsener ist die Optimierung der Hörergebnisse des Patienten mit ei-nem CI. Das intensive Hörtraining umfasst Einzelunterricht, selbständi-ges Üben mit einem PC und den Einsatz verschiedener akustischer Medien (Radio, Telefon…). Dabei wird auch die Nutzung weiterer techni-scher Hilfsmittel für Hörgeschädigte (z.B. FM-Anlage/Infrarot-Hörhilfen) erprobt.

Stehen andere Probleme wie Tinnitus, Schwindel und seelische Probleme im Vordergrund, können auch andere Behandlungs schwer-punkte festgelegt werden. Audiolo - gen optimieren regelmäßig die Ein-stel lung des Sprachprozessors. Sie stehen auch für die technische Be-ratung und Betreuung der Patien ten und für alle Fragen zum CI zur Ver-fügung.

TherapiezieleIm Vordergrund stehen die Ver-

besserung des Sprachverstehens und ein angenehmes Hören mit dem CI. Die bei Hörgeschädigten häufig an-zutreffenden Erschöpfungszustände und Verspannungen werden durch die Einübung von Ent span nungs ver-fahren abgebaut. In audio therapeu- tischen Einzelgesprächen bietet sich die Gelegenheit, die eigene Be hin-derungsakzeptanz zu fördern und Bewältigungsstrategien zu erarbei-ten, die den Umgang mit der Hör - schädigung verbessern und die Lebenszufriedenheit erhöhen.

Hören lernenNach der Implantation kann der

Patient noch nicht gleich hören. Erst nach einer mehrwöchigen Wund hei-lung erhält er seinen Sprachprozessor, der hinter dem Ohr getragen wird. Das Hören und Verstehen wird nun durch den wichtigen Prozess der An-passung und des Hörtrainings er - mög licht und verbessert. Beide Maßnahmen greifen engmaschig in-einander. Für den Patienten ist die Erstanpassung ein sehr spannender und emotionaler Augenblick.

Jede einzelne Elektrode in der Cochlea wird stimuliert, wobei sich der Techniker an den Angaben des CI-Trägers orientiert. Er tastet sich an die erste Hörempfindung heran, in-dem er die Stromstärke schrittweise erhöht.

Dies geschieht so lange, bis der Patient angibt, eine angenehme Hörwahrnehmung erreicht zu haben. Jede Einstellung wird auf den Pa-tienten ganz individuell abgestimmt.

Das Hören mit CI ist anders als das natürliche Hören und klingt deshalb für alle CI- Träger zu Anfang unge-wohnt und fremd. Die unbekannten Reize nehmen sie zunächst als Rau-schen oder Pfeifen wahr. Die Klang - qualität beschreiben sie häufig als

“hallig“ sie haben den Eindruck, einer “Computerstimme“ zuzuhören. Der

Patient hört zwar, er versteht aber die Bedeutung der akustischen Reize noch nicht. Das Hören verändert sich im Verlauf der Therapie. Die norma-len Schwankungen des Hörens er- fordern Korrekturen in der An pas-sung. Dabei ist es wichtig, die Be - obachtungen aus dem Hörtraining in die Anpassung mit einfließen zu las-sen. Mit fortschreitender Einge wöh- nung wird das Hören dann stabiler. Es können einige Wochen bzw. Mo-nate vergehen, bis der Sprach pro - zessor für den Patienten zufrieden-stellend eingestellt ist.

KONTAKT CIC-Saarland TELEFON 0 68 41 - 16 - 2 73 82 E­MAIL [email protected]

DIE AUTORIN

Dipl. Päd. Heike Rothe ist Hörgeschädigtenpädagogin und Familientherapeutin im Team des CIC

Anpassung des Sprachprozessors

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Eine länger andauernde Ent­zündung des Trommelfells oder des Mittelohrs kann sich ausbreiten und bei ungenügender Belüftung über die Ohrtrompete (Eustachische Röhre) zu Komplikationen führen. Im Falle ei-ner Knocheneiterung (Cholesteatom) kann sich diese Ent zündung bis in die umgebenden Strukturen wie Innen-ohr, Gehirn und Gleichgewichtsorgan ausbreiten. Um diese Komplikationen zu vermeiden, ist eine Operation häu-fig unumgänglich. Bei einer opera ti - ven Therapie werden der Verschluss eines möglichen Loches im Trommel-fell und eine Hörverbesserung als Ziel einer operativen Maßnahme ange-strebt. An erster Stelle steht bei Ent - zün dungen aber die Sanierung des ursprünglichen Herndes.

Mittelohreingriffe werden in der Regel in Allgemeinnarkose vorge-nommen; in Einzelfällen ist auch eine örtliche Betäubung möglich. Die Operation erfolgt meist durch den Gehörgang mit einem kaum sicht baren Schnitt am Eingang des Ge hörganges, in seltenen Fällen durch eine hinter der Ohrmuschel ge-legene Schnitt führung. Um Defekte im Trommelfell- oder im Mittelohr- bereich zu verschließen, wird körpe-r eigenes Gewebe von der Ohrmuschel verwendet. Wird es im Rahmen einer Entzündung oder einer Operation notwendig, einzelne Gehör knöchel-chen zu ersetzen, werden dafür in der Regel Titanprothesen verwendet.

Am Ende der Operation wird der äußere Gehörgang mit einem sich selbst auflösenden Schwämmchen austamponiert. Um ein Verkleben der Haut zu verhindern, werden zusätz-lich kleine Silikonfolien eingelegt. Drei Wochen nach dem operativen Eingriff werden die Folien mit der restlichen, teils sich bereits spontan verflüssigten Schwämmchen tam po-nade entfernt. Dieser Teilschritt ist nicht schmerzhaft und sollte in der HNO-Klinik im Rahmen des Kon-trolltermins durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt wird auch bereits ein erster orientierender Hörtest durchgeführt, um das Hörergebnis einschätzen zu können. Ein abschlie-ßendes Ergebnis der Hörleistung kann jedoch erst nach drei Monaten erho-ben werden.

Nach einer Mittelohroperation, die in Allgemeinanästhesie durchgeführt wurde, werden die Patienten in der Regel ein bis vier Tage nach dem Eingriff stationär überwacht. Nach der Entlassung sollte der niederge-lassene HNO-Arzt eine Wundkontrolle vornehmen. Flugreisen und Reisen mit Hochgeschwindigkeitszügen sind frühestens drei bis sechs Wochen nach der Operation zu empfehlen.

KONTAKT s. S. 12

DER AUTOR

Priv. Doz. Dr. Alessandro Bozzato ist leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der HNO-Klinik des UKS

MittelohroperationenDie HNO-Klinik des UKS bietet das gesamte Spektrum der Ohrchirurgie an – von Trommel fellverletzungen oder chronisch entzündlichen Veränderungen bis hin zu komplexeren Fälle und ausgedehnten chronisch-entzündlichen Veränderungen des Trommelfells und des Mittelohrs

text alessandro bozzato foto hno-klinik

Blick auf das Trommelfell bei einer akuten Mittelohrentzündung. Im unteren Bildanteil ist eine Ansammlung von eitriger Flüssigkeit hinter dem Trommelfell zu erkennen.

