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Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein DEZEMBER 2011 TGV RHEIN-RHÔNE Über Mulhouse geht es schneller nach Paris und ans Mittelmeer NOTFALLPLANUNG Was zu tun ist, wenn der Chef ausfällt, steht im Interview STERNEKÖCHIN Gault Millau kürte Douce Steiner zur Aufsteigerin des Jahres Architektur für Industrie und Gewerbe BAUKULTUR SCHAFFT MEHRWERT

architektur für industrie und Gewerbe baukulTur schaffT ......2009 auf 1,18 Millionen zurück. Als Grund wurde das schlechte Wetter in den Monaten Mai und August genannt. Die Umsatzer

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Page 1: architektur für industrie und Gewerbe baukulTur schaffT ......2009 auf 1,18 Millionen zurück. Als Grund wurde das schlechte Wetter in den Monaten Mai und August genannt. Die Umsatzer

Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein

dezember 2011

TGV rhein-rhÔneÜber Mulhouse geht es schneller nach Paris und ans Mittelmeer

noTfallplanunGWas zu tun ist, wenn der Chef ausfällt, steht im Interview

sTerneköchinGault Millau kürte Douce Steiner zur Aufsteigerin des Jahres

architektur für industrie und Gewerbe

baukulTur schaffT mehrwerT

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EDITORIALUlrich Plankenhorn

Leitender Redakteur

Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 1

L iebe Leserinnen, liebe Leser,

Bauwerke sollen „standfest, gebrauchsfähig und anmutig“ sein, forderte vor 2.000 Jahren der römische Architekt Vitruv. Baukultur will noch ein bisschen mehr: Auch die Ökologie, die Wirtschaftlichkeit, die Einbindung in die Um-gebung und den Dialog aller am Bauprozess Beteiligten bezieht sie mit ein. Dies gilt auch für Produktions- und Gewerbebauten. Baukultur schafft dabei Mehrwert: für das Unternehmen, die Beschäftigten und die Gemeinden. Eine Handvoll Beispiele stellen wir in unserer Titelgeschichte vor (Seite 6).

Um einen Bau ganz anderer Art geht es bei der neuen Strecke des französi-schen Hochgeschwindigkeitszuges TGV Rhein-Rhône, der unsere Region – via Basel, Zürich und später auch Freiburg – mit Paris und dem Mittelmeer wesentlich schneller verbindet als bisher. Die Strecke kostet annähernd vier Milliarden Euro (Seite 18). Der Freiburger EK-Verlag beschäftigt sich ebenfalls mit Zügen. Sein Spektrum reicht von Büchern über Zeitschriften bis hin zu Kalendern und DVDs. Das Flaggschiff ist der Eisenbahn-Kurier, eine der größten Eisenbahn-Zeitschriften in Deutschland (Seite 41).

Ein praktisches und für inhabergeführte Firmen wichtiges Thema wird im Interview mit dem Lahrer Wirtschaftsprüfer Jens Rhode besprochen: die Vor-sorge vor dem Ausfall des verantwortlichen Unternehmers wegen Krankheit oder Tod. Rhode rät zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die sowohl das Unternehmen als auch die Familie standfest machen (Seite 12). Standfest ist auch Douce Steiner: Zum wiederholten Male hat die Chefin des Hirschen in Sulzburg ihren Michelin-Stern verteidigt. Darüber hinaus ist sie laut Gault Millau die beste Köchin Deutschlands. Wir stellen sie als „Kopf des Monats“ vor (Seite 55).

Viel Spaß beim Lesen.

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TITELTHEMA: Architektur für Industrie und Gewerbe

BAUKULTUR HÄLT EINZUGAus Wiesen, Bäumen, Hausdächern und -fassaden wählten die Architek-ten die Farben für die Paneele aus, mit denen sie das Hochregallager von Sedus in Dogern (Bild) verkleideten. Das Gebäude ist eines von mehreren architektonisch hervorstechenden Beispielen in der Region, die in der Titelgeschichte beschrieben sind. Sie stehen zugleich exemplarisch für die Entwicklung, dass die Baukultur bei den Unternehmen der Region zunehmend Einzug hält. SEITE 6

Der Regionalausgabe Schopfheim ist ein Prospekt der resin GmbH & Co. KG in Binzen beigelegt. Ebenfalls beinhaltet diese Ausgabe einen Einhefter der Lexware-Haufe GmbH & Co. KG in Freiburg.

DER FREIBURGER EK-VERLAGNische Eisenbahn

Der Eisenbahn-Kurier ist die älteste und zu-gleich eine der größten Eisenbahnzeitschriften in Deutschland. Und er ist Flaggschiff des Frei-burger EK-Verlags. Über diesen sowie andere

Firmen der Region berichten wir ab SEITE 41

Nr. 446 € [I] 9,50 € [NL] 9,30 € [A] 8,20 sfr 15,30 € 7,80€ [F] 9,– HUF 3.370,– € [LUX] 8,80 sek 110,– nok 109,– dkk 85,–

,11/2011 NOVEMBERwww.eisenbahn-kurier.de E3

288Nr. 470 € [I] 9,50 € [NL] 9,30 € [A] 8,20 sfr 15,30 € 7,80

€ [F] 9,– HUF 3.130,– € [LUX] 8,80 sek 110,– nok 109,– dkk 85,–

Aktuell: Die Frankenwaldrampe in „neuem Licht“Rückblick: Baureihe 228 im WeserberglandModellbahnanlage: Auslauf für Vitrinenmodelle

DEZEMBER

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REGIOREPORT

Die Bewerbungsfrist für den Wettbewerb Jobmotor läuft. Um Kriterien und Chancen geht es im Interview auf SEITE 30

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 3

INHALT

Themen der Titelseite

DIE BESTE IN DEUTSCHLANDSpitzenköchin Douce Steiner

Der Gourmet-Führer Gault Millau hat Douce Steiner vom Hirschen in Sulzburg im November zur besten Köchin Deutschlands gekürt. Außerdem wurde sie

erneut mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Sie ist unser Kopf des Monats. SEITE 55

4 PANORAMA

6 TITEL

10 JAHRESTHEMA

12 INTERVIEW

14 RECHT

17 RECHT/STEUERN

18 VERKEHR

20 UMWELT

22 INNOVATION

23 EU

24 MESSEN

25 REGIO REPORT

41 FIRMEN EK-Verlag [41] Weingut Franz Keller, Briefzentrum

Villingen-Schwenningen [42] Trumpf, Roche [44] Stadt-werke Konstanz [45] „work id“ Werbeagentur, ReisebüroBühler, DM [46] Progress-Werk Oberkirch [47] Hiller Objektmöbel, Abifor [48] Reiner SCT, AGVS [49] Reisebüro Seilnacht [50] GSC Schwörer, Leipold [51] Steinwandel KG, Haller Industriebau [52]

53 GRÜNDER Morgengold Villingen-Schwenningen

54 PERSONALIEN Jürgen Siegloch, Stefan Scheringer, Nicolas Erdrich, Oliver

Braun Michael Ganter, Michael Staller Michael Fecht, Peter Fischer, Jürgen Hartmann, Georg Wengert Hermann Herder Tim Haas, Christof Rösch Klaus Endress, Peter Pfeiffer, Gerhard Knoll Kopf des Monats: Douce Steiner

57 BÖRSEN

60 IMPRESSUM/BÜCHER

66 INSOLVENZEN

72 MIT SPITZER FEDER

JAHRESTHEMAGemeinsame BildungspolitikDie EU-Kommissarin Androulla Vassiliou plädiert in ihrem Gastbeitrag zum IHK-Jah-resthema „Gemeinsam für Fachkräfte“ für eine gemeinsame Bildungspolitik für Europas Fachkräfte von morgen. SEITE 10

NEUE TGV-STRECKE Einstieg in MulhouseSchneller nach Paris und ans Mittelmeer zu gelangen, ist für Zugfahrer ab Mitte Dezember möglich. Dann fährt der neue TGV Rhein-Rhône Mulhouse, Basel und Zürich an. Ab Dezember 2012 soll es auch eine direkte Verbindung von Freiburg in die französische Hauptstadt geben. SEITE 18

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 20114

die saison 2010 auf der insel mainau Schwedisches und StaudengartenKöttbullar (Hackfleischbällchen) und gebeizter Lachs stehen seit vergangenem Jahr auf der Mainau-Speisekarte. Auf der Blumen-insel werden seit jeher schwedische Traditionen gepflegt. 2010 wurde nun die Schwedenschenke, das älteste Restaurant der Mai-nau, im Stil eines schwedischen Landgasthofs umgestaltet. Darin investierte die Mainau GmbH um Geschäftsführerin Gräfin Bettina Bernadotte rund 290.000 Euro. Rund 300.000 Euro steckte sie zudem in den Staudengarten, der für sie zu den Hauptattraktionen der Mainau zählt. Insgesamt wurden vergangenes Jahr 1,01 Milli-onen Euro in die Blumeninsel investiert und damit etwas weniger als 2009 (1,2 Millionen Euro). Auch die Besucherzahl lag etwas unter dem Vorjahresniveau: Sie ging von 1,24 Millionen im Jahr

2009 auf 1,18 Millionen zurück. Als Grund wurde das schlechte Wetter in den Monaten Mai und August genannt. Die Umsatzer-löse sanken im Vergleich zum überdurchschnittlich erfolgreichen Jahr 2009 um 4,5 Prozent auf 22,09 Millionen Euro. Allerdings stie-gen die Umsätze pro Besucher sowie die verkauften Einzel- und Familienjahreskarten, so dass ein Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 3,4 Millionen Euro erwirtschaftet werden konnte – ein Betrag, mit dem sich die Betreiber zufrieden zeigten. Mehr als zufrieden können sie mit der noch laufenden Saison 2011 sein: Bettina Bernadotte und ihr Team erwarten ein Plus beim Umsatz sowie eine Steigerung der Besucherzahlen auf 1,2 Millionen. wis

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GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2011unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten

Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

IHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in mio euro) (in mio euro)

Juli August Sept. Juli August Sept. Juli August Sept. Juli August Sept.

Stadtkreis Freiburg 43 43 43 8 8 9 188 189 198 110 113 111

Breisgau-Hochschwarzwald 85 85 85 15 16 16 256 218 278 119 92 134

Emmendingen 64 63 63 11 11 11 168 153 173 81 77 88

Ortenaukreis 206 206 206 42 43 43 935 923 992 386 361 422

Südlicher Oberrhein 398 397 397 78 78 79 1547 1484 1641 696 642 756

Rottweil 107 107 107 19 19 19 369 329 380 178 149 175

Schwarzwald-Baar-Kreis 133 133 133 25 25 25 377 383 407 143 154 166

Tuttlingen 120 121 121 25 26 26 434 355 458 208 165 228

Schwarzwald-Baar-Heuberg 360 361 361 69 69 70 1180 1067 1245 529 467 569

Konstanz 68 68 68 17 17 17 437 438 479 232 215 246

Lörrach 84 84 84 17 17 18 375 353 426 202 181 232

Waldshut 54 54 54 12 12 12 252 249 272 83 69 84

Hochrhein-Bodensee 206 206 206 46 47 47 1064 1040 1177 516 466 562

Regierungsbezirk Freiburg 964 964 964 193 194 196 3792 3590 4063 1741 1575 1886

Baden-Württemberg 4163 4159 4158 1051 1060 1066 23950 21896 25559 12449 10880 13097

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 12/2011)

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5Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Panorama

umweltzone: neues aB 2012

Rote Karte für rote PlaketteAb Januar verschärfen sich die Vorschriften für die Umweltzone in Freiburg: Fahrzeu-ge mit einer roten Plakette dürfen dann nicht mehr hineinfahren. Betroffene Fahr-zeughalter sollten sich rasch über mögliche technische Nachrüs-tungen informieren, rät daher die Freibur-ger Stadtverwaltung. Ausnahmen sind nur in Einzelfällen möglich.Freiburg hat als bislang einzige Stadt im Re-gierungsbezirk zum 1. Januar 2010 eine Um-weltzone eingeführt. Seitdem müssen alle Fahrzeuge eine Plakette haben, um in den sogenannten Kernstadtbereich fahren zu dürfen. Ausgenommen sind der Zubringer Mitte und die Ost-West-Verbindung B 31. Grundlage für die Umweltzone ist der Luft-reinhalteplan von 2009, den Regierungsprä-sidium und Stadt erstellt haben. Ab 2013 dürfen auch Fahrzeuge mit einer gelben Plakette nicht mehr hineinfahren. mae

www.freiburg.de/umweltzone

30 Jahre duale hochschule lörrach

Von 32 auf 500 PartnerfirmenDie Duale Hochschule Baden-Württem-berg Lörrach hat Ende Oktober ihr 30-jäh-riges Bestehen gefeiert. Los ging es 1981 mit 37 Studenten in den Studiengängen Elektrotechnik, Maschinenbau und In-dustrie, 32 beteiligten Unternehmen und unter dem Namen Berufsakademie (BA) Lörrach. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Studenten, Studiengänge und Räume, und die Standorte wechselten. Im laufenden Wintersemester belegen knapp 1.800 junge Männer und Frauen 16 Bachelor-Studiengänge und zwei Mas-terprogramme. Betreut werden sie von rund 110 Mitarbeitern, darunter circa 50 Professoren, sowie 600 nebenamtlichen Dozenten. Die DHBW kooperiert zudem mit rund 30 Hochschulen weltweit und hat 500 Partnerunternehmen. mae

sc freiBurg

Neuer Name für das StadionOb der Fußballbundesligist SC Freiburg den Klassenerhalt schafft, steht noch lange nicht fest. Dafür hat der Hauptsponsor, die Allgäuer Molkerei Ehrmann, bereits sein En-gagement über die laufende Saison hinaus verlängert. Über Laufzeit und finanzielle De-tails des Vertrags wurde Stillschweigen ver-einbart. Außerdem sind die Tage gezählt, an denen das SC-Stadion den Namen des Frei-burger Energieversorgers Badenova trägt. Der bleibt zwar Sponsor, die Spielstätte wird aber ab Januar Mage-Solar-Stadion heißen. Darauf haben sich der Verein und sein Premiumsponsor, die Mage-Solar AG aus Ravensburg, verständigt. Ende Novem-ber hat auch der Freiburger Gemeinderat den Namenswechsel beschlossen. mae

grosser preis des mittelstands

Nominierungsfrist läuftDie Startschuss für den Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes 2012“ ist gefallen. Bis zum 31. Januar kön-nen Kommunen, Institutionen und Verbän-de kleine und mittelständische Firmen mit einem wichtigen Alleinstellungsmerkmal nominieren. Ausgelobt wird der Preis von der Leipziger Oskar-Patzelt-Stiftung. wis

www.mittelstandspreis.com

wettBewerB

Beste Dienstleister gesuchtDer Wettbewerb um den „Dienstleister des Jahres 2012“ läuft. Bis zum 17. Febru-ar können sich herausragende Unterneh-men aus dem Dienstleistungsbereich mit Sitz in Baden-Württemberg bewerben. Auch Handelsunternehmen, Selbststän-dige der Freien Berufe, dienstleistungs-orientierte Unternehmen des Handwerks und des produzierenden Gewerbes sind angesprochen. Der Preis wird in den Ka-tegorien Dienstleistungsinnovation und Kundenfreundlichkeit vergeben. wis

www.dienstleistungsoffensive.de

richtigstellung

Verzögerungen bei GründerzuschussDer Gründungszuschuss wurde doch nicht zum 1. November geändert, wie wir in der Titelgeschichte der November-Ausgabe (Gründer legen los) berichtet haben. Den Fehler bitten wir zu entschuldigen. Auch bei Redaktionsschluss für diese Ausgabe stand noch nicht fest, wann und in welcher Form das Gesetz in Kraft tritt. Nachdem der Bun-desrat im Oktober überraschend sein Veto gegen das „Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ eingelegt hatte, wurde der Entwurf an den Vermittlungsausschuss überwiesen. Der konnte sich zwar auf keine Änderungsemp-fehlung verständigen, trotzdem musste der Bundestag erneut darüber abstimmen. Das war für Ende November geplant. mae

VERBRAUCHERPREIS-INDEX

deutschland oktober 2011

111,1 + 2,5 %

index Veränderung zum Vorjahr

111,6 + 2,8 %

Baden-württemberg oktober 2011

Basisjahr 2005=100QuELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

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6 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

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Architektur für Industrie und Gewerbe

Baukulturschafft

Mehrwert

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7Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

ebäude für Industrie und Gewerbe gehören zu den großen Investitions-brocken. In Wirtschaftsbauten wur-

den vergangenes Jahr in Deutschland 64 Milliarden Euro investiert, davon in Baden-Württemberg zwischen sieben und acht Milliarden Euro. Meistens jedoch legen die Bauherren dabei nur Wert auf die Funktio-nalität und die Wirtschaftlichkeit. Dies war der Tenor der Fachleute auf einer Veran-staltung, die von der Stiftung Baukultur, der Architektenkammer, der IHK Südlicher Oberrhein, der Stadt Freiburg, dem Minis-terium für Verkehr und Infrastruktur, der Ingenieurkammer, dem Architekturforum Freiburg und mehreren Bauherren reali-siert wurde. Nullachtfünfzehn-Gebäude mit einer Schokoladen- und drei vernach-lässigten Seiten sind die Folge, ja die Regel. Ästhetik und Umgebung bleiben häufi g außen vor. Dabei müssen „gute“ Bauwerke, die „standfest, gebrauchsfä-hig und anmutig“ sind (so die 2.000 Jahre alte Defi nition des römischen Architekten Vitruv) nicht wesentlich teurer sein. Auf

fünf bis zehn Prozent zusätzliche Kosten schätzt der Tuttlinger Architekt Michael Muffl er die Mehraufwendungen durch-schnittlich für Konstruktion oder Materia-lien, nicht für das Architektenhonorar. Das ist durch die einheitliche Vergütungsrege-lung defi niert und bleibt üblicherweise das gleiche. Der Mehrwert anspruchsvoller Bauten ist hingegen in vielfacher Hinsicht deutlich, wenn auch schlecht messbar.So sind gerade für Hersteller technolo-gisch anspruchsvoller und/oder hoch-preisiger Güter ihre Gebäude – und zwar nicht nur das Verwaltungs- sondern auch die Produktionsgebäude und Lager – Vi-sitenkarten des Unternehmens. Markant und schön sind sie auch für Arbeitskräfte attraktiv. Über die bereits beim Unterneh-men tätigen Mitarbeiter hinaus wirken sie auf potenzielle Arbeitnehmer anziehend, die das Unternehmen erst noch gewin-nen möchte. Darauf weist Armin Stolzer, geschäftsführender Gesellschafter des Acherner Maschinenbauers Kasto, hin. Dies ist eine Aussage, die Michael Pa-

Der Bauhof der Firma Hansmann in Haslach im Kinzigtal, entworfen vom Architekturbüro Harter + Kanzler, Freiburg/Haslach i.K. Bi

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Baukultur ist mehr als Baukunst: Neben der Schönheit eines

Gebäudes umfasst sie dessen ökologische und wirtschaftliche

Funktion, seine Einbindung in die Umgebung und schließlich

den Dialog aller am Bauprozess Beteiligten. Das sagt die Bundes-stiftung Baukultur aus Potsdam,

die in Deutschland auf diesem Feld weniger in Innenstädten und

Wohngebieten als vielmehr in Gewerbegebieten Nachholbedarf

sieht. Bei einer Veranstaltung in der IHK in Freiburg wurden ex-

emplarische Gebäude vorgestellt, die wir hier um weitere Beispiele

aus dem Südwesten ergänzen.

ebäude für Industrie und Gewerbe gehören zu den großen Investitions-brocken. In Wirtschaftsbauten wur-

den vergangenes Jahr in Deutschland 64 G

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8 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

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wellek, Geschäftsführer und Inhaber der Endinger Firma Eltroplan, unterstützt und erweitert. Die Firma, die mit 35 Mit-arbeitern elektronische Komponenten für Kunden beispielsweise in der Automobil-elektronik, Medizintechnik oder im Con-sumerbereich entwickelt und in kleineren Serien auch herstellt, hat mit dem Stuttgar-ter Architekten Christoph Baum (C&C Ar-chitekten) in zwei Abschnitten sehr offene, mit viel Glas ausgestattete, transparente und dennoch temperaturstabile Firmen-gebäude errichtet, die energieeffizient aus-gelegt sind. Diese wirken, so Pawellek, ausgesprochen imagebildend und sorgen bei den Kunden für einen Vertrauensvor-schuss: Wer in solchen Gebäuden arbeitet beziehungsweise solche Gebäude errich-ten lässt, den fragt man erst gar nicht, ob er technologisch anspruchsvolle Produkte entwickeln und herstellen kann. Das ist sofort klar.Als einen Gewinn für eine Stadt, die weiter wachsen und hochqualifizierte Arbeitskräf-te anziehen möchte, sehen der Freiburger Baubürgermeister Martin Haag und der Wirtschaftsförderer der Stadt Bernd Dall-mann architektonisch gelungene Firmen-gebäude. Ein Beispiel ist für sie der vor fünf Jahren errichtete Neubau der Firma Hüttinger Elektronik. Das mehrheitlich zur Trumpf-Gruppe gehörende Unternehmen hatte zuvor auf einem Areal eine ganze Reihe kleinerer und größerer, jüngerer und älterer Gebäude besiedelt und zog dann in ein einziges, vom Berliner Büro Barkow Leibinger Architekten gebautes Gebäude um. Nach dem Motto „alles unter einem Dach“ befindet sich im Erd-geschoss die Produktion und darüber im ersten Obergeschoss die Büros, Entwick-lungsabteilung, Sozialräume, Casino und Ähnliches. Das Gebäude (15.000 Quadrat-meter groß, Investitionen von 27 Millionen Euro im Jahr 2006) hat auch den Effekt, so Dieter Pauschinger, Geschäftsführer von Hüttinger, dass die von allen leicht erreichbare Kantine zum Kommunikati-onszentrum der Belegschaft – 450 von insgesamt 700 Beschäftigten arbeiten in Freiburg – geworden ist. An stilistische Ei-genarten, wie etwa die Verwendung von Materialien in ihrer „rohesten Form“ wie Beton, hat man sich schnell gewöhnt, ja ist inzwischen stolz darauf. Der Freiburger Ingenieur Jürgen Theobald, der die Statik

für das Gebäude erarbeitete, hebt ein wei-teres Charakteristikum hervor: Es ist die Modularität, die Erweiterungsbauten auf einfache Weise möglich macht.

Auch auf der grünen WieseDass Baukultur nicht nur in Städten und großen Gewerbegebieten, sondern auch auf der grünen Wiese möglich ist, bele-gen eine ganze Reihe von Bauten im Süd-westen. Dazu gehört das bereits vor zehn Jahren vom Rottweiler Architekturbüro Broghammer/Jana/Wohlleber entworfe-ne und gebaute Druckzentrum Südwest zwischen Villingen und Schwenningen, wo

unter anderem der Schwarzwälder Bote gedruckt wird. Ein weiteres Beispiel ist das vom Freiburger Büro Sacker Architekten gebaute Gebäude des Messinstrumente-Herstellers Testo an der B 31 zwischen Titisee und Neustadt, dessen erster Bau-abschnitt zurzeit fertiggestellt wird. Aber auch andere sind erwähnenswert. So haben der eingangs zitierte Tuttlinger Architekt Muffler und sein Team für die Mühlheimer Medizintechnikfirma Buck im Jahr 2007 ein etwa 1.500 Quadrat-meter großes Gebäude aus einem Guss errichtet, in dem circa 15 Mitarbeiter in Verwaltung, Lager und Nachbearbeitungs-werkstatt tätig sind. „Was Rechtes“ sollte

Bei Nacht besonders eindrucksvoll: das Produktions- und Verwaltungsgebäude von Hüttinger in Freiburg, gebaut von Barkow Leibinger Architekten, Berlin (oben), und das Entwicklungszentrum von Sedus in Waldshut-Dogern, gebaut von Ludloff + Ludloff Architekten, ebenfalls Berlin (unten).

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9Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

er bauen, so beschreibt Muffler den Auf-trag der Bauherren. Er hebt ein weiteres Moment hochwertiger Architektur hervor: die Identifikation der Bauherren mit ihrem neuen Gebäude, wenn die Zusammen-arbeit mit den Architekten gut und eng, das heißt mitgestaltend und beeinflussend über einen längeren Zeitraum ist.Ein viel beachtetes Gebäude entstand vor fünf Jahren in Haslach im Kinzigtal: der neue Bauhof der Firma Hansmann, entworfen von den Architekten Harter + Kanzler (Freiburg/Haslach). Die Bau-unternehmung Hansmann, die 40 Mitar-beiter beschäftigt, zeigt in vielen Details ihr ganzes Können an ihrem eigenen Ge-

bäude, in dem alles, vom Lager und den Abstellmöglichkeiten für die Baufahrzeuge über die Verwaltung bis hin zu den Sozial-räumen, in einem Geviert untergebracht ist. „Schön kann ganz einfach sein“, sagt Architekt Ludwig Harter, und „alles muss gut funktionieren, das ist der Sinn eines Gewerbebaus.“ Sehr gut gelungen ist auch die Einbindung in die Umgebung: Wiesen, Obstbäume, Felder.

Markenbildung mit ArchitekturUnter mehreren Gesichtspunkten inter-essant sind zwei Bauten des Bürostuhl-Herstellers Sedus in Waldshut-Dogern.

Das ist einmal das im Jahr 2002 vom Ber-liner Büro Sauerbruch Hutton erweiterte Hochregallager, das diese mit einer Fas-sade ummantelten, die aus vielen tausend farbigen Paneelen besteht (Foto auf Seite 2). Dabei wählten die Architekten für die Paneele, die willkürlich angeordnet sind, 20 Farben des Farbspektrums aus, das sie in der Umgebung des Hochregallagers auf Wiesen, Bäumen, Hausdächern und -fassa-den vorfanden. Mit dem Effekt, dass das Hochregallager von weitem kaum als die riesige Einheit, die es faktisch ist (115 Meter lang, 29 Meter hoch), zu erkennen ist. Ein zweites markantes Sedus-Gebäude ist ein erst vor wenigen Monaten eröff-netes Entwicklungszentrum des Unter-nehmens. In dem Zentrum arbeiten circa 30 Mitarbeiter, es ist 3.200 Quadratmeter groß und hat knapp sechs Millionen Euro gekostet. Gebaut wurde es von den Ber-liner Architekten Ludloff + Ludloff, einer Ausgründung aus dem Büro Sauerbruch Hutton. Es befindet sich zwischen älte-ren Fabrikgebäuden auf der einen und den Wohngebäuden des Dorfes auf der anderen Seite. Mit seinen etwas schrägen und ungleichmäßigen Fassadenelemen-ten sowie seinem geneigten Dach hat es zu beiden dieser Ansiedlungsformen einen deutlichen Bezug. Darüber hinaus verfügt es über eine Textilfassade, die bei Nacht das Licht im Gebäude nach außen dringen lässt (Transluzenz). Das Gebäu-de macht einen introvertierten Eindruck, so die Sedus-Pressesprecherin Dorothea Scheidl-Nennemann, wirkt geheim und verschlossen und repräsentiert damit den Zweck, dem es dient. Für Sedus sind die Gebäude Bestandteil einer Markenkom-munikation, die wesentliche Kernwerte des Unternehmens zum Ausdruck bringt. Dazu gehören vor allem Qualität, Glaub-würdigkeit und Nachhaltigkeit. Fertig geplant ist bei Sedus ein noch sehr viel größeres Büro-, Seminar- und Aus-stellungsgebäude der Münchner Allmann Sattler Wappner Architekten (bekannt beispielsweise durch Flagship-Stores für Audi). Der Zeitpunkt des Baubeginns ist noch nicht festgelegt. Das Konzept der Markenbildung durch Architektur hat übrigens 40 Kilometer westlich von Waldshut sein wahrschein-lich bekanntestes Beispiel: den Vitra Ar-chitekturpark in Weil. Ulrich Plankenhorn

Tags mit doppeltem Wolkenspiel: das Lager-, Werkstatt- und Bürogebäude von Buck in Mühlheim, gebaut von Muffler Architekten, Tuttlingen (oben), sowie das Produktions- und Lagergebäude von Eltroplan in Endingen, gebaut von Christof Baum, C&C Architekten, Stuttgart.

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10 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Mit „Europa 2020“, der EU-Stra-tegie für intelligentes, nachhalti-ges und integratives Wachstum,

haben die europäischen Staats- und Regierungschefs ein klares Bekenntnis abgelegt: Bildung ist ein maßgeblicher Wettbewerbsfaktor der globalisierten Wissensgesellschaft und muss im Zen-trum unserer gemeinsamen Bestrebun-gen zur Sicherung von Wohlstand und Beschäftigung in Europa stehen. In der EU sind Bildungsfragen eine na-tionale Angelegenheit, und jedes Land entscheidet selbst über Bildungssysteme und -inhalte. Zusammenarbeit zwischen den EU-Staaten kann aber einen entschei-denden Mehrwert bringen. Im Rahmen der Strategie „Europa 2020“ arbeiten sie gemeinsam an Lösungen zu den wich-tigsten Herausforderungen: Jeder siebte Jugendliche in Europa geht zum Beispiel

ohne ausreichende Ausbildung von der Schule ab und hat geringe Chancen auf einen Job. Wie können wir dagegen vor-gehen? Wie können wir außerdem die Zahl der Absolventen mit Hochschulabschluss oder hochwertigem Abschluss in der Be-rufsbildung erhöhen, um mit exzellenten und innovativen Köpfen Europas Wettbe-werbsfähigkeit nachhaltig zu sichern? Und wie können wir den drohenden Fachkräf-temangel kompensieren und sicherstellen, dass Menschen die richtigen Qualifikatio-nen und Kompetenzen besitzen, um Arbeit zu finden, egal wo in Europa? Bildungssysteme lassen sich nicht über Nacht nachhaltig verändern. Sie weiter-zuentwickeln ist eine langfristige und komplexe Aufgabe. Und niemand kann präzise voraussagen, wie sich Wirtschaft und Gesellschaft in den nächsten Jahr-zehnten entwickeln werden. Was wir jedoch bereits heute verlässlich prognos-tizieren können ist, dass jeder künftig ein höheres Qualifikationsniveau und breiter gefächerte Kompetenzen brauchen wird. Besonders „soft skills“, wie die Fähigkeit im Team zu arbeiten, Sprachenkenntnisse und Kommunikation, werden zunehmend vorausgesetzt. Das betrifft Fachkräfte auf mittlerem Ausbildungsniveau genauso wie Studienabsolventen. Bereits bis 2020 wird die Zahl der Arbeits-plätze für Hochqualifizierte in Europa um 16 Millionen ansteigen, während es für Ge-ringqualifizierte 12 Millionen Jobs weniger geben wird. Dieser Trend wird sich fortset-zen, und exzellente Erstausbildung sowie

kontinuierliches Weiterlernen müssen zur Selbstverständlichkeit werden.Ich habe daher in diesem Jahr eine poli-tische Strategie zur Senkung der Schul-abbrecherquote vorgeschlagen, die von den europäischen Bildungsministern im Mai mit großer Zustimmung angenom-men wurde. Im Herbst habe ich eine politische Agenda zur Modernisierung der Hochschulsysteme in Europa vorge-schlagen, um Studienbedingungen und Abschluss quoten in den EU-Ländern wei-ter zu verbessern. Und ich werde Anfang 2012 Vorschläge unterbreiten, wie die An-erkennung von Kompetenzen ausgebaut werden kann, die außerhalb des formalen Bildungssystems – also zum Beispiel am Arbeitsplatz – erworbenen werden.2012 wird die EU-Kommission außerdem auf Initiativen zur Verbesserung der Aus-bildung und Beschäftigungsfähigkeit in Europa setzen: Aufbauend auf dem erfolg-reichen „Europass“ wird der „Europäische Qualifikationspass“ den Bürgern Europas helfen, ihre im Laufe des Lebens erworbe-nen Kompetenzen zu erfassen und für Ar-beitgeber besser darstellen zu können. Ein „EU-Kompetenzpanorama“ wird ab 2012 Arbeitssuchenden, Arbeitnehmern sowie öffentlichen Bildungs- und Arbeitsmarkt-einrichtungen wichtige Informationen über die vorhandenen und künftig benötigten Kompetenzen geben. Die bestehenden EU-Programme im Bereich Bildung und Jugend haben er-folgreich für mehr Mobilität gesorgt. So erhielten beispielsweise im Rahmen von

Für eine gemeinsame Bildungspolitik für Europas

Fachkräfte von morgen plädiert Androulla Vassiliou, EU-

Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend. Darum geht es auch in ihrem

Gastbeitrag für das IHK-Jahresthema „Gemeinsam

für Fachkräfte“.

