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Folie 1 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Analyse der Auswirkungen von Elektromobilität auf das
Stromsystem für Österreich und Deutschland 2030
DEFINE Workshop 30.6.2014
Dr. Gerhard Totschnig, Markus Litzlbauer
Energy Economics Group (EEG)
Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe
TUWien
Folie 2 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Die gezeigten Simulationsergebnisse sind im Rahmen des ERA-NET
Plus Electromobility+ Projektes DEFINE entstanden.
Das Projekt DEFINE wurde durch Mittel des BMVIT mit der
Ausschreibung eMobilityPlus gefördert und im Rahmen des Programms
IV2Splus – Intelligente Verkehrssystem und Services plus durchgeführt.
Folie 3 Wien, Totschnig, 13.02.2014
INHALT
1. Übersicht über das HiREPS Modell
2. Darstellung von Simulationsläufen
3. Analyse der Auswirkungen von gesteuertem und sofortigem Laden
und von V2G.
Folie 4 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Das HiREPS Modell
Folie 5 Wien, Totschnig, 13.02.2014
HiREPS Simulationsmodell High Resolution Power System Model
Analyse von zukünftigen Energiesystemen mit steigendem Anteil an
Erneuerbaren Energien
Investitionsoptimierung zur optimalen Auslegung verschiedener
Systemkomponenten: Kraftwerkspark, Pumpspeicher Ausbau,
Erneuerbaren Mix, Wärmeversorgung, Wärmespeicher,
Nichtkonventionelle Speicher (Power2Gas (P2G), AA-CAES)
Stündliche Kraftwerkseinsatzsimulation zur Analyse der
ökonomischen und technischen Machbarkeit verschiedener
zukünftiger Szenarien
Gemeinsame Betrachtung des Strom- und Wärmesektors
(Synergieeffekte)
Folie 6 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Detaillierte Kraftwerkseinsatzoptimierung und Simulation folgender
Komponenten:
Wasserkraftwerke (Pump-/Speicher und Laufwasser: alle 400 Kraftwerke >10 MW)
Thermische Kraftwerke (inkl. KWK-Anlagen + Option CO2-Abscheidung)
Wind und Solar (GIS-Datenbank)
Nichtkonventionelle Speichertechnologien (P2G, Druckluftspeicher, …)
Wärmeversorgung (Heizkessel, Solarthermie, Wärmepumpe,
Direktstromzusatzheizregister,Wärmespeicher)
HiREPS Simulationsmodell High Resolution Power System Model
Folie 7 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Methodischer Ansatz:
Modellierung zukünftiger Energiesysteme
mit Wetterdaten der Jahre 2005-2012 (Wasser, Solar, Wind).
Optimierung:
Minimierung der Gesamtsystemkosten des Strom und Wärmesektors
unter Berücksichtigung von Randbedingungen z.B. eines CO2
Emissionslimits
Der Kraftwerkseinsatz, der sich in der Optimierung ergibt, entspricht der
profitmaximierenden Fahrweise der Kraftwerke, die ein
Kraftwerksbetreiber bei den Strompreisen/Fernwärmepreisen, wie sie
mit HiREPS simuliert werden, wählen würde.
(Annahme: perfekter Wettbewerb).
HiREPS Simulationsmodell High Resolution Power System Model
Folie 8 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Abbildung des Stromsektors
Folie 9 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Wetter Input-Daten
Wind, Globalstrahlung und Temperatur 7-28 km räumliche Auflösung, stündliche Daten, für 2005-2012
Topographie
Folie 10 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Datenbankauszug:
Windgeschwindigkeit
100m über Grund
Bsp.: Februar 2005
stündliche Daten
Folie 11 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Beispiel Datenvalidierung:
Vergleich der simulierten Windenergieerzeugung mit der
tatsächlichen Erzeugung (DE+AT)
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
1 169 337 505 673 841 1009
Pro
zen
t d
er
Inst
allie
rte
n L
eis
tun
g
Stunden im 1. Aug. - 17.Sept 2011
Simulation Enercon E82 - 3MW 80m Nabenhöhe EEX Transparency Daten
Folie 12 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Beispiel:
Implementierung der
Wasserkraft
Das HiREPS-Modell beinhaltet
detailliert abgebildet alle 400
Wasserkraftwerke >5-10MW in
AT+DE
Rote Pins: Speicher- und
Pumpspeicher-Kraftwerke
Gelbe Pins:
Laufwasserkraftwerke
Folie 13 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Detailgrad der HiREPS Modellierung der Wasserkraft
Folie 14 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Simulation der Wasserkraft
Detaillierte Kraftwerkseinsatzsimulation von über 400 Kraftwerken
Simulation der Hydrologischen Zusammenhänge
Laufzeiten des Wassers zwischen den Kraftwerken
Folie 15 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Detaillierte Simulation der Thermischen Kraftwerke
Simulation unter Berücksichtigung von
Startup Kosten
Mindeslasten
Vorgaben zu minimalen Einschalt und Ausschaltdauern
Koppelung mit Wärmenetzen als Entnahmedampf oder
Gegendruckanlage
Effizienzkurven für Teillastbetrieb
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
0,35
0,4
0 20 40 60 80 100 120
Effi
cie
ncy
Output in % of capacity
Open cycle gas turbine
Folie 16 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Betrachtete Sektoren des Wärmesystems
Netzgebundene Wärmebereitstellung (1 Sektor):
• Fernwärmenetze
Dezentrale Wärmebereitstellung (4 Sektoren):
• Dezentral geheizte Gebäude mit Heizkesseln (Gas oder Biomasse)
• Dezentral geheizte Gebäude mit Wärmepumpe
In allen Sektoren kann kostenoptimiert auch in:
Solarthermie, Direktstromzusatzheizregister, Wärmespeicher
Folie 17 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Szenario Annahmen für die
Analyse der Auswirkungen von
Elektromobilität 2030
Folie 18 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Szenario Annahmen
Österreich und Deutschland wird gemeinsam betrachtet
Für DE: Brennstoffkosten und Kraftwerkskapazitäten laut Szenario B des
Szenariorahmens für den Netzentwicklungsplan 2013.
Für AT: Fortschreibung der thermischen Kapazitäten von 2012. PV als 2
fache des 2020 Ziels(Ökostromgesetz 2012). Wind 50% des realisierbaren
Potentials 2030 (AuWiPot).
Zunahme des Strombedarfs in DE+AT um 10% (Primes Ref. Szenario) GW Installierte
Leistung 2030 AT DE
Wind-Land 4.6 61.2
Wind-OffSh 21.9
PV 2.4 64.1
GuD 5.1 38.6
Steinkohle 1.2 21.9
Braunkohle 13.5
Preise 2030
Kohle Euro/MWh 10.31
Braunkohle Euro/MWh 1.50
Erdgas Euro/MWh 26.70
CO2 Preis Euro/tCO2 39.60
Folie 19 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Emobility Annahmen
30% der Autos die zur Arbeit fahren laden auch in der Arbeit.
Bei 30% der Stops im öffentlichen Raum wird geladen.
Annahme das Verteilnetz ist so ausgelegt das jeder Haushalt
gleichzeitig mit 3 kW belasten kann. Diesem Verteilnetzlimit
unterliegen die normale Haushaltslast, Emobility und Power to Heat.
Simulation mit 100 repräsentativen Fahrprofilen für 6 Elektroauto
Typen basierend auf Mobilitätserhebungen in Österreich und
Deutschland
EMOB+ Scenario: AT+DE 2020 2030
small BEV-small 59,695 634,340
PHEV-small 96,317 979,269
mid-size BEV-medium 53,686 547,301
PHEV-medium 161,616 1,580,138
large BEV-large 1,677 65,625
PHEV-large 213,638 2,563,584
Total EV 586,629 6,370,257
Alle Autos 47,222,830 47,986,415
% 1% 13%
Folie 20 Wien, Totschnig, 13.02.2014
V2G Annahmen
Laut Benedikt Lunz (V2G-Experte) der Gruppe von Prof. Dirk Sauer an
der RWTH Aachen:
Grob gesagt halten moderne Batterien 3000-5000 Vollzyklen bei
100% Entladetiefe der nominellen Kapazität. Batteriealterung hängt
von Vielzahl von Parametern ab. Z.B: der Temperatur, Spannung und
Entladetiefe.
Batterien altern auch wenn sie nicht genutzt werden. Annahme 12
Jahre kalendarische Lebensdauer.
Für HiREPS Simulationen im Define Projekt:
V2G ist möglich wenn die 3000-5000 Vollzyklen nicht ausgeschöpft
werden in den 12 Jahren.
Folie 21 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Die simulierten Fahrprofile erlauben nur bei BEV einen
V2G Betrieb.
Annahme: V2G kann eingesetzt werden bei BEV bis 250
Vollzyklen pro Jahr erreicht sind. (250=3000/12)
Folie 22 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Ergebnisse 2030 Läufe DE+AT
Folie 23 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Gesteuertes Laden im Sommer
Folie 24 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Gesteuertes Laden im Winter
Folie 25 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Auswirkungen des Emob+ 2030 Szenarios
auf DE+AT
Emobilitätsstrombedarf 17.3 TWh
V2G Stromabgabe 1.6TWh. Ladezyklen-Limit wird nicht erreicht bei
BEV.
Folie 26 Wien, Totschnig, 13.02.2014
V2G Einspeisung über das Jahr
Folie 27 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Auswirkungen des Emob+ 2030 Szenarios
auf DE+AT
Verlagerte Strommenge im Vergleich zum sofortigem Laden 12.6TWh
Stromaufnahme der Pumpspeicher:
8.3 TWh bei sofortigem Laden
4.5 TWh bei gesteuertem Laden
Kostenersparnis durch gesteuertes Laden 220 Mio€/Jahr oder 34€ pro
Elektroauto und Jahr.
Für die 100 verschiedenen Fahrprofile variiert die Kostenersparnis
durch gesteuertes Laden zwischen 65€ und 13€ pro Elektroauto und
Jahr.
Kostenersparnis durch V2G 11 Mio€ /Jahr oder 9€ pro BEV und Jahr.
Für die 20 BEV Fahrprofile variiert die Kostenersparnis zwischen 13€
und 6€ pro BEV und Jahr
Folie 28 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Maximaler Ladestrom bei gesteuertem Laden 17.4 GW
Maximaler Ladestrom bei sofortigem Laden 7.6GW
Maximale V2G Stromeinspeisung: 5.4GW
Folie 29 Wien, Totschnig, 13.02.2014
Schlussfolgerungen
Im Emob+ Szenario 2030 beträgt der Elektroauto Anteil 13%
Gesteuertes Laden führt zu einer gleichmäßigeren Fahrweise der
thermischen Kraftwerke und reduziert den Pumpspeichereinsatz.
Die Kostenersparnis 2030 für DE+AT durch gesteuertes Laden
betragen 220 Mio€/Jahr oder 34€ pro Elektroauto und Jahr.
Kostenersparnis durch V2G 11 Mio€ /Jahr oder 9€ pro BEV und Jahr.
Die Kostenersparnisse pro Auto sind kaum eine ausreichende
Motivation für den einzelnen Nutzer vom sofortigen Laden abzusehen.
Bei einem höheren Elektromobilitätsanteil steigt die Notwendigkeit
gesteuertes Laden zu nutzen.