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1 Vorwort Liebe Leser, Zur Zeit wird die Aromapflege im Krankenhaus noch eher selten angewendet, am meisten findet sie Anklang in der Geburtshilfe, jedoch hat sie im häuslichen Gebrauch immer mehr an Wichtigkeit gewonnen. Es gibt kaum einen Menschen, welcher noch nie in irgendeiner Weise mit der Aromatherapie in Berührung gekommen ist. Ob als Raumduft, in medizinischen oder pflegenden Körperölen, in Bädern oder Parfums ist es immer wieder spannend das Sinnliche der Düfte zu entdecken. Eben dies wird zunehmend wichtig in Zeiten, da sich immer mehr Menschen über die möglichen Nachteile mancher chemischer Heilmittel klar werden. Gerade bei der Arbeit mit Neugeborenen ist es wichtig ein Gespür dafür zu bekommen, was es wirklich braucht. Da Kinder und Neugeborene viel sensibler als Erwachsene reagieren, sollten sie mit einer sehr niedrigen Dosierung behandelt werden. Die Pflegeperson muss deshalb genau über die Aromapflege Bescheid wissen um nicht eine andere Wirkung zu erzielen! Individualität ist das Um und auf!! Ich möchte mich hiermit bei all den Leuten bedanken, die mir in irgend einer Weise bei der Erstellung der Arbeit behilflich waren. Ganz besonderen Dank möchte ich weitergeben an: Angeler Helga, die mir mit hilfreichen Tipps und dem Leihen Ihrer Bücher sehr zum Gelingen meiner Arbeit geholfen hat. Tratter Irene, für die kurzfristige Übernahme meiner Betreuung und die vielen Anregungen während der Erstellung meiner Arbeit. Weiters möchte ich Christoph und Pascal für die Unterstützung bei der formalen Gestaltung danken, denn ohne euch würde ich wahrscheinlich immer noch an meiner Arbeit sitzen.

Aromapflege bei Neugeborenen - bond.azw.ac.atbond.azw.ac.at/opacdata/0010079966_02.pdf · Individualität ist das Um und auf!! Ich möchte mich hiermit bei all den Leuten bedanken,

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Vorwort Liebe Leser,

Zur Zeit wird die Aromapflege im Krankenhaus noch eher selten angewendet, am

meisten findet sie Anklang in der Geburtshilfe, jedoch hat sie im häuslichen Gebrauch

immer mehr an Wichtigkeit gewonnen. Es gibt kaum einen Menschen, welcher noch

nie in irgendeiner Weise mit der Aromatherapie in Berührung gekommen ist. Ob als

Raumduft, in medizinischen oder pflegenden Körperölen, in Bädern oder Parfums ist

es immer wieder spannend das Sinnliche der Düfte zu entdecken. Eben dies wird

zunehmend wichtig in Zeiten, da sich immer mehr Menschen über die möglichen

Nachteile mancher chemischer Heilmittel klar werden. Gerade bei der Arbeit mit

Neugeborenen ist es wichtig ein Gespür dafür zu bekommen, was es wirklich

braucht. Da Kinder und Neugeborene viel sensibler als Erwachsene reagieren,

sollten sie mit einer sehr niedrigen Dosierung behandelt werden. Die Pflegeperson

muss deshalb genau über die Aromapflege Bescheid wissen um nicht eine andere

Wirkung zu erzielen!

Individualität ist das Um und auf!!

Ich möchte mich hiermit bei all den Leuten bedanken, die mir in irgend einer Weise

bei der Erstellung der Arbeit behilflich waren. Ganz besonderen Dank möchte ich

weitergeben an:

Angeler Helga, die mir mit hilfreichen Tipps und dem Leihen Ihrer Bücher sehr zum

Gelingen meiner Arbeit geholfen hat. Tratter Irene, für die kurzfristige Übernahme

meiner Betreuung und die vielen Anregungen während der Erstellung meiner Arbeit.

Weiters möchte ich Christoph und Pascal für die Unterstützung bei der formalen

Gestaltung danken, denn ohne euch würde ich wahrscheinlich immer noch an meiner

Arbeit sitzen.

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1. Allgemeines

1.1Einleitung

Während meiner Grundausbildung zur Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester

habe ich schon einiges über die Aromatherapie erfahren und ich fand schon damals,

dass die Anwendung von ätherischen Ölen Patienten wieder in ihr Gleichgewicht

bringen kann. Da ich mich für diese in der Pflege noch eher unbekannte

Therapieform interessiere, habe ich mich für dieses Thema mit der Fragestellung „Ist

es möglich die Aromatherapie in die täglichen Pflegehandlungen bei Neugeborenen

zu integrieren?“ entschieden.

Meiner Meinung nach, wäre es sehr wohl möglich ätherische Öle in die

Pflegehandlungen bei Neugeborenen zu integrieren. Bei einem Neugeborenen muss

man aber sehr darauf achten, dass die Arompflege nur gezielt und kontrolliert

eingesetzt wird. Es ist auch wichtig, genau abzuwiegen ob es in der jeweiligen

Situation angebracht ist ätherische Öle beim Neugeborenen anzuwenden. Das

eingehen auf jedes einzelne Neugeborene ist dabei sehr entscheidend, denn die

Aromapflege kann nicht pauschal angewendet werden.

In den folgenden Abschnitten werde ich versuchen einen kleinen Einblick in die Welt

der Düfte und deren wohltuenden und heilenden Kräften zu geben. Ich möchte vor

allem aufzeigen, worauf es in der Aromapflege ankommt und auf welche Dinge man

achten muss um diese sicher und individuell anzuwenden. Es liegt nun bei jedem

einzelnen die Verantwortung, zu entscheiden, ob und in welcher Form er ätherische

Öle anwendet!

