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Allgemeine Volkswirtschaftslehre I: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. -Sammlung Göschen, Bd. 1169 by Andreas Paulsen Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 16, H. 3 (1955/56), pp. 522-523 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909061 . Accessed: 18/06/2014 04:11 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.34.79.253 on Wed, 18 Jun 2014 04:11:18 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Allgemeine Volkswirtschaftslehre I: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. -Sammlung Göschen, Bd. 1169by Andreas Paulsen

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Allgemeine Volkswirtschaftslehre I: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. -Sammlung Göschen,Bd. 1169 by Andreas PaulsenReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 16, H. 3 (1955/56), pp. 522-523Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909061 .

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522 Besprechungen

die deutsche Politik 1932-1938; Roosevelts New Deal; die schwedische Politik 1931-1937.

Als weiteres Beispiel fur die Beziehungen zwischen Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik wird das Inflationsproblem behandelt (Kap. VIII). Im AnschluB daran werden die Elemente der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und des Nationalbudgets erortert und die Bedeutung dieser Instrumente fur die Wirtschafts- politik aufgezeigt.

Im SchluBkapitel des ersten Teils werden die Probleme des Gleichgewichts in einer zentral geleiteten Verwaltungswirtschaft erortert.

Der zweite, kiirzere Teil der Schrift ist dem Wahlproblem gewidmet. Im ersten Abschnitt beschaftigen sich die Verfasser mit den ,,mecanismes naturels" (vor allem dem Preismechanismus) und den Widerstanden, die einem reibungslosen Funktio- nieren dieses Mechanismus (Monopole, Oligopole usw.) entgegenstehen. Der zweite Abschnitt behandelt ,,le probleme fondamental de la gestion publique" (S. 212), u. a. das Problem der Wirtschaftsrechnung sozialisierter Sektoren. : ,,Le souci de rendre plus efficace la gestion des entreprises d'Etat conduit a reconstituer . . . l'equivalent, la transposition, limitation des mecanismes naturels" (S. 222), weshalb die Autoren hier von ,,mecanismes reflechis" sprechen.

Das Blichlein ist eine hervorragende padagogische Leistung und von zwei Autoren geschrieben, die die altere und neuere Entwicklung der Theorie ebenso beherrschen wie das Meer der Tatsachen, aus dem sie ihre Beispiele schopfen. Ich kenne kein Werk, in dem die Interdependenz von theoretischen Vorstellungen und wirtschaftspolitischem Handeln so deutlich wird wie hier. Das Buch sollte iibersetzt und weiten Kreisen zuganglich gemacht werden.

Erich Schneider

Andreas Paulsen: Allgemeine Volkswirtschaftslehre I: Grundlegung, Wirt- schaftskreislauf. - Sammlung Goschen, Bd. 1169. - Berlin 1956. Verlag Walter de Gruyter u. Co. 138 Seiten. Bis vor einem Menschenalter war es - padagogisches Geschick des Verfassers

vorausgesetzt - noch relativ leicht, einen Uberblick uber die Hauptprobleme der Wirtschaftswissenschafb zu geben, der sich als ,,Einfuhrung" fiir interessierte Laien eignete. Das Aufkommen neuer, komplizierter Theorien und Methoden und die gewaltige Ausdehnung des Erfahrungsmaterials, die seither erfolgten, haben eine solche Aufgabe auBerordentlich erschwert, um so mehr, als wir uns gegenwartig ja, trotz aller Fortschritte, nicht eines als gesichert angesehenen Wissensbestandes erfreuen, wie das zwischen 1870 und 1920 der Fall war.

Wenn man bei der Lekttire der vorliegenden Schrift A. Paulsens den Eindruck gewinnt, daB es dem Verfasser gelungen ist, jener Schwierigkeiten im wesentlichen Herr zu werden, so schlieBt diese Feststellung ein hohes Lob ein, das nicht dadurch geschmalert wird, daB man uber manche Einzelheiten der Darstellung diskutieren kann. Das endgiiltige Urteil wird freilich davon abhangen, was die weiteren Bande bringen, auf die gelegentlich verwiesen wird, ohne daB der Plan fiir das Ganze mitgeteilt wiirde.

Paulsen beginnt mit einer knappen „ Grundlegung' u ', in der Wesen, Hauptformen und Grundprobleme der Wirtschaft skizziert und Bevolkerung und Boden, Technik sowie Arbeitsteilung kurz behandelt werden. Das folgende Kapitel ist den ,,Ord- nungsformen der Gesellschaftswirtschaft" gewidmet. Hier wird zunachst ein t)ber- blick uber die wichtigsten (historischen und theoretischen) Wirtschaftsordnungen geboten, auffalligerweise ohne naheres Eingehen auf die von Eucken begriindete neuere Marktformenlehre ; es folgt eine Schilderung der ,,verkehrswirtschaftlichen Ordnung" einer-, der ,,zwangswirtschaftlichent' anderseits. (Von den Bedingungen eines vollkommenen Wettbewerbs ist keine Rede - mag sein, daB sie in einem der spateren Bande erortert werden.)