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2001 führte das Saarland als erstes Bundesland dieses Screening flächendeckend ein. Die Reihenuntersuchungen werden von den Geburtskliniken, von Kinder- und HNO-Ärzten durchgeführt. Ziel des Screenings ist es, Schwerhörigkeit oder Taubheit möglichst früh zu erkennen. Denn: Ohne Hörvermögen kann eine Lautsprache nicht erworben werden. Als Folge drohen eingeschränkte Möglichkeiten in Schule, Berufsausbildung und Arbeitsleben. (cros)

Neugeborenen-Hörscreening

Glücklicherweise steht eine Reihe von Hörtests zur Verfügung, die auch ohne die aktive Mitarbeit des Kindes durchgeführt werden kön-nen. Dazu zählt das sogenannte

„Neugeborenen­Hörscreening“, ein Testverfahren, mit dessen Hilfe be-reits in den ersten Lebenstagen zu - mindest orientierende Hinweise über die Hörfähigkeit des Kindes gewon-nen werden können.

Dieses Such test verfahren wird in zwischen deutschlandweit (s. Info-kasten) in den Frauen- und Kinder - kliniken durch geführt.

Wird hingegen eine genaue Hör-schwellenbestimmung beim Säugling oder Kleinkind erforderlich, erfolgt diese in der Regel mit der Hirn stamm-audiometrie („BERA“) – einem Ver - fah ren, mit dem beim schlafenden Kind anhand von Hirnströmen die Reaktionen des zentralen Nerven-systems auf akustische Reize auf - gezeichnet werden. Ein weiteres Verfahren, die Messung otoakusti­scher Emissionen (OAE), ermöglicht Aussagen zur Funktionstüchtigkeit des Innenohres und kann auch mit dem ruhigen, wachen Kind ausge-führt werden.

Neben diesen „objektiven“ Ver-fahren existieren Hörtests, bei denen das Kind aktiv mitarbeitet: die Ver-haltensaudiometrie (geeignet für Kinder zwischen ½ Jahr und etwa 3 Jahren) beobachtet und bewertet die Reaktionen des Kindes auf geeig-nete akustische Reize (Rauschsignale, Kinderlieder, Alltagsgeräusche). Dies verlangt allerdings große Erfahrung und Geduld seitens des Untersuchers. Kinder ab einem Alter von etwa drei Jahren können mit Hilfe der Spiel au-dio metrie untersucht werden, einem Hörtest, der mit einer einfachen Spiel handlung, beispielsweise einem Klötzchenspiel, kombiniert wird – für die Kinder meist eine spannende und interessante Aufgabe.

Ein wichtiger Grundsatz der Kin-deraudiometrie ist es, verschiedene Tests sinnvoll miteinander zu kom-binieren, um eine möglichst hohe diagnostische Sicherheit zu erreichen. Die individuelle Auswahl der für das Kind geeigneten Hörprüfungen und deren Auswertung erfordern von ärzt-licher Seite eine genaue Kenntnis der Verfahren und eine langjährige Er-fahrung mit den Tests.

KONTAKT s. S. 12

Hörtests bei KindernZu den anspruchsvollsten ärztlichen Aufgaben gehört die Beurteilung des Hörvermögens bei Kindern. Denn gerade sehr junge Kinder können – im Gegensatz zum Erwachsenen – noch keine genauen Angaben über ihren Höreindruck machen, und bisweilen ist es schwierig, Kinder überhaupt zur Mitarbeit an einem Hörtest zu motivieren

text carl-albert bader foto rüdiger koop

Dr. Carl-Albert Bader erklärt dem dreijährigen Lucas die Spielaudiometrie

Mit otoakustischen Emissionen reagiert das Innenohr auf akustische Reize. Es handelt sich dabei um Schallwellen, die vom Innenohr nach außen gesendet werden.

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Ohne Hörvermögen gibt es kei­ne Sprache. Wenn an Stelle einer lautsprachlichen Erziehung das Er-lernen der Gebärdensprache tritt, drohen als Folge eingeschränkte Möglichkeiten in der Schule, in der Ausbildung und im Beruf. Deshalb ist es so wichtig, dass Taubheit oder Schwerhörigkeit bei Kindern sehr früh festgestellt wird und dass diese Kinder neben einer Versorgung mit moderner Hörtechnik auch eine frühe individuelle hörgerichtete För-derung erhalten.

Seit 2011 ist der HNO-Klinik des UKS die Haussprachfrühförderung angeschlossen. Die Einrichtung be-treut hörgeschädigte Kinder bis zum 3. Lebensjahr. Geleitet wird sie von der Sprachtherapeutin Sibylle Klein. Gemeinsam mit der Pädagogin Petra Lipp-Boßlet betreut sie derzeit saar-landweit 13 Kinder. Die Kosten trägt das Landesamt für Soziales im Rah-men der Eingliederungshilfe.

„Wir sind die erste Anlaufstelle für Eltern, bei deren Kindern eine Hör-schädigung festgestellt wurde“, er - klärt Sibylle Klein. Sie ist ständig un-terwegs, denn die Frühförderung findet einmal wöchentlich bei den Kindern zu Hause statt: „Wir fahren zu den Kindern, denn zum einen sind sie noch sehr klein, zum anderen sol-len sie in ihrem individuellen Umfeld lernen“, sagt Klein. Darüber hinaus ist es für die Therapeutin wichtig, die häusliche Umgebung der Kinder zu kennen. Ihre Aufgabe ist es, Eltern und Kindern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, die kleinen Patienten zum Sprechen zu motivieren, ihre Reak - ti onen auf Umweltgeräusche zu be - obachten, und die Einstellung von Hörgeräten zu prüfen und zu beur-teilen. „Hören spielen“ nennen es die Kinder, was für Klein Therapiearbeit ist: die Rassel schütteln, ein Glöck-chen klingen lassen, auf einen Topf - deckel schlagen - „hast Du’s gehört?“

Spielerisch baut die Therapeutin Vertrauen auf und sie begleitet Kin-der und Eltern auf einem schwierigen Weg, der Zeit, Geduld und Zu nei - gung braucht.

KONTAKT Haussprachfrühförderung TELEFON 0172 – 6 69 69 22 E­MAIL [email protected]

Sprechen lernen ohne zu hörenTaubheit oder Schwerhörigkeit kann für die betroffenen Kinder schwerwiegende Folgen haben. Sie sind in der Wahrnehmung ihrer Umgebung eingeschränkt und können ohne frühzeitige Therapie auch nicht sprechen lernen

text christiane roos fotos barbara schumacher

Clara wurde zunächst von den Mitarbeiterinnen der Haussprachfrühförderstelle betreut und besucht inzwischen den Kindergarten, in dem sie weiter gefördert wird

Sibylle Klein leitet die Haus-sprachfrühförderstelle am UKS. Die Sprachtherapeutin hat Sprecherziehung und Sprech wissenschaft studiert und Zusatzausbildungen in der Schweiz absolviert.

Vor ihrer Tätigkeit am UKS arbeitete sie als freiberufliche Therapeutin in Praxen und

Kindergärten und leitete die Haussprachfrüh-förderstelle an der Caritasklinik St. Theresia in Saarbrücken. Mit dieser Stelle ist sie 2011 an das UKS umgezogen.

Die Therapeutin

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Ebenso vielfältig wie die Em pfin-dungen sind auch die möglichen Ursachen für die Beschwerden. Oft ist der Schwindel nur das erste Sym-ptom einer Erkrankung. Darum ist eine frühzeitige und genaue Abklä-rung von großer Bedeutung. Im Be - darfsfall findet im Rahmen von Dia-gnostik und anschließender Thera - pie eine interdisziplinäre Zu sam men-arbeit - beispielsweise mit der Klinik für Neurologie – statt. In vielen Fäl- len sind Erkrankungen des Gleich - ge wichts organs im Innenohr, des Gleich gewichtsnerven oder des Gleich- gewichtszentrums im Gehirn die Ur sache für Schwindel be schwerden. Die HNO-Klinik des UKS hat sich mit der Gleichgewichtssprechstunde auf diese Krankheitsbilder spezialisiert.

Zu Beginn findet eine umfassen-de Diagnostik statt, um die Ursache der Schwindelbeschwerden heraus-zufinden. Nach einer ausführlichen Beratung über das zugrundliegende Krankheitsbild wird zusammen mit dem Patienten ein individueller Be-handlungsplan aufgestellt.

KONTAKT s. S. 12

Wenn der Kopf Karussell fährt…… dann gerät die Welt aus den Fugen. Schwindel zählt zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch. Dabei ist Schwindel kein eindeutig zu definierender Begriff. Bei dem einen dreht sich alles, beim anderen schwankt die Erde und der Dritte hat ein selt-sam unsicheres Gefühl

text christiane roos grafik oliver herrmann

Beispiele für Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans• Morbus Menière, einhergehend mit anfallsartigen Anfällen

von Dreh schwindel häufig begleitet von Übelkeit und Erbrechen, einer Hörminderung und Ohrgeräuschen

• Lagerungsschwindel, eine Form des Drehschwindels, die durch die Verlagerung kleinster Salzkristalle im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs ausgelöst wird

• Akute oder chronische Störung des Gleichgewichtsorgans (Neuropathia vestibularis), beidseitige Schwäche des Gleichgewichtsorgans (bilaterale Vestibulopathie), Gefäß-Nerven-Kontakt des Gleichgewichts-nerven (Vestibularisparoxysmie)

• Fisteln des Gleichgewichtsorgans (Dehiszenz des oberen Bogenganges, Perilymphfistel)

Beispiel für Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels• Vestibularisschwannom

• Multimodale Therapie von Schwindel und Gleichgewichts störungen unter anderem in Form medikamentöser Behandlung, Operationen, Physiotherapie und psychologischer Begleitung

• Stufentherapie des Morbus Menière: medikamentöse Behandlung, intratympanale Therapie mit Cortison und Gentamycin, operative Verfahren (Saccotomie)

• Operation und Nachsorge von Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels inklusive Gleichgewichtstraining

• Gleichgewichtsdiagnostik mit einer speziellen Messmethode (VEMP) über Einzelsignalanalyse: dieses Verfahren wurde an der HNO-Klinik des UKS entwickelt und ist nur hier verfügbar

• Gleichgewichtsdiagnostik und gerätegestütztes Gleichgewichtstraining mit dynamischer Mess-Plattform

• Vorbehandlung des Gleichgewichtssystems vor Operationen am Kleinhirnbrückenwinkel („vestibuläre Prähabilitation“)

• Gerätegestützte Behandlung von Lagerungsschwindel („Fauteuil TRV“, deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal)

Krankheitsbilder

Besondere therapeutische Angebote der HNO-Klinik

Alleinstellungsmerkmale für die Saarpfalzregion

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Institut für

Medizinische Mikrobiologie und Hygiene text öffentlichkeitsarbeit fotos koop

Wir über unsDas Institut ist am UKS die zentrale

Diagnostik-Einheit zum direkten oder indirekten Nach weis humanpathogener (menschliche Krankheiten auslösender) Infektionserreger.

Jährlich werden weit über 100 000 Materialien untersucht und bewertet. Eine qualitativ hochwertige und dabei schnel-le Analytik ist das Ziel. In vielen Fällen steht dem Einsender das Endresultat in-nerhalb von 24 Stunden zur Verfügung. Durch den kombinierten Einsatz des in der deutschen Universitätsmedizin erstmals verwendeten Probeanlage-Roboters (WASP), eine ultrarapide Keim iden ti fi zie rung mit-tels Massenspektrometrie (MALDI-TOF) und antimikrobielle Resistenzprüfung im Chip-karten-Format (VITEK2) wird die Ana lytik von einer Vielzahl bakterieller Erreger in-nerhalb von 24 Stunden abgeschlossen. Für komplexe Untersuchungen steht eine Vielzahl von Spezialverfahren, einschliess-lich molekularer Verfahren, zur Verfügung. Besonderen Wert wird auf die individuel-le Beratung der Einsender in infektio logi- schen Frage stel lungen gelegt.

Maßnahmen zur Überwachung und Prä-vention nosokomialer (im Krankenhaus erworbener) Infektionen, bakteriologische Untersuchungen hygienerelevanter Geräte und Materialien sowie Beratungen sind Schwerpunkte krankenhaushygienischer Tätigkeit. Das Institut wurde vom Robert-Koch-Institut (Berlin) für seine Expertise für Clostridium difficile zum nationalen Konsiliarlabor für diesen Erreger ernannt.

DirektorProf. Mathias Herrmann

AdresseUniversitätsklinikum des Saarlandes Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Geb. 43, D-66421 Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 39 00www.uks.eu/mikrobiologie

AnsprechpartnerChefsekretariat Beate EbelTelefon 0 68 41 - 16 - 2 39 01E-Mail [email protected]

Leistungszahlen 2012• ca. 160 000 Behandlungsfälle•24-h-Labor-Service•MRSA-Prävention•www.MRSAar.net•Mitgliedschaft in internationalen

Forschungsverbünden•Nationales Konsiliarlabor • Clostridiumdifficile

Besondere Aufgaben und Funktionen• ProdekanKlinischerBereich der Medizinischen Fakultät (Prof. Mathias Herrmann)• MitgliedderQualitätssicherungs- kommissionundReihenherausgeber„MiQ“ (Qualitätsstandardsinder Mikrobiologisch-Infektiologischen Diagnostik) (Prof. Mathias Herrmann)• Vorstandsmitglied,Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) (Prof. Barbara Gärtner)• MitglieddesDIN-Normenausschusses Tuberkulose (Dr. Michael Klotz)• MitgliedinderKommission Infektionsepidemiologie am Robert-Koch-institut (Prof. Barbara Gärtner)

BesonderheitBeratung von externen Krankenhäusern und Kliniken im Saarland zu Fragen der Krankenhaushygiene (Prof. Herrmann ist Krankenhaushygieniker für diese Häuser im Sinne der Saarl KrankenhausHygieneVerordnung)

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Dadurch ist das Institut das natio-nale Referenzlabor. Die Expertise auf diesem Gebiet wird deutschlandweit nachgefragt.Das Institut ist als Teil der staatlichen Medizinal unter suchungs-stelle mit unterschiedlichen Aufgaben der bakterio logischen Diagnostik und Beratung des öffentlichen Gesund-heitsdienstes betraut. Das medizi - nisch-mikrobiologische Labor ist an 365 Tagen im Jahr besetzt; außer - halb der Dienstzeiten existiert eine 24-Stunden-Rufdienstbereitschaft.

Forschungsaktivitäten Krankenhaushygiene und Infektionsepidemiologie

Schwerpunkt der Forschung ist die Epidemiologie von Infektionen mit MRSA (Methicillin-resistenter Sta-phylo coccus aureus). Hier wurde ein saarländisches Netzwerk zur MRSA-Prävention und Kontrolle durch Wis - sens austausch zwischen den Ak-teuren des saarländischen Ge sund - heitssystems gegründet (www.mrsaar.net). Ein in allen saarländischen Kran-ken häusern durchgeführtes Auf - nahme prä valenz-Screening hat zum ersten Mal für ein ganzes (Bundes-)Land Belastung von Einrichtungen durch MRSA erfasst (Ver öffentlichung: http://goo.gl/dI1eNK) und wird der-zeit durch erweiterte Unter suchungen, vornehmlich im Alten-/Pfle ge heim - bereich ergänzt. Das Netzwerk wird durch das Bundesministerium für Ge sund heit und die Saarländische Landesregierung gefördert.

Forschungsaktivitäten Medizinische Mikrobiologie

Schwerpunkt der For schungs-aktivitäten des Institutes ist die In- fektionsbiologie von Staphylo kokken. Staphylococcus aureus ist ein hoch vi-rulenter humanpathogener Erreger, dessen Krankheitsspektrum von rela-tiv harmlosen Hautinfektionen wie Furunkel oder Nagelbett ent zün dun-gen bis hin zu schwersten lebens - bedrohlichen Infektionen wie Ent-zündungen des Knochenmarks oder der Herz innenhaut und Wund in fek-tionen bis zur Blutvergiftung reicht.

Spezifische Forschungsprojekte beinhalten Untersuchungen zur Inter-aktion von Staphylococcus aureus mit der Blutgefäß-Innenwand (Förderung durch die Deutsche Forschungs ge-meinschaft, DFG) sowie mit intakter und geschädigter Haut (Bundes minis-terium für Bildung und Forschung, BMBF). Weiterhin werden mit hoch-modernen Verfahren die An pas - sungsfähigkeit des Erregers an unter-schiedliche Umweltbedingungen innerhalb und außerhalb des Körpers (DFG-Förderung) untersucht sowie Stoff wechselveränderungen von Staphylokokken als Ausdruck der Adaptation an Umwelteinflüsse (DFG-Förderung).

Ein internationales, von uns koor-diniertes DFG-gefördertes Koopera - tions programm mit afrikanischen Arbeitsgruppen erforscht die beson-deren Bedingungen von Sta phylo- kokkeninfektionen in Sub-Sahara Afrika (www.african-german-staph.net). Wir sind beteiligt an einem Forschungsverbund zur Untersuchung tierassoziierter Infektionen mit resis-tenten Staphylokokken-Erregern (BMBF-Förderung). Einen Überblick über unsere Forschungsaktivitäten gibt unsere website www.staph.de.

Weitere Projekte werden mit Mitteln der forschenden Industrie und mit universitären Mitteln ge-fördert.

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Klinik für

Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde text öffentlichkeitsarbeit fotos koop

Wir über unsDas Leistungsspektrum unserer Klinik be-

inhaltet schwerpunktmä ßig die Prävention und Therapie von Karies und Erkrankungen des Zahn halteapparates, die Wurzel kanal be han d- lung und die zahnärztliche Kinderbehandlung.

Wir setzen moderne Füllungs therapien und adhäsive Techniken ein, um kariöse Zähne zu füllen und ästhetisch ansprechende Lösungen sowohl im Frontzahn- als auch im Seiten zahn-bereich zu erzielen. In der Klinik ist ein eigenes Kon zept zur zahnärztlichen Kinder behan dlung etabliert, das der kindlichen Ent wick lungs-physiologie Rechnung trägt. Nur in Aus nah - me fällen muss daher auf eine Behandlung un-ter Vollnarkose zurückgegriffen werden.

Ein besonderer Schwerpunkt in der Kranken-versorgung ist die interdis ziplinäre Behandlung komplexer Patientenfälle. In enger Zu sam-menarbeit mit der Klinik für Kiefer or thopä- die, der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und der Prothetik erfolgt die zahnmedizinische Be-treuung von Patienten, bei denen eine Strah - lentherapie im Kopf-Hals-Bereich geplant ist und von Pa tien ten, bei denen Organ transplan- tationen vorgesehen sind.

DirektorProf. Matthias Hannig

OberarztProf. Dr. Stefan Rupf

AdresseUniversitätsklinikum des Saarlandes Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive ZahnheilkundeGeb. 73, D-66421 Homburg Telefon 0 68 41 - 16 - 2 49 60E-Mail [email protected] www.uks.eu/zahnerhaltung

AnsprechpartnerChefsekretariatSilvia KleinTelefon 0 68 41 - 16 - 2 49 60E-Mail [email protected] Kontakt für Überweiser / EinweiserTelefon 0 68 41 - 16 - 2 49 64 E-Mail zahnerhaltung.anmeldung @uks.eu

Spezialsprechstunde• Zahnerhaltung• Parodontologie• PräventiveZahnheilkunde

Kompetenzprofil•Vizepräsident der

Universität des Saarlandes für Forschung und Technologietransfer

Leistungszahlen 2012 4 636 Ambulante Behandlungsfälle

Enge Verbindungen und Kooperationen•Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ)•Deutsche Gesellschaft für ZMK (DGZMK)•CC NanoBioNet•Zahnärztliche Akademie Karlsruhe•TU Dresden• Leibniz Institut IOM - Leipzig•SFB 1027• Industrie Kooperationen•China/ Universität Chengdu

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Zur Behandlung von Paro dontal -Er-krankungen werden neben den be währten mechanischen Thera-pieverfahren chemotherapeutische und regenerative Verfahren (Schmelz-matrixproteine) eingesetzt, um auch Zähne, die eine umfangreiche De-struktion des Zahnhalteapparates auf weisen, als funktionsfähige Kau - einheiten zu erhalten. Unsere Be han-dlungsschwerpunkte setzen wir daher auf die restaurative Karies therapie, endodontische Behan dlun gen (Wur -zelkanalbehandlungen) und Paro don - talerkrankungen und die Mitversor-gung onkologischer Patienten.

Dabei liegen uns die Prävention und Diagnostik von Karies und Paro-dontopathien, die Wurzel kanal be - handlung und die Kinderbehandlung besonders am Herzen.

Patientenversorgung• Restaurative Kariestherapie• Endodontische Behandlungen• Parodontalerkrankungen• Mitbehandlung onkologischer

Patienten

Diagnostik und Therapie• Prävention und Diagnostik

von Karies und Parodontopathien• Therapie von Karies

und Parodontopathien• Wurzelkanalbehandlung• Zahnärztliche Kinderbehandlung

Forschung • Intraorale Bioadhäsionsprozesse,

Grenzflächenphänomene und Biofilmbildung (Pellikelbildung und bakterielle Adhärenz auf der Zahnoberfläche und künstlichen Festkörper oberflächen, Modifi-kation der intra oralen Biofilm - bildung, anti-adhäsive Ober -flächen beschichtung, bioinspi - riertes Biofilm-Management)

• Anwendung von atmosphäri-schem Plasma in der präventiven Zahnermedizin

• Nanomaterialien in der Zahnerhaltung

• Restaurative Kariestherapie (Untersuchung von Amalgam- ersatzwerkstoffen und Adhäsivsystemen

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Gute Pflege braucht UnterstützungBei den Pflegekongressen der Initiative Krankenpflege (IK) verbindet der Gründer und Vorsitzende der Initiative, Paul Staut, Pflegedirektor des UKS, regelmäßig fachliche Weiterbildung mit berufspolitischen Informationen und Forderungen - so auch im Rahmen des 17. Pädiatriekongresses der IK

text christiane roos foto julian staut

Staut wandte sich direkt an den Schirmherrn der Veranstaltung, den saarländischen Gesundheits-minister Andreas Storm: „Für eine kon sequente und adäquate Patien-tenversorgung brauchen wir Hilfe.“ Zum einen werde bei der politischen Diskussion über Probleme der Pflege in der Regel die Pflege in Pflege-heimen und im ambulanten Bereich, nicht jedoch die Pflege im Kranken-haus berücksichtigt.

Zum anderen habe Pflege im Krankenhaus mit den Folgen einer fehlenden Personalbemessung zu kämpfen. „Wir brauchen für die Pfle-ge eine vom Konsens aller getragenen Personalbemessung“, betonte Staut und wies darauf hin, dass die Kosten der Pflege – vor allem derjenigen in Universitätsklinika – im pauschalier-ten fallbezogenen Abrechnungs sys- tem (DRG) nicht adäquat abgedeckt würden. Gesundheitsminister Storm wies darauf hin, dass Bund und Län-der noch in diesem Jahr die Ab bildung der Pflege im Rahmen der Fall pau-schalen beraten werden.

Speziell auf die Kinder kranken-pfle ge bezogen, hob Storm – angesichts des hohen Maßes an Spezialisierung und des damit einhergehenden ver-änderten Berufsbildes – die Not wen - digkeit stetiger Weiterbildung hervor. Er lobte die Bereitschaft des Pflege-personals, sich weiterzubilden und damit weiter zu entwickeln.

Prof. Ludwig Gortner, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie des UKS, leitete den medizinisch-pflegerischen Teil der Veranstaltung mit dem Hinweis ein, im Allgemeinen heiße Pflege immer Altenpflege, aber, so gab er zu beden-ken, die Kinderkrankenpflege dürfe nicht aus den Augen verloren werden, denn: „Kinder sind unsere Zukunft.“

Fachlich war der Pädiatriekongress von den Themen Wachstums stö run-gen und Kühlungstherapie ge prägt. Gortner wies auf verschiedene Aspek-te bei der Beurteilung einer Wachs - tumsstörung hin. Ob die Kör perlänge eines Kindes oder eines Jugendlichen als zu groß oder zu klein eingestuft würde, sei unter anderem auch eine Frage der normativen Festlegung.

Teilweise laste ein gesellschaftli-cher Druck nach Normalität auf den Familien. Vielfalt müsse jedoch auch bei Wachstum und Ent wicklung zu-gelassen werden. Mit arbeiter des UKS befassten sich im Rahmen ihrer Vorträge mit den Ur sachen, den s ozialen und den ge sundheitlichen Folgen der tatsächlich als patholo-gisch einzustufenden Abweichungen von dem als normal angesehenen Wachstum.

Neugeborene mit Atemstörungen bis hin zum Atemstillstand und zum Herz-Kreislauf-Versagen benötigen rund um die Uhr die Betreuung durch hochkompetentes Pflegepersonal. Eine wirkungsvolle Behandlung ist dabei die Kühlungstherapie, mit der es gelingt, die Überlebenschance der betroffenen Neugeboren zu steigern.

KONTAKT InitiativeKrankenpflege Telefon 0 68 41 - 16 - 2 20 80 E-Mail [email protected]

Schirmherr Andreas Storm (links) und Paul Staut, Vorsitzender der IK

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Dr. ted. statt Dr. med.Kranke Teddybären brauchen eine ganz besondere medizinische Betreuung. In der Teddyklinik der Medizinstudenten kümmern sich Teddy-Spezial-Ärzte um die Gesundheit der Plüschlieblinge.

text christiane roos foto rüdiger koop

Die Warteschlange vor dem Anmeldeschalter will kein Ende nehmen, das Wartezimmer ist über-füllt, die Mitarbeiter dieser Spezial - klinik – leicht zu erkennen an ihren weißen und grünen Kitteln - haben alle Hände voll zu tun.

Eben ist Dr. ted. Laura Grebe mit der Behandlung von Freddy fertig ge-worden. Freddy, der Teddybär, hat sich seinen rechten Bärenarm gebro-chen und wurde von seinem be - sorgten Herrchen Robin hierherge-bracht. Robin hat sich vorsichtshalber einen Mundschutz umgebunden und eine grüne OP-Haube aufgesetzt – vielleicht muss Freddy ja operiert werden. Aber alles ist halb so schlimm. Dr. Laura hat den Bärenarm mit ei-nem stabilen Verband versorgt, eine Bärenspritze gegen die Schmer zen verabreicht und stellt jetzt noch ein Rezept aus: für Schmerz tabletten und Beruhigungstee.

Robin bekommt einen wertvollen Rat mit auf den Weg: „Ganz wichtig ist jetzt die Kuscheltherapie“, sagt Dr. ted. Laura.

Sie ist eine von fast 200 Studenten die drei Tage lang jeweils in Zwei-Stunden-Schichten auf dem Hom - burger Christian-Weber-Platz ihre Ambulanz für Plüschtiere und Puppen aufgebaut hatten. Der Andrang war so groß, dass den angehenden Medi-zinern eine Jurastudentin bei der Be treu ung der kranken Kuschel-schätz chen half - als Dr. ted. Nina zuständig für die Aufnahme der Kranken und Verletzten.

Nina Ganster füllt gerade den Auf-nahmebogen für Mimi, die Maus, aus

– Bauchweh und Kopfschmerzen. Die kleine Gerta hält ihre Mimi behutsam im Arm. „Die machen sie hier wieder gesund“, sagt sie und setzt sich auf die lange Bank im Wartezimmer. „Das macht so viel Spaß“, meint Nina. „Es ist unglaublich, welche Krank heits-geschichten sich die Kinder aus - denken.“

Organisiert wurde die Teddyklinik von den beiden Medizinstudentinnen Annabelle Wagner und Ann-Kathrin Asen. „Wir wollen den Kindern die Angst vor Ärzten und vor dem Kran-kenhaus nehmen“, erklärte Annabelle Wagner. „Die Kinder können alles ge-nau beobachten und wir erklären ihnen jeden Schritt, den wir bei der

‚Behandlung‘ machen.“

Unterstützt wurden die Organi-satorinnen nicht nur von Kommi li - tonen: Vom UKS wurden sie mit Material versorgt und Mitglieder der Malteser stellten die Zelte zur Ver-fügung. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des saarländi-schen Gesundheitsministers Andreas Storm.

KONTAKT www.teddyklinikhomburg.de

OP-Beobachter: v.l.n.r.: Prof. Michael Menger (Dekan der Med. Fak.), Rüdiger Schneidewind (zukünftiger Ober - bürgermeister von Homburg), Jan Huber (Malteser), Andreas Storm (Gesundheits-minister)

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Nachrichten aus dem Klinikum

IMED

Bald ist Halbzeit

Die IMED nimmt immer weiter Gestalt und Farbe an; der Bau wird dem modifizierten Modell immer ähnlicher. In Kürze wird der erste Bauabschnitt (BA) beendet sein. Ab dem zweiten Quartal 2015 geht es dann in die zweite Bau-Phase, denn – wie auf der großen Interimswand zu lesen ist – „wir machen keine halben Sachen“. Nach Abschluss des ersten BA ziehen hier unter anderem die Kliniken für Innere Medizin I (Onkologie, Hämatologie, Immunologie und Rheumatologie) und Innere Medizin III (Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin) ein. Bleibt vorerst nur noch die Frage: Ist das Streifenmuster der Außenwände nun grün-weiß oder weiß-grün? (cros/foto: koop)

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ENALLGEMEINMEDIZIN

Neu: Zentrum Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät

In Gebäude 80.2 auf dem Gelände des UKS wer-den keine Patienten behandelt, denn die Einrichtung dient der Forschung und der Lehre im Bereich All-gemeinmedizin. Die Medizinische Fakultät will dieses Fachgebiet der Medizin mit dem Zentrum deut-lich stärken. Leiter des Zentrums ist Professor Johannes Jäger. Neben seiner Lehrtätigkeit betreibt er eine Hausarztpraxis in Blieskastel.

