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Anforderungen im Fach Biologie für die Aufnahmeprüfung auf Niveau gymnasiale Maturität (Studiengang Sekundarstufe I) Einleitung Biologie ist Lebenskunde im wahrsten Sinn des Wortes. Sie vermittelt Einblicke in die Vielfalt und die Ent- wicklung der Lebewesen sowie in die Gesetzmässigkeiten, die den Lebenserscheinungen zugrunde lie- gen. Dazu gehören Kenntnisse über den Menschen und andere Lebewesen, ebenso die Aneignung biolo- gischer Fachbegriffe sowie die Auseinandersetzung mit modernen Forschungsansätzen und ihren Gren- zen. Mit einem geschärften Blick für die Natur und ihre systemischen Vorgänge soll ein ethisch verant- wortbares Handeln wachsen, das persönliche, politische und wirtschaftliche Entscheidungsvorgänge zu beeinflussen vermag. Insbesondere soll auch der Respekt vor dem Leben geweckt werden, im Bewusst- sein, dass der Mensch Teil der Natur ist. Kompetenzanforderungen An die Kandidatin oder den Kandidaten werden in den folgenden Themengebieten die nachfolgenden An- forderungen gestellt. Stoffe des Lebens Stoffgruppen Grundaufbau und Grundfunktionen von anorganischen und organischen Stoffen (Zucker, Stärke, Zel- lulose, Glykogen, Aminosäuren, Nukleinsäuren) beschreiben und erklären Rolle von Kohlenhydraten, Lipiden und Proteinen im Zellstoffwechsel beschreiben Funktionsweise der Enzyme erklären Grundlegende Stoffwechselvorgänge und ihre Bedeutung: Fotosynthese und Zellatmung Die zugehörigen Gesamt-Reaktionsgleichungen angeben Assimilation, Dissimilation definieren (Chloroplast, Chlorophyll, Mitochondrium, Glucose, Kohlendi- oxid, Sauerstoff, Wasser, Energieumwandlung, ADP, ATP, autotroph, heterotroph) Die Stoffwechselvorgänge von autotrophen und heterotrophen Lebewesen erklären und die dazuge- hörenden Fachbegriffe im Zusammenhang korrekt anwenden Zelle – Grundbaustein des Lebens Bau und Funktion von Zellen Pflanzenzelle und tierische Zelle kriteriengeleitet vergleichen Den Begriff Zellorganell definieren und von anderen Zellbestandteilen abgrenzen Funktionen und Baumerkmale von Zellbestandteilen nennen (Chloroplast, Dictyosom, Endoplasmati- sches Reticulum, Kernkörperchen, Kernmembran, Mitochondrium, Ribosom, Vakuole, Zellkern, Zell- membran, Zellwand, Zytoplasma) Zell/-Kernteilung Ablauf und Bedeutung der Mitose und Meiose beschreiben (Chromatid, Chromosom, Interphase, Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase, Zellzyklus, Zentromer, Crossing-over, diploid/haploid, Eizelle, Keimzelle/Gamet), Spermium, Zygote, Genom, homologe Chromosomen, Genommutationen [Trisomien, Monosomien]) Erste/zweite Reifeteilung der Meiose erklären Bedeutung der in der ersten Reifeteilung erzeugten genetischen Vielfalt erklären 20150407 Aufnahmeprüfung Biologie Niveau gymnasiale Maturität Seite 1 von 12

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Anforderungen im Fach Biologie für die Aufnahmeprüfung auf Niveau gymnasiale Maturität (Studiengang Sekundarstufe I) Einleitung Biologie ist Lebenskunde im wahrsten Sinn des Wortes. Sie vermittelt Einblicke in die Vielfalt und die Ent-wicklung der Lebewesen sowie in die Gesetzmässigkeiten, die den Lebenserscheinungen zugrunde lie-gen. Dazu gehören Kenntnisse über den Menschen und andere Lebewesen, ebenso die Aneignung biolo-gischer Fachbegriffe sowie die Auseinandersetzung mit modernen Forschungsansätzen und ihren Gren-zen. Mit einem geschärften Blick für die Natur und ihre systemischen Vorgänge soll ein ethisch verant-wortbares Handeln wachsen, das persönliche, politische und wirtschaftliche Entscheidungsvorgänge zu beeinflussen vermag. Insbesondere soll auch der Respekt vor dem Leben geweckt werden, im Bewusst-sein, dass der Mensch Teil der Natur ist. Kompetenzanforderungen An die Kandidatin oder den Kandidaten werden in den folgenden Themengebieten die nachfolgenden An-forderungen gestellt. Stoffe des Lebens Stoffgruppen — Grundaufbau und Grundfunktionen von anorganischen und organischen Stoffen (Zucker, Stärke, Zel-

lulose, Glykogen, Aminosäuren, Nukleinsäuren) beschreiben und erklären — Rolle von Kohlenhydraten, Lipiden und Proteinen im Zellstoffwechsel beschreiben — Funktionsweise der Enzyme erklären Grundlegende Stoffwechselvorgänge und ihre Bedeutung: Fotosynthese und Zellatmung — Die zugehörigen Gesamt-Reaktionsgleichungen angeben — Assimilation, Dissimilation definieren (Chloroplast, Chlorophyll, Mitochondrium, Glucose, Kohlendi-

oxid, Sauerstoff, Wasser, Energieumwandlung, ADP, ATP, autotroph, heterotroph) — Die Stoffwechselvorgänge von autotrophen und heterotrophen Lebewesen erklären und die dazuge-

hörenden Fachbegriffe im Zusammenhang korrekt anwenden

Zelle – Grundbaustein des Lebens Bau und Funktion von Zellen — Pflanzenzelle und tierische Zelle kriteriengeleitet vergleichen — Den Begriff Zellorganell definieren und von anderen Zellbestandteilen abgrenzen — Funktionen und Baumerkmale von Zellbestandteilen nennen (Chloroplast, Dictyosom, Endoplasmati-

sches Reticulum, Kernkörperchen, Kernmembran, Mitochondrium, Ribosom, Vakuole, Zellkern, Zell-membran, Zellwand, Zytoplasma)

Zell/-Kernteilung — Ablauf und Bedeutung der Mitose und Meiose beschreiben (Chromatid, Chromosom, Interphase,

Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase, Zellzyklus, Zentromer, Crossing-over, diploid/haploid, Eizelle, Keimzelle/Gamet), Spermium, Zygote, Genom, homologe Chromosomen, Genommutationen [Trisomien, Monosomien])

— Erste/zweite Reifeteilung der Meiose erklären — Bedeutung der in der ersten Reifeteilung erzeugten genetischen Vielfalt erklären

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Stoffaustausch — Bau der Zellmembran skizzieren — Bedeutung des Stoffaustauschs für den Zellstoffwechsel begründen (Semipermeabilität, Konzentrati-

onsdifferenz, aktiver Transport, Diffusion, Osmose) — Bedeutung der Oberflächenvergrösserung darlegen

Anatomie und Physiologie des Menschen Überblick über die inneren Organe und Organsysteme — Die Organsysteme mit ihren Hauptorganen im Körper lokalisieren (Verdauungssystem, Atmungssys-

tem, Harnsystem, Blutsystem, Haut, Sinnesorgane, Nervensystem, Hormonsystem, Fortpflanzungs-system, Lymphsystem, Skelettsystem, Muskelsystem)

Atmungssystem — Bau der Atemorgane und die Atemmechanik beschreiben (Luftröhre, Knorpelspangen, Lungenflügel,

Bronchien, Bronchiolen, Lungenbläschen, Flimmerhärchen, Kapillarnetz, Brustatmung, Bauchatmung, Zwerchfell, Zwischenrippenmuskulatur, Lungenfell, Rippenfell, Pleuralspalt, Pneumothorax, äusse-re/innere Atmung)

— Gasaustausch und Bedeutung der Atmung für die Energieumwandlung erklären Kreislaufsystem — Morphologie, Aufgaben und Funktionsprinzip des Blutkreislaufs beschreiben (Körper- und Lungen-

kreislauf; Arterien, Windkesselprinzip, Venen, Venenklappen, Kapillaren; Lungenarterie, Lungenvene, Körperarterie, Körpervene, obere/untere Hohlvene, Aorta, Herzkranzgefässe; linker/rechter Vorhof, linke/rechte Herzkammer, Taschenklappe, Segelklappe, Blutdruck, Systole, Diastole; Blutplasma, Erythrozyten/rote Blutzellen, Hämoglobin, Leukozyten/weisse Blutzellen, Thrombozyten/Blutplättchen, Wundverschluss; Lymphe)

Verdauungssystem — Bestandteile der Nahrung nennen (Kohlenhydrate, Fette, Eiweisse, Mineralstoffe, Vitamine, Ballast-

stoffe, Wasser) — Bau und Arbeitsweise des Verdauungssystems schildern (Mundhöhle, Zunge, Zähne, Speicheldrü-

sen, Mundspeichel-Amylase, Rachen, Kehldeckel, Speiseröhre, Magen, Magenschleimhaut, Salzsäu-re, Pepsin, Bauchspeicheldrüse, Bauchspeichel-Amylase, Peptidase, Lipase, Leber, Gallenblase, Galle, Dünndarm mit Zwölffingerdarm, Peristaltik, Darmzotten, Mikrovilli, Resorption, Blinddarm, Wurmfortsatz, Dickdarm, Enddarm, After)

Nerven und Gehirn — Peripheres und zentrales Nervensystem beschreiben (Gross-, Zwischen-, Mittel-, Kleinhirn, Balken,

Brücke, verlängertes Mark, Hirnstamm, Hirnhäute, Grosshirnrinde, Rindenfelder, Thalamus, Hypotha-lamus, Hypophyse, Rückenmark, Nerv, somatisches Nervensystem, vegetatives Nervensystem, Pa-rasympathicus, Sympathicus, Reflexe und willkürliche Bewegungen, Gliazelle)

— Bau und Funktionsweise von Neuronen erläutern (Axon, Dendrit, Markscheide, Zellkörper, Synapse) — Bau, Funktionsweise und Sinn von Synapsen erklären (Präsynaptische Membran, synaptische Bläs-

chen, Neurotransmitter [Acetylcholin], postsynaptische Membran, Rezeptoren, Acetylcholinesterase) Sinnesorgan Auge — Bau und Funktion des menschlichen Auges erklären (Augenlider, Wimpern, Tränendrüsen, Hornhaut,

Bindehaut, Augenmuskeln, Lederhaut, Aderhaut, Pigmentschicht, Netzhaut, Iris, Augenkammer, Zili-arkörper, Ziliarmuskel, Zonulafasern, Linse, Glaskörper, Gelber Fleck, Blinder Fleck, Stäbchen, Zap-fen, Schaltzellen, wegführende Nervenzellen, Sehnerv)

— Das menschliche Sehen beschreiben (Adaption, Akkommodation, räumliches Sehen, Farbensehen, Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit)

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Ökologie Faktoren und Wechselwirkungen in Ökosystemen — Prinzipien von Ökosystemen anhand von Faktoren und Wechselwirkungen beschreiben (Biotop, Bio-

zönose, abiotische und biotische Faktoren, Biodiversität, Nahrungsbeziehungen, Nahrungskette, Nahrungsnetz, Fleisch-, Pflanzenfresser, Produzent, Konsument, Reduzent, Destruent, negative Rückkoppelung, Veränderung der Populationsdichten, Lotka-Volterra-Regeln)

Stoffkreislauf und Energiefluss — Den Kohlenstoff-Kreislauf (inkl. Algen) beschreiben (Energiefluss, Bruttoprimärproduktion, Nettopri-

märproduktion) Genetik Vom Gen zum Merkmal — Die Prozesse vom Gen zum Merkmal klar darstellen (Chromosom, Doppelhelix, Desoxyribonuklein-

säure [DNS], Nukleotid, organische Base [Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin, Uracil], Gen, genetischer Code; messenger-RNS [m-RNS], transfer-RNS [t-RNS], Enzym, Protein, Replikation, Transkription, Translation)

— Zustandekommen und Bedeutung von Genmutationen erklären Systematik und Evolution Grundzüge der Systematik — Das Prinzip der hierarchischen Gliederung in der Taxonomie an Beispielen für konkrete Stufen an-

wenden (Alle Lebewesen, Reich, Stamm bzw. Abteilung, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung, Art, Rasse bzw. Sorte)

— Die fünf Reiche (Kernlose Einzeller, echte Einzeller, Pilze, Pflanzen, Tiere) anhand typischer Merk-male je eines Beispiel-Organismus vergleichen und gegen einander abgrenzen (tree of life)

— Die wissenschaftliche Namensgebung, den Artbegriff erklären (Binäre Nomenklatur, biologische Art, morphologische Art)

Evolution — Theorien von Darwin und Lamarck schildern und auf konkrete Fallbeispiele anwenden (inkl. Variabili-

tät und Selektion) — Belege, die für eine Evolution sprechen, diskutieren (Homologie, Analogie, Geologie, Paläontologie,

Brückentiere, Atavismen, Rudimente, Embryologie, Molekularbiologie)

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Empfohlene Literatur Nachfolgende Literaturhinweise enthalten die für die Prüfung relevanten Themengebiete. — Jaksic-Born, Claudia et al.: Natura. Grundlagen der Biologie für Schweizer Maturitätsschulen

Klett und Balmer Verlag, Zug, 2012, ISBN-Nr 978-3-264-83646-2 — Bütikofer, Markus et al.: Biologie: Grundlagen und Zellbiologie

compendio Bildungsmedien AG, Zürich, 2012, ISBN-Nr 978-3-7155-9293-0

Prüfungsmodalitäten Das Fach Biologie wird in einer schriftlichen, 80 Minuten dauernden Arbeit geprüft. Als Prüfungsstoff gel-ten die in den sechs Themenkreisen der obigen Kompetenzanforderungen aufgeführten Inhalte. Die Prüfung umfasst zwei Teile: Teil A: Wissens- und Verständnisaufgaben (etwa 20 Minuten). Von fünf Aufgaben sind vier zu lösen. Eine Aufgabe kann abgewählt werden. Teil B: Transfer- und Anwendungsaufgaben (etwa 60 Minuten). Es sind alle Aufgaben zu lösen. Bewertung: Die einzelnen Aufgaben der schriftlichen Prüfung werden entsprechend ihrem Bearbeitungsaufwand und ihrem Schwierigkeitsgrad mit Punkten gewichtet. Bewertet wird nach folgenden Kriterien: — Sachliche Richtigkeit, Fachwissen — Argumentation, Strukturierungsfähigkeit, Fachvokabular — Verständnis für biologische Zusammenhänge — Erlerntes Wissen auf neue Situationen anwenden und transferieren — Inhaltliche Dichte Für die Note 6.0 muss nicht die maximale Punktezahl erreicht werden.

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Musteraufgaben Teil A

Systematik und Evolution P

Zwei Lebewesen A und B gehören zur gleichen Familie, aber zu unterschiedlichen Gattun-gen. Lebewesen C gehört zur gleichen Klasse wie A und B, jedoch in eine andere Ordnung als A. Welche der Lebewesen A, B und C sind am nächsten mit einander verwandt? Ohne Begründung 1

Archaeopteryx – ein Urvogel – besitzt Flügel, Federn, Zähne, Krallen an den Flügeln und eine lange Schwanzwirbelsäule. Er wird als sogenanntes „Brückentier“ der Evolution be-zeichnet. Erklären Sie dies in 1 Satz 2.5

Wie werden im Lauf der Evolution weitgehend zurück gebildete und oft nicht mehr voll funkti-onsfähige Körperteile - auch beim Menschen - genannt? Stichwort Nennen Sie dazu ein konkretes Beispiel beim Menschen. Stichwort

0.5

0.5

Anatomie und Physiologie des Menschen P

In der folgenden Aufgabe trifft eine einzige der fünf Auswahlmöglichkeiten zu. Kreuzen Sie den Buchstaben der ausgewählten Zeile an.

Gesunde Segelklappen garantieren...

A ...die Blutsortentrennung im Herzen

2 B ...die vollständige Entleerung der Herzvorhöfe C ...dass das Blut in den Venen in Richtung Herz strömt D ...dass das arterielle Blut während der Kammer-Systole nur über die Aorta ausgestossen wird E ...dass venöses Blut im Lauf der Vorhof-Diastole ausschliesslich in die Vorhöfe einströmt

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Teil B

Ökologie

P

Sie befinden sich momentan gerade in einem Prüfungszimmer - einem Ökosystem. Was gehört zur Biocönose des Prüfungszimmers? 2 Angaben (Stichworte) • • Was gehört zum Biotop des Prüfungszimmers? 2 Angaben (Stichworte) • •

Möglicherweise ist die Brutto-Primärproduktion im Prüfungszimmer null. Beurteilen Sie, ob das wirklich so ist.

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Die Zelle – Grundbaustein des Lebens P

Eine diploide Zelle mit insgesamt vier Chromosomen führt die Meiose durch. Zwei Chromo-somen sind deutlich grösser als die anderen beiden. Skizzieren Sie die Chromosomen in der Anaphase der ersten und der zweiten Reifeteilung. Die Ovale unten geben die Lage der Zellmembran an.

5.5

Anaphase Reifeteilung 1

Anaphase Reifeteilung 2

Wie viele genetisch unterschiedliche Keimzellen (Gameten) kann das Lebewesen, von dem die Zellen oben stammen, bilden... ...wenn keine Crossing-over vorkommen? Hinweis: Die Information auf homologen Chromosomen kann durchaus unterschiedlich sein. Kerngedanke und Berechnung angeben ...wenn Crossing-over vorkommen? Hier wird nicht eine exakte Zahl, sondern eine Argumen-tation erwartet

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Anatomie und Physiologie des Menschen P

Das rechte Glas von Frau Blumers Brille ist beim Runterfallen in Stücke zerbrochen. Mo-mentan ist sie beim Augenarzt. Für die Augen-untersuchung hat er ihr eine Flüssigkeit ins rechte Auge getropft, welche die Irisöffnung vergrössert und hat ihr die Brille anschliessend wieder aufgesetzt. Nun blickt Frau Blumer mit dem linken Auge auf ein Bild mit blauen Blu-men an der gegenüberliegenden Wand des grossen Raums (Abbildung rechts). Welcher Sehfehler liegt bei Frau Blumer vor? Stichwort ohne Begründung

Seheindruck von Frau Blumer (linkes Auge)

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Mit dem rechten, vom Arzt behandelten Auge, blickt Frau Blumer durch die glaslose Seite der Brille. Wie ist ihr Seheindruck im Vergleich zum linken Auge? Ohne Begründung. Hinweis: Beide Brillengläser hatten die gleiche Sehkorrektur. 2 Aspekte • • Es geht um den Verlauf der Lichtstrahlen, die von einem Punkt P der Blumenwiese (Bild oben) aus ins rechte Auge von Frau Blumer (ohne Brillenglas) fallen: 1. Ergänzen Sie im unten abgebildeten Längsschnitt des rechten Auges von Frau Blumer die an der Strahlenbrechung beteiligten Augenteile (mit Beschriftungen). 2. Zeichnen Sie den Verlauf der Strahlen vom Punkt P aus durch das rechte Auge von Frau Blumer ein. Achten Sie auf genaues Zeichnen. Ohne Erklärung in Worten P *

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Genetik P

In einem Reagenzglas liegen die Kom-ponenten für die Herstellung eines be-stimmten Proteins in ausreichender Menge vor: Wasser, Ribosomen, Enzy-me, Nukleotide, Aminosäuren etc.. Einzig von den transfer-RNA-Molekülen (t-RNA) fehlen einige Typen, nämlich die, welche im Ribosom mit einem der folgenden Triplette (Anticodons) an die mRNA kop-peln:

AAG, GCU, UUU und CAC

Das herzustellende Protein besteht aus lauter Wiederholungen der Aminosäuren-Abfolge: ...Asp – Thr – Gly – Pro... Kann das Protein hergestellt werden? Antwort (ja / nein): Begründung:

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Lösungen zu den Musteraufgaben:

Evolution P

• A und B 1

• Das Tier besitzt Merkmale von 2 systematischen Grossgruppen 1P • hier: Reptilien bzw. Vögel 0.5P er ist ein evolutives Bindeglied zwischen systemat. Grossgruppen 0.5P Bezeichnung „Brückentier“ ist nachvollziehbar 0.5P

2.5

• Rudimente 0.5P • Beispiel: Nickhaut im Auge / Ohrmuskeln / Wurmfortsatz / ... 0.5P

1

Anatomie und Physiologie des Menschen P

Die Segelklappen garantieren...

A ...die Blutsortentrennung im Herzen

2 B ...die vollständige Entleerung der Herzvorhöfe C ...dass das Blut in den Venen in Richtung Herz strömt D ...dass das arterielle Blut während der Kammer-Systole nur über die Aorta ausgestossen wird E ...dass venöses Blut im Lauf der Vorhof-Diastole ausschliesslich in die Vorhöfe einströmt

Ökologie

P

Biocönose: • Menschen, Darmbakterien etc. (allg. Organismen) 1P Biotop: • Stühle, Tische, Lampen (allg. unbelebte Teile im Ökosystem) 1P Beurteilung Brutto-Primärproduktion (BPP) = 0: • BPP = die gesamte, durch Fotosynthese in einem bestimmten Zeitraum produzierte

Biomasse (an sich kommt die Chemosynthese dazu, ist aber nicht Prüfungsstoff) 1P

• falls im Prüfungszimmer keine grünen Pflanzen vorhanden sind, ist die BPP = 0 • andernfalls ist die BPP ≠ 0 (bzw. ≥ =0) 1P

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Die Zelle – Grundbaustein des Lebens P

Skizzenmerkmale: • Anaphase Reifeteilung 1: 4 Skizzenmerkmale, je 0.5P 2P

• insgesamt 4 Chromosomen in der Zelle gezeichnet • je 2 von gleicher Länge (Grösse), • die Chromosomen sind 2-chromatidig (verbunden am Centromer) • Verteilung: je 1 längeres und ein kürzeres auf jeder Seite der Äquatorialebene

• Anaphase Reifeteilung 2: 2 Skizzenmerkmale, je 0.5P 1P • nur 2 Chromosomen in der Zelle gezeichnet (oder Zelle halbiert und je 2 Chromo-

somen gezeichnet) • die Chromosomen sind 1-chromatidig bei beiden Reifeteilungen: 0.5P • Lage der Chromosomen: links und rechts der Zellmitte (Äquatorialebene)

Anzahl genetisch verschiedener Keimzellen ohne Crossing-over.: • Kerngedanke: 2n Varianten 0.5P bei n = 2: 22 = 4 Varianten 0.5P mit Crossing-over.: • Crossing-over. erzeugt neue Kombinationen (Rekombination) 0.5P Anzahl Varianten mit Crossing-over. höher als 2n 0.5P

5.5

Anatomie und Physiologie des Menschen

P • Kurzsichtigkeit 0.5P

Seheindruck rechtes Auge im Vergleich zum linken: • unscharf 0.5P • heller (offene Pupille!) 0.5P Augenteile: • Hornhaut (nach links gewölbt) 0.5P • Linse (rechts der Iris!) 0.5P Strahlengang (Skizzenmerkmale): • Strahlenbündel durch den ganzen Linsendurchmesser 0.5P • hypothetischer Auftreffpunkt der Strahlen = Verlängerung des Zentralstrahls von P

durch Linsenmittelpunkt 0.5P • Auftreffpunkt VOR der Netzhaut (Augapfel zu lang) 0.5P

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Genetik P

• tRNA: AAG / GCU / UUU / CAC mRNA: UUC / CGA / AAA / GUG 1P Aminosäuren: Phe / Arg / Lys / Val 1P keine dieser Aminosäuren kommt im herzustellenden Protein vor 0.5P ja, Protein kann hergestellt werden 0.5P

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