3

1.2 Methodik der Datenerhebung

Ich habe die Daten durch Literaturanalyse aus zahlreichen Büchern und dem Internet

erworben. Konnte aber auch durch Gespräche mit Pflegepersonen, welche sich

intensiv mit diesem Thema auseinander setzen einiges darüber erfahren und somit

einen Einblick in diese Art der Therapie erhalten.

2. Geschichte der Aromatherapie

Die Anfänge der Pflanzenheilkunde liegen schon einige Tausend Jahre vor Christus.

Es waren viele Stämme und Völker während der Menschheitsentwicklung

maßgeblich am heutigen Wissen beteiligt. In unserem Jahrhundert sind aber ganz

entscheidende Impulse und die Namensgebung dem Lyoner Chemiker Dr. René -

Maurice Gattfossé (1881-1950) zu verdanken. Er erforschte sehr intensiv die Chemie

der Duftstoffe, arbeitete sehr eng mit der Medizin zusammen und gab diesem noch

unbenannten Wissensgebiet im Jahre 1936 den Namen ”Aromatherapie”. Ihm haben

wir einen großen Teil unseres heutigen Wissens zu verdanken. Dr. René – Maurice

Gattfossé kam durch seine 30jährige Forschung zu dem Ergebnis, dass ätherische

Öle sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch eingesetzt werden können (Internet,

2004).

In der heutigen Zeit wird die Aromatherapie als ein eigenständiger Bereich der

Phytotherapie(1) betrachtet. In Frankreich wird sie nur von ärztlichen

Aromatherapeuten praktiziert, in England ist sie in Krankenhäusern und

Pflegeheimen schon eine anerkannte Heilmethode. In Deutschland und der Schweiz

liegt die Ausführung in Händen von Heilpraktikern. Nur in Österreich herrscht noch ein

Schattendasein. Damit die ätherischen Öle ihren Platz in der modernen Medizin

wieder zurückgewinnen, engagieren sich verschiedene Wissenschaftler im

deutschsprachigen Raum wie z.B.

- Prof. Dr. Gerhard Buchbauer (Pharmakologie)

- Prof. Dr. Heinz Schilcher (pharmazeutische Biologie)

- Prof. Dr. Eberhard Teuscher (pharmakologische Grundlagenforschung)

4

mit zahlreiche Studien über Wirkung und Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen (Enz,

2001).

Arbeitsfelder:

Wir unterscheiden zwei unterschiedliche Berufsgruppen auf dem Einsatzgebiet der

ätherischen Öle: Aromatherapeuten, Aromapraktiker

Aromatherapeuten verfügen über qualifizierte Fortbildungen in Aromakunde und

sind meist Ärzte oder Heilpraktiker. Sie dürfen ätherische Öle therapeutisch, also zu

heilenden Zwecken einsetzen und diese auch verschreiben.

Aromapraktiker dagegen sind entweder in Aromakunde und Aromapraxis

ausgebildete Laien, die ätherische Öle zur Gesundheitspflege und -vorsorge

einsetzen mit der entsprechenden Beratung. Oft sind es auch Angehörige der

Heilberufe wie zum Beispiel Krankenschwestern/-pfleger, die unter Aufsicht eines

Arztes therapieähnlich arbeiten (Internet, 2004).

Man muss sich aber sehr wohl im klaren sein, dass die Berufsbezeichnung Dipl.

Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger einen Basiskurs in Aromakunde nicht

ersetzt. Denn es gibt sehr wohl einiges an grundlegenden Dingen welche man nicht

im Rahmen der Ausbildung zur Krankenschwester erlernt.

3. Grundlagen der Aromatherapie

Die Aromatherapie ist eine natürliche und besonders sanfte Methode, die

ausschließlich mit aromatischen Pflanzenessenzen arbeitet. Durch eine gezielte

Anwendung dieser Essenzen werden auch die Selbstheilungskräfte aktiviert, um eine

Heilung oder Linderung von Beschwerden zu erzielen. Bei dieser Behandlungsform

5

werden reine ätherische Öle bei vielen Gelegenheiten hilfreich auf unterschiedliche

Weise angewendet.

Verdünnt mit Pflanzenölen sind die Essenzen harmlos für das Gewebe und dennoch

kraftvolle Angreifer, sie fördern die Heilung indem sie die körpereigenen

Mechanismen anregen und stärken. Da die verwendeten ätherischen Öle

hochwirksame Essenzen sind, ist jedoch eine genaue Kenntnis der geeigneten Öle

und ihrer Wirkungsweisen nötig. Kinder, die sensibler als Erwachsene reagieren,

sollten mit sehr niedrigen Dosierungen behandelt werden. Ätherische Öle sind das

Rohmaterial der Aromatologie und keine Wundermittel!

Grundvoraussetzung sind qualitativ hochwertige Öle, die der Laie an verschiedenen

Merkmalen an dem Etikett erkennen kann (Internet, 2004).

4. Ätherische Öle

4.1 Allgemeines

Ätherische Öle sind flüchtige Stoffwechselprodukte von Pflanzen, die in besonderen

Zellen (Ölzellen) aufbewahrt werden. Diese Ölzellen befinden sich in: Blüten

Samen Früchten Fruchtschalen Blättern

Holz Wurzeln Rinden Harzen Gräsern

Die chemische Struktur der ätherischen Öle ist größtenteils bekannt. Die ätherischen

Öle haben einen großen Nutzen für die Pflanze. Ihr Duft lockt Insekten zur Bestäubung

an, hält aber auch Schädlinge fern und schützt die Pflanze gegen Krankheiten, die

beispielsweise durch Bakterien und Pilze hervorgerufen werden (Werner, 1999).

6

Mikrobiologische Untersuchungen zeigen, dass ätherische Öle beim Menschen die

gleiche Wirkung entfalten – alternativ bzw. unterstützend zu Antibiotikas. Denn die

ätherischen Öle hemmen oder vernichten nur die krankmachenden Keime und

greifen nicht, wie chemisch hergestellte Antibiotikas, die körpereigene Haut- und

Schleimhautflora an, die ein wichtiger Teil des Abwehrsystems ist (Bertelsmann,

2000).

Während in früheren Zeiten die Kenntnisse von den ätherischen Ölen eine reine

„Erfahrungswissenschaft” war, versucht man heute, die Wirkung der Öle mit

bekannten Untersuchungsmethoden wie z.B. dem EEG nachzuweisen.

Die meisten ätherischen Öle welche in der Aromapflege verwendet werden stammen

aus Regionen Südeuropas, Nordafrikas, Indiens und Australien. Hauptsächlich aus

sonnenverwöhnten Ländern, denn die meisten Pflanzen brauchen viel Sonne und

Wärme um ätherische Öle produzieren zu können.

4.2 Gewinnung

Alle Methoden zur Gewinnung von ätherischen Ölen sind sehr zeitaufwendig und nicht

sehr billig. Man benötigt für einen Tropfen Öl sehr große Mengen an Rohstoffen und

zudem werden viele Pflanzen noch von Hand geerntet.

Arten: - Wasserdampfdestillation (häufig)

- Kaltpressung (häufig)

- Extraktion (Auszug)

Die häufigste Methode zur Gewinnung natürlicher Essenzen ist die Kaltpressung der

Pflanzenteile und die Wasserdampfdestillation.

Wichtig:

Pfanner (2002) schreibt, dass ätherische Öle, nur aus biologisch kontrolliertem

Anbau und kontrollierter Wildsammlung gekauft werden sollten. Gerade für Kinder

7

dürfen nur reinste naturbelassene ätherische Öle verwendet werden. Am besten kauft

man diese in Fachgeschäften mit kompetenter Beratung wie z.B. in

Naturkosmetikladen, Naturkostladen und Reformhäusern. Öle aus der Apotheke sind

Arzneibuchgeprüft und enthalten immer dieselbe Konzentration der Inhaltsstoffe, was

in der Natur je nach Witterungsverhältnissen nicht so der Fall ist.

Harding (2004) empfiehlt Flaschen mit einem Tropfenspender zu verwenden, damit

man die Tropfenzahl genau abmessen und der Inhalt nicht versehentlich verschluckt

werden kann. Grundsätzlich sollten ätherische Öle außerhalb von Kindern aufbewahrt

werden, auch wenn die Flaschen mit kindessicherem Verschluss versehen sind.

Ätherische Öle verflüchtigen (verdunsten) an der Luft, man sollte deshalb die

Fläschchen nicht lange offen stehen!

4.3 Erkennungsmerkmale

Eine klare Beschriftung auf den Fläschchen ist ein Erkennungsmerkmal für ein gutes

Öl so Pfanner (2002). Das Fläschchen hat folgende Punkte zu enthalten:

- 100% ätherisches Öl

- Name (deutsch) und botanischer Name (lateinisch)

- Deklaration des Herkunftslandes

- kontrolliert biologischer Anbau

- Wildwuchs, kontrollierte Wildsammlung

- Füllmenge

- der verwendete Pflanzenteil (Blüte, Blatt,..)

- Chargenummer

- Ablaufdatum

- Adresse des Vertriebes

- Deklaration der Gewinnungsart: Wasserdampfdestillation

Kaltpressung

Extraktion

8

Synthetische Duftöle erkennt man an der Bezeichnung: naturnah, naturident oder

Parfumöl. Diese Öle sind billiger und haben meist einen lang anhaltenden Duft.

Zudem haben sie Pflanzennamen von denen es Essenzen aus natürlicher

Gewinnungsart gar nicht gibt z.B. Maiglöckchen, Flieder, grüner Apfel

Roidl (1995) empfiehlt die Qualität im Geschäft zu testen. Man gibt dazu einfach ein

wenig von der Essenz auf ein Löschblatt oder einen weißen Kaffeefilter. Bleibt ein

öliger Fleck zurück, dann ist das Öl in der Regel gestreckt. Handelt es sich um ein

reines ätherisches Öl, dann hinterlässt es einen feuchten Fleck.

4.4 Aufbewahrung

- eher kühler Ort (gleichbleibende, mittlere Raumtemperatur)

- Zitrusöle im Kühlschrank aufbewahren

- keine direkte Wärme/Sonneneinwirkung

- immer in Braunglasflaschen (Lichtschutz) da Öle leicht flüchtig sind

- kleine Flaschen kaufen (5/10ml)

- Kontakt mit Sauerstoff meiden (die Öle verflüchtigen sich sonst)

4.5 Haltbarkeit

- Zitrusöle max. 1-2 Jahre

- manche Öle reifen mit den Jahren weiter (bessere Qualität ist die Folge

z.B. Rose, Jasmin, Zeder, Sandelholz)

- auch Träger/Basisöle sind nur begrenzt haltbar

In Mischungen verringert sich häufig die Haltbarkeit, daher immer nur kleine Mengen

herstellen. Es ist wichtig vor der Anwendung das Ablaufdatum und die Konsistenz

bzw. den Geruch zu kontrollieren. Ein kaputtes Öl verändert seinen Geruch (riecht

ranzig) und es kann durch einen Oxidationsprozess zur Ausflockung (Trübung) des

Öles kommen. Nach Anbruch der Flasche sollte diese mit dem Datum der ersten

9

Öffnung versehen werden um eine bessere Übersicht über deren Haltbarkeit zu

erhalten. Verdorbene, unbrauchbare Öle dürfen nicht ins Abwasser gegeben werden,

sondern müssen als Problemstoff entsorgt werden (Pfanner, 2002).

4.6 Basisöle

Sie werden aus Früchten, Samen und Kernen gewonnen, welche fette Öle enthalten.

Sie sind im Gegensatz zu den ätherischen Ölen nicht flüchtig (verdunsten nicht). Man

soll nur 100% reine Öle ohne Zusätze verwenden. Am besten sind Öle und Ölauszüge

aus erster Kaltpressung, da diese reich an ungesättigten Fettsäuren sind. Je mehr

ungesättigte Fettsäuren ein Öl enthält, umso schneller reagiert es mit Sauerstoff und

wird ranzig. Deshalb sollte man nur kleine Mengen kaufen und nach dem Öffnen

schnell verbrauchen. Basisöle halten sich erfahrungsgemäß länger in der Mischung

mit ätherischen Ölen, da diese konservierend und keimtötend wirken. Fette Öle sind

nur begrenzt haltbar. Unbedingt Lichtgeschützt und kühl aufbewahren! (Werner,

1999)

Oft werden auch Mazerationen (Ölauszüge) verwendet. Dies sind Basisöle welche

durch ein besonderes Verfahren hergestellt werden. Man verwendet dafür frische

oder getrocknete Pflanzenteile und gibt diese in ein „Lösungsmittel“ wie fetten Ölen,

alkoholischen Produkten, Wasser etc.. Dann lässt man das Gemisch bei

Raumtemperatur stehen, damit die Wirkstoffe in das flüssige Medium übergehen

können (Enz, 2001).

Unter die Kategorie Mazeration fallen folgende Öle:

Johanniskrautöl

Ringelblumenöl

Schafgarbenöl

Aloe Vera Öl

Aprikosenöl

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Distelöl

Jojobaöl

Mandelöl süß

Abb.2 Basisöle (Kettenring, 2003, S. 74)

4.7 Wirkwege/Wirkweise

Nach ca. 30 Minuten tritt die eigentliche Wirkung ein. Über die Haut/Schleimhaut tritt

eine körperliche Wirkung und über den Geruchssinn eine geistige/seelische Wirkung

ein.

4.7.1 Haut:

Ätherische Öle sind lipophile (fettlösliche) Substanzen und werden von der

Haut/Schleimhaut besonders gut resorbiert. Sie gelangen rasch über das Blut ins

Gewebe und zu den einzelnen Organen und beeinflussen dadurch den gesamten

Organismus. Auch beim Einatmen gelangen die Wirkstoffe über Schleimhaut und

Lunge in den Blutkreislauf so Pfanner (2002).

Körperliche Wirkung im Einzelnen:

- antiseptisch, antibakteriell

- stimuliert die Zellregeneration(2) und das Zellwachstum

- stimuliert das Immunsystem

- analgetisch

- antiphlogistisch(3)

- schleimlösend

- entspannend auf die Muskulatur

Es handelt sich dabei nicht um psychisch-mentale, sondern um naturwissenschaftlich

belegte Wirkungen: Die Moleküle der Duftstoffe konnten im Blut nachgewiesen

werden (Rieder; Wollner, 1992).

11

4.7.2 Geruchsinn:

Gerüche (nicht nur wohlriechende Düfte) beeinflussen unsere gesamte Befindlichkeit,

Düfte können in uns Gefühle wachrufen, können uns in „Schwingungen“ bringen. Düfte

können unsere Seele anrühren und über diesen Weg uns ganzheitlich „ergreifen“.

Der Geruchsinn ist das älteste Sinnesorgan der Menschen. Er ist beim

Neugeborenen noch sehr ausgeprägt und wird dann im Erwachsenenalter

zunehmend von uns vernachlässigt, obwohl wir ständig Gerüchen ausgesetzt sind.

EEG Untersuchungen und andere Arbeiten haben diese Wirkung schon

wissenschaftlich bestätigt. Beruhigende Öle (z.B. Melisse, Lavendel) bzw. meditative

Öle (z.B. Weihrauch) bewirken eine Verlangsamung der Hirnwellentätigkeit, Zitrusöle

eine Beschleunigung (Rieder; Wollner, 1992).

Der Geruchssinn hat eine zentrale Rolle in unserem alltäglichen Leben:

- über den Geruchssinn erreichen Gerüche (und somit auch Düfte ätherischer

Öle) unser innerstes Wesen

- über unsere Nase können wir instinktiv Dinge wahrnehmen, die für die anderen

Sinne nicht wahrnehmbar sind

Wir nehmen ca. 6-12 mal pro Sekunde Duftinformationen durch unsere Nase auf. Die

verschiedenen Düfte werden ins limbische System(4) unseres Gehirns weitergeleitet,

von dort wirken sie direkt auf unsere Psyche und beeinflussen verschiedene

körperliche Vorgänge, wie die Steuerung von Atmung, Pulsfrequenz und Blutdruck

(Roidl, 1995).

Düfte wirken nicht nur via Nase so Pfanner (2002), sie erregen auch

Empfindungen und Emotionen (seelisch/geistige Wirkung):

- beruhigend, stressabbauend, entspannend, Blutdruck á

- anregend, belebend, aufbauend, antidepressiv, Blutdruck â

- Konzentrationsfördernd, Gedächtnis anregend

12

- Gefühls- und Stimmungsausgleichend

- vermindert die Schmerzwahrnehmung

- schafft einen hormonellen Ausgleich

4.8 Ausscheidung der ätherischen Öle

Die ätherischen Öle werden nach spätestens 12 Stunden wieder ausgeschieden. Die

Ausscheidung erfolgt über die Atmung, die Haut und den Urin.

4.9 Einteilung der ätherischen Öle

Ätherische „Öle„ werden auch sogenannte Duftnoten zugeteilt. Enz (2001) beschreibt

diese wie folgt:

Kopfnote: helle, leichte Düfte, sie erfrischen, fördern die Konzentration und

verflüchtigen schnell (z.B. Grapefruit, Orange, Eisenkraut) Sie entwickeln sich sofort

in der Raumluft, bauen sich aber auch schnell wieder ab. Halten ca. 1 – 1½ Stunden

in der Luft an.

Herznote: blumige, würzig Düfte, sie harmonisieren, sind ausgleichend und halten

sich etwa ½ - 4 Stunden in der Luft (z.B. Lavendel, Rose, Jasmin, Zimt).

Die Herznote = das Element, das Kopf- und Basisnote verbindet und harmonisiert.

Basisnote: balsamische, tiefe Düfte, sie erden, stabilisieren und halten 8 - 24

Stunden in der Luft an (z.B. Sandelholz, Zeder). Diese Düfte haben tiefe und lang

nachklingende Schwingungen und einen ausdrucksstarken Charakter.

13

Sie werden oft auch noch in Zwischennoten eingeteilt, diese aber hier aufzuführen

würde den Rahmen sprengen.

Man sollte nie vergessen, dass ”Gottes Apotheke” keineswegs immer völlig

harmlos ist. ”Doppelt hält besser” kann hier gefährlich sein und die

Gesundheit schädigen.

Zitat:

Abb.3 Baby (Voormann; Dandekar, 1999, S. 1)

Heute schmeicheln ätherische Öle

14

unserem Geruchsinn.

Wir gebrauchen sie zum Vergnügen

und dabei zugleich,

wenn auch ohne es zu wissen,

für unsere Gesundheit.

Jetzt gilt es zu lernen,

sie besser zu verstehen und

besseren Gebrauch

von ihnen zu machen.

René - Maurice Gattfossé

5. Grundregeln bei der Anwendung von ätherischen Ölen

Kindernasen sind besonders sensibel. Am Anfang ist es ratsam mit einzelnen Düften

zu beginnen. Wenn man nach einiger Zeit mehr vertraut ist mit der Aromatherapie,

kann man sich dann auch an Mischungen wagen. Es gilt aber auch hier, dass

weniger mehr ist. Man sollte nicht mehr als 5 ätherische Öle in einer Mischung

verwenden. Je geringer die Konzentration, umso größer ist die körperliche Wirkung

(Roidl, 1995).

Bei der Frage nach der Häufigkeit und dem Zeitpunkt der Anwendung lässt sich

keine pauschale Aussage machen, da dies je nach Individuum und angewendeten

Ölen entschieden werden muss. Entspannende und schlaffördernde Maßnahmen

sollten Spätnachmittags oder abends stattfinden. Säuglinge bis sechs Monate sollten

nur bei heftigen Beschwerden mit ätherischen Ölen behandelt werden. Meist ist es

15

besser reine fette Öle, wie z.B. Mandelöl, Ringelblumenöl, Jojobaöl, Johanniskrautöl

bzw. homöopathische Mittel oder Tees einzusetzen.

Generell sollte man die Hälfte der Erwachsenendosis an ätherischen Ölen verwenden

und keinerlei innere Anwendungen durchführen. Wichtig ist es zu wissen, dass die

hier angeführten Anwendungen bei den verschiedensten Krankheitsbildern

keineswegs einen Kinderarzt ersetzen.

5.1 Beachtenswertes

Man sollte den gleichen Duft nicht länger als 4 Wochen verwenden, da sonst ein

Gewöhnungseffekt auftritt und die optimale Wirkung nicht mehr gegeben ist. Das

ätherische Öl darf nur in Verbindung mit einem Trägeröl, wie zum Beispiel dem

Mandelöl, auf die Haut aufgetragen werden.

- eine orale Einnahme möglichst nur mit Absprache eines Aromatologen

verabreichen

- Essenzen außer Reichweite von Kinder aufbewahren. Pure Essenzen

können tödlich sein!!

- bei Epilepsiekranken vorsichtig umgehen mit Rosmarin, Ysop, Salbei und

Fenchel; das betrifft auch Pflegepersonen!

- Kamille, Minze und Kampfer nicht zusammen mit homöopathischen

Mitteln anwenden!

- Asthmatiker sollten bei Inhalationen vorsichtig sein (kann einen Anfall

auslösen)!

- bei Fieber auf Massagen verzichten; vermehrt Bäder und Kompressen

anwenden.

- Dosierung unbedingt beachten (Internet, 2004)

16

Gelangt ein ätherisches Öl in die Augen, dann empfiehlt Pfanner (2002) das Auge mit

reichlich neutralem Speiseöl (z.B. Maiskeimöl) von innen nach außen auszuspülen.

Anschließend sollte sofort ein Augenarzt aufgesucht werden.

5.2 Kontraindikationen

Einige ätherische Öle haben Nebenwirkungen, die bei unsachgemäßer Anwendung

gesundheitsschädlich sein können. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass bei

der bewussten und kompetenten Anwendung sehr selten Komplikationen entstehen.

Auch Allergien können auftreten, sind aber selten. Nicht jede sichtbare Reaktion auf

der Haut muss allergisch bedingt sein, es kann sich auch um eine einfache Reizung

handeln. Wenn ein Öl oder einzelne Bestandteile darin vom Körper als Allergen(5)

eingestuft wird, muss es erst die Haut durchdringen, und durch die überschießende

Immunreaktion wird Histamin ausgeschüttet; es bilden sich Rötungen bis hin zu

Ausschlägen. Besondere Vorsicht gilt bei allergisch veranlagten Neugeborenen und

Säuglingen mit Neurodermitis, um nicht zusätzlich eine Belastung zu erzielen

(Internet, 2004).

Ätherische Öle, welche laut Pfanner (2002) nicht bei Kindern angewendet

werden sollten: - Arizona Zypresse

- Basilikum

- Minzen

- Rosmarin

Bei Kindern sind auch ätherische Öle mit hohem Ketongehalt kontraindiziert, so

Bertelsmann (2000). Keton in einer hohen Dosis kann zu einer Schädigung der

Nerven führen. Diese ätherischen Öle wirken unter anderem betäubend und können

epileptische Reaktionen auslösen. Beispiele dafür sind: Salbei, Ysop,

Schopflavendel und Kampfer.

17

Die Aromatherapie ist mit allen üblichen Therapieformen gut kombinierbar. Vorsicht

ist nur bei der Homöopathie geboten, hier kann es durch ätherische Öle zur

Aufhebung der homöopathischen Wirkung kommen. (z.B. Pfefferminze, Kampfer,

Eukalyptus und schwarzer Pfeffer)

6. Anwendungsgebiete der Aromatherapie

6.1 Raumluftaromatisierung

- Duftlampen mit Teelicht oder elektrisch

- Duftstein

- Aromastream(6)

- Mikrozerstäuber

- Verdunstungsschale auf dem Heizkörper

- feuchte Tücher auf dem Heizkörper

Diese Form der Aromatherapie ist nicht für die nächtliche Anwendung in

Schlafräumen/Kinderzimmern geeignet, da es eine sehr intensive Verwendung von

puren ätherischen Ölen ist. In feuchter Luft ist die Duftwirkung intensiver. Im übrigen

mögen Kinder Düfte meist sehr gerne, vor allem frische Zitrusnoten kommen oft zur

Anwendung.

Duftlampe:

Nicht jede angebotene Lampe eignet sich für die

Aromapflege, denn der Abstand von der

18

Lichtquelle zum Wasserbehälter spielt eine

entscheidende Rolle!

Abb.4 Duftlampe (Kettenring, 2003, S. 74)

Verwendet man destilliertes Wasser, verhindert man Kalkablagerungen. Nach 3-5

Anwendungen sollte die Schale mit Alkohol und einem Baumwolltuch gereinigt

werden. Das Öl nie ohne Wasser in die Schale geben, sonst springt die Lampe!

Durch das Teelicht wird das Wasser Öl-Gemisch erwärmt, das ätherische Öl steigt

mit dem Wasserdampf auf und verteilt sich im Raum. Je kleiner die

Verdunstungsschale, desto schneller erhitzt sich das Wasser. Es sollte nie mehr als

55ºC haben, sonst verdunstet es zu schnell und das Öl brennt ein. Abgelagerte Harze

in der Lampenschale kann man mit 70% Alkohol entfernen, Kalkrückstände mit Essig

reinigen (Rieder; Wollner, 1992).

Im Krankenhaus darf nur eine elektrische Duftlampe verwendet werden. Man kann

auch einen Unterteller mit heißem Wasser verwenden und dort das ätherische Öl

hineingeben. Gibt man den Teller auf den Heizkörper, dann verstärkt sich der Duft, da

sich dadurch die Duftmoleküle besser in der Luft verteilen können. Das Neugeborene

sollte der Duftlampe nicht länger als einer Stunde ausgesetzt werden, dies empfiehlt

Roidl (1995). Bei der Anwendung für Neugeborene sollte nur 1 Tropfen von der

Essenz in die Duftlampe gegeben werden.

6.2 Inhalationen

Diese Form sollte bei Säuglingen nicht angewendet werden, da sie sich nicht aktiv

an der Therapie beteiligen können. Außerdem dürfen sie bei dieser Form der

19

Anwendung nicht unbeaufsichtigt gelassen werden, wegen der großen

Verbrühungsgefahr.

6.3 Bäder

Bäder sind sehr gut zur Gesundheitsvorsorge geeignet und durch die Zugabe von

z.B. Mandelöl wird die Haut zugleich gepflegt. Da sich ätherische Öle nicht mit

Wasser vermischen, braucht man einen natürlichen Emulgator! Als Emulgatoren

eignen sich: Honig, Sahne, Milch, Basisöl, Meersalz, Naturöl.

Das ätherische Ölgemisch sollte nicht unter dem fließenden Wasser ins Bad

gegeben werden, sondern erst in die eingelassene Wanne. In ca. 2 Esslöffel

Emulgator gibt man zwischen 10 und 15 Tropfen vom ätherischen Öl. Wichtig ist zu

Wissen, dass sich die Wirkung der Essenzen durch das warme Wasser pro 10° um

das Doppelte steigert! Deshalb sollte das Wasser nie mehr als 36-38° haben

(Rieder; Wollner, 1992).

Günstig wäre es, für eine Zeit beim gleichen Zusatz zu bleiben, um eine Irritation zu

verhindern und um die Wirkung des verwendeten Öles besser evaluieren zu können.

Die Dauer eines Bades sollte bei jedem Neugeborenen individuell entschieden

werden. Jedoch sollte es nie länger als 10min dauern, da sie ganz schnell auskühlen.

Rieder und Wollner (1992) empfehlen für ein Kinderbad:

z.B. - 2-4 Esslöffel Emulgator

- 1Tropfen Geranie, 2 Tropfen Honig

- 1Tropfen römische Kamille, 2 Tropfen Orange

6.4 Massagen

Berührung ist in der Aromapflege ein sehr wichtiges Thema. Der Kontakt von Haut zu

Haut ist die älteste Form der Kommunikation. Es fördert auch die Beziehung zur

Mutter. Ein Neugeborenes verkümmert ohne ausreichende Streicheleinheiten und

20

ganz ohne Zuwendung würde es sogar sterben. Berührung ist eine der

grundlegendsten Bedürfnisse der Menschen.

Während einer ruhigen Massage werden Endorphine produziert, welche

schmerzlindernd wirken und ein Gefühl der Zufriedenheit entstehen lassen. Beim

Massieren werden vor allem drei Gewebearten beeinflusst (Internet, 2004):

- Haut

- Unterhautbindegewebe

- Muskulatur

Aromamassage:

An der Haut kann ein geschultes Auge viel mehr über den inneren Zustand eines

Menschen erkennen. Viele ätherische Öle können einen seelischen Prozess

einleiten, so dass die Aroma Massage ein ganzheitliches Arbeiten fördert. Es ist

daher sehr wichtig auf das Kind weiterhin einzugehen, damit es nach und nach

optimal davon profitieren kann. Die Verwendung eines ätherischen Öls steigert den

Wert der Massage und eine ruhige Musik kann die Entspannung während der

Massage fördern. Damit die ätherischen Öle optimal aufgenommen werden können,

sollte der Körper warm sein und der Massierende warme Hände haben. Jede

Bewegung sollte langsam und rhythmisch ausgeführt werden. Reichlich Öl

verwenden. Am Schluss jedoch sollte das ganze Öl vollständig aufgesogen sein.

Massagen sind nach einem Bad besonders wirkungsvoll, da die Haut die Öle dann

besser aufnehmen kann. Zudem versorgt die Entspannung durch eine Massage und

erholsamen Schlaf Körper und Geist mit neuer Energie. Wichtig ist auch die

Temperatur der Öle. Die meisten Essenzen und süß duftenden Öle sollten beim

Auftragen hautwarm sein. Danach empfiehlt sich eine warme und feuchte

Kompresse, weil sie das Eindringen der Essenz in die Haut zusätzlich fördert

(Voormann; Dandekar, 1999).

Durchführung einer Aromamassage:

21

Für ein gutes Gelingen der Massage ist die überlegte Vorbereitung sehr wichtig. Die

Massageöl-Mischung soll gerichtet sein und so positioniert werden, dass ein

reibungsloser Ablauf möglich ist. Es ist auch sehr wichtig für Ruhe und die richtige

Atmosphäre zu sorgen. Der Bauch vom Neugeborenen sollte nur massiert

werden, wenn der Nabelschnurrest abgefallen und der Nabel völlig verheilt

ist. Das Öl in der Hand anwärmen und dann erst auf den Körper des Babys

aufbringen um ein Erschrecken des Babys zu vermeiden. Bei Neugeborenen ist es

ratsam nur eine Teilmassage durchzuführen so Voormann & Dandekar (1999).

Genauere Angaben über die Teilmassage nach Voormann und Dandekar befinden

sich im Anhang.

Mischungs-Konzentrationen:

Bei Säuglingen und Kindern nur 1%ige Mischungen für die Massage verwenden.

(z.B.: 50ml Basisöl + 10 Tropfen ätherisches Öl = 1%ige Mischung)

Grundregel: 1 Tropfen ätherisches Öl auf ca. 20 Tropfen Basisöl in Hohlhand

6.5 Einreibungen/lokale Anwendungen

6.5.1 Kalte Umschläge/Kompressen:

Kalte Kompressen sollten bei akuten Erkrankungen angewendet werden, wie z.B.

Fieber, Prellungen, Zerrungen. Bei Neugeborenen sollte diese Form der Anwendung

nur in Absprache mit dem behandelnden Kinderarzt erfolgen.

6.5.2 Warme Kompressen:

Warme Kompressen kann man bei chronischen Erkrankungen in Form eines

Dunstwickels anwenden. Bei Neugeborenen kommen warme Kompressen meist bei

Blähungen und Säuglingskoliken zum Einsatz. Man muss dafür 2 Tropfen eines

ätherischen Öles + Emulgator in ½ Liter warmes Wasser geben. Dann taucht man ein

22

Baumwolltuch in das Wasser ein, presst es anschließend gut aus und legt das Tuch

auf die betroffene Region auf. Es ist wichtig über die Kompresse noch ein trockenes

Tuch zu geben, damit die Wärme lange anhalten kann. Nach ca. 10-15 Minuten die

Kompresse entfernen und gegebenenfalls den Vorgang wiederholen. Bei

Neugeborenen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht zu

heiß ist, denn es kann sonst zu Verbrühungen führen. Gute Kontrollen der

Hautverhältnisse und Beobachtung des Neugeborenen auf etwaige Reaktionen sind

unverzichtbar. Niemals Gummi oder Plastik verwenden, es kann sonst zu einem

gefährlichen Hitzestau kommen (Pfanner, 2002).

Ölkompresse: 1-2 Tropfen ätherisches Öl in 10ml Trägeröl (auf 37°erwärmt) auf eine

Kompresse geben und auf die betroffene Stelle auflegen.

Die Kompressen sollten nur 1mal täglich angewendet werden und es muss dem

Baby nach der Anwendung mindestens 30-60 Minuten Zeit zum Nachruhen gegeben

werden. Die Pflegehandlungen sollten daher gut koordiniert werden (Pfanner, 2002).

6.6 Innere Einnahme

Diese darf nur nach Rücksprache mit einem Aromatherapeuten erfolgen so Pfanner

(2002). Bei Kindern ist prinzipiell nur Teebaumöl oder süßer Fenchel als innerliche

Einnahme erlaubt. Generell wird aber von dieser Anwendungsform bei Kindern

abgeraten.

7. Krankheitsbilder

7.1Säuglingskoliken

23

Diese treten durch die Unreife des Darmes, bei Aerophagie (Luftschlucken) und

Ernährungsfehler der stillenden Mutter auf. Dies führt dann meist zu starken

Blähungen und kolikartigen Bauchschmerzen. Das Neugeborene schreit meist schrill

und krümmt sich zusammen. Oft gelingt es nicht, die Neugeborenen zu beruhigen und

die Mütter kommen da schon oft an ihre Grenzen, weil sie nicht wissen wie sie ihrem

Kind am besten helfen können. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, dass man die

Mutter darüber informiert, worauf sie während des Stillens oder Fütterns achten soll.

Das Kind soll so wenig wie möglich Luft mitschlucken, dies erreicht man indem man

es einfach während des Trinkens unterbricht und gut aufstoßen lässt. Weiters ist es

von Vorteil, die Mutter bei einer Bauchmassage oder bei der Anlage einer

Bauchkompresse mit einzubeziehen, damit sie auch zu Hause bei dem Auftreten von

Säuglingskoliken weiß was dem Baby helfen kann. Hier nun zwei Beispiele von

Mischungen, welche bei Säuglingskoliken hilfreich sein können.

„Vier Winde-Ölmischung“ nach (Pfanner, 2002) wird folgendermaßen zubereitet:

Essenzen: alles in 50ml Basisöl (Traubenkernöl, Mandelöl) geben

Fenchel süß 1Tropfen

Kamille römisch 1Tropfen

Mandarine 2Tropfen

Sandelholz 2Tropfen

Diese Mischung wirkt : - entkrampfend

- schmerzstillend

- windtreibend

- beruhigend

„Ölmischung gegen Bauchweh“ nach (Voormann; Dandekar, 1999) wird

folgendermaßen zubereitet:

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Essenzen: alles in 30ml Sesamöl geben

Fenchel 1Tropfen

Kümmel 1Tropfen

Lavendel 1Tropfen

Die Mischungen können in Form einer Bauch-Massage durch sanfte Streichungen im

Urzeigersinn um den Nabel angewendet werden, aber wie schon im Kapitel

Aromamassage beschrieben, sollte die Bauchmassage erst nach abfallen der

Nabelschnur erfolgen. Aber auch eine Fußsohlen-Massage führt zu Linderung der

Beschwerden. Dazu einfach die Fußsohle mit dem Daumen sanft massieren. Zuerst

sollte das linke und dann das rechte Bein massiert werden. Der Akupressurpunkt,

welcher sanft massiert werden soll befindet sich 3 Babyquerfinger über dem

Außenknöchel, zwischen Knöchel und der Achillessehne. Die Fußsohlenmassage nur

alle 2 Tage durchführen (Pfanner, 2002).

Wie im Kapitel Einreibungen/lokale Anwendungen beschrieben, kann auch eine

Bauchkompresse zur Linderung der Schmerzen und Blähungen führen.

7.2 Windeldermatitis

Es handelt sich hierbei um einen zeitweiligen oder rezidivierenden Ausschlag im

Windelbereich, der von einer mäßigen Rötung bis zur ausgedehnter Mazeration und

Erosionen reichen kann. Entscheidend sind das feuchtwarme Milieu bei

unzureichendem Windelwechsel, die Einwirkung des sich ammoniakalisch

zersetzenden Urins und im Stuhl vorhandene Enzyme (Koletzko, 2004). Manchmal

wird die Hautreizung noch von einer schmerzhaften Pilzinfektion überlagert.

Es ist darauf zu achten, dass die Windel öfters gewechselt wird und dem

Neugeborenen die Möglichkeit gegeben wird, so oft als möglich nackt an der frischen

Luft abzustrampeln. Dabei muss darauf geachtet werden, dass dies in einer warmen

Umgebung stattfindet und das Baby nicht auskühlt. Es wäre auch möglich einen

25

Bettbogen ins Bett zu geben und das Neugeborene, wenn es schläft, darunter ohne

Windel auf einem Moltex zu lagern. Bei dieser Form der Lagerung kann es gut

zugedeckt werden und die Gefahr des Auskühlens ist kaum gegeben. Lindernd

wirken vor allem Sandelholz, Lavendel und die römische Kamille verdünnt in

Ringelblumen Trägeröl. Lavendel regt die Zellerneuerung und damit den

Heilungsprozess der Haut an. Bei der Anwendung von Wundmischungen ist darauf

zu achten, dass beim Waschen und auftragen der Creme nicht zu viel an der Haut

gerieben wird, um nicht noch zusätzlich Reizungen der obersten Hautschicht zu

erreichen.

„Heilende Wundmischung für Babys Popo“ nach (Pfanner, 2002) wird

folgendermaßen zubereitet:

Essenzen Hautschutzcreme

Lavendel 2 Tropfen 2cm aus der Tube von der Weleda-

Calendula-Babycreme

Die Essenz mit der angegebenen Hautschutzcreme vermischen und davon ganz

wenig auf das Gesäß geben. Wichtig ist es die Creme nur ganz dünn aufzutragen und

ganz vorsichtig einzureiben.

„Heilende Babylotion“ nach (Price, 1992) wird folgendermaßen zubereitet:

Essenzen Hautschutzcreme

Lavendel 4 Tropfen in 60ml Calendula Trägerlotion

Römische Kamille 2 Tropfen

Sandelholz 1Tropfen

8. Die Öle in Steckbriefen

26

8.1Basis- oder Trägeröle

Laut Werner (1999) dienen die fetten Basis- oder Trägeröle zur Verdünnung der

ätherischen Öle. Folgende Öle spielen in der Aromapflege eine wichtige Rolle.

Aloe-vera-Öl: - Saft der Aloe-vera gemischt mit Sojaöl

- duftet neutral, ist begrenzt haltbar

- Durchblutungs- und Stoffwechselanregend und daher

entgiftend

- reguliert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut

- gut geeignet für sensible Haut

Johanniskrautöl: - Ölauszug der gelben Johanniskrautblüten mit Olivenöl

- hat rote Farbe wird auch Rotöl genannt, begrenzt haltbar

- intensiver, süßlich - krautiger Eigengeruch

- entzündungshemmend, verdauungsfördernd, immunstärkend

- sein Inhaltsstoff Hypericin erhöht die Lichtempfindlichkeit der

Haut

Jojobaöl: - Kaltpressung aus den Früchten des Jojobastrauches

- kein Öl, sondern ein flüssiges geruchsneutrales Wachs, wird

nicht ranzig

- ist sehr pflegend durch viele Mineralstoffe und Vitamine,

antiallergen

- reguliert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut bewahrt den

Säureschutzmantel

- zieht schnell in die Haut ein, für jeden Hauttyp geeignet

Süßes Mandelