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Ausgabe April 2/2010 H 4340 Entgelt bezahlt & Stimme Weg Arbeit für den Frieden Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Arbeitsbilanz 2009

Arbeit für den Frieden · der zwei Kameraden, die von einer Partisa-nenkugel getötet sind, zur letzten Ruhestätte getragen. ... Für alle Liebe und Treue nochmals von Herzen Dank

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Ausgabe April

2/2010

H 4340Entgelt bezahlt&Stimme WegArbeit für den Frieden

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Arbeitsbilanz

2009

18 Mitglieder & Werbung... auf musikalischer Weltreise

AB ArbeitsbilanzZahlen und Fakten

14 Für den FriedenAktion Rote Hand

4 SpurensucheDie lange Reise des Vaters

10 AktuellErinnern und handeln

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Schnee und Kälte hatten Deutschlandund auch große Teile Europas in deners ten Monaten des Jahres fest im Griff.Dies beeinträchtigte das alltägliche Le -ben vieler Menschen – und na türlichauch die Arbeit des Volksbundes.

Denn gerade die so wichtige Kern -auf gabe, die Suche und Bergung derKriegstoten, muss im Winter unterbro-chen werden. Unsere Umbetter, die vonFrühjahr bis Herbst im Ausland vollenEinsatz leisten, können ihren verdien-ten Urlaub antreten. Aber auch so stehtunsere Arbeit nie still: Gerade in denWintermonaten nutzen unsere Mitar-beiter die Zeit, um Aufgaben zu be wäl -tigen, die sonst im Zuge der ak tuellenDringlichkeit zum Beispiel von Ar beits - einsätzen, Baumaßnahmen, Ju gend be -gegnungen oder Ge denk veran stal tun -gen, in den Hintergrund treten müs-sen. Ein Schwerpunkt ist dabei die För-derung der Erinnerungskultur, wie sieetwa in unserem Projekt Letzte Le bens -zei chen zum Ausdruck kommt.

Die Bandbreite unserer Arbeit zeigtdie Arbeitsbilanz des Volks bun des,die Sie in dieser Ausgabe ausführlichstudieren können. Uns ist da bei immerbewusst, dass unsere Arbeit nur auf-grund Ihrer großzügigen Unter stüt zungund des bewundernswerten En ga ge -ments all der Ehrenamtlichen und derVolksbund-Förderer möglich ist. Bittebleiben Sie uns verbunden!

Ihr

Maurice BonkatRedakteurStimme&Weg

Vorwort

Schwerpunkt4 Letzte Lebenszeichen Feldpostbriefe des Grenadiers Willi Gley

Spurensuche6 Die lange Reise des Vaters Inge Kuhlmanns ungewöhnliche Spurensuche8 Wertvolle Hilfe aus Washington Amerikaner findet Kriegsgräber

Aktuell10 Erinnern und handeln Dresden gedenkt Bombennacht vom 13. Februar 1945

Jugend & Schule11 Bertini-Preis für Volksbund-Projekt Harburger Spurensuche ausgezeichnet

Gedenken12 Das Ende des Schweigens Aufarbeitung des Dramas von Alt Teterin

Für den Frieden14 Aktion Rote Hand Volksbund gegen Einsatz von Kindersoldaten

Arbeitsbilanz 2009AB Zahlen und Fakten Danke für Ihre Hilfe!

Danke15 Die Tochter der Prinzessin Ein Dankeschön zum 100. Geburtstag

Leserbriefe16 Leserbriefe unserer Mitglieder Diskussion: Bundeswehr in Afghanistan

Bildung & Begegnung17 Das Leben kennen lernen Soziales Jahr in Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte

Mitglieder & Werbung18 Werber auf musikalischer Weltreise Musikschau der Nationen 2010

Zeitzeugen19 Buchreihe Erzählen ist Erinnern Band 98, 99 und Nachauflage Band 94

Namen & Nachrichten20 Termine & Meldungen Namen, Nachrichten, Meldungen und Fotos

26 Impressum

Danke für Ihre Hilfe26 Sie haben geholfen Spenden anstelle von ...

Spendenkonto: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Kontonummer: 3 222 999 • Commerzbank Kassel • Bankleitzahl: 520 400 21

Beitrag und Spende per Telefon 01805 – 7009 – 01Bitte halten Sie Ihre Mitgliedsnummer bereit! Danke für Ihre Hilfe!

Inhalt 2/2010 Ausgabe April

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32/2010 &Stimme Weg

den ich schweren Herzens mich entschlossenhabe, zu schreiben. Erst gestern habe ich wie-der zwei Kameraden, die von einer Partisa-nenkugel getötet sind, zur letzten Ruhestättegetragen. Da kommt immer der Gedanke, waswird morgen oder übermorgen sein. Bin ich esoder bist Du es, Kamerad. Auch unseren bei-den Kameraden ist es nicht mehr möglich ge -wesen, an ihre Lieben zu schreiben. Deshalbwill ich vorher daran denken und Euch dasschreiben, was ich Euch in diesem Falle nochsagen möchte.

Liebe Mulle, wir sind nun seit 15 Jahren zu -sammen, haben beide gute und auch schlechteZeiten durchgemacht. Ich weiß, dass ich nichtimmer so zu Dir war, wie ich es hätte sein müs -sen und wie Du es verdient hättest. Trotzdemglaube ich wohl sagen zu können, dass ichalles versucht habe, um Dich und unsere Kin-der vor Hunger und Entbehrungen zu schüt-zen, so weit es in meinen Kräften stand.

Nun will ich Dir für all Deine Sorgen undMühen, die Du mit mir und unseren Kindernhattest und noch haben wirst, von ganzem Her -zen danken. Sollte das Schicksal es schlechtmit uns meinen und ich eines Tages nicht zuEuch zurückkehren, dann wünsche ich Dirund unserer Sonja und Ginalein alles Gute.Möge das große Leid Euch dann die Kraft ge -ben, dieses Schicksal zu tragen.

Liebe Mulle, sei dann unseren Kindernweiter eine gute Mutter, wie Du es immergewesen bist. Vergesst nie Euren Vati! Denktimmer an ihn, so wie Euer Vati bis zur letztenund schwersten Stunde an Euch denken wird.

Liebe Mulle, sollte einmal dann später anDich die Frage herantreten, ob Du die Last desDaseins nicht mehr tragen kannst, dann lasseDein gutes Herz entscheiden, denn ich weiß,dass es sich immer zu Gunsten unserer Kin-der entscheiden wird. Ich weiß, dass Kindernicht immer so sind, wie die Eltern es wün-schen. Aber wenn unsere Kinder auch nur einbisschen von unserem Geist in sich tragen,

Feldpostbriefe des Grenadiers Willi Gley

er Grenadier Willi Gley ist einervon Millionen Toten des Zweiten

Weltkrieges. Seine Feldpostbriefeund die seiner zahllosen Schicksalsgenos-sen sind heute wichtige historische Zeug-nisse. Ihre Botschaft ist – aus heutiger Sicht,mit unserem heutigen Wissen – eindeutig.Sie handeln von der un menschlichen Grau - sam keit des Krieges und werden dadurchzu gleich zur Mahnung für den Frieden.Für die Familien sind sie meist die letztenLe benszeichen ihrer Lieben.

Der Volksbund sammelt solche Zeit-zeugendokumente und veröffentlicht siein seiner Buchreihe für alle Förderer undFreunde des Volksbundes. Der aktuelleBand, der voraussichtlich Ende des Jahreserscheint, trägt den Titel Letzte Lebenszei-chen. Wir werden Sie rechtzeitig über dengenauen Veröffentlichungstermin in for -mieren. Nun lesen Sie ein kur zes Vorwortsowie die letzten Briefe von Willi Gley:

Vorwort

Willi Gley fällt kurz nach dem Verfassender folgenden beiden Briefe an seine Ehe-frau und seine kleine Tochter in der Uk -ra ine. Tochter Regina Scholz schreibt da -zu: „Unser Vater hat meiner Mutter, mei - ner Schwester und seinen beiden Ge -schwistern, so wie mir, je einen Ab schieds -brief geschrieben. Ich war da mals erst zweiJahre alt und meine Mutter hat mir zumei ner Konfirmation meinen Brief über-reicht. Ich habe ihn jeden Abend mit insBett genommen, ihn gelesen und bin dannimmer wieder weinend eingeschlafen.Den noch bin ich glücklich, diesen Brief zubesitzen!“

Letzter Brief an meine Mutter

„Osten, den 27. Juni 1943

Meine liebe Mulle!Die Umstände zwingen mich, diesen Brief,

Letzte Lebenszeichen

Schwerpunkt

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4 &Stimme Weg 2/2010

dann werden sie sich mit ihrer ganzen Kraftfür ihre Mutti einsetzen.

Nun, liebe Mulle, will ich diesen Briefschließen in der Hoffnung, dass Du ihn nie zulesen brauchst. Sollte aber das Schicksal esanders wollen, dann „leb’ wohl“ meine liebeMulle und vergiss mich nicht. Denke immerdaran, dass Euer Vati bis zur letzten Stundemit all seinem Denken bei Euch war. MitEurem Bild in der Hand wird er die Augenschließen, wenn das Schicksal ihm das gestat-tet. Bitte vergesst Euren Vati nicht.

Für alle Liebe und Treue nochmals vonHerzen Dank.“

Letzter Brief an mich

„Osten, den 27. Juni 1943

Mein liebes kleines Reginalein!Gerade Dir diesen Brief zu schreiben, fällt

mir besonders schwer. Denn gerade Dir giltmeine größte Sorge. Du bist noch so klein undwirst Dich eines Tages nicht mehr an DeinenVati erinnern. Aber Mutti und Sonjalein wer-den dafür sorgen, dass Du Deinen Vati immerim Gedächtnis behältst. Sie werden auch beideversuchen, Deinen Lebensweg so schön wiemög lich zu gestalten. Wenn Du dann groß bist,wirst Du eines Tages erfassen, welche schwereZeit Deine Eltern durchgemacht haben.

In dieser Stunde, wo ich diesen Brief schrei -be, hoffe ich, dass das Schicksal mir die Mög-lichkeit geben möge, unserer lieben Mutti, un -serem Sonjalein und vor allem Dir, mein lie-bes Ginalein, immer zur Seite stehen zu kön-nen. Für Euch möchte ich leben und arbeiten.

Soll das Schicksal es anders wollen, dannwünsche ich Dir, mein Ginalein, alles Gutefür Dein ganzes Leben. Vergiss Deinen Vatinicht und sei und bleibe stets ehrlich und treuzur Mutti und zu Deinem Schwesterchen.

Leb’ wohl, mein Reginalein!“

Nachwort:

Willi Gley wurde bisher noch nicht ge -borgen. Wir versuchen es weiter!

Schwerpunkt

Regina Scholz (Mädchen mit Schleife) übergab demVolksbund die letzten Feldpostbriefe ihres Vaters.

52/2010 &Stimme Weg

hat te. Das Antwort -schreiben traf am15. Januar 2007 ein.Dort stand, dasssein Grab auf demSoldatenfriedhof inAn trop schino, et -wa 500 Meter west-lich der Bahnstre -cke und 25 Kilome-ter südlich von Le -nin grad (heutiger Name: St. Petersburg),in der Reihe 16, Einzelgrab 11 liege. Wassollte sie tun? Es dauerte eine Weile, bissie einen folgenschweren Entschluss fas-ste: „Da fah re ich hin. Und dann hole ichihn heim!“

Zufall oder Schicksal?

Aber wie? Sie wandte sich schließlichan den Volksbund und erhielt hier denentscheidenden Rat: „Rufen Sie doch malbei Frau Lemke an, die dort für den Volks-bund nach den Kriegstoten sucht. Viel-leicht kann sie Ihnen ja helfen!“ Der Restist purer Zufall, vielleicht Schicksal. Tat -säch lich hatte der Volksbund die besagteGrablage gerade ge fun den. Es gab nur ein

Tausend Marken und ein Sarg

Ein kurzer Rückblick: Der letzte Anrufder hilfsbereiten Volksbund-UmbetterinLisa Lemke liegt nun auch schon so langezurück. Sie hatte sich direkt von der Gren-ze gemeldet: Es gäbe Probleme. Die russi-schen Beamten an der Zollabfertigung hat -ten so etwas noch nie gesehen: an die tau-send, von den Umbettern in den Gräbernge fundene Erkennungsmarken deutscherSoldaten, dazu ein kleiner schwarzer Sargmit dem vollständigen Skelett eines Men-schen. Bescheinigung en und diverse Pa -piere waren natürlich vorhanden. Aber diehatten die Zöllner auch noch nie vor Au -gen gehabt. Und angesichts der menschli-chen Überreste schienen ihnen die amtli-chen Dokumente und Papiere auch nurvon geringer Be deu tung.

Da fahre ich hin!

Ja, es gab manche Probleme, aber auchMomente eines unverhofften Glücksge-fühls, nachdem sich Inge Kuhlmann am13. November 2006 mit einer Suchanfragenach ihrem Vater Walter Kuhlmann an dieDeutsche Dienststelle in Berlin gewandt

Inge Kuhlmanns ungewöhnliche Spurensuche

orgendämmerung am Ros to -cker Hafen. Es ist kalt und dieSonne versteckt sich im Osten.

Dorthin blickt auch Inge Kuhlmann. DieGedanken schweifen über das dunkel-schwarze Meerwasser, hinaus auf die gro -ßen Schifffahrtsrouten entlang der KüstenPolens, des Baltikums, bis hinauf ins fer-ne St. Petersburg. Denn von dort hat dieFähre abgelegt, die sie so sehnlich unddoch angsterfüllt er war tet.

Eigentlich wartet sie schon ihr ganzesLeben. Wenn man die stundenlange An -fahrt nach Rostock und die unendlich lang -sam verstreichenden Minuten des War-tens an der windigen Mole außer Achtlässt, bleiben immer noch über 60 Jahre.So lange wartet sie schon auf ihren Vater,den sie eigentlich nie richtig kennenler-nen durfte: Er fiel als Soldat im ZweitenWeltkrieg. Doch an diesem eisigen Mor-gen in der Dunkelheit des Ha fens soll dasWarten endlich ein Ende haben. Zumin-dest seine Gebeine wird sie an diesemMor gen in Empfang nehmen. Es würdedas Letzte sein, was ihr geblieben ist. DasLetzte, was sie für ihn tun könnte. Dochsicher ist das nicht ...

Die lange Reise des Vaters

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Spurensuche

Die Idylle täuscht: Im Grund dieser Kleingartenanlage und unter den Funda-menten der russischen Wochenendhäuser liegen hunderte Tote.

An dem feierlichen Begräbnis des Weltkriegssoldaten beteiligen sich auch Sol-daten und Reservisten der Bundeswehr.

Walter Kuhlmann

6 &Stimme Weg 2/2010

Nach all dem bleibt ihr nur noch Eineszu tun: Am 28. Dezember 2009 bettet IngeKuhlmann die Ge beine ihres Vaters nebendem Grab der Mutter feierlich auf demFriedhof Bracken zur letzten Ruhe. Undhier endet die lange Reise des Vaters –und seiner Tochter.

Maurice Bonkat

Am Ende ist alles gut

Es gibt für diesen einzigartigen Mo -ment im Leben der Angehörigen Inge Kuhl -mann ein durchaus passendes Sprich-wort, eine Re dewendung, die in vielen Re -gionen der Welt verbreitet ist: „Am Endeist alles gut. Und wenn es nicht gut ist, istes noch nicht zu Ende!“

Problem: Die Anwohner, die dort inzwi-schen ihre Gärten ha ben, wollten nicht,dass hier nach Toten gegraben wird. Sieverweigerten ihre Zustimmung. Doch jetzt,wo schon so viel passiert war, wollte dieAngehörige einfach nicht mehr aufgeben:„Das kann, das darf nicht sein!“

Seltsam still

So reiste Inge Kuhlmann im Juli 2008nach Russland, um dort in Be gleitung derVolksbund-Mitarbeiterin den ehemaligenFriedhof Antropschino aufzusuchen. Hiertraf sie auch auf den Be sitzer des Gartens.Zu nächst blieb er zurückhaltend, wurdesogar laut und abweisend. Ir gendwannschaute er in die Augen von Inge Kuhl -mann – und wurde plötzlich ganz ruhig.Es wurde seltsam still in dem sommerli-chen Gar ten nahe St. Petersburg. Was wohlin diesem Mo ment in ihm vorging? Jedesweitere Wort wäre pure Spekulation –und unnötig. Doch als die beiden Da menschließlich doch ihres Weges gingen, hobder alte Mann die Hand und winkte zumAbschied.

Erlaubnis erteilt

Am 24. Oktober 2008 geriet die Weltvon Inge Kuhlmann erneut aus den Fu -gen. Auch hier sind lange Erklärungenüberflüssig. Es genügt ein kurzer Satz ausder E-Mail der Volksbund-Mitarbeiterin,abgefasst im Telegrammstil: „Erlaubnisüberraschend erteilt. Walter Kuhlmannund viele seiner Kameraden geborgen!“

„Das muss man erst mal verdauen! Aberzum Glück saß ich gerade“, sagt Inge Kuhl -mann und zeigt an diesem Morgen daserste Mal ein Lächeln. Der Rest wäre dannwie von selbst abgelaufen.

Es kommt sehr selten vor, dass An ge -hö rige die Gebeine ihrer Lieben nachDeutschland überfüh ren. Natürlich gibtes zahllose Hürden. Doch das Glücksge-fühl der unerwarteten Nachricht gab ihrdamals den nötigen Schwung. Und Volks-bund-Mitarbeiter Hel mut Nickel aus derBundesgeschäftsstelle des Volksbundes inKassel half bei den diversen Anträgen. Sokommt Inge Kuhlmann schließlich an denRostocker Hafen, wo sie auf die Gebeineihres Vaters wartet.

Spurensuche

Nach weit über 60 Jahren ruht Walter Kuhlmann nun im Familiengrab auf dem Friedhof Bracken an derSeite seiner Ehefrau. Fotos: Inge Kuhlmann

Dankeschön an den Volksbund: Inge Kuhlmann überreicht Mitarbeiter Helmut Nickel ein kleines Buchprä-sent in Anerkennung seiner Hilfe bei ihrer ungewöhnlichen Spurensuche. Foto: Maurice Bonkat

72/2010 &Stimme Weg

Amerikaner findet Kriegsgräber

Wertvolle Hilfe aus Washington

Spurensuche

atthew Abicht betrachtet dieWelt oft von einer höheren War-te aus und kommt dabei zu er -

staunlichen Ergebnissen. Der 37-jährigeFamilienvater ist Mitarbeiter der amerika-nischen Regierung und lebt in Washing-ton. Einen Teil seiner Freizeit verbringtMatt, wie ihn seine Freunde nennen, imNationalarchiv der Vereinigten Staaten.Es ist das Gedächtnis der Nation und ver-wahrt die wichtigsten Do kumente der US-Geschichte. Matts Interesse aber gilt den1,2 Millionen Luftaufnahmen der Wehr - macht, die auch in den Archiven lagern.

Nach 1945 hat die US-Armee die histo-risch wertvollen Fotografien beschlag -nahmt und dem Nationalarchiv überge-ben. Es handelt sich um großformatigeBilder, aufgenommen von der deutschenLuftwaffe während des Zweiten Weltkrie-ges. Sie zeigen, oftmals mit großer Prä -

zision, Landschaf-ten und Orte vor al -lem in der ehemali-gen Sowjetunion. InAusschnittvergrö -ßerungen er kenntder Betrachter Ver-kehrswege, Gebäu-de, Parks, Flussläu-fe – und auch Sol-datenfriedhöfe.

Über 7 000 Grä-ber hat Matt bisherentdeckt, an mehrals zehn Orten. Alser von der Suche

des Volksbundes nach Grab lagen in Russ -land erfuhr, war ihm klar: „Die könnenmeine Hilfe brauchen.“ Seit einem Jahrsteht er in Kontakt mit dem Um bet tungs -dienst. Im Januar ist er dienst lich inDeutschland und besucht auch die Volks -bund-Zentrale in Kassel. Er gewinnt Ein-blick in die Arbeitsweise des Gräberdien-stes und zeigt, wie er helfen kann.

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Auf der Suche nach den Friedhöfenwertet er auch Wehrmachtskarten aus.Über das Internet erwirbt er Fotos vonGrablagen, die damals deutsche Soldatengemacht hatten. Kann er die Namen aufden Kreuzen entziffern, erfährt er überdie Gräbersuche-Datenbank des Volks-bundes meistens den Ort. Und schon hater sich einen neuen Auftrag gegeben. Fin-

Matt sucht die Bilder zunächst mit demVergrößerungsglas ab. Die interessantenAufnahmen scannt er ein und bearbeitetsie am Computer. Hat er einen Soldaten-friedhof entdeckt, vergleicht er das alteFoto mit einem aktuellen Satellitenbild.So ist zu erkennen, wo der Friedhof heutegesucht werden muss, ob er noch zugäng-lich oder be reits überbaut ist.

Ausschnitt aus einer Luftaufnahme von der russischen Stadt Belgorod. Sie liegt etwa 700 Kilometer süd-lich von Moskau, an der Grenze zur Ukraine. Sommer 1941 – die Stadt ist noch nicht von deutschen Trup-pen besetzt. Im Zentrum neben der Wolke ist die orthodoxe Kirche im Stadtpark zu erkennen. Sie und dieGebäude rechts sind die entscheidenden Landmarken für den Vergleich mit späteren Aufnahmen.

Foto: Luftaufnahme der Wehrmacht

Matthew Abicht ana ly -siert alte Luftbilder derWehr macht und findetSoldatenfriedhöfe.

Foto: Fritz Kirchmeier

8 &Stimme Weg 2/2010

det er diesen Ort auf einem der Luftbil-der? Gelingt es ihm, die exakte Lage desFriedhofes auszumachen?

„Für uns sind Herrn Abichts Arbeiteneine wertvolle Unterstützung“, sagt PeterLindau, Leiter des Umbettungsbereiches

Russische Föderation/Belarus. „Mit sei-nen Bildern haben wir zum Beispiel dieStadtverwaltung von Belgorod davon über -zeugen können, dass es deutsche Solda-tengräber im Stadtgebiet gibt. Andere Auf -nahmen beweisen, dass alle Hoffnung ver -geblich ist. Über die meisten Gräber führtseit langem eine Straße. Diese Grablagensind für immer verloren.“

Matt wird demnächst viel zu tun be -kommen. In diesem Frühjahr stellt der Um -bettungsdienst ihm eine erste Liste vonGrablagen zusammen, die bisher nicht zufinden waren. „Wir werden ihm alle Infor -mationen zu diesen Orten geben, die wirhaben. Das wird seine Suche er leichtern,

und vielleicht kann er einen Teil dieserGräber lokalisieren“, sagt Ro bert Zaka,Leiter des Referates Gräbernachweis. Da -zu wird Matt wieder etliche Tage im Na -tionalarchiv verbringen müssen. Nur einTeil der Fotos ist systematisch archiviert.

Die Analyse der Wehrmachts-Luftbil-der ist zu einem Hobby geworden, das er

mit großer Leidenschaft betreibt und fürdas er sich manchen Tag frei nimmt. Dasser den Volksbund bei der schwierigenSuche nach den Friedhöfen unterstützt,ist für ihn selbstverständlich. Auch in sei-ner Familie gibt es Gefallene des ZweitenWeltkrieges.

Im Sommer aber will er nach Russlandoder in die Ukraine reisen. Dort ist einTreffen mit den Volksbundmitarbeiterngeplant. Matt ist sehr gespannt, wie dieehemaligen Wehrmachtsfriedhöfe ausse-hen, wenn er sie vom Boden aus betrach-tet – und nicht aus luftiger Höhe.

Fritz Kirchmeier

Spurensuche

1. Oktober 1943: Bis August war Belgorod von den Deutschen besetzt. Die Stadtist zum größten Teil zerstört. Im unteren Bildteil, wo 1941 noch ein Wald war,hat Matthew einen deutschen Soldatenfriedhof markiert. Er hat 150 bis 160Grabreihen gezählt. Die Zahl der Gräber schätzt er auf 2 000.

Belgorod heute. Im Zentrum wieder die Kirche. Nichts erinnert an den Friedhof,der teilweise überbaut ist. Über ihn hinweg führt ein befestigter Gehweg. Aufeinem Teil der Fläche wachsen Bäume: der Leninpark. Der Volksbund plant, imFrühjahr die erreichbaren Gräber zu öffnen und die Toten zu bergen.

Foto: Luftaufnahme der Wehrmacht Foto: Google Earth

92/2010 &Stimme Weg

ie hat am Schauspielhaus gearbeitet unduns hin und wieder Karten besorgt, er -innert sich die 72-jährige ehemalige

Dresdnerin Yvonne Pawletta an ihre Tan-te Elisabeth. Elisabeth Friebel wohnte inder Scheffelstraße, mitten im historischenStadtzentrum Dresdens. Sie hat den Feu-ersturm vom 13. Februar 1945 nicht über-lebt. 64 Jahre ruhten ihre Gebeine verbor-gen unter den Fundamenten der Nach-kriegsbebauung. Inzwischen hat man sieund drei weitere Opfer der Bombenan-griffe bei Bauarbeiten entdeckt. Anläss-lich des Gedenkens zum 65. Jahrestagsorgte der Volksbund-Stadtverband Dres-den nun für ein würdiges Begräbnis. Zu -gleich setzen die Bürger damit ein Zeichengegen politische Demagogen.

„Wir finden bei Bauarbeiten im Stadt-gebiet immer wieder menschliche Über-reste. Und dann beginnt der schwierigsteTeil unserer Arbeit – die Identifizierung“,sagt Dr. Joachim Unger von der DresdnerKriminalpolizei. Im vorliegenden Fall gabein gravierter Ehering den entscheiden-den Hinweis. Dieser führte nach umfang-reichen Recherchen zu Elisabeth Friebel –

von den schrillen Provokationen derRechts extremen überlagert. Das stimmtmich traurig“, sagt Gisela Clauß.

Aus diesem Grunde hat sich der Volks-bund an der durch OberbürgermeisterinHelma Orosz initiierten Menschenkettebeteiligt, an der 15 000 Menschen teilnah-men. So sollte ein Zeichen gesetzt werdengegen die Vereinnahmung dieses für dashistorische Gedächtnis der Stadt so be -deutenden Tages durch rechtsextreme De -magogen.

„Gleichzeitig werte ich dies als mögli-chen Neuanfang für das Gedenken in Dres -den“, erklärt der ehrenamtliche Stadtver-bands-Ge schäfts füh rer Holger Hase: „Auf -grund der mitunter gewaltsam verlaufen-den Auseinandersetzungen zwischen denRechten und den linksextremen Gegende-monstranten ha ben viele Dresdner Angstgehabt, am 13. Februar in die Innenstadtzu kommen. Die Bürgerschaft hat nuneindrucksvoll demonstriert, dass sie esleid ist, ein Spielball politischer Hasar-deure zu sein. Stilles Ge denken und dieAuseinandersetzung mit dem Rechtsex-tremismus gehören heu te beide zum Um -gang mit der Vergangenheit.“

In Frieden ruhen

Yvonne Pawletta und ihre Familie em -pfinden Zufriedenheit und Dankbarkeit.Der 65. Jahrestag des Bombenangriffesauf Dresden wird für sie immer ein beson-derer Tag bleiben. „Ich bin froh, dass Tan-te Liesl nun endlich ein richtiges Graberhalten hat. Mein Vater ist damals nachdem zweiten Angriff in die Innenstadtgelaufen, um nach ihr zu suchen. Er kamaber bald zurück und meinte nur, dass eszwecklos ist und dort niemand rausge-kommen sei. Nun haben wir endlich Ge -wissheit. Möge sie in Frieden ruhen.“

Holger Hase

und schließlich zu Yvonne Pawletta, dieheute in Eggesin lebt.

„Als ich davon erfuhr, stand für michso fort fest: Hier müssen wir für eine wür-dige Bestattung sorgen“, sagt Gisela Clauß.Sie leitet den Volksbund-StadtverbandDresden. Seit 2005 organisiert sie gemein-sam mit der evangelischen Kirche aufdem Johannisfriedhof Gedenkveranstal-tungen anlässlich der Jahrestage des Bom-benangriffes. Mehr als 3 700 Bomben toteruhen in der Erde dieses Gottesackers.Am 12. Februar 2010 kamen weitere 14hin zu, darunter Elisabeth Friebel. Zahlrei-che Zeitzeugen sowie der Sächsische Land -tagspräsident Dr. Matthias Rößler nah-men daran Anteil.

Menschenkette gegen Demagogen

„Unsere Veranstaltungen stehen in derTradition des stillen bürgerschaftlichen Ge - denkens und richten sich vor allem an dieÜberlebenden des Angriffes und de renAngehörige. Leider werden diese nach -denklichen Töne in der öffentlichen Wahr -nehmung der letzten Jahre zunehmend

Dresden gedenkt Bombennacht vom 13. Februar 1945

Erinnern und handeln

Menschenkette gegen Demagogen: Der Volksbund beteiligt sich anlässlich des Jahrestages der Bombar-dierung Dresdens an der Aktion gegen politische Hasardeure. Foto: Viktoria Hase

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Aktuell

10 &Stimme Weg 2/2010

ie kam der Warschauer Auf-stand nach Harburg? Mit dieser

zunächst ungewöhnlich klin gen -den Fragestellung befasste sich ein Schul-projekt des Volksbund-LandesverbandesHamburg – und zwar mit großem Erfolg:Die Abiturienten Justus Dienstbier, LinusBest und Arian Musa wurden für ihrehistorische Spurensuche nun mit demrenommierten Bertini-Preis geehrt.

Der Name des Preises bezieht sich aufden gleich lautenden Roman des Schrift-stellers Ralph Giordano. Die Auszeich-nung wird an Jugendliche und junge Er -wachsene verliehen, die sich in vorbildli-cher Weise gegen die Aus grenzung vonMenschen engagieren. Er fördert die Erin-nerungsarbeit, bringt Spuren ver gangenerUn menschlichkeit zutage – und das allesmit Blick auf gegenwärtige und künftigeBildungsarbeit. Dies be trifft auch das Pro-jekt der Harburger Schü ler, die durch denVolks bund-Bildungsreferenten ChristianWelniak unterstützt wurden. Dabei er -forschten Justus, Linus und Arian dasSchicksal von 17 polnischen Widerstands-kämpfern des Warschauer Auf standes, dieauf dem Neuen Harburger Friedhof beer-digt wurden.

Überraschende Wende

Ihre historische Spurensuche, die sieausführlich in Wort und Bild dokumen-tierten, betrieben die Jugendlichen auchüber die Landesgrenzen hinaus. So be such -ten sie unter anderem die historischen Ge -denkstätten in Warschau. Dies wurde vonden polnischen Medien registriert, waswie derum zu einer überraschenden Berei-cherung ihrer Arbeit führte. Denn auf-grund von Zeitungsberichten meldete sichdie Ehefrau eines der polnischen Wi der -stands kämpfer. Über sein Schicksal wus-ste die 90-Jährige bis dahin wenig. Erstdurch das Engagement der Schüler erhieltsie Ge wiss heit und besuchte schließlichauch die Grabstätte ihres Ehegatten. Derwar gemeinsam mit seinen ebenfalls zurle benslangen Zwangsarbeit verpflichte-ten und verschleppten Mitstreitern beieinem Bombenangriff ums Leben gekom-men, weil man ihm den Zugang zu einemLuftschutzbunker verwehrt hatte.

Von unschätzbarem Wert

Die Begegnung mit der Zeitzeugin warfür die drei Harburger Schüler ebenso über -raschend wie bewegend. „Der Witwe das

Wissen über den Verbleib ihres Mannes zugeben war für uns der ergreifendste Mo -ment unserer Arbeit“, sagte Justus Dienst-bier im Anschluss an die Verleihung.

Auch Laudator Wolfgang Rose nahmdiesen zentralen Gedanken auf: „Zeitzeu -gin nen und Zeitzeugen sind von un schätz -barem Wert für das kulturelle Gedächtnisunserer Gesellschaft, denn nichts vermit-telt eindrucksvoller als das persönlicheSchicksal, weitererzählt von den Betroffe-nen selbst und ihren Angehörigen, wel-ches Leid der Holocaust über die Men-schen gebracht hat, und wie viel Kraftund Mut trotzdem vorhanden waren, sichda gegen zu wehren.“

Gegenwart und Zukunft

Für Justus, Linus und Arian wurde da -mit zugleich der Bogen in die Gegenwartunserer Gesellschaft ge schla gen. Denn die -se Aufgabe, sich ge gen Ausgrenzung undRassismus einzusetzen, ist von elementa-rer Bedeutung für das friedliche Zusam-menleben in der Welt. Und dazu wollendie drei Bertini-Preisträger und alle ande-ren Jugendlichen, die sich im Volksbundengagieren, nach Kräften beitragen.

W

Bertini-Preis für Volksbund-ProjektHarburger Spurensuche ausgezeichnet

Justus Dienstbier, Linus Best und Arian Musa (von links) erforschten das Schick-sal von 17 polnischen Widerstandskämpfern.

Lernort der Geschichte: Die drei jungen Bertini-Preisträger besuchten unteranderem das Mahnmal für den Warschauer Aufstand. Fotos: Privat

Jugend & Schule

112/2010 &Stimme Weg

ie kleine Dorfkirche in Alt Teterinist bis auf den letzten Platz ge -

füllt an diesem grauen Montag imAdvent 2009. Über 200 Menschen sind ge -kommen, um nach Jahrzehnten endlich ge -meinsam öffentlich und würdig der Totender letzten Kriegstage in diesem kleinenvorpommerschen Dorf zu gedenken.

Ende April 1945 ging auf einmal allessehr schnell. Am 25. April zogen sich diedeutschen Truppen aus Stettin zurück.Nach wochenlangem Kampf an der Oderwaren sie in eine aussichtslose Lage gera-ten. Am Morgen des 29. April begann derAngriff auf Anklam. Schon wenige Stun-den später war die Heimatstadt des Flug-pioniers Otto Lilienthal vollständig insow jetischer Hand.

Gegen neun Uhr an diesem Sonntag er -reich ten die ersten sowjetischen Soldatenauch das wenige Kilometer südlich gele-gene Alt Teterin.

einen gigantischen Fleischwolf, gedreht“,erinnert sich Zeitzeuge Günter Jacobi.

Es war – wie man später erfuhr – einlautstarker Generator, der am 30. Apriloffenbar den letzten Impuls für die dra-matischen Ereignisse gab. VergewaltigteFrauen nahmen sich das Leben. Dann dasheute noch unfassbare Drama: Mütter er -tränkten ihre Kinder unweit des Dorfes ineinem Entwässerungsgraben und er häng -ten sich nacheinander an einer Eiche. Ins-gesamt 32 Teteriner und Flüchtlinge ver-loren so in zwei Nächten das Leben.

Die Teteriner Männer kehrten nachmeh reren Tagen aus Stretense zurück, vie -le trafen ihre Frauen und Kinder nichtmehr an. Doch auch viele Überlebende lit-ten unter dem Schrecken. Jürgen Meyermusste am 2. Mai 1945 zusammen mitKlas senkameraden und einigen alten Män -nern die Leichen bergen und auf dem klei -nen Friedhof an der Kirche beerdigen.

Seit dem Vorabend hingen dort die wei -ßen Laken aus den Fenstern. Auch Flücht -linge aus Ostpreußen und Stettin holte dieFront nun ein. Zu Kampfhandlungen kames nicht im Dorf, die Kampftruppen zo genweiter. Rotarmisten trieben die wenigenverbliebenen Männer aus den Häusernund führten sie in das Nachbardorf Stre-tense. Dort sollten sie auf dem Gut das Viehschlachten. Die Stretenser hatten noch amVortag mit dem Treck ihr Dorf verlassen.

Nach Einbruch der Dunkelheit kamenmehrere Gruppen von sowjetischen Sol-daten nach Alt Teterin und vergewaltig-ten Frauen und halbwüchsige Mädchen.Aus Stretense drang Lärm herüber, densich niemand recht erklären konnte. Ver-ängstigt und gedemütigt durch die roheGewalt und über Monate beeinflusst vonder NS-Propaganda über die Gräuel derRoten Armee, verbreitete sich unter denFrauen in Teterin das Gerücht, ihre Män-ner würden durch eine „Höllenmaschine,

Aufarbeitung des Dramas von Alt Teterin

Das Ende des Schweigens

D

Gedenken

Drei Opfer der Schreckensnacht von Teterin: Eva,Ingrid und Edith Teichert.

Das Foto zeigt die Teteriner Kinder im Sommer vor dem Drama: Heiner Lange, Ingrid Teichert, Ruth Lange,Eva Teichert (vorne von links) sterben in der Nacht zum 1. Mai 1945. Fotos: Archiv JBS Golm

12 &Stimme Weg 2/2010

Trauer legt sich plötzlich auf die Stimmedes damals Achtjährigen. Er erzählt vonseiner nur vier Jahre älteren Schwester An -neliese, die sich auch körperlich nie mehrvon den Vergewaltigungen erholte, Jahrein Kliniken verbrachte und früh starb.

In der DDR war das Thema tabu. Nichtsdeutete auf die Gräber unter der Rasen-fläche vor der Kirche hin. Erst in den letz-ten Jahren gelang es der DorfchronistinAngela Krüger, die Überlebenden zum Er -zählen zu bringen. Dazu suchte sie die Un -terstützung des Volksbundes. Über meh -

rere Monate rekonstruierte sie ge mein sammit Volksbund-Mitarbeitern in der Ju gend -begegnungs- und Bildungsstätte Golm dieEreignisse und entwarf zusammen mit ei -nigen Zeitzeugen eine Gedenktafel. DerLandesverband Mecklenburg-Vorpom-mern stellte die Finanzierung aus Landes-mitteln und Sponsorengeldern sicher.

Die Gedenkveranstaltung im Herbst2009 bildet einen würdigen Abschluss:Innenminister Lorenz Caffier, Landesvor-sitzender des Volksbundes, enthüllte aufdem kleinen Friedhof die Gedenktafel mit

den 32 Na men unter einem gestifteten Gra -nitkreuz. „Aus Angst und Verzwei flungnah men sie sich und ihren Kindern das Le -ben“ heißt es treffend auf der Bronzeplatte.

Grenzenloser Hass führte einst in dieKatastrophe dieses Dorfes. Die Überle-benden sind sich einig: Es geht ihnen umWahrheit, nicht um neuen Hass. Die Tete-riner legen weiße Rosen nieder – für jedesOpfer eine. Heute ist das Schweigen end-lich zu Ende.

Dr. Nils Köhler

Ostvorpommerns Kreistagspräsident Klaus-Dieter Lehrkamp (links) und Innen-minister Lorenz Caffier enthüllen die Gedenktafel in Teterin.

Recherche vor Ort: Volksbund-Mitarbeiter Dr. Nils Köhler (rechts) und Ortschro-nistin Angela Krüger haben viele Fragen an die Zeitzeugen.

Gedenken

Die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte des Volksbundes unweit der Kriegsgräberstätte Golm auf Usedom entwickelt sich unter der Leitung von Dr. NilsKöhler immer stärker zu einem Zentrum der historischen Bildungsarbeit in der deutsch-polnischen Grenzregion. Foto: Dr. Nils Köhler

132/2010 &Stimme Weg

Zeitgleich wurden auch auf der Kriegs-gräberstätte Ysselsteyn 2 740 rote Händeüberreicht. Und im Rathaus in Hamburgnahm die stellvertretende Bürgermeiste-rin Christa Goetsch 222 rote Hände vomJugendarbeitskreis Hamburg entgegen.

Sicher ist, dass der Volksbund sich wei-ter engagieren wird.

Swantje Tuch und Sophie Rothe

Gemeinsam mit dem Deutschen Bünd-nis Kindersoldaten ist der Volksbund Deut -sche Kriegsgräberfürsorge am 12. Fe b ruar2010 in den Lichthof des Auswärtigen Am -tes in Berlin gekommen, um Au ßenmi nis -ter Guido Westerwelle am Red Hand Dayaufzufordern, sich einzusetzen gegen denMissbrauch von Kindern als Sol daten undseinen Einfluss als Außenminister geltendzu machen. So phie und Bianca vom Ju -gend arbeitskreis Berlin ha ben 900 roteHand abdrücke dabei, von den ins gesamtfast 4 000, die während des Jahres 2009 inWorkcamps und anderen Projekten desVolksbundes gesammelt wurden.

Guido Westerwelle lobt das Engage-ment der jungen Menschen und versichert,dass es politische Aufgabe der Bundesre-publik Deutschland sei, dass der Ein satzvon Kindersoldaten weltweit ge äch tetwird. Um das zu bekräftigen gibt er ge -meinsam mit Henry und Wolfgang Nie -decken seinen roten Handabdruck.

enry hofft, in Deutschland einneu es Leben in Frieden und Frei -heit anfangen zu können. Der

junge Mann aus Sierra Leone erzählt, wieer seine Kindheit als Kindersoldat ver-brachte und von Erwachsenen dazu ge -zwungen wurde, in anderen Dörfern zuspionieren, wie sie ihn erpressten mit derDrohung, seiner Familie etwas anzu tun,wenn er nicht täte, was man ihm sagte. Esfällt Henry sichtlich schwer, über seinetraumatischen Erfahrungen zu be richten.

„Die, die Jlöck hann, jonn enn Flip-Flops, all die andre ‘p bläcke Fööß, su wieJimmy un Rebekka, die met zwölf längsalles weiß.“

Wolfgang Niedecken, Sänger von BAP,eröffnete die Veranstaltung mit seinemLied „Noh Gulu“ über Kinder in Uganda,die Nacht für Nacht Schutz in Gulu such-ten, um nicht entführt und als Kindersol-daten zwangsrekrutiert zu werden.

Auch die Gäste der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn in den Niederlanden beteiligen sichan der Aktion Rote Hand.

Sophie und Bianca treffen Au ßen minister GuidoWes terwelle und den Sänger Wolfgang Niedecken.

Henry aus Sierra Leone/Afrika berichtet in Berlineindrucksvoll über sein Leben als Kindersoldat.

großes Foto: Ivonne Voigt, kleine Fotos: Anneke Viertel

Für den Frieden

H

Volksbund gegen Einsatz von Kindersoldaten

Aktion Rote Hand

14 &Stimme Weg 2/2010

In den Jahren 1939 bis 1944 verlor sieauch ihren Vater, drei Brüder sowie ihrenSchwiegervater. Amelie Burggräfin undGräfin zu Dohna-Schlobitten zahlte einenhohen Preis. Doch da waren immer nochdie Kinder – und mit ihnen die Verant-wortung und der Wille nicht aufzugeben.So führte sie von 1940 an den Betrieb inWillkühnen alleine, auch gegen mancheWi derstände aus der Partei. Nach demAt ten tat auf Hitler wurde der Bruder ih -res Schwiegervaters und Patenonkel ih resMannes verhaftet und hin ge richtet. SeineFrau und seine Tochter wurde von denNa tionalsozialisten in Haft ge nom men.Als im Januar 1945 die russische Winter -Of fen sive begann, waren für Amelie Grä-fin zu Ortenburg die Heimat und sämtli-che Gü ter verloren. Sie war mittellos –aber am Leben.

Der 100. Geburtstag

Nach dem Krieg lebte sie bei ihrer Mut-ter in Franken, wo viele Flüchtlinge ausdem Osten Zuflucht gefunden hatten. Ih -ren Lebensunterhalt verdiente sich dieTochter der Prinzessin fortan durch Gar-ten- und Näharbeiten. 1953 zog sie mit ih -ren beiden Töchtern nach Garmisch, wosie eine Frühstückspension er öffnete. Die-se führte sie bis zu ihrem 70. Lebensjahr.Sie lebt dort noch immer mit ihrem Hundin ihrer eigenen Wohnung.

Sie pflegt den Garten, kocht und fährtbis ins hohe Alter von 97 Jahren täglichmit dem Auto zum Einkaufen. Heutefreut sie sich über ihre fünf En kel und dreiUrenkel. Ihren 100. Ge burts tag feierte siesehr fröhlich mit über fünfzig Familien-mitgliedern aus vier Ge ne ra tionen.

An Stelle von Geschenken wünschtesie sich von ihren Gästen eine Spende anden Volksbund Deutsche Kriegsgräber-fürsorge zur Pflege der Kriegsgräberstät-te Lommel in Belgien.

der Zweite Weltkrieg. Ihr Mann Heinrichfiel gleich zu Beginn des West-Feldzugsim Frühjahr 1940 bei Maubeuge in Belgi-en. Noch heute pflegt der Volksbund seinGrab auf der deutschen Kriegsgräber stät -te im belgischen Lommel. In direkter Nach -barschaft der Kriegsgräberstätte be treibtder Volksbund übrigens eine ei ge ne Ju -gendbegegnungs- und Bildungs stätte.

Ein Dankeschön zum 100. Geburtstag

melie ist einfach eine bewunderns-werte Frau. Und das liegt nichtetwa daran, dass sie die Tochter

einer Prinzessin ist. Denn ihre menschli-che Größe entwickelt sich aus der Art, wiesie mit ihrem schwerem Schicksal um -geht, wie sie es annimmt und immer ver-sucht, aus allem das Beste zu machen: Nie - mals aufzugeben und alles für die Men -schen zu tun, was in ihren Kräften steht.Ihre Kraft, ihre Liebe sind unglaublichgroß – und das schon seit über hundertJahren. Dazu gratuliert der VolksbundAmelie Burggräfin und Gräfin zu Dohna-Schlobitten von ganzem Herzen und danktzugleich für die treue Unterstützung, diesie auch der Kriegsgräberfürsorge zuteilwerden lässt.

Wie im Märchen

Ihr Leben ist ebenso einmalig wie stell-vertretend für unendlich viele Frauen, dieunter den Schrecken der Weltkriege wohlam meisten zu leiden hatten. Dass sie alsTochter der Prinzessin Ilka zu Loewen-stein und des Grafen Friedrich zu Orten-burg geboren wurde, klingt beinah mär-chenhaft. Gleiches gilt für ihre spätereHeirat mit Heinrich Burggraf und Graf zuDohna-Schlobitten. Doch dann hat sie al -les verloren: die Heimat, das Kind, denMann. Nur ihren Glauben an eine friedli-che Zukunft und das Gute im Menschenhat sie bewahren können.

Ihre Jugend verlebte sie im idyllischenLangenzell bei Heidelberg. Nach ihrerHei rat im Jahr 1934 bewirtschaftete siegemeinsam mit ihrem Ehemann das GutWillkühnen in Ostpreußen. Es folgten dieGeburten ihrer drei Töchter Elisabeth, Il -ka und Amelie. Das Glück der jungen Fa -milie schien endlos.

Doch dann zeigte das Schicksal zumersten Mal seine dunkle Seite, als die klei-ne Elisabeth starb. Wenig später begann

A

Die Tochter der Prinzessin

Die Jubiliarin hatte kein leichtes Schicksal. Ihr La -chen hat sie dennoch nicht verloren. Fotos: Privat

Danke

Hochzeit 1934: Amelie Gräfin zu Ortenburg undHeinrich Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten.

152/2010 &Stimme Weg

In der vergangenen Ausgabe unserer Mit-gliederzeitschrift haben wir aufgrund des Le -serbriefs von Dieter Zahn sowie der persönli-chen Stel lungnahme des Volksbundpräsiden -ten Rein hard Führer zur Diskussion über denEinsatz der Bundeswehr in Afghanistan auf-gefordert. Wir erhielten zahlreiche Zu schrif -ten. Leider können wir die Zuschriften hiernicht vollständig abdrucken. Die Mehrheit derBriefe wandte sich aber klar gegen den Afgha-nistan-Einsatz. Hier lesen Sie stellvertretendzwei Briefe, deren Argumentation von vielenMit gliedern geteilt wird:

Ein gerechter Krieg?

Die Frage, ob die Staatengemeinschafttatenlos zusehen soll gegenüber systema-tischen Menschenrechts-Verletzungen odergar Völkermord, läuft auf die Frage nachdem „gerechten“ Krieg hinaus, von demman besser als notwendigen oder unver-meidbaren Krieg sprechen sollte, sofernman nicht jede Art von Krieg bedingungs-

los ablehnt. In jedem Fall jedoch – abgese-hen von Akten reiner Notwehr – sollte beistaatlicher Gewaltanwendung neben derWahrung angemessener Verhältnismäßig-keit von Mitteln und Ziel auch Aussichtauf Erfolg gegeben sein.

Beides ist in Afghanistan sehr zwei fel -haft. Was wollen wir, die amerikanisch-eu -ropäische Staatengemeinschaft, dort er -reichen: einen demokratischen Rechts staatnach westlichem Muster? Und ist diesesZiel überhaupt zu realisieren? Sind dieangewendeten Mittel dem Ziel angemes-sen, nicht nur quantitativ, sondern auchqualitativ? Alle vergleichbaren Beispieleder letzten rund 60 Jahre, das ehe maligeJugoslawien, Irak, Korea, Vietnam, gebennegative Antworten auf Fragen.

Auch in Afghanistan zeichnet sich kei-ne bessere Entwicklung ab. Der Versuch,anderen Völkern mit so ganz anderen kul-turellen Gegebenheiten und Bedingungen

unsere staats- und gesellschaftspolitischenVorstellung überzustülpen, ist zum Schei-tern verurteilt. Darüber hinaus – und dar-in sehe ich eine alternativlose Notwendig-keit – müssen die führenden Wirtschafts-Nationen, in erster Linie ihre Politiker,erkennen und daraus die Konsequenzenziehen, dass wir mit unserer Ressourcenverschlingenden und Klima schädigen-den Lebensweise und mit den globalenprofitgierigen Wirtschaftssystemen undder diese unterstützenden Politik einenfolgenschweren Beitrag zum weltweitenHunger und Elend leisten und damit demTerrorismus den Boden bereiten.

Detlev Meyer aus Hemmingen

Das Böse ist Bestandteil der Welt

Niemand kann heute sagen, wann dieAfghanen selbst in der Lage sein werden,halbwegs für Sicherheit und Ordnung imeigenen Land zu sorgen und wann derinternationale Militäreinsatz einmal zuEnde gehen kann. Ein kurzfristiger Trup-penabzug aus Afghanistan würde mit gro -ßer Sicherheit dazu führen, dass die Tali-ban innerhalb von zwei bis drei Wochendie Macht im ganzen Lande wieder über-nehmen und zunächst ein Strafgerichtüber all diejenigen abhalten, die mit „Un -gläubigen“ zusammengearbeitet ha ben.Wahrscheinlich würden Tausende um ge -bracht. Alle bisherigen personellen undmateriellen Opfer des Westens wären imFalle eines Rückzuges umsonst gewesen.

Ich habe kürzlich den Ausspruch „DasBöse ist Bestandteil dieser Welt“ gehört.Das ist leider die Realität, der mit Bedin-gungslosen Pazifismus in keiner Weisebegegnet werden kann. Zusammenfas-send kann ich sagen, dass ich die Aus-führungen des Volksbundpräsidenten voll -inhaltlich unterstütze.

Udo Trümper aus Hameln

Diskussion: Bundeswehr in Afghanistan

Leserbriefe unserer Mitglieder

Leserbriefe

Viele Volksbund-Mitglieder diskutieren über den Auftrag der Bundeswehr in Afghanistan. Das Meinungs-bild ist deutlich: Die meisten Zuschriften wenden sich gegen diesen Einsatz. Foto: Ullsteinbild.de

16 &Stimme Weg 2/2010

ls die 20-jährige Monika Mara ausdem zentralpolnischen Lask, die

gleichaltrige Marthe Burfeind ausdem nahe Bremen gelegenen Tarmstedtund die 18-jährige Potsdamerin Han nahRogg im Sommer 2009 ihr Abitur mach-ten, wussten sie nichts voneinander. Dochhatten sie das gleiche Ziel: Vor dem Stu-dium das Leben kennen lernen.

Zeit zum Nachdenken

„Ich wollte eigentlich nach Frankreich,denn meine Oma sorgte sich um mich,wollte nicht, dass ich nach Deutschlandgehe“, sagt Monika. Sie tat es trotzdem,auch weil sie ihre deutschen Sprachkennt-nisse verbessern wollte. Für Marthe warklar, dass sie etwas Praktisches vor demStudium machen wollte. „Ich wollte insAusland, nach Spanien oder in ein balti-sches Land und über die Friedensarbeitdes Volksbundes Kontakte mit den Men-schen dort haben.“ Und für Hannah istdas Jahr vor dem Studium „eine Zeit zumNachdenken und Überlegen.“ Das wolltesie eigentlich in Moskau tun.

Das in Deutschland bei jungen Men-schen immer beliebtere Freiwillige Sozia-le Jahr (FSJ) führte die drei Mädchen imSeptember 2009 überraschend in der Ju -gend begegnungs- und Bildungsstätte (JBS)Golm zusammen. Ein Glückstreffer fürdas Trio, denn neben den vielfältigen Auf-gaben „steht man hier jeden Tag mit ei -nem Bein in Polen“, meint Hannah. VielZeit investieren die jungen Damen in dieBetreuung der Gruppen. Diese Arbeit ge -fällt ihnen besonders. Schließlich geht esdabei um die Arbeit mit jungen Menschenaus Deutschland und Polen.

Marthe und Hannah helfen bei der Ar -beit an einem Sammelband, der speziellzum 65. Jahrestag der Bombardierung Swi -nemündes und 5. Jahrestag der Eröffnungder JBS Golm erscheint. Dabei erforschen

Es sei eine tolle Aufgabe, meinen die Mäd -chen, man könne sich gut einbringen. Jetztim Winter werden ihnen die Tage wohleinmal lang, aber seit März geht die Grup-penbetreuung weiter, dann ist „volles Pro -gramm“. „Wir warten schon darauf“, freutsich Monika. Im Team der JBS fühlen sichMarthe, Hannah und Monika wohl. Nochbis zum Sommer werden sie bleiben. Da -nach wird Hannah Theologie studieren,Marthe Geschichte auf Lehramt und Mo -nika möchte Schauspiel oder Theaterwis-senschaften studieren, vielleicht sogar inDeutschland. Die Erfahrungen aus ihremAufenthalt in Kamminke werden ihnendabei zugute kommen.

Mit freundlicher Genehmigung des Anzeigenkurier Wolgast, Usedom

sie un ter an derem das Leben der jüdischenGe mein de Swinemünde in der Zeit 1940/41. Mo ni ka macht Übersetzungen, kannda bei die deutsche Sprache noch besserkennen lernen und erweitert auch sonstihren Ho ri zont. So hat sie als Katholikinschon an evan gelischen Got tes diens tenteilgenommen.

Deutsch-polnisches Trio

Wenn es um große Veranstaltungen aufdem Golm geht, dann ist auch das deutsch-polnische Trio aktiv dabei. Schließlich gehtes darum, bei den täglichen Aufgaben inder JBS mit anzupacken: Rezeptionsar-beit, Reinigung, selbst das Schneeschie-ben gehört dazu. Und auch das macht ih -nen keineswegs etwas aus, im Gegenteil:

Soziales Jahr in Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte

Das Leben kennen lernen

Fühlen sich in Kamminke sehr wohl (von links): Monika Mara, Hannah Rogg und Marthe Burfeind leistenihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Jugendbegnungs- und Bildungsstätte Golm ab. Foto: G. Buchheister

Bildung & Begegnung

A

172/2010 &Stimme Weg

Im Umfeld der Veranstaltung engagier -ten sich die Jugendlichen des Jugendar-beitskreises Bremen und sammelten beiden Zu schauern Spenden für die Arbeitdes Volksbundes. Insgesamt 15 000 Eurokamen so zusammen – ein Superergebnis!

Alexander Schreiber

Bammler, Chef desMarinemusikkorpsNord see, spieltenalle 600 Musiker ge -mein sam auf.

Der Volksbundverloste unter sei-nen Werbern desJa hres 2009 Reisenzur Musikschau.Am 29. Januar 2010war es für die Ge -winner Horst Die-bold und HermannGeorgi nebst Gat-tinnen dann so weit.In der Hansestadterwarteten sie ne -ben der eigentlichen Veranstaltung ein in -teressantes Rahmenprogramm und einwahrhaft ex klusiver Blick hinter die Ku -lis sen mit einmaligen Eindrücken. BeideWerber sind stark daran in teressiert, dassdie Erinnerung an die Folgen von Kriegund Gewalt auf Dauer auch durch persön-liches Mitwirken erhalten bleibt.

Musikschau der Nationen 2010

eit 1965 organisiert der Volksbunddie bekannte und beliebte Musik-schau der Nationen in Bremen. Zwei -

felsfrei gehört sie zu den größten Blas -musikveranstaltungen Europas. Vom 28.bis 31. Januar 2010 fand die Veranstaltungnun bereits zum 46. Mal in der Heimatder märchenhaften Stadtmusikanten statt.

An den vier Veranstaltungstagen ver-mittelten Orchester und Tanzgruppen ausacht Nationen während sieben Vorstellun -gen in der Bremen Arena ein buntes musi-kalisches Bild ihres Landes. Einer der Hö -hepunkte der Show war der Auftritt desZentralorchesters des Generalstabs derMongolischen Streitkräfte. Dieses wurdevon einer Tanzgruppe in traditionellenmongolischen Kostümen begeleitet. Auchdie US Army Band Europe konnte dasPublikum begeistern. Sie zollte dem ver-storben Michael Jackson mit ihrem mo -dernen Auftritt Tribut.

Die Show wurde durch ein grandiosesFi nale abgeschlossen. Unter der musikali-schen Leitung von Fregattenkapitän Lutz

Werber auf musikalischer Weltreise

S

Mitglieder & Werbung

Werber auf musikalischer Weltreise: Als Dankeschön für ihr unermütliches Engagement ermöglicht der Volksbund seinen besten Werbern einen exklusiven Blickhinter die Kulissen der Musikschau der Nationen in Bremen. Fotos: Alexander Schreiber

Die Musikschau ist auch ein Treffen der Musikkulturen. Die Amerikaner zeigendabei häufig eine bunte Mischung von Jazz bis Pop.

18 &Stimme Weg 2/2010

Zeitzeugen

Band 98, 99 und Nachauflage Band 94

Buchreihe Erzählen ist Erinnern

Band 98

Ursula Kreutzer: „Wohlgemerkt: Auf Wiedersehen!“Eine Familien -geschichte

Kassel 2009/2010(148 Seiten).

Das Buch von Ur sula Kreutzer stelltsehr anschaulich ihre Familiengeschichtedar, die viele Angehörige dieser Generati-on gut nachvollziehen können: An einemFrühsommertag 1941 lernten sich IlseReh feld und Werner Zaiß in Posen ken-nen. Sie stammte aus einer dort ansässi-gen deutschen Familie und er war als Sol-dat stationiert. Beide verliebten sich undheirateten ein Jahr später in Posen. Wie soviele junge Paare wurden sie durch denKrieg bald getrennt. Ilse blieb in Posenund be kam dort ihr erstes Kind. Wernerwurde nach zwei Semestern Studium wie -der als Soldat eingezogen. Er kam nachFrankreich, wo er im Juni 1944 eine ernsteVerwundung erlitt. Im März 1945 wurdeer in Schlesien bei den letzten Ab wehr -kämp fen eingesetzt und kam dort durcheinen Granatsplitter ums Le ben. Wäh -rend des sen musste seine kleine Fa miliesamt Verwandten aus Posen flüchten. FürIlse, die wieder ein Baby erwartete, be -gann ei ne fünfjährige Wanderzeit, bis siemit ihren Kindern – inzwischen hat te sieeinen Sohn bekommen – ein neues, dau-erhaftes Zuhause fand.

Ursula Kreutzer, geborene Zaiß, hat an -hand von Feldpostbriefen und durch Re -cherchen den Weg ihres Vaters im Kriegrekonstruiert und ebenso den Weg, dendie Familie von Posen bis nach Eppingen,der neuen Heimat, zurückgelegt hat.

Zu beziehen bei: Ursula Kreutzer, Tal-weg 18, 67269 Grünstadt (11,90 Euro plusVersandkosten und Verpackung).

Band 99

Karl Zschörnig:Vom Dritten Reichzur DDR. Meine Kindheitund Jugend inSachsen 1932 - 1954 Kassel 2010(234 Seiten).

Karl Zschörnig wuchs mit vielen Ge -schwistern in einem kleinen Dorf in Sach-sen auf. Schon früh musste er Verantwor-tung übernehmen, auf seine kleineren Ge -schwister aufpassen und Pflichten in Hausund Garten übernehmen. Geld und Essenwaren stets knapp bemessen.

Die Lage der Familie wurde nochschwieriger, als der Vater an die Ostfrontgeschickt wurde und später an den Folgenseiner Kriegsge fan genschaft starb. Karlsuchte sich so schnell wie möglich eineLehrstelle und un ter stützte seine Mutterund Ge schwis ter. Weil er seinen erlerntenBeruf als Bä cker nicht ausüben durfte,ging er zur Volks polizei in Sachsen. Nachseiner Ausbildung dort wurde er abernicht als Polizist eingesetzt, sondern zumPanzerfahrer weitergebildet.

Karl merkte, dass er einer illegalen,neu aufgestellten Mi li tär einheit angehör-te. Als er darauf be stand, vertrags gemäßals Polizist eingesetzt zu werden, wurdeer festgenommen und zu drei Jahren Haftverurteilt. Wäh rend dieser Zeit wurde ergefoltert und misshandelt. Weil er auchnach seiner Ent lassung weiter von derStaats sicherheit beobachtet wurde, floh er1954 mit seiner Frau, de ren Mutter undzwei Kindern in den Wes ten.

Das vorliegende Buch beleuchtet die-ses Schicksal und zeigt zugleich die kon-kreten Folgen des Un rechtsregimes.

Zu beziehen bei: Karl Zschörnig, Birken -weg 27, 59425 Unna (13,80 Euro plus Ver-sandkosten und Verpackung).

Nachaufl. Band 94

Ingeborg Linder:Aus Pommerlandund Generalgou-vernement. Briefeund Erinnerungen1943 - 1945 Kassel 2010(248 Seiten).

Der ergänzte Band umfasst die vonCurt Hildebrand verfassten Briefe, die alsZeitzeugendokumente zu gleich bedeu-tende Stationen des Zweiten Weltkriegesmarkieren. Die Feldpostbriefe an seine El -tern und seine Ehefrau sind von Fürsor-ge und pessimistischen Zukunftsprogno-sen geprägt. Pa rallel dazu stehen die Be -richte der Ehefrau an die Schwiegerelternaus der von der heranrückenden Frontbedrohten Hei mat. Zwischen den Briefensind Erinnerungen der älteren Tochter,Fotos und Dokumente eingefügt. Diesalles sowie die beschriebene Suche nachdem Verschollenen sind Beispiele für dieLebensbedingungen und die Stimmungjener Zeit. Und es ist zugleich die ganzeKriegs geschichte einer kleinen Familie!

Zu beziehen bei: Ingeborg Linder, Tschai - kowskistr. 54, 13156 Berlin (12,80 Europlus Versandkosten und Verpa ckung).

Wollen Sie ein Buch veröffentlichen?

Dann schreiben Sie bitte an:

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür-sorge, Buchreihe Erzählen ist Erinnern, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel,Telefon: 05 61 – 70 09 – 1 56, E-Mail:[email protected],Internet: www.volksbund.de/schon_ge lesen /online_ bibliothek.Bestellung bitte bei den angegebenen

Adressen, NICHT beim Volksbund!

BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN

192/2010 &Stimme Weg

Namen & Nachrichten

Einweihung Gemeinschaftsgrabstätte

Darauf haben viele Förderer langegewartet, nun ist es soweit: Die neueGemeinschaftsgrabstätte des Volksbun-des auf dem Berliner WaldfriedhofHeerstraße wird am 21. Mai eingeweiht.Derzeit wird das nötige Wegenetz ge -baut und die Anlage begrünt. WeitereDetails des Projektes Gemeinschafts-grabstätte finden Sie im Internet unterwww.Gemeinschaftsgrabstaette.de.Informationen gibt es auch beim Volks-bund-Landesverband Berlin unter Tele-fon 030 – 2309 – 360 oder über die Stif-tung Gedenken und Frieden unter Tele-fon 0561 – 7009 – 115.

Über 300 Schicksalsklärungen am Golm

Kurz vor dem 65. Jahrestag des ame-rikanischen Bombenangriffs auf Swi-nemünde konnten über 300 weitere Sol-datenschicksale geklärt und der Kriegs-gräberstätte Golm auf Usedom zuge-ordnet werden.

Verloren geglaubte Lis ten des Swi-nemünder Gräberoffiziers aus demHerbst und Winter 1944 konnten durchdie enge Kooperation des Re ferats IVder Deutschen Dienststelle (ehemaligeWASt) und der Jugendbegegnungs- undBildungsstätte Golm des Volksbundesin Archivbeständen identifiziert und aus -gewertet werden.

Darüber hinaus er ga ben zielgerichte-te Re cherchen in zahl reichen Standes -ämtern und Kirchenbüchern, die der ge -bürtige Swine mün der Klaus Utpatel ausBerlin ehrenamtlich für den Volksbundvornahm, Hinweise auf mehrere Dut-zend weitere Namen von bisher un-bekannten zivilen Opfern des Feuer-sturms in der pommerschen Hafenstadtam 12. März 1945.

Bundeswehr-Orchester in Frankreich

Zum Jahrestag des Kriegsendes inEuropa spielt das Kammerorchester derBun deswehr am 8. Mai 2010 in Mont-Saint-Michel und am Folgetag in Bay-eux. Dies ist eines von unzähligen Zei-chen der deutsch-französischen Freund -schaft. Weitere Informationen erhaltenSie unter Telefon 0033 – 545 83 30 62.

ben. Mehr wird aber erst mal nicht verra-ten. Ab April einfach RTL RADIO ein-schalten und mehr er fahren!

Sie empfangen RTL RADIO übri gensim gesamten Bundesgebiet über Kabel, Sa -tellit oder im Internet unter der Adresse:www.rtlradio.de

Eine private Reise nach Australien nutz -te Volksbund-Generalsekretär Rainer Ruffzu einem Besuch auf der deutschen Kriegs -gräberstätte Tatura im Staat Viktoria. Dortruhen 191 Kriegstote des Ers ten sowie 60 Opfer des Zweiten Weltkrieges, die zu -meist in Kriegsge fangen schaft ums Lebenkamen. Ruff be dank te sich bei Ma jor Ge -neral (ret.) Paul Stevens, dem Direktor deraustralischen Kriegsgräberfürsorge, fürdie hervorragende Pflege der Anlage. Aufdem Friedhof wird jährlich der Volkstrau-ertag ge meinsam mit dem deutschen Ge -neralkonsulat in Melbourne, dem Temp-lerorden sowie dem Heimat- und Ge -schichts verein Tatura or ga ni siert.

Generalsekretär in Australien

Der bekannte Sender RTL RADIO ruftseine Hörer von April bis Juni 2010 zuSpenden für die weltweite Jugendarbeitdes Volksbundes auf. In zahlreichen Bei -trä gen schildern die Moderatoren, aberauch Ehrenamtliche und Mitarbeiter desVolksbundes unsere vielfältigen Aufga-

RTL RADIO hilft

Werben für den Volksbund: Frank Jaeger, Julia Siegel und Helmer Litzke von RTL RADIO werden ihre Hörerin den kommenden Monaten über die Aufgaben des Volksbundes informieren. Foto: Christina Kopplin

20 &Stimme Weg 2/2010

Das Foto zeigt Volksbund-Generalsekretär RainerRuff (rechts) und Paul Stevens. Foto: Ruff

Namen & Nachrichten

Niedersachsen ehrt beste Sammler

In den Räumendes niedersächsi-schen Landtagesehr te der Land-tagspräsident undSchirmherr desLan desverbandesHermann Dinkla(Foto rechts) diebesten Sammlerund Sammlerin-nen der Haus- und Straßensammlungfür die Friedensarbeit des Volksbundes:„Ihr En ga ge ment ist alles andere alsselbstverständlich und verdient daher,besonders gewürdigt zu werden!“

Ge mein sam mit dem niedersächsi-schen Volksbund-LandesvorsitzendenProf. Rolf Wernstedt be grüßte Dinkladie et wa 90 Ehrenamtler aus den Berei-chen Bundeswehr, Reservisten, Feuer-wehr, Vereine sowie Schulen. Im An -schluss zeichnete Dinkla je den Samm-ler mit einer Ur kunde aus. Für das Mu -sikprogramm sorgte die Allround JazzCombo aus Hannover.

Bode spendet zum 100. Geburtstag

Hans-Hermann Bode aus Reinfeld istein großer Förderer und Freund desVolksbundes. Für ihn hat die Idee derKriegsgräberfürsorge eine übergeord-nete Bedeutung. Noch als Kind erlebteer die Not des Ersten Weltkrieges. Undnur zwei Jahrzehnte nach dessen Endezeigte sich, dass die Menschheit noch im -mer nicht daraus gelernt hatte: Es folg tedie größte Katastrophe in der Mensch -heitsgeschichte, der Zweite Welt krieg.Bode musste erleben, wie vie le Men-schen aus seiner nächsten Um gebungstarben. Und auch die Folgezeit warnicht einfach.

Deswegen un terstützt der inzwischenHundertjährige noch heute den Volks-bund. Schon anlässlich seines 95. Ge -burtstages hatte er zugunsten des Volks -bundes auf Blumen und Geschenke ver-zichtet. Anlässlich seines 100. Ge burts -tages erneuerte er diese Idee. So kamendurch beide Jubeltage weit über 3 000Euro zusammen. Herzlichen Dank undalles Gute!

ses, des Jugendarbeitskreises Bayern so -wie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbei-tern des Landesverbands Bayern.

Die Nummer des Standes lautet B4 F33.Ein Besuch lohnt sich – für Prominenteund jeden anderen Besucher des Kirchen-tages in München!

Zum sechsten Mal in Folge konnte derBezirksverband Oberbayern im vergan-genen Herbst bei der Haus-, Straßen- undFriedhofsammlung das jeweilige Vorjah-resergebnis deutlich verbessern, drei Malhintereinander (2007, 2008, 2009) wurdezugleich die „magische“ 800 000-Euro-Hür -de überwunden, zuletzt mit einem Ergeb-nis von 812 547 Euro.

Nach dem Gräbergesetz obliegt denKommunen die Fürsorge für die auf ih -rem Gemeindegebiet befindlichen Gräberder Opfer der Kriege und der Ge walt herr -schaft. Als einziger von 16 Landesverbän-den trägt der Landesverband Bayern be -reits seit Jahrzehnten mit seiner Gedenk-kerzenaktion „Lichter für den Frieden“zur Instandhaltung der heimischen Kriegs -gräberstätten bei. Freiwillige Helfer ha ben

allein im Bezirksverband Oberbayern Ker -zen im Wert von 40 000 Euro an eine treueKundschaft in Schulen, Bundeswehr, Be -hörden, Firmen und Vereinen verkauft.Dies entspricht einem Umsatzplus vonacht Prozent. Das neue Kerzensortimentist sehr gut angenommen worden. Unddas Schöne dabei: Dieses Geld kam zu -sätzlich zur Sammlung herein!

Der oberbayerische Volksbund-Be zirks -vorsitzende, Regierungspräsident Chri-stoph Hillenbrand, sagt allen Helfern undder groß zügigen Bevölkerung, die trotzder schwie rigen wirtschaftlichen Rahmen -bedingungen mit diesen Ergebnissen er -neut ein ein deutiges Votum zugunstender Gedenk- und Friedensarbeit des Volks -bundes ab ge geben hat, ein ganz herzliches„vergelt’s Gott!“

Oberbayern trotzt Krise – eindrucksvolle Sammlungsbilanz

„Damit ihr Hoffnung habt“ – unter die-sem Leitwort steht der 2. ÖkumenischeKirchentag vom 12. bis 16. Mai 2010 inMünchen. Auch der Volksbund ist hiervertreten. Im Mittelpunkt steht dabei dieJugendarbeit. Betreut wird der Stand vonMitgliedern des Bundesjugendarbeitskrei -

Volksbund beim Kirchentag

Der Kirchentag ist ein Treffpunkt der Menschen, die sich für ein soziales Miteinander engagieren. Im ver-gangenen Jahr besuchte Frank-Walter Steinmeier dabei den Stand des Volksbundes. Foto: Volksbund

212/2010 &Stimme Weg

Namen & Nachrichten

Einweihung in Eger am 11. September

Bezüglich der Einweihung in Eger(Cheb) am 11. September 2010 bittet derVolksbund alle Gruppenreisen den, ihreTeilnehmerzahl und den Anreisezeit-punkt mitzuteilen. Die Gliederungendes Volks bundes werden zu dem ge be -ten, anreisende Vereine und Re servis -ten kameradschaften auf die Notwendig -keit dieser Meldung hinzuweisen unddie Kontakt daten weiterzugeben: Refe-rat Erinnerungs- und Gedenkkultur,Telefon 0561 – 7009 – 149 oder E-Mail:[email protected].

Schülerwettbewerb in Bayern

Der Landesverband Bayern veran-staltet in diesem Jahr wieder einen Schü -lerwettbewerb. An dem Preisausschrei-ben können sich alle Schu len in Bayernbeteiligen. Das aktuelle Thema heißt:„Kriegsspuren in meiner Heimat“. Nä -here In formationen gibt es unter Tele-fon 089 – 18 80 77 oder über E-Mail:[email protected].

Doch eine Andilly-Reise!

Nach Lektüre des Reiseangebots inder Ausgabe 1/2010 mel deten sich etli-che Mitglieder mit der Fra ge, ob es dennkeine Reise zur Kriegs gräberstätte An -dilly gäbe. Das haben wir uns zu Her-zen genommen – und Karl Mohr wirdam 14. und 15. August 2010 eine ent-sprechende Fahrt leiten. Die Busreisestartet in Karlsruhe. Nun sind die Inter-essenten an dieser Fahrt gefragt. Er bit-tet alle Interessenten, sich direkt mitihm in Verbindung zu setzen, damit dieReise möglich wird. Bitte wenden Siesich an: Karl Mohr, Mozartstraße 3 in76831 Billigheim, Te lefon: 06349 – 8249.

aus allgemeinem Interesse mit diesem leid -vollen Thema beschäftigen möchten. DieBroschüre ist kostenlos. Bitte fordern Siesie telefonisch unter 0561 – 7009 – 0 anoder holen Sie ein Exemplar bei IhrerVolksbund-Geschäftsstelle ab. Selbstver-ständlich ist sie auch im Internet unterwww.volksbund.de/jugend_schule/down loads herunterzuladen.

Bei dem Bau der Erdgasleitung OPALdurch Brandenburg ist bei Baruth im Land -kreis Teltow-Fläming der erste Kriegs totegefunden worden. Volksbund-MitarbeiterErwin Kowalke hat am 11. März die Ge -beine des Gefallenen geborgen und zumWaldfriedhof Halbe ge bracht. Es handeltsich um einen Wehrmachtsangehörigen,wahrscheinlich um einen etwa 40-jähri-gen Offizier. Eine Er kennungsmarke, dieden Toten identifizieren könnte, hat Ko -wal ke nicht gefunden.

Fachleute rechnen damit, dass beim Bauder Erdgasleitung südlich von Berlin nochviele Kriegstote gefunden werden. Hierkamen während erbitterter Kämpfe imApril 1945 Zehntausende ums Leben. Des-

halb hat der Volksbund eine Vereinbarungmit der WINGAS-Gruppe getroffen, diedie Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung(OPAL) betreibt.

Sobald die Munitionsber gungstruppsbei der Vorbereitung der et wa 36 Meterbreiten Trasse Hinweise auf mensch licheSkelette finden, verständigen sie die Um -bettungs-Fachleute des Volks bundes, da -mit sie die Gebeine bergen kön nen. Da fürwerden dann die Erdarbeiten unterbro-chen. Han delt es sich um Kriegsopfer,über füh ren sie die Toten zu den Kriegs-gräberstätten in Lietzen, in Halbe oder inSprem berg. Inzwischen sind auf dieseWeise weitere Soldaten des Zweiten Welt-krieges entdeckt und ge borgen worden.

Erdgas-Pipeline durch ehemalige Kampfgebiete

In den letzten Jahren findet das ThemaKindersoldaten weltweit ein wachsendesInteresse in der Öffentlichkeit. Dies zeigtauch die Aktion Rote Hand, die wir aufSeite 14 in dieser Ausgabe darstellen. Da -bei ist teilweise aus dem Blickfeld geraten,dass es früher schon Kin dersoldaten gab –auch im Zweiten Weltkrieg, auch und ge -rade auch auf deut scher Seite. Die neuestepädagogische Hand reichung, die von Mit -gliedern des päda go gischen Landesbeira-tes des Landesverbandes Bayern erstelltwurde, be schäftigt sich mit dieser histori-schen Problematik.

Diese Handreichung trägt den bezeich-nenden Titel „Um die Jugend betrogen –Kindersoldaten“. Die Handreichung zeigtdie leidvolle Ge schichte der Kindersolda-ten in Vergangen heit und Gegenwart undbeschäftigt sich sehr eindringlich ebensomit den traumatischen Folgen für dieseKinder und die Ge sellschaft.

Getötete Kindersoldaten der heutigenZeit haben häufig kein Grab, das die Erin-nerung an sie aufrecht erhält. Auf vielenKriegsgräberstätten des Volksbundes ru -hen auch Kindersoldaten aus beiden Welt -kriegen. Ihre Gräber werden vom Volks-bund gepflegt und sind eine Mahnungzum Frieden.

Die Handreichung ist nicht nur für Leh -rer und Schüler in gleicher Weise ge eig -net, sondern auch für Menschen, die sich

Neue Handreichung: „Um die Jugend betrogen – Kindersoldaten“

Pädagogische Handreichung „Um die Jugend be -trogen – Kindersoldaten“

22 &Stimme Weg 2/2010

Namen & Nachrichten

Volksbund-Spende aus Charity-Auktion

Die Auktion war ebenso spannendwie manch ein Fußballspiel des Ham-burger Sportvereins (HSV). Quasi kurzvor dem Abpfiff ersteigerte ein Bieteraus Bremen das vom HSV gespendeteund handsignierte Fußballhemd für stol -ze 370 Euro zugunsten des Volksbun-des. „Dafür möchte ich mich bei ihm undauch beim HSV, der das Trikot ge spen -det hatte, ganz herzlich bedanken“, sag-te Volks bund-Mitarbeiterin Chris tinaKopplin. Sie wird das kostbare Kleinodfür Fußball-Fans übrigens persönlichübergeben und den Bieter des Aukti-onsportals Stargebot bei einer besonde-ren Stadionbesichtigung be glei ten. Da -zu ge hört auch die Übergabe im HSV-Museum, wo unter anderem die teilsdra mati schen Schicksale vieler ehema-liger Spie ler im Zweiten Weltkrieg dar-gestellt wer den. Der Volksbund bedanktsich bei Stargebot für den kostenlosenService sowie bei allen Bietern, die mitdem Be such beim HSV nicht nur eineinmaliges Erlebnis ersteigern konnten,sondern zusätzlich für eine groß zügigeSpen de an den Volks bund sorgten. Chris -tina Kopplin hofft nun, dass es künftigweitere Auktionen dieser Art ge ben wird.

Bundesverdienstkreuz für Manfred Koch

Der Volksbund-Ehrenamtliche Man-fred Koch aus Bornhöved wurde vomBundespräsidenten mit dem Verdienst-kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Schles-wig-Holsteins Ministerpräsident PeterHarry Carstensen überreichte die Aus-zeichnungen Ende Februar in Kiel. Kochwar bis 2004 Beauftragter für die Zu -sammenarbeit mit der Bundeswehr inSchles wig-Holstein, Hamburg sowiezeit weise auch in Mecklenburg-Vor-pommern. Er hielt fast 1 000 Vorträge,organisierte Reisen, veranstaltete Semi-nare für Soldaten und organisierte gut100 Arbeits einsätze in zehn europäi-schen Ländern. Ein weiteres Aufgaben-gebiet be zog sich auf die historischenGräber von 1848/51 und 1864 in Schles-wig-Holstein, Dä ne mark und Öster-reich. Seit 2004 ist Koch Mitglied desLandesvorstandes und Beauftragter fürKriegsgräber in Schleswig-Holstein.

Das Internet wird in seiner Bedeutungals Kontaktbörse für viele Menschen im -mer wichtiger. Man spricht hierbei auchvon social media oder social networks.Dabei geht es um soziale Netzwerke imInternet, die als Plattformen zum Aus-tausch von Meinungen, Eindrücken und

Volksbund im Internet vertreten: social networks

90 Jahre Bezirksverband Niederbayern: Etwa 800 Gäste folgen der Einladung des Vorsitzenden Dr. WalterZitzelsberger. Dabei treten auch die Künstler der Musikschule Essenbach auf. Fotos: Volksbund

232/2010 &Stimme Weg

Erfahrungen dienen. Auch der Volksbundist hier vertreten. Unter dem StichwortVolksbund finden Sie uns unter anderembei www.studivz, www.facebook.de oderwww.twitter.com. Besuchen Sie uns dochmal im Internet und werden Sie Teil die-ser Gemeinschaft!

90 Jahre Bezirksverband Niederbayern

ganz Niederbayern waren der Einladungdes Bezirksvorsitzenden Dr. Walter Zitzels -berger gefolgt, das Wirken des Volksbun-des in Niederbayern zu würdigen. Un terihnen waren allein 72 Fahnenabordnun-gen der Krieger- und Soldatenverbände.

Insgesamt begrüßte der Landesvorsit-zende Dr. Wilhelm Weidinger über 800Gäste – unter ihnen zahlreiche verdienteSammler, die verschiedene Auszeichnun-gen erhielten. In seiner Festrede verwiesVolksbund-Präsident Reinhard Führerzudem auf die große Bedeutung des Be -zirksverbandes wie des gesamten bayeri-schen Landesverbandes für den Volks-bund. Das gelungene musikalische Rah-menprogramm bestritt das Ensemble derMusikschule Essenbach.

Im September 1919 gründeten bayeri-sche Kriegsheimkehrer in München denDeutschen Kriegsgräber Schutzbund. DreiMonate später folgte die Gründung desVolksbundes Deut sche Kriegsgräberfür-sorge. Da sich beide Organisationen demGe denken der Kriegstoten verschriebenhatten, war der Zu sammen schluss am 5. März 1920 ein logischer Schritt: DerBayerische Kriegsgräber Schutzbund wur -de zum Volksbund-Landesverband Bay-ern, die Landshuter Gruppe zum Bezirks-verband Niederbayern. Der beging An -fang März mit mehreren hundert Gästenin Markt Essenbach sein 90-jähriges Ju bi -lä um. Zahlreiche Ehrengäste, Abordnun-gen der Bundeswehr, des Reservistenver-bandes sowie der Traditionsverbände aus

Namen & Nachrichten

Rößler neuer Schirmherr in Sachsen

Die Schirmher-rinnen und Schirm-herren des Volks-bundes DeutscheKriegsgräberfürsor-ge sind auf Bundes-und Landesebenewichtige Botschafterder Friedensarbeit.Im LandesverbandSachsen erfüllt nun

der Landtagspräsident Dr. Matthias Rößlerdiese herausragende Funktion.

Der CDU-Politiker ist bereits seitSeptember 2009 Präsident des Sächsi-schen Landtags. Er ist gebürtiger Dresd -ner und ge hört dem Landtag seit 1990an. Dr. Matthias Rößler war bis 2004Mitglied der Sächsischen Staatsregie-rung. Dabei war er als Kultusminister so -wie als Staatsminister für Wissenschaftund Kunst tätig. Der promovierte Ma -schinenbauingenieur ist verheiratet undhat zwei Söhne.

Über sein Ehrenamt im Dienste desVolksbundes sagt er: „Die Mahnung ge -gen Krieg und Gewalt darf nie aufhö -ren, denn Vergangenheit, Ge genwartund Zukunft sind untrennbar miteinan-der verbunden. Aus diesem Grund istdie Gedenk arbeit, die der VolksbundDeutsche Kriegs gräberfürsorge seit Jahr -zehnten leistet, unverzichtbar. MeineSchirmherrschaft für den Landesver-band Sach sen sowie die traditionell imLandtag stattfindende Ge denkfeier zumVolkstrauertag sind Ausdruck der Wert -schätzung des Sächsischen Landtagsfür die Arbeit des Volksbundes.“

dass er und seine Mitarbeiter die etwa 25 Kilometer südöstlich von Rom gelege-ne Anlage bis zu dem großen Jahrestagwieder vollständig hergerichtet haben.

Auch auf den deutschen Kriegsgräber-stätten in Nordfrankreich bot sich EndeFebruar 2010 ein Bild der Zerstörung:Große Bäume entwurzelten und be schä -dig ten dabei auch einige Grabkreuze. „DieBeseitigung dieser Schäden hat für unsnatürlich größte Priorität“, sagte Fried - hofs ver wal ter Jean-Marie Baltzinger. Dergenaue Umfang der Sturmschäden durchDaisy und Xyntia ist bisher noch nicht ge -nau bekannt.

„Auf den Spuren der Väter, Studienrei-se zu Geschichte von Deutschen in Bela-rus“ – so lautet das Reiseangebot der Lan-desverbände Nordrhein-Westfalen undSachsen-An halt. Dabei werden die Teil-nehmer vom 7. bis 14. August 2010 nebender Landeshauptstadt Minsk zahlreicheGedenkstätten des Zweiten Weltkrieges

besuchen. Im Ge spräch mit Zeitzeugenund Historikern soll das qualifizierte Stu-dienprogramm das Schicksal der getöte-ten Deutschen beleuchten. Die Reise kos -tet circa 895 Euro. Weitere Auskünfte bie-tet das Institut für Bildung und Begeg-nung unter Telefon 0231 – 9520 – 960 oder E-Mail [email protected].

Reisehinweis: Weißrussland/Belarus

Daisy und Xynthia – so lauteten dieharmlos klingenden Namen der jüngstenStürme mit orkanartigen Windspitzen, dievor allem in Italien und Frankreich zu Be -ginn des Jahres für große Schäden sorg-ten. Durch die zahlreichen Überschwem-mungen, Sturmschäden und Blitzeinschlä -ge waren zahlreiche deutsche Kriegs grä -berstätten stark betroffen. „Diese Unwet-ter waren wirklich heftig. Hohe Bäumeknickten um wie Streichhölzer. Unglück-licherweise wurden dabei auch Gebäudeund Grünanlagen unserer Kriegsgräber-stätte stark beschädigt“, teilt Friedhofsver -walter Filippo Contino aus dem italieni-schen Pomezia mit. Gleich mehrere mas -sive Stämme haben das Dach eines Wirt-schaftsgebäudes, seine tragende Außen-mauer sowie einige Bereiche der Einfrie-dung beschädigt. Dabei entstand ein nichtunerheblicher Schaden.

Den musste der Volksbund zügig be -sei tigen. Der Grund: Auf der Kriegsgrä-berstätte mit über 27 000 Kriegstoten desZweiten Weltkrieges gibt es am 12. Junieine große Gedenkveranstaltung anläss-lich des 50-jährigen Bestehens der Anla-ge. Verwalter Contino ist sich aber sicher,

Sturmschäden in Italien und Frankreich

Wichtiger Service: Wenn Ihr Angehöriger auf einer deutschen Kriegsgräberstätte im Ausland bestattet wurde, könnenSie uns beauftragen, dort Blumen niederzulegen oder ein Foto von der Grabstelle aufzunehmen.

Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.volksbund.de/grabschmuckund telefonisch unter 0561 – 7009 – 153 oder 0561 – 7009 – 123.

Grabschmuck- und Fotowünsche

Ein Bild der Zerstörung auf der Kriegsgräberstättein Romagne/Frankreich. Foto: Volksbund

24 &Stimme Weg 2/2010

Ja, ich möchte den Gesamtkatalog!

Unsere Jugendbegegnungs- & Bildungsstätten (JBS)

Ja, ich möchte weitere Infos zu den JBS!

Was machst du diesen Sommer?

Niederbronn-les-Bains / Frankreichwww.cas-niederbronn.org

Golm / Insel Usedom, Deutschlandwww.jbs-golm.de

Lommel / Belgienwww.jbs-lommel.de

Ysselsteyn / Niederlandewww.joc-ysselsteyn.com

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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.JugendreferatWerner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

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Weitere Infos und Anforderungen auch per E-Mail an [email protected]

Buchungen und Infos:

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Informieren Sie mich bitte, wie ich mit der StiftungGedenken und Frieden des Volksbundes meinen För-derbeitrag für die deutsche Kriegsgräberfür sorgeauf Dauer sichern kann.

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Stiftung Gedenken und FriedenStiftung Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorgez. Hd. Andree SchulzBüro Kassel:Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

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Bitte nennen Sie mir unverbindlich einen im Erbrecht qualifizierten Anwalt in meiner Nähe.

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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Reise-Information, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

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Impressum

HerausgeberVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Berichte und Mitteilungen, 86. Jahrgang, April 2010 (ISSN 0944-2766)Das Mitteilungsblatt erscheint viermal imJahr, Nachdruck nur mit Quel len an gabe undBeleg. Für unverlangt eingesandte Manu -skripte und Fotos wird keine Haftung über -nommen. Die Re daktion behält sich Kürzungund Bearbeitung des zur Verfügung gestelltenMaterials vor.

SpendenkontoVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Kontonummer: 3 222 999Commerzbank KasselBankleitzahl: 520 400 21

RedaktionMaurice BonkatBeirat: Prof. Volker Hannemann (Vorsitz),Erich Bulitta, Claudia Byczynski, Ingrid Ebertund Manfred Schaake

GestaltungRené Strack

DruckDierichs Druck + Media GmbH & Co. KGFrankfurter Straße 168 • 34121 Kassel

VerantwortlichRainer Ruff, Generalsekretär

AnzeigenThomas FischerTelefon: 0561 – 7009 – 268

VerlagVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Werner-Hilpert-Straße 2 • 34112 KasselTelefon: 0561 – 7009 – 0 • Fax: – 221E-Mail: [email protected]

FotonachweisDas Titelfoto zeigt Mitarbeiter des Volksbun-des, die die Aktion Rote Hand unterstützen(Foto: Maurice Bonkat). Die übrigen Fotos stammen, wenn nicht an ders gekennzeichnet, von Volksbund-Mitarbeitern oder aus dem Archiv.

BeilagenWalbusch (Solingen), RSD Reise ServiceDeutschland (Kirchheim) und MDM Münz-handelsgesellschaft mbH & Co. KG

Adendorf: Peter Lex Ainring: MartinMoos leitner Augsburg: Elsa Viola Au - mühle: Karl-August Struck Bad Cam-berg: Wolfgang Weismüller Bad Hom-burg: Ingrid Zink Bad Honnef: Mela-nie Korn Bad Kreuznach: WolfgangGeyer Bad Überkingen: Alfred StraubBad Wildungen: Bernd ZimmermannBaltrum: Hans Bruns-Strenge Baye -ri sch Gmain: Dr. Josef Schachtner Be -lum: Hans Peters Bendorf: HeinrichProhl Berlin: Peter Barth, Hertha Feld-heim Bischofsheim: Anton MüllerBitz: Elsbeth u. Fritz Lebherz Bogen:Jochen Feise Bornheim: Erich TheodorWeskamp Braunschweig: Otto Bar telsBremen: Helmut Kamloth, EhepaarSachse, Magdalene Wendt Bünde: KurtBrewitt Chemnitz: Günter Rasch keChur/CH: Margarete Fresenius Clop-penburg: Lothar Jopp Cuxhaven: Dr.Rein hard Kruse Deißlingen: HansOhn macht Dortmund: Walter Water-mann, Karl-Heinz Weidemann Erf-stadt: Rolf Metz Essen: Gisela Groß -imlinghaus Esslingen: Ursula u. Die-

Spenden anstelle von Ge schen -ken zu besonderen Anlässen

ter Wild Eystrup: Helmut Gaede Fehr -bellin: Pfarrer Joachim Seehaus Fö -ritz: Alfred Jähnich Friedrichsdorf:Uwe Grünberg Fuldatal: Willi HesseGettorf: Kampfgenossenverein Gettorfund Umgebung e.V. Göttingen: Ulri-ke Sölter Goslar: Klaus WachtendorfGutweiler: Runhilt u. Rudolf Schmau -ßer Hagen: Tolde Friedenberg, Rein-hold Becker Halle: Heinrich PieschHamburg: Brigitte Reinhold Hammel-burg: Frieder Barth Hannover: Elisa-beth Klein, Steffi Mannchen, Dr. Joa-chim Stadtländer Hattingen: DorisScherb Heddesheim: Christa u. Horst-Wolfgang von Falkenhayn Hedeper:Bernhard Hünersdorf Hohenerxleben:Christel Paul Horn-Bad Meinberg:Dr. Paul Lüttmann Ingelheim: Prof.Dr. Hans-Armin Weirich Jever: Annau. Fritz Grade Kassel: Dr. RichardLübbe, Erich Retzlaff Kaarst: ManfredKels Kiel: Christel Körner Knüllwald:Wilhelm Heinemann Köln: Horst W.Loosen Körborn: Wilhelm Wolff Lahr:Prof. Dr. Helmut Schmelzeisen Lai-chingen: Rosemarie Har la cher Lam-pertheim: Irene Eberts Langenfeld:Antonie u. Günther Stephan Linnich:Martin Esser Lörrach: Dr. Bardo Wolff

Lohmar: Peter Krüger Meer busch: Jo -hanna Wassong Moers: Helmut vonBüh ler Moormerland: Ren ny EilersMün chen: Helga Petersen Müschen -bach: Fritz Weyel Niestetal: Elisabethund Friedhelm Bertermann Nort-heim: Kristina Rie bold Ober bösa:Edel traut Köhne Oberhausen: Her-bert Kahlke Oberursel: Ernst Schrey-ger Olching: Bettina Burkon Ot ters -berg: Friedrich Schröder Perl: ArminReuter Plochingen: Christa BeuterPreetz: Christa u. Dieter KlonikowskiRiegsee: Jakob Höck Schirnding:Lydia Keller Schmelz: Mathilde JäckelSchneeberg: Horst Sachse Seevetal:Irma u. Alfred Becker Sehnde: Sieg-fried Preugschat Sie gen: SiegfriedKretzer Sigmarszell: Richard Stein-hauser Stutensee: Elisabeth Rau scherTettnang: Trudl Heine Uelzen: Ger daTissat Verden: Margarete BlievernichVillmar: Hilde und Werner WeberWacht berg: Dr. Otto Tschentscher We -del: Erika Ladiges Werl: Dr. FriedhelmHomburg Wiesbaden: Dr. Kurt Wein-reich Wiesmoor: Firma Albertus Jür-gena Winsen: Margarete SchröderVal ley: Sebastian Rei terberger Zwick-au: Hans Mirthes

26 &Stimme Weg 2/2010

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Aus dem Ausland:IBAN DE 23 5204 0021 0322 2999 00BIC COBADEFF520

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Aachen: Kurt Handlos, Prof. Dr. KlausGersonde Ascheberg: Theodor Storks -ber ger Augustdorf: Christa KemperAu krug: Erwin Kruse Aurich: HildeEiben Bad Hersfeld: Albrecht SachauBad Lauterberg: Käthe GrimmeckeBad Oeynhausen: Anna-Dora KarbeBad Reichenhall: Gerda WaldbreckerBad Schwartau: Mary Balck Bad Se -geberg: Klaus-D. Pust, Grete ThedeBamberg: Adam Gäbelein Beckum:Erika Bleckmann Berlin: Heinz Kal-lert, Gerda Löffler, Gustav Lubomirski,Freda Schacht, Dieter Thomas, Wolf-gang Zurth Beverstedt: Carl-HeinzMühlenbruch Bie lefeld: Lieselotte Hie -bel, Hermann Schröter Bochum: GertLaue, Edith Sattler, Ernst Schütz Bohm -stedt: Paul Johann Feddersen Bonn:Waltraud Müller, Arthur Stre cker Bor-na: Gertraud Thormann Bornheim:Wilhelm Kurtenbach Brake: WalterCze kay Braunschweig: Fritz UlrichBremen: Leopold Behrens, Kurt Böh-mer, Gün ter Steinke, Elisabeth SimonBrühl: Herbert Deget Buchholz: Lise-lotte Schwarz Burggen: Josef JocherCastrop-Rauxel: Fritz Meermann Cel-le: Waltraud Baumgärtner, Otto Bi -schoff, Günter Meinders Detmold:Ger hard Nikulla Dietzenbach: EmmaWeygand Diez: Erika Burmester Dit-telbrunn: Wilfried Brennecke Dort-mund: Günter Haarmann Düsseldorf:Karl Viktor Bordihn, Elfriede ReichowEbersbach: Christoph Knierim Ebers-dorf: Marianne Eichhorn Edemissen:Margit Homann Egestorf: Marie Wie-chern Einbeck: Ernst Schmidt Eimel-dingen: Wilhelm Salamon Elz: KarlHüttenrauch Em merich: Kurt Romen-Naegel Erlangen: Erika Schiedermai-er Eschede: Friedrich Stöckmann Es -sen: Sigrid Seidemann Eu tin: Marian-ne Kloth Fockbek: Annemarie GieseFrankfurt: Theodor Schäfer, Wil helmOtte Grafing: Otto Singer Ganderke -se e: Gertrud Kruse Garbsen: JoachimKost Gerdau: Jochen Winter Gießen:El friede Tittel Gleichen: HermannSchulze Goslar: Gisela Bartram Göt-

tingen: Werner Schalt, Prof. Dr. Fried -rich Specht Gorleben: Ingeborg WilkeGrafenwöhr: Al fred Müller Greifen-stein: Gerda Schönfeldt Groß-Um -stadt: Heinz Daum Haltern am See:Margarethe Hänßle Hamburg: GerdaPecht Hameln: Bruno Matz Han no -ver: Hildegard Ahrensmeier, Il se Schä-fer Harrislee: Hans-Jürgen Zem minHaßmoor: Waltraut Voss Havixbeck:Joachim Paetsch Heinsberg: HansSchie ren Helmstedt: Brigitte HeisekeHemmingen: Ernst-Adolf RitterbuschHermannsburg: Wolfgang Derge Her-ne: Hans Heyrowsky Hildesheim:Günther Fleige, In ge borg WiedemannHille: Sophie Rohde Hilmersdorf:Ger hard Heeger Holle: Gi sela Frei-berg Husby: Hans-Jürgen Wöhlk Hu -sum: Richard Nommensen Iserlohn:Theodor Spiegel Jade: Georg Osten-dorf Kappeln: Friedrich Föh Kassel:Lisa Wicke, Gustav Wolter Kiel: Dr.Alfred van Setten Klausen: GertrudKaulen Koblenz: Dr. Silke MarianneKledzik Köln: Engelbert Bockhoff La -

ge: Rudolf Neese Langenhagen: Ursu-la Hartmann Lauf: Karl-Egon Jost Leer:Alfons Pawel czyk Leetza: HildegardDell Leiferde: Emma Brennecke Lim-bach-Oberfrohna: Erika Freitag Lud-wigsburg: Hans-Heinrich Caesar Lü -beck: Oleg Frohse, Sigrid Jakobs Lüb-becke: Hanna Schreyer Marburg: In -geborg Schumacher Marktbreit: Jür - gen Reichelt Marsberg: LieselotteBerndt Meine: Alma Willers Mitten-wald: Josef Hobelsberger Mölln: Wer-ner Koes ter Mönchengladbach: Kon-rad Man they Münchberg: Otto Schwa -ger München: Günter Langkabel, Hel-mut Neuber Müns ter: Ernst-Georg We ber Nassenfels: Pe ter-Joachim Löff - ler Neudenau: Ernst von Molitor Nor -den: Jan Redenius Nordstrand: Ru - dolf Empen Nümbrecht: Karl-HeinzJung Nürnberg: Dr. Herbert Os waldOberkochen: Gretel Schmid Obern -

kirchen: Lieselotte Schneider Offen-bach: Albert Alt Osterholz-Scharm-beck: Anneliese Ebinghaus, OswaldKaup Pforzheim: Prof. Dr. h. c. Her-mann Friedrich Heinz Rendsburg:Rudolf Rohwedder, Siegfried-ErwinSchwiering Remscheid: Irene KrämerRethem: Fritz Blischke Rheinbach:Dieter Braun Rosendahl: BernhardWeuler, Maria Veltkamp Rosenheim:Dr. Philipp Karl von Hesse Ritterhu-de: Bernhard Exner Saarbrücken: Re -nate Schumacher, Heinz Sobich SanktAugustin: Walter Hartwig Sarstedt:Dietrich Bosse Schalksmühle: Ger-hard Zander Scharbeutz: Gunther Bre -lowski Schlitz: Anna Schaub SchlossHolte-Stukenbrok: Anna SchröderSchömberg: Gerd Schäffer Schön tal:Johann Hauber Schöppenstedt: Her-bert Klehr Schopfloch: Walter Eber-hardt Schortens: Irmgard OnckenSchüt torf: Heinrich Sluet SchwäbischHall: Dr. Fritz Laux Schwetzingen:Hans-Joachim Schenck Seevetal: HorstMencke Siegen: Walter KrichhöferSinntal: Elmar Schwade Solingen:Margarete Stüdemann Soll witt: MarieSchütt Sonthofen: Ilse MitzscherlingStade: Carmen-Etha Schmolck Staf-stedt: August Peters Stephanspo-sching: Franz Spielbauer St. Michae-lisdonn: Willy Petersen Stolberg:Erwin Lömm Stuttgart: Albrecht Gey-er Syke: Hans Stellmann Tangstedt:Waltraud Poppenhusen Tecklenburg:Werner Rose Tostedt: Richard HenkelTrain: Anton Schmidleitner Trippstadt:Erich Hermann Troisdorf: Georg Steil-ner Uetze: Klara Amme Unna: Hilde-gard Hellmann We de mark: Otto Mein -heit Weeze: Hermann Kamps Werni-gerorde: Ingeborg Eckerlin Wesseling:Willy Krüger Wiesbaden: Gün terFisch Winsen: Erwin Rüdiger Witten:Rudolf Miese Wolfenbüttel: Hein richChristmann Wunstorf: Ingelore Brun -ner Wustrau: Elfriede Albrecht Zwin-genberg: Gerd Dümcke

Spenden anstelle von Blumenund Kränzen im Todesfall

Zuwendungen anstelle von Blu-men und Kränzen für Stiftung

Hamburg: Rudolf Thomas

Ihre Fragen zum Thema »Spenden anstelle ...«

beantwortet Frau Bärbel Dittmar unter Telefon 0561 - 7009 - 312.

272/2010 &Stimme Weg

Seminar in Ysselsteyn (NL)Jugendbegegnungs- & Bildungsstätte

In Ysselsteyn schreiben junge Volksbund-Mitglieder ihre Gedan-ken zum Tabuthema sexuelle Gewalt in Kriegen auf. So entsteht„die Mauer des Sprechens“. (Fotos: Maurice Bonkat)