Gastbeitrag zum Fachkräftemangel in Europa

Für einheitliche Bildung

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jahresthema

Erasmus 2,5 Millionen Studierende EU-Stipendien für Studien-aufenthalte und Praktika in anderen Ländern. Bis 2013 werden aus dem Europäischen Sozialfonds für die Ausbildung und Quali-fizierung von Menschen in Europa circa 72,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt worden sein, und zahlreiche Lernende und Lehrende werden durch das EU-Programm für Lebenslanges Lernen mit insgesamt weiteren circa sieben Milliarden Euro Unterstützung für einen Auslandsaufenthalt gefunden haben. Die Kommission hat Ende Juni im Rahmen ihres Budgetvor-schlags für die Zeit 2014 bis 2020 die Schaffung des neuen Programms „Bildung Europa“ zur Förderung von Maßnahmen im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie Ju-gend vorgeschlagen. Das Programm sieht für die siebenjährige Laufzeit ein Budget von 15,2 Milliarden Euro vor. Gemessen am derzeitigen Finanzvolumen für den Zeitraum 2007 bis 2013 bedeutet dies eine deutliche Mittelerhöhung von 73 Prozent. Das Programm soll die gegenwärtig getrennten Unterprogramme des Programms für lebenslanges Lernen, die internationalen Aspekte der Hochschulbildung, einschließlich Erasmus Mundus, und des Programms „Jugend in Aktion“ vereinen. Hierdurch sollen eine größere Effizienz, eine stärkere strategische Aus-richtung und Synergieeffekte erreicht werden. Neu ist auch das Programm „Kreatives Europa“, das die Bereiche der derzeitigen Programme Kultur, MEDIA und MEDIA Mundus abdecken soll und die Kultur- und Kreativwirt-schaft mit einem Budget von insgesamt 1,6 Milliarden Euro (plus 37 Prozent) unterstützen wird.Ich bin der Auffassung, dass der vorgeschlage-ne Finanzrahmen eine sehr gute Nachricht für alle Menschen und Organisationen ist, die in den Berei-chen Bildung, Kreativität und Innovation tätig sind. Investitionen in diesen Sektoren tragen wirksam zur Entwicklung von Wirtschaft und Beschäftigung bei und sichern somit die Zukunft Europas. Das neue Programm „Bildung Europa“ soll die Gewährung von mehr Stipendien für Studien- und Bildungsaufenthalte ermöglichen, die Modernisierung der Bildungssys-teme und die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen fördern sowie politi-sche Reformen unterstützen. Die Kommission schlägt außerdem vor, zusammen mit der Europäischen In-vestitionsbank ein Programm zur Bereitstellung von Bürgschaften für Darlehen an Studierende aufzulegen, die einen vollwertigen Master-Abschluss in einem anderen Mitgliedstaat erwerben wollen. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Zahl der jungen Menschen, Lehrkräfte und Forscher, die EU-Stipendien für Studien- und Fortbildungsaufenthalte im Ausland erhalten, von derzeit 400.000 auf künftig 800.000 pro Jahr zu steigern. Vor diesem Hintergrund möchte ich den IHKs zu ihrer wertvollen Arbeit für die europaweit anerkannte hohe Qualität der dualen beruflichen Bildung in Deutschland gratulieren. Diese zeigt, wie wichtige eine enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften und öffentlichem Bildungswesen zur Sicherung von Ausbildungsplätzen, gut ausgebildeten Fachkräften und hohem Beschäftigungsniveau ist. Darüber hinaus haben sich die IHKs auch als engagierte Partner auf europäischer Ebene erwiesen, die wichtige Beiträge zur politischen Debatte leisten und mit großem Engagement den Ausbau der internationalen Mobilität in der Berufsbildung fördern. Androulla Vassiliou

Androulla Vassiliou,EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrspra-chigkeit und Jugend.

Ausländische Abschlüsse

Gesetz erleichtert Anerkennung

Der Bundestag hat Ende September das „Gesetz zur Verbesserung der Fest-

stellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ ange-nommen; der Bundesrat stimmte Mitte November zu. Ende 2009 schon hatte sich die Bundesregierung auf die Eckpunkte für das Gesetz geeinigt. Der Grund war, dass es in vielen Gesetzen und Verordnungen bereits Anerkennungsregelungen gab, die angepasst werden mussten – zum Teil gegen den Widerstand einzelner Be-rufsgruppen.Gänzlich neu ist nun die gesetzliche Rege-lung für die nicht reglementierten Berufe aus Industrie, Handel und Dienstleistun-gen. Hier gibt es keine Berufszugangs-schranken, deshalb war ein gesetzge-berischer Handlungsbedarf auch lange verneint worden. In den IHK-Berufen er-öffnet das Anerkennungsgesetz dem Mi-granten also kein neues Betätigungsfeld – anders als der vielzitierten putzenden Zahnärztin aus Kasachstan –, er kann aber seine Qualifikationen auf dem Arbeits-markt besser verwerten – vorausgesetzt, er erhält einen positiven Bescheid.Dafür muss er einen Antrag auf Feststel-lung der Gleichwertigkeit stellen, der alle Unterlagen in beglaubigter Übersetzung enthält. Die zuständige Stelle – im Fall nichthandwerklicher Gewerbeberufe sind das die Industrie- und Handelskammern – hat einen Monat Zeit, die Vollständigkeit zu prüfen. Sind alle Unterlagen vorhan-den, muss innerhalb von drei Monaten entschieden werden und zwar durch ei-nen rechtsmittelfähigen schriftlichen Be-scheid. Da es nur in wenigen Fällen eine vollständige Übereinstimmung zwischen einer aus- und einer inländischen Quali-fikation gibt, soll nicht jede Abweichung zur Ablehnung führen. Vorgesehen ist ein abgestufter Anerkennungsmechanis-mus: Zunächst wird geprüft, ob es we-sentliche Unterschiede gibt. Sind sie nicht wesentlich, wird anerkannt. Gibt es indes wesentliche Unterschiede, muss geprüft werden, ob diese durch Berufserfahrung oder sonstige Befähigungsnachweise aus-geglichen werden können. Nur wenn das nicht der Fall ist, kann keine Anerkennung erfolgen. dihk

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interviewmit BTG-Geschäftsführer JEns RHoDE über nachfolgeregelungen

Jens Rhode (48) hat Volkswirtschaftslehre in Frei-burg studiert und wurde 1995 zum steuerberater sowie 2002 zum Wirtschaftsprüfer bestellt. Der gebürtige Freiburger arbeitet seit 2005 bei der Badischen Treuhand Gesellschaft (BTG) in Lahr, seit 2006 ist er Geschäftsführer. Die Gesellschaft beschäftigt 45 Mitarbeiter und betreut eine gro-ße Zahl von Unternehmen, Freiberuflern und Pri-vatpersonen als Wirtschaftsprüfer, steuer- oder Unternehmensberater. Dabei stellen Rhode und seine Kollegen immer wieder fest, dass viele Firmen nicht für den notfall vorgesorgt haben. Warum das so ist, welche Folgen eine fehlende notfallplanung haben und wie ein Ausfallen des Chefs abgefedert werden kann, berichtet er im Interview.

Was passiert mit der Badischen Treuhand Gesellschaft, wenn Sie heute auf dem Heimweg einen Unfall haben und erst einmal ausfallen?Das ist bei uns günstig gelöst: Wir haben fünf Geschäftsführer, die sich gegenseitig vertreten können, und eine klare Struktur mit acht Beratern auf der zweiten Ebene. So sind die Mandatsbetreuung und die interne Verwaltung gesichert. Auch die Vertretungsbefugnisse haben wir geklärt.

Warum scheuen sich so viele Firmenchefs, den Notfall zu regeln?Wahrscheinlich weil viele seit dem Schritt in die Selbstständigkeit das Bedürfnis haben, alles kontrollieren zu können. Außerdem hat das Thema mit Krankheiten, Unfällen, oder sogar dem Tod zu tun – damit setzt man sich ungern auseinander. Es ist aber notwendig. Denn wenn der Chef für längere Zeit fehlt, wenn das Unternehmen nicht agieren kann, Aufträge nicht bearbeitet, Rechnungen nicht geschrieben werden können, dann leidet der Betroffene doppelt: zum einen durch die Erkrankung und zweitens finanziell. Zudem geht es um sein Lebens-werk, um die Unternehmensfortführung. Der Unternehmer trägt Verantwortung für seine Mitarbeiter, Mitgesellschafter und seine Familie. Banken fragen eine Nachfolgeregelung etwa im Rahmen des Ratings ab. Unternehmer, die sich nicht darum gekümmert haben, bekommen schlechtere Noten. Das ist immer ein Thema, wenn Finanzierungsbedarf besteht – spätestens aber ab 50.

Wo fangen Firmen, die noch gar nichts geregelt haben, am besten an?Ein erster Schritt sind die Organisationsstrukturen: Man sollte sie so aufbauen, dass die zweite Ebene Führungsverantwortung übernehmen kann, dass man sieht, wie der Fortgang sein soll, dass die Liquiditätsplanung steht, dass keine unvorhergesehenen Engpässe entstehen. Der nächste Schritt ist, dass die zwei-te Ebene sich dessen auch bewusst ist, dass sie einspringen kann, muss und darf. Es ist ganz wichtig, Vollmachten zu erteilen, dass fest steht, wer was ent-scheidet. Die Ziele muss man regelmäßig definieren, überprüfen und umsetzen. Das ist kein einmaliges Projekt sondern eine fortlaufende Aufgabe. Schließlich gibt es ganz praktische Vorkehrungen: Wo sind Passwörter, wichtige Verträge oder Schlüssel hinterlegt? Wenn der Chef länger ausfällt, sollten Steuerberater, Behörden, Banken, wichtige Kunden und Lieferanten informiert werden. Dann gilt es, das Unternehmen schnell wieder voll leistungsfähig zu machen. Nach vier Wochen ist der Mitleidsfaktor weg, dann geht‘s wieder ums harte Business.

Welche Grundlage bietet der Gesellschaftsvertrag?Er ist ganz wichtig. Bei mehreren Gesellschaftern kann der Gesellschaftsver-trag regeln, wie die Nachfolge aussehen soll. Das ist aber nicht nur Thema bei der Gründung, sondern ein permanenter Prozess, weil sich die Rahmenbedin-gungen ändern. So müssen etwa Nachkommen als mögliche Nachfolger erst ihre Ausbildung abschließen. Dazu kommt, dass man die Nachfolge im Unter-nehmen mit dem privaten Bereich abstimmen muss: Gesellschaftsrechtliche und testamentarische Regelungen müssen übereinstimmen.

Wie unterscheidet sich das Unternehmens- vom privaten Testament?Im Unternehmertestament sollte geregelt werden, wie die Nachfolge in Beteiligungen oder im Unternehmen aussehen soll. Das kann durch Instru-mente wie Teilungsanordnungen oder Vermächtnisse noch gefördert werden. Ganz wichtig ist auch, die Erbschaftssteuer im Blick zu haben. Sonst kann die Steuerbelastung dazu führen, dass die ganze Liquidität aus dem Unternehmen rausgezogen wird. Das ist gerade in einem Umbruchprozess schädlich.

Womit kann ein Unternehmer seine privaten Einkünfte sichern?Es hängt vom Finanzpolster der Firma ab, ob ihr Inhaber durch Entnahmen eine Zeit überbrücken kann. Sonst gibt es wie bei Angestellten Versicherungs-produkte. Bei einer GmbH könnte eine Pensionszusage auch für den Invalidi-tätsfall vorgesehen sein. Wichtig ist, dass die Gesellschaftsform zur Absiche-rung des Unternehmers passt. kat

„Vorsorgen, dass die zweite Ebene

einspringen kann“

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Urteil zu Verlängerung der Elternzeit

Der Arbeitgeber entscheidet

Ihre Elternzeit dürfen Väter und Mütter nur dann verlängern, wenn der Arbeit-

geber zustimmt. Dazu ist dieser aber nicht verpfl ichtet. Vielmehr kann er nach so genanntem billigen Ermessen darüber entscheiden. Das hat das Bundesarbeits-gericht vor Kurzem entschieden (Urteil vom 18. Oktober, Az.: 9 AZR 315/10). Prinzipiell können Väter und Mütter Eltern-zeit nehmen, bis ihr Kind drei Jahre alt ist. In dieser Zeit ruht das Arbeitsverhältnis. Danach haben sie Anspruch darauf, an den ursprünglichen oder an einen gleichwerti-gen Arbeitsplatz zurückzukehren. Damit der Arbeitgeber Planungssicherheit hat, müssen sich die Eltern für die kommenden zwei Jahre ab dem Beginn der Elternzeit festlegen, sobald sie diese anmelden. Der verhandelte Fall: Eine Arbeitnehmerin nahm ab der Geburt ihres fünften Kindes

ein Jahr lang Elternzeit. Rund vier Wochen vor dessen Ende wollte sie die Elternzeit um ein weiteres Jahr verlängern und bat den Arbeitgeber, dem zuzustimmen. Als Grund nannte sie ihren Gesundheitszu-stand. Doch der Arbeitgeber lehnte ab. Als sie trotzdem nicht wieder zur Arbeit kam, mahnte der Arbeitgeber sie wegen unentschuldigten Fehlens ab. Darauf zog die Frau vor Gericht. Die erste Instanz gab ihr Recht, die zweite dem Arbeitgeber. Das Bundesarbeitsge-richt entschied schließlich, der Arbeit-geber müsse „in den Grenzen billigen Ermessens“ über derartige Verlänge-rungsanträge entscheiden. Um diese zu klären, verwiesen die Richter den Fall an die Vorinstanz zurück. Olaf Müller, Rechtsanwalt, Endriss und Kollegen, Freiburg

Will ein Elternteil länger als geplant Elternzeit nehmen, muss der Arbeitgeber zustimmen.

Grenzüberschreitender Handel

Gemeinsames EU-Kaufrecht geplant

Die EU-Kommission hat Mitte Oktober ihren Vorschlag für ein einheitliches Eu-

ropäisches Kaufrecht veröffentlicht. Eine Zustimmung von EU-Parlament und Mi-nisterrat wird erwartet. Das EU-Kaufrecht sollen Unternehmen und Verbraucher in grenzüberschreitenden Verträgen über Waren, digitale Inhalte und verbundene Dienstleistungen innerhalb der EU künf-tig optional vereinbaren können. Dadurch sollen Handelshemmnisse abgebaut wer-den, die aufgrund der unterschiedlichen Rechtsordnungen in Europa bestehen.

Damit das EU-Kaufrecht nicht das glei-che Schicksal erleidet wie das seit 1980 geltende UN-Kaufrecht, dessen Geltung in Verträgen regelmäßig ausgeschlossen wird, haben die Brüsseler Juristen sich um eine attraktivere Gestaltung bemüht. So enthält es zum Beispiel Regeln zu Irrtü-mern beim Vertragsschluss, zu unlauteren Vertragsklauseln und zur Verjährung, die im UN-Kaufrecht fehlen. Damit entfällt in diesem Bereich der Rückgriff auf die jeweiligen nationalen Normen. Außer-dem bietet das EU-Kaufrecht einheitliche

Regeln für Verbraucherverträge. Bisher führt die unterschiedliche Umsetzung der EU-Verbraucherschutzvorgaben in den nationalen Rechtsordnungen gerade im Internethandel mit Verbrauchern zu Hemmnissen. Internethändler müssen praktisch für jedes Land eigene Allgemei-ne Geschäftsbedingungen formulieren. Die Wahl des einheitlichen EU-Kaufrechts bietet gerade in diesem Bereich großes Vereinfachungspotenzial. Sven Ufe Tjarks, Rechtsanwalt, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Änderungen bei EMCs

Ab Januar auch national Pfl icht

EMCS (Excise Movement and Control System) ist ein EDV-gestütztes Beförde-

rungs- und Kontrollsystem für verbrauch-steuerpfl ichtige Waren. Seit diesem Jahr ersetzt es das papiergestützte Verfahren zur Beförderung verbrauchsteuerpfl ichtiger Waren unter Steueraussetzung zwischen mehreren EU-Mitgliedstaaten mit Beglei-tendem Verwaltungsdokument (BVD) durch ein elektronisches Verfahren mit elektronischem Verwaltungsdokument (e-VD). Ab 2012 müssen auch nationale Beförderungen von verbrauchsteuerpfl ich-tigen Waren unter Steueraussetzung elek-tronisch mit EMCS eröffnet und beendet werden. Beförderungen unter Steueraus-setzung mit Begleitendem Verwaltungs-dokument (BVD) sind dann nicht mehr zu-lässig. Ausgenommen ist die Beförderung von Waren, die der Kaffee- oder Alkopop-steuer unterliegen. ste

InFoRMATIonDas Schreiben des Bundesfi nanzminis-teriums zur Teilnahme am EMCS-Verfahren ist kostenlos per E-Mail an [email protected], Bestellnummer W02-092011, erhältlich. Informationen gibt es auch unter www.zoll.de.

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Das Schreiben des Bundesfi nanzminis-teriums zur Teilnahme am EMCS-Verfahren ist kostenlos per E-Mail an [email protected], Bestellnummer W02-092011, erhältlich. Informationen gibt

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Wettbewerbsrecht

Die Grenzen des Headhuntings

In einer Zeit, in der Fachkräfte Mangel-ware sind, hat die Headhunter-Branche

Hochkonjunktur. Wo sind die Grenzen zwi-schen erlaubtem und nicht mehr erlaub-tem Abwerben von Mitarbeitern? Nach der Rechtsprechung ist das Abwerben von Mitarbeitern wettbewerbsrechtlich grund-sätzlich erlaubt – auch, wenn die Abwer-bung bewusst und planmäßig erfolgt, ins-besondere durch einen Mitbewerber oder einen von ihm beauftragten Headhunter. Das Abwerben von Beschäftigten eines Mitbewerbers ist aber dann unlauter, wenn besondere Umstände hinzutreten. Das sind die Verfolgung verwerfl icher Zwecke so-wie die Anwendung verwerfl icher Mittel.Ein unlauterer Zweck liegt zum Beispiel vor, wenn eine ernsthafte Beeinträchtigung des Mitbewerbers bezweckt wird, also eine wettbewerbliche Kampfmaßnahme, um den Mitbewerber zu schädigen. Wenn der Konkurrent etwa planmäßig eingearbeitete Arbeitskräfte abwirbt, ohne dass er die Mit-arbeiter im eigenen Betrieb benötigt. Ein unlauterer Zweck kann auch darin liegen, dass sich der Abwerber besondere Kennt-nisse der Verhältnisse beim Mitbewerber verschaffen will. Dies hängt letztlich aller-dings von der Beurteilung im Einzelfall ab. Ein unlauteres Mittel liegt regelmäßig darin, dass die Abwerbung mittels Verleitung zum Vertragsbruch erfolgt, also die Verleitung zum Bruch eines nachvertraglichen Wett-

bewerbsverbots. Verboten sind auch irre-führende Angaben bei der Abwerbung über den bisherigen oder den neuen Arbeitgeber, wenn diese geeignet sind, die Entscheidung des Beschäftigten zu beeinfl ussen. Headhunter rufen gern am Arbeitsplatz an. Entgegen des sonst rigiden Verbots belästi-gender Telefonwerbung hat die Rechtspre-chung diese Methode grundsätzlich zuge-lassen, allerdings enge Grenzen gesetzt: Zulässig ist lediglich ein Anruf zur ersten Kontaktaufnahme. Der zu werbende Mitar-beiter darf nur nach seinem Interesse an ei-ner neuen Stelle befragt werden. Wird dies bejaht, kann der Headhunter die in Rede stehende offene Stelle knapp umschreiben und, falls das Interesse des Mitarbeiters danach fortbesteht, eine Kontaktmöglich-keit außerhalb des Arbeitsbereichs verab-reden. Ein Telefonat, das über eine solche Kontaktaufnahme hinausgeht, ist wettbe-werbswidrig. Beispiel: Der Headhunter konfrontiert den abzuwerbenden Mitarbei-ter mit Informationen über ihn selbst wie Lebenslauf und bisherige Tätigkeiten. Darin liegt ein Umwerben, das dem Angerufenen den Eindruck vermittelt, der Headhunter habe sich näher mit ihm befasst, und er sei aufgrund seiner Biografi e besonders geeignet. Unzulässig ist es auch, wenn der Anruf länger als wenige Minuten dauert. Friedrich Pfeffer, Wettbewerbszentrale StuttgartBi

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WETTBEWERBSZENTRALEDie Wettbewerbszentrale ist eine branchenüber-greifende selbstkontrollinstitution der deutschen Wirtschaft für fairen Wettbewerb. sie unterstützt den Gesetzgeber als neutraler Ratgeber bei der Gestaltung des Rechtsrahmens, bietet Informa-tionsdienstleistungen rund ums Wettbewerbs-

recht, berät ihre Mitglieder in rechtlichen Fragen des Wettbewerbs und setzt als Hüterin des Wett-bewerbs die spielregeln im Markt – notfalls per Gericht – durch. Getragen wird die gemeinnüt-zige organisation von rund 1.200 Unternehmen sowie 600 Kammern und Verbänden. wis

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ANZEIGEN-HOTLINE 0 72 21 / 21 19 - 12

Betriebliche Altersversorgung und Arbeitgeber

Pfl ichten bis Jahresende

Arbeitgeber sind verpfl ichtet, ihre Arbeitnehmer bis Jahresen-de über folgende Änderungen im Bereich der betrieblichen

Altersversorgung (bAV) zu informieren: Der Garantiezins für Lebensversicherungen wird zum 1. Januar von 2,25 auf 1,75 Prozent pro Jahr gesenkt. Grund sind die Probleme vor allem kleinerer Anbieter, angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt eine ausreichend hohe Rendite zu erwirtschaf-ten. Diese Änderung muss ein Arbeitnehmer kennen, um eine qualifi zierte Entscheidung über seine Altersversorgung treffen zu können. Daher müssen alle Arbeitgeber die Arbeitnehmer über die Absenkung des Garantezinses unterrichten. Eine bAV wird ab 2012 nur noch dann staatlich gefördert, wenn die Versorgungsverträge als frühestes Rentenalter die Vollen-dung des 62. Lebensjahres vorsehen. Bis Jahresende sind noch Verträge mit einem Rentenbeginn ab dem 60. Lebensjahr mög-lich. Auch hierüber sollte der Arbeitgeber aufklären.Viele Versicherungsträger erheben unterschiedliche Prämien für Männer und Frauen. Am 1. März dieses Jahres entschied der Europäische Gerichtshof, dass diese Unterscheidung diskri-minierend und deswegen ungültig ist. Versicherungen müssen daher ab dem 21. Dezember 2012 einheitliche Tarife anbieten. Zur Anpassung werden die Prämien für Männer wohl steigen und die für Frauen sinken. Einige Versicherer führen womöglich ab 1. Januar 2012 neue Tarife ein. Daher sollten zumindest Männer eine Entscheidung zur bAV noch in diesem Jahr treffen. Christoph Fingerle, Rechtsanwalt, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

schadenersatzansprüche aus Kapitalanlagen

Verjährung droht

Sämtliche Schadenersatzansprüche wegen fehlerhafter Anlage-beratung verjähren zum Jahresende – vorausgesetzt, die Kapi-

talanlage wurde vor dem 1. Januar 2002 gezeichnet. Grund ist eine Gesetzesänderung (Schuldrechtsmodernisierungsgesetz). Sie hat

zur Folge, dass Schadenersatzansprüche aus fehlgeschlagenen Kapitalanlagen, die vor

diesem Zeitpunkt erworben wurden, nicht mehr durchgesetzt werden

können. Nach neuer Rechtslage verjähren diese Schadenersatzan-sprüche drei Jahre nach Kenntnis

der schadenbegründenden Um-stände zum Jahresende, spätestens allerdings nach zehn Jahren. Anleger, die vor dem 1. Januar 2002 eine Beteiligung gezeichnet haben und sich fehlerhaft aufgeklärt fühlen, sollten daher vor Jah-resende veranlassen, dass die Verjährung gehemmt wird. Dafür können sie zum Beispiel eine Klage einreichen. Allerdings haben Rechtsanwälte zum Jahresende wegen der Vielzahl an Fällen oft nicht die Zeit, eine Klage sorgfältig zu prüfen. Die Hemmung kann auch unkompliziert und kostengünstig durch einen Gütean-trag bei einer staatlich anerkannten Gütestelle erreicht werden. Bestand zum Zeitpunkt der Zeichnung eine Rechtsschutzversi-cherung, trägt diese in der Regel die Kosten des Antrages und eines Rechtsanwalts. Franz X. Ritter, Rechtsanwalt und Mediator, Freiburg

Gesetzesänderung (Schuldrechtsmodernisierungsgesetz). Sie hat zur Folge, dass Schadenersatzansprüche aus

fehlgeschlagenen Kapitalanlagen, die vor diesem Zeitpunkt erworben wurden,

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Werbung im nachbarland

Nur auf französisch

Wenn ein deutsches Unternehmen in Frankreich werben will, muss

es verschiedene französische Gesetze beachten. Zum einen ist das Unterneh-men verpfl ichtet, ausschließlich die fran-zösische Sprache für seine Werbung zu verwenden. Zum anderen muss es eine Umweltsteuer abführen, wenn es Werbe-prospekte in Frankreich verteilt.Hintergrund: Ein Gesetz vom 31. Dezem-ber 1975 verpfl ichtet zur Verwendung der französischen Sprache in Werbung, An-zeigen und öffentlichen Ankündigungen sowie beim Angebot, bei Gebrauchsan-leitungen, Gewährleistung und Garantie einer Ware, eines Produktes oder einer Dienstleistung, bei AGBs sowie bei Rechnungen und Quittungen. Diesel-ben Regeln gelten bei der schriftlichen, mündlichen oder audiovisuellen Werbung. Ausnahmen gelten beim Bezeichnen von typischen Produkten oder bekannten ge-

schützten Spezialitäten, die einem breiten Publikum bekannt sind. Ziel ist der Schutz des Verbrauchers und die Gewährleistung der Information gegenüber dem Verbrau-cher, damit dieser das Produkt oder die Dienstleistung in voller Kenntnis aller wich-tigen Informationen und Eigenschaften kaufen kann. Der Gebrauch des Französischen ist also Pfl icht in allen Handelsbeziehungen und im Arbeitsrecht. Die Vorschriften des fran-zösischen Sprachengesetzes sind zwin-gend. Ein Verstoß ist eine Ordnungswid-rigkeit und wird mit einer Geldbuße von bis zu 750 Euro für natürliche und bis zu 3.750 Euro für juristische Personen ge-ahndet. ni

InFoRMATIonWeitere Einzelheiten gibt es im Internet unter www.suedlicher-oberrhein.ihk.de, Rubrik Recht und Fair Play.

Elektronische Lohnsteuerkarte

Start verschoben

Die Zukunft der Lohnsteuerkarte ist elektronisch. Ursprünglich war ge-

plant, dass die bisherige Lohnsteuerkarte ab 1. Januar 2012 durch das Verfahren der elektronischen Lohnsteuerabzugs-merkmale (ELStAM) ersetzt wird. Aber in der Erprobungsphase häuften sich die Fehler: Die Religionszugehörigkeit wurde verwechselt, bisher gültige Freibeträge wurden gelöscht und bei Ehepaaren die Lohnsteuerklassen III und V miteinander vertauscht. Das Bundesfi nanzministeri-um hat deshalb den Starttermin auf un-bestimmte Zeit verschoben. Ändern werden sich zum Jahresbeginn die Zuständigkeiten: Künftig ist zum Bei-spiel für die Eintragung von Kindern, für einen Wechsel der Steuerklasse oder für die Änderung von anderen Freibeträgen (sogenannte Lohnsteuerabzugsmerkma-le) nicht mehr die Gemeinde, sondern die Finanzverwaltung zuständig. Die Gemein-den bleiben jedoch weiterhin Ansprech-partner für Meldungen zum Beispiel bei

Heirat, Geburt, Kirchenein- oder -austritt. Die sogenannten elektronischen Lohn-steuerabzugsmerkmale werden allen Ar-beitnehmern zur Prüfung übermittelt. Die Lohnsteuerdaten werden anschließend in der ELStAM-Datenbank gespeichert. Nur der aktuelle Arbeitgeber ist berechtigt, sie abzurufen. Die Arbeitnehmer können jederzeit ihre Daten einsehen. Hierfür müssen sie sich im Elster-Online-Portal authentifi zieren und dabei ihre Identifi ka-tionsnummer angeben. Martin Klumpp, Wirtschaftsprüfer/ Steuerberater, BWS Trewitax GmbH

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18 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Praxis

Mit dem TGV Rhein-Rhône schneller nach Paris und ans Mittelmeer

Neue Strecke, neuer ZugVia straßburg ist südbaden

bereits seit viereinhalb Jahren über die Eisenbahn-Hochge-

schwindigkeitsstrecke TGV Est Européen nach Paris angebunden.

