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119 2'. XXVIII, p. 773.) Diesrr hat nanilich die Entstehnng eines elektrisclien Stroines nachgewiesen iii h i Verbin- dungaleiter zweier Magnetide, sobald ihrt. inagiwtische Constanten sich abiindern. Nach dieser Entdeckung mufs bei Schwankiing der Lnge iind Starke der magrietischen Erd- pole ein elektrischer Strom inducirt werden, der sich tior- siiglich durch die hoheren Llcftschichten mit kleinem Lei- tungswiderstande entladen uird. Ob eine derartige elelr- trische Induction die vollige Erklarung des N ordlichtes in Anspruch nehmen konne, wird jedoch erst crhellrn ails spateren kwbachtungen, die hei nachherigen Nordlichtern uber die Lage der Krone und die Schwankongen des Erd- magnetismus angestellt zu werden verdienen. Gleichzci- tige Bestimmungen in einem ausgedehnten Gebiete der Erd- oberflache sind dazu unumgiinglich. Durch die mitgetheilten Reohachtungen ist indessen pine Schwierigkeit bei der Erklarung des Nordlichtes wegge- riiunit: da nun einmal die Krone nnr die Mittelriclitung der Lichtbogcn angiebt , ist die Bedeutung anfgefunden dieses optischen Convergenzpunktes , der bei wirklicher Existenz eine rathselhafte Itolle spielen wiirde. Deventer, Mai 1873. X. Apparat zmr 0~~ectivdaP.stellzcng der jnetallspectren j vou .W. Th. Ed e 1 tn a nta , Assistent am Polytechnicuni in Miinchen und Inhabcr cines Iihysikal. -rriech. Iustituts. D i e Metallspectren einem grorseren Auditorium durch Objectivdarstellung vorzuzeigen , gelingt bekanntlich mit Hulfe der elektrischen Laiiil)e ganz gut; allein die darnit verknupftcn Kosten und Miilien sind so bedeutenil , dal's

Apparat zur Objectivdarstellung der Metallspectren

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2'. X X V I I I , p . 773.) Diesrr hat nanilich die Entstehnng eines elektrisclien Stroines nachgewiesen iii h i Verbin- dungaleiter zweier Magnet ide , sobald ihrt. inagiwtische Constanten sich abiindern. Nach dieser Entdeckung mufs bei Schwankiing der Lnge iind Starke der magrietischen Erd- pole ein elektrischer Strom inducirt werden, der sich tior- siiglich durch die hoheren Llcftschichten mit kleinem Lei- tungswiderstande entladen uird . Ob eine derartige elelr- trische Induction die vollige Erklarung des N ordlichtes in Anspruch nehmen konne, wird jedoch erst crhellrn ails spateren kwbachtungen, die hei nachherigen Nordlichtern uber die Lage der Krone und die Schwankongen des Erd- magnetismus angestellt zu werden verdienen. Gleichzci- tige Bestimmungen in einem ausgedehnten Gebiete der Erd- oberflache sind dazu unumgiinglich.

Durch die mitgetheilten Reohachtungen ist indessen pine Schwierigkeit bei der Erklarung des Nordlichtes wegge- riiunit: da nun einmal die Krone nnr die Mittelriclitung der Lichtbogcn angiebt , ist die Bedeutung anfgefunden dieses optischen Convergenzpunktes , der bei wirklicher Existenz eine rathselhafte Itolle spielen wiirde.

Deventer, Mai 1873.

X . Apparat zmr 0~~ectivdaP.stellzcng der jnetallspectren j

vou .W. Th. E d e 1 tn a nta , Assistent am Polytechnicuni in Miinchen und Inhabcr cines Iihysikal. -rriech.

Iustituts.

D i e Metallspectren einem grorseren Auditorium durch Objectivdarstellung vorzuzeigen , gelingt bekanntlich mit Hulfe der elektrischen Laiiil)e ganz gut ; allein die darnit verknupftcn Kosten und Miilien sind so bedeutenil , dal's

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meist Umgang von diesem schiinen Yersuche genommen werden muk. Indesseu erreicht man das Namliche auch anf einem anderen Wcge. Ivh habe gefiinden, dafs eine Knallgasflamrne, erzeugt durch Leuchtgas und Sauerstoff, unter gewijhnliclic~m Drucke ein intenhives Metalllicht ent- wickelt , wenn durch dieselbe ein Geiiiisch von pikrinsau- rem Ammoniuk und einem geeignetcn Metallsalze abge- brannt wird.

L)em entsprechend wird bei meiner Spectrallampe (siehe nebenstehende Figur) auf ein verticale5 Doppelrohr R , wel- ches aufsen Lcuchtgas, innen Sauerstoff fiihrt, ein Hohl- kegel (s. nebenstcliende Figur in natiirlicher Grofse) von B u n s e n 'scher Kohle aufgesteckt, diirch dessen Bohrung hindurch dann die Knallgasflamme brcnnt. Solcher Koh- len hat man sich so viele vorzurichten, als man Metall- spectren darzustellen wunscht und zwar dadarch, dafs man durch Hulfe eines Spatels die Hohlnng mit einem Brei auskleidet , welcher aus pikrinsaurem Ammoniak, dem be- treffenden Metallsalze und Alkohol it1 einem Morser fein zerrieben wurde. Man lafst die liohlenstiicke hierauf bei gewohnlicher Temperatur trockneu und steckt sie beim Gebrauche auf die Miindung des Doppelrohrs auf, nach- dem man die Lampe in die D 11 b o q 'sche Laterne hin- eingestellt und derselhen angepafst h ~ t . Mit Natriumlicht werden Spalt, Linsen, Prisma und Sc hirm eingestellt, weil dieses Licht sehr andauernd und intensiv ist. Von Na- triumkohlen mufs man sich deshalb zwei vorbereiten.

Will man die Flamme erzeugen, so wird zunachst die Sauerstoffrohre, welche in einer Stapfbuchse S vertical verschoben wrrden kann, mijglichst hoch gestellt: dann der Lenchtgashahn H geijffnet , das Leuchtgas entziindet iind hierauf auch der Sauerstoffhahn 0 geijffnet; dadurch, dafs man jetzt die Snuerstoffrohre lal~gsam herabzieht und die Zustroinung der Gase regulirt, ist der hijchste Grad der Lichtentwicklung leicht z u erha1tc.n.

Die Metalle, welclie sich ZLI diesen Versuchen am be- sten eignen, siiid Natrinm, Thallium, Indium (von heiden

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Stoffen bedarf man niir sehr geringer Mengen), Calciiim, Strontium, Barium und Kupfer. Die Salze, welclie von

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vorgenannten Metallen am besten verwendet werden, sind von Na. TI, I n , Ca die Chloride, von Sr, Ba die chlor- saiiren oder salpetersaaren Salze iind von Cu das salpe-

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tcrsaure Sale oder Chlorkupfer. Der Versuch gelingt %war aiicli h i Litliiriin, Wisinuth i ind Kdiuin; die Er- sclieinuiig ist inclesscn hivr nicht sehr lichtbttlrk.

Die :wf dies(. Weise erzeugten Spectra sind frei von weikem Lichte , kijiiiicri auf Gyps projicirt , Diinensionen von 70"" Liiiige bei 30"" IIohe h a l m und werdm in B e e t z ' 5 und v o n B e z o 1 d ' 5 Vorlesuiigen am hiesigen I'olytechnicuin schon scit mehren Jalireii henutzt.

Die liierzu verwentlrte Spt,ctrallarripe wird in rnciiier Werlrstiitte angefertigt und ist uin 28 Rthlr. xu bezielicn ; auoh die Cheinikalien und Kohlencylinder kijnnen von niir beschafft werden.

Zurn Schlusse riocli die Reinerkung, dals sich auch fiir die siibjectiven Spectralarbeiten die Heirnischung des pikrinsauren Ainmoiiink, welolies Iricht cliemisch rein dar- zustellen ist , sehr einpfichlt. Die Spectra siiid dann iiu- hers t lichtstark uiid es wcrdeii i r i i t Leichtigkeit Linien lxstimint , welchc sonst wegen Liclitscliwiiche iibersehen werden Irijnrien.

Miinchen, den 1. Mai 1873.

XI. Kestimniung der Rei lu,~~s2c. . iderst i~~de an der At w o o d'schen Ehllrnasc h ine j

1,ctirer

D e r Kestiinniung F:illniaschinc gelit

des l te ihngsbctrsgs iiii dein Kade der die 13t~stiin1riiing des Triigheitsmornentes

dieses liades vorher. Eine solche Bestiminung k m n da- durcli gesohehen, dafs wan an dern eiiien der beiden Aufhiingegewichte cin kleiiies Uebergewicht p anbringt, die hierdurch ereeugte Hesclileunigung 1,cstirrimt und das unbekannte Trgghcdsmoment MIS der Formel :