Mit neuen Lehrformaten sollen Studenten dazu ani-miert werden, sich stärker für die Allgemeinmedizin zu engagieren um sich vielleicht später einmal als Hausarzt niederzulassen. Allein im Saarland sind 23 Hausarzt-Plätze vakant, wie Dr. Gunter Hauptmann, Vorstandvorsitzender der Kassenärztlichen Ver ei ni-gung des Saarlandes (KV) anlässlich der Eröffnung des Zentrums erklärte. Im Rahmen eines Koopera tions-vertrages unterstützt die KV das Zentrum während der nächsten zehn Jahre mit insgesamt 750 000 Euro. (cros/foto: koop)

Gesundheitsminister Andreas Storm (links) und Prof. Johannes Jäger bei der Vorstellung des Zentrums Allgemeinmedizin

Prof. Michael Pfreundschuh

KREBSFOR SCHUNG

„Männer brauchen mehr!“

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Dieser Gleich heits-grundsatz unseres Grundgesetzes gilt nicht bei bestimmten Krankheiten

– etwa bei einigen Tumorerkrankungen. Werden Männer und Frauen hier gleich behandelt, kann sich dies für Männer nachteilig auswirken.

Prof. Michael Pfreundschuh, Direktor der Klinik für Innere Medizin I (Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie und Rheumatologie), hat mit einer seiner klinischen Forschungsgruppen, der Deutschen Studiengruppe für Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome (DSHNHL) wich-tige Ergebnisse erzielt, die Auswirkung auf geschlechtsspezifisch ausgerichtete Therapien haben werden: Er hat nachgewiesen, dass bei einer bestimmten Krebserkrankung, dem so genannten diffus-großzelli-gen B-Zell-Lymphom, die Heilungschancen von Männern schlechter sind, als bei Frauen, wenn sie bei der Behandlung mit Antikörpern die gleiche Dosis erhalten. In der „SEXIE-R-CHOP-14“-Studie erhielten ältere Männer eine um ein Drittel höhere Dosis des Antikörpers Rituximab als die Frauen.

Diese Ergebnisse stellte Pfreundschuh im Rahmen der Jahreskongresse der American Association of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago und der European Hematological Association in Mailand vor. Auf dem welt-weit größten und wichtigsten Krebskongress ASCO wurde die Präsentation als eine der bedeutendsten („Best of ASCO“) gewählt und wird nun welt-weit vorgestellt. (cros/foto: privat)

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Prof. Jürgen Geisel zeigt den neuen Blutkultur-Satellitenautomaten

Klinikdirektor Prof. Danilo Fliser (l.) und Prof. Gunnar Heine, Leitender Oberarzt, mit dem ersten Studienteilnehmer der CARE FOR HOMe Studie, Alois Jose

DIAGNOSTIK

Neue Technik spart kostbare Zeit

Wenn ein Patient eine Sepsis (Blutvergiftung) erleidet, muss alles möglichst rasch gehen. Die Erreger müssen sehr schnell identifiziert werden, damit eine zielgerichtet Therapie mit den geeigneten Antibiotika in die Wege geleitet werden kann. Das UKS verfügt seit kurzem über neue Geräte im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (Direktor: Prof. Mathias Herrmann) und der Klinischen Chemie und Laboratoriumsmedizin – Zentrallabor (Direktor: Prof. Jürgen Geisel). In Verbindung mit einem neuen Konzept zur Infra-struktur wird die Diagnostik bei lebensbedrohenden Sepsis-Erkrankungen signifikant beschleunigt. Die Mediziner gewinnen durch das neue System bis zu 24 Stunden – wobei nicht nur Blutkulturen angelegt sondern auch andere Körperflüssigkeiten auf ihre Infektiosität untersucht werden können. Die neue Apparatur besteht aus mehreren Modulen und der dazu gehörenden Computer-Software: Mit drei Geräten im Institut für Mikrobiologie werden Blut- und Flüs-sigkeitsproben als Kulturen angelegt und bei entsprechenden Temperaturen bebrütet. Ein weiteres Gerät – der Blutkultur-Satellitenautomat - steht im Zentrallabor. Hier können rund um die Uhr zur Untersuchung eingehen – entweder werden sie persönlich von Mitarbeitern abgegeben oder sie werden mit der Rohrpost verschickt. (cros/foto: koop)

STUDIE

Zehn Jahre HOMe-Studienprojekte

Ein Studienprogramm wurde zehn Jahre alt: Seit 2004 wird an der Inneren Klinik für Innere Medizin IV/Nieren- und Hochdruckkrankheiten (Direktor: Prof. Danilo Fliser) an den Zusammenhängen zwischen Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ge - forscht. Im Rahmen einer Jubiläums-feier mit der Ehrung einiger Stu dien - teilnehmer stellten Mitarbeiter der Klinik Ergebnisse der einzelnen Studien vor. Das gesamte HOMe Projekt besteht aus den Einzelstudien HOM SWEET HOMe, I LIKE HOMe, CARE FOR HOMe, HOMe ALONE und DIAL HOMe. (cros/foto:

fotolabor innere medizin)

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ENNEUER SPEISEPL AN

Mehr Leibgerichte für Mitarbeiter und Patienten

4 500 Essen günstig, pünktlich, schmackhaft und nicht zuletzt gesund anzubieten, ist tägliche Herausforderung für das Küchenteam. Um den Patienten- und Mitarbeiterwünschen noch besser zu entsprechen, wurde jetzt der Speiseplan von Küchenchef Bernhard Wacker und der Leiterin der Diätküche, Lucia Deluiz-Ecker, grundlegend über-arbeitet. Vorausgegangen war eine durch HTW- Studenten betreute Umfrage unter Patienten und Kasinobesuchern, die ergab, dass vor allem Hausmannskost gefragt ist und lieber Currywurst geordert wird, als „gesunde Küche“.

Der neue Speisenplan wiederholt sich jetzt alle drei Wochen mit den Schwerpunkten Pasta am Montag, dienstags „Lieblingsgerichte“, zur Wochen-mitte Schnitzelvariationen; donnerstags lockt Saar ländisches, am Freitag kommt traditionell Fisch auf den Tisch. Außerdem wird das Angebot diens-tags oder donnerstags im Personalkasino durch

„frontcooking“ mit frisch zubereiteten Extra-Gerich-ten ergänzt. (ric/foto: berger)

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Examens- und Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät

Im Rahmen einer akademischen Feier über- reichte der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Michael Menger, angehenden Medizinern ihre Urkunden zum Studienabschluss.

Erfolgreiche Doktoranden nahmen ihre Pro-motionsurkunden in Empfang und für besondere Leistungen erhielten nicht nur Doktoranden oder Absolventen besondere Auszeichnungen:

Prof. Markus Hoth/Institut für Biophysik und Dr. Andreas Link/Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie) wurden von der Fachschaft Medizin mit den Lehrpreisen des Jahres ausgezeichnet.