Ab 11. Dezember wird nun auch die zweite Hochgeschwindig-keitslinie – der südlich davon

verkehrende TGV Rhein-Rhône – Richtung südwestdeutschland

eröffnet: Von Mulhouse beziehungsweise Basel geht es

über Belfort, Besançon und Dijon nach Paris oder ans Mittelmeer.

Ende 2012 soll ein TGV-Zugpaar nach Paris auch

Freiburg anbinden.

Von den 190 Eisenbahnkilometern zwischen Mulhouse und Dijon bil-den knapp 140 eine durchgehen-

de neue Hochgeschwindigkeitsstrecke für bis zu 320 Stundenkilometer (LGV Ligne à Grande Vitesse). Auf 35 Kilo-metern Altstrecke zwischen Mulhouse-Lutterbach und Pétit-Croix östlich von Belfort sowie auf 15 Kilometern vor Dijon (Villers-les-Pots) fahren die TGV-Hoch-geschwindigkeitszüge mit der klassi-schen Geschwindigkeit von maximal 160 Stundenkilometern (TGV Train à Grande Vitesse). Gleiches gilt für die 80 Kilome-ter lange Altstrecke des so genannten West-Astes des Gesamtprojektes TGV Rhein-Rhône von Dijon nach Montbard mit Weiterleitung auf die TGV-Linie Paris-Lyon sowie für die Altstrecke des so ge-nannten Süd-Astes zwischen Dijon und Lyon mit 150 Kilometern Länge.Insgesamt verringert sich die Fahrzeit von Mulhouse über Dijon nach Paris (Gare de Lyon) gegenüber der bisherigen Linie über Straßburg nach Paris (Gare de l’Est) um gut eine halbe Stunde auf insgesamt zwei Stunden 40 Minuten. Täglich verkehren elf Zugpaare Mulhouse-Paris und ein Zug-paar Mulhouse-Lille (vier Stunden Fahr-zeit). Sechs der elf Zugpaare werden von Mulhouse nach Basel und Zürich weiterge-

führt. Die Fahrzeit Basel-Paris beträgt dann knapp über drei Stunden und die Fahrzeit Zürich-Paris knapp über vier Stunden. Ab Dezember 2012 ist auch ein tägliches TGV-Zugpaar von Freiburg über die Stre-cke Müllheim-Neuenburg und Mulhouse nach Paris geplant.Zwischen Mulhouse und Lyon verkehren täglich sechs Zugpaare in einer Fahrzeit von 2 Stunden 50 Minuten, was über eine Stunde Zeitersparnis gegenüber den bis-herigen traditionellen Verbindungen ent-spricht. Drei Zugpaare laufen weiter bis Marseille (vier Stunden 40 Minuten statt bisher sechs Stunden) und zwei bis Mont-pellier (vier Stunden 50 Minuten).Von Mulhouse aus sind die direkten TGV-Verbindungen von und nach Süden mit etwa einer Stunde Fahrzeit weiter nach Straßburg verlängert, drei davon mit Zwi-schenhalt in Colmar. Damit hat über den Regionalverkehr nach Straßburg auch Offenburg Anschluss an durchgehende TGV-Verbindungen zum Mittelmeer. Im März 2012 startet ein tägliches Zugpaar Frankfurt-Straßburg-Mulhouse-Lyon-Mar-seille und ab Dezember 2012 ein neues direktes Zugpaar Basel-Mulhouse-Lyon-Mittelmeer. Insgesamt werden auf der neuen Linie zwischen Mulhouse und Dijon elf Mil-

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19Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

verkehr

lionen Fahrgäste pro Jahr erwartet. Mit dem neuen TGV Rhein-Rhône geht 30 Jahre nach dem ersten TGV in Frankreich die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke in Betrieb, die nicht wie alle übrigen di-rekt nach Paris hin ausgerichtet ist. Mit der Verknüpfung der Regionen Elsass, Franche-Comté, Burgund und Rhône-Alpes ist der TGV Rhein-Rhône die erste interregionale Hochgeschwindigkeitslinie und gleichzeitig zentraler Abschnitt der gesamt-europäischen Magistrale Rhein-Rhône-Mittelmeerraum von Norddeutsch-land bis nach Spanien. Die französischen Regionen, die für den Bau jahrelange Lob-byarbeit geleistet haben, erhoffen sich von den neuen Verbindungen wirtschaftliche Standortvorteile, etwa durch das Ansie-deln neuer Firmen oder die Förderung des Tourismus. In den Bau der neuen Linie wurden ins-gesamt 3,7 Milliarden Euro investiert. Da-von entfallen rund 2,5 Milliarden Euro auf den knapp 140 Kilometer langen, in einer Bauzeit von fünf Jahren fertig gestellten Schienenstrang mit unter anderem 13 Via-dukten von 100 bis 790 Metern Länge, 26 Kilometern Lärmschutzwänden, 87 Tierpassagen und einem zwei Kilometer langen Tunnel. Eigentümerin der Schienen-strecke ist die französische Schienennetz-Trägergesellschaft Réseau Terré de France (RFF). Ihr Kostenanteil an dem ursprüng-lichen Budget von 2,315 Milliarden Euro beträgt 28 Prozent, der des französischen Staates 32 Prozent und der der Gebietskör-perschaften der Franche-Comté 14, des Elsass 9 und des Burgund 6 Prozent. Die EU steuert 200 Millionen Euro bei und die Schweiz trägt 66 Millionen Euro. Letzteres wird als Beitrag der besseren Anbindung der Schweiz an das europäische Hochge-schwindigkeitsnetz verstanden. 1,2 Milliarden Euro hat die für den ver-kehrlichen Betrieb zuständige französi-sche Staatsbahn SNCF investiert. Diese Summe beinhaltet unter anderem den Bau der beiden neuen Bahnhöfe Belfort-Montbéliard TGV südlich von Belfort sowie Besançon Franche-Comté TGV nördlich von Besançon, eine Wartungsstation in Lyon und schließlich 30 neue TGV-Duplex-Hochgeschwindigkeitszüge.Die neuen doppelstöckigen Zugeinheiten werden von dem französischen Unterneh-men Alstom hergestellt, wobei die Moto-renproduktion und Endmontage im Werk in Belfort erfolgt. Sie sollen bis 2015 zwei Drittel der auf der neuen Linie verkehren-

den Züge ausmachen. Aktuell werden die ersten acht in Betrieb genommen. Beste-hend aus zwei Triebköpfen und acht Wa-gons sind die neuen TGV-Garnituren mit hohem Komfort für bis zu 500 Passagiere ausgelegt. Sie sind mit den verschiedenen europäischen Signal- und Steuerungssys-temen ausgestattet und werden die neuen internationalen Verbindungen bedienen. Ergänzendes Rollmaterial mit innerfranzö-sischem Einsatz sind renovierte einstöcki-ge TGV für bis zu 340 Passagiere.Der Reisekomfort soll auch durch umfas-sende Anschluss-Systeme steigen. Erst-

mals werden in Frankreich die Fahrpläne einer neuen TGV-Linie und die Taktfahrplä-ne aller Verkehrsnetze wie S-Bahnen (TER) und städtische Verkehrsmittel von Anfang an aufeinander abgestimmt. Allerdings steigen mit Begründung der Zeitersparnisse auch die Fahrpreise ge-genüber den bisherigen Verbindungen. Zum Beispiel kostet die Strecke Mulhouse-Paris Gare de Lyon einfache Fahrt 2. Klasse ohne Ermäßigung durchschnittlich 80 Euro (die alte Strecke Mulhouse-Belfort-Vesoul-Troyes-Paris Gare de l’Est 57,60 Euro) oder Mulhouse-Marseille St-Charles 97 Euro (die alte Strecke 88 Euro).

Bei der Eröffnung des technischen Betrie-bes der Schienenstrecke Anfang Septem-ber im neuen Bahnhof Belfort-Montbéliard TGV kündigte Frankreichs Präsident Nico-las Sarkozy den Baubeginn der noch feh-lenden sogenannten Strecken-Kopfenden für 2014 an. Der Ausbau der 35 Kilometer langen Teilstrecke zwischen Belfort und Mulhouse würde eine weitere Zeiterspar-nis von rund 20 Minuten bedeuten. Mitte des Jahres hatten sich auch die acht Prä-sidenten der IHKs am Oberrhein in einer gemeinsamen Resolution für den Ausbau stark gemacht. Aber noch verhandeln alle

Beteiligten – Staat, RFF, SNCF und Ge-bietskörperschaften – über die genaue Streckenführung und die Finanzierung der voraussichtlich benötigten 850 Millionen Euro. Ab 2015 soll die Zubringerlinie von Belfort nach Delle renoviert werden, an die die Bahnlinie in die Schweiz nach Biel anschließt. 310 Millionen Euro dürfte der 15 Kilometer lange Neubau am anderen Ende der neuen TGV-Linie vor Dijon kosten. Die Neubauten des West-Astes von Dijon nach Montbard (Richtung Paris) und des Süd-Astes von Dijon nach Lyon befinden sich in der Pla-nungsphase. Andreas Krommer

TGV Rhin-Rhône InauguratIonde la ligne à grande Vitesse

8 septembre 2011

DOSSIER DE PRESSE

DIJON

CHALON-SUR-SAÔNE

MANNHEIM

KARLSRUHE

MULHOUSE

COLMAR

BÂLE

MÂCON

MONTPELLIER

VERS BARCELONE

FRANCFORT

COLOGNE

FRANCFORTCOLOGNE

BERLIN

STUTTGART

BERNE

PARIS

MARSEILLE

LYON

STRASBOURG

BESANÇONFRANCHE-COMTÉ

TGV

BELFORTMONTBÉLIARDTGV

BESANÇONVIOTTE

MONTBARD

ZÜRICH

Die Karte der fran-zösischen Eisenbahn SNCF zeigt die neue Strecke des TGV Rhein-Rhône entlang der rot markierten Städte und ihre Anbindung an das französische, Schweizer und deutsche Netz.

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20 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

UmweLt

Förderprogramm

Zuschüsse zumKlimaschutz

Nach dem Kommunalen Programmteil des baden-württembergischen För-

derprogramms Klimaschutz-Plus wurde nun auch der gesamte Allgemeine Pro-grammteil neu gestartet. Darauf weist die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) hin. Es handelt es sich um das Allgemeine CO2-Minderungs-programm, in dem investive Maßnahmen zur energetischen Sanierung und Wärme-versorgung gefördert werden, das Allge-meine Beratungsprogramm zur Förderung von integralen Energiediagnosen sowie die Förderung für Modellprojekte. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU), kirchliche Einrichtun-gen und private Eigentümer/Besitzer von Nichtwohngebäuden. Fördersystematik und Förderhöhe (50 Euro pro über die Le-bensdauer der Maßnahme vermiedener Tonne CO2) sowie Fördersatz (grundsätzlich maximal 15 Prozent der Investitionen) blei-ben gegenüber 2010 im Grundsatz erhal-

ten. Auch das strenge Kumulierungs-

verbot gilt weiterhin.

Im Vergleich zum Vorjahr hat

sich jedoch folgendes geändert: Das Errichten von Wärmeerzeu-gungsanlagen auf der Basis regenerativer Energieträger wird wieder in die Förde-rung aufgenommen. Dies betrifft Holz-pelletheizungen, Wärmepumpen bis zu einer Heizleistung von 100 Kilowatt sowie Solarwärmeanlagen bis zu einer Kollektor-fl äche von 100 Quadratmetern. Vorausset-zung ist allerdings mindestens eine andere Maßnahme der energetischen Sanierung. Zusätzlich ist nun auch die Erneuerung von Heizungspumpen und der hydraulische Abgleich des Heizungssystems für einen Konvoi von mindestens fünf Gebäuden förderfähig. Allerdings werden nur noch Anträge behandelt, die eine Förderung von mindestens 5.000 Euro erreichen. Antrags-frist ist der 31. März. sch

www.klimaschutz-plus.baden-wuerttemberg.de

ten. Auch das strenge Kumulierungs-

zum Vorjahr hat sich jedoch folgendes

Photovoltaikanlagen

Vergütungssätze sinken

Die Bundesnetzagentur hat die neuen Vergütungssätze für Photovoltaikanla-

gen (PV-Anlagen) veröffentlicht. Für neue Anlagen, die ab dem 1. Januar in Betrieb gehen, erhält der Anlagenbetreiber für jede in das Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom einen Betrag zwischen 17,94 Cent und 24,43 Cent, je nach Standort und Grö-ße der Anlage. Das ist jeweils 15 Prozent weniger als noch in diesem Jahr. Der Grund für die Absenkung: Von Ok-tober 2010 bis September 2011 wurde zugebaute Leistung von insgesamt rund 5.200 Megawatt (MW) gemeldet. Im Vor-jahreszeitraum waren es noch 7.800 MW.Die Vergütungs- und Degressionssätze für das Folgejahr ermittelt die Bundesnetz-agentur nach den Vorgaben des Erneuer-bare-Energien-Gesetzes (EEG). Danach sinken die Vergütungssätze für neue PV-Anlagen kontinuierlich. Für die Vergütung von Strom aus PV-Anlagen gilt das soge-nannte System des atmenden Deckels. Dabei ändert sich der Degressionssatz auf der Grundlage einer jährlichen Basisde-gression von neun Prozent in Abhängigkeit vom tatsächlichen Zubau. Dafür enthält das EEG mehrere Schwellenwerte für eine höhere oder geringere Degression. Im Zeitraum 1. Oktober 2010 bis 30. Sep-tember 2011 wurde der Bundesnetzagen-tur insgesamt ein Zubau von PV-Anlagen oberhalb des gesetzlichen Schwellen-werts von 4.500 MW gemeldet. Deshalb reduzieren sich die Vergütungssätze ab dem 1. Januar 2012 um weitere sechs Prozentpunkte, also um insgesamt 15 Prozent. Zu einer Absenkung von 18 Pro-zent wäre es gekommen, wenn der Wert die Schwelle von 5.500 MW überschritten hätte. Eine maximale Absenkung von 24 Prozent wäre eingetreten, wenn der Wert über 7.500 MW gelegen hätte. sch

Deutscher Kältepreis

Bewerbungsfrist läuft

Zum vierten Mal schreibt das Bundesum-weltministerium den Deutschen Kälte-

preis für energieeffi ziente und zukunfts-weisende Entwicklungen im Bereich der gewerblichen Kälte- und Klimatechnik aus. Der Energieeffi zienz-Preis ist insgesamt mit 52.500 Euro dotiert und richtet sich an innovative Unternehmen und Einzelperso-nen. Bewerbungen für den 4. Deutschen Kältepreis können bis zum 31. Dezember eingereicht werden (www.co2online.de). Erstmals richtet sich der Kältepreis explizit auch an kleine Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern. sch

InFoRMATIonAxel-Rüdiger Schulze | Tel.: 0761 3858-264 E-Mail: [email protected]

Kampagne zu Ressourceneffi zienz

Vorteile im Wettbewerb

Mit der Informationskampagne „Wett-bewerbsvorteil Ressourceneffi zienz“

will das Bundesumweltministerium in den kommenden zwei Jahren Unternehmen sensibilisieren, wie sie durch effi zienteren Umgang mit Ressourcen Produktionskos-ten senken und sich Wettbewerbsvortei-le sichern können. Die Kampagne wird vom „VDI Zentrum Ressourceneffi zienz“ (VDI-ZRE) durchgeführt und vom Bun-desumweltministerium unterstützt und gefördert. Das VDI-ZRE versteht sich als Plattform für innovative Effi zienztechnolo-gien sowie als Informationstransferstelle. Hintergrund: Bei einer Erhebung des VDI-ZRE gaben rund 84 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen an, dass die Einsparpotenziale durch Material- und Energieeffi zienz in der eigenen Branche noch nicht ausgeschöpft sind. Das Ein-sparpotenzial, das kurzfristig realisierbare Maßnahmen zur Ressourceneffi zienz im eigenen Unternehmen erbringen würden, wird von ihnen durchschnittlich auf über zehn Prozent geschätzt. sch

www.vdi-zre.de

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22 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

innOvatiOn

Entwicklungszusammenarbeit

Wettbewerb der Ideen

Bis 31. Dezember laufen noch die „develoPPP.de“-Ideenwettbewerbe für

Unternehmen, die an Kooperationen mit der deutschen Entwicklungszusammenar-beit interessiert sind. Schwerpunkte sind Energie, Ressourcen- und Klimaschutz, städtischer Umweltschutz, ländliche Ent-wicklung und Rohstoffe sowie berufl iche Bildung, Ausbildung und Qualifi zierung. Die konzeptionell besten und effi zientes-ten Ansätze können voraussichtlich mit bis zu 193.000 Euro kofi nanziert werden. Ein Kriterium für die Teilnahme ist, dass auf-grund der wirtschaftlichen Verhältnisse des

Unternehmens gewährleistet ist, dass das Vorhaben fi nanzierbar und nachhaltig ist. Das bedeutet: mindestens zehn Mitarbei-ter, drei Jahre am Markt, mindestens eine Million Euro Jahresumsatz und ein langfris-tiges unternehmerisches Engagement im Zielland. Die Firma ist für das fi nanzielle, personelle und inhaltliche Realisieren des Vorhabens verantwortlich. Sie muss eine Entwicklungspartnerschaft innerhalb von drei Jahren abschließen und danach eigen-ständig weiterführen. sw

www.developpp.de/de/ideenwettbewerbe.html

Materialeffi zienz

Beratung per Gutschein

Unternehmen können die Innovations-gutscheine (go-inno) des Bundeminis-

teriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) für mehrere Bereiche nützen: Ne-ben der Beratung zur Verbesserung des betrieblichen Innovationsmanagements können sie die Gutscheine nun auch zur Steigerung der Rohstoff- und Materialef-fi zienz einsetzen. Die neuen Gutscheine decken als vollwertiges Zahlungsmittel 50 Prozent der Ausgaben für eine qualifi zierte Beratung zur Steigerung der Rohstoff- und Materialeffi zienz bis zu einer maximalen Förderung von 80.000 Euro. Die Beratung erfolgt in zwei Stufen: einer Potenzialanaly-

se und einer Vertiefungsberatung. Zielgrup-pe sind kleine und mittlere Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Vom BMWi autorisierte Materialeffi zienzberater spüren mit einem neutralen Blick von außen Ma-terialverluste bei Produkten sowie in der Produktion auf und schlagen Maßnahmen zur Verringerung des Rohstoff- und Mate-rialeinsatzes sowie Recyclingaktivitäten vor. Erfahrungen des BMWi zeigen, dass pro Unternehmen im Jahr durchschnittlich Materialkosten in Höhe von 2,4 Prozent des Umsatzes eingespart werden können. Pro-jektträger ist die Deutsche Materialeffi zien-zagentur (Demea, www.demea.de). sw

Materialeffi zienz

Beratung per Gutschein

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„High-Tech Gründerfonds II“ aufgelegt

Unterstützung mit Kapital

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat den

„High-Tech Gründerfonds II“ gestartet. Er folgt dem 2005 aufgelegten High-Tech Gründerfonds nach und stellt ab sofort ka-pitalsuchenden Gründungsunternehmen eine Erstfi nanzierung von bis zu 500.000 Euro als Risikokapital bereit und unter-stützt sie dabei, Erfolg versprechende Forschungsvorhaben unternehmerisch umsetzen zu können. Die Konditionen des zweiten Fonds orientieren sich an denen

des ersten. Der neue Fonds hat ein Volu-men von 288,5 Millionen Euro. Hauptin-vestor bleibt der Bund mit 220 Millionen Euro, gefolgt von der KfW mit 40 Millionen Euro. Markenzeichen des High-Tech Grün-derfonds ist das fi nanzielle Engagement von nun zwölf Unternehmen in Form ei-ner öffentlich-privaten Partnerschaft. Zu ihnen zählen beispielsweise BASF, Bosch, B. Braun Melsungen und Daimler. wis

www.high-tech-gruenderfonds.de

ERFINDERBERATUNG

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-berg, Romäusring 4, VS-Villingen, bietet Erfi nderberatungen jeweils am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine sind 13. Dezember und 10. Januar. Anmeldung: Geschäftsbereich Inno-vation, Umwelt und International der IHK, Telefon 07721 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax 07721 922-182.

Die IHK Hochrhein-Bodensee bietet die kostenlose Beratung in der Regel am ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Pa-tentanwalt berät in Einzelgesprächen im Kammergebäude (Schützenstraße 8). Nächste Termine: 15. Dezember und 12. Januar. Anmeldung: Referat Technologie/Innovation, Claudia Veit, Telefon 07531 2860-127, Fax 07531 2860-168.

Die IHK Südlicher Oberrhein, Haupt-geschäftsstelle Lahr, Lotzbeckstra ße 31, 77933 Lahr, bietet Erfi nderberatungen immer am dritten Donnerstag im Mo-nat an. Nächste Termine: 15. Dezem-ber und 19. Januar. Anmeldung: Patrick Pohnke, Telefon 07821 2703-631, Fax 07821 2703-777.

Die nächsten Beratungstermine beim WVIB (Wirschaftsverband Industriel-ler Unternehmen Baden e.V.), Merz-hauser Straße 118, Frei burg, fi nden am 6. Dezember und 3. Januar statt. In Zu-sammenarbeit mit Patentanwälten des Landes werden ratsuchenden Erfi ndern Möglichkeiten, Wege und Kosten für Re cherchen sowie Gebrauchsmuster- und Patent schutz gezeigt. Anmel dung: Telefon 0761 4567-0.

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Enterprise Europe Network in Warschau

Netzwerktreffen

Auch 2011 trafen sich die rund 600 Netzwerkpartner des Enterprise Europe Network auf der jährlich stattfi ndenden

Netzwerkkonferenz. Sie stand unter dem Motto „Connecting Business to Europe“ und fand angesichts der polnischen EU-Ratspräsidentschaft in Warschau statt. Im Fokus standen der gegenseitige Austausch sowie der Dialog mit Vertretern der EU-Kommission und weiteren EU-Institutionen.In Workshops und „Speakers‘ Corners“ sowie im Rahmen einer „Idea Factory“ und eines Ausstellungsforums konnten sich die Teilnehmer über die neuesten Initiativen der EU informieren sowie Ideen und Erfahrungen austauschen. Themen waren beispielweise Internationalisierungsstrategien für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), Innovationsdienstleis-tungen und Technologietransfer in der EU, die europäische Handelspolitik sowie europäische Cluster, Netzwerke und Ko-operationsplattformen für KMU. Unternehmen, die sich für diese sowie weitere europäische Themen interessieren, können sich bei den regionalen Enterprise Europe Network Partnern informieren. ste

KONTAKTIHK Hochrhein-BodenseeUwe Böhm | Tel.: 07622 3907-218 | [email protected] Schwarzwald-Baar-HeubergIngrid Schatter | Tel.: 07721 922-120 | [email protected] Südlicher Oberrhein Petra Steck-Brill | Tel.: 07821 2703-690 | [email protected]

Enterprise Europe Network online

Neue Website

Das Enterprise Europe Network Baden-Württemberg hat seinen

Internetauftritt neu gestaltet und erweitert. Die neue Website präsentiert sich klarer strukturiert und bietet einen besseren Zugang zum Dienstleistungsangebot. Neben Meldungen, Informationen zur Europäischen Union sowie einem Veran-staltungskalender gibt es Videos über Serviceleistungen des Enterprise Europe Network. ste

www.enterprise-europe-bw.de

Unlautere Geschäftspraktiken

Neue Datenbank

Die Europäische Kommission hat eine neue Online-Datenbank freigeschaltet. Sie bietet Zugang zu allen EU-weiten Bestim-

mungen sowie zur Rechtsprechung zu unlauteren Geschäftsprak-tiken und ermöglicht einen Überblick über die Umsetzung der EU-Vorgaben in den Mitgliedstaaten. Grundlage ist die EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken, die für alle Geschäfte zwi-schen Unternehmen und Verbrauchern gilt, bei denen der Kunde in seiner Kaufentscheidung durch unlautere Geschäftspraktiken beeinfl usst wird. Die Datenbank erfasst solche Fälle. ste

https://webgate.ec.europa.eu/ucp/

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Neue Website

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24 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

MessenNews: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Bilanz der Allgemeinen Verbraucherausstellungen von Mai bis November

Meist mehr Besucher, unterschiedliche Umsätze

Sechs der zehn großen Allgemeinen Verbraucherausstellun-gen, die von Mai bis November in der Region stattfanden,

vermeldeten Besucherzuwächse im Vergleich zum Vorjahr. Nach Angaben der Veranstalter konnten im Vergleich zu der jeweiligen Messeausgabe im vorigen Jahr folgende Messen zulegen: die Südwest Messe in Villingen-Schwenningen (109.150 Besucher, +3,3 Prozent, neun Tage Veranstaltungs-dauer), die Sommermesse Foire aux Vins in Colmar (274.990, +8,2 Prozent, elf Tage), die Baden Messe in Freiburg (71.550, +4,5 Prozent gegenüber der vorjährigen Messe mit Hand-werks- und Gewerbe-Ausstellung, neun Tage), die Oberrhein Messe in Offenburg (72.360, +3,8 Prozent, zehn Tage), die Herbstmesse Journées d’Octobre in Mulhouse (135.500, +4 Prozent, elf Tage) und die publikumsgrößte Verbrauchermes-se der Region Olma in St. Gallen (380.000, +3 Prozent, elf Tage). Ähnliche Besucherzahlen wie im Vorjahr meldeten die

Veranstalter der Herbstmesse Foire Européenne in Straßburg (200.175 Besucher, -0,6 Prozent, elf Tage) und der Herbstwa-renmesse Basel (bei freiem Eintritt gemeldet rund 100.000, neun Tage). Rückgänge verzeichneten dagegen die Frühjahrs-messe Foire de Mulhouse im Mai (85.130 Besucher, -14 Pro-zent, zehn Tage) und die Herbstmesse in Dornbirn (81.800, -12 Prozent, fünf Tage).Die Colmarer Sommermesse ist mit 275.000 Besuchern nach Paris und Marseille zur drittgrößten Publikumsmesse in Frankreich aufgestiegen. Dazu dürfte das noch größere Unterhaltungs programm als bisher beigetragen haben. Die Messen Offenburg und Freiburg legten gegenüber 2010 zwar leicht zu, hatten aber angesichts konzeptioneller Neuerungen beziehungsweise aktueller Sonderschauen jeweils mehr Pub-likum erwartet. Beide litten unter den sommerlichen Tempera-turen mitten im Herbst. Die Messeumsätze entwickelten sich unterschiedlich. Zum Beispiel stuften auf der Südwest Messe in Schwenningen im Juni 90,2 Prozent der befragten Aussteller das Messegeschäft als sehr gut, gut oder befriedigend ein. Die Foire Europée-nne Anfang September in Straßburg berichtete dagegen von zurückhaltenderen Messebesuchern. 2010 kauften hier 66 Prozent der Besucher ein (mit Ausgaben von durchschnittlich 338 Euro), in diesem Jahr nur 55 Prozent (durchschnittlich 346 Euro). Alle Aussteller der Olma-Herbstmesse Mitte Oktober in St. Gallen beurteilten den Verlauf der Messe laut Pressebericht als sehr positiv. Im Gegensatz dazu waren die Konsumausga-ben auf der Herbstwarenmesse in Basel Ende Oktober/Anfang November deutlich rückläufig. Erschwerend kam hier der starke Franken hinzu. epm

MCH Group (Basel) und Messe Lausanne-Beaulieu

Vollständige Übernahme

Die Unternehmensgruppe MCH Messe Schweiz AG mit Sitz in Basel hatte 2010 die Aktienmehrheit der Bertreibergesell-

schaft „Beaulieu Exploitation SA“ des Lausanner Messe- und Kongresszentrums übernommen. Im Januar dieses Jahres erreichte sie 93 Prozent. Anfang November stimmte nun eine außerordentliche Generalversammlung der Lausanner Gesell-schaft der vollständigen Fusion mit der neu gegründeten 100 prozentigen Tochtergesellschaft „MCH Beaulieu Lausanne SA“ der MCH Group zu. Letztere zahlt dafür den verbliebenen Alt-aktionären mit 190 Schweizer Franken pro Aktie den gleichen Kaufpreis wie 2010. Die neue waadtländische Gesellschaft behält innerhalb der MCH-Unternehmensgruppe ihre Eigen-ständigkeit. Ebenso bleibt die interne Lausanner Unterneh-mensstruktur bestehen. Dort sind rund 70 Festangestellte beschäftigt, die neben dem Kongressgeschäft jährlich 20 bis 25 Messen veranstalten beziehungsweise als Gastmessen betreuen. Außer neuen Fachmessen sollen auch bestehende Messen aus der deutschsprachigen Schweiz in Lausanne ver-anstaltet werden. epm

Auslandsmesseprogramm von Bund und Ländern

Beteiligungen für Firmen

Der deutsche Messeverband Ausstellungs- und Messeaus-schuss der Deutschen Wirtschaft (Auma) hat die Broschüre

„Auslandsmesseprogramm der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesländer 2012“ herausgegeben. Diese umfasst Gemeinschaftsbeteiligungen auf ausländischen Messen, auf denen sich deutsche Unternehmen zu günstigen Konditionen präsentieren können. 113 der 261 Beteiligungen des Bundesmi-nisteriums für Wirtschaft und Technologie sind in Süd-, Ost- und Zentral-Asien vorgesehen. In Europa gibt es 69 Beteiligungen, davon 62 außerhalb der EU, im Nahen und Mittleren Osten 27, in Nordamerika 23, in Lateinamerika 22, in Afrika 6 und eine in Australien/Ozeanien. Zehn weitere Messebeteiligungen sind Teil der Exportinitiative Erneuerbare Energien/Energie-Effizienz. 35 Messebeteiligungen weltweit organisiert das Bundesministeri-um für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Bundesländer planen auf 130 ausländischen Messen Gemein-schaftsbeteiligungen. Die Broschüre kann kostenlos beim Auma bestellt oder als pdf-Datei unter www.auma.de/ Downloads und Publikationen heruntergeladen werden. epm

Ein Besucher­plus von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ver­meldete die Südwest­Mes­se Villingen­Schwenningen.

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25Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

26 MItarBeIter gesucHt

IHK-Umfrage zum Fachkräftemangel

28 Von den guten dIe Besten

Ehrung der besten Auszubildenden

30 WerBung fürs unterneHMen

Kurt Grieshaber zum Jobmotor

31 azuBIs aus dreI ländern

Euregio-Zertifikate verliehen

32 eMas für sedus

32 BroscHüre üBer förderung

33 WeIterBIldungs-aBsolVenten

33 deutscH-scHWeIzer zoll

34 grIesHaBer trIfft HerMann

IHK drängt auf Infrastrukturausbau

34 BodenseeregIon In zaHlen

Projekt Statistikplattform

35 neujaHrseMpfänge

35 sacHVerständIge

36 papIerflut WIrd reduzIert

Treffen des Ausbilderarbeitskreises

37 super-azuBIs IM Handel

37 preIs für IHK-WeBsIte

39 leHrgänge und seMInare

lehrstellen in der region

Acht Prozent mehr Die Region Hochrhein-Bodensee hat

bei den Ausbildungsverträgen erneut zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahr ver-meldet die IHK eine Zunahme um weitere acht Prozentpunkte – ein neuer Rekord. Die Mitgliedsunternehmen aus Indust-rie, Handel und Dienstleistungen hatten Ende September insgesamt 3.109 neue Ausbildungsverträge mit Jugendlichen ab-geschlossen, davon 1.206 im Landkreis Konstanz sowie 1.903 in den Landkreisen Waldshut und Lörrach. Im vergangenen Jahr waren es 2.878 Ausbildungsplätze. Die meisten Lehrstellen gibt es im Handel und in den Metallberufen.Mit diesem guten Ergebnis nehmen die Betriebe in der IHK-Region wieder einen

der vordersten Plätze in Baden-Württem-berg ein: Landesweit stiegen die Lehr-stellen im Durchschnitt um 7,9 Prozent. Bundesweit hat die Anzahl um 4,7 Prozent zugenommen.Die Mitgliedsunternehmen in der Region stehen zu ihrer Verantwortung, ausbil-dungswilligen und -fähigen Jugendlichen eine Lehrstelle anzubieten. „Die Betriebe wissen, dass die Ausbildung im eigenen Betrieb das beste Mittel ist, um selbst etwas für die Fachkräftesicherung im Unternehmen zu tun“, kommentiert Jan Glockauer, Geschäftsführer und Leiter der Aus- und Weiterbildung bei der IHK, die positive Entwicklung auf dem Ausbil-dungsmarkt.

eintragungszahlen IHK Hochrhein Bodensee ende september 2003 bis 2011

neueintragungen

2003 2009 2010 2011 2010-2011 2003-2011

absolut absolut absolut absolut Veränderung Veränderung

2119 2729 2878 3109 + 8,0 % + 46,7 %

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26 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

Die IHK hat die regionale Wirtschaft mit konkreten Initiativen und Aktivitäten dabei unterstützt. „Unsere zahlreichen Projekte, wie beispielsweise die Aktionen zur Berufsorientierung oder die Bildungs-partnerschaften zwischen regionalen Firmen und Schulen, haben sich sehr erfolgreich entwickelt und sorgen dafür, dass sich bei den Jugendli-chen die Ausbildungsreife am Ende ihrer Schullaufbahn erheblich verbes-sert“, so Glockauer weiter. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes verlassen nächstes Jahr in Baden-Württemberg nur noch 93.500

Jugendliche die Schulen mit einem Haupt- oder Realschul abschluss. Das sind 7.000 Schul abgänger weniger als im vergangenen Jahr. Glockauer plädiert in diesem Zusammenhang dafür, auch jungen Menschen mit Lernschwächen zu einem Abschluss zu verhelfen. „Wir müssen den Anteil Jugendlicher ohne Schulabschluss weiter senken und werden uns dafür einsetzen, dass es eine verbindliche Veranker-ung der Berufswegeplanung sowie

der Berufsorientierung in den Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen geben wird.“ ae

Stellten die Ausbildungszahlen vor: Raimund Kegel (Handwerkskammer

Konstanz), Wilhelm Schreyeck (Arbeitsagentur Konstanz) und Claudius Marx (IHK, von links).

IHK-umfrage zum fachkräftemangel

Mitarbeiter werden verzweifelt gesucht

Auch wenn die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen im IHK-Bezirk gut ist, macht der Kampf um qualifizierte

Fachkräfte den Betrieben zu schaffen. Die Nachfrage nach Ar-beitskräften liegt auf einem Rekordniveau, die Zahl der offenen Stellen ist so hoch wie niemals zuvor. In der Region Hochrhein-Bodensee liefert eine aktuelle Unternehmensumfrage der IHK die Bestätigung: Es fehlen zunehmend die Fachkräfte. So ge-ben drei von fünf Unternehmen an, derzeit offene Stellen nicht besetzen zu können. Ein Votum, das in seiner Höhe deutlich über dem Landesschnitt von rund 45 Prozent liegt. Die von den Betrieben dringend benötigten Qualifikationen der Mitarbei variieren dabei sehr stark. So werden im Bereich Handel und Dienstleistungen kaufmännische und technische Fachkräfte mit einer fundierten Berufsausbildung gesucht. Die Suche in der Industrie ist dagegen auf hoch qualifizierte technische Fachkräfte mit einer fundierten Berufsausbildung ausgerichtet. Und die Zahl der geplanten Neueinstellungen zeigt weiter nach oben. So rechnen rund 27 Prozent aller Unternehmen mit wei-ter steigenden Beschäftigtenzahlen in ihren Betriebsstätten vor Ort. Im Handel und Dienstleistungsbereich sind dies sogar mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Betriebe. Der Großteil aller Unternehmen, rund 64 Prozent, geht von einer gleich bleiben-den Mitarbeiterzahl für die kommenden zwölf Monate aus. Die Unternehmen müssen sich damit abfinden, dass sich der Markt für Fachkräfte vom Nachfrager- zum Anbietermarkt wan-delt. Den Betrieben bleibt in Zukunft nichts anderes übrig, als sich noch stärker um Fachkräfte zu bemühen und neue Wege bei der Rekrutierung zu gehen. Ein Teil der Unternehmen hat dies erkannt und reagiert mit einer verstärkten Aus- und Weiterbildungstätigkeit. Aber auch die Steigerung der Arbeitgeber-Attraktivität rückt stark in das Bewusstsein der Unternehmen. Weitere Strategien betreffen die Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die verstärkte Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern. ae

Welche Fachkräfte (FK) fehlen?Wirtschaftsbereiche in der Region (Mehrfachantworten möglich)

Industrie Handel und Dienstleistungen

hochqualifizierte techn. FK

gering qualifizierte AK

%

kaufmännische FK

technische FK

sonstige hochqualifizierte FK

Fehlen den Unternehmen Fachkräfte? Baden-Württemberg im Vergleich zur Region

44,7

59,8

Baden-Württemberg Region Hochrhein-Bodensee

%

Unternehmen, die ihre offenen Stellen nicht besetzen können

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28 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

sdk.

de

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

Azubi-Bestenehrungen in Schopfheim und Radolfzell

Von den Guten die Besten

Alle waren sie gekommen: Eltern, Freunde, Ausbilder und Lehrer. Dem-

entsprechend voll war es in der Stadt-halle in Schopfheim und im Milchwerk in Radolfzell, als dort insgesamt 629 junge Fachkräfte für ihre guten und sehr guten Leistungen bei den Abschlussprüfungen geehrt wurden. Aus den Händen von Hauptgeschäftsführer Claudius Marx und Vizepräsident Martin Siebold (in Schopf-heim) sowie Ehrenpräsidiumsmitglied In-grid Hempel (in Radolfzell) erhielten die ehemaligen Azubis ihre Urkunden. Jan Glockauer, Leiter der Aus- und Weiter-bildung, hatte alle Hände voll zu tun: Er musste Hunderte von Namen vorlesen und moderierte dabei schwung- und humorvoll die beiden Veranstaltungen. Drei Bundesbeste und neun Landesbes-te zählt die IHK Hochrhein-Bodensee in diesem Jahr unter den angehenden Fachkräften. Bundesbeste Köchin wurde Jasmin Kropf vom Gasthaus Fuchshöh-le in Bad Säckingen mit 96,5 Punkten. Clemens Wetterau hat als Fachkraft für Süßwarentechnik bei Kraft Foods Deutschland in Lörrach (96,5 Punkte) deutschlandweit die beste Ausbildung abgeschlossen und Walter Steinhauer als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei der Aptar Ing. Erich Pfeiffer GmbH aus Radolfzell (97,9 Punkte). Die drei werden im Dezember nochmals bei der Bundesbestenfeier in Berlin geehrt.Zu den Jahrgangsbesten in Schopfheim zählten neben Jasmin Kropf noch Den-

nis Kuhn, der Verfahrens-mechaniker bei der Freuden-berg O-Ring GmbH & Co. KG in Görwihl gelernt hat, und Mirco Haase, Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei der Hengst-Kessler GmbH in Lörrach. In Radolfzell waren dies die Industriekauffrau Isabelle Ruf von der WEFA Inotec GmbH aus Singen. Sie erreichte 97,5 Punkte. Und mit 96,5 Punkten errang Kati Fi-scher, Maschinen- und Anlageführerin bei der Firma ML Industrieelektronik aus Stockach, einen der vordersten Plät-ze. Marx lobte in seinem Grußwort die großartigen Leistungen der ehemaligen Azubis: „Ohne Leistungsträger wie Sie,

ohne Elite geht es nicht“, sagte Marx in seiner Begrüßung. Auch Ingrid Hempel und Martin Siebold freuten sich über das gute Abschneiden der ehemaligen Aus-zubildenden in den Abschlussprüfungen. „Sie haben mit Ihren herausragenden No-ten gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt“, wandte sich Hempel in ihrer Festrede an

nis Kuhn, der Verfahrens-mechaniker bei der Freuden-berg O-Ring GmbH & Co. KG in Görwihl gelernt hat, und Mirco Haase, Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei der Hengst-Kessler GmbH in Lörrach. In Radolfzell waren

Die Preisträger in Radolfzell.

Die Preisträger in Schopfheim.

Bild

er: I

HK

Die besten Schopfheimer: Mirco Haase, Jasmin Kropf und Dennis Kuhn (im Vordergrund).

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die jungen Menschen. Sie lobte die hohe Qualität der dualen Berufsausbildung: „Unternehmen und Berufsschulen ge-währleisten eine Ausbildung, die eng mit dem Arbeitsmarkt verbunden ist.“ Aller-dings müsse das Ausbildungssystem im-mer weiter modernisiert werden, um den

sich ständig verändernden Anforderun-gen gerecht zu werden. Ein Lob für die Note „Gut“ und damit für mindestens 85 von 100 möglichen Punkten erhielten insgesamt 534; einen Preis für „Sehr gut“, das heißt mindestens 92 Punkte bekamen 95 angehende Fachkräfte. ae

Weitere Preisträger inRadolfzell.

85 von 100 möglichen Punkten erhielten insgesamt 534; einen Preis für „Sehr Die besten Radolfzeller: Isabelle Ruf, Wal-

ter Steinhauer und Kati Fischer (von links).

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30 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

Interview mit IHK-Präsident Kurt Grieshaber zum Jobmotor 2011

Zum sechsten Mal wird kommendes Jahr der Jobmotor verliehen. Am 9. März werden wieder Unternehmen ausgezeichnet, die im Jahr 2011 die meisten sozialversicherungspfl ichtigen Ar-beitsplätze geschaffen haben. Der Wettbewerb läuft bereits. In drei Kategorien werden dabei die Preise vergeben, aufgeteilt in Firmen bis 20 Mitarbeiter, 20 bis 199 Mitarbeiter und große Un-ternehmen ab 200 Mitarbeiter aufwärts. Bei der Auswertung werden die absolute und die relative Zahl der Arbeitsplätze ins Verhältnis gesetzt. Da-raus errechnen sich dann in den drei Kategorien die Platzierungen. Die drei ersten Plätze erhalten jeweils einen Jobmotor in Form einer Miniatur des so genannten „Stirling-Motors“ (Bild). Die zweiten und dritten Plätze werden mit Urkun-den ausgezeichnet. Prominente Persönlichkeiten aus der Region werden bei der Verleihung die Preisträger laudatieren. Mit einem Sonderpreis soll im nächsten Jahr ein Unternehmen bedacht werden, das durch seine vorbildliche Energieeffi -zienz überzeugt. Die Bewerbungsunterlagen und alle Informationen fi ndet man im Internet unter www.badische-zeitung.de/jobmotor.

Herr Grieshaber, wieso gibt es den Jobmotor?Als wir 2006 zum ersten Mal den Preis auslobten, da sah es auf dem Arbeits-markt in Deutschland nicht so rosig aus. In den Medien wurde hauptsächlich darüber berichtet, dass Unternehmen Arbeitsplätze im großen Stil abbauen, meistens waren das die großen Konzerne. Der Mittelstand, der die meisten Arbeitsplätze schafft und auch sonst das Rückgrat unserer Wirtschaft ist, geriet dabei immer ins Hintertreffen. Es wurde in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen, dass dort – nämlich in den mittelständischen Betrieben – die meisten Jobs geschaffen werden. Und mit unserem Jobmotor wollten wir das sichtbar machen.

Wer steht hinter dem Wettbewerb?Das sind die drei IHKs im Südwesten, der Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen in Baden (wvib), die Handwerkskammer in Freiburg und nicht zuletzt die Badische Zeitung. Die Wirtschaftsredaktion dort gab dazu einen wichtigen Impuls. Man wolle nicht immer nur über Arbeitsplatzabbau berich-ten, sondern auch einmal über positive Beispiele, die es ja wirklich zahlreich in Südbaden gibt. Mittlerweile verleihen wir den Jobmotor zum sechsten Mal in drei Kategorien. Und einen Sonderpreis gibt es seit ein paar Jahren auch noch.

Hat so ein Preis heute in Zeiten von zunehmendem Fachkräfte mangel und niedrigen Arbeitslosenquoten überhaupt noch Sinn?Aber sicher! Der Jobmotor würdigt ja das Schaffen von sozialversicherungs-pfl ichtigen Arbeitsplätzen. Ich fi nde, das ist allemal eine preiswürdige Leis-tung. Und was den Fachkräftemangel anbelangt, so kann ein Unternehmen, das als Preisträger einen Jobmotor bekommt, mit dieser Auszeichnung werben und damit potenzielle Bewerber auf sich aufmerksam machen. Viele Unternehmen, die bereits Preisträger waren, tun das auch. Der Jobmotor hat sich mittlerweile etabliert und ist sehr anerkannt.

Wer sollte sich für den Jobmotor bewerben, und was erwartet einen Teilnehmer nach der Nominierung?Bewerben können sich alle Unternehmen aus dem IHK-Bezirk, die in die-sem Jahr sozialversicherungspfl ichtige Jobs geschaffen haben. Vom kleinen Unternehmen bis zum großen Konzern können wirklich alle teilnehmen. Der Sonderpreis, den wir ja auch noch ausloben, stellt dieses Mal die Energieeffi -zienz in den Mittelpunkt. Also, welche Konzepte zum effi zienten Einsatz von Ressourcen haben Unternehmen entwickelt? Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Januar 2012. Am 9. März werden dann in der Freiburger Meckelhalle im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung die Jobmotoren und der Sonder-preis verliehen. Es lohnt sich wirklich, am Wettbewerb teilzunehmen, denn über den Preis wird auch in den Medien groß berichtet. Und das ist doch auch eine schöne Form der Werbung für das eigene Unternehmen, nicht wahr? Interview: Achim Eickhoff

„Werbung fürs eigene

Unternehmen“

Wirtschaft im Südwesten

werden, das durch seine vorbildliche Energieeffi -zienz überzeugt. Die Bewerbungsunterlagen und alle Informationen fi ndet man im Internet unter

eine schöne Form der Werbung für das eigene Unternehmen, nicht wahr? Interview:

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euregio-zertifikate verliehen

216 Auszubildende aus drei Ländern

Im Rahmen einer Feierstunde im Eu-ropa-Park in Rust wurden im Oktober

Euregio-Zertifikate an 261 junge Auszubil-dende aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz verliehen. Das Euregio-Zerti-fikat dokumentiert, dass ein Jugendlicher mindestens vier Wochen während seiner Ausbildung im grenznahen Ausland ver-bracht und somit berufliche Mobilitätser-fahrung gesammelt hat. Das Praktikum kann in den „europass-Mobilität“ der EU und den Bildungspass der Schweiz eingetragen werden.Wirtschaftsprozesse sind heute internati-onaler denn je. Deshalb sind junge Fach-kräfte mit internationalen Kompetenzen und grenzüberschreitenden Berufserfah-rungen für Unternehmen lebenswichtig. Sie helfen, sich im globalen Wettbewerb zu positionieren und neue Kunden sowie Märkte zu erschließen. Sprachkenntnis-se, interkulturelle Kompetenz, persön-liche Mobilität und Flexibilität werden immer gefragtere Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt, gerade in Grenznähe.Auch Unternehmen können die Attrakti-vität ihrer dualen Ausbildung steigern, in-dem sie ihre Auszubildenden grenzüber-schreitend qualifizieren. Insbesondere

vor dem Hintergrund des demografisch bedingten Rückgangs der Schülerzahlen bekommt die grenzüberschreitende Ko-operation bei der Aus- und Weiterbildung eine besondere Bedeutung.Aus der IHK-Region Hochrhein-Bodensee beteiligten sich 38 angehende Fachkräfte an den Auslandspraktika, darunter waren Lehrlinge der Firmen BASF, Endress und Hauser, Energiedienst AG, Evonik Degus-sa, Gaba GmbH, Prodinger OHG und Wetzel GmbH. Das Projekt „Euregiozer-tifikat“ ist eine Kooperation der für die Be-

rufsbildung zuständigen Stellen im Rahmen des Expertenausschusses Be-rufsbildung der Oberrheinkonferenz. Es eröffnet seit 18 Jahren Auszubildenden die Möglichkeit, berufliche Erfahrungen im europäischen Ausland zu sammeln. Die ausgezeichneten Fachkräfte konnten nach der Feier noch ganz andere Erfah-rungen sammeln: Sie durften den Euro-papark besuchen. ae

Mit Medaille: Einige der Jugendlichen nach der Übergabe der

Euregio-Zertifikate.

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 201132

REGIOREPORT

öko-audit

EMAS für Sedus

Die Sedus Stoll AG in Waldshut-Tiengen/Dogern hat sich zum sechsten Mal die hohe Qualität ihres Umweltmanage-

mentsystems durch die erfolgreiche Revalidierung nach der EMAS-Verordnung bestätigen lassen. Dafür wurde der Büromö-belhersteller Anfang November mit der Öko-Audit-Urkunde ausgezeichnet. 1995 wurde die Sedus Stoll AG als erster deutscher Möbelhersteller in das europäische EMAS-Register eingetragen und avancierte damit zum Vorbild für die gesamte Branche. Mit knapp 600 Mitarbeitern ist die Sedus Stoll AG einer der größten Arbeitgeber in der Region. ae

Präsident Kurt Grieshaber (2. von rechts) überreichte dem Sedus-Vor-standsvorsitzenden Bernhard Kallup die Öko-Audit-Urkunde. Mit dabei Umweltbeauftragte Anja Peter (links) und Umweltmanagementbeauf-tragter Gernot Wielandt (rechts) der Sedus Stoll AG.

neue Broschüre

Zusammenstellung von Förderprogrammen

Unternehmen können viele ihrer Investitionen, Projekte und Beratungsdienstleistungen mit Mitteln aus verschiedenen

Förderprogrammen finanzieren. Die Vielfalt der Programme beeinträchtigt die Übersichtlichkeit in erheblichem Maße. Daher informiert die IHK bei der Auswahl der richtigen Programme und vermittelt zusätzlich auch Termine für die regelmäßig stattfin-denden Fördersprechtage mit der L-Bank und Bürgschaftsbank. Die wichtigsten Förderprogramme für die gewerbliche Wirt-schaft in Baden-Württemberg sind in einer neu aufgelegten Broschüre mit Stand vom 1. November zusammengestellt und können im Internet heruntergeladen werden. pa

www.konstanz.ihk.de

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 33

Weiterbildung

Erfolgreiche Absolventen

Bei einer Feierstunde in der Sparkasse Hochrhein in Waldshut erhielten im November 123 Absolventen Zeugnisse für ihre

erfolgreichen Abschlüsse in den Weiterbildungslehrgängen. Insgesamt waren 13 verschiedene Weiterbildungslehrgänge im gesamten IHK-Bezirk, der die drei Landkreise Konstanz, Waldshut und Lörrach umfasst, beendet worden. Aus den Händen von IHK-Geschäftsführer Jan Glockauer und Vizeprä-sident Dietmar Kühne, der auch die Laudatio hielt, konnten 50 Absolventen ihre Zeugnisse persönlich entgegennehmen. Rund zweieinhalb Jahre haben die Teilnehmer berufsbegleitend an den Wochenenden studiert und sich weitergebildet. ae

deutsch-schweizer Veranstaltung

Wirtschaft trifft Zoll

Mitgliedsunternehmen der IHK und Vertreter der Zollver-waltungen aus Deutschland und der Schweiz treffen

sich am Jahresende wieder zum Meinungs- und Erfahrungs-austausch in den beiden Geschäftsstellen Konstanz und Schopfheim. In Kurz-vorträgen werden die Zoll-verwaltungen allgemeine Informationen zu aktuellen Zollthemen und eine Vo-rausschau auf Neues im Jahr 2012 vorstellen. Mit den Vertretern der regio-nalen Zollbehörden können Fragen, eventuelle Zollprob-

leme und mögliche Optimierungen besprochen werden. Die Veranstaltung wird im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Enterprise Europe Networks ange-boten und ist kostenfrei. Die Gespräche fi nden am 13. De-zember in der IHK in Schopfheim und am 15. Dezember in der IHK in Konstanz jeweils von 9 Uhr bis 12.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist erforderlich. hs

KontaKtBirgit Hasel I Tel.: 07622 3907-234 | [email protected]

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34 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

IHK drängt auf raschen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

Treffen mit Verkehrs minister Hermann

Der nach wie vor schlep-pende Aus- und Weiterbau

der Verkehrsinfrastruktur zwi-schen Bodensee und Basel war Anlass für ein Treffen von IHK-Präsident Kurt Grieshaber mit Verkehrsminister Win-fried Hermann im November in Stuttgart. Bei dem rund zweistündigen Gespräch, an dem Grieshaber und Hauptge-schäftsführer Claudius Marx teilnahmen, standen die wich-tigsten Verkehrsprojekte im Mittelpunkt. Der IHK-Präsident machte dem Minister deutlich, wie existenziell wichtig eine gut funktionierende Verkehrsinfra-struktur für die Unternehmen ist. Zu den dringlichsten Vorha-ben gehören laut Grieshaber die Elektrifizierung der Hochrhein-bahn, der zweigleisige Ausbau der Gäubahn, der Weiterbau der Hochrheinautobahn A 98 und der Lückenschluss bei der Bundesstraße B 33 zwischen Konstanz und Allensbach. Ver-kehrsminister Hermann sagte den IHK-Vertretern bei den genannten Pro-jekten generell seine Unterstützung zu. Als Gründe für die von der IHK kritisierten Ver-zögerungen beim Ausbau der Schienen-wege nannte der Minister die noch nicht geklärten Rechtsfragen mit der Schweiz und die noch unzureichenden finanziellen Mittel für die Gäubahn. Im Hinblick auf die Straßeninfrastruktur waren sich der

Minister und die beiden Wirtschaftsver-treter darüber hinaus einig, dass es sowohl beim weiteren Ausbau der A 98, als auch beim Ausbau der B 33 zwischen Konstanz und Allensbach um Lückenschlüsse geht, deren volkswirtschaftliche wie infrastruk-turelle Sinnhaftigkeit außer Frage stehe. Dass der gewählte Autobahnstandard im Falle der A 98 sowie die umfangreichen

natur- und lärmschutzrechtlichen Rücksichtnahmen beim Ausbau der B 33 Kostentreiber seien, müs-se beim derzeitigen Stand der Pla-nung hingenommen werden. Ins-besondere sei es nicht opportun, die mit Mühen abgeschlossene Planung im Falle der B 33 noch ein-mal zugunsten einer „abgespeck-ten“ Ausführung aufzumachen. Dagegen habe es durchaus Sinn, im Rahmen der bestehenden Pla-nung darüber nachzudenken, wo die Bauausführung im Einzelfalle etwas „schlanker“ gestaltet wer-den könne, ohne den vorgegebe-

nen Planungsrahmen zu verlassen.Auf wenig Gegenliebe stießen Grieshaber und Marx beim Minister mit ihren Vorstel-lungen zu einer allgemeinen Pkw-Maut, deren Aufkommen nach Ansicht der IHK zur Finanzierung der Verkehrsprojekte ge-nutzt werden könnte. Hermann machte deutlich, dass er eine pauschale Maut für Autofahrer grundsätzlich ablehne. ae

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Projekt Statistikplattform

Die internationale Bodenseeregion in Zahlen

Die Beteiligten am Projekt „Statistik-plattform Bodensee“ der Internatio-

nalen Bodensee Konferenz (IBK) haben die wichtigsten Zahlen und Indikatoren für die Gebietskulisse der IBK zusam-mengetragen, aufbereitet und in einem übersichtlichem Faltblatt veröffentlicht. In den Rubriken Bevölkerung, Wirtschaft und Tourismus werden interessante Fak-ten zur internationalen Bodenseeregion auf einem Blick präsentiert. Das Faltblatt

kann kostenlos bestellt und heruntergela-den werden. Das Ziel des von der IBK getragenen Projektes besteht darin, statistische In-dikatoren zu Struktur und Entwicklung der Bodenseeregion zu erarbeiten und zur Verfügung zu stellen. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den statisti-schen Fachämtern und weiteren Institu-tionen der Bodensee region. Koordiniert wird das Projekt vom Konstanzer Büro

„translake“. Die Finanzierung erfolgt durch die IBK, Eigenleistungen der Projektpart-ner, das EU-Förderprogramm Interreg IV „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ sowie den Schweizer Bund. wis

KontAKtIBK-Geschäftsstelle Konstanz, Tel.: 07531 52 722, E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik-bodensee.org, Rubrik Publikationen

Eines der wesentlichen Infrastrukturprojekte der Region: die A 98, hier oberhalb von Rheinfelden.

Winfried Hermann (links) und Kurt Grieshaber.

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 35

Hurt_grau_Hurt_grau 19.11.10 13:03 Seite 1

neujahrsempfänge

Wolfgang Schäuble ist Gastredner in Konstanz

Die traditionellen Neujahrsempfän-ge der IHK fi nden am 10. Januar

(Dienstag) im Konzilgebäude in Kons-tanz und am 12. Januar (Donnerstag) in der Stadthalle in Schopfheim statt. In Konstanz wird Bundesfi nanzminis-ter Wolfgang Schäuble als Gastredner erwartet und in Schopfheim unterhält der Konstanzer Kabarettist und Musiker Tobias Bücklein die Gäste nach der Rede von Präsident Kurt Grieshaber.

anMeldungKonstanz: Elke Stock | Tel.: 07531 2860-145 | [email protected]: Doris Obrist | Tel.: 07622 3907-240 | [email protected]

SachverständigeDipl.-Ing. Tilmann Frank, von der IHK zu Köln öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Schäden an Gebäuden“, hat seinen Hauptsitz von Köln nach 79713 Bad Säckingen, Hilariusstr. 8, verlegt. Telefon: 07761 2690, Telefax: 07761 59849, E-Mail: [email protected]. Tilmann Frank unterhält nach wie vor eine Niederlassung in 50825 Köln in der Eichendorffstr. 32. Dipl.-Ing. Steffen Dreher, von der Oldenburgischen IHK öffent-lich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Kraftfahr-zeugschäden und -bewertung“, hat in 78224 Singen, Kleiststr. 2, eine Niederlassung eröffnet. Telefon: 0700 96096098, Telefax: 0700 96096099, E-Mail: offi [email protected]. Dipl.-Ing. (FH) Klaus Meister, von der IHK Aschaffenburg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Kraft-fahrzeugschäden und -bewertung“, hat in 78224 Singen, Kleist-str. 2, eine Niederlassung eröffnet. Telefon: 0700 96096098, Telefax: 0700 96096099, E-Mail: [email protected]. (FH) Jörg Schröder, von der IHK Aschaffenburg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Kraft-fahrzeugschäden und -bewertung“, hat in 78224 Singen, Kleist-str. 2, eine Niederlassung eröffnet. Telefon: 0700 96096098, Telefax: 0700 96096099, E-Mail: [email protected].

Wolfgang Schäuble

IHK IM Internet

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REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

ausbilderarbeitskreis der Industriekaufleute traf sich im schluchseewerk

Die Papierflut für die Fachaufgabe wird reduziert

Rund 50 interessierte Ausbilder konn-ten Joachim Lang, Personalleiter der

Schluchseewerk AG, und Evelyn Pfändler, Ausbildungsberaterin der IHK, zur halbjähr-lichen Arbeitstagung in den Räumen der Schluchseewerk AG begrüßen. Bei der Betriebsführung erhielten die Gäste einen Einblick in die Funktionalität des Kavernen-kraftwerks, das als erstes Pumpspeicher-kraftwerk in Deutschland gebaut wurde. Das Kraftwerk ist über einen 1,7 Kilometer langen Stollen erreichbar, liegt auf Höhe der Stadt Bad Säckingen und ist mit dem 400 Meter höher gelegenen Eggbergbe-cken verbunden. Stefanie Folk, Prüfungssachbearbeiterin der IHK, stellte das neue Online-Portal der

Kammer vor. Zukünftig reichen die Auszu-bildenden ihren Antrag zur Fachaufgabe im Einsatzgebiet nur noch elektronisch ein, die Genehmigung durch den Prüfungsaus-schuss erfolgt ebenfalls über das Portal. Auch der Report muss nicht mehr vierfach eingereicht werden, sondern wird der IHK ebenfalls elektronisch übermittelt. Dieses Verfahren wird den gesamten Ablauf für alle Beteiligten – Betriebe, Prüfer, IHK – vereinfachen und die Papierflut reduzieren. Evelyn Pfändler erörterte die durch die Ausbildungsordnung begründeten An-forderungen an die Fachaufgabe. Das veranschaulichten zwei ehemalige Aus-zubildende durch die Präsentation ihrer Fachaufgaben. Julia Dietsche und Mela-

nie Scherble haben bei der Firma Adler in Bonndorf gelernt und im Sommer ihre Abschlussprüfungen absolviert. Günter Michel, Leiter der Berufsberatung der Arbeitsagentur, berichtete über ein entspanntes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt. Die Unternehmen haben dieses Jahr 2.500 Stellen ausgeschrieben, 500 mehr 2010. Dem gegenüber steht eine geringere Zahl an Jugendlichen, die sich nächstes Jahr durch die doppelten Abiturjahrgänge wohl erhöht. Das Verhalten der Abiturienten hin-sichtlich ihrer Berufsorientierung und Ent-scheidungsfindung, ob Studium oder duale Ausbildung, ist eher kurzfristig, beobachtet Michel. ep

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azubi-award in lörrach

„Super-Azubis“ im Handel gekürt

Vor einem begeisterten jugendlichen Publikum und unter den Augen einer

kompetenten Jury wurden Ende Oktober in der Aula der Kaufmännischen Schule in Lörrach die „Azubi-Awards“ vergeben. Zehn Auszubildende aus dem Handel mussten in gespielten Verkaufsgesprä-chen zeigen, was sie drauf haben. In der zweiten Runde wurde es noch anspruchs-voller, denn die Wettbewerbsteilnehmer mussten sich einer Kundenreklamation stellen. Alle Teilnehmer lösten die Aufga-ben gekonnt und souverän. Sieger wurde Ste-fan Schmidt von der Firma APM Kom-munikations- und Si-cherheitstechnik aus Waldshut-Tiengen. Den zweiten Platz belegte Olga Kraus vom Karstadt Waren-haus aus Lörrach. Die gebürtige Russland-deutsche konnte vor sechs Jahren noch kein Wort Deutsch sprechen, beim Azu-bi-Award meisterte sie die Beratungs-gespräche mit Kom-

petenz und Charme. Dritter wurde Felix Weiß von Expert Villringer aus Lörrach.Der Azubi-Award wurde zum ersten Mal ausgelobt und geht auf eine Initiative der Kaufmännischen Schule und Karstadt in Lörrach zurück. Unterstützt wurde der Wettbewerb von der IHK, Innocel, Pro Lörrach und den Ausbildungsbetrieben. Die Lörracher Bürgermeisterin Marion Dammann kam extra zur Preisverleihung, um die Siegerurkunden zu überreichen. Gekonnt moderierte SWR-Redakteur Matthias Zeller die Veranstaltung. ae

Die Besten: Felix Weiß, Olga Kraus und Stefan Schmidt (vorne von links).

IHK-Internet-auftritt punktet

Web-Award in den USA gewonnen

Die im IHK 24-Netzwerk zusammen-geschlossenen Industrie- und Han-

delskammern erhalten für ihren Internet-Auftritt die Auszeichnung „Standard of Excellence“ von der internationalen Web Marketing Association. Seit 2002 be-treibt die IHK Hochrhein-Bodensee ihren Internetauftritt im IHK 24-Verbund. IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx freut sich: „Das ist ein großartiger Erfolg, denn die Juroren bescheinigen uns, dass unser Online-Portal hinsichtlich Design, Techno-logie und vor allem Nutzerfreundlichkeit beispielhaft ist.“Seit 1997 vergibt die Web Marketing Asso-ciation ihre Auszeichnungen für Internet-Portale. Über die Preisträger entscheidet eine aus Experten für Webdesign, Inter-net-Marketing und PR bestehende Jury.Im IHK 24-Netzwerk haben sich zurzeit 37 der 80 deutschen IHKs zusammen-geschlossen. Sie entwickeln Technik und Design des Online-Angebots gemeinsam weiter. Die IHK Hochrhein-Bodensee war eine der ersten im IHK 24-Verbund. Prä-miert wurde der Anfang des Jahres neu designte Auftritt. Stellvertretend für die 37 IHKs wurden die Seiten der IHK Berlin begutachtet. ae

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39Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

REGIOREPoRT IHK Hochrhein-Bodensee

leHrgänge und seMInare der IHKdatuM tHeMa Veranstaltungsort euro

Informationen: Konstanz, tel.: 07531 2860-133; schopfheim, tel.: 07622 3907-230

ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490

Training für Auszubildende

18./19.01.12Wut im Bauch – die Strategie im Kopf – Konfliktvermeidung und Kommunikationsstrategien für Auszubildende

Konstanz/Schopfheim 99

außenwirtschaft

ab 13.01.12 Sachbearbeitung Außenwirtschaft – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 620

Betriebswirtschaft

ab 05.12.2011 Betriebswirtschaftliche Grundlagen für Techniker – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim anfragen

Bewachungsgewerbe

06. – 10.02.12 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe gem. § 34a Konstanz 425

Büromanagement/einkauf/finanz- und rechnungswesen/Marketing und Vertrieb

08./09.12.11 Personalbüro / Lohnsteuerpraxis 2012 – Aktuelles zum Jahreswechsel Konstanz/Schopfheim 240

Dezember 2011 Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards Schopfheim anfragen

auf Anfrage Verkaufsprofi für den Mittelstand – Lehrgang mit IHK-Zertifikat auf Anfrage anfragen

führung/persönlichkeitsentwicklung

05.12.11 Business-Etikette – Mit Stil und guten Manieren zum Erfolg Konstanz 240

gaststättenunterrichtung

regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 75

gesundheit/pflege

auf Anfrage Präsenzkraft in der Pflege – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Singen/Waldshut anfragen

projekt- und Qualitätsmanagement

09.12.11 Projektmanagement Kompaktseminar – Projekte erfolgreich abwickeln Schopfheim 240

prüfungslehrgänge

Frühjahr 2012 Geprüfte/r Buchhalter/in IHK Konstanz/Schopfheim 1.950

ab Dez. 2011 Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards Schopfheim anfragen

Herbst 2012 Geprüfte/r Industriefachwirt/in Schopfheim 2.950

Frühjahr 2012 Geprüfte/r Handelsfachwirt/in Schopfheim 2.950

Herbst/Frühjahr 2012 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Schopfheim/Konstanz 2.950

Frühjahr 2012 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Konstanz/Schopfheim 3.250

auf Anfrage Business Coach IHK Konstanz anfragen

ab 17.04.2012 Fachwirt/in für Wellness und Beauty IHK – Fernstudium mit 20 Präsenztagen Ihringen 4.350

Frühjahr 2012 Geprüfte/r Fachkauffrau/-mann Einkauf und Logistik Maulburg 2.950

auf Anfrage Tourismusfachwirt/in Überlingen 2.950

auf Anfrage Geprüfte/r Medienfachwirt/in Print auf Anfrage anfragen

auf Anfrage Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen IHK Überlingen 2.950

auf Anfrage Fachwirt/in für die Textil- und Bekleidungswirtschaft Bad Säckingen 3.500

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REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

leHrgänge und seMInare der IHKdatuM tHeMa Veranstaltungsort euro

prüfungslehrgänge

ab April 2012 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in + Betriebswirt/in Überlingen 6.200

ab 01.03.2012 Kombinierter Studiengang Technische/r Fachwirt/in + Technische/r Betriebswirt/in Überlingen 6.950

Frühjahr 2012 Geprüfte/r Betriebswirt/in Maulburg/Konstanz 3.700

Frühjahr 2012/Herbst 2012 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen/Bad Säckingen anfragen

auf Anfrage/Herbst 2012 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Singen/Bad Säckingen anfragen

auf Anfrage Geprüfte/r Industriemeister/in Chemie Rheinfelden anfragen

Herbst 2012 Geprüfte/r Industriemeister/in Textil Bad Säckingen anfragen

auf Anfrage Industriemeister/in Kunststoff und Kautschuk Schopfheim anfragen

auf Anfrage Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Lörrach/Konstanz 2.100

Frühjahr 2012 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Schopfheim/Singen 3.950

auf Anfrage Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Schopfheim/Singen 3.700

auf Anfrage Vorkurs „Naturwissenschaftliche Grundlagen“ für Industriemeister und Elektrofachkräfte Singen/Rheinfelden 200

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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41Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

FirmenFirmenFirmen

Der Freiburger EK-Verlag ist auf Eisenbahnen spezialisiert

45 Jahre in der SpurFreiburg. Welche Dampfl ok bespannt wo welchen Zug? Ei-nen Überblick darüber wünschten sich Eisenbahnfans in den 60er Jahren. Da es so etwas nicht gab, nahmen sie die Sache selbst in die Hand und gaben ein Mitteilungsblatt heraus: den Eisenbahn-Kurier. Die erste Ausgabe erschien 1966 und bestand aus einigen zusammengehefteten, hektographierten Blättern. 45 Jahre später erscheint der Eisenbahn-Kurier immer noch: als professionell gestaltetes 130 Seiten starkes Hochglanzmagazin mit einer Aufl age von 40.000 Exemplaren. Und die Themen rei-chen von verschiedenen Schmalspurbahnen sowie Neuerungen bei der Deutschen Bahn über die Geschichte von Bahnhöfen und Brücken bis hin zu technischen Details und Zeichnungen einzel-ner Zugtypen. Der Eisenbahn-Kurier ist zwar nicht mehr die ein-zige, aber nach wie vor eine der größten Eisenbahnzeitschriften in Deutschland. „Sie ist einer unserer Hauptumsatzträger“, sagt Dierk Lawrenz, geschäftsführender Gesellschafter der EK-Verlag GmbH mit Sitz in Freiburg. Auf der Liste der meistverkauften Zeitschriften in Deutschland rangiere der Eisenbahn-Kurier der-zeit auf Platz 60 von mehr als 5.000 Titeln.Auch der Verlag selbst, der seinen Namen dem Flaggschiff ver-dankt, ist deutschlandweit einer der größten Eisenbahn-Verlage und der einzige in der Region. 28 Männer und Frauen arbeiten heute beim EK-Verlag, von der Anzeigenabteilung über das Lek-torat bis zur Druckvorstufe und dem Vertrieb. Etwa die Hälfte von ihnen – ausschließlich Männer – sind Eisenbahnfans, wie Lawrenz berichtet. So wie er selbst: Als freier Mitarbeiter kam er in den 70er Jahren zum Verlag, ist unter anderem Mitautor eines Buches über die Hamburger Rangier- und Güterbahnhöfe und hat eines über die Hamburger Speicherstadt geschrieben. Letzteres ist zugleich Beispiel dafür, dass der Verlag zwar auf Eisenbahn-Literatur spezialisiert ist, aber auch Bücher zu anderen Themen herausgibt. Vorausgesetzt sie haben einen Bezug zum Verkehr: Eine Reihe zu Straßen- und Stadtbahnen zählt genauso dazu wie ein Buch über Postbusse im Schwarzwald. Die Klassiker sind gleichwohl Bücher über Eisenbahn-Baureihen vom doppelstö-

ckigen Regionalzug bis zum ICE. Einige der Bücher erstellt der EK-Verlag in Kooperation mit Unternehmen der Bahnindustrie – zum Beispiel das über die Gmeinder Lokomotivenfabrik.20 bis 25 neue Bücher gibt der Verlag im Jahr heraus. Das gesamte Verlagsprogramm umfasst rund 1.000 Titel. Zum Eisenbahn-Kurier, der monatlich erscheint, sind nach und nach sieben weitere Zeitschriften dazugekommen – zum Beispiel Themenhefte zu Eisen- und Modellbahnen sowie die Zeitschrift Stadtverkehr, eine Fachzeitschrift für den öffentlichen Personen-nahverkehr auf Straße und Schiene mit zehn Ausgaben im Jahr. Die neueste Zeitschrift erweitert zugleich das Themenspektrum: Das Road side Magazine, das seit 2009 erscheint, ist „ein etwas anderes Reisemagazin, ein Roadbook zu ausgewählten Zielen“, so Lawrenz. Die Umsätze des Verlags betragen bis zu fünf Millionen Euro pro Jahr. Zeitschriften und Bücher machen rund 85 Prozent davon aus. Der Rest entfällt auf die 21 Kalender pro Jahr und das DVD-Segment mit jährlich rund 20 neuen Filmen. Letztere erstellen zwei Produktionsfi rmen. Für die Printprodukte arbeitet der EK-Verlag deutschlandweit mit verschiedenen Druckereien zusammen. Auch die Autoren, mehr als 100 freie Mitarbeiter, kommen aus der ganzen Republik. Die Leser sind vor allem Eisen-bahnfreunde, die auf Bahnhöfen und an den Strecken Züge beobachten und foto-grafi eren, Modellbauer, die die Züge nach den abgedruckten Plänen im Miniaturfor-mat nachbauen, und Großväter, die mit ihren Enkeln auf dem Dachboden Eisen-bahn spielen. Aber auch Mitarbeiter von Bahnunternehmen sowie von Lokomo-tiv- und Schienenfahrzeugfabriken, die sich über die neuesten Entwicklungen der Branche informieren wollen, sind darunter. mae

-

Heinz Kurz

InterCityExpressDie Entwicklung desHochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland

EK-Verlag

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42 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Firmen

KURZ NOTIERT

Auszeichnung für die K&U Bäckerei GmbH: Das Unterneh-men aus Neuenburg hat den Demografi e Exzellenz Award 2011 des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie ab 250 Mitarbeiter erhalten. Mit dem Preis, der in drei Kategorien vergeben wird, werden besondere Leistungen von baden-württembergischen Firmen auf dem Gebiet der demografi eorientierten Personal-, Produkt- und/oder Dienstleistungspolitik gewürdigt. K&U wurde dafür ausge-zeichnet, dass Junior- und Senior-Azubis des Unternehmens gemeinsam die Ausbildung zum Fachverkäufer absolvieren. Erstmals in Deutschland wurde so ein eigener Berufsschul-lehrgang mit 22 Erwachsenen auf den Weg gebracht, hieß es in der Begründung des Wirtschaftsministeriums anlässlich der Preisverleihung.

Die Tuttlinger Chiron-Werke haben eine Zweigniederlas-sung „Chiron Nord“ in Hamburg eröffnet. Von dort aus betreuen vier Mitarbeiter Vertrieb und Service des Unter-nehmens in Norddeutschland. Diese haben zuvor bereits als Mitarbeiter der „ivk Ketzer GmbH“ für Chiron gearbeitet, die am selben Standort rund 30 Jahre als Industrievertretung für die Tuttlinger gearbeitet hat. Chiron, Weltmarktführer unter den Anbietern vertikaler Fertigungszentren, ist Teil der Hoberg & Driesch Unternehmensgruppe und beschäftigt weltweit rund 1.300 Mitarbeiter.

Die Bad und Heizung Kreuz GmbH aus Schallstadt wurde mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis 2011 ausgezeichnet. 202 Firmen aus ganz Deutschland hatten sich dafür bewor-ben, vier von ihnen wurden prämiert. Die 1987 gegründete Bad und Heizung Kreuz GmbH beschäftigt 18 Mitarbeiter und hat die Schwerpunkte Sanitär, Heizung und Klimatech-nik. Den Preis erhielt die Firma für die gemeinsam mit allen Mitarbeitern entwickelten Instrumente für einen kleinen Betrieb, die zeigen, wie Arbeitsschutz praxisnah in die all-täglichen Abläufe integriert werden kann.

Auf eine zehnjährige Zusammenarbeit mit dem Schutzhelm-Hersteller Schuberth (Magdeburg) blickt das Unterneh-men Ruch Novaplast zurück. Die Oberkircher entwickeln und liefern für Helme Formteile aus Styropor. Diese tragen auch Formel-I-Piloten wie Michael Schumacher – auf dem Bild sein Helm für die laufende Rennsaison. Rund 200.000 Motorradhelme pro Jahr stattet Schuberth inzwischen mit

den Formteilen von Ruch Nova-plast aus. Das Unternehmen

in Oberkirch verlassen circa 100.000 Teile pro Tag. Die Umsätze steigen dieses Jahr

voraussichtlich um 15 Prozent auf mehr als 22 Millionen Euro. Zurzeit

sind rund 180 Mitar-beiter beschäftigt, das sind 12

mehr als zu Jahresbeginn.

Motorradhelme pro Jahr stattet Schuberth inzwischen mit den Formteilen von Ruch Nova-

plast aus. Das Unternehmen in Oberkirch verlassen circa 100.000 Teile pro Tag. Die Umsätze steigen dieses Jahr

voraussichtlich um 15

beiter beschäftigt, das sind 12 mehr als zu Jahresbeginn.Bi

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Weingut Franz Keller wird erweitert

Terrassenförmiger Neubauoberbergen. Terrassenförmig angeordnet, so wie die Anbau-fl ächen selbst, soll auch der Neubau des Weinguts Franz Keller sein. Seit November wird er am Ortsausgang von Oberbergen im Kaiserstuhl gebaut. Voraussichtlich bis April 2013 soll auf etwa 4.000 Quadratmetern eine fünfmal so große Nutzfl äche entstehen: für Weinbaumaschinen, Traubenverarbeitung, Wein-keller, Abfüllung, Flaschenlager, Verkauf und Versand. Das von den Freiburger Architekten „Geis und Brantner“ entworfene Gebäude wird CO2-neutral und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet sein. Die Investitionssumme liegt im einstelligen Millionenbereich. „Es ist die größte Investition, die der Betrieb je getätigt hat“, sagt Fritz Keller, der das Unternehmen seit 1990 führt. In Weingut, Weinhandel und den Restaurants „Rebstock“ sowie „Schwarzer Adler“ (ein Michelin-Stern) sind insgesamt knapp 100 Mitarbeiter beschäftigt, 1990 waren es noch rund 20. Zum Weingut gehören 55 Hektar Reben. Aus den Trauben werden pro Jahr bis zu 450.000 Liter Wein produziert. mae

So soll der Neubau des Weinguts Franz Keller aussehen.

Deutsche Post modernisiert Briefzentrum

Neue Sortieranlagenvillingen-Schwenningen. Die Deutsche Post hat das Briefzentrum Villingen-Schwenningen für fünf Millionen Euro modernisiert. Es wurden drei neue Lese- und Videocodier-maschinen zum Sortieren von Standard- und Kompaktbriefen sowie eine neue Großbriefsortieranlage aufgestellt. Sie ersetzen die alten Anlagen, die seit der Eröffnung des Briefzentrums im Mai 1997 im Einsatz waren. Die alten Maschinen konnten rund 30.000 kleine Briefe pro Stunde in zwei Arbeitsschritten sortieren, die neuen schaffen bis zu 41.000 in nur einem Ar-beitsgang. Die neue Großbriefsortieranlage verdreifacht die Leistung der alten auf nun bis zu 38.000 Sendungen pro Stunde. Das Briefzentrum Villingen-Schwenningen bearbeitet mit 170 Mitarbeitern pro Tag rund 1,5 Millionen Briefsendungen. ine

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 43

KURZ NOTIERT

Vier Bundesehrenpreise der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft gingen in diesem Jahr an Winzer der Region: Die Durbacher Winzergenossen-schaft wurde mit Silber ausgezeich-net. Bundesehrenpreise in Bronze erhielten der Badische Winzerkeller in Breisach, die Genossenschaft Ober-kircher Winzer und das Weingut Alexander Laible in Durbach. Insge-samt wurde 21 deutschen Spitzenwin-zern die höchste Auszeichnung der deutschen Weinwirtschaft verliehen.

Die Hauser Verkehrslinien GmbH und die Omnibus Fischinger GmbH – beide Teil der Firmengruppe Hau-ser aus Rottweil – haben ihre kom-plette Stadtbusfl otte erneuert: 13 neue Fahrzeuge (Bild) der Marke Mercedes-Benz wurden für rund drei Millionen Euro angeschafft. Seit Anfang Oktober sind die Niederfl urfahrzeuge im Rottweiler Stadtverkehr im Einsatz. Die Investition ist nach den Worten von Geschäftsführer Hans Keller „die umfassende Antwort auf die immer weiter wachsenden Anforderungen von Verkehrsbetrieben und Fahrgästen“. Die beiden Unternehmen besorgen seit August 2003 den Rottweiler Stadtver-kehr und beschäftigen 29 Mitarbeiter. Die gesamte Firmengruppe hat circa 110 Beschäftigte.

Der Freiburger Energieversorger Ba-denova beteiligt sich mit 30 Prozent an einer Kooperationsgesellschaft der französischen Theolia S.A. und der Industriellen Werke Basel (IWB). Ziel ist es, einen Onshore-Windparkver-bund in Deutschland, Frankreich und Italien aufzubauen. Er soll über eine Erzeugungskapazität von 150 bis 200 Megawatt verfügen. Die Gesellschaft werde mit einem Eigenkapital von 100 Millionen Euro und Finanzierungen in der Lage sein, rund 300 Millionen Euro zu investieren, hieß es von Badenova.

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44 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Firmen

Trumpf schließt erfolgreiches Jahr ab und investiert in Schramberg

Der Umsatz wuchs so stark wie noch nieDitzingen/Schramberg/Freiburg. Die Trumpf-Gruppe, zu der auch die Trumpf Laser GmbH und Co. KG in Schramberg sowie zu 75 Prozent die Hüttinger Elektro-nik GmbH und Co. KG in Freiburg gehören, hat im vergangenen Geschäftsjahr (bis 30. Juni) das größte Umsatzwachstum ihrer Geschichte verbucht. Der Werkzeugma-schinen- und Laserspezialist legte um 51 Prozent zu und steigerte seinen Umsatz um 683 Millionen auf 2,024 Milliarden Euro. „In-nerhalb nur eines Geschäftsjahres haben wir das wieder aufgeholt, was wir in den zwei Jahren zuvor verloren hatten“, sagte Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Trumpf-Gruppe, bei der Jahrespressekonferenz. Die Lücke zu den Rekord-Umsätzen von vor der Krise sei fast geschlossen. Der Auftragseingang von 2,22 Milliarden Euro übertreffe sogar den bisherigen Spitzenwert. 185,3 Millio-nen Euro verbuchte der Konzern als Ergeb-nis vor Steuern – vor einem Jahr waren es minus 59 Millionen Euro gewesen.Das Unternehmen, das seinen Haupt-sitz im schwäbischen Ditzingen hat und

weltweit 8.550 Mitarbeiter in 60 Tochter-gesellschaften sowie Niederlassungen beschäftigt, ist in allen Weltregionen stark gewachsen. Am höchsten waren die Zuwächse in Asien (plus 74 Prozent), Deutschland (plus 57 Prozent) und Ame-rika (plus 54 Prozent). Auch für das neue Geschäftsjahr rechnet Trumpf mit einem Wachstum im zweistelligen Bereich. „Al-lerdings sehen auch wir Anzeichen dafür, dass sich das Wachstum angesichts der Euro-Krise bei weitem nicht so rasant fort-setzen wird“, sagte Leibinger-Kammüller. „Aber wir sind überzeugt, dass es auch in Zukunft Märkte mit großem Wachstum geben wird.“Die Hüttinger Elektronik in Freiburg reprä-sentiert den Geschäftsbereich Elektronik der Trumpf-Gruppe. Sie produziert mit insgesamt 700 Mitarbeitern, davon 450 in Freiburg, Stromversorgungen für plas-magestützte Beschichtungprozesse, In-duktionserwärmung und Laseranregung. Sie werden in vielen Hightech-Industrien angewendet und ermöglichen beispiels-weise Beschichtungen von Solarzellen,

Mikrochips oder Flachbildschirmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Hüttinger seinen Umsatz um 50 Prozent auf 152 Millionen Euro.Trumpf Laser entwickelt und produziert in Schramberg-Sulgen Festkörperlaser, die sowohl in Trumpf Werkzeugmaschinen ein-gesetzt, als auch an Endkunden verkauft werden. Die Trumpf-Tochter beschäftigt 650 Mitarbeiter und hat in den vergange-nen beiden Jahren eine deutliche Umsatz-steigerung erzielt, sodass die Produktion laut Geschäftsführer Klaus Wallmeroth mit den vorhandenen Kapazitäten kaum nach kam. Deshalb entsteht in Schramberg-Sulgen derzeit ein 6.100 Quadratmeter großer Neubau, in dem alle Entwicklungs-bereiche des Standorts Platz finden sollen. Rund 15 Millionen Euro investiert Trumpf in das Projekt, dessen Fertigstellung für die zweite Jahreshälfte 2012 geplant ist. Die frei werdende Fläche in den bisherigen Gebäuden soll für die Ausweitung der Pro-duktion genutzt werden. Dort sowie in der Forschung können durch die Erweiterung 100 neue Stellen entstehen. ine

So soll das neue Entwicklungszentrum von Trumpf Laser in Schramberg-Sulgen aussehen, das derzeit gebaut wird und 15 Millionen Euro kostet.

grenzach-wyhlen. Die Roche Phar-ma AG baut an ihrem Standort in Gren-zach-Wyhlen für zwei Millionen Euro eine Kindertagesstätte. Zum Schuljahresbe-ginn 2012 soll der rund 1.000 Quadrat-meter große Neubau fertig sein. Dann können 30 Kinder zwischen drei Monaten

und zehn Jahren in drei Gruppen (Krippe, Kindergarten und Hort) dort betreut wer-den. Die Kita soll von Montag bis Freitag zwischen 7 und 19 geöffnet sein und au-ßer der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester keine weiteren Schließtage ha-ben. Die Dieter-Kaltenbach-Stiftung, mit der Roche bereits bei der Ferienbetreuung zusammenarbeitet, wird die Einrichtung betreiben. Die 30 Plätze stehen sowohl Kindern der Roche-Mitarbeiter als auch denen der benachbarten Firmen DSM sowie GP Grenzach zur Verfügung. ine

Roche baut Kindertagesstätte

Investition für den Nachwuchs

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45Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

KURZ NOTIERT

Die XXXL-Möbel-hausgruppe baut in der Nähe des Freiburger Flugplatzes ein Einrichtungshaus. Es ist das 28. Möbelhaus des österreichischen Unternehmens in Deutschland. Das Gebäude wird 160 Meter lang und 16 Meter hoch sein sowie über eine Verkaufsfl äche von 25.000 Quadratmetern verfügen. Die Investitionen betra-gen mehr als 30 Millionen Euro, rund 200 Arbeitsplätze sollen entstehen. Hausleiter wird ab der Eröffnung im Frühjahr Volker Michels sein, der von 1997 bis 2001 bereits das XXXL Mann Mobilia Möbelhaus im Freiburger Industriegebiet Nord geleitet hatte, das ebenfalls zum Unternehmen gehört. Mit einem Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Euro ist die XXXL-Möbelh-ausgruppe weltweit die Nummer zwei in der Branche.

Das Freiburger Pressebüro Matt-Willmatt-Kierey feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Außerdem wurden die Gründer Hubert Matt-Willmatt und Beate Kierey, die ihr Büro nach wie vor gemeinsam betreiben, für ihr zehnjähriges Mitwirken an der Initiative „ServiceQualität Deutschland in Baden-Württemberg“ prämiert. Insgesamt wurden elf Unter-nehmen aus dem Land ausgezeichnet, die ein Qualitätsma-nagementsystem erfolgreich bei sich eingeführt haben.

Um gemeinnützige Zwecke mit regionalem Bezug zu fördern, hat die Sparkasse Offenburg/Ortenau eine Regionalstif-tung eingerichtet. Das Erststiftungskapital beträgt eine Million Euro. An der Spitze des dreiköpfi gen Stiftungsvorstands steht der Offenburger Bürgermeister Christoph Jopen. Ihr höchstes, maximal 30-köpfi ges Gremium ist der Stiftungsrat, dem die Offenburger Oberbürgermeisterin Edith Schreiner vorsteht.

Über 15 Jahre hinweg haben sie für ihre Biere ununterbrochen die höchsten Prämierungen bei den Qualitätstests der Deut-schen Landwirtschafts-Gesellschaft erhalten. Dafür wurden nun folgende acht Brauereien aus der Region mit dem Preis der Besten in Gold 2011 ausgezeichnet: die Familienbraue-rei Bauhöfer aus Renchen-Ulm, die Familienbrauerei M. Ketterer aus Hornberg, die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei aus Donaueschingen, die Ruppaner Brauerei aus Konstanz, die Hirsch-Brauerei Honer aus Wurmlingen, die Löwenbrauerei Otto Dold aus Elzach, die Brauerei Lasser aus Lörrach und die Privatbrauerei Waldhaus.

Die Stromeyer Planen GmbH aus Radolfzell hat ein Depot bei der Transport- und Speditionsfi rma Transco Süd in Weil am Rhein eingerichtet. Auf 100 Quadratmetern lagern dort Abdeck-planen, die an Firmen oder für Feiern vermietet werden. Zwei der 40 Mitarbeiter, die am Weiler Transco-Süd-Standort beschäf-tigt sind, arbeiten nun unter anderem für Stromeyer Planen.

Stadtwerke Konstanz

Stabile GeschäfteKonStanz. Dieselben Umsätze wie im Vorjahr vermelden die Stadtwerke Konstanz für 2010: Das städtische Energie- und Ver-kehrsunternehmen setzte erneut rund 134 Millionen Euro um. Der Stromabsatz stieg um sechs, der Gasabsatz um neun Prozent, die eigenerzeugte elektrische Energie sogar um 38 Prozent. Über regenerative Anlagen sowie durch Kraft-Wärme-Kopplung wur-den 5,8 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. In den Bussen der Stadtwerke fuh-ren vergangenes Jahr rund 11,2 Millionen Menschen, das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz der gesamten Unternehmens-gruppe, zu der auch die 100-prozentigen

Tochtergesellschaften Bodensee-Schiffs-betriebe GmbH (BSB) und die Bäderge-sellschaft Konstanz mbH zählen, blieb mit rund 150 Millionen Euro ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres. Die BSB verzeich-nete witterungsbedingt rund acht Prozent weniger Fahrgäste, hieß es von den Stadt-werken. Der Umsatz ging von 12,5 auf 12 Millionen Euro zurück. Dafür vermeldete die Bädergesellschaft Konstanz eine stabile Be-sucherzahl von 934.000 und einen Umsatz von 3,6 Millionen Euro (Vorjahr 3,2 Millionen Euro). „Erfreulich ist, dass die Bodensee-Therme 2010 fast sieben Prozent mehr Be-sucher als im Vorjahr begrüßen konnte“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Konrad Frommer. Das zeige die anhaltende Akzep-tanz dieser Einrichtung.Die Investitionen: 2010 steckten die Stadt-werke etwa sieben Millionen Euro in den Ausbau von regenerativen Energien sowie 3,8 Millionen Euro in Leitungs- und Rohr-netze, die erweitert oder erneuert wurden. Insgesamt investierte das Unternehmen er-neut knapp 15 Millionen Euro. wis

Sieben Prozent mehr Gäste als im Vorjahr kamen 2010 in die Bodensee- Therme.

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DM eröffnet neue Filialen in der Region

Wachstum allerortenKarlSruhe/Freiburg. Die Drogeriemarktkette DM, die ihren Hauptsitz in Karlsruhe hat und bundesweit über 2.500 Filialen mit über 25.000 Mitarbeitern betreibt, ist im Geschäfts-jahr 2010/2011 (bis 30. September) erneut stark gewachsen: Der Umsatz stieg in Deutschland um zehn Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Konzernweit überschritt DM erstmals die Sechs-Milliarden-Euro-Marke. In den rund 1.250 Filialen mit über 13.000 Mitarbeitern in Österreich und neun südosteuro-päischen Ländern steigerte die Kette ihren Umsatz um sieben Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz lag damit bei 6,2 Milliarden Euro. Zu den Zuwächsen haben 133 neue Filialen beigetragen, die DM im vergangenen Geschäftsjahr gründete – 62 im Aus- und 71 im Inland. Auch im Regierungsbezirk Freiburg öffneten bis September fünf neue DM-Standorte: zwei in Kehl sowie je einer in Eimeldingen, Villingen-Schwenningen und Waldkirch. Bis Jahresende kommen noch zwei Märkte in Gengenbach und Konstanz hinzu. In den derzeit 60 Filialen im Regierungs-bezirk Freiburg beschäftigte DM Ende September rund 1.300 Mitarbeiter, davon 138 Auszubildende. Der Umsatz stieg hier um fast 18 Prozent auf 275 Millionen Euro.Am Hauptsitz in Karlsruhe bezieht DM im kommenden Jahr sein drittes Verteilzentrum. „Es wurde speziell für die Verteilung von Textilien konzipiert und trägt der stürmischen Entwick-lung in diesem Segment Rechnung“, erklärt Christian Bodi, der als Geschäftsführer für die Logistik verantwortlich ist. Das Verteilzentrum sei nötig geworden, weil Eltern nicht mehr nur Kindernahrung und -pflege, sondern zunehmend auch Klei-dung bei DM kauften. Der Umsatz mit Kindertextilien stieg im vergangenen Geschäftsjahr im zweistelligen Bereich auf nun 50 Millionen Euro. Seit 2004 betreibt DM ein Verteilzentrum in Waghäusel nördlich von Karlsruhe und seit 2010 eines in der Nähe von Köln. Dieses Kombiverteilzentrum kostete mehr als 140 Millionen Euro und war die größte Einzelinvestition in der Geschichte des 1973 gegründeten Unternehmens. ine

Der Umsatz mit Kinderkleidung ist bei DM auf 50 Millionen Euro gestiegen.

Deshalb baut die Drogeriekette in Karlsruhe ein neues Verteilzentrum

speziell für Textilien.

Werbeagentur „work.id“ dreht für Aston Martin

Besonderer Auftragvillingen-Schwenningen. Die Werbeagentur „work.id“ hat einen besonderen Auftrag erhalten und umgesetzt: Im Sommer drehten die Mitarbeiter einen Film über eine Kundenveranstal-tung des britischen Sportwagenherstellers Aston Martin auf der Rennstrecke in Monza. „Für uns war es spektakulär, dass wir als kleine Agentur aus Villingen-Schwenningen den Auftrag von Aston Martin bekommen haben“, sagt Geschäftsführer Jürgen Hensler. Aston Martin sei die populärste Marke, für die seine Agentur mit ihren zehn Mitarbeitern bislang gearbeitet habe. 1990 als klassische Werbeagentur gegründet, machen Print-produkte heute nur noch rund 30 Prozent des Umsatzes aus. Der größte Anteil entfällt mit etwa 40 Prozent auf das Erstellen von Internetseiten, gefolgt von E-Marketing mit circa zehn Pro-zent. Im Wachsen ist vor allem der Bereich Film, der seit etwa eineinhalb Jahren festes Standbein der Agentur ist. Seitdem hat das Unternehmen zwischen 60.000 und 70.000 Euro in Hardware sowie Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. Heute macht die Agentur mit Filmen 20 Prozent des Umsatzes. Zu den Kunden zählen auch der Felgenhersteller Alutec und die Südwestdeutsche Verkehrsfliegerschule. mae

Die Drehar-beiten für den Aston-Martin-Film in Monza.

Reisebüro Bühler Lufthansa City Center

Luftverkehr im AufwindSchramberg. Die 300 deutschen Partnerbüros von Lufthan-sa City Center (LCC), zu denen auch das Schramberger Rei-sebüro Bühler gehört, sehen den Geschäftsreise-Luftverkehr aus Deutschland in alle Welt kräftig im Aufwind. Im Kernmarkt Deutschland sowie bei den rund 300 weiteren LCC-Reisebüros weltweit stellt LCC fest, dass nach dem innerdeutschen Verkehr die USA das größte Umsatzvolumen beim Ticketverkauf auf sich vereinen. Dieses Volumen ist zwischen Januar und August 2011 um rund zehn Prozent gewachsen. Es folgt China mit einer Zu-nahme von 18 Prozent. Fünftgrößter Markt ist Indien mit einem Zuwachs von ebenfalls 18 Prozent. Wie der Geschäftsführer des Reisebüros Bühler, Markus Finke, sagt, werden die Lufthansa City Center im laufenden Jahr vermutlich einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro mit Geschäftsreisen erzielen, nach 918 Millionen Euro im Jahr 2010. Die Reisebüros im Ausland mit eingerech-net, dürfte LCC weltweit 2,2 Milliarden Euro Umsatz in diesem Segment erzielen. Im Vorjahr waren es 2 Milliarden Euro. Das Reisebüro Bühler verzeichnet mit seinen 35 Standorten im Süd-westen Deutschlands eine ähnliche Entwicklung wie LCC. Bühler beschäftigt 260 Mitarbeiter, darunter 70 Auszubildende. orn

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 47

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Tragrohrfertigung für den 1er BMW im Progress-Werk Oberkirch. Progress-Werk Oberkirch wächst

Neue Halle und Produktion für BMWoberKirch. Die zwei BMW, die zur Einweihungsfeier in der neuen Halle der Progress-Werk Oberkirch AG standen, ver-anschaulichten, warum diese überhaupt gebaut wurde. Und auch der Vorstandsvor-sitzende der PWO AG Karl M. Schmidhu-ber sagte in seiner Rede: „BMW lieferte den Hauptgrund für die Erweiterung.“ Denn der Hersteller von Metallkompo-nenten fürs Automobil hatte zunächst den Auftrag erhalten, die Cockpit-Tragstruktur für 1er und 3er BMW gemeinsam mit dem Autobauer zu entwickeln und schließlich auch zu bauen. Der Auftrag selbst hat ein Volumen von 120 Millionen Euro, läuft über neun Jahre und betrifft die PWO-Standorte in Ober-kirch – dieser setzte sich gegen den fir-meneigenen Konkurrenten in Tschechien durch – sowie China und Südafrika. An den ausländischen Standorten geht die Produk-tion im kommenden Jahr los. In Oberkirch wurde die Serienfertigung bereits gestar-tet. In neue Schweiß- und Montageanla-gen investierte PWO hier zehn Millionen Euro. In den ersten Bauabschnitt der Logistikhal-le, der Anfang November eingeweiht wur-de, steckte das Unternehmen 1,4 Millionen Euro. An das 1.450 Quadratmeter große Logistikzentrum mit einer rund 270 Quad-ratmeter großen Ladezone wird sich noch ein Technikum mit 700 Quadratmetern Hallen- und 200 Quadratmetern Büroflä-che anschließen. In diesen zweiten Bauab-schnitt, der bis zum Frühjahr fertiggestellt werden soll, investiert das Unternehmen eine weitere Million Euro. Die komplette

Halle ist dann 105 Meter lang, 22,5 Meter breit und 9 Meter hoch, wie der Architekt Karl-Heinz Schneider erläuterte. Der BMW-Auftrag selbst wird nach den Schätzungen des für Produktion, Logis-tik, Einkauf und Werkzeugbau zuständigen Vorstands Winfried Blümel ein bis zwei Prozent der Umsätze des laufenden Jahres der PWO AG ausmachen. In den kommen-den Jahren werden es konzernweit zehn bis zwölf Prozent sein, meinte er. BMW ist ein Grund von mehreren für die „äußerst dynamische Entwicklung“ der PWO-Gruppe, die der Vorstandsvorsitzen-de für das vergangene und das laufende Jahr vermeldete. Nach Einbrüchen in der Wirtschaftskrise ging es bereits 2010 wie-der rasant aufwärts. Und für 2011 vermel-dete Schmidhuber ein Umsatzwachstum von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für den Konzern erwartet er für dieses Jahr einen Umsatz von etwa 330 Millio-nen Euro. 2010 waren es 264 Millionen, davon entfielen allein auf Oberkirch 203 Millionen Euro. In der Ortenau sind 1.207 Mitarbeiter be-schäftigt (Stichtag 30. September) – durch den BMW-Auftrag konnten 70 Arbeitsplät-ze gesichert werden, wie Schmidhuber betonte. Im Konzern arbeiten 2.318 Mitar-beiter. PWO hat auch eigene Standorte in China, Kanada, Mexiko und der Tschechi-schen Republik sowie Kooperationspart-ner in sieben weiteren Ländern wie Süd-afrika. Alle Werke sind stets in der Nähe der Kunden angesiedelt. Zu denen zählen neben BMW beispielsweise auch Bosch, Continental, Daimler, Ford und VW. mae

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Firmen

75 Jahre Hiller Objektmöbel

Von Wollbesen über Stühle zum gesamten Interior

Kippenheim. Heute steht der Name Hil-ler für Objektmöbel, und das Unternehmen gehört zu den drei führenden Herstellern Europas in diesem Bereich. Vor 75 Jahren war davon noch keine Rede: Um Wollbesen und Holzdrehwaren für den Haushalt her-zustellen, gründeten die Brüder Erich und Herbert Hiller im November 1936 zwischen Schmieheim und Kippenheim die Erich Hil-ler & Co. oHG. Das Geschäft lief gut an – vor allem, weil Hiller die Teller, Dosen, Schalen und Vasen aus Holz mit neuen, säurehärtenden Lacken überzog, so dass sie sich mit Spülwasser reinigen ließen. Nach dem Zweiten Welt-krieg produzierte Hiller erst Kinderbetten, Lampen und Spinnräder aus Holz, um dann mit Objektmöbeln neu zu starten. Los ging es mit abwaschbaren Brauereitischen und passenden Bauernstühlen für Gaststätten. 1950 nannte sich die Firma bereits Stuhl- und Tischfabrik. 1957 schließlich verkaufte Hiller Patent sowie Wollbesenproduktion und setzte komplett auf Möbel. Seitdem bilden Stühle und Tische aus Holz, Stahl und Kunststoff das Kerngeschäft. Mit einer eigenen Gattersäge sicherte sich die Firma Unabhängigkeit von Sägewerken, eine eigene Schlosserei legte den Grund-stein für die Produktion von Stahlrohrstüh-len, die 1961 anlief. Erich Hiller, der nach dem Tod seines Bruders ein Jahr zuvor die

Firma allein weiter-führte, entwickelte den ersten Klapp-tisch und machte stapelbare Holz-stühle salonfähig. Das ursprünglich regional begrenzte Absatzgebiet wuchs rasch, und 28 Jahre nach der Firmengründung wurde erstmals eine Millionen D-Mark umgesetzt.1975 übernahm Rolf Hiller die elterli-che Firma, ließ den Klapptischbeschlag „Delta Stat“ und dem verwindungsfähigen Schichtholzrahmen „GenioFlex“ entwickeln sowie patentrechtlich schützen und machte Hiller zum Marktführer in Deutschland. Der mit „GenioFlex“ ausgestattete Objektstuhl „Elena“ wurde weltweit mehr als eine Milli-on Mal verkauft. 1990 erwirtschaftete Hiller mit 142 Mitarbeitern einen Umsatz von 24 Millionen D-Mark und produzierte 35.000 Tische sowie 120.000 Stühle. 2002 verkaufte Rolf Hiller im Zuge der Nach-folgeregelung 60 Prozent der Firmenanteile an eine Schweizer Investorengruppe. Zwei Jahre später übernahm Jürgen Dreher, der auch heute dem Unternehmen vorsteht und inzwischen zusammen mit dem Prokuristen Alexander Allgaier die Mehrheit hält, die Geschäftsführung bei Hiller. Nach und nach machten sie das Unternehmen zu einer eu-

ropäischen Objektmöbelgruppe: 2005 wur-de der österreichische Objektmöbelherstel-ler Braun Lockenhaus übernommen, 2009 kauften sie die Edelstahlmanufaktur Rosco-ni in Weilburg und gründeten zusammen mit der Logistikgruppe Wildt aus Ettenheim die „widra logistik GmbH“. Zudem wurde das Know-how der Entwicklungsabteilung in das als Tochtergesellschaft geführte De-sign- und Entwicklungsbüro Atelier Schnee-weiss überführt. 2010 schließlich firmierte die Hiller-Gruppe um zur Schneeweiss AG Interior. Sie beschäftigt 285 Mitarbeiter und setzte vergangenes Jahr 41 Millionen Euro um. Für 2011 wird mit einem leichten Wachstum gerechnet. Aus dem Stuhlfab-rikanten ist ein Interiorspezialist geworden, der beispielsweise die VIP-Lounges in den Fußballstadien in Kaiserslautern und Mainz ausgestattet hat. wis

Die VIP- und Club-Lounge des 1. FC Kaisers-lautern ist ein Referenzobjekt der Schneeweiss AG aus Kippenheim.

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AG

Abifor AG erweitert Werk in Wutöschingen

Neue Halle und Maschinenzürich/wutöSchingen. Die Abifor AG mit Sitz in Zürich hat ihren Standort in Wutöschingen erweitert: Für insgesamt rund zwei Millionen Euro erwarb das Un-ternehmen das rund 3.000 Quadratmeter große Nachbargrundstück, renovierte die bestehende Halle und richtete dort auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern eine neue Produktion mit Rotationsmischer und Kaltmahlanlage ein. Bisher wurde auf 2.000 Quadratmetern produziert. Außerdem wurde an eine andere Produktionshalle eine Überdachung angebaut, um darunter Lagerfläche von 1.000 Quadratmetern zu schaffen. Die Abifor AG ist nach eigenen

Angaben das führende Unternehmen für thermoplastische Schmelzklebepulver. Die-se setzt die Textilindustrie beim Verkleben von Einlagenstoffen in Hemdenkragen ein. In der Automobilindustrie werden sie ver-wendet, um verschiede Verbundbauteile herzustellen. Im Werk Wutöschingen sind acht Mitarbeiter beschäftig. Dazu kom-men fünf in der Zentrale in Zürich sowie elf weitere im Werk in Shanghai. Rolf L. Wickihalter, CEO der Abifor AG, betonte, nach einem Einbruch 2008/2009 aufgrund der Wirtschaftskrise würden die Umsätze seit 2010 wieder steigen, in China sogar im zweistelligen Prozentbereich. mae

Die neue Kaltmahlanlage der Abifor AG in Wut öschingen. Darin

werden thermoplastische Kunststoffe unter flüssigem Stickstoff bei

-40 bis -70 Grad Celsius vermahlen.

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Furtwangen. Sämtliche Sparkassen, Volks- und Raiffeisen- sowie Postbanken haben in jüngster Zeit die Sicherheit für ihr Online-Banking erhöht. Kunden die-ser Geldinstitute, die zusammen einen Marktanteil von über fünfzig Prozent haben, brauchen für ihre elektronischen Bankgeschäfte nun einen sogenannten optischen Tan-Generator (Bild). Sechs Mil-lionen solcher Geräte hat allein die Reiner Kartengeräte GmbH & Co. KG (kurz Reiner SCT) bislang verkauft. Auch an einem weiteren Großprojekt ist das Unternehmen aus Furtwangen maß-geblich beteiligt. Die Lesegeräte für den neuen Personalausweis, mit deren Hilfe man online unterschreiben oder seine Identität schützen kann, hat Reiner SCT

mitentwickelt. Den Kauf subventioniert das Bundesinnnenministerium derzeit für Privatleute. Über eine halbe Million dieser Geräte haben die Schwarzwälder daher seit Ende vergangenen Jahres verkauft. Der Umsatz von Reiner SCT hat sich durch diese zwei Sondereffekte rasant

entwickelt: Vergangenes Jahr kletterte er von 10 auf 18 Millionen Euro, und 2011 werden es voraussichtlich 30 Millionen Euro werden, berichtet Geschäftsführer Carsten Sommer. Dagegen nimmt sich die Steigerung der Mitarbeiterzahl von 45 im Jahr 2009 auf derzeit 50 eher bescheiden aus. „Wir wussten ja, dass sich unser Ge-schäft wieder konsolidieren wird“, erklärt Sommer. Deshalb hat man einen Teil der Produktion mit Leiharbeitern bewältigt beziehungsweise ausgelagert: Die Unter-nehmensmutter, die traditionsreiche Ernst Reiner GmbH & Co. KG, die Marktführer für Stempel und Belegscanner ist, lieferte Teile zu und stellte Fertigungskapazitäten zur Verfügung. Und die Tan-Generatoren wurden in Asien produziert.Für das kommende Jahr rechnet Sommer wieder mit „einem normalen Umsatz“. Ohne die Sondereffekte soll auch das dritte Geschäftsfeld, die Zeiterfassung, stark wachsen und rund 25 Prozent zum Geschäft beitragen. ine

Reiner SCT fertigt Chipkartenleser

Sondereffektebeflügeln Umsatz

Gehört nun der AGVS: der 60.000 Quadrat- meter große Industrie-park an der Golden-bühlstraße in Villingen-Schwenningen.

AGVS steigert Umsatz dieses Jahr auf 30 Millionen Euro

Gussteileproduzent hat Industriepark erworbenvillingen-Schwenningen. Der 60.000 Quadratmeter große Industriepark an der Goldenbühlstraße in Villingen gehört jetzt zur AGVS-Gruppe. Diese hat ihn aus der Insolvenzmasse der Vorgängerfirma AGV erworben. Über den genauen Kauf-preis wurde Stillschweigen vereinbart. Er liege „im Millionenbereich“, sagte Hans Mack, Geschäftsführer der AGVS Holding GmbH, unter deren Dach die AGVS Alumi-niumwerke GmbH Villingen und die AGVS Industriepark GmbH vereint sind. Letztere verwaltet das Gelände ab dem neuen Jahr. Als Gründe für den Kauf nannte Mack die Standortsicherung – die AGVS ist bislang Mieter von rund einem Drittel der Fläche – und die Möglichkeit, bei Bedarf expandie-

ren zu können. Während 40 Prozent des Geländes an 20 weitere Firmen vermietet sind, stehen die übrigen 30 Prozent noch leer. Die Gebäude sollen in den kommen-den Jahren je nach Bedarf saniert und ver-mietet werden. Die AGVS Aluminiumwerke sind 1996 in Form eines Management-Buy-out aus der Insolvenzmasse der Gießerei AGV entstan-den. Die Gründer waren der heute 57-jähri-ge Mack, der vor 41 Jahren bei der AGV zu arbeiten begonnen hatte, sowie drei weite-re Mitglieder der mittleren Führungsebene. Sie übernahmen 50 der 600 Mitarbeiter und setzten im ersten Jahr zehn Millionen Euro um. Seitdem ist die Mitarbeiterzahl auf 165 gestiegen. Der Umsatz wird dieses Jahr

rund 30 Millionen Euro betragen, ein Volu-men, das Mack auch für die kommenden beiden Jahre anstrebt. „Damit haben wir das Vorkrisenniveau fast erreicht“, sagte er. Im Boomjahr 2008 erwirtschaftete die AGVS 35 Millionen Euro, musste aber im Krisenjahr 2009 Umsatzeinbrüche von 45 Prozent verkraften. 2010 wurden wieder 25 Millionen Euro umgesetzt. Die AGVS produziert technisch anspruchs-volle Gussteile. Das Spektrum umfasst Rohguss, fertig bearbeitete Teile und Baugruppen. Der Schwerpunkt liegt auf Getriebegehäusen für Busse und Lkw. Die Kunden wie Daimler, Voith, ZF, MAN, MTU, Siemens und Liebherr kommen aus der Nutzfahrzeugindustrie. mae

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Firmen

KURZ NOTIERT

Der Europa-Park in Rust meldet einen neuen Besucherrekord: Erstmals in seiner 36-jährigen Geschichte verbuchte der größte deutsche Freizeitpark einer Pressemitteilung zufolge bereits in der Sommersaison, die von 8. April bis 6. November dauerte, über vier Millionen Besucher. Inklusive der Wintersaison (26. November bis 8. Januar) ist man zuversichtlich, das Jahr 2010, in dem insgesamt deutlich über vier Millionen Besucher ge-zählt wurden, zu übertreffen. Auch die Übernachtungszahlen in den vier parkeigenen Hotels und das Konferenzgeschäft ha-

ben bis November erneut zugelegt. Die 3.500 Hotelbet-ten waren zu mehr als 95 Prozent ausgelastet. Im Juli 2012 soll das „Bell Rock“ als fünftes Europa-Park-Hotel mit weiteren 1.000 Betten öffnen.

Die Streit Service & Solution GmbH & Co. KG aus Hausach feiert 60-jähriges Bestehen. Edgar Streit grün-dete 1951 das mittelständische Familienunternehmen als Schreibwaren-Einzelhandel mit dem Namen Papierhaus Streit in Hausach. Heute ist es ein Dienstleister für Büromaterial, Bü-rotechnik und Büroeinrichtung, der in zweiter Generation vom Schwiegersohn des Gründers Rudolf Bischler geführt wird und zahlreiche Firmen und Institutionen im Südwesten zu seinen Kunden zählt. Neben der Zentrale in Hausach gibt es Ver-kaufsbüros in Freiburg, Donaueschingen und Reutlingen. Ins-gesamt sind rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Streit teilt sein Angebot in drei Servicemarken auf: „Streit inhouse“ ist einer der führenden Büroeinrichter im Südwesten Deutschlands, „Streit systec“ Systemberater für Druckmanagement (siehe auch Personalien Seite 54) und „Streit offi ce“ Dienstleister für Büromaterialien.

Sterneregen für die Region: Im „Guide Michelin 2012“ führt Baden-Württemberg mit 58 Sterne-Restaurants das Bundes-länder-Ranking an. 13 der Feinschmeckertempel befi nden sich im Regierungsbezirk Freiburg. Erneut mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde Le Pavillon im Hotel Dollenberg in Bad Peterstal-Griesbach. Mit einem Stern dürfen sich nach wie vor schmücken: das Restaurant Wilder Ritter in Durbach, das Re-staurant Fallert in Sasbachwalden, das Hotel Restaurant Adler in Lahr, Flohr‘s Restaurant in Überlingen am Ried (bei Singen), das Restaurant Zum Storchen in Bad Krozingen-Schmidhofen, die Zirbelstube im Freiburger Hotel Colombi, Merkles Restaurant in Endingen, der Hirschen in Sulzburg (siehe auch Kopf des Monats Seite 55), das Restaurant Ad-ler im Schwarzwald-Hotel Adler in Häusern, das Restaurant Schwarzer Adler in Vogtsburg-Oberbergen, der Gasthof Traube in Blansingen/Efringen-Kirchen – und zum ersten Mal das Restaurant Ophelia im Hotel Riva in Konstanz.

75 Jahre Reisebüro Seilnacht

Umgebaute Filiale zum Jubiläumlörrach. Das Reisebüro Seilnacht wurde 1934 vom reiselustigen Bankier Karl Grether gegründet. Zwei Jahre später war es als „Reisebüro Lörrach“ ein Be-griff. Geleitet wurde es damals von Hans Seilnacht. Im Oktober 1962 expandierte die Firma und eröffnete eine weitere Nie-derlassung in Weil am Rhein. Im Februar 1973 folgte die Filiale in Rheinfelden. 1980 trug Seilnacht den wachsenden Anforderungen im Firmenreise-Bereich Rechnung und gründete eine Abteilung „Firmenservice“, die sich ausschließ-lich um Firmenkunden kümmerte. Im gleichen Jahr nahm auch die Spezial-Abteilung „Black Forst Gruppenreisen“ ihre Tätigkeit auf, die seither die Ausarbei-tung und Durchführung von Gruppen- und Sonderreisen organisiert. 2006 übernahm Michael Seilnacht in dritter Generation die Geschäftsleitung von seinem Vater Klaus Seilnacht, der über 50 Jahre im Unterneh-men tätig war.1993 schloss sich das Unternehmen mit seinen drei Reisebüros dem Franchise-system First Reisebüro an. Zum Monats-beginn wechselte es mit dem Bereich Geschäftsreisen als Franchisepartner zu First Business Travel. Das Unternehmen mit seinen Niederlassungen in Lörrach – diese wurde im November umgebaut –, Rheinfelden und Weil am Rhein beschäf-tigt 52 Mitarbeiter, davon fünf Auszubil-dende. ae

Geschäftsführer Michael Seilnacht (links) und Verkaufsbüroleiter

Jürgen Göpfert in den neu gestalteten Räumen in Lörrach.

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Spezialist für Planetengetriebe feiert Jubiläum

75 Jahre GSC SchwörereiSenbach. Das 75-jährige Bestehen ist für GSC Schwörer nur ein Grund zum Feiern. Denn nach dramatischen Auftrags-rückgängen während der Wirtschaftskri-se vermeldet das Familienunterneh-men aus Eisenbach für dieses Jahr außerdem Umsatzrekorde. „Bisher nahezu ungetrübte Aussichten auf das Jahr 2012 versprechen weiteres Wachstum“, sagt Martin Schwörer. Er bildet seit Jahresbeginn gemeinsam mit Tina Schwörer, beide Vertreter der dritten Generation, die Ge-schäftsführung des Unterneh-mens. Die Ursprünge: 1936 gründe-ten die Brüder Oskar und Edwin Schwörer sowie ihr Schwager Josef Grieshaber die „Gebr. Schwörer u. Comp. Apparatebau und Feinmecha-nik“ in Eisenbach im Hochschwarzwald. Für die fl orierende Schwarzwälder Uhren-industrie fertigten sie feinmechanische Bauteile – erst im Wohnhaus der Familie, ab 1942 im Neubau am jetzigen Stand-ort. Der Zweite Weltkrieg markierte ei-nen Einschnitt: Das Unternehmen musste für die Wehrwirtschaft produzieren. Nach Kriegsende stellte die Firma erst Sturm-feuerzeuge, Tabakhäcksler und Nudelma-schinen her, um dann 1946 als Hersteller von Zeitschaltuhren für Haartrockner neu zu starten. Die Firma wuchs, so dass 1958 ein Neubau mit mehr Platz für die Produk-tion eingeweiht wurde.

Das Jahr 1986 steht für den Wechsel zur zweiten Generation: Die Cousins Wilfried und Egon Schwörer übernahmen das Un-ternehmen und veränderten es zugleich: Neben Tachoantrieben für Zweiräder fer-tigten sie nun Zulieferteile für die Kfz-In-dustrie. Vor allem ab den siebziger Jahren setzten sie auf eigene Produkte. Seitdem entwickelt und fertigt GSC Schwörer vor

allem Planetengetriebe. Diese werden in Fahrantrieben für Hallenkräne eingesetzt,

aber auch in Elektropresszangen, in Verstellungen für Operationstische,

in Betonkernbohrmaschinen und in Rollstuhlantrieben. Getriebe und Getriebemotoren machen heute rund 60 Prozent des Umsatzes aus. Die übrigen 40 Prozent ent-fallen auf kundenspezifi sche Ver-zahnteile wie Zahnräder, Schne-ckenräder, Schneckenwellen und Drehteile. Zu den Kunden von GSC Schwörer zählen der Kran-hersteller Abus, der Textilmaschi-nenhersteller Lindauer Dornier und

die Zahnradfabrik ZF.Weitere Veränderungen in der Fir-

mengeschichte: 1986 wurde die Pro-duktionsfl äche mithilfe eines Neubaus

auf über 6.500 Quadratmeter vergrö-ßert. Anfang der 90er ging Egon Schwö-

rer in den Ruhestand. Wilfried Schwörer dagegen nutzte die Wiedervereinigung und gründete im sächsischen Zwönitz die Toch-terfi rma B&S Metallbe- und Verarbeitungs GmbH. Dorthin wurde nach und nach die Fertigung der Drehteile ausgegliedert. In Ei-senbach schaffte Schwörer dafür neue Ver-zahnungsmaschinen an. Zu Beginn dieses Jahres ist auch Wilfried Schwörer in den Ruhestand gegangen. In den 43 Jahren, in denen er an der Spitze des Unternehmens stand, ist die Zahl der Mitarbeiter von etwa 35 auf heute 123 in Eisenbach sowie rund 120 in Sachsen gewachsen. mae

Planetengetriebe wie diese Fahrhilfe für Rollstühle bilden seit den 70er Jahren den

Schwerpunkt von GSC Schwörer.

wolFach. Die Leipold-Gruppe hat in ihrem abgeschlossenen Geschäftsjahr 2010/2011, das nun erstmals von 1. Ok-tober bis 30. September lief, fast ein Drit-tel zugelegt und ihren Umsatz von 51 auf 66 Millionen Euro gesteigert. „Wir haben uns noch stärker als Systemanbieter und Entwicklungspartner positioniert“, betont Geschäftsführer Pascal Leipold. Daher habe der Umsatz mit Entwicklungs-, Kon-struktions- und Logistiktätigkeiten deutlich zugenommen. Außerdem hätten Innovati-onen in der Elektronik einen signifi kanten Umsatzanteil ausgemacht.Die Leipold-Gruppe stellt an vier Standor-ten in Deutschland und den USA Präzisi-onsteile aus Metall her. Das Stammhaus,

die 1919 gegründete Carl Leipold Metall-warenfabrik GmbH in Wolfach, gehört zu den ältesten industriellen Drehereien in Deutschland. Weitere Werke betreibt Leipold in Bünde bei Bielefeld und in Dransfeld im Raum Göttingen sowie im US-Bundesstaat Connecticut. Die Kunden des Unternehmens kommen aus der Au-tomotiv- und der Elektrotechnikbranche sowie aus der Industrie- und Haustechnik.

Leipold fertigt beispielsweise Präzisions-teile für Kraftstoffführungen, für Senso-ren, Steuergeräte und Schweißdrüsen sowie bleifreie Messingteile für Armatu-ren. Insgesamt beschäftigt die Gruppe 375 Mitarbeiter, das sind 24 mehr als vor etwa einem Jahr. In Wolfach arbeiten 175 Männer und Frauen.In den nächsten fünf Jahren plant Leipold umfassende Investitionen an allen vier Produktionsstandorten. 20 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. In Wolfach soll die bereits begonnene Modernisierung fortgesetzt werden. 12 Millionen Euro investiert das Unternehmen an seinem Hauptsitz in Gebäude, Infrastruktur und in den Maschinenpark. ine

Leipold legt deutlich zu

Umsatz mit Innovationen

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KURZ NOTIERT

Die Autohäuser Rolf Bauer aus Gundelfi ngen und Schmolck aus Emmendingen sind im Rahmen des diesjährigen Service Awards der Würz-burger Fachzeitschrift „kfz-betrieb“ ausgezeichnet worden. Schmolck be-legte in der Kategorie Pkw den dritten Platz und Rolf Bauer den vierten Platz in der Kategorie Nfz (Nutzfahrzeuge). Insgesamt hatten sich 350 Teilnehmer beworben. Den Preis gibt es seit 16 Jah-ren. Der „kfz-betrieb“ ist nach eigenen Angaben das meist gelesene Fachma-gazin im Kraftfahrzeuggewerbe und zudem offi zielles Organ des deutschen Kfz-Gewerbes, der berufsständischen Interessenvertretung für rund 38.000 Autohäuser und Werkstätten.

Die EGT AG in Triberg ist seit Ende Oktober hundertprozentige und damit alleinige Gesellschafterin der deutsch-landweit im Strom- und Gasvertrieb für Gewerbe- und Industriekunden agierenden EGT Handel GmbH. Sie hat die bisherige fünfzigprozen-tige Beteiligung der Alpiq Energie Deutschland AG übernommen. Die EGT Energie Handel GmbH hat 42.000 Kunden und erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz von rund 500 Millio-nen Euro. Mit Jens Buchholz, Antje Hä-cker, Sascha Korts sowie Jörg Kubillus hat das Unternehmen auch eine neue Geschäftsleitung bekommen.

Mitte November wurde erstmals der nach dem Freiburger Solarpionier Ge-org Salvamoser benannte Umweltpreis verliehen. Der mit 40.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an Michael Diestel und Matthias Klöffel, Geschäftsführer der Agrokraft GmbH aus Bad Neustadt (Bayern), für ihre Entwicklung einer standardisierten Gründung von Ener-giegenossenschaften. Sonderpreise von je 5.000 Euro erhielten der Ingenieur und Landwirt Johannes Rösch aus Oberried, der die Potenziale erneuerba-rer Energien auf seinem Hof umfassend nutzt, sowie die Schülerfi rma Scolaire am Deutsch-Französischen Gymnasium in Freiburg, die außergewöhnliches Engagement bei der Mobilisierung er-neuerbarer Energiequellen zeigt.

Steinwandel KG

125 Jahre Holzfachhandelrottweil. Das Unternehmen ist 1886 von Leonhard Steinwandel, dem Urgroß-vater des heutigen Geschäftsführers und Inhabers Dietmar Steinwandel, in der Rott-weiler Badgasse als Schreinerei gegründet worden. Er erweiterte noch vor dem Ers-ten Weltkrieg den Betrieb um eine Möbel-ausstellung und baute ein Wohnhaus mit Möbelhalle. Sein Sohn Josef Steinwandel übernahm 1927 die Firma und erweiterte das Sortiment um Fußbodenriemen und Sperrholzplatten. Nach dem Zweiten Welt-krieg übernahmen die Söhne Karl und Jo-sef Otto Steinwandel das Unternehmen. Sie siedelten es 1960 in die Altstadt um, errichteten eine Lagerhalle und bis 1973 drei weitere Hallen. 1979 trat Dietmar Stein-wandel in das Unternehmen ein, ein neues Verwaltungsgebäude mit Ausstellungs-zentrum wurde errichtet, 1981 eine neue Schnittholzhalle. Darauf folgten Schritt für

Schritt der Ausbau des Sortiments auf das derzeitige Ausmaß sowie der Bau weiterer Ausstellungs- und Lagergebäude. Heute verfügt Steinwandel über eine Lagerfl äche von 15.000 Quadratmetern und ein Ausstel-lungszentrum von 1.500 Quadratmetern. Das Sortiment beinhaltet unter anderem Schnitthölzer, Furniere, Holzwerkstoffe, Schichtstoffe, Leimhölzer, Holzbausorti-mente, Dämmstoffe, Fassaden, Terrassen, Türen, Fußböden und diverse Zubehörsorti-mente. Der Fokus liegt auf Umweltfreund-lich- und Nachhaltigkeit. Steinwandel be-schäftigt 70 Mitarbeiter und erledigt täglich über 200 kundenspezifi sche Aufträge. Der Fuhrpark umfasst zehn eigene Fahrzeuge und ist Garant für den umfassenden Lade- und Lieferservice. Steinwandel arbeitet in einem Umkreis von bis zu 100 Kilometern und hat vor allem gewerbliche Kunden wie Schreiner und Zimmerleute. orn

Die Ausstellungsräume der Steinwandel KG.

Haller Industriebau GmbH

In neue Bereiche investiertvillingen-Schwenningen. Die Haller Industriebau GmbH hat ihr Ange-botsspektrum erweitert und rund 250.000 Euro in neue Maschinen investiert. Bislang war das Unternehmen aus Schwenningen

spezialisiert darauf, Stahlkonstruktionen und Gebäudehüllen für Industrie- und Gewerbebauten mittelständischer Unter-nehmen zu planen, liefern und montieren. Nun sind die Bereiche Außenwerbung und Dienstleistungen für die digitale Archivie-rung von Papierunterlagen dazugekom-men. Fünf neue Mitarbeiter wurden bis-lang dafür eingestellt, doch auch andere der insgesamt rund 110 Mitarbeiter des Unternehmens arbeiten in den neuen Be-reichen mit. Diese machen zurzeit einen Umsatzanteil von circa 5 Prozent aus. Das Ziel von Haller Industriebau ist es, lang-fristig 25 Prozent des Umsatzes damit zu machen. mae

Blick in die Produktion von Haller Industriebau.

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 53

Gründer

Brötchen-Bringer: Monika und Dietmar Hofsaess haben Morgengold Villin-gen-Schwenningen gegründet.

Monika und Dietmar Hofsaess betreiben einen Frühstücksdienst

Brötchen vor die Haustürevillingen-Schwenningen. Morgens frische Brötchen vom Bäcker direkt vor die Haustüre – diesen Service leisten sich rund 450 Haushalte in und um Villingen-Schwen-ningen im Schnitt zweimal pro Woche. So viele Kunden haben Dietmar und Monika Hofsaess seit Februar 2010 gewonnen. Seitdem betreiben sie als Franchiseneh-mer den Morgengold Frühstücksdienst Villingen-Schwenningen. 109 Morgengold-Betriebe gibt es deutschlandweit, darunter auch in Freiburg, Konstanz und in der Orte-nau, sowie fünf in Österreich. Schon seit Jahren geisterte dem Ehepaar Hofsaess immer mal wieder die Idee durch den Kopf, sich mit einem Brötchen-Bring-dienst selbstständig zu machen. Daran, dies auch umzusetzen, machten sie sich, nachdem der Fachkaufmann Dietmar Hof-saess 2009 seinen Job verloren hatte. Die Firma, bei der er angestellt war, war infolge der Wirtschaftskrise geschlossen worden, und der Erfolg auf seine mehr als 100 ge-schriebenen Bewerbungen blieb aus. Zu alt für eine Festanstellung, war das Fazit des heute 53-Jährigen. Die Halbtagsstelle seiner 47-jährigen Frau reichte nicht, um die fünfköpfige Familie zu ernähren. Also recherchierten die Beiden, ließen sich beraten, erfuhren, dass schon andere die Idee eines Brötchen-Services hatten, über-legten hin und her – und entschieden sich schließlich für die Selbstständigkeit im Fran-chiseverfahren. Rund 10.000 Euro investier-ten Hofsaess‘ zuzüglich der Franchise-Ge-bühren. Im ersten Jahr finanzierten sie sich

mithilfe des Existenzgründungszuschusses der Arbeitsagentur, seitdem können sie von ihrem Frühstücksservice leben. Monika Hof saess arbeitet aber weiterhin halbtags in der Stadtbibliothek in Villingen.Inzwischen beschäftigen sie drei Fahrer, die auf selbstständiger Basis arbeiten. Auch Dietmar Hofsaess selbst fährt noch täglich Brötchen aus – und seine Frau am Wochen-ende. Gegen 4 Uhr morgens prüft er täglich in der Bäckerei Hettich in Villingen, mit der sie seit einem Jahr zusammenarbeiten, Qualität und Menge der Brötchen, Brote und süßen Stückchen. Die Bestellung wird immer am Vorabend per Computer an die Bäckerei übermittelt. Die Fahrer selbst rich-ten ab 4.30 Uhr die einzelnen Bestellungen, um sie dann auszuliefern. Bis 6.30 Uhr ha-ben sie unter der Woche dazu Zeit, am Wo-chenende bis 8.30 beziehungsweise 9 Uhr. Samstags und sonntags machen Monika und Dietmar Hofsaess jeweils rund ein Drittel ihres Umsatzes, unter der Woche den Rest. Wochentags umfasst eine durch-schnittliche Bestellung fünf Brötchen, am Wochenende sind es meist doppelt so viele. Junge Familien mit Kindern machen den Großteil ihrer Kunden aus. Aber auch an Alleinstehende liefert Morgengold zwei Brötchen – vorausgesetzt andere Kunden wohnen in der Nähe. Sind alle Kunden ver-sorgt, ist für Dietmar und Monika Hofsaess vor allem Büroarbeit angesagt. Dazu kom-men Werbeaktionen. Denn nach und nach wollen sie sich den gesamten Schwarz-wald-Baar-Kreis erschließen. mae

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Personalien

Offenburg

Der Wirtschafts-beirat der Wirt-schaftsregion Of-fenburg / Or tenau (WRO) hat einen neuen Vorsitzen-den: Jürgen Sieg-loch (Bild), Ge-schäftsführer von C+S Marketing (Appenweier), wur-

de von den WRO-Mitgliedern in dieses Amt gewählt. Die Amtszeit beginnt am 1. Januar, der Vorsitz wechselt turnusge-mäß alle zwei Jahre. Sieglochs Vorgänger Stefan Scheringer, Geschäftsführer Mei-ko Maschinenbau GmbH & Co. KG (Of-fenburg), wurde zu einem der Stellvertre-ter gewählt, genauso wie auch Nicolas Erdrich, Geschäftsführer der Erdrich Um-formtechnik GmbH & Co. KG (Renchen-Ulm), und Oliver Braun, Geschäftsführer der Kronenbrauerei Offenburg GmbH. Dem Wirtschaftsbeirat der WRO gehö-ren 150 Firmen an, die zusammen 40.000 Mitarbeiter beschäftigen und jährlich zehn Milliarden Euro umsetzen. wis

waldkirch

Der Waldkircher Ladenbauer Gan-ter Interior hat sei-nen Führungskreis erweitert. Seit No-vember teilt sich der bisher alleinige Geschäftsführer und Firmengrün-der Michael Gan-ter (47) die Ge-

schäftsführung mit Michael Staller (41, Bild). Staller verantwortet den operati-ven Bereich der Ganter Interior GmbH, Ganter selbst den strategischen. Außer-dem will Ganter sich verstärkt dem wei-teren Ausbau des Unternehmens wid-men. Zur Geschäftsleitung zählen au-ßerdem der kaufmännische Leiter Bern-hard Früh sowie der Prokurist Felix von Knobelsdorff, der für Ausbau und Ent-wicklung des Standortes Tauberbi-schofsheim zuständig ist. Staller, gelern-ter Konstruktionsmechaniker und stu-dierter Maschinenbautechniker, begann seine Laufbahn bei einem großen euro-

päischen Innenausbauunternehmen als Projektleiter und stieg bis zur Geschäfts-leitung auf. In den vergangenen fünf Jahren führte Staller die Geschäfte der deutschen Gesellschaften eines nam-haften Wettbewerbers von Ganter Inte-rior und war Mitglied in dessen internati-onalem Führungskreis. Ganter Interior beschäftigt weltweit 275 Mitarbeiter, davon 205 in Waldkirch, und plant für das laufende Geschäftsjahr ein organi-sches Wachstum auf 125 Millionen Eu-ro. Im Geschäftsjahr 2010/11 betrug der Umsatz 79,9 Millionen Euro. mae

berlin

Die deutschen Wirtschaftsprüfer haben im Sommer einen neuen Beirat für die Wirtschaftsprüferkammer in Berlin ge-wählt. Dem 50-köpfigen Gremium gehö-ren vier Vertreter des Berufsstandes aus Südbaden an, alle sind Wirtschaftsprü-fer und Steuerberater: Michael Fecht aus Schopfheim, der in eigener Praxis und bei der Regio Treuhand GmbH tätig ist, Peter Fischer aus Radolfzell von der Wirtschaftsrevision Süd GmbH, Jür-gen Hartmann aus Freiburg, in eige-ner Praxis und bei der Oberrheinischen Wirtschaftstreuhand GmbH tätig, sowie Georg Wengert, tätig bei der System Control AG und der Wengert AG. Über Georg Wengert hatten wir bereits in un-serer September-Ausgabe berichtet. upl

hausach

Wechsel in der Ge-schäftsleitung der Streit Service & Solution GmbH & Co. KG in Hausach: Tim Haas (37, Bild) ist neuer Lei-ter der Service-marke Streit Sys-tec. Sein Vorgän-ger Christof

Rösch ist nach 26 Jahren im Unterneh-men zum japanischen Konzern Kyocera gewechselt. Haas arbeitete zuletzt bei der Leitwerk AG in Appenweier als Ge-samtvertriebsleiter und war unter ande-rem für die Niederlassung in Frankreich verantwortlich. Erste Karriereschritte machte der Diplom-Forstwirt bei Man-nesmann Mobilfunk und Vodafone. Bei Streit Systec soll Haas den Ausbau der regionalen Vorreiterrolle im Bereich Mehrwert und Kundenzufriedenheit vor-antreiben. Außerdem ist er Teil des vier-köpfigen engeren Führungskreises um Geschäftsführer Rudolf Bischler. mae

freiburg

Klaus Endress (Bild), der Anfang Dezember 63 Jahre alt wird, bleibt Prä-sident des Wirt-schaf tsverbands Industrieller Unter-nehmen Baden. Der WVIB-Vor-stand hat den Chef der Unternehmens-

gruppe Endress + Hauser bei seiner Jah-reshauptversammlung für weitere drei Jahre wiedergewählt. Endress‘ Amtsvor-gänger Peter Pfeiffer, Chef der Erich Pfeiffer GmbH aus Radolfzell, scheidet aus dem Präsidium aus und wird Ehren-präsident. Für ihn rückt der Diplom-Inge-nieur Gerhard Knoll von der Ernst Knoll Feinmechanik GmbH aus Umkirch ins Präsidium nach. Dem WVIB-Führungs-gremium gehören zudem Thomas Krückels (Dreistern GmbH & Co. KG, Schopfheim), Helmut Weisser (J. G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG, St. Georgen) und WVIB-Hauptgeschäftsfüh-rer Christoph Münzer an. ine

freiburg

Der Seniorchef des Freiburger Verlags Herder, Hermann Herder, ist am 12. No-vember nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Vertreter der fünften Verlegergeneration hatte Jura studiert und war 1952 mit ei-ner Arbeit über Urheberrecht in spanisch-sprachigen Ländern promoviert worden. Nach Auslandsaufenthalten trat er 1957 in den traditionellen Freiburger Verlag ein und übernahm 1963 die Gesamtverant-wortung. 1999 übergab er die Leitung an Manuel Herder, eines seiner vier Kinder. Als Verleger setzte Hermann Herder mit Enzyklopädien, wissenschaftlichen Publi-kationen und Sachbüchern Akzente, bei denen ihm vor allem die neue Rolle der Religion in einer sich globalisierenden Welt ein Anliegen war. wis

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55Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Kopf des Monats douce Steiner vom hirSchen in Sulzburg

sulzburg. In Deutschland ist sie eine von wenigen, in Baden-Württemberg so-gar die einzige: Douce Steiner ist Sterne-köchin. Im November wurde sie erneut mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Der Gourmet-Führer Gault Millau kürte sie zudem zur „Aufsteigerin des Jahres“ und mit 17 von 20 möglichen Punkten sogar zu Deutschlands bester Köchin. Dass sie einmal Sterneköchin werden wollte, stand für die heute 40-Jährige bereits mit acht Jahren fest. „Ich habe immer gerne und viel gegessen, das wurde mir in die Wiege ge-legt“, berichtet Douce Steiner. Als sie neun Jahre alt war, zog die Familie von Stuttgart nach Sulzburg. Dort übernahm ihr Vater, der Spitzenkoch Hans-Paul Steiner, den „Hir-schen“ und machte ihn gemeinsam mit seiner französischen Frau Claude, einer Gas-tronomin, zum Zwei-Sterne-Haus. Douce Steiner, das einzige Kind, wuchs nicht nur im Betrieb auf, sondern jobbte auch in den Ferien dort – allerdings im Service. Als es Zeit für die Lehre wurde, bewarb sie sich erst bei anderen Sterneköchen. Vergeblich. „Oft hieß es, wir nehmen keine Frau“, be-richtet sie. Also doch eine Lehre im elterli-chen Betrieb? Nach einem sechswöchigen Praktikum beim Vater in der Küche, das ihr „mords Spaß gemacht hat“, war die Ant-wort klar. Noch heute sagt Douce Steiner: „Ich finde es richtig gut, dass ich daheim gelernt habe.“

Danach zog es sie raus aus Sulzburg: zu den Spitzenköchen George Blanc (drei Mi-chelin-Sterne) im französischen Vonnas, Fritz Schilling (zwei Michelin-Sterne) in die Schweizer Stuben in Wertheim und zu Harald Wohlfahrt (drei Michelin-Sterne) in die Traube Tonbach, wo sie ihren späteren Mann, den Spitzenkoch Udo Weiler, ken-nenlernte. In Heidelberg legte Douce Stei-ner einen Abschluss als staatlich geprüf-te Gastronomin und Küchenmeisterin ab. Und in den Ferien reiste sie mal nach Me-xico, mal nach Thailand. Heute verbringt sie den Urlaub mit ihrem Mann und der zwölfjährigen Tochter Justine am liebs-ten in Südtirol – natürlich nur an Orten, wo man gut Essen kann. Egal, ob Kaviar oder

Königsberger Klopse – „Hauptsache, es ist gut gemacht“, sagt Douce Steiner.

In den Hirschen kehrte sie mit Mann und Kind Ende der 90er Jahre zurück. 2008 übernahm Douce Steiner die Leitung des Hotelrestaurants mit seinen 40 Plätzen, 9 Zimmern und heute 18 Mitarbeitern, dar-unter 10 Köchen. Ihre Eltern arbeiten nach wie vor mit: Der 69-jährige Hans-Paul Steiner kümmert sich um Einkauf und Bü-ro, und seine 70-jährige Frau ist für Wein und Service verantwortlich. Die Rolle des Küchenchefs teilen sich Douce Stei-ner und Udo Weiler. Gemeinsam entwi-ckeln sie neue Gerichte und lassen dann gerne zuerst ihre Tochter probieren, die den gleichen feinen Geschmack hat wie die Eltern. „Sonst hat jeder seinen Auf-gabenbereich“, sagt Douce Steiner. Wäh-rend ihr Mann am Herd steht und vor al-lem Fisch und Fleisch zubereitet, steht sie „am Pass“ und gibt die Anweisungen, wann welcher Gang „raus muss“. Außer-dem schreibt Douce Steiner die Karte und organisiert die Patisserie.

Der Patisserie widmet sie auch ihr drittes Kochbuch, das sie zurzeit gemeinsam mit dem Fotografen Michael Wissing erstellt und das Ende 2012 oder 2013 erscheinen soll. Wissing gab auch den Anstoß für ih-ren Erstling: „Cuisine Douce: Klassisch, klar, schlicht – Sterneküche für zuhause“ erschien 2008, wurde Kochbuch des Jah-res und machte Douce Steiner auf einen Schlag bekannt. Diesen Mai folgte „Mei-ne leichte Küche“. Auch wenn der Titel in erster Linie für Rezepte mit viel Gemü-se steht, ist das „Leichte“ typisch für die „Cuisine Douce“, die sie als „leichte, aro-matische, frische, moderne französische Küche“, bezeichnet. Auch ihr Vater kochte französisch. Doch ihre Soßen sind leichter als seine sahnigen.

So wie ihre Küche, bodenständig und modern zugleich, ist Douce Steiner auch selbst. Mit ihrer offenen und direkten Art geht sie auf die Menschen zu, lacht gerne – aber sagt den Mitarbeitern auch die Mei-

nung, wenn ihr etwas nicht passt. „Das muss immer sofort geklärt werden“, sagt sie. Dann ist es aber auch vergessen. „Ich hasse Streitigkeiten, in der Familie genau-so wie im Betrieb.“ Douce Steiner legt Wert auf ein gutes Betriebsklima und da-rauf, dass ihre Mitarbeiter gerne zur Ar-beit kommen. „Denn ohne sie kann ich nicht machen, was ich möchte.“ Dass je-der Teller perfekt die Küche verlässt, ist für sie bei ihrer Arbeit das Wichtigste – und damit auch bedeutender, als sich wie-der den zweiten Michelin-Stern zu holen, den der Hirschen 2009 nach 14 Jahren verloren hat. Auch mit einem Stern läuft es „sehr gut“. Auslastung und Umsätze seien so hoch wie zu den besten Zeiten der Eltern in den 80er Jahren. Ans Expan-dieren denkt sie aber nicht: „Ich will nicht größer werden, lieber noch schöner und noch exklusiver“, sagt Douce Steiner. Nur eines darf dabei für sie nie zu kurz kom-men: Zeit für das gemeinsame Frühstück mit der Tochter, zum Golfen mit ihrem Mann und für Spaziergänge in den Bergen rund um Sulzburg. Die zwei Ruhetage pro Woche sind für Douce Steiner ein Muss: „Sonst geht die Kreativität flöten.“ mae

Die Sterneköchin

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57Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Börsen

KOOpEraTIONsbörsE

Erfolgreiches Bauträgerunternehmen sucht 1–2 aktive Partner (Geschäfts-führer/Gesellschafter) zum weiteren Wachstum, idealerweise Profis aus dem Umfeld Bau (Architekt, Bauleiter, Projekt-management etc.). Projekte mit einem spannenden Gesamtkonzept derzeit in den Regionen Freiburg, Schwarzwald, Kaiserstuhl. Interessantes Umsatzpoten-zial/Renditepotenzial, Kapitaleinlagen ab 100 000 Euro.

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Wir suchen einen Vertriebspartner in Deutschland für Echtzeit-Bildverarbeitungs- und Optimierungssysteme zur automati-schen Sortierung und Qualitätsoptimierung bei Schnittholz- und Furnierherstellung. Für die Sägewerke werden die Produkte Board Master und EndSpy angeboten. Für die Furnierherstellung wurde das Produkt PlySpy entwickelt. Die Produkte werden weltweit geliefert. Der Partner soll den Vertrieb in Deutschland und eventuell auch in Österreich, Polen und Tschechien über-nehmen.

FR-K-32/11

Als Lizenznehmer zur Herstellung einer patentierten Vorrichtung und zu ihrem Ver-kauf an Endverbraucher wird ein Metall-verarbeiter gesucht. Erfinder und Berater unterstützen Ihren Erfolg. Fertigungs-/Verkaufsmengen: 6 bis 13 Mio. Stück in zwei Jahren. Keine Investitionen, Ferti-gungsbeginn sofort. Marktwert: 105 bis 382 Mio. Euro.

FR-K-34/11

Für den Vertrieb auf Kommissionsba-sis von hochwertigen gebrauchten PCs und Notebooks aus Leasingrücknahme suchen wir weitere inhabergeführte La-dengeschäfte (z.B. Handy, Hifi, Elektro, Hermesshops) in den Regionen Müllheim/Neuenburg und Emmendingen/Waldkirch, die ihr Angebot erweitern möchten. Un-ser Angebot besitzt in der Region Allein-stellungsmerkmale und ist ohne direkten Mitbewerber. Durch regelmäßige Wer-bung führen wir Ihnen neue Kunden zu, unterstützen Sie im Vertrieb und wickeln die gesamte Kundenbetreuung und den technischen Service ab. Investitionen und technischen Detailkenntnisse sind nicht erforderlich.

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Wir suchen Kooperationspartner im Be-reich Export nach Südostasien, Japan, Korea, China, Taiwan, Thailand etc. und auch Mittlerer Osten. Wir bieten langjäh-rige Erfahrung im Investitionsgüter- und auch im Konsumgüterbereich. Ausgezeich-nete Sprachkenntnisse in Englisch und Arabisch (verhandlungssicher) als auch diverse lokale Sprachen. Kenntnisse der unterschiedlichen Business-Kulturen er-lauben gezielte Strategien und Aktionen, um den Erfolg pro aktiv und nachhaltig zu sichern.

FR-K-36/11

Ich biete Konstruktionsdienstleistungen mit modernen 3D Programmen im Be-reich Maschinen- und Vorrichtungsbau, Automatisierungstechnik und Rohrlei-tungsplanung an. Bestehende Kontakte zu CNC-Fertigungsbetrieben sind vor-handen. Ich bin der richtige Ansprech-partner, wenn sie keine Konstruktions-abteilung betreiben oder Kapazitäten erschöpft sind.

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ExIsTENzgrüNduNgs- uNd NacHfOLgEbörsE

Individuelles Fachgeschäft für Schmuck und Accessoires im Raum Freiburg sucht Nachfolger. Farbige Vielfalt spiegelt sich in den originellen Entwürfen dieser weit-gehend aus Edelsteinen, im eigenen Ate-lier handgefertigten Schmuckstücke zu annehmbaren Preisen wider. Ergänzt mit passenden Accessoires werden diese in einem modernen und zugleich kommuni-kativen Wohlfühlambiente präsentiert. Für dieses individuelle und innovative Fachge-schäftskonzept suchen wir eine Person, die kaufmännischen Sachverstand mit Freude an Schmuck und Sensibilität in der Kun-denberatung verbindet. Einarbeitung wird gewährleistet.

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Aus gesundheitlichen Gründen wird bereits zum Jahresende 2011 ein/eine Nachfolger/in für eine private Arbeitsvermittlung (PAV) gesucht. Die Agentur besteht seit circa 10 Jahren und verfügt über beste Kontak-te im Großraum Offenburg. Vermittlung in allen Bereichen. Die Agentur ist keine Zeitarbeitsfirma.

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Aus gesundheitlichen Gründen muss die Inhaberin des Uhrencafés in Waldkirch-Kollnau sich auf die Uhrmacherwerkstatt beschränken. Für den Teil des Cafés (räum-lich verbunden mit der Werkstatt, aber abschließbar) wird schnellstmöglich ein/e Nachfolger/in gesucht. Nötige Konzessi-onen sowie Infrastruktur für den Betrieb des Cafés mit Alkoholausschank sind vor-handen, ebenso sämtliches Inventar und technische Einrichtungen. Das Elztal ist Teil der touristisch interessanten Uhrenstraße im Südschwarzwald.

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Mittelständisches Unternehmen mit ei-gener CNC-Fertigung und Montage steht im Raum Freiburg zum Verkauf. Ca. 20 Mitarbeiter, sehr gute Auftragslage. Inves-titionsvolumen ca. 2,5 Mio. Euro.

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Wir sind Hersteller von Spezialmaschinen zur Rasen-, Golf- und Tennisplatzpflege und seit 45 Jahren am europäischen Markt tätig. Aus gesundheitlichen Gründen möchten wir unsere Herstellungs- und Verkaufs-rechte an einen Nachfolger verkaufen. Ausbaufähiger Kundenstamm sowie Ver-triebspartnernetz auf Wunsch vorhanden.

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Nach 20 Jahren verantwortungsvoller Position suchen wir im Rahmen der Nach-folgeregelung ein Unternehmen im Raum Südbaden zum Kauf. Gesucht wird ein Unternehmen aus dem Bereich Handel oder Dienstleistungen, in das wir unse-re betriebs- und volkswirtschaftlichen Erfahrungen einbringen können. Dabei ist es unabhängig, ob eine Übernahme sofort oder mit einer längeren Überga-bezeit erfolgt.

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Partyservice sucht Nachfolger. Renom-miert und bekannt, seit über 25 Jahren professionell eingeführt. Großer Kunden-stamm, laufende Aufträge für 2011/12. Pachtübernahme einer komplett ausge-statteten Produktionsküche mit Lager, 2 Kühlhäusern, 1 Tiefkühlhaus und großer Lagerbestand an Partybedarf ermögli-chen einen übergangslosen Einstieg in die Selbstständigkeit bei günstiger Ablöse. Der Partyservice wird abgegeben weil wir uns auf die Bereiche Foodstyling, Show, Sales Promotion umstellen.

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58 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Börsen

Versand/Onlinehandel, seit 1988 im Bereich Teamsport im Raum Südbaden, sucht aus gesundheitlichen Gründen Nach-folger oder aktive Beteiligung.

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Aus Altersgründen verkaufe ich ein seit 35 Jahren gut gehendes und ausbaufähi-ges Elektronik-Fachgeschäft in Lörrach. Zum großen Kundenstamm zählen viele Schweizer Kunden sowie Industrie- und Privatkunden. Elektronikkenntnisse wären von Vorteil. Preisvorstellung: 25.000 Euro (beinhaltet Inventar und Warenlager).

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Im Zuge der Nachfolgeregelung suchen wir einen Interessenten, der unseren Be-trieb weiterführt. Wir sind ein Großhandel für Befestigungs- und Verbindungselemen-te mit großem, jahrzehntelang gewach-senem und solventem Kundenstamm, unter anderem im Maschinen- und An-lagenbau. Fundiertes technisches und kaufmännisches Wissen ist erforderlich, damit das Unternehmen gewissenhaft und erfolgreich weitergeführt wird und die Versorgung unserer Kunden gesichert ist. Grundvoraussetzung ist ein bankbestätig-tes Eigenkapital in Höhe von mindestens 400.000 Euro.

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Landgasthaus Waidhof in Lörrach/Inz-lingen sucht Nachfolger. Das Gebäude ist in gutem Zustand und befindet sich nahe der Autobahnausfahrt Lörrach-Ost (ca. 10 Minuten nach Frankreich und in die Schweiz). Das Gasthaus verfügt über 80 Plätze sowie eine Gartenwirtschaft. Das Grundstück erstreckt sich über 2.100 qm und bietet auch ausreichend Platz für einen Neubau (Gästehaus?). Ange-schlossen ist ein Gestüt. Preisvorstellung: 500.000 Euro.

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Gründungspartnerin für individuelles Ein-zelhandelskonzept im Bereich Wohnen/Lifestyle für den Standort Konstanz ge-sucht. Gerne kreativer Kopf, Vorerfahrung in Bereichen Einzelhandel, Visuelles Mar-keting, o. Ä. von Vorteil, sympathisches Wesen vorausgesetzt.

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Gut eingeführter Maschinen- und Werk-zeughandel für Holzbearbeitung mit

großem, teilweise langjährigem Kunden-stamm sucht Nachfolger zum 31.12.2011 aus persönlichen Gründen. Wünschens-wert wären kaufmännische Grundkennt-nisse. Firma ist ideal für ausgebildeten Zimmermann oder Schreiner. 300 m² La-gerhalle mit Werkstatt, WC und Büroräu-men können gemietet werden.

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Erfolgreicher Unternehmensberater am Hochrhein, spezialisiert auf betriebs-wirtschaftliche Problemlösungen in mit-telständischen Unternehmen (Handel, Handwerk, Industrie, Dienstleistung), sucht altersbedingt den geeigneten Nachfolger. Ausbaufähiger Kunden-stamm vorhanden. Gute Kontakte und Kooperation mit Volksbanken, Sparkas-sen und Verbänden. Know-how und Beratungstools können übernommen werden. Einarbeitung und Begleitung in der Übergangsphase für einen nahtlosen Übergang. Gute Zukunftsperspektive für einen führungserfahrenen, marktorien-tierten Betriebswirtschaftler mit gutem Standing, sicherem Urteilsvermögen, verkäuferischen Fähigkeiten und hoher sozialer Kompetenz.

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Wir, ein Ehepaar, suchen einen Pensions-betrieb zur Übernahme/Pacht-Mietkauf (mit möglicher Kaufoption). Die Pension (mit oder ohne Restaurant) soll im Raum Baden-Württemberg oder im Allgäu liegen. Qualifikationen in der Gastronomie sind vorhanden.

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Aus Altersgründen und wegen fehlendem Nachfolger sucht ein Kleinbetrieb mit be-währten und patentrechtlich geschützten Produkten einen Nachfolger. Das Unter-nehmen bietet ein Geräteprogramm für die Zielgruppe 50 plus, Personen mit Rü-ckenbeschwerden und Handikap, sowie neues Fitnessstudio-Konzept. Ideal auch für Vertriebsfirmen. Die Einarbeitung wird gewährleistet.

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Seit über 30 Jahren bestens etablier-ter Betrieb für Drehteile (aus Stahl, Alu, Messing, Kupfer, Kunststoff) im Durchmesserbereich von 1–12 mm steht wegen fehlender Altersnachfolge zum Verkauf. Der inhabergeführte Betrieb generiert mit 1,5 Kräften konstante

SO WIRD ES GEMACHT

Sie suchen einen Handelsvertreter oder Ko-operationspartner? Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie übernehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Börsen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten. Für allge-meine Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wenden Sie sich an den für die jewei-lige Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe unten).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.

Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Nummer erkennen – zum Beispiel FR für Freiburg (IHK Südlicher Oberrhein).Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN:

IHK Südlicher Oberrhein (FR),

Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg

Tatjana Belim, Telefon 0761 3858-121, E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee (KN),

Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

Claudia Veit (Kooperationen), Telefon 07531 2860-127, E-Mail: [email protected]

Birgitt Richter (Existenzgründungen/Betriebsnachfolge, Handelsvertretungen & Beteiligungen/Risikokapital), Telefon 07531 2860-139, E-Mail: [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg (VS),

Romäusring 4, 78050 VS-Villingen

Katrin Kress, Telefon 07721 922-348, E-Mail: [email protected]

Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Bundesweite Kooperationsbörse:www.kooperationsboerse.ihk.de

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011 59

Umsätze bei sehr guter Ertragslage. Bestens geeignet für Existenzgründer aus der Branche, da gut ausbaufähig. Der langjährige Kundenstamm wird kom-plett übertragen, eine Einarbeitung ist gewährleistet.

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Dipl.-Kaufmann und gelernter Meister-Florist sucht einen Blumenladen zur Über-nahme. Das Geschäft sollte in der Region Schwarzwald-Baar-Kreis bzw. im Umkreis von 100 km liegen.

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HaNdELsvErTrETErbörsE

Zum weiteren Ausbau meiner General-agentur suche ich baldmöglichst Vertriebs-mitarbeiter im Arbeitsgebiet Schiltach, Wolfach, Oberwolfach, Bad Rippoldsau, Schapbach, Hausach, Haslach, Gutach, Hornberg. Bevorzugt Handelsvertreter HGB 84 mit BWV. Außendienst/Innen-diensterfahrung und kundenorientiertes Arbeiten sollte vorhanden sein. Abge-schlossene Berufsausbildung und PC-Kenntnisse, Kontaktfreudigkeit, selbst-bewusstes Auftreten und gepflegtes Erscheinungsbild sind erwünscht. Alter 24–40 Jahre, Führerschein Klasse 3 und PKW müssen vorhanden sein. Aussa-gekräftige Bewerbung mit Lichtbild er-wünscht.

FR-HV-424/11

Hersteller von verschiedenen Palettier-systemen mit Zubehör bis zu höchsten Leistungen von Einzelpackungen sucht für die Gesamtschweiz einen selbstständigen Handelsvertreter. Idealerweise verfügen Sie über mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Verpackungsmaschinen im Au-ßendienst und haben bereits Kontakte zur verpackenden Industrie. Namhafte Schwei-zer Kunden können bereits als Referenz genannt werden.

KN-HV 440/11

Wir suchen einen Vertriebsprofi, der un-sere Hebe- und Schüttgeräte auf Provisi-onsbasis in sein Programm aufnehmen möchte. Die Geräte werden erfolgreich in der Metall-, Pharma-, Nahrungsmittel- und Kunststoffindustrie eingesetzt.

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BÜCHER

Informationen über das UnternehmertestamentPro Jahr werden in Deutschland rund 22.000 Unternehmen an Nachfolger übertragen. Wichtig hier-bei ist nicht nur der persönliche Teil, wann man die Verantwortung abgibt und wie man die eigene Altersversorgung sichert. Auch die Frage muss geklärt werden, wie weitere Abkömmlinge, die nicht als Erben vorgesehen sind, abgefunden werden. Dies ist Thema der DIHK-Publikation „Unternehmer-testament 2011“. Sie richtet sich an die Inhaber von Familienunternehmen, die ihre Firma langfristig in guten Händen wissen und gleichzeitig den Familienfrieden wahren wollen. Ihnen werden Gestaltungs-möglichkeiten aufgezeigt und Tipps aus der täglichen Praxis gegeben. wis

Dagmar Boving | Unternehmertestament 2011: Tipps für Mittelstand und ExistenzgründerDIHK-Verlag | 62 Seiten | 9,50 Euro

Tipps für den Immobilien-(Ver)KaufKein Wunder: Der Konstanzer Immobilien-Kaufmann Matthias Romer hält Immobilien für die beste Geldanlage. In seinem Ratgeber „Wohnen Sie nicht irgendwo – Sie sind ja auch nicht irgendwer!“ gibt der Profi Tipps, was man beachten sollte, wenn man sein Geld darin investiert. Zum Beispiel, wie man die richtige Immobilie fi ndet, die Rendite berech-net, wie man herausfi ndet, welchen Wert sie aktuell hat – und wann es sich lohnt, sie (wieder) zu verkaufen. Auch der Umgang mit Maklern ist Thema. An diese, genauso wie an Käufer und Verkäufer, richtet sich Romers Ratgeber, der mal etwas langatmig, dann wieder kurzweilig, mal trocken-fachlich und mal unterhaltsam geschrieben ist. mae

Matthias Romer | Wohnen Sie nicht irgendwo – Sie sind ja auch nicht irgendwer!Novum Publishing GmbH | 507 Seiten | 19,40 Euro

Prägnante Praxistipps für FührungskräfteKeine ausführlichen und theoretischen Führungskonzepte, sondern Praxistipps in zwölf prägnant formulierten Kapiteln: Dies ist charakteristisch für das erste gemeinsame Buch von Thomas Hoch-geschurtz, dem ehemaligen Leiter des Tesa-Werks Offenburg, und dem Karlsruher Diplom-Ingenieur Enrico Briegert. Es ist daher vor allem für diejenigen Führungskräfte hilfreich, die sich schnell wichtige Tipps im Arbeitsalltag holen wollen. Die Autoren geben beispielsweise Ratschläge, wie man sich auch angesichts einer E-Mail-Flut auf das Wichtigste konzentriert, schwierige Themen am besten mit den Mitarbeitern bespricht und was man bei einem zu hohen Krankenstand tun kann. mae

Enrico Briegert, Thomas Hochgeschurtz | Führung.Ikotes Verlag | 112 Seiten | 14,90 Euro

Wissenswertes entlang der WanderwegeDie drei vom Schwarzwaldverein ausgeschilderten Höhenwege durch-queren von Pforzheim aus den ganzen Schwarzwald. Der Westweg führt nach Basel, der Mittelweg nach Waldshut und der Ostweg nach Schaffhausen. Alle drei sind Wanderklassiker. Peter Gürth, passionierter Wanderer, Forstwissenschaftler und Wanderbuchautor, beschreibt da-her nur kurz die einzelnen Etappen. Dafür erläutert er die kulturellen, historischen und landschaftlichen Besonderheiten der Orte und Gegen-den, die die Wanderer durchqueren – seien es Klöster, Museen oder Rui-nen. Der Band eignet sich daher nicht nur als (Weihnachts)Geschenk für Wander-Fans, sondern für alle, die gerne die Region erkunden. mae

Peter Gürth | Die Schwarzwälder Höhenwege Silberburg-Verlag | 200 Seiten | 17,90 Euro

IMPRESSUM

- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.:Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin ErmertDr. Susanne MaerzSekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgPostfach 860, 79008 Freiburg Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398 E-Mail: [email protected]

Pressesprecher der IHKs:Sabine Baur (Südlicher Oberrhein)Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg)Achim Eickhoff (Hochrhein-Bodensee)

Titelbild: Ludwig Harter

Verlag und Anzeigen: Prüfer MedienmarketingEndriß & Rosenberger GmbHJägerweg 1, 76532 Baden-BadenVerlagsleitung: Wolfrüdiger W. EndrißAnzeigenleitung: Achim HartkopfAnzeigendisposition: Susan Erbacher Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915 E-Mail: [email protected] www.pruefer.com

Zurzeit gilt die AnzeigenpreislisteNr. 29 gültig ab Januar 2011.

Satz:Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KGwww.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-HeubergRomäusring 4, 78050 VS-VillingenTelefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166E-Mail: info@villingen-schwenningen.ihk.dewww.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgTelefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222und Lotzbeckstraße 31, 77933 LahrTelefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-170und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rah-men der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

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66 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2011

Insolvenzen

79098 Freiburg i.Br.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Rechenkombinat Gesellschaft für Datenverarbeitung mbH, Talstraße 1a, 79100 Freiburg, vertr. d. d. GF Stephan Gernand, wird der Antrag des Schuldners auf Eröffnung des Insolvenz-verfahrens über sein Vermögen mangels Masse abgewiesen.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Stiehler Druck & media GmbH, Robert-Bunsen-Str. 6, 79211 Denzlingen, vertr. d.1. Gerald Schätzle (Geschäftsführer), vertr. d. 1.1. Spörrle (Geschäftsführer), vertr. d.1.1.1. Werner Stiehler (Geschäftsführer), wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Robert Gleichauf GmbH, Ziegelhofstraße 234, 79110 Freiburg. Das Insolvenzver-fahren wird nach Abhaltung des Schluss-termins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Hans-Peter Strohecker GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Karlheinz Strohecker, ehemals: Bötzin-ger Str. 20, 79111 Freiburg, wird das Insolvenzverfahren nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

Über das Vermögen der Allgaier GmbH, Muggensturmstr. 27, 79206 Breisach, vertr. d. Martin Allgaier, Muggensturmstr. 27 (Ge-schäftsführer), wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Freiherr Friedhelm von Spiessen, Engelbergerstr. 21, 79106 Freiburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. IVP Internationales Virtuelles Produktma-nagement GmbH, Gewerbestr. 3, 79256 Buchenbach, vertr. d. den Geschäftsführer Ralf Wedekind, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA

Dr. Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, bestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Logo Optik GmbH, vertr. d. d GF Klaus-Jürgen Hoffmann, Riegeler Str. 2, 79111 Freiburg, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Grieshaber Ideen aus Draht und Stahl GmbH, Wöhlerstraße 10a, 79108 Freiburg, vertr. d. d. GF Rolf Huhn, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Thilo Braun, Schillerstraße 2, 79102 Freiburg, bestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der ET Leasing AG, Am Himmelreich 7, 79312 Emmendingen, vertr. d. d. Vorstand Günter Braun, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

Über das Vermögen der Neutax Steuerbe-ratungsgesellschaft mbH, Am Postplatz 4, 79822 Titisee-Neustadt, vertr. d. 1. Jürgen Braun (Geschäftsführer), 2. Heinz-Joachim Rieple (Geschäftsführer), wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thomas Kaiser, Wilhelmstr. 1 b, 79098 Freiburg.

78462 Konstanz

Über das Vermögen der Firma Taxi Heidi Engen GmbH, Alois-Baader-Str. 2 bzw. Ballenbergstr. 4, 78234 Engen, vertr. d. d. GFin Sandra Lorenz, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thorsten Schleich, Maggistr. 5, 78224 Singen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen Firma Seren Feigen und Südfrüchte GmbH, GF Mehmet und Petra Seren, Fritz-Reichle-Ring 28, 78315 Radolfzell, Verwalter: RA Christian Zschocke, Otto-Hahn-Straße 7, 78224 Singen, wird der Vor-nahme der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen der Burkard Straßen-reinigung & Winterdienste GmbH, Zum Seebühl 2/3, 78315 Radolfzell, vertr. d. d. GF Manfred Hassler, Verfahrensbevollm.: Rechtsanwältin Nicola Hipp, Teggingerstr. 13, 78315 Radolfzell, wird das Insolvenzver-fahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Uwe Hahn, Scheffelstr. 15, 78224 Singen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma Hemmler GmbH, Robert-Bosch-Str. 6, 78224 Singen, vertr. d. d. GF Wolfgang Fehringer und Markus Götz, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insol-venzverwalter wird RA Christian Zschocke, Otto-Hahn-Str. 7, 78224 Singen, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren der Firma DWL Elektronische Systeme GmbH, vertr. d. d. GF Christoph Witte und Jürgen Zolondz, Josef-Schüttler-Str. 2, 78224 Singen, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Firma EMU-Records Tonträger GmbH, GF: Michaela Geiß, Meersburg, Firmensitz: Gottlieb-Daimler-Str. 1, 78467 Konstanz, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Bibal GmbH, Bahnhofstr. 17, 78224 Singen, vertr. d. d. GF Zika Bibulovic, ist bei Gericht die Anzeige der Verwalterin eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzverfahren Smart Autocen-ter Singen - Bodensee Alb, Schwarzwald, Georg-Fischer-Str. 21, 78224 Singen, vertr.

INFORMATION

Die gesamten Registerbekanntma-chungen aus Deutschland und den Regi-onen Hochrhein-Bodensee, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein finden Sie auf der offiziellen Website der Justiz des Bundes und der Länder unter www.handelsregister.de. Die Recherche von Firmen und der Abruf von Veröffentlichungen sind kostenfrei. Für alle übrigen Abrufe fallen Kosten an.

Auf der Website besteht direkter Zugang zu den Handelsregisterbekanntmachungen, den Insolvenzbekanntmachungen und zum Rechtsdienstleistungsregister. Eben-so dort eingestellt sind die Zwangsverstei-gerungstermine.

Die Quelle unserer Veröffentlichungen über Insolvenzen im Regierungsbezirk Freiburg ist das Portal www.insolvenz­bekanntmachungen.de. Herausgeber dieses Portals ist das Justizministerium des Landes Nordrhein­Westfalen. Die Angaben publizieren wir ohne Gewähr.

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d. d. GF Günter Nicklas, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. der Firma DeKa Bauträger GmbH, Benediktinerplatz 8, 78467 Konstanz, vertr. d. d. GF Wolfgang Keller, wird der Antrag d. Schuldn. auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

79539 LörrachÜber das Vermögen der cd-haus GmbH, Kirchstr. 22, 79585 Steinen, vertr. d. d. Geschäftsführer Hans-Peter Bronner, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Rainer J. Peters, Lindenstr. 8, 79379 Müllheim.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Weinhandel Chateau perdoulle GmbH, gesetzlich vertr. d. Geschäftsführer Xavier Reinfrid, Bayerstraße 27, 79576 Weil am Rhein, wird das Verfahren mangels kostendeckender Masse eingestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Riesterer Metallbau GmbH, gesetzl. vertr. d. GF Martin Riesterer, Grenzstraße 19, 79576 Weil am Rhein , wird das Verfahren mangels kostendeckender Masse eingestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. MCTS e. K. Andreas Groß, Neumatt-straße 21, 79585 Steinen, ist bei Gericht die Anzeige des Verwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

77654 OffenburgÜber das Vermögen des Michael Büchle, als Inhaber der Gärtnerei Bock, Müllen 1b, 77704 Oberkirch, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalterin:

RAin Dr. Gesa Pantaleon gen. Stemberg, Okenstr. 59, 77652 Offenburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen Günter Heitzmann, Inh. der Firma Günter Heitzmann, Hausmatt 25, 77723 Gengenbach-Bermersbach, wird das Ver-fahren aufgehoben, weil die Schlussvertei-lung vollzogen ist.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen Firma Benz GmbH Werkzeug- u. Maschinenbau KG, Im Mühlegrün 12, 77716 Haslach, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Moritz GmbH & Co. KG, vertr. d. d. GF Ralph-Peter Wutz, Eisenbahnstr. 32, 77933 Lahr, ist bei Gericht die Anzeige des Insolvenzverwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzverfahren Infodisc Tech-nology GmbH, Zehn Jeuch 1, 77871 Ren-chen, vertr. dch. d. GF Michael Gutowski ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Harald Kroth, Eisenbahnstraße 19-23, 77855 Achern, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Firma Haag Karosseriebau GmbH, vertr. d. d. GF Joachim Haag, Eisenbahnstr. 36, 77960 Seelbach, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der abc-Modellsport GmbH & Co. KG, Berghauptener Str. 21, 77723 Gengen-bach, vertr. d. Jörg Schmidt, Talstr. 46d, 77791 Berghaupten, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen des Hubert Arm-bruster, Erlenweg 5, 77728 Oppenau, als Inh. der Fa. Martin Müller, Sägewerk und Holzhandel, wird das Insolvenzverfahren

eröffnet. Insolvenzverwalter: RA. Christoph Kiefer, Bertha-von-Suttner-Str. 7, 77654 Offenburg.

78628 RottweilIn dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen des Harry Günter Sterk, Dielstr. 8, 78194 Immendingen-Mauenheim, Inh. d. Fa. Sportmarketing Harry Sterk, Insolvenz-verwalter: RA Klaus Haischer, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf, wird der Schlussvertei-lung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der PBK-Automati-on GmbH & Co., Schillerstr. 33, 72189 Vöhringen, vertr. d. d. PBK-Automation Beteiligungs-GmbH, vertr. d. 1. Roland Plocher (Geschäftsführer), 2. Helmut Kim-mich (Geschäftsführer), wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Rasmus Reinhardt, Königstr. 16, 78628 Rottweil.

Über das Vermögen der Lotus Systems GmbH, Sautierstr. 23, 78187 Geisingen, vertr. d. Joachim Mink (Geschäftsführer), wird das Insolvenzverfahren eröffnet. In-solvenzverwalter: RA Alexander Kästle, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der EUBAMA, Eugen Bader Produktions- und Absatz GmbH, Saline 14, 78628 Rottweil, vertr. d. Horst Himmels-bach (Geschäftsführer), ist der Eröffnungs-antrag der Antragstellerin mangels Masse abgewiesen worden.

Insolvenzverfahren über das Vermögen der G A B Gaststätten- und Automaten Betriebs GmbH, Neckarstr. 102, 78628 Rottweil, vertr. d. Heinz Blumhardt (Geschäftsführer), wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Bösinger

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Insolvenzen

Speck Beteiligungs- und Verwal-tungsgesellschaft mbH, Riedstr. 9, 78662 Bösingen, vertr. d. Gerhard Kopf (Ge-schäftsführer), ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin mangels Masse ab-gewiesen worden.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen des Sebastian Rapp, Schramberger Str. 58, 78664 Eschbronn, Hausmeisterser-vice, wird das Verfahren aufgehoben.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Innowell GmbH writing technology, Hauptstr. 11, 78559 Gosheim, vertr. d. 1. Erna Lensen (Geschäftsführe-rin), 2. Ralf Scherzinger (Geschäftsfüh-rer), wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Dr. Thomas Troll, Heiligenbreite 19, 88662 Überlingen.

Über das Vermögen des Michael Hirth, ehemaliger Inhaber des Pokalstudio Hirth, Hauptstr. 23, 78647 Trossingen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Dr. Thomas Troll, Heiligenbreite 19, 88662 Überlingen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Gsm + C GmbH, Hohlen-grabengasse 14, 78628 Rottweil, vertr. d. Franz Grieshaber (Geschäftsführer), ist der Eröffnungsantrag eines Gläubigers mangels Masse abgewiesen worden.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Alwin Vögele, Lärchwenweg 26, 78713 Schramberg, ehemaliger Inhaber eines Malergeschäfts, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. In-solvenzverwalter: RA Rasmus Reinhardt, Königstr. 16, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen des Herbert Ströbel, Im Eschle 2, 78580 Bärenthal, Inh. d. Fa. Ströbel CNC Bearbeitungstechnik, Insolvenzverwal-ter: RA Dr. Axel Kulas, Gänsheidestr. 43, 70184 Stuttgart, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Hansen Security GmbH, Hauptstr. 46, 78576 Emmingen-Liptingen, vertr. d. Michael Mattes (Geschäftsführer), In-solvenzverwalter: RA Dr. Thomas Troll, Heiligenbreite 19, 88662 Überlingen, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen der Sandra Reich, In-haberin der Fa. Reich Wertstoffentsorgung, Heiligenbronner Str. 94, 78713 Schramberg, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. In-solvenzverwalter: RA Alexander Kästle, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

Über das Vermögen des Ulrich Benz, Farb-mühle 3, 72275 Alpirsbach, Inhaber der Fa. „internet-fullservice“, Freudenstädterstr. 6, 72275 Alpirsbach, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Edgar Eckwert, Oberndorfer Str. 23, 78655 Dunningen.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der MBW Massivbau GmbH, Bismarckstr. 64, 78647 Trossingen, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen der Fritz Hannabach Me-tallbearbeitung KG, Hohnerstr. 14, 78606 Sei-tingen-Oberflacht, vertr. d. Fritz Hannabach (persönlich haftender Gesellschafter), wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Alexander Stark, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen.

78050 Villingen-SchwenningenDas Insolvenzeröffnungsverfahren d. Link Wohnmobil & Caravan e. K., v. d. d. Inhaber Hans-Jürgen Link, Weilersbacher Str. 100, 78056 Villingen-Schwenningen, wurde mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen d. Hegau Kurier GmbH, vertr. d. d. GF Alexander Mülberger, Dorfstr. 8/1, 78073 Bad Dürrheim, wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwal-ter: RA Stefano Buck, Eisenbahnstr. 40, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Dittmar Söhnlein, Austr. 12, 78056 Villingen-Schwenningen, In-haber d. Dittmar Söhnlein Spedition und Lagerei, Haarlanden 3, 78052 Villingen-Schwenningen, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Paul Johann Frank, Wilhelm-Binder-Str. 19, 78048 Villingen-Schwenningen, bestellt.

Über das Vermögen d. Heinrich Siegrist, Inh. d. Hotel / Restaurant Römischer Kaiser, Sommerauer Str. 35, 78098 Triberg, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-

verwalter: RA Karsten Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Palettenservice Donau GmbH, vertr. d. d. GF Helmut Bühler, Robert-Bosch-Str. 5, 78166 Donaueschingen, wird angeordnet: Zur vorläufigen Insolvenzver-walterin wird Rechtsanwältin Elke Bäuerle, Eisenbahnstr. 40, 78628 Rottweil, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Nock Energietechnik GmbH, vertr. d. d. GF Alexander Nock, Wasserstr. 11, 78166 Donaueschingen, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insol-venzverwalter wird RA Jens van Hove, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf, bestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen d. COMPETENZ GmbH, vertr. d. d. GFin Sabine Passafaro, Max-Planck-Str. 6/1, 78052 Villingen-Schwenningen, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Über das Vermögen d. Martin Möbius, Inh. d. Fa. Ilmert Hausgeräte + Kundendienst Veranstaltungstechnik, Schützenstr. 53, 78056 Villingen-Schwenningen, wird das In-solvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwal-ter: RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen.

79761 Waldshut-TiengenIn dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Roman Dietsche GmbH & Co KG, Talstr. 13, 79674 Todtnau-Aftersteg, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der DMT Kühlkörper GmbH, Dr.-Rudolf-Eberle-Str. 7, 79725 Laufenburg, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenz-verwalter wird Diplom-Betriebswirt (BA) Uwe Kaiser, Steuerberater, Wirtschaftsprü-fer, Rathausstr. 2, 79875 Dachsberg, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Otto Schmidt GbR vertr. d. d. Gesell-schafter Frederic Losch und Melanie Losch, Hauptstr. 11, 79862 Höchenschwand, Insol-venzverwalter: Diplom-Volkswirt Friedrich Bücheler, Steuerberater, Rechtsbeistand, Rathausstr. 2, 79875 Dachsberg, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

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MIT SPITZER FEDER

Sie ist eine der meist strapazierten Managementweisheiten. In den Mission Statements der Konzerne reifte sie zum Klas-siker. In Ansprachen und Reden hat sie mittlerweile Man-trastatus: die „Besinnung auf unsere Kernkompetenzen“. Ohne Kernkompetenz, das weiß man in der Wirtschaft, geht gar nichts. Kernkompetenzen sind die conditio sine qua non des Erfolgs.

Nur in den Lehrplänen unserer Schulen wird noch munter drauf los diversifi ziert. Projektarbeiten zum tropischen

Regenwald statt Grammatik, Powerpoint-Präsentation statt Einmaleins, selbstorganisiertes Lernen in Kleingruppen statt – wer’s ausspricht, hat schon verloren – Frontalunterricht und nur noch als Abkürzung erträgliche Fächerwolpertinger wie MNK (Mensch/Natur/Kultur) oder ITG (Informationstechnische Grundausbildung) – so ziemlich alles scheint en vogue zu sein, nur eins nicht: Aufbau und Entwicklung der Kernkompetenzen. Mathe und Deutsch!Das ist lustig und konnte auch ein, zwei Jahrzehnte gut gehen. Aber eben auch nicht länger. Jetzt sind die lieben Kleinen groß und in der realen Welt angekommen. Und die Folgen sind katastrophal. Prekäre Sprachkompetenz und epi-demische Dyskalkulie haben die Erwachsenenwelt befallen. Deutsch für Ausländer erreicht allenfalls noch integrationsmü-de Migranten und bei Stromausfall wird das richtige Rückgeld an der Kasse zur ultimativen intellektuellen Barriere auf der einen Seite des Bandes, zum erlaubnispfl ichtigen Glücksspiel auf der anderen.

Das Ausmaß ist schwer abzuschätzen. Zwei Beispie-le aus den letzten Wochen müssen hier genügen.

Da war zum einen die Initiative zur Änderung der Angaben zur Mindesthaltbarkeit auf Lebensmitteln (selbst unter den politischen Eintagsfl iegen eine besonders kurzlebige). Das Problem: Nur noch eine Handvoll engagierter Philologen kann „mindestens“ und „höchstens“ unterscheiden. Allein in Baden-Württemberg, der Heimat der Sparsamkeit, werden so jährlich 200 Billionen Tonnen knackfrischer Lebensmittel in den Müll geworfen, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.Die ratlose Obrigkeit dachte vorübergehend daran, den Begriff durch das englische „best before“ zu ersetzen. Die Hoffnung, so wenigstens die popmusikgestählte iPod-Generation zu erreichen („Wake me up before you go go“,

„You’re my best friend“) war nicht unberechtigt. Die Alterna-tive, „Mindesthaltbarkeit“ über einen deutschen Ohrwurm zu erklären, scheiterte an der spontanen Weigerung Herbert Grönemeyers und mangelnder Popularität Reinhard Meys. Am Ende verhinderten angeblich europäische Richtlinienvor-gaben jeden Fortschritt.Das war vielleicht auch besser so, denn das Datum auf dem Joghurtbecher dürfte ohnehin nur die Spitze des Eisbergs markieren. Komplett im Dunkeln liegt nämlich die Zahl fa-brikneuer Autos, die versehentlich auf dem Schrott landen, weil durch unachtsames Nachfüllen der Mindestölstand überschritten wurde. Und völlig an der Realität vorbei läuft wohl auch die Diskussion um den Mindestlohn. Es ist je-denfalls nicht auszuschließen, dass in der Höchst-Mindest-Verständnis-Schwäche breiter Bevölkerungsschichten der wahre Grund dafür liegt, dass das Thema überraschend Ak-zeptanz in christsozialen Kreisen gefunden hat. Und dafür, dass unsere kluge Kanzlerin schon mal vorsorglich lieber von „Lohnuntergrenzen“ spricht. Flankierend hätte sie auch eine „best above“ – Empfehlung lancieren können.

Der kollektive Abschied von mathematischen Grundfä-higkeiten sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden.

Zwar steckt in jedem Handy ein Taschenrechner, die vierte Nachkommastelle bei Verbrauchs- oder Leistungsmessungen jeder Art ist Standard und die Geduld der Excel-Tabellen nach oben offen. Was aber zusehends verkümmert, ist das Gefühl für Zahlen bei denjenigen, die das ganze Instrumentarium be-nutzen. Bei der Bad Bank der Hypo Real Estate (die soweit ersichtlich ungestraft den kafkaesken Namen FMS Wertma-nagement trägt) führte das bekanntlich zu einem marginalen „Buchungsfehler“ von beiläufi g 55 Milliarden Euro – etwa das Doppelte der geplanten Nettoneuverschuldung Deutschlands in 2012. Nicht der Buchungsfehler ist dabei bemerkenswert, sondern der Umstand, dass er keinem auffi el. Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2011 betrage 301,8 Milliarden Euro, verkündet die Homepage des Instituts. Wer da 55 Milliarden übersieht, ist mit drei Punkten am Ärmel nur dürftig ausgestattet. Wer’s etwas philosophischer mag, zitiert Goethe: Man sieht halt nur, was man weiß. Oder kürzer: Blödheit macht blind.Es spricht einiges dafür, dass wir es auch in diesem Fall nur mit einer Eisbergspitze zu tun haben, was man je nach Naturell für hoffnungsvoll oder bedenklich halten kann. Vielleicht ist unser Staat ja gar nicht verschuldet, vielleicht ist die dumme Grie-chenlandgeschichte ein einziger Buchungsfehler, vielleicht ist der ganzen Eurozone einfach nur das Komma verrutscht. Viel-leicht aber auch nicht. Oder umgekehrt. Wer weiß.Ups, die Zahl zu den weggeworfenen Lebensmitteln war wohl auch nicht ganz korrekt. Sie haben es bemerkt? Gratulation! Alte Schule. mx

Mathe und Deutsch!

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