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KOMPETENZORIENTIERT BILDUNGSSTANDARDS WIRTSCHAFT GESTALTEN 1. SEMESTER ARBEITSBUCH Lindner Fröhlich Krauskopf Diexer 1 Mit Beispielen aus REALEN Wirtschafts- unternehmen verlaghpt .at BW/RW/WR B u s i n e s s f o r B e g i n n e r s SCHULVERSUCH PRAXIS HANDELSSCHULE 2011/12

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KOMPETENZORIENTIERT

BILDUNGSSTANDARDS

WIRTSCHAFTGESTALTEN1. SEMESTER

ARBEITSBUCH

Lindner

Fröhlich

Krauskopf

Diexer

1

Mit Beispielen

aus REALEN Wirtschafts-

unternehmen

verl

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at

BW/RW/WR

Business for BeginnersSCHULVERSUCH

PRAXIS HANDELSSCHULE 2011/12

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Dieses Skriptum wurde für den Schulversuch „Praxis Handelsschule“ 2011/12 konzipiert. Das Autorenteam

und der Verlag möchten damit Lehrer/innen und Schüler/innen an den Schulversuchsstandorten beim

kompetenzorientierten Lehren bzw. Lernen unterstützen.

Dieses Skriptum ist ein Geschenk für alle Lehrer/innen und Schüler/innen, die als Pioniere im Wirtschafts-

unterricht neue Wege gehen wollen. Da die Entwicklungs- und Produktionskosten für neue Unterrichtsma-

terialien sehr hoch sind, kann dieses Skriptum nur als schwarzweiß gedrucktes Buch kostenlos abgegeben

werden. Sobald der Lehrplan für die neue Handelsschule in Kraft tritt, wird „Wirtschaft gestalten“ in Farbe

und mit hochwertiger Bindung erscheinen. Auf der Website des Verlages www.verlaghpt.at können Sie

bereits jetzt im bunten Buch blättern.

Kopierverbot Wir weisen darauf hin, dass das Kopieren zum Schulgebrauch aus diesem Buch verboten ist – § 42 Absatz (6) Urheber-

rechtsgesetz: „Die Befugnis zur Vervielfältigung zum eigenen Schulgebrauch gilt nicht für Werke, die ihrer Beschaffen-

heit und Bezeichnung nach zum Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmt sind.“

Die Autoren und der Verlag bitten, alle Anregungen und Vorschläge, die dieses Schulbuch betreffen, an folgende Adresse

zu senden:

Verlag Hölder-Pichler-Tempsky GmbH & Co. KG

Frankgasse 4

1090 Wien

E-Mail: [email protected]

Bildnachweis: Cover: Fotolia © pokki; S. 2: Fotolia © bluedesign; S. 4: Fotolia © Yuri Arcurs; Fotolia © Markus Bormann; S. 29 f.: Fotolia © V. Yakob-

chuk; Fotolia © arquiplay77; S: 36: Fotolia © Rene Schubert; Fotolia © Max Diesel: Fotolia © Andres Rodriguez; Fotolia © pep-

pi18; Fotolia © lililu; Fotolia © Marina Lohrbach; Fotolia © by-studio; S. 39: Filmbar; S. 42: Fotolia © Mindwalker; S. 49: Autor;

S: 50: Autor; S. 62: Autor; S. 64: Fotolia © Arid Ocean; S. 65: Fotolia © cpauschert; S. 68: Fotolia © Regisser.com; S. 85: Fotolia ©

Scanrail; S. 87: Fotolia © pashabo; S. 88 f.: Autoren; S. 93: Fotolia © THesIMPLIFY; S. 95: Fotolia © Gordon Downey; S. 100: Fo-

tolia © Kzenon; Fotolia © endostock; Fotolia © Andres Rodriguez; Fotolia © Arestov Andrew; S. 101: Fotolia © ArtmannWitte;

S. 102: Katalog Jeep Wrangler; S. 108: Fotolia © Kzenon; Fotolia © endostock; Fotolia © Andres Rodriguez; Autor; S. 109:

Fotolia © GaToR-GFX; S. 111: Fotolia © Kzenon; S. 115: Oberhofer-Stahlbau GesmbH; S. 117: Lindner & Partner Bauträger

GmbH; S. 124: Fot olia © Scanrail; Fotolia © Harald Bolten; Fotolia ©aroitner; S. 139: Fotolia © sborisov; S. 143: Autor; S. 147:

Fotolia © pixelbelichter; S. 153: Fotolia © Helmut Niklas; S. 162: Fotolia © Adam Gregor; S. 166: Fotolia © Leonardo Franko

Schulbuchvergütung/Bildrechte © VBK

1. Auflage 2011 (1,00)

© Verlag Hölder-Pichler-Tempsky GmbH & Co. KG, Wien 2011

Alle Rechte vorbehalten

Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten

Satz: Bernhard Amanshauser, Wien

Druck: MDH-Media GmbH, Wien

ISBN 978-3-230-03665-0

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Johannes LindnerGerald FröhlichPeter KrauskopfBarbara Diexer

Wirtschaft gestalten 1

Arbeitsbuch für BW/RW/WR

1. Semester

Schulversuch „Praxis Handelsschule“ 2011/12

Illustrator: Helmut Pokornig

Verlag Hölder-Pichler-Tempsky GmbH & Co. KGwww.verlaghpt.at

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Den eigenen Weg finden – Schritt für Schritt„Wie setzen Sie Ihr Taschengeld jeden Monat ein?“ oder „Warum kaufen Sie sich nicht alles, was Ihnen gefällt?“ oder „Haben

Sie schon einmal ein Geschäft vereinbart?“ oder „Was machen Sie, wenn ein Produkt kaputt ist, das Sie gekauft haben?“ Alles

Fragen, die etwas mit Wirtschaft zu tun haben. „Wirtschaften“ muss jeder Einzelne von uns, und jeder Einzelne ist auch vom

„Wirtschaften“ in einem größeren Zusammenhang betroffen: in seiner Familie, in Unternehmen, in der Gemeinde oder im

Staat. „Wirtschaften“ gehört zu den grundlegenden Bestandteilen unseres Zusammenlebens. Wenn Sie Wirtschaft verste-

hen, gestalten Sie Ihre eigene Zukunft, im Privaten und auch in Ihrem Berufsleben.

Losgehen und die Orientierung behalten

Im ersten Band der Reihe „Wirtschaft gestalten“ erhalten Sie eine Einführung in die folgenden grundsätzlichen Fragen des

Wirtschaftens:

��� Was hat Wirtschaft mit Ihrem Leben zu tun?

��� Wie funktioniert Wirtschaft(en)?

��� Welche wirtschaftlichen Rechenarten sollten Sie anwenden können?

��� Welche Geschäftsprozesse laufen in Unternehmen ab?

��� Wie können Sie ein Geschäft abschließen?

��� Wie erstellen Sie eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung?

��� Was machen Sie, wenn es ein Problem bei einem Geschäft gibt?

��� Welche Möglichkeiten der Zahlung einer Leistung bestehen?

Vorankommen durch Lernen, Wissen und Handeln

Dieses Arbeitsbuch bietet Ihnen einige Unterstützungen beim Lernen, Beispiele aus realen Unternehmen, viele Arbeits-

aufgaben und eine TOOL BOX. Die TOOL BOX umfasst Werkzeuge, die Ihnen eine Hilfe bei der Bearbeitung verschiedener

Arbeitsaufgaben sein werden. Ziel des Wirtschaftsunterrichts ist es, dass Sie sich persönlich weiterentwickeln und das

Wissen anwenden können.

Das Autor/innenteam wünscht Ihnen viel Energie für das Abenteuer Wirtschaft und freut sich, wenn Sie mit uns in Kontakt

treten wollen (E-Mail: [email protected]).

Johannes Lindner

für das Autor/innenteam

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Inhaltsverzeichnis

1 Wirtschaft geht uns alle an 41.1 Wirtschaft und Bedürfnisse 61.2 Wirtschaften 10

1.3 Wirtschaft und Arbeitsteilung 12

1.4 Geld und Kaufkraft 16

1.5 Markt und Preis 18

1.6 Wohlstand 20

1.7 Internationale Verflechtung 22

1.8 Gerechtigkeit und soziale Marktwirtschaft 24

1.9 Konsens und Ausgleich 26

1.10 Umweltschutz 28

2 (Ein-)Blick in die Zahlenwelt 362.1 Zahlen im Alltag 36

2.2 Die Prozentrechnung im Griff 40

2.3 Vom Sparbuch bis zum Kredit – Zinsrechnung 52

2.4 Währungen – Euro, Dollar, Rubel 56

3 (Ein-)Blick in Unternehmen 643.1 Jedes Produkt muss hergestellt werden 66

3.2 Unternehmen und ihr Umfeld 74

3.3 Auf dem Markt agieren und im Unternehmen entscheiden 78

3.4 Aufträge organisieren und abwickeln 88

3.5 Unternehmen zwischen ökonomischer, ökologischer und sozialer Dimension 92

4 Geschäfte durchführen – Verträge abschließen 1004.1 Vertragswissen – Kaufvertrag rechtlich betrachtet 102

4.2 Bestandteile eines Kaufvertrages 114

4.3 Vereinbarungen im Geschäftsleben mündlich treffen 136

4.4 Vereinbarungen im Geschäftsleben schriftlich treffen 138

TOOL BOX – Inhalte strukturieren und Briefe schreiben 166TOOL BOX 1: Texte lesen und strukturieren 166

TOOL BOX 2: Informationen strukturieren 167

TOOL BOX 3: Mindmapping 170

TOOL BOX 4: Leitfragen zur Analyse von Karikaturen 171

TOOL BOX 5: Tipps für Präsentationen 172

TOOL BOX 6: Formelsammlung Prozentrechnung/Zinsrechnung 173

TOOL BOX 7: Bezugskalkulation 174

TOOL BOX 8: Punktbewertungsverfahren bzw. Scoringmethode 175

TOOL BOX: Grundsätze für Geschäftsbriefe 176

TOOL BOX 10: Geschäftsbriefe in der Praxis 177

TOOL BOX 11: Business-Lexikon – Die wichtigsten Begriffe für den (elektronischen) Geschäftsverkehr 178

TOOL BOX 12: Zehn Merkmale von sicherem Online-Shopping 179

ABC der Betriebswirtschaft 180

Ihr Arbeitsbuch für das Sommersemester wird folgende Kapitel enthalten:

��� Zahlungen – Umgang mit Geld

��� Aufzeichnungen führen und Gewinne ermitteln

��� Probleme beim Kaufvertrag

��� Unternehmen als Ganzes betrachten

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„Die Wirtschaft wird uns zunächst dadurch kundgetan, dass wir sie erfahren und erleben.“

Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können

�� erkennen, wie viel unser tägliches Leben mit Wirtschaft zu tun hat,

�� die Auswirkungen des Wirtschaftens auf unser Leben einschätzen,

�� den Zusammenhang von knappen Ressourcen und Gütern kennen,

�� das ökonomische Prinzip erklären und

�� die Grundprinzipien der österreichischen Wirtschaftsordnung verstehen.

„Die Zahl der Arbeitslosen ist zurückgegangen – das liegt an der verbesserten Wirtschaftslage!“ oder „Der Preis für Benzin

wird weiter steigen, da Erdöl immer knapper wird bzw. der Abbau immer teurer.“ oder „Dietrich Mateschitz ist einer der er-

folgreichsten österreichischen Unternehmer des letzten Jahrzehnts, er hat innerhalb einiger Jahren sein Unternehmen Red

Bull zum Weltmarktführer ausgebaut, weil er immer gut gewirtschaftet hat.“ Solche Schlagzeilen haben Sie sicher schon ge-

hört. Was Wirtschaft ist und wie sie sich entwickelt – das geht uns alle an. Wir alle sind ein Teil der Wirtschaft und Wirtschaft

ist ein Teil unseres Lebens, ob man will oder nicht. Doch man kann nur sinnvoll mit etwas umgehen, das man auch in den

Grundzügen versteht. Deshalb sollte jeder über eine Basis an Wirtschaftskompetenzen verfügen.

Überall und zu allen Zeiten haben Menschen gearbeitet, ihre Nahrung gesammelt oder produziert, miteinander gehandelt

und kooperiert. In irgendeiner Form haben sie mit dem Vorhandenen so klug wie möglich auskommen müssen – d. h.

„wirtschaften“ – um dadurch ihren Lebensstandard zu verbessern. Die Art des Wirtschaftens hat sich über die Jahrhunderte

hinweg sehr verändert. Gemeinschaften und Gesellschaften ohne Wirtschaft sind einfach nicht denkbar und könnten auch

gar nicht bestehen.

Eines ist sicher, damit die Wirtschaft gut funktioniert, braucht es viele engagierte Menschen und gute Geschäftsideen. Die

österreichische Wirtschaft ist sehr erfolgreich, noch nie war der Lebensstandard von so vielen Menschen so hoch wie heu-

te. Trotzdem wird viel diskutiert, was zeichnet den Erfolg der Wirtschaft aus? Warum gibt es trotz des Reichtums Armut in

Österreich? Wie läuft es mit der Wirtschaft in anderen Ländern?

Vieles – und so auch die Wirtschaft – ist einfacher zu verstehen, wenn man die Zusammenhänge zu seinem täglichen

Leben herstellt. Jeder hat täglich mit der Wirtschaft zu tun. Bereits Kinder erhalten eigenes Geld – das Taschengeld – und

können so an der beliebtesten Form des Wirtschaftslebens teilnehmen, am Konsum. Betrachten wir zunächst Ihre Erfah-

rungen mit Wirtschaft(en).

Zie

le

11 Wirtschaft geht uns alle an

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Wirtschaft geht uns alle an 5

Arbeitsaufgabe 1: ABC-Liste zu „Was ist für mich Wirtschaft?“

Notieren Sie spontan von A bis Z – wie beim Spiel

„Stadt-Land-Fluss“ – alles, was Ihnen zur Frage: „Was

ist für mich Wirtschaft?“ einfällt.

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Q

R

S

T

U

V

W

X

Y

Z

Aufgabe

WWW

Früher hat man zu einem Gasthaus auch Wirt-

schaft gesagt. Den „Wirt“ kennen wir noch alle. Ein Wirt ist ein Mensch, der

sich um das Wohl eines anderen sorgt. Ganz allgemein bedeutet es: jemandes Bedarf decken.

Wir leben leider nicht im Schla-raffenland, wo jeder Wunsch erfüllt

werden kann. Wirtschaft(en) ist daher die Antwort der Gesellschaft auf diese Erfahrung: Wege zu finden, mit den vor-handenen Ressourcen die Wünsche der

Menschen zu erfüllen.