Die „Teach the Teacher“-Lehrpreise der Fakultät gingen an Dr. Erol Tutdibi (Lehrbeauftragter der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin), Erik Reus (Klinik für Anästhesiologie), Dr. Julia Dlugaiczyk und Dr. Gentiana Wenzel (beide Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde).

Traditionell werden anlässlich der Examens- und Promotionsfeier die Calogero-Pagliarello- Preise verliehen: Den mit jeweils 1500 Euro do-tierten Studienpreis teilten sich Dres. Maximilian Linxweiler, Johannes Linxweiler und Martin Hart, der mit 5000 Euro dotierte Forschungspreis ging an die Naturwissenschaftlerin Dr. Petra Leidinger.

Den Alumni-Promotionspreis erhielt Dr. Mario Kratz (s.S. 6). (cros/foto: kirsch)

Prof. Michael Menger überreicht die Calogero- Pagliarello-Studienpreise

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Personalia + Preise

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Promotionspreis der Fachgesellschaft

Dr. rer. nat. Adam Zawada hat den Rainer-Greger-Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) erhalten. Zawada ist wis-senschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Innere Medizin IV/Nieren- und Hoch druck krankheiten (Direktor: Prof. Danilo Fliser). Er wurde von der Fachgesellschaft ausgezeichnet für seine Unter suchungen über das er-höhte Risiko von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, auch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Dieses erhöhte Risiko lässt sich nicht allein mit den klassischen, das Herz und das Gefäßsystem betreffen-den, Risikofaktoren erklären. Zur Entstehung von Gefäßerkrankungen tragen auch gewisse Monozyten (Zellklasse der Leukozyten) zentral bei. Zawada untersucht entsprechende Möglich keiten, um neue Präventions- und Therapiestrategien zur Reduktion kardiovaskulärer Erkrankungen bei chronisch nierenkranken Patienten zu entwickeln.

Die DGfN ist die größte Interessensvertretung von Nephrologen im deutsch-sprachigen Raum. Der mit 1000 Euro dotierte Preis, den die DGfN für die beste nephrologische Promotionsarbeit verleiht, ist nach dem deutschen Nieren- und Transportphysiologen Rainer Greger benannt. (cros/foto: privat)

Stipendium für For- schung in New York

Dr. Julia Radosa, Assistenz-ärztin an der Klinik für Frauen - heilkunde des UKS (Direktor: Prof. Erich-Franz Solomayer), hat vom Deutschen Akademischen Aus-tauschdienst (DAAD) ein For schungs - stipendium in Höhe von 16 000 Euro erhalten. Das Stipendium er-möglicht ihr einen sechsmona- tigen Forschungs aufenthalt in der Ab teilung für Brustchirurgie des Me mo rial Sloan-Kettering Cancer Center (MSKCC) in New York.

Radosa beschäftigt sich im MSKCC mit der Er forschung eines besonders aggressiven Typs des Mammakarzinoms. Von diesem so-genannten hormon rezeptor-nega - tiven Brustkrebs, der meist mit ei-ner Chemotherapie behandelt wird, sind vor allem junge Pa tien-tinnen betroffen.

„Ziel meiner Forschung ist die molekularbiologische Charak te-risierung dieser Krankheit. Dabei geht es darum, die Gene und Sig-nalwege zu identifizieren, die für die Entstehung dieses Subtyps und vor allem für die Bildung von Metastasen verantwortlich sind“, erklärt Radosa. Langfristig erhofft sie sich die Entwicklung maß ge-schneiderter Therapien, die es er - lauben, betroffenen Patien tin nen eine möglichst individuelle Be-handlung anbieten zu können.

Das MSKCC ist eine Privatklinik mit einer onkologischen Abteilung, die als die beste in den Verei nig-ten Staaten gilt. Namensgeber der Einrichtung sind Alfred P. Sloan und Charles F. Kettering, zwei ehe-malige General Motors-Manager, die sich besonders für das Center eingesetzt haben. (cros/foto: privat)

Werner-Staehler- Gedächtnispreis

Die Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie (SWDGU) hat der Dipl.-Biologin Beatrice Stubendorff den Werner-Staehler-Gedächtnispreis verliehen.

Ausgezeichnet wurde Stubendorff für ein Projekt, innerhalb dessen die Biologin sich mit der Identifizierung neuer möglicher Prognosemarker für die Bewertung des Metastasierungspotentials des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms befasst. Stubendorff ist Mitarbeiterin im Team von Prof. Kerstin Junker aus der Klinik für Urologie und Kinderurologie des UKS (Direktor: Prof. Michael Stöckle). Sie teilt sich den mit 5 000 Euro dotierten Preis mit einem Kollegen aus der Urologischen Klinik der Uni-versitätsmedizin Mainz.

Mit dem Preis zeichnet die SWDGU im Rahmen ihrer Jahrestagung die jeweils besten wissenschaftlichen Beiträge aus. Er ist benannt nach Prof. Werner Staehler, einem bedeutenden Urologen des 20. Jahrhunderts und Gründungsmitglied der SWDGU. (cros/foto: privat)

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Wissenschaftspreis für Neonatologen des UKS

Dr. Erol Tutdibi, Funktionsoberarzt an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie (Direktor: Prof. Ludwig Gortner) hat den mit 1 000 Euro dotierten 3. Platz des Wissenschaftspreises der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensiv-medizin (GNPI) erhalten.

Tutdibi wurde ausgezeichnet für seine Untersuchungen zur so-genannten bronchopulmonalen Dysplasie (BPD). Diese chronische Lungenerkrankung kann bei sehr unreifen Frühgeborenen auf-treten, die wegen ihrer noch unausgereiften Lunge künstlich beatmet und damit hohen Sauerstoffkonzentrationen ausgesetzt werden müssen. Die BPD beeinflusst die spätere geistige Ent-wicklung des Kindes und kann bis ins Erwachsenenalter schwer - wiegende Beeinträchtigungen der Lunge nach sich ziehen. Eine wirksame Therapie der Erkrankung existiert bislang nicht. Daher ist es dringend notwendig, geeignete Therapien für die Be han-dlung der BPD zu entwickeln. Eine vielversprechende Möglichkeit zur Therapie ist die Verwendung von Stammzellen.

Diese nicht ausgereiften Vorläuferzellen sind einfach zu ver-mehren und können sich in die verschiedensten Zellarten aus - differenzieren. Tutdibi hat mit seinem Team die Wirkung von Nabelschnurblut-Stammzellen auf die Erholungsfähigkeit der ge-schädigten Lunge untersucht. Er konnte zeigen, dass Stammzellen die Lungenschädigung mildern und die Lungenentwicklung po-sitiv beeinflussen. Die Erkenntnisse aus den Studienergebnissen des Tiermodells können neue Möglichkeiten für Prävention und Therapie der gefürchteten BPD bei Frühgeborenen eröffnen.

Die GNPI ist die Fachgesellschaft der Neonatologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Satzungsgemäß dient sie in erster Linie der Förderung der Neonatologie und pädiatri-schen Intensivmedizin in Wissenschaft und Praxis. Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, das Wohl von Früh- und Reifgeborenen sowie lebensbedrohlich erkrankter Kinder und Jugendlicher zu fördern. (cros/foto: privat)

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Neuer Abteilungsleiter im Dezernat Wirtschaft

Matthias Wrobel ist neuer Leiter der Abteilung „Zentrales Logistik- und Versorgungswesen“ innerhalb des Dezernats III/Wirtschaft. Wrobel hat an der Dualen Hochschule in Mannheim BWL in der Fachrichtung

„Spedition, Transport und Logistik“ studiert und sich nach Abschluss des Studiums auf die Optimierung lo-gistischer Zusammenhänge im Gesundheitswesen spezialisiert. In den vergangenen Jahren arbeitete er als Projektleiter und Berater unter anderem für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, die Berliner Charité, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das Klinikum der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität. Daneben absolvierte er an der Universität Bayreuth ein Studium zum „Master of Business Ad-ministration in Health Care Management“.

Am UKS fallen in Wrobels Zuständigkeitsbereich neben anderen logistischen Dienstleistungen – bei-spielsweise Speise- und Wäscheversorgung - in erster Linie die campusweiten Patiententransporte. Auf sie richtet er sein besonderes Augenmerk, um mit neuen Strukturen und angepasster Organisation diesen Teil des Transportwesens wirkungsvoll und patientenfreund-lich zu gestalten. Hierzu, so betont Wrobel, bedürfe es einer engen Zusammenarbeit an den Schnittstellen zu Ärzten und Pflegekräften. (cros/foto: privat)

Weitere Personalia

Dr. Samer Ezziddin wurde zum kommissari-schen Direktor der Klinik für Nuklearmedizin berufen und mit der Lehrstuhlvertretung für das Fach Nuklearmedizin betraut. Der Privatdozent ist unter anderem Mitverfasser mehrerer nationaler Therapie-Leitlinien. Bis zu seinem Wechsel nach Homburg war Ezziddin stellvertretender Klinik-direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Bonn. (cros)

Dr. Christian Werner, ärztlicher Mitarbeiter an der Klinik für Innere Medizin III (Direktor: Prof. Michael Böhm) und Mitglied der Arbeitsgruppe Klinisch-Experimentelle Medizin/Prof. Ulrich Laufs wurde von der Deutschen Stiftung Innere Medizin und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit dem Präventionspreis ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für seine Forschung zur Bedeutung von erhöhten Werten der Neutralfette (Triglyzeride)

für das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, wenn gleichzeitig Medikamente (Statine) gegen einen erhöhten Cholesterinspiegel genommen werden. (cros)

Prof. Eduard Schmitt, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (Direktor: Prof. Dieter Kohn) belegte mit seinen Kollegen Dr. Jens Kelm/Illingen und Dr. Oliver Ludwig/Saarbrücken den 3. Platz bei dem Preis für die besten wissenschaftlichen Beiträge in Poster-form, verliehen von der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen anlässlich ihrer Jahrestagung 2014.

Die Träger des 3. Posterpreises beschäftigen sich als interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Kid-Check“ mit der Entstehung und Therapie von Haltungs-schwächen bei Kindern und Jugendlichen. (cros)

Doktorand erhält internationales Stipendium

Sven Jungmann, erfolgreicher, frisch pro-movierter Absolvent der Medizinischen Fakultät hat von Rotary International ein mit 30 000 US Dollar dotierte „Global Grant Sti-pen dium“ erhalten. Jungmann promovierte bei Prof. Wolfram Henn/Humangenetik, Gene tische Beratungs stelle und absolvier-te als einziger Mediziner und als einziger Deutscher seines Jahrgangs an der briti-schen University of Oxford das Aufbau- Masterprogramm „Public Policy“, bei dem es um die Lösung lokaler wie globaler Fragen der Gesell schaft geht. Noch während seines Studiums arbeitete er in Kliniken und für Hilfs orga nisationen im europäischen und außereuro päischen Ausland. Jungmann famulierte am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Unter anderem produzier-te er ein Hände wasch tanz-Video in Kenia zur Prävention von Durchfallerkrankungen, unterstützte den Aufbau eines MRSA-For schungsprojektes in Brasilien und gestal - tete ein online-Lehrmodul über die Akut- versorgung von Schuss verletzungen auf Basis seiner Erfahrungen in Südafrika. (cros/

foto: privat)

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Woche des Sehens am UKS

Anlässlich der bundesweiten Woche des Sehens findenFührungendurchdieneugestaltetenRäume der Augenklinik des UKS statt. Daneben erhalten die Besucher der Klinik Informationen über die Lions-Hornhautbank und die Kinderambulanz.

Besichtigung der renovierten Augenklinik Mittwoch, 15. Oktober 2014 15.00 und 15.30 Uhr

Patienten­Arzt­Seminar Hörsaal der Augenklinik Mittwoch, 15. Oktober 2014 16 bis 18 Uhr

Auf dem Programm des Patienten­Arzt­Seminars stehen Vorträge über die Themen

• Minimalinvasive Chirurgie bei Kindern

• Therapiemöglichkeiten bei altersbedingter Makula-Degeneration

• Grauer und Grüner Star

• Vergrößernde Sehhilfen

• Operative Methoden zur Therapie von Fehl- und Alterssichtigkeit (Kamra-Inlay und Lasik)

Foto: Rüdiger Koop

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SaarlandweiterKrankenTransport

SKTG. ZIMMER

- Ambulante Arztbesuche- Stationäre Einweisung- Krankenhaus Entlassungen und Verlegungen- Fahrten zur Therapie und Dialyse- In- und Auslandsrückholdienst

www.SKT-Rettungsdienst.de

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008

24 Std. 0800 00 19444

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Spenden

Eis satt für alle Bevor der Sommer sich endgültig verabschieden wird, sorgte Dominik Heil aus Zweibrücken für einen hochsommerlichen Genuss: er spendierte Eis. Ein ganz besonderes Eis, denn Heil verwendet nach eigenen Angaben für sein Milchspeiseeis, das frei ist von künstlichen Farb- oder Konser vie rungs-stoffen, nur Bio-Molkereiprodukte und beim Einkauf von Früchten achtet er weitgehend auf regionale Produkte. Vor der Frauen- und Kinderklinik des UKS hatte Heil sein Eis-Mobil - Henry‘s Eismanufaktur ist übrigens be-nannt nach Heils Hund Henry - aufgestellt und jeder, der Lust hatte, bekam eine Portion von seinem speziellen Joghurt-Kirsch-Eis. (cros/foto:koop)

Herzkissen für große und kleine PatientenDer Verein Hobbykünstler um den Höcherberg lud in die Kinder- und Frauen-klinik des UKS ein, um gemeinsam Herzkissen für Brustkrebspatientinnen zu nähen. Am Ende wurden mehr als 200 Kissen an Prof. Erich-Franz Solomayer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, übergeben.

„Das Schnittmuster für die Herzkissen ist auf Brustkrebspatientinnen ange-passt“, erklärte Sandra Bauer, Vorsitzende des erst im März dieses Jahres gegründeten Vereins. „Die Kissen haben etwas längere Ohren. Sie werden so unter die Achselhöhle gelegt, dass Sie den Arm und die Operationswunde entlasten.“ Bei den Herzkissen gibt es neben dem speziellen Schnittmuster weitere Vorgaben: Als Stoff wird nur Baumwollstoff verwendet und das Füllmaterial muss waschbar sein.

Neben den Kissen für Brustkrebspatientinnen wurden im Rahmen der Aktion auch 50 Herzkissen für an Krebs erkrankte Kinder genäht, die an die Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (Direktor: Prof. Dr. Norbert Graf) übergeben wurden. (schü/foto:koop)

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