3
25 KU Gesundheitsmanagement 8/2014 I KOSTEN UND ERLÖSE D er Verbrauch an Strom und Wärme pro Klinik-Bett pro Jahristmituntersohochwie der eines Einfamilienhauses. Für einen wirtschaftlichen Klinikbe- trieb wird es immer wichtiger, die- sen Kostenblock von den steigen- den Energiepreisen abzukoppeln. Das Thema Energiemanagement hat seit Jahren einen hohen Stel- lenwert im Klinikverbund der Me- diClin. Die Unternehmensleitung unterstützt aufwändige Konzepte und Pilotprojekte der zentralen technischen Abteilung des Klinik- trägers. „Für einen Klinikverbund lohnt sich eine durchdachte Ener- gienutzung“, sagt der MediClin- Vorstandsvorsitzende Volker Feld- kamp. „Wenn wir die Energiekos- ten an unseren Standorten senken können, zahlt sich das natürlich wirtschaftlichaus.Darüberhinaus kommteinenergieeffizientererBe- trieb aber auch der Therapieaus- stattung zugute und so letztend- lich dem Patienten. Gerade in Re- habilitationseinrichtungen kön- nen wir so auch energieintensive Therapien langfristig wirtschaft- lich betreiben oder sogar ausbau- en – zum Beispiel Bewegungsbä- Strom und Wärme hausgemacht Kosten reduzieren durch nachhaltige Energieeinsparung Um die steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen, sind für Kliniken neue Wege gefragt. Die Optimierung der Strom- und Wär- meversorgung im Gebäudebestand hat für MediClin seit vielen Jahren einen hohen Stel- lenwert. Heute kann die technische Abteilung des Klinikbetreibers auf einen großen Erfah- rungsschatz zurückgreifen und entwickelt auf dieser Grundlage eigene Lösungen, die auf die speziellen Voraussetzungen in Reha-Kliniken zugeschnitten sind. Dabei werden Maßnah- men zur Verbrauchssenkung und für eine effi- ziente Energienutzung mit modernen Techno- logien wie Blockheizkraftwerken kombiniert. der mit einem hohen Wärmebe- darf, die manche Kliniken wegen ausufernder Kosten bereits schlie- ßen mussten.“ In der Offenburger Unternehmens- zentrale wird per Gebäudeleittech- nik der Verbrauch an den einzel- nen Standorten analysiert. Jede einzelne Lüftung und jeder Heiz- kessel können dort im Detail und in Echtzeit auf den Monitor geru- fen werden. So ist es möglich, aus einer übergeordneten und verglei- chenden Perspektive Verbesserun- gen zu erarbeiten, was wiederum einer „Betriebsblindheit“ in den einzelnen Einrichtungen entge- gengewirkt. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl an Projekten umgesetzt, um die Energiebilanz im Gebäude- bestandzuverbessern:Dazugehö- ren sowohl die Analyse von Ein- sparpotenzialen im Betrieb und die Optimierung der vorhandenen Haustechnik als auch der Einsatz von Blockheizkraftwerken und Photovoltaik. Auf Grundlage die- ser Erfahrungswerte können die MediClin-Ingenieure und -Techni- kerheuteLösungenerarbeiten,die speziell auf Rehabilitationsklini- ken oder Krankenhäuser zuge- schnitten sind. Anlieferung eines Blockheizkraftwerkes in der MediClin Staufenburg Klinik in Durbach. Franz Ebert Energie, techn. Gebäudeausrüstung MediClin Zentralverwaltung

AnlieferungeinesBlockheizkraftwerkesinderMediClinStaufenbu ... · bädern, in Bäder- und Thera- ... (1,3 Mio. kWh HO /a) BHKW HPC 50 N Vollbenutzungs- ... ku14080525_all.pdf Author:

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: AnlieferungeinesBlockheizkraftwerkesinderMediClinStaufenbu ... · bädern, in Bäder- und Thera- ... (1,3 Mio. kWh HO /a) BHKW HPC 50 N Vollbenutzungs- ... ku14080525_all.pdf Author:

25KU Gesundheitsmanagement 8/2014 I

KOSTENUNDERLÖ

SE

E

Der Verbrauch an Strom und

Wärme pro Klinik-Bett pro

Jahr ist mitunter so hoch wie

der eines Einfamilienhauses. Für

einen wirtschaftlichen Klinikbe-

trieb wird es immer wichtiger, die-

sen Kostenblock von den steigen-

den Energiepreisen abzukoppeln.

Das Thema Energiemanagement

hat seit Jahren einen hohen Stel-

lenwert im Klinikverbund der Me-

diClin. Die Unternehmensleitung

unterstützt aufwändige Konzepte

und Pilotprojekte der zentralen

technischen Abteilung des Klinik-

trägers. „Für einen Klinikverbund

lohnt sich eine durchdachte Ener-

gienutzung“, sagt der MediClin-

Vorstandsvorsitzende Volker Feld-

kamp. „Wenn wir die Energiekos-

ten an unseren Standorten senken

können, zahlt sich das natürlich

wirtschaftlich aus. Darüber hinaus

kommt ein energieeffizienterer Be-

trieb aber auch der Therapieaus-

stattung zugute und so letztend-

lich dem Patienten. Gerade in Re-

habilitationseinrichtungen kön-

nen wir so auch energieintensive

Therapien langfristig wirtschaft-

lich betreiben oder sogar ausbau-

en – zum Beispiel Bewegungsbä-

Strom undWärme hausgemachtKosten reduzieren durch nachhaltige Energieeinsparung

Um die steigenden Energiekosten in den Griff

zu bekommen, sind für Kliniken neue Wege

gefragt. Die Optimierung der Strom- undWär-

meversorgung im Gebäudebestand hat für

MediClin seit vielen Jahren einen hohen Stel-

lenwert. Heute kann die technische Abteilung

des Klinikbetreibers auf einen großen Erfah-

rungsschatz zurückgreifen und entwickelt auf

dieser Grundlage eigene Lösungen, die auf die

speziellen Voraussetzungen in Reha-Kliniken

zugeschnitten sind. Dabei werden Maßnah-

men zur Verbrauchssenkung und für eine effi-

ziente Energienutzung mit modernen Techno-

logien wie Blockheizkraftwerken kombiniert.

der mit einem hohen Wärmebe-

darf, die manche Kliniken wegen

ausufernder Kosten bereits schlie-

ßen mussten.“

In der Offenburger Unternehmens-

zentrale wird per Gebäudeleittech-

nik der Verbrauch an den einzel-

nen Standorten analysiert. Jede

einzelne Lüftung und jeder Heiz-

kessel können dort im Detail und

in Echtzeit auf den Monitor geru-

fen werden. So ist es möglich, aus

einer übergeordneten und verglei-

chenden Perspektive Verbesserun-

gen zu erarbeiten, was wiederum

einer „Betriebsblindheit“ in den

einzelnen Einrichtungen entge-

gengewirkt.

In den letzten Jahren wurde eine

Vielzahl an Projekten umgesetzt,

um die Energiebilanz im Gebäude-

bestand zu verbessern: Dazu gehö-

ren sowohl die Analyse von Ein-

sparpotenzialen im Betrieb und

die Optimierung der vorhandenen

Haustechnik als auch der Einsatz

von Blockheizkraftwerken und

Photovoltaik. Auf Grundlage die-

ser Erfahrungswerte können die

MediClin-Ingenieure und -Techni-

ker heute Lösungen erarbeiten, die

speziell auf Rehabilitationsklini-

ken oder Krankenhäuser zuge-

schnitten sind.

Anlieferung eines Blockheizkraftwerkes in der MediClin Staufenburg Klinik in Durbach.

Franz EbertEnergie, techn. Gebäudeausrüstung

MediClin Zentralverwaltung

Page 2: AnlieferungeinesBlockheizkraftwerkesinderMediClinStaufenbu ... · bädern, in Bäder- und Thera- ... (1,3 Mio. kWh HO /a) BHKW HPC 50 N Vollbenutzungs- ... ku14080525_all.pdf Author:

26 I KU Gesundheitsmanagement 8/2014

KOSTENUNDERLÖ

SE

Schrittweises Vorgehen:Analyse, Verbrauchssenkung,nachhaltige EnergieerzeugungBewährt hat sich ein systemati-sches Vorgehen. Am Anfang stehtdie individuelle Betrachtung dereinzelnen Standorte. Dazu ge-hört, dass die vorhandenen Ener-gieverbraucher kritisch analysiertwerden, also alle Geräte und Ein-richtungen, die Strom oder Wär-me benötigen. Die Verantwortli-chen vor Ort in den Kliniken sinddazu angehalten, jährliche Bege-hungen durchzuführen. Dabei be-trachten Haustechniker, Ärzteund die Hausleitung gemeinsambeispielsweise die Nutzungszei-ten von Schwimmbädern, Opera-tionssälen und Therapieräumen,Speisesälen oder Bäderbereichen.Auf dieser Basis können dannkonkrete Veränderungen geprüftwerden: Dazu gehören beispiels-weise die Absenkung von Luft-mengen und Temperaturen, derVerzicht auf Be-/Entfeuchtungund Kühlung außerhalb der Nut-zungszeiten oder die Reduzierungder Umlaufwassermenge imSchwimmbad.

Einstellungen auf aktuellenBedarf überprüfen

Ein Bereich, in dem es sich lohnt,genauer hinzuschauen, ist dieHeizanlage. Es ist keine Selten-heit, dass in Kliniken die Hei-zungssteuerung vor Jahren ein-mal eingestellt und seither niewieder hinterfragt wurde. Hierreicht es in vielen Fällen bereits

aus, Regelung und Schaltung dervorhandenen Heizkessel fachge-recht neu zu justieren, um dieGasrechnung zu senken. So konn-te in der MediClin Seepark Klinikim niedersächsischen Bad Boden-teich der Erdgasverbrauch um ei-ne halbe Million Kilowattstundenvon über 2,8 auf rund 2,3 Millio-nen kWh pro Jahr gesenkt werden– alleine durch eine veränderteHeizkesselfolgeschaltung.

In Technik investieren

Wenn die Verbrauchsstrukturenanalysiert und mögliche Maßnah-men ohne oder mit nur geringemInvestitionsaufwand in Angriffgenommen wurden, wird geprüft,an welchen Stellen sich Investitio-nen in neue Technik lohnen. Daskann der Einbau neuer Fenstersein, die Umstellung der Heizungvon Öl auf Gas oder der Einbau so-genannter Brennwertkessel mitmodernen energieeffizientenBrennern. Großes Einsparpotenzi-al schlummert in der Wärmerück-gewinnung. In einigen MediClin-Kliniken sind mittlerweile die Lüf-tungsanlagen in Schwimm-bädern, in Bäder- und Thera-pieabteilungen und Küchen miteiner Wärmerückgewinnungsan-lage nachgerüstet worden. So er-wärmt die warme Abluft die kalteZuluft nahezu kostenlos. Intelli-gente Mess- und Regelkonzeptesorgen dafür, dass Lüftungsanla-gen immer nur so viel Luft aufbe-reiten und transportieren, wienotwendig.

Ideale Kombination:Blockheizkraftwerke undReha-KlinikenDen Verbrauch auf das Notwendi-ge zu reduzieren, ist der ersteSchritt. Darüber hinaus ist es füreinen wirtschaftlichen und res-sourcenschonenden Klinikbetriebsinnvoll, langfristig unabhängigervon fossilen Brennstoffen wie Ölund Erdgas zu werden. Aus diesemGrund investiert MediClin derzeitin großem Umfang in eine hausei-gene Strom- und Wärmeversor-gung mit Blockheizkraftwerken.Diese hocheffizienten Anlagen er-zeugen nach dem Prinzip der soge-nannten Kraft-Wärme-Kopplunggleichzeitig Strom undWärme: An-ders als bei der zentralen Stromer-zeugung durch Großkraftwerkewird die bei der StromerzeugunganfallendeWärme nicht ungenutztan die Umwelt abgegeben, sondernkann für die Erwärmung von Hei-zung und Brauchwasser genutztwerden (s. Abb).

Blockheizkraftwerke sind ideal füreinen Betrieb in Rehabilitations-klinik geeignet: Durch den auch imSommer hohen Warmwasserver-brauch und die Beheizung vonWasserbecken besteht dort einganzjähriger Wärmebedarf. Damitsind Klinikeinrichtungen eindankbarer Abnehmer für die Wär-me, die ein Blockheizkraftwerk beider Stromerzeugung permanentabgibt.

Dezentrale Stromversorgung

Seit August dieses Jahres sorgen 20Blockheizkraftwerke an 17 Medi-Clin Standorten für eine dezentra-le Stromerzeugung. Dadurch pro-duziert das Unternehmen künftigein Drittel des benötigten Stromsselbst. Mit dem Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung senkt MediClinnicht zuletzt seit Jahren kontinu-ierlich den CO2-Ausstoß, künftigim Durchschnitt um rund 5.000Tonnen pro Jahr.

Wie ein Blockheizkraftwerk im Ge-samt-Energiekonzept einer Klinikseine Wirkung entfaltet, zeigt dasBeispiel der MediClin StaufenburgKlinik im badischen Durbach. Hierwurde im Juli ein großes Block-heizkraftwerk mit 142 kW elektri-scher Leistung im Heizungskellerinstalliert. Damit erzeugt MediClin

Brennwert-

AGWT 13 kW

Abluftwärme-

nutzung 8 kWVerluste

13 kW/%

CO2-Einsparung 145 to/a

Erdgas

163 kWHO

(1,3 Mio. kWhHO

/a)

BHKW

HPC 50 N

Vollbenutzungs-

stunden: 8.000 h/a

Strom 50 kW

(400.000 kWh/a)31 %

Wärme 79 kW

(632.000 kWh/a)

48 %

+ 8 %

+ 5 %

Energiefluss eines Blockheizkraftwerks mit WärmerückgewinnungMediClin Deister Weser Klinik, BadMünder

Page 3: AnlieferungeinesBlockheizkraftwerkesinderMediClinStaufenbu ... · bädern, in Bäder- und Thera- ... (1,3 Mio. kWh HO /a) BHKW HPC 50 N Vollbenutzungs- ... ku14080525_all.pdf Author:

27KU Gesundheitsmanagement 8/2014 I

KOSTENUNDERLÖ

SE

nun 70 % des für die Klinik benö-tigten Stroms selbst. Betriebenwird die Anlage mit Erdgas. DieWärme, die im Sechszylindermo-tor entsteht, deckt zu 40 % den Ge-samtwärmebedarf der Klinik. Dazukommen zusätzliche Maßnahmenzur Wärmerückgewinnung: Bei-spielsweise wird mit sogenanntenBrennwertwärmetauschern dieEnergie aus der Abgaswärme desBlockheizkraftwerks zurückge-wonnen. Diese entweicht so nichtungenutzt über den Schornstein,sondern dient der Vorerwärmungdes Trinkwassers. Allein dadurchwird jährlich so viel Energie zu-rückgewonnen, wie in 20 000 LiterHeizöl enthalten sind. Mit solchentechnischen Kniffen schaffen esdie Ingenieure, den Gesamtwir-kungsgrad eines Blockheizkraft-werks noch einmal deutlich zu er-höhen und den Energieträger qua-si wie eine Zitrone auszuquet-schen. Ergebnis ist eine energeti-sche Qualität der Anlagen, dienicht nur im Klinikbereich weitüber die gängigen Lösungen hin-aus geht. Neben den damit verbun-denen Kosteneinsparungen senktdas Blockheizkraftwerk in der Me-diClin Staufenburg Klinik den CO2-Ausstoß um insgesamt 290 Tonnenpro Jahr.

Sonnenenergie

Seit 2010 betreibt MediClin au-ßerdem eine Photovoltaik-Anla-ge auf dem Dach der MediClinStaufenburg Klinik. Der damit er-zeugte Stromwird ins Netz einge-speist. Die Anlage kann unter op-timalen Bedingungen 60 kWStrom als Spitzenleistung erzeu-gen. Pro Jahr speist MediClin da-mit ca. 60 000 KilowattstundenStrom ins öffentliche Netz ein.Das reicht aus, um ein ganzesJahr lang ca. 20 Vier-Personen-Haushalte mit Strom zu versor-gen. Seit der Installation derPhotovoltaik-Anlage hat diesebereits über 130 Tonnen CO2-Em-missionen eingespart. Auch ananderen Standorten wurdenPhotovoltaik sowie Wärme ausBiomasse im klinikeigenen Ener-giemix integriert (der Ertrag derPhotovoltaik-Anlage der Medi-Clin Staufenburg-Klinik kann imInternet eingesehen werden:www.solarlog-home6.de/mediclin_staufenburgklinik).

Systematisches Vorgehenist wichtigGerade weil Strom, Öl und Erdgasimmer teurer werden, zahlen sichfür Klinikbetreiber Maßnahmenfür mehr Energieeffizienz und dieNutzung moderner Technologienzur Energieerzeugung langfristigaus.

Um belastbare Ergebnisse zu errei-chen und verschiedene Projekteund Ansätze wirkungsvoll zu koor-dinieren, ist eine Herangehens-weise mit System wichtig. Dazu ge-hören auf KlinikebeneP ein monatlicher oder jährlicherVergleich der Verbrauchswerte,

P ein ausreichender Zeitrahmen,in dem Haustechniker Optimie-rungen planen, umsetzen undauswerten können und dass

P die kaufmännische Leitung not-wendige Ausgaben im Budget be-rücksichtigt.

Auf Verbundebene bewähren sichein zentrales Monitoring und einevergleichende Perspektive sowiedie fachliche Unterstützung derVerantwortlichen vor Ort bei derErarbeitung von Energie-Konzep-ten. Eine wichtige Rolle spieltauch, dass aktuelle Entwicklun-gen der steuerlichen und politi-schen Rahmenbedingungen undVorgaben in der mittelfristigen In-vestitionsplanung berücksichtigtwerden.

Nicht immer hohe Investitionennotwendig

Bei einem Klinikneubau könnenWärmedämmung, eine ver-brauchsarme Haustechnik, dieNutzung „grüner“ Energien wiePhotovoltaik, Geothermie und de-zentrale Erzeugungstechnologienwie Kraft-Wärmekopplung vomersten Planungstag an berücksich-tigt werden. So sind unter demSchlagwort „Green Hospital“ mitt-lerweile Gesamtkonzepte für Kli-nikbauten auf demMarkt, die opti-male Energieeffizienz und Nach-haltigkeit versprechen. Schwieri-ger – und vor allem sehr teuer – istes hingegen, ältere Bestandsge-bäude aufzuwerten: So beträgt die

„Dabei können in Bestandsgebäuden auch ohnehohe zusätzliche Ausgaben Einsparpotenzialein nennenswertem Umfang erzielt werden.“

Amortisationszeit (Dauer, bis sicheine Investition auszahlt) für eineumfassende Dach- und Fassaden-dämmung im Schnitt 20 Jahre, füreine komplette Fenstererneuerung15 Jahre.

Dabei können in Bestandsgebäu-den auch ohne hohe zusätzlicheAusgaben Einsparpotenziale innennenswertem Umfang erzieltwerden. Der Energieverbrauchkann alleine durch organisatori-sche Maßnahmen, die Chefarztund Kaufmännischer Direktor ge-meinsam auf den Weg bringen, umfünf Prozent gesenkt werden.Schon einfache Veränderungenzahlen sich aus. Ein erster Ansatz-punkt ist es, bei Mitarbeitern undPatienten das Bewusstsein für dasThema Energieeinsparung zuschärfen. Dazu gehört beispiels-weise, darauf hinzuweisen, stoß-weise zu lüften, anstatt Fenster im-

mer gekippt zu halten, TV- und an-dere Geräte nicht in den Stand-by-Modus zu schalten, Heizungen innicht belegten Räumen herunter-zuregeln und kein unnötiges Lichtbrennen zu lassen – naheliegendeMaßnahmen, die im alltäglichenKrankenhausbetrieb aber bei Wei-tem nicht selbstverständlich sind.

Individuelle, langfristigeLösungen finden

Auch wenn viele Konzepte für ver-schiedene Kliniken übertragbarsind, ist es letztendlich entschei-dend, individuelle Lösungen zu er-arbeiten. Denn welche Maßnah-men und Technologien im Einzel-nen umgesetzt werden, hängt im-mer von den Erfordernissen vorOrt ab. In der Gesamtheit gesehen,ist eine kontinuierliche Optimie-rung sicherlich nachhaltiger alsaufwendige, isolierte Leuchtturm-projekte. L

Franz Ebert

Energie, techn. Gebäudeausrüstung

MediClin Zentralverwaltung

Okenstr. 27

77652 Offenburg