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AnyMic/i Do-It-Yourself Einbau-Anleitung Diese Anleitung richtet sich an ambitionierte Heimwerker, die ihr AnyMic/i gern selbst einbauen möchten. Lesen Sie diese Anleitung einmal vollständig und bis zum Ende, bevor Sie etwas tun! Für Gitarrenbauer und Instrumentenmacher ist nur der Abschnitt für die Schwanenhals-Justage wirklich interessant. AnyMic/i Einbauanleitung, Rev. 1.3 (c)musIC, 2016

AnyMic/i Do-It-Yourself Einbau-Anleitung - music.office-on ... · (Luthier Serie) mit einem bereits installierten und sehr hochwertigen ART Pickup-System. (“Acoustic-Resonance-Transducer”;

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Page 1: AnyMic/i Do-It-Yourself Einbau-Anleitung - music.office-on ... · (Luthier Serie) mit einem bereits installierten und sehr hochwertigen ART Pickup-System. (“Acoustic-Resonance-Transducer”;

AnyMic/i

Do-It-Yourself

Einbau-Anleitung

Diese Anleitung richtet sich an ambitionierte Heimwerker, die ihrAnyMic/i gern selbst einbauen möchten.

Lesen Sie diese Anleitung einmal vollständig und bis zum Ende, bevorSie etwas tun!

Für Gitarrenbauer und Instrumentenmacher ist nur der Abschnitt für die Schwanenhals-Justagewirklich interessant.

AnyMic/i Einbauanleitung, Rev. 1.3 (c)musIC, 2016

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AnyMic/i ist die AnyMic-Variante für den Instrumenten-Einbau.

Hier erläutern wir Ihnen am Beispiel einer Western-Gitarre, wie Sie Ihr AnyMic/i auf einfachste Weise selbst montieren können. Sie müssen dazu prinzipiell nicht einmal die Saiten lösen oder gar herunter nehmen und die gesamte Montage benötigt so nur 10..15 Minuten, wenn Sie die dargestellten Werkzeuge zur Verfügung haben. Ein Set aus 1,5mm-Bohrer und 19mm-Lochsäge können Sie bei uns zu Selbstkosten von ca. 5,-- EUR mitbestellen.

Die Montage gelingt -mit der nötigen Vorsicht und Sorgfalt- aber auch mit anderen Werkzeugen für die 19mm-Zentralbohrung:

• einem 19..20mm-Forstner-Bohrer

• einem 19..20mm Flachfräsbohrer

• einem Stufenbohrer bis zur 20mm-Stufe

◦ Vorsicht hier, wenn Sie (z.B. bei einer Konzert-/Flamenco-Gitarre) mittig in der Zarge durch den “Klotz” wollen (Gurtknopf-Position)Die Bohrung darf nicht größer als 20mm werden!Das gelingt mit einem Stufenbohrer nur, wenn ...

▪ die letzte Stufe 20mm ist … oder …

▪ die Stufenhöhe größer ist, als das Material am “Klotz” - was aber für marktübliche Stufenbohrerpraktisch ausgeschlossen werden kann

Ansonsten sollten Sie folgendes Werkzeug und Material zur Verfügung haben:

• Eine Rolle Abdeckband

• eine Bohrmaschine oder sehr kräftigen Bohrschrauber

• einen kleinen bis mittleren Kreuzschlitz-Schraubendreher (Größe 0 / 1)

• zwei Tropfen Weiß-Leim

Es gibt zwei grundsätzliche Methoden ein AnyMic/i zu montieren:1. Im „Zargenklotz“2. In der dünnen Zargenwand (versetzt zur Gurtknopfposition)

Die Montage im Zargenklotz bietet mehr Stabilität – aber erfordert für das Setzen der Bohrungen auch mehr Sorgfalt (sauberer vertikaler Eintritt der Bohrwerkzeuge, damit der Stecker nicht hinterher schief auf der Zarge sitzt).

Der Musiker/Künstler könnte sich bei Konzertgitarren durch den Stecker in der Gurtknopfposition gestört fühlen, weil genau dort sein Instrument bei „klassischer Haltung“ am Knie anliegt. Man sollte dann von dieser Methode Abstand nehmen.

Für Western-/Steelstring-Gitarren, die stehend gespielt werden ist die Gurtknopf-Position tabu – insbesondere, wenn das Instrument schon über ein anderes Pickup-System verfügt und die Gurtknopf-Position schon durch die End-Pin-Buchse besetzt ist. Auch in diesem Fall sollte ebenfalls die zweite Methode bevorzugt werden.

Die Methode, das AnyMic/i rechts neben dem Zargenklotz in das Instrument zu bauen (wie in dieser Anleitung dargestellt), ist prinzipiell die einfachere. Auch wenn dort das Material relativ dünn ist, kann man dort mit geeigneten Maßnahmen für den ausreichenden Halt sorgen.

AnyMic/i Einbauanleitung, Rev. 1.3 (c)musIC, 2016

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Bevor sich irgend ein Bohrer dreht …

Wenn bereits ein anderes Pickup-System im Instrument verbaut ist, versichern Sie sich, das keine verlegten Kabel durch die Bohrwerkzeuge in Mitleidenschaft gezogen werden können! Falls dies der Fall sein könnte, müssen Sie die Saiten doch lösen, damit Sie Kabel in der Bohrzone beiseite bringen können.

Here we go …

Legen Sie das Instrument auf eine saubere, ebene und weiche Unterlage.

Fixieren Sie das Instrument vorsichtig aber geeignet (z.B. Spanngurte & Schaumstoff o.ä. zum Schutz der Kanten). Wenn Ihnen nichts derartiges zur Verfügung steht, bitten Sie eine weitere Person, das Instrument festzuhalten.

Kleben Sie die Montage-Position zunächst großräumig ab, so dass das Abdeckband 3..4cm die Decke überlappt.

Bei einer Western-Gitarre legen Sie den Montage-Punktca. 5..6cm rechts neben den Gurtknopf (oder die End-Pin-Buchse bei bereits vorhandenem Piezo-System)

Bei anderen Instrumenten können Sie die Zentralbohrung auch mittig in die Zarge setzen (z.B. bei Konzert- und Flamenco-Gitarren). Beachten Sie hierbei aber, dass dann hinter der Zarge noch der “Zargenklotz” eingeleimt ist, der die beiden Zargenhälften stabil verbindet und dort das Material erheblich dicker (aber auch stabiler) ist. Sie werden an dieser Position später durch den “Klotz” mit der Lochsäge nicht in einem Durchgang gelangen, weil sich ein Kranz zwischen Zentrierbohrung und Sägenumfang ausbildet, an dem der Grund der Löchsäge anstoßen wird. Dieser Kranz muß dann sehr vorsichtig(!!) entfernt werden, damit es weitergehen kann.

Bohren Sie zunächst die Position der Zentralbohrung mit einem kleineren Bohrer ( ~3mm) vor und achten Sie auf einen vertikal zur Zarge rechtwinkeligen Eintrittdes Bohrers.

Dies ist ganz besonders wichtig, wenn Sie sich für die Montage im Zargenklotz entscheiden.(Das ideale Werkzeug hierzu, ist eine Dremel/Proxxon Feinst-Bohrmaschine mit einem Oberfräsen-Vorsatz.)

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Verwenden Sie nun eine 19mm-Lochsäge (¾-Zoll), um damit die vorgebohrte Zentralbohrung fertig auszusägen. Der Zentrierbohrer hat einen Durchmesser von ~5mm.

Alternativ können Sie auch einen 19..20mm-Forstner-Bohrer oder Flachfräßbohrer verwenden – mit der nötigen Vorsicht … d.h. das Instrument muß gut fixiert sein und die Bohrmaschine muß mit beiden Händen geführt werden! Vorsicht walten lassen, dass der Forstnerbohrer/Flachfräßbohrer nicht mit der kurzen Zentrierspitze wegspringen kann.

Mit einer Löchsäge mit relativ langem Zentrierbohrer kann das nicht passieren und es genügt schon, wenn dieGitarre am Schallloch festgehalten wird.

Nach dem Herausschneiden der Zentralbohrung haben Sie nun folgendes Arbeitsbild.

Benutzen Sie nun Ihr AnyMic/i als Schablone, um die Bohrungen für die Fixierschrauben anzuzeichnen. Dazusetzen Sie Ihr AnyMic/i in die Zentralbohrung ein, richten es aus und markieren dann mit einem feinen Kreuz in jeder Fixierbohrung des Steckers die Position der Fixierschrauben. Wenn Sie ein 20mm Werkzeug (Forstner- oder Stufenbohrer) verwendet haben, um die Zentralbohrung auszuarbeiten, sollten Sie 1..2 Lagen Abdeckband um den Einbaustecker-Kranz wickeln, damit dieser schön zentrisch in der Einbaubohrung sitzt, wenn Sie die Bohrungen für die Fixierschrauben anzeichnen.

Nehmen Sie dann das AnyMic/i wieder aus der Bohrung und bohren Sie mit einem 1,5mm-Bohrer die beiden “Löchlein” für die Fixierschrauben vor.

Das war's dann auch schon fast ...

AnyMic/i Einbauanleitung, Rev. 1.3 (c)musIC, 2016

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Vor der endgültigen Montage muss der “Schwanenhals”noch optimiert für Ihr Instrument ausgerichtet werden.

Halten Sie Ihr AnyMic/i dazu über der Einbaubohrung an die Zargenkante und richten den Schwanenhals so aus, dass er in einem leichten Bogen von rechts auf dieDiskant-Saiten weist und die Mikrofonkapsel (je nach Zargenhöhe) leicht nach oben ausgerichtet auf die Brücke weist.

Achten Sie darauf, dass die Ausrichtung nach oben (zurInstrumenten-Decke) genug Abstand lässt, dass die Mikrofon-Kapsel nach der Fertig-Montage die Decke keinesfalls berühren kann. (~2cm Abstand). Ein gutes “Augenmaß” erhält man durch die Spiegelung des Schwanenhalses auf der Gitarrendecke. (siehe Bild). Zwischen der Mikrofonkapsel und ihrer Spiegelung aufder Gitarrendecke sollte etwas weniger als die halbe Zargenhöhe liegen.

Wer's perfekt machen will, nimmt ein Notebook und bugsiert eine WEB-CAM über dass Schallloch in den Innenraum … dazu muß man die Saiten dann aber dochetwas lösen. Wer ein USB-Endoskop für ein Smartphone besitzt, kann sich das Lösen der Saiten wieder sparen ...

Mit dem so ausgerichteten Schwanenhals kann es dann an die Fertig-Montage gehen ...

Entfernen Sie vor der Fertig-Montage das Abdeckband und säubern Sie das Instrument von eventuellen Kleber-Spuren, die das Abdeckband hinterlassen hat. (z.B. mit Glasreiniger angefeuchtetes Küchenpapier)

Bevor das AnyMic/i eingesetzt und fixiert wird sollte noch ein kurzer Funktionstest durchgeführt werden. Dazu schließe man das XLR-Microfon-Kabel kurz an das AnyMic/i an.

Auf dem AnyMic-Board ist oben rechts eine LED aufgelötet, die die Spannungsversorgung der Schaltung (und der Mikrofon-Kapsel) über die Phantom-Speisung des XLR-Anschlusses anzeigt. Wenn diese LED beim Anschließen des XLR-Kabels leuchtet, spricht nichts mehr gegen den Einbau.

Leuchtet die LED nicht, stellen Sie sicher, dass die Phantom-Speisung am XLR-Eingang eingeschaltet ist.Endspurt …

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Setzen Sie die beiliegende Schutzfolie auf Ihr AnyMic/i und setzen das AnyMic/i wieder in die Zentralbohrung ein. Hierbei darauf achten, dass der mittlere Pin der XLR-Einbau-Buchse zur Instrumenten-Decke ausgerichtet ist.

Nehmen Sie einen kleinen (höchstens mittleren) Kreuzschlitz-Schraubendreher. Drehen Sie nun mit Fingerspitzengefühl und nur leichtem Druck auf den Kreuzschlitz-Schraubendreher die beiden Fixierschrauben in die vorgebohrten “Löchlein” bis der Stecker an beiden Punkten merklich anliegt. Fest ist fest ...

Das war's … Mikrofonkabel anschliessen und mit einem völlig neuen Klangbild und allen Vorzügen einer differentiellen Übertragung (XLR, „balanced“/“symmetrisch“) losspielen …

TippTipp: Nehmen Sie Ihr AnyMic/i später noch einmal heraus und füllen Sie die Fixierbohrungen mit einem Tropfen (Weiss-)Leim, den Sie dann mindestens 2 Stunden (oder über Nacht) eintrocknen lassen (bis der Leim 'glasig' eingetrocknet ist und sich in der Mitte wieder ein kleines Loch ausbildet). Das verhindert, dass die Fixierbohrungen zermürben, wenn Sie das AnyMic/i mehrfach wieder ein -und ausbauen möchten, weil Sie z.B. mit unterschiedlichen Elektret-Mikrofonkapseln experimentieren wollen.

In dieser Anleitung war der glückliche Gewinner eines AnyMic/i eine Yamaha-Gitarre aus der L-Serie(Luthier Serie) mit einem bereits installierten und sehr hochwertigen ART Pickup-System. (“Acoustic-Resonance-Transducer”; gebaut bis 2010)

Das AnyMic/i ist jedoch auch hier ein echter Gewinnan Klangerlebnis ...

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, gelangen Sie womöglich zu dem Entschluß, dass Sie die Montage doch lieber Ihrem „freundlichen Gitarrenbauer aus der Nachbarschaft“ überlassen wollen. Falls Sie nun aber doch an die „Do-It-Yourself“-Montage gehen möchten, wünschen wir Ihnen: „Gutes Gelingen ...“, nachdem Sie jetzt einen vollständigen Überblick über den Montage-Verlauf erlangt haben.

Wenn Sie Hinweise und Anregungen geben möchten, freuen wir uns ganz besonders auf Ihre Zuschriften an [email protected] … oder als registrierter Kunde im Forum der WEB-Seite.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem AnyMic-Produkt …

AnyMic … by musIC

AnyMic/i Einbauanleitung, Rev. 1.3 (c)musIC, 2016