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Besprechungen 523

Bewegt sich der Verfasser in den ersten beiden Kapiteln noch im wesentlichen auf ,,klassischem" Boden, so legen die folgenden Zeugnis ab von seiner Vertrautheit mit der ,,New Economics" und seiner Fahigkeit, auf deren Grundlage die Bezie- hungen zwischen ,,Sozialprodukt und Volkseinkommen" sowie das Verhaltnis von ,,Wirtschaftskreislauf und Volkseinkommen" exakt und in einer fur breitere Leser- schichten fafilichen Weise darzustellen. Dabei werden auch die wichtigsten Glei- chungen der Einkommensbildung und -verwendung an Hand von Formeln und Schemata erortert und die Grundprobleme der nationalen Buchf iihrung dargestellt. Im AnschluB daran erfolgt eine Betrachtung der Preisbildung - allerdings lediglich unter Wettbewerbsbedingungen, also ohne Beriicksichtigung der Monopolpreis- probleme. Den BeschluB bilden kurze Bemerkungen iiber Bedurfnisse, CHiter und Nutzen, von denen man sich denken konnte, daB sie zweckmaBiger an friiherer Stelle (etwa zwischen Kapitel I und II) standen. Gut ausgewahlte Literaturhinweise vervollstandigen das Ganze.

Ein Buch wie das vorliegende muB in erster Linie unter dem Gesichtswinkel des besonderen Zwecks, den es verfolgt, gewurdigt werden. So gesehen ist es, wie schon eingangs hervorgehoben, als eine durchaus gelungene Leistung zu bezeichnen. DaB der Verfasser sich in zahlreichen Punkten auf bloBe Andeutungen beschrankt hat, war angesichts des ihm zur Verf ugung stehenden knappen Raums wohl unver- meidlich. Gewisse Einwande, die sich mir bei der Lektiire aufdrangten, beziehen sich durchweg auf Einzelfragen ; wenn ich die wichtigsten unter ihnen im folgenden anfiihre, so sei ausdriicklich vermerkt, daB sie mehr als Anregungen denn als Kritik aufzufassen sind.

Paulsen erwahnt mehrfach die Gegeniiberstellung von ,,beliebig vermehrbaren" und ,,Monopolgutern" . Mir scheint, daB auf diese Weise beim Leser der irrige Ein- druck erweckt wird, als ob ,,Monopolguter" stets ,,nicht vermehrbar" seien, was ja doch keineswegs der Fall ist: schon Schumpeter hat in seiner bekannten Ausein- andersetzung mit F. Oppenheimer iiber ,,Das Bodenmonopol" zutreffend hervor- gehoben, daB ,,ein unvermehrbares Gut . . . noch kein monopolisiertes (ist)" (Arch, f. Sozw. u. Sozpol., 44. Bd., 1918, S. 499). - Als Mangel habe ich es empfunden, daB im V. und/oder VI. Kapitel mit keinem Worte der Nachfrageelastizitdt gedacht wird; auch wenn, wie ich unterstelle, eine ausfuhrlichere Behandlung der damit zusammenhangenden Probleme in einem spateren Band erfolgen sollte, hatte es im vorliegenden m. E. wenigstens eines kurzen Hinweises bedurft. - Auf S. 95 ist gelegentlich der Darstellung des ,,Gesetzes der Grenzpaare" vom consumer's surplus unter dem Stichwort ,,Rente" die Rede. Man kann daruber streiten, ob die ubliche deutsche tJbersetzung des Marslialhchen Terminus mit ,,Konsumentenrente" zweck- maBig ist - aber statt dessen schlechthin von ,,Rente" zu sprechen, muB Verwirrung stiften. -Wenn irgendwo, so scheint mir bei der Behandlung der Begriffe ,,Inflation" und ̂ Deflation" eine moglichst scharfe Definition geboten zu sein. Was Paulsen daruber (S. 107) sagt, durfte diesem Erfordernis nicht voll entsprechen. - Auf S. 48 findet sich die Behauptung, fur den (sc. wirtschaftstheoretischen) Einkommens- begriff werde ,,durchweg . . . die in der Einkommensbesteuerung verwendete Be- grifiFsfassung ubernommen". Das durfte mindestens in dieser Allgemeinheit nicht zutreffen, ganz abgesehen davon, daB in keinem mir bekannten Einkommensteuer- gesetz ein echter (fiskalischer) Einkommens&egrn/? anzutrefifen ist, vielmehr nur ein Katalog von Einkunften, die als objektiv steuerpflichtig bezeichnet werden. - Und schlieBlich : wiederholt wird von Steuern als von ,,generellen Entgelten" gesprochen. In einer Einfuhrung, die in wirtschaftstheoretischer Hinsicht erfreulicherweise durchaus ,,modern" und fortschrittlich ist, sollte dieser, von der Finanzwissenschaft doch schon seit langerem abgeschnittene ,,Zopf" nicht konserviert werden; Steuern sind dadurch charakterisiert, daB sie im Gegensatze zu Preisen einer-, Entgelts- abgaben anderseits entgeltlose, genauer: ohne Anspruch auf irgendein Entgelt zu entrichtende (Zwangs-)Abgaben sind.

AbschlieBend sei nochmals nachdriicklich betont, daB die vorliegende Arbeit auBerordentlich verdienstvoll ist. Es ist zu wiinschen, daB sie in Balde durch die in Aussicht gestellten weiteren Bande erganzt wird und ein breites, aufmerksames Leserpublikum findet.

Fritz Neumark

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