Clemens bekommt öfters zu hören: „Was hast du

denn da für a Wirtschaft g’macht? Räum’ endlich dein Zimmer auf!“ Hier wird unter Wirtschaft Unordnung verstan-den. Wirtschaft ist für manche halt ein

Durcheinander. ;-)

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1.1 Wirtschaft und Bedürfnisse

Arbeitsaufgabe 2: Was wünschen Sie sich? Was leisten Sie sich wirklich?

Es gibt einen Unterschied zwischen unseren Wünschen (= Bedürfnissen) und dem, was wir wirklich kaufen können.

Wir müssen mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, haushalten. Aufgabe

Für die eigene Wohnung und die Energiekosten geben die Österreicher/innen rund 1/3

der Haushaltseinnahmen aus.

Verkehrsmittel: Die zweitgrößte Position mit 15 % der Haus-haltsausgaben sind Kosten für Verkehr, womit vor allem das ei-gene Auto gemeint ist. Wer mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, hat niedrigere Kosten.

Ein Bedürfnis ist der Wunsch, ein Mangelgefühl zu beseitigen – z. B. Müdigkeit oder Hunger. Bedürfnisse können unter-schieden werden in Existenzbedürfnisse (z. B. Nahrung, Kleidung, Wohnung), Kulturbedürfnisse (z. B. Kino, Sport, Literatur) und Luxusbedürfnisse (z. B. Schmuck, Swimmingpool). Unter Bedarf versteht man jene Bedürfnisse, für die Sie auch das Geld (d. h. die Kaufkraft) haben. Allerdings kaufen Sie dann doch nicht alles. Alles, was Sie kaufen, d. h. jene Bedürfnisse, die am Markt wirksam werden, nennt man Nachfrage. Das Angebot am Markt umfasst Wirtschaftsgüter, d. h. Sachgüter, Dienstleistungen und Rechte.

Ein Bedürfnis ist der Wunsch, ein Mangelgefühl zu beseitigen – z. B. Müdigkeit oder Hunger. Bedürfnisse können unter-schieden werden in Existenzbedürfnisse (z. B. Nahrung, Kleidung, Wohnung), Kulturbedürfnisse (z. B. Kino, Sport, Literatur) und Luxusbedürfnisse (z. B. Schmuck, Swimmingpool). Unter Bedarf versteht man jene Bedürfnisse, für die Sie auch das f

Geld (d. h. die Kaufkraft) haben. Allerdings kaufen Sie dann doch nicht alles. Alles, was Sie kaufen, d. h. jene Bedürfnisse, die am Markt wirksam werden, nennt man Nachfrage. Das Angebot am Markt umfasst Wirtschaftsgüter, d. h. Sachgüter, Dienstleistungen und Rechte.

a) Was wünschen Sie sich? Erstellen Sie eine Liste

mit fünf Bedürfnissen, die Sie haben.

b) Sammeln Sie an der Tafel alle Bedürfnisse, die

Ihre Schulkollegen/-kolleginnen haben. No-

tieren Sie jene Bedürfnisse, die am häufigsten

genannt werden.

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Wirtschaft geht uns alle an 7

Wirtschaften ist stark verbunden mit Sparsamkeit, mit Planung und Verantwortung. Dazu gehört es, die vorhanden Mittel (z. B. Rohstoffe) nicht zu verschwenden, sondern sie sinnvoll einzusetzen. Ob die Wirtschaft als erfolgreich wahr-genommen wird, hängt davon ab, ob man persönlich auch ausreichend profitiert. Wirtschaft wird nicht an den durch sie erfüllten, sondern an den von ihr versprochenen unerfüllten Wünschen gemessen.

Wirtschaften ist stark verbunden mit Sparsamkeit, mit Planung und Verantwortung. Dazu gehört es, die vorhanden Mittel (z. B. Rohstoffe) nicht zu verschwenden, sondern sie sinnvoll einzusetzen. Ob die Wirtschaft als erfolgreich wahr-genommen wird, hängt davon ab, ob man persönlich auch ausreichend profitiert. Wirtschaft wird nicht an den durchsie erfüllten, sondern an den von ihr versprochenen unerfüllten Wünschen gemessen.

Inflation: Der Binnenwert des Geldes gibt an, wie viel Sie sich kaufen können. Steigt das Preisniveau in Österreich, dann nimmt die Kauf-kraft unseres Geldes ab – man spricht von Infla-tion.

Inflation: Der Binnenwert des Geldes gibt an, wie viel Sie sich kaufen können. Steigt das Preisniveau in Österreich, dann nimmt die Kauf-kraft unseres Geldes ab – man spricht von Infla-tion.

Ohne Essen geht es nicht, die Kosten dafür sind sehr unterschiedlich: vom Selbstkochen, guten Restau-rants bis zum Fast Food. Zu Hause zu kochen ist am preisgünstigsten, daher sollte jeder kochen können. ;-)

Kleidung, Körperpflege und Sport: Jugendliche geben viel Geld für Modeartikel aus. Es stellt sich die Frage: „Ist modische Markenkleidung ein Existenzbedürfnis oder doch Luxus?“

Handy, Internet: Kaum etwas ist bei Jugendlichen beliebter als die Beschäftigung mit dem Handy und dem Internet. Die Angebote von den Unternehmen sind sehr unterschiedlich, der Kostenüberblick ist daher wichtig.

c) Markieren Sie mit einem Rufzeichen jene Bedürfnisse, die unbedingt erfüllt werden müssen.

d) Unterstreichen Sie jene Bedürfnisse, die Sie auch wirklich am Markt nachfragen (= Bedarf ), weil Sie über die notwendigen Mittel (= Kauf-kraft), z. B. Taschengeld, zum Kauf verfügen.

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„Wer nicht rechnen kann, muss damit rechnen,am Ende mehr zu bezahlen.“

Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können

�� einen Bezug zwischen Zahlen im Alltag und der Wirtschaft herstellen,

�� sicher die Grundrechnungsarten anwenden,

�� Ergebnisse zuverlässig schätzen,

�� fehlerfrei einfache Prozent- und Zinsrechnungen durchführen,

�� Währungsumrechnungen durchführen.

2.1 Zahlen im Alltag

In unserem Leben spielen Zahlen eine große Rolle – auch wenn man manch-

mal darüber gar nicht glücklich ist. Viele Gespräche drehen sich um Zahlen:

Wie alt bist du? Wie viel PS hat dein Auto? Wie viel kostet das? Wie viel Ta-

schengeld bekommst du? Wie viel verdienst du? Wie groß ist deine Woh-

nung? Wie viel Miete musst du dafür bezahlen?

Somit kann man sich Zahlen nicht entziehen und sollte sie demnach im Griff haben. Um mit Zahlen umgehen zu können,

müssen die Grundrechnungsarten sicher angewendet werden können. Diese begleiten uns sowohl im Privatleben als

auch später im Beruf.

Bei allen Berechnungen sollte man das Ergebnis zunächst schätzen, um so ein Gefühl für das ungefähre Resultat zu be-

kommen. Besteht dann bei der genauen Berechnung ein zu großer Unterschied zur Schätzung, sollte die Berechnung zur

Sicherheit noch einmal durchgeführt werden.

(Ein-)Blick in die Zahlenwelt

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400unterschiedliche

MMoMMMMMMMMM biltelefontarife innnnn nn n n n n Österreich

16 0016,00 bis

30,00 EURmonatlich

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3,3333333333333333333333333333333333333 33333333333333333333333,3333333333333333333333333Millionen

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18.300EUR mittleres

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(Ein-)Blick in die Zahlenwelt 37

Tipps zum Schätzen und Berechnen

Addition

+

Subtraktion

Beispiel Auf Ihrem Sparbuch wird ein Guthaben von

2.659,54 EUR ausgewiesen. Sie haben das gan-

ze Jahr Kleingeld in einer Dose gesammelt und

diese jetzt zur Bank getragen. Der Zählautomat

weist einen Betrag von 319,42 EUR aus. Wie

hoch ist das Guthaben auf Ihrem Sparbuch,

wenn Sie den gesamten Betrag einzahlen?

Beim Verkauf alter Sachen auf einem Floh-

markt haben Sie in Summe 131,50 EUR einge-

nommen. Jetzt wollen Sie sich neue Spezial-

kopfhörer für den mp3-Player um 84,95 EUR

kaufen. Wie viel Geld bleibt Ihnen noch für

andere Einkäufe übrig?

1. Runden Guthaben gerundet

Kleingeld gerundet

2.700,00

300,00

Einnahmen gerundet

Kopfhörer gerundet

130,00

80,00

2. Schätzen 2.700 + 300 = 3.000 130 – 80 = 50

3. Exakt berechnen und

mit Schätzung ver-

gleichen

2.659,54

319,42

2.978,96

131,50

– 84,95

46,55

Multiplikation

×

Beispiel Für Ihr neues Zimmer benötigen Sie einen neuen Holzboden. Die Fläche beträgt insgesamt

13,48 m2. Ein m2 kostet 36,99 EUR. Wie viel müssen Sie für den Holzboden bezahlen?

(Hinweis: Der Verschnitt soll hier ausnahmsweise nicht berücksichtigt werden.)

1. Runden Fläche gerundet

m2-Preis gerundet

13

40

2. Schätzen 40 ×10 = 400

40 × 3 = 120

≈ 520

3. Exakt berechnen und

mit Schätzung ver-

gleichen

36,99 × 13,48

3699

11097

14796

29592

498,6252

Es sind 498,63 EUR zu bezahlen.

Möchte man die Anzahl der Stellen hinter dem

Komma ermitteln, kann man sich eines einfa-

chen Tricks bedienen: Das Ergebnis hat immer

so viele Stellen hinter dem Komma, wie die Dezi-

malzahlen in der Angabe (hier 2 + 2 = 4).

Arbeitsaufgabe 1: Schätzungen bei Additionen, Subtraktionen und Multiplikationen

Schätzen Sie bei den folgenden Multiplikationen das Ergebnis und überprüfen Sie im Anschluss die Richtigkeit durch

exakte Berechnung.

134,56

1.289,30

588,79

9.258,30

1.274,98

188,91

5.395

– 2.486

– 1.007

12.389,23

– 4.286,58

– 689,50

– 1.312,91

145,50 × 37,80 ≈ 1,49 × 6 × 5 ≈

Aufgabe

SS

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Division

÷

Beispiel Auf einer Download-Plattform für Musik haben Sie jede Menge Lieder Ihrer Lieblings-

sängerin gefunden. Der Download eines Liedes kostet 0,84 EUR. Sie verfügen über ein

Budget von 32,45 EUR. Wie viele Lieder können Sie herunterladen? (1 Dezimalstelle)

1. Runden Preis pro Lied gerundet

Budget gerundet

1,00

30,00

2. Schätzen 30 ÷ 1 = 30

3. Stellenwert bestimmen 0,84

32,45 ÷ 0,84 = . . , . .

Dividend Divisor

1. Man schreibt die Zahl, durch die dividiert werden soll (Divisor) ohne Berücksichti-

gung des Kommas, so über die Zahl, die dividiert werden soll (Dividend), dass sie das

erste Mal enthalten ist.

2. Man überprüft, über welcher Stelle die Einer-Stelle des Divisors steht.

3. Durch diese Stelle ergibt sich der Stellenwert. Hier ist es die 10er-Stelle.

4. Exakt berechnen und mit

Schätzung vergleichen

0,84

32,45 ÷ 0,84 = 38,6

7 25

530

26

Es können 38 Lieder heruntergeladen werden.

Arbeitsaufgabe 2: Bestimmung des Stellenwerts

Bestimmen Sie in den folgenden Fällen den Stellenwert. Markieren Sie die entsprechende Stelle und schätzen Sie das

Ergebnis.

322,45 ÷ 29,33 ≈ 135.379,09 ÷ 14,96 ≈ 0,094 ÷ 34,4 ≈

19.503,35 ÷ 783,99 ≈ 741,55 ÷ 0,87 ≈ 728.392,9 ÷ 38,49 ≈

Arbeitsaufgabe 3: Grundrechnungsarten

Ermitteln Sie ausgehend von der Getränkekarte der Filmbar (www.filmbar.at) die Ergebnisse zu den folgenden Auf-

gabenstellungen.

a) Wie hoch ist der Verkaufspreis für 1 Liter Kombucha Cranberry? (2 Dezimalstellen)

b) Wie hoch ist der Verkaufspreis für 1 Liter Rauch Fruchtsaft? (2 Dez.)

c) Einer Ihrer Freunde hat zehn Euro in seiner Hosentasche. Wie viele Arizona Eistees kann er sich kaufen und wie viel

Geld hat er dann noch zur Verfügung?

3

32

Aufgabe

BB

Aufgabe

EE

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(Ein-)Blick in die Zahlenwelt 39

d) Wie viel müssen Sie bezahlen, wenn Sie

folgende Getränke konsumiert haben?

1 Afri Cola

1 Almdudler

1 direkt gepresster Orangensaft

e) Sie bezahlen mit einem 20,00 Euro-Schein

und geben ausnahmsweise kein Trink-

geld. Wie viel Geld bekommen Sie zurück?

f ) Ihre Freundin hat es geschafft, über den

ganzen Nachmittag verteilt vier Gläser mit

gespritzten Rauch Fruchtsäften zu trinken

(jeweils 0,3 l). Wie viel muss sie dafür be-

zahlen, wenn jeweils zwei mit Soda und

zwei mit Leitungswasser „gespritzt“ wur-

den?

g) Von der Schankanlage bis zu Ihrem Tisch

sind exakt 8,5 Meter zurückzulegen. Wie

viele Kilometer hat der Kellner für Sie zu-

rückgelegt, wenn er die Strecke insgesamt

12-mal gegangen ist?

h) Soda-Himbeer und Soda-Zitrone schei-

nen auf der Karte einmal als Jugendge-

tränk (0,5 l) und einmal als „normales“

Getränk (0,3 l) auf. Wie hoch ist der Preis-

unterschied in EUR bei einem Liter?

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40

2.2 Die Prozentrechnung im Griff

Spätestens wenn im Handel der Ausverkauf beginnt, ist man mit der Prozentrechnung konfrontiert und sollte sie auch si-

cher beherrschen, um Preise bzw. Ersparnis ermitteln zu können. Die Prozentrechnung kommt aber auch in vielen anderen

Bereichen zum Einsatz. Lohn- und Gehaltserhöhungen werden ebenso in Prozent angegeben wie Preiserhöhungen bzw.

-senkungen, die Arbeitslosenrate und die Ergebnisse von Befragungen.

59 % der Jugendlichen

blicken ihrer Zukunft

zuversichtlich entgegen

Quelle: Shell Jugendstudie 2010

SALE!Schlussverkauf Solde SaldoVenta Výprodej Vásár Výpredaj

55

b

– 50 %–

Arbeitslosenrate im EU-Durchschnitt bei 9,6 %

Löhne steigen um 2,2 %

Bei der Prozentrechnung handelt es sich um eine spezielle Art der Bruchrechnung, bei der ein Ganzes in 100 Teile zerlegt

wird. Somit kann man anstelle von Hundertstel auch von Prozent sprechen. Prozent können natürlich auch als Dezimalzahl

(20 % = 20/100 = 0,2) dargestellt werden.

Bei der Prozentrechnung kommen folgende Rechengrößen vor:

��� Grundwert (G) oder Basiswert: stellt das Ganze dar und entspricht somit 100 %

��� Prozentsatz (p): Anzahl der Hundertstel (z. B. 10 %)

��� Prozentwert (P): Wert der Hundertstel (z. B. 140,00 EUR, 30 kg, 400 Personen, …)

Beispiele aus der Prozentrechnung können auf folgende Arten gelöst werden:

��� mittels Schlussrechnung��� mit Hilfe des Kettensatzes��� mit Faktoren��� mit Formeln (siehe TOOL BOX 6)

Arbeitsaufgabe 4: Umrechnung von Brüchen/Prozent/Dezimalzahlen

Ergänzen Sie die jeweils fehlenden Brüche/Prozent/Dezimalzahlen. Wenn es sich um Brüche handelt, kürzen Sie bitte

so weit wie möglich. Das erste Beispiel wurde für Sie bereits gelöst.

Bruch Prozent Dezimalzahl

a) 20

= 1

100 520 % 0,2

b)1

4

c) 10 %

d) 0,5

e)1

3

f ) 15 %

g) 0,125

Aufgabe

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(Ein-)Blick in die Zahlenwelt 41

2.2.1 Lösung von einfachen Beispielen aus der Prozentrechnung

Die Vorgehensweise bei der Lösung von Aufgabenstellungen aus der Prozentrechnung ist immer gleich.

Schritt 4:

exakte Berechnung des

ErgebnissesSchritt 3:

Schätzung des Ergebnisses

Schritt 2:

Formulierung der Schluss-

rechnung bzw. des Ketten-

satzes

Schritt 1:

Welche Größen sind gege-

ben?

Sie möchten unbedingt ein neues Snowboard für den nächsten Winter kaufen. Der Preis für

das Objekt der Begierde beträgt 300,00 EUR. Weil eine Ihrer besten Freundinnen in einem

Sportgeschäft arbeitet, in dem es genau dieses Snowboard gibt, bekommen Sie einen Preis-

nachlass in der Höhe von 20 %. Wie hoch ist der Preisnachlass in EUR?

100 %

Schritt 1: Welche Größen sind gegeben?In diesem Fall ist der Grundwert (Basiswert) in der Höhe von 300,00 EUR ge-

geben. Dieser entspricht 100 %. Zusätzlich ist auch der Prozentsatz (20 %) ge-

geben.

20 %

80%

Schritt 2: Formulierung der SchlussrechnungBei der Formulierung der Schlussrechnung ist immer darauf zu achten, dass

jeweils die gleichen Einheiten untereinander stehen.

300 EUR …….. 100 %

x EUR …….. 20 %

Schritt 3: Schätzung des ErgebnissesDa in diesem Fall die Zahlen sehr einfach sind, ist auch die Schätzung des Ergebnisses kein Problem. Zehn Prozent von

300,00 EUR entsprechen 30,00 EUR, somit sind 20 % 60,00 EUR.

Schritt 4: Exakte Berechnung des ErgebnissesFür die exakte Berechnung wird nun die Schlussrechnung (wie bereits in der Unterstufe erlernt) aus Schritt 2 aufgelöst.

x : 20 = 300 : 100Die gesuchte Größe x verhält sich zu 20 genauso wie 300 zu 100. (Es liegt bei

Prozentrechnungen immer ein direkter Schluss vor.)

x × 100 = 20 × 300Produkt der Außenglieder = Produkt der Innenglieder (Auflösung des Verhält-

nisses)

x = 20 x 300

100

Die Gleichung wird umgeformt (durch 100 dividiert) und man erhält die ge-

suchte Größe.

x = 60 EURDie Ersparnis beträgt 60,00 EUR.

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64

„Die Bausteine zum Erfolg sind die Liebe zum Produkt, die Freude an der Arbeit, die Risikobereitschaft und die Achtung der Mitarbeiter.“

Arnold Schmied, Gründer des Unternehmens Silhouette

Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können

�� die Begriffe Betrieb und Unternehmen voneinander abgrenzen,

�� Unternehmen aus Ihrer Region und Österreich kennen,

�� erklären, was man unter den Wirtschaftssektoren versteht.

Im modernen Sprachgebrauch werden die Wörter Betrieb und Unternehmen meist gleichbedeutend verwendet. Streng

genommen ist mit Betrieb aber nur eine bestimmte Produktionsstätte gemeint. Ein Unternehmen kann also aus mehreren

Betrieben bestehen.

Das Unternehmen Agrana produziert Zucker, Stärke (z. B. für Biokraftstoff ) und Fruchtkonzentrate (z. B. für Apfelsäfte)

und beschäftigt über 8000 Mitarbeiter/innen an 55 Betriebsstätten weltweit.

In Österreich sind rund 450 000 Personen Unternehmer/innen, d. h., sie sind Eigentümer eines Unternehmens. Es sind fast

99,5 % aller Unternehmen kleine oder mittlere Unternehmen (KMU), d. h., sie beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter/

innen. Neben den profitorientierten Unternehmen gibt es auch viele Non-Profit-Unternehmen (z. B. Freiwillige Feuerwehr,

Caritas, Gewerkschaft), d. h. Unternehmen (auch oft Organisationen genannt), die ein soziales, politisches oder kulturelles

Ziel verfolgen (ohne Gewinnabsicht).

Unternehmen können drei Wirtschaftssektoren zugeordnet werden. Ein Unternehmen ist eine Wirtschaftseinheit, ��� in der Rohstoffe gewonnen werden: Primärsektor bzw. Urproduktion, z. B. Land- und Forstwirtschaft, ��� in der Güter hergestellt werden: Sekundärsektor bzw. Produktion, z. B. Gewerbe, Stahlindustrie oder��� in der Dienstleistungen angeboten werden: Tertiärsektor bzw. Dienstleistungen, z. B. Steuerberater, Tennis-trainer, Friseur, Handyhändler oder Netzanbieter.

Unternehmen können drei Wirtschaftssektoren zugeordnet werden. Ein Unternehmen ist eine Wirtschaftseinheit, � in der Rohstoffe gewonnen werden: Primärsektor bzw. Urproduktion, z. B. Land- und Forstwirtschaft, � in der Güter hergestellt werden: Sekundärsektor bzw. Produktion, z. B. Gewerbe, Stahlindustrie oder� in der Dienstleistungen angeboten werden: Tertiärsektor bzw. Dienstleistungen, z. B. Steuerberater, Tennis-

trainer, Friseur, Handyhändler oder Netzanbieter.

Zie

le

PraxisPraxiPr

(Ein-)Blick in Unternehmen

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(Ein-)Blick in Unternehmen 65

Arbeitsaufgabe 1: Unternehmen made in Austria

a) Nennen Sie zumindest drei Unternehmen und zeigen Sie auf, was die Geschäftsausrichtung des Unternehmens ist.

b) Kennen Sie die Unternehmen der oben abgebildeten Logos? Was für eine Geschäftsidee haben die Unternehmen?

Wie wird die Leistung dieser Unternehmen erbracht?

c) Recherchieren Sie, ob die genannten Unternehmen Profit- oder Non-Profit-Unternehmen bzw. KMU sind. Ordnen

Sie die Unternehmen auch einem Wirtschaftssektor zu.

Aufgabe

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76

Trends der Umweltsphären und Ziele und Erwartungen der Anspruchsgruppen am Beispiel der Konditorei Glawatsch

Die Konditorei Glawatsch liegt in Graz und ist eine der beliebtesten Stadtkonditoreien. Das

Unternehmen hat sich auf regionale Süßigkeiten spezialisiert und sich damit in einer Markt-

nische gut positioniert. Die Konditorei wurde in den 1960er Jahren vom Großvater des heu-

tigen Eigentümers Wilhelm Glawatsch gegründet und befindet sich nun seit drei Generatio-

nen im Familienbesitz. Das Unternehmen war über alle Jahre hinweg profitabel.

Konkurrenten

Öffentlichkeit

Staat

Lieferanten/Partner

Gesellschaft

z. B. Steigerung des Gesundheitsbewusstseins und

von „Wellness“, mehr Allergien, Fair Trade wird wichti-

ger, mehr Singles

Natur

z. B. Umweltschonung, d. h. jahreszeitbezogene

Rohstoffe für das Backen, Vermeidung von gentech-

nikbelasteten Rohstoffen

Technologie

z. B. neue Öfen und neu Zubereitungsmethoden

Wirtschaft

z. B. mehr Wettbewerb durch Kaffeehäuser und

Restaurants sowie Fertigware im Supermarkt, wirt-

schaftliche Situation dämpft den Tortenkonsum

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(Ein-)Blick in Unternehmen 77

Arbeitsaufgabe 9: Erwartungen der Anspruchsgruppen

Überlegen Sie die Erwartungen der jeweiligen Anspruchsgruppen gegenüber dem

Unternehmen. Notieren Sie jeweils zumindest zwei Erwartungen.Aufgabe

Kapitalgeber

Kunden

Mitarbeiter/innen

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100

„Ich habe Vertrag!“����������������������� ������� �������

Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können

�� komplette Ein- und Verkaufsprozesse in der Wirtschaftspraxis abwickeln,

�� Kaufverträge analysieren sowie betriebswirtschaftlich und rechtlich beurteilen,

�� Vertragswissen im Privat- und Berufsleben situationsadäquat anwenden.

Sicher kennen Sie viele verschiedene Varianten von Verträgen, z. B. Kauf-, Miet-, Kredit-, Tausch-, Arbeitsvertrag. Einer der

häufigsten ist wohl der Kaufvertrag. Egal ob Privatperson oder Unternehmer, Erwachsener oder Jugendlicher, wir schließen

täglich – meist mehrere – Kaufverträge ab.

Beispiele für Kaufverträge in der Praxis

Ein Elektrohändler kauft bei einem Produzenten Flatscreens ein.

Ein Tischler bestellt Holzplatten bei seinem Lieferanten.

Der Autohändler Piltz muss wieder Ersatzmaterialien und neue Reifen einkaufen.

Diese Kaufverträge kommen zwischen Unternehmen zustande.

Sie kaufen in einem Geschäft neue Schuhe oder Kleidung ein.

Sie bestellen telefonisch eine Pizza oder kaufen im Webshop einen mp3-Player.

In der Pause holen Sie sich einen Müsliriegel aus dem Schulbuffet.

Diese Kaufverträge kommen zwischen einem Unternehmen und einer Privatperson (Konsumenten) zustande.

Eine Privatperson verkauft einer anderen Privatperson ein Haus oder ein Gebrauchtauto.

Sie verkaufen Ihrer Schulfreundin Ihren Taschenrechner.

Sie verkaufen (zum ersten Mal) etwas auf eBay.

Diese Kaufverträge kommen zwischen Privatpersonen zustande.

Geschäfte durchführen – Verträge abschließen

Zie

le

PraxisPraxiPr

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Geschäfte durchführen – Verträge abschließen 101

Arbeitsaufgabe 1: Welche Kaufverträge schließe ich ab?

a) Welche Kaufverträge haben Sie in der letzten Woche abgeschlossen?

b) Welche Kaufverträge haben Sie oder Ihr Erziehungsberechtigter für Sie im letzten Jahr abgeschlossen?

c) Welche Verträge werden Sie sicherlich in Ihrem späteren Leben abschließen? Denken Sie an Ihren Bedarf an Woh-

nen, Arbeiten, Finanzieren von Anschaffungen etc.

Wie kommt nun ein Kaufvertrag konkret zustande, wenn Sie z. B. im Schulbuffet oder in einem kleinen Lebens-

mittelgeschäft einkaufen?

Anfrage:

„Ich möchte gerne eine Wurstsemmel, ein Getränk und eine Schokolade.“

Bestellung:

„Ich nehme 1 Extrawurstsemmel, 2 Dosen Fruchtsaft und

1 Schokoriegel.“

Zahlung:

„Bitte sehr, hier sind 3,20 €.“

Angebot:

„Ich hätte Extrawurst- oder Pikantwurstsemmeln zu 1,20 €/Stk., verschiedene Fruchtsäfte in Dosen

zu 0,75 € und Schokoriegel zu 0,50 €.“

Lieferung und Rechnung:

„Danke! Ich habe Ihnen alles in einem Sackerl zusammengepackt. Und hier ist

die Rechnung.“

Auftragsbestätigung:

„Gerne, also 1 Extrawurstsemmel, 2 Dosen Fruchtsaft und

1 Schokoriegel. Das macht zusammen 3,20 €.“

Hier kommt der Kaufvertrag zustande, indem der Verkäufer seine Ware anbietet (= Angebot) und der Käufer diese bestellt

(= Bestellung). Ein Kaufvertrag kommt immer dann zustande, wenn jemand erklärt, etwas Bestimmtes zu einem bestimm-

ten Preis verkaufen zu wollen, und ein anderer erklärt, genau dies zu diesem Preis kaufen zu wollen.

Will der Verkäufer verkaufen und der Käufer zu den gleichen Bedingungen kaufen, liegt eine übereinstimmende

Willenserklärung vor und der Kaufvertrag kommt zustande. Nun müssen beide den Vertrag einhalten, also der Verkäufer die richtige Ware liefern und der Käufer den vereinbarten Preis zahlen.

Will der Verkäufer verkaufen und der Käufer zu den gleichen Bedingungen kaufen, liegt eine übereinstimmende

Willenserklärung vor und der Kaufvertrag kommt zustande. Nun müssen beide den Vertrag einhalten, also der Verkäufer die richtige Ware liefern und der Käufer den vereinbarten Preis zahlen.

Natürlich müssen sich Verkäufer und Käufer nicht persönlich treffen, sondern können auch mittels Briefen oder E-Mails mit

ihrem Geschäftspartner (Kauf-)Verträge abschließen.

Wie ein Kaufvertrag zwischen Unternehmen abgeschlossen wird

Ein Bauunternehmer lässt sich ein Angebot über 500 Kunststoffrohre von einem Rohr-

hersteller per E-Mail senden und schickt eine Bestellung per Post an ihn zurück.

Der Kaufvertrag kommt hier durch das schriftliche Angebot und die schriftliche Bestel-

lung zustande, wenn diese mit dem Angebot übereinstimmt (Kaufvertrag = übereinstim-

mende Willenserklärung).

Aufgabe

aa

PraxisPraxiPr

PraxisPraxiPr

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4.1.3 Welche Gesetze gelten beim Kaufvertrag?

Damit Verkäufer und Käufer nicht alles selber regeln müssen und unfaire Vereinbarungen möglichst verhindert werden,

gelten verschiedene Gesetze bei Verträgen.

Zwischen

Privaten

C2C (consumer to consumer)

Zwischen

Unternehmen

B2B (business to business)

Zwischen

Unternehmen

und Privaten

B2C (business to consumer)

Beispiele für Fragen, die das Gesetz lösen kann:

ABGB Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch� Gilt für alle und regelt fast alles vom Kaufvertrag bis zur Erb-

schaft!

Was ist ein Vertrag bzw. Kaufvertrag?Ab welchem Alter darf ein Vertrag abge-schlossen werden?Wie lange besteht Gewährleistung, wenn eine Sache mangelhaft ist?

Diese Gesetze betreffen nicht Verträge zwischen Privatpersonen.

UGB Unternehmensgesetzbuch� Gilt für Unternehmen

(Für internationale Verträge gilt das UN-Kaufrecht.)

Was muss auf einem Geschäftspapier stehen?Wie muss die Buchhaltung geführt werden?Welche Verzugszinsen darf man verlangen, wenn ein Unternehmen nicht zahlt?

UStG Umsatzsteuergesetz� Regelt die Umsatzsteuer, die Unterneh-

men an das Finanzamt zahlen müssen

Was muss auf einer Rechnung stehen?Wie hoch ist die Umsatzsteuer?Wer muss keine Umsatzsteuer zahlen?

ECG E-Commerce Gesetz� Gilt bei Geschäften im Internet

Welche Angaben müssen auf der Homepage eines Unternehmens stehen?Welche Vorschriften muss ein Unternehmen bei einem Webshop beachten?Darf ein Schweizer auf einem österreichi-schen Webshop einkaufen?

Dieses Gesetz betrifft nicht Ver-träge zwischen zwei Unternehmen, da hier kein spezieller Schutz erforderlich ist.

KSchG Konsumenten-schutzgesetz� Zusätzliche Rech-

te für Konsumen-ten

Von welchen Käufen darf man zurücktreten?Welche „kleingedruckten“ Vertragsklauseln sind ungültig?Muss ein italienisches Unternehmen einen Konsumenten in Österreich oder in Italien klagen?

Es gibt viele weitere Gesetze, die den Geschäftsverkehr regeln, z. B. Preisauszeichnungsge-setz, Patentgesetz, Produkthaftungsgesetz, GmbH-Gesetz

��� Für alle gilt das ABGB, das wichtige Regelungen für das Privat- und Wirtschaftsleben enthält. Viele Regelun-gen davon betreffen (Kauf-)Verträge, z. B. ab wann ein Vertrag gilt.

��� Für Unternehmen gelten zusätzlich strengere Gesetze, z. B. UGB, UStG, ECG und zwar egal, ob das Unter-nehmen Geschäfte mit Konsumenten oder anderen Unternehmen abschließt.

��� Verkaufen Unternehmen etwas an Konsumenten, gelten noch zusätzliche Gesetze z. B. das Konsumen-

tenschutzgesetz (KSchG), damit der Konsument mehr Rechte hat (z. B. gewisse Rücktrittsrechte), da er sich rechtlich schlechter auskennt als Unternehmer.

� Für alle gilt das ABGB, das wichtige Regelungen für das Privat- und Wirtschaftsleben enthält. Viele Regelun-gen davon betreffen (Kauf-)Verträge, z. B. ab wann ein Vertrag gilt.

� Für Unternehmen gelten zusätzlich strengere Gesetze, z. B. UGB, UStG, ECG und zwar egal, ob das Unter-nehmen Geschäfte mit Konsumenten oder anderen Unternehmen abschließt.

� Verkaufen Unternehmen etwas an Konsumenten, gelten noch zusätzliche Gesetze z. B. das Konsumen-

tenschutzgesetz (KSchG), damit der Konsument mehr Rechte hat (z. B. gewisse Rücktrittsrechte), da er sich rechtlich schlechter auskennt als Unternehmer.

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Geschäfte durchführen – Verträge abschließen 109

Arbeitsaufgabe 6: Gesetzliche Regelungen

Versuchen Sie, ein Jurist oder ein Richter zu sein, und finden Sie heraus, in wel-

chen Gesetzen die genauen Regelungen stehen könnten. Kreuzen Sie an, ob

die Regelung ein Geschäft zwischen Unternehmen (B2B), zwischen Unterneh-

men und Privaten/Konsumenten (B2C) oder zwischen Privaten (C2C) betrifft

(Mehrfachnennung möglich), und denken Sie nach, in welchem Gesetz diese

Regelung stehen könnte. Zur Hilfestellung dient die gegenüberliegende Über-

sicht.

Gesetzliche Regelung B2B B2C C2C Gesetz

a) Wenn ein Unternehmen dem anderen Unternehmen nicht

rechtzeitig zahlt, so können Verzugszinsen in der Höhe von 8 %

plus ein Basiszinssatz verlangt werden.

b) Ein Vertrag kommt zustande, wenn der Wille der einen Person

mit dem Willen der anderen Person übereinstimmt.

c) Im Kaufvertrag müssen sich der Verkäufer und der Käufer über

Ware und Preis einigen.

d) Ein Konsument darf bei einem Onlinekauf sieben Werktage

lang zurücktreten.

e) In einer Rechnung müssen folgende Bestandteile vorhanden

sein: Verkäufer, Käufer, Ware, Preis, Rechnungsnummer, Rech-

nungsdatum, Lieferdatum, Umsatzsteuersatz, Umsatzsteuerbe-

trag, UID-Nummer.

f ) Auf einer Unternehmenswebsite müssen die Firma, die Adres-

se, die E-Mail-Adresse, die Firmenbuchnummer etc. angege-

ben sein.

g) Auf alle beweglichen Sachen (z. B. Notebook, Auto) hat der

Käufer 2 Jahre, auf alle unbeweglichen Sachen (z. B. Haus,

Parkettboden) 3 Jahre lang Gewährleistung.

h) Über einem Umsatz von 700.000,00 EUR müssen alle Unter-

nehmen eine doppelte Buchhaltung führen.

i) Die Umsatzsteuer beträgt 20 %, in manchen Ausnahmefällen

10 % (z. B. bei Büchern und Nahrungsmitteln).

j) Vereinbarungen, die den Konsumenten grob benachteiligen,

sind ungültig.

k) Wenn ein Konsument etwas außerhalb eines Geschäftes kauft,

z. B. bei der Haustüre oder bei einer Werbefahrt, hat er ein

Rücktrittsrecht.

l) Für Profis – genauer Gesetzeswortlaut: „§ 151 Ein minderjäh-

riges Kind kann ohne ausdrückliche oder stillschweigende

Einwilligung seines gesetzlichen Vertreters rechtsgeschäftlich

weder verfügen noch sich verpflichten.“

m) Für Profis – genauer Gesetzeswortlaut: „§ 14 In das Firmenbuch

eingetragene Unternehmer haben auf allen Geschäftsbriefen

und Bestellscheinen, die auf Papier oder in sonstiger Weise an

einen bestimmten Empfänger gerichtet sind, sowie auf ihren

Webseiten die Firma, die Rechtsform, den Sitz und die Firmen-

buchnummer … anzugeben.“

Aufgabe

VV

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114

„Durch den Kaufvertrag wird eine Sache um eine bestimmte Summe Geldes einem anderen überlassen.“

§ 1053 ABGB (Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch)

4.2 Bestandteile eines Kaufvertrages

Bearbeiten Sie dieses Kapitel und Sie können

�� gesetzliche und freiwillige Bestandteile eines Kaufvertrages unterscheiden,

�� wichtige Bestandteile für einen Kaufvertrag formulieren,

�� Allgemeine Geschäftsbedingungen verstehen.

Da ein Kauf den Austausch von Ware gegen Geld bedeutet, müssen der Kaufgegenstand und der Preis eindeutig verein-bart werden.

Die Form des Kaufvertrages (Ausnahme z. B. Grundstückskauf muss schriftlich und mittels Notar erfolgen) und die Inhalte

sind frei wählbar. Es gibt jedoch einige unzulässige Vereinbarungen (z. B. den Käufer grob benachteiligende Vertragsklau-

seln im KSchG, sittenwidrige Vereinbarungen). Die folgende Grafik zeigt die üblichen Bestandteile eines Kaufvertrages.

Bestandteile des Kaufvertrages

rechtliche Bestandteile

(fix)

spezielle Vereinbarungen zur

Lieferung und Zahlung

zusätzliche

Vereinbarungen

����Ware (üblicherweise Menge und

Warenart bzw. Qualität)

���Preis

���Käufer und Verkäufer

Wenn keine weiteren Vereinba-

rungen bestehen, ergeben sich alle

Nebenvereinbarungen aus dem

Gesetz (z. B. sofortige Zahlung) oder

den Usancen.

���Zahlungsbedingungen

���Lieferbedingungen

����Vereinbarungen zur Vermeidung

von Liefer- bzw. Zahlungsverzug

����Allgemeine Geschäfts-

bedingungen (AGB)

���branchenübliche Bedingungen

���Usancen (Handelsgebräuche)

���Sonstiges (z. B. Verpackung)

Beispiel Autokauf

rechtliche Bestandteilespezielle Vereinbarungen zur Liefe-

rung und Zahlung

zusätzliche

Vereinbarungen

Ware: Ein Mazda 3, Sport 1,6i TX; dunkelrot,

Polsterung: CS

Liefertermin: 30. November 3 Jahre Garantie

Preis: 20.290,00 EUR (inkl. NOVA und USt):

–10 % Rabatt

Zahlung: 10 % Anzahlung, Restbetrag

bei Übergabe

AGB

Käufer: Eva Berger,

Zeuggasse 25/9, 1020 Wien

Verkäufer: Piltz GmbH,

Avedikstraße 29, 1150 Wien

Alle Bestandteile werden so genau wie notwendig und so kurz wie möglich festgelegt. Beim angeführten Autokauf wür-

de „Mazda 3“ nicht ausreichen, „Mazda 3, Sport 1,6i TX; dunkelrot, CS-Polsterung“ reicht hingegen als Warenbezeichnung

aus und es ist nicht erforderlich, Einzelheiten wie Motorleistung, Form, Aussehen etc. festzulegen. Auf den folgenden Seiten

erfahren Sie, wie Menge, Warenart, Preis, Liefer- und Zahlungsbedingungen sowie weitere Vereinbarungen in der Praxis

verwendet werden.

Zie

le

PraxisPraxiPr

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Geschäfte durchführen – Verträge abschließen 115

In Hinterklemm/Salzburg hat die Oberhofer Stahlbau GmbH

mit einer Länge von 200 m die längste Fußgänger-Hängeseil-

brücke der Alpen gebaut und „Golden Gate Brücke der Alpen“

genannt.

Gesamtgewicht: ca. 60 Tonnen

Gesamtkosten: ca. 600.000,00 EUR

Prämierung: 2. Platz beim Österreichischen Stahlbaupreis

Spektakuläre Fotos von der Herstellung und Montage der Brü-

cke finden Sie unter www.oberhofer-stahlbau.at.

Arbeitsaufgabe 1: Analyse einer Bestellung im Rahmen des Brückenbaus

Sie sind nun verantwortlich für die Bestellung der Stahlseile für die „Golden Gate Brücke der Alpen“! Analysieren Sie

die folgende Bestellung.

a) Markieren und beschriften Sie alle rechtlichen Bestandteile.

b) Markieren und beschriften Sie alle speziellen Vereinbarungen zur Lieferung und Zahlung.

c) Markieren und beschriften Sie alle zusätzlichen Vereinbarungen.

d) Ist mit der abgebildeten Bestellung ein Kaufvertrag zustande gekommen? Begründen Sie Ihre Entscheidung.

PraxisPraxiPr

Web

@

Aufgabe

SS

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166

„Ein Mann, der recht zu wirken denkt, muss auf das beste Werkzeug halten.“Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

TOOL BOX 1 Texte lesen und strukturieren

Wenn Sie einen Artikel oder ein Buch lesen, können Sie die Fünf-Schritt-Lese-Methode anwenden, die sich besonders

für schwierige Texte eignet.

1. Schritt: Verschaffen Sie sich einen groben Über-blick über den Text: Lesen Sie dazu die Überschrif-ten, herausgehobene Schlüsselwörter, Grafiken und wenn vorhanden Einleitung und Zusammen-fassung. Ziel ist es, Orientierung zu finden und den Text grob einzuordnen.

2. Schritt: Lesen Sie den Text gründlich, markieren bzw. unter-streichen Sie wichtige Aussagen (keine ganzen Sätze!) oder Schlüsselbegriffe. Arbeiten Sie insbesondere Grafiken durch und finden Sie dazu die Bezugspunkte im Text. Schreiben Sie unbekannte Begriffe heraus und nutzen Sie Ihr Lexikon zur Begriffsklärung.

3. Schritt: Überlegen Sie: Auf welche Fragen versucht dieser Artikel Antworten zu geben und was möchten Sie beantwortet haben?

4. Schritt: Fassen Sie den Text in eigenen Worten zusammen (in Merksätzen bzw. Schlüsselwörtern) oder zeigen Sie Verbindungen in einem Strukturplan auf.

5. Schritt: Wiederholen Sie die wichtigsten Informationen des Textes anhand Ihrer Ausarbeitung. Könnten Sie die Kernaussagen einem Schulkollegen oder einem Freund kurz erklären?

Tool BoxToolT

TOOL BOX – Inhalte strukturieren und Briefe schreiben

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TOOL BOX 167

TOOL BOX 2 Informationen strukturieren

Unsere Gesellschaft ist gekennzeichnet durch eine Flut von Informationen, die wir sortieren, bewerten und verarbei-

ten müssen.

Informationen strukturiert darzustellen ist eine große Unterstützung für deren Verarbeitung. Strukturen visualisieren

den Kern von Informationen.

Grundformen von Strukturen: Anwendungsbeispiele und ihre Darstellung

Balken-Diagrammgibt grafische Darstellung von Größen und ihren Verhältnissen.

Berufs- und Arbeitswelt der ZukunftUmfrage: Welche Entwicklungen werden im Bereich Berufs- und Arbeitswelt auf jeden Fall zutreffen? Ergebnisse in Prozent (Mehrfachnennungen)

dass man sich ständig weiterbilden muss, um beruflich am Laufenden zu bleiben 66

dass man für die Zukunft vor allem mit den modernen Technologien umgehen kann 59

dass der Arbeitsdruck steigt, besonders leistungs-orientiert bewertet wird 56

dass immer mehr Spezialwissen undSpezialausbildung erforderlich wird 50

dass die Anstellung auf Lebenszeit seltenerwird, man häufiger den Arbeitsgeber wechselt 45

Quelle: market, Dokumentation «Mobile Zukunft»: n = 10.033, Kombination aus persönlicher Befragung, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung,

schriftlicher und Online-Befragung.

Torten-Diagramm (Kreis, Kuchen)

zeigt den jeweiligen Anteil von Fakten bzw. Varianten am Gesamten.

Die verschiedenen Käufertypen unter Kindern

Quelle: Fessel-GfK/Sozialforschung

Tool BoxToolT