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ARBEITSKREIS PALÄONTOLOGIE HANNOVER 6. Jahrg. 1978

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ARBEITSKREIS

PALÄONTOLOGIEHANNOVER

6. Jahrg. 1978

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Irritelts erzeiehnüs Htefft 4 / 197B;

Dr. K'ARL-RICHARD LOB. ICH i, Das Paläozoikurm Englands

umd Englands Beitrag zur Entwicklung- der

Geologie (Nach einem Vörtrag im- "Arbeits-

kreis Paläontologie Hanrraver"am 7.2.1978)

Mit zahlreichen Abbildungen! . Seite 1-20

POCKRANDT, "Die Größtertf1 (Gedicht) Seite 21

Titelblattzeictommgi Der Trilobit Trinucleus goldfussiBARRANDE (syn, Cryptolithus GREEN,sym. Onnia superba (BANCROFT).Vor-kommen; Ordovizium-, bis Silur (frühertlntersilur bis Obersilur).

"Arbeitskreis Paläontologie Hannover''Zeitschrift für Amateur - Paläontologen,erscheint jährlich mit 6 Heften,Bezugspreis (z.Zt.15,- DM) wird mit Lieferung des ersten Heftes fäl-lig. Für Mitglieder gelten Sonderregelungen.Abbestellungen müssen bis 1.12.d.Jhrs.erfolgen.Zahlungen auf Postscheckkonto (Hannover 24 47 18 -300Werner Pockrandt,Hannover) erbeten.Herausgeber; Arbeitskreis Paläontologie Hannover,

angeschlossen der Naturkundeabteilungdes Landesmuseums Hannover.

Schriftleitung; Werner Pockrandt, Am Tannenkamp 5,3000 Hannover 21 (Tel.75 59 70)

Druck; bürocentrum weser Kunze & Kirchner, Stüvestr.41,3250 Hameln.

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Dr.Karl-Richard LÖBLICH

Das Paläozoikum Englands und Englands Beitrag zur Ent-wicklung der Geologie

(Vortrag im "Arbeitskreis Paläontologie Hannaver','7.2.7B)

Mit Vergnügen komme ich der Bitte nach, Ihnen über um-sere Englandreise zu berichten. Bei der Vorbereitung die-ses Vortrages habe ich mir Rechenschaft darüber abgelegt,welches die Motive für meine Familie und mich waren, aus-gerechnet dort den Urlaub zu verbringen. Zuerst ist es na-türlich die Liebe zu dem Land, die es zum Ziel einer aus-gedehnteren Reise macht. Dann war es die Feststellung,daßgroße Teile der britischen Hauptinsel vom Paläozoikum ein-genommen werden. Die Frühzeit der Entwicklung der Tierweltübt auf den Interessierten einen besonderen Reiz aus. Fer-ner lehrt ein Blick in die englische Geistesgeschichte,daßEngland einen erheblichen Beitrag zu der Wissenschaft ge-leistet hat, die unserem Hobby, liebe Sammlerfreunde, sonahe steht. Ich werde Ihnen neben einer kleinen Landeskun-de deshalb einen kurzen Überblick über die Geologiege -schichte, von der man sonst wenig hört, geben und nebenbeiein wenig Werbung für England treiben.

Wenn man in Deutschland von England spricht,dann meintman gewöhnlich Großbritannien, das ist die britischeHauptinsel. Diesen an sich unrichtigen Sprachgebrauch ha-be ich mir weitgehend, aber nicht konsequent, zueigen ge-macht. Den Namen Großbritannien darf man nicht als Groß-machtallüre verstehen. Das Britannia der Römer endete anden Grenzen von Schottland, das für sie Caledonia hießund von den Picten bewohnt war. Großbritannien umfaßt da-gegen auch das Land der Schotten, die aus Irland kommendim S.Jahrhundert die ebenfalls keltischen Picten verdräng-ten. Darüber hinaus gibt es noch den Begriff des Vereinig-ten; Königreiches,, zu dem außer Großbritannien Nordirlandgehört. Die britischen Kanalinseln- gehören dagegen zurbritischen Krone, ohne Bestandteil des Vereinigten König-reiches zu sein.Die dargelegte Struktur des Königreiches zeigt an, daß

noch heute Gegensätze zwischen den früheren EinwohnernEnglands und den ab 470 eingewanderten germanischen Stäm-men nachweisbar sind. Obwohl England ein Weltreich erober-

