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Antipoliomyelitic Action of Certain Toxoids* By M. Sanders, Miami Diskussion D. Gross (Frankfurt/Main): Der von Herrn Sanders gezeigte Film beinhaltet u.a. das Lokalisationsproblem bei der Poliomyelitis: Warum tritt nach Injektion des Virus in die Parietalgegend eine schlaffe Liihmung der Gegenseite auf? Pette stellt sieh eine Wanderung des Virus auf der ,,Leitsehiene" der Pyra- midenbahn vor. Diese Meinung wurde, jedenfalls in Deutsehland, akzeptiert, bis sieh herausstellte, dab der Infektion eine Viraemie folgt. In Zusammenhang mit der statistiseh gesieherten Feststellung, dab Tonsill- ektomierte elfmal h~iufiger an bulb~iren Formen der Poliomyelitis erkranken als nieht Tonsillektomierte, haben wir untersueht, ob VasomotionsstSiungen, die von Narben ausgehen, einen lokalisierenden Einflug (fiber die A. spinalis ant.) bei der Poliomyelitis enffalten k5nnen, und fanden dabei statistiseh zu siehernde Zu- sammenh~nge (s. Nervenarzt, S. 210--212, Jg. 26 [1955]) in Bezug auf Seite und Segment. Oszillometrisehe Untersuehungen an Hemiplegikern best~itigen die jedem Kliniker bekannte VasomotionsstSrung der paretischen SeRe (Referat auf dem Freiburger Symposion, 1955, im Druek). Es erhebt sieh die Frage, ob die Injektion in die Parietalgegend des Versuehs- tieres nieht eine passagere Vasomotionsstgrung der Gegenseite zur Folge hat, die den Boden ffir das Angehen der Impfung gerade irn kontralateralen Vorderhorn- bereieh bereitet, naehdem -- wie Herr Sanders beriehtet -- die inh'avenSse hnpfung eine erheblieh kleinere Rate von L~hmungen als die parietale zeitigt. Die Antwort auf diese Frage g~ibe die parietale Injektion der virusfreien und die gteiehzeitige intxaven6se Injektion der virushaltigen LSsung. Der Vortrag wurde in Anlehnung an die Ver6ffentlichung v0n M. Sanders, B. A. Akin and M. G. Sorer ,,The Role of Naja flava Toxoid and Toxin in Experi- mental Poliomyelitis" in Aeta Neurovegetativa, Band VIII, Heft 8 (1954), 862 bis 371, von Prof. M. Sanders erweitert und als Sonderdruek herausgegeben. Ansehrift des Verfassers: Prof. M. Sanders, M. D., University of Miami, De- partment of Mierobiology, P. O. Box I438, South Miami 48, Florida, USA. Acta Neurovegetativa,Bd. XIV, Heft 1--4,

Antipoliomyelitic Action of Certain Toxoids

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Antipoliomyelitic Action of Certain Toxoids*

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M. Sanders , Miami

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D. Gross (Frankfurt/Main): Der von Herrn Sanders gezeigte Film beinhaltet u.a. das Lokalisationsproblem bei der Poliomyelitis: Warum tritt nach Injektion des Virus in die Parietalgegend eine schlaffe Liihmung der Gegenseite auf?

Pette stellt sieh eine Wanderung des Virus auf der ,,Leitsehiene" der Pyra- midenbahn vor. Diese Meinung wurde, jedenfalls in Deutsehland, akzeptiert, bis sieh herausstellte, dab der Infektion eine Viraemie folgt.

In Zusammenhang mit der statistiseh gesieherten Feststellung, dab Tonsill- ektomierte elfmal h~iufiger an bulb~iren Formen der Poliomyelitis erkranken als nieht Tonsillektomierte, haben wir untersueht, ob VasomotionsstSiungen, die von Narben ausgehen, einen lokalisierenden Einflug (fiber die A. spinalis ant.) bei der Poliomyelitis enffalten k5nnen, und fanden dabei statistiseh zu siehernde Zu- sammenh~nge (s. Nervenarzt, S. 210--212, Jg. 26 [1955]) in Bezug auf Seite und Segment.

Oszillometrisehe Untersuehungen an Hemiplegikern best~itigen die jedem Kliniker bekannte VasomotionsstSrung der paretischen SeRe (Referat auf dem Freiburger Symposion, 1955, im Druek).

Es erhebt sieh die Frage, ob die Injektion in die Parietalgegend des Versuehs- tieres nieht eine passagere Vasomotionsstgrung der Gegenseite zur Folge hat, die den Boden ffir das Angehen der Impfung gerade irn kontralateralen Vorderhorn- bereieh bereitet, naehdem - - wie Herr Sanders beriehtet - - die inh'avenSse hnpfung eine erheblieh kleinere Rate von L~hmungen als die parietale zeitigt. Die Antwort auf diese Frage g~ibe die parietale Injektion der virusfreien und die gteiehzeitige intxaven6se Injektion der virushaltigen LSsung.

Der Vortrag wurde in Anlehnung an die Ver6ffentlichung v0n M. Sanders, B. A. Akin and M. G. Sorer ,,The Role of Naja flava Toxoid and Toxin in Experi- mental Poliomyelitis" in Aeta Neurovegetativa, Band VIII, Heft 8 (1954), 862 bis 371, von Prof. M. Sanders erweitert und als Sonderdruek herausgegeben.

Ansehrift des Verfassers: Prof. M. Sanders, M. D., University of Miami, De- partment of Mierobiology, P. O. Box I438, South Miami 48, Florida, USA.

Acta Neurovegetativa, Bd. XIV, Heft 1--4,