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te und damit das Englische zur neben dem chinesischen ammeisten in der Welt gesprochenen Sprache machte, gelang esden Volksgruppen auf den Heimatinseln Reste ihrer Eigenartund z.T.sogar ihrer Sprache zu bewahren. Mit dem Verfalldes britischen Weltreiches stieg das Selbstbewußtsein derkeltischen Bevölkerungsteile. In einigen neuorganisiertenGrafschaften von Wales ist 1974 Welsh: zur ersten Amtsspra-che erhaben worden. Auch in Schottland lebt das Gälischewieder etwas mehr auf. Schottland und Wales sind von zuneh-mendem Unabhängigkeitsstreben gekennzeichnet.ln bestimmten gebildeten;Kreisen Kontinentaleuropas war

England als Hochburg des Imperialismus und Sitz profitgie-riger und ungebildeter Handelsleute mißachtet worden. InWirklichkeit ist aber der Beitrag Englands zur europäi-schen Geistesgeschichte ein gewaltiger. In Europa sind nurdie Universitäten von Paris und Bologna älter als die vonOxford und Cambridge. Endlos ist die Reihe bedeutenderPhilosophen. Wer kennt auf dem Gebiet der dramatischenDichtkunst nicht die Namen Shkespeare und Shaw. Der Natur-wissenschaftler Newton prägte für Jahrhunderte das Welt-bild der Physik und leistete auch in der Mathematik Großes.In diesen Fächern wären noch viele Engländer als Fördererdes Wissens und der Kultur zu nennen, wenn Thema und Zeitdas zuließen. Von Englands Beitrag zur Entwicklung der Ge-ologie werden wir noch hören.

Sroßbritannien ist auch die Wiege der industriellen Re-volution» 1711 wurde die Papinsche Dampfmaschine von New-comen erstmalig verbessert^ 1735 von Darby das Schmelzenvon Roheisen mit Koks im Hochofen erfunden, 1782 entwickel-te James Watt die doppeltwirkende Dampfmaschine. Nach dettrmechanischen! Webstuhl 1786 kam 1807 die Straßenbeleuchtung:mit Gaslaternen in London. 1845 wurden in England bereits34 Millionen t Steinkohle gefördert. Es ist verständlich,daß hierdurch1 starke Impulse auf die Lagerstättenforschungund die Geologie ausgelöst wurden.

Obwohl die Naturwissenschaften mit der Wende vom Mittel-alter zur Neuzeit einen starken Aufschwung nahmen, war dasInteresse an der Erforschung der Struktur und dem Werdender Erde gering, wenn man von der langsam wachsenden Samm-lung bergbaulicher Erfahrung absieht. Die Herkunft allenSeins wurde einfach! mit der biblischen Schöpfungsgeschich-te erklärt, einer Betrachtungsweise, die sich in Kontinen-taleuropa bis ins 19.Jahrhundert hinein hielt.

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John Woodward führte ab 1685 erdwissenschaftliche Stu-dien durch, deren Ergebnis er 1695 unter dem Titel "Ver-such- einer Naturgeschichte der Erde" veröffentlichte. Ererahnte bereits die Bedeutung der Fossilien als Indikato-ren zur Einstufung von Schichtgesteinen". Um 1725 ging derForscher Llwyd noch einen Schritt weiter, denn es gelangihm, Kalkgesteine nach dem Crinoiden-Inhalt zu differen-zieren. Vor ihm hatte Gibson bereits eine Liste fossilerPflanzen herausgegeben.Der schottische Arzt James Hutton (1726 - 1797) war der

erste Schöpfer einer im modernen Sinne geologischen Theo-rie. Als Kalvinist glaubte er, daß Gott die Welt nach ih-rer Erschaffung- in ihrem Werdegang durch die Naturgesetzevorherbestimmt habe. Demnach müßten schon unmittelbar nachihrer Erschaffung auf der Welt die gleichen Gesetze wieheute gegolten haberr. So konnte er aus der Langsamkeit be-obachtbarer Vorgänge bei der Veränderung- der Erdoberflächeauf fast unfaßbar lange Zeitspannen in der Erdgeschichteschließen:.

Hütton erkannte die vulkanische Herkunft großer Ge-steirrskomplexe in Schottland und lernte bei den magmati-scherm Gesteinen zwischen Erguß- und Tief engesteinen zuunterscheiden.Dieses Verdienst wird nicht durch die weni-gen Irrtümer getrübt, die ihm unterliefen. Die klastischenGesteine deutete er als Meeresablagerungen, die durch dieErdwärme gehärtet worden seien. Bei zu starker Hitzeein-wirkung komme es zu metamorpher Veränderung der Sedimente.Mach Pluto, dem Gott der Unterwelt, wurden die aus derTiefe der Erde aufsteigenden Gesteinsschmelzen als pluto—nische Gesteine bezeichnet.

Hütton hatte einen komplizierten Stil in seinen Dar-stellungen, deshalb wurde seine Lehre zunächst als reinerPlutonismus mißverstanden, als dessen Begründer er galt.Sein Gegenspieler war der Deutsche Abraham Gottlob Werner(1749 - 1817), der auf den Arbeiten von Lehmann und Füch^sei aufbauend sämtliche Gesteine entweder als Kristallisa-te aus dem Urmeer oder als Sedimente des Meeres erklärte.Diese Anschauung wurde nach dem Meeresgatt Neptun als Nep-tunismus bezeichnet.Goethe (1749 - 1832) war Anhänger der Lehren Werners,

weil diese Vorstellung seiner Idee einer kontinuierlichenEntwicklung der Welt ohne katastrophale Einschnitte nahekam. Seherisch erkannte er, welche Bedeutung die Fossilien

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einmal erlangem könnten, indem er 1782 sagte:"Bald wirddie Zeit kommen, wo man Versteinerungen nicht mehr durch-einander werfen, sondern verhältnismäßig zu den Epochender Welt rangieren wird." Dies trat sehr bald ein.Der englische Kanalbau^-Ingenieur William Smith (1769 -

1839) beobachtete, daß bestimmten Gesteinsschichten be-stimmte Fossilien zuzuordnen sind, die auch an anderenStellen des Landes in> der gleichen Schichtenfolge in dergleichen Ordnung vorkommemi. Konsequenter als Woodward undLlwyd formulierte er 1797 den wichtigen Satz, daß man dasrelative Alter von Schichten" gegeneinander durch den Fos-silinhalt bestimmen kann. Um 1800 führte er erfolgreicheArbeiten im Karbon von Südwales durch. 1815 veröffentlich-te er seine Untersuchungsergebnisse aus dem Londoner 3ek-ken. 1817 prägte Smith den Begriff Stratigraphie.Playfair hatte Huttons Lehre studiert und in einer flüs-

sigen Darstellung einem breiteren Kreis bekanntgemacht.Sowurde sie dem Privatgelehrten Charles Lyell (1797 - 1895}bekannt und inspirierte diesen zu eigenen Forschungen.Lyell konnte exakt nachweisen, daß die noch heute auf derErde stattfindenden Prozesse wie Abrasion der Küstenliniedurch die Brandung, Denudation und Erosion durch fließen-de Gewässer, Deflation durch Windtransport und Hebungenund Senkungen durch vulkanische Kräfte trotz ihrer Lang-samkeit, über sehr lange Zeiträume wirkend, die gewalti-gen Veränderungen, die die Erde im Laufe ihrer Geschichteerlitten hat, genügend erklären könne™. Sein Lehrbuch in3 Bänden, das den sogenannten Aktualismus in der Geologiebegründete, erschien in den Jahren 1830 bis 1833. Lyellführte wissenschaftliche Messmethoden in die Geologie ein.

Lyell schrieb einen forschenden Stil. Deshalb war sei-ne Wirkung auf die Fachwelt eine bedeutend stärkere alsdie seines Vorgängers Hutton oder die seines deutschenZeitgenossen Ernst Adolf von Hoff (1771 - 1837), der ähn-liche Gedanken entwickelt hatte, sich aber vorsichtigeräußerte«Trotz seiner dem Evolutionsgedanken nahestehenden geo-

logischen Theorie lehnte Lyell zunächst den Gedanken andie Veränderlichkeit der biologischen Arten, wie er vonden Franzosen Buffon, St.Hilaire und vor allem Lamarck(1744 - 1829) eingeführt worden war, ab. Der große fran-zösische Anatom Cuvier (1769 - 1832),der sich als Bearbei-ter fossiler Wirbeltiere einen Namen gemacht hatte,konnte

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nämlich St.Hilaire entscheidende Fehler nachweisen, wasdie gesamte frühe Evolutionstheorie in Verruf brachte.Später ließ sich Lyell Jedoch- durch seinen Freund CharlesDarwin von der Evolutionstheorie aufgrund umfangreichenempirischen Materials überzeugen;.

Jetzt können wir uns der Erforschung des Paläozoikumszuwenden* Wie wir später noch sehen werden, nehmen dieGesteine dieses erdgeschichtlichen Zeitraumes den größtenTeil der zutage liegenden Fläche Großbritanniens eiru Sowundert es kaum, daß nach der Schaffung der Grundlagenfür die geologische Arbeit sich die erste systematischeForschung in England gerade dieser Ära annahm. Am erfolg-reichsten war hierbei der ehemalige britische OffizierRoderich Murchison- (1792 - 1871),der nach Beendigung derFeldzüge gegen Napaleom seinen Dienst quittierte umrd sichrrach einer neuen Beschäftigung umsah. 3ei seinem Eintrittin die Geologische Gesellschaft lernte er 1825 Lyell ken-nen, den er auf einer Forschungsreise nach Südfrankreichbegleitete.Nach England zurückgekehrt, begann Murchison mit der

Untersuchung der Gesteine im Welsh Borderland, dessenHauptflache vorr der Grafschaft Shropshire, heute mit et-was veränderten Grenzen Salop genannt, eingenommen wird.Wier fand er auf engstem Raum Gesteinsschichten sehr un-terschiedlichen Alters vor. Murchisons Interesse konzen-trierte sich aber zunächst auf eine Schichtenserie von Se-dimentgesteinen, die er nach dem keltischen Stamm der Si-lurer Silurisches System benannte (1835).Murchison kam in Kontakt mit Adam Sedgewick,der seine

ersten geologischen Erfahrungen- bei seiner Arbeit im LakeDistrict gesammelt hatte. Sedgewick übernahm die Ergebnis-se von Murchison im Silur und belegte die Schichtenserie,die er in den'8erwyn-Bergen im Liegenden unter den Silur-gesteinen fand, nach dem alten Namen Cambria für Walesmit der Bezeichnung Cambrium. Im weiteren Verlauf wurdedie Zusammenarbeit beider Forscher enger. Über das Cambri-um und das Silur brachten sie (1835) eins gemeinsame Ver-öffentlichung heraus. Sedgewick setzte die Forschungenzusammen mit J1, W »Salt er in Nordwales fort. Zwischen 1842und 1846 wurde das Material für eine geologische Kartevon Nordwales erarbeitet.

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Murchison wandte sich nach Kenntnisnahme der Arbeitenvon Sedgwick nun den präkambrischen Gesteinen von Shrop-shire zu und verfolgte dann die Stratigraphie des Old RedSandstorre und des Kohlengebirges. Nach dem Studium der Ar-beiten vomllonsdale, einem anderen bekannten in der Graf_sctiaft: Devon' tätigen Geologen nannte er die beiden Systemevon Schichtenserien Devon und Carbom (1839).

Inzwischen hatte sich Murchisons Ruf bis nach Rußlandausgebreitet} so daß er vom Zarenreich eingeladen wurde,die Geologie des Urals zu untersuchen. Die Sedimentschich-terti auf der Westseite des Gebirges belegte Murchison nacheiner dort gelegenen Stadt mit der FormationsbezeichnungPerirr (um 1840).'

Fast alle Formationsbezeichnungen; des Paläozoikums ge-hen also auf Murchison zurück.

Allerdings stellte sich bald heraus, daß obere Stufen;des von Sedgewick festgelegten Kambriums mit unteren desSilurs nach der Aufstellung Murchisons identisch waren.Da-rüber kam es zwischen beiden zum Zerwürfnis.Charles Lapworth begann seine geologische Tätigkeit 25

Jahre später als Sedgwick und Murchisin. Er führte eineRevision der zwischen Kambrium und Silur in Diskussion ge-ratenen Schlichtem durch". Dabei fand er, daß sich der Fau-neninhalt dieser Schichten deutlich von demjenigen dervorangehenden als auch der nachfolgenden Schichten im Ent-wicklungsstand abhobi. Deshalb erschien es Lapworth zweck-mäßig, diese Schictitserien zu einem neuen System zusammen-zufassen, dem er nach dem keltisch-walisischen Stamm derÖrdoviker nach Murchisons Tod den Namen Ordovizium verlieh(1879).

Die \ferehrung von Sir Roderich Murchison (1792 - 1871),der auch Gründer des geologischen Lehrstuhles an der Uni-versität Edinburgh war, war so groß, daß es mehrerer Jahr-zehnte bedurfte, Murchisonia Untersilur durch Lapworths Or-dovizium1 zu ersetzen« Der Vorschlag französischer Forscher,Murchisorrs Obersilur als Gotlandium zu bezeichnen,hat zwarregional Anklang gefunden^ konnte sich aber nicht allge-mein durchsetzen^ (Munier-Chalmas und de Lapparent 1893).Im wesentlichen! benutzen wir heute die Formationseintei-lung nach Murchison mit den Beiträgen von Sedgwick,Lons-dale und Lapworth für das Paläozoikum.Es könnten) noch viele bedeutende Forscher vorgestellt

werderr, vor allem solche,die sich um die den 'verschiedenen

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Zeiten der Erdgeschichte zuzuordnenden Fossillisten ver-dient gemacht haben. Mit der jungen Geologie entwickeltesich die Paläontologie als Hilfswissenschaft der Geologie.Dies wird sie natürlich in dem Sinne,wie alle einzelnenNaturwissenschaften Hilfswissenschaft für die anderen Na-turwissenschaften sind, bleiben. Aber durch den Beitragvon Charles Darwin (1809 - 1882) konnte sie sich zu selb-ständiger Bedeutung aufschwingen und als die Lehre van derEvolution des Lebens auf der Erde eine tragfähige Basisfür die moderne Biologie abgeben.

Es ist ganz gewiß richtig, daß man in Skandinavien un-ter Einschluß einiger Ostseeinseln wie Z.B.Gotland bessererhaltene Fossilien des Paläozoikums und in reicherer Zahlals in England finden kann, aber man wird verstehen, daßes auch reizvoll sein kann,die Stätten, an denen die frühewissenschaftlich-geologische Forschung einsetzte,ohne Aus-sicht auf bemerkenswerte Eigenfunde aufzusuchen, um dieLandschaften zu sehen, die entweder selbst oder aber derenfrühere Einwohner für die Formationsbezeichnungen Pate ge-standen haben,oder die Orte kennenzulernen,deren Namen dieStufen der Formationen kennzeichnen.

Über die mehr wissenschaftlichen Aspekte hinaus sindLand und Leute so interessant, daß England auch ohne Geo-logie eine Reise wert ist. England ist ein Land voller Ge-gensätze. Einerseits findet man ländliche Idylle, wie siehier kaum anzutreffen sind, zum ändern Regionen mit einerbeängstigenden' Menschenkonzentration in Wohnverhältnissenvon kaum zu überbietender Eintönigkeit mit all ihrenschlimmen Problemen. Von diesen Ballungsräumen mit ihrerTrostlosigkeit gehen soziale Spannungen aus, die allesübertreffen, was wir in Deutschland kennen. Hier leidetvor allem die Jugend unter den Verhältnissen. Ihre Haltlo-sigkeit findet auf mancherlei Art Entladung. Hinsichtlichder neuesten Entwicklung brauche ich nur das StichwortPunk zu nennen. Hier kann man studieren, daß Armut nichtallein der Grund für gesellschaftliche Spannungen ist,dennirr: den; nicht industrialisierten Teilen von Schottland undWales trifft man Menschen an, die ein viel geringeres Ein-kommen als die Mehrzahl der Menschen in den großen Städtenhaben, aber bei weitem ausgeglichener sind.

Wer nur irgend kann,strebt in England in kleinere Stä_dte oder auf das Land. Von Schottland und Wales abgesehen,

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- s -sind deshalb die ländlichen Gebiete relativ dicht besie-delt. Außerhalb der Spannungsgebiete bestimmt gegenseiti-ge Rücksichtnahme das Zusammenleben der Menschen. Der Nar-raalengländer ist v/on Geselligkeit und einer sympatisch-lässigen Höflichkeit gekennzeichnet:. Die Hilfsbereitschaftgegenüber Besuchern des Landes ist wahrscheinlich größerals in jedem anderen europäischen Lande.

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— 9 —Abb.1; Die vorstehende Karte zeigt Großbritannien mitseinen wichtigsten Städten. Die ausgesprochenen Bal-lungsräume sintd Groß-Londorr mit 7 Millionen Einwohnern(Stadt London = 2 Millionen) und das Dreieck Birming-ham, Liverpool, Leeds. Zu den großen Städten gehörennoch Glasgow und Edinburgh» Alle übrigen Städte sindkleiner als Hannover.Abgebildet ist Großbritannien. Bei der Flächenberech-

nung- jedoch ist das UK gemeint. Das Vereinigte König-reich, von dem Nordirland nur knall S % ausmacht, istfast so groß wie die Bundesrepublik. Vergleich:Bundesrepublik Deutschland: Längsausdehnung 830 km,

größte Breite 465 km,kleinste Breite 230 kmGröße: 243.ooo km

61,5 Mio.Einwohner248 Einw./km

Im eigentlichen England,das 53 % der Flache einnimmt,ist die Besiedlungsdichte ungefähr 44 % höher als irr un-serem Land. Autobahnen gibt es wenig, die Hauptstraßensind schmal. Der Linksverkehr macht das Fahren für Kon-tinentaleuropäer zusätzlich schwer.

Abb.2: Die Karte zeigt die wichtigsten Gebirge der eng-lischen Insel. Am gebirgigsten ist Schottland, wo dieHöhe der Berge etwa die des Harzes und des Schwarzwal-des erreicht. Dann folgt Wales, wo der Snowdon etwa dieHöhe des Brockens erreicht. Die meisten der bisher ge-nannten Gebirge sind nicht bewaldet, eine Folge desRaubbaus im frühindustriellen Zeitalter. Die Auffor-stung wird neuerdings versucht. Besonders reizvoll istdas Bergland von Cumberland, welches viele schöne Seenaufzuweisen hat, weshalb diese Landschaft auch als La-ke District.bezeichnet wird. Erwähnenswert ist noch dieSergschse der Pennines, die sich in Nord-Süd-Richtungdurch England zieht. Alle übrigen Gebirge erreichen nurden Rang von Hügelketten:. Im Westen ist England bergigerals im Osten. Deshalb findet man dort die beeindrucken—sten Küstenscenen. Wie Sie sehen,verfügt England übereine unvorstellbar lange Küstenlinie, deren Abrasiondem Fossiliensammler manchen natürlichen Aufschluß lie-fert.

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Die wichtigstenGebirge der englischen Insel

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Abb.3; Die tektonische Struktur Großbritanniens. Der äu-ßerste Nordwesten ist im Kern Präkambrisch und wurde mitder Assyntischen Gebirgsbildung am Ende des Algonkiunr(Prä-Kambrium) aufgefaltet.Es stellt Ureuropa dar und gehörtenach neueren Erkenntnissen zusammen mit Grönland und dem

kanadischen Schild zur Lau-rentischen Platte.Das übrige Schottland,der

Norden Englands und Waleswurden kaledonisch gefaltet,was sie erdgeschichtlich mitNW-Skandinavien,Irland undNorddeutschland zum Paläeu-ropa vereint.Die kaledoni-sche Faltungsära währte vomfrühen Kambrium bis weit insSilur,begann also vor knapp600 Millionen Jahren und en-dete vor ca 400 MillionenJahren mit dem Einsetzen dervariscischen Gebirgsbildung.Die variscische Faltung präg-

te das Ge-schehen inder zweitenHälfte desPaläozoikumsund formtein EnglandCornwall undDevon,auf demKontinent dieBretagne,dasRhein.Schie-fergebirge u.das Erzgebir-ge. Diesen Kom-plex bezeich-net man1 alsMeso-Europa.

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Ordovizium

Kambrium

Spät-Protero-zoikum

Mittel-Prote-rozoikum

Früh-Protero-zoikum

Archaikum

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345 Mio.

395 Mio.

430 Mio.

500 Mio.

570 Mio.

1200 Mio.

1800 Mio.

2500- Mio.

4700 Mio.

Entwicklung der Lebewesen!a esorrderhei ten

Wirbeltiere

ältester Fisch 480 Mio. Jhr.

Vorläufer der Chordaten

Zeit der Wirbellosen

Ob.SpMtproterozoikum:Ediacara-Fauna 700 Mio.( Hohltiere , Ringel würmer ,sehr prim. ArthropodenJungpräkambr. Eiszeit800 Mio. Jhr.

Unt.SpätproterozoikumEukaryonten, erst. Tiere

Erste pflanzl.EukariorrtenStromatolithen

Nachweis von Akargontenbis ca.32oo Mio. Jhr.

Spätarchaikum: Erste L eben-spuren, erste datierb.Gest.

Gebirgs-bild.Phas.

Variszisch

Kaledonische

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Abb.5:

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- 14 -Tafel I: Fossilien des Kambrium

Callavia callavei (LAPWORTH)Unter-Kambrium

Ctenopyge flagelli-fera (ANGELIN!)Ober-Kambrium

Paradoxides hicksi SÄLTERMittel-Kambrium

Peltura scarabaeo-ides (WAHLENBERG)

Ober-Kambrium

Dictyonenra flabelli-forme ( EICHWAL D) Ob.-Karn,

Asaphrellus hamfrayi(SÄLTER),Ober-Kambrium

links: Shumardia ousilla(SARS), Ob-Kambrium,

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- 15 -

Tafel u; Fossilien des Ordoviziums (Arenig,Llanvirn undLlandeiloj

Didyraograptus extensus (HW_L),Arenig

Didymograptus hirumtto SÄLTER, ArenigrMonobolima plumbeaSÄLTER;. Arenig

Didymograptusbifidus (WALL)Llanvirn

Ampix linleyensis W1T-

Didymograptus mur-chisoni (BECK)Llanvirn

Pricycliopygebinodosa (SÄL-TER ).Llanvirn

Ectillaerrus nughesi(WICKS).Llanvirn

Ogyglocarella debuchi(BRONGNIART).Liandeiio

Nemagraptus gra-cilis (HALL).Caradoc.

Lloydolithus lloydi(MURCHISON).Llandeilo.

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- 16 -

Tafel IZC; Fossilien des Ordoviziums (Caradoc,Ashgill)|

\

Nicolella actoniac Dinorthis flabelluluro(SOWERBY).Caradoc. (SOWERBY).Caradoc.

Sowerbyella se-ricea (SOWERBY)Caradoc.

Dalmanella hordr-leyensis (WHITTING~

Heterorthis alterna-TON).Caradocta (SOWERBY).Caradoc Kjaerima bipartita

_ (SÄLTER). Caradoc.

X^T^^s

SK ^ f 7-4. 1;

Onnia superba (SAN- Clephalon von Illae-CROFT).Caradoc. nus fcjowmannl SÄLTER.

AsHigiOll

Flexicalymene caractaci (SÄLTER)Caradoc

Sowerbyella stadensis PhillipsinellaJONES. Ashgill parabola (BARRANOE).

Ashgill

Diplograptus (Mesograptus) Orthragraptus trurroatus (LAP-multidess ELLES & WOOD. WORTHl). Caradoc.Garadoc.

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[Tafel IV'; Fossilien des Silur

Pentamerus oblongus(SOWERBY).Llandovery

Resserella (0alma-nella) elegantula(D/SLW1AN). Wenlock.

Encrinuruspunctatus(WAH_EN3ERG)Llandovery

Leptaena rhomboida-lis LAMARCK.Wenlock.

Camarotoechia nucula(SOVVEFBY).Ludlow. Favosites gothlarrdicus

LAMARCK. Wenlock

Atrypa reticula-ris (LINNAEUSJ.

Ludlow.

Slawe interupta (SO-WERBY). Ludlow.

Zwei Panzerfische: Cephalaspis

Pteraspis

Plectodonta duplicata(SOWERBY). Llandovery.

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Tafel V;

Fische d.Devon u.'Stammbaumd.Fische

Dinichthys (M.u.O.Devon)Pterichthys (iW-Devon)

"(Devon -

Stamrabaum der Fische (Nach ROMER u.KUHN-SCHNYDER

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TAFEL VT; Die ältesten i_andpflanzen desDevon

Z'osterophyllum , imWasser flutend

Rhyrtia

Drepanophycus

Protopteridium,Vor-läufer der Farne Wyenia,Vorläufer der Protolopidoden-

Schachtelhalmgewächse dron,Vorläuferder Bärlappe

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1.5 (-3,5)

Pliozän

Miozän

Oligozän

Eozän

Paleozän 64

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Maastricht' (Senon)

Campan

Coniac (Emscher)

Turon

Cenoman

Alb (Gault)

Apt

Barreme

Hauterive (Neokom)

Valangin

Berrias 136_--"" \ Wealden

~~~ Purbeck --^ ^Tithon ^^>"

Kimeridge Portland

Oxford

Collov

Bathon

Bajoc

Toorc

Pliensbach

Sinemur

Hettang 190-195

Rät

Nor Keuper

Korn

Anis Muschelkalk

Skyth Buntsano'stein 225

Gliederung von Erd-Wlittelalter und Neuzeit

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D i e G r öJEM: e ji

von Werner Pockrandt

Seit je her will der Mensch auf Erden;noch größer - ja, der Größte werden.Und läßt sich das nicht immer machen,dann greift er zu unfairen Sachenwie Krieg und Terror und dergleichen^um doch noch seirr Ziel zu erreichen.

Im Tierreich suchte man dagegendie Größe auf ganz andren Wegen.Gab's reichlich Nahrung,fraß man ebenviel mehr, als man gebraucht zum L eben•Man wurde groß und dick und runder,und gab es nichts,dann ging man unter.

Die Saurier haben es bewiesen,sie wuchsen auf zu wahrem Riesen.Zwar war im ihrer kleinen Birnezu wenig Platz für das Gehirne,doch fanden sie den Ausweg so:Sie hatten noch ein-: Hirn- im Po.

Doch sind - ich sag1 es unumwunden -die Riesen alle schon verschwunden,auch selbst die größten Ammoniten.Die waren kaum zu überbietenan Größe - Durchmesser zwei Meter.Sie starben aus, das weiß ein jeder.Der letzte starb bei Seppenradeden Hungertod, und das ist schade.

Ein Denkmal setzte ihm die Postin einem Stempel. Auch ein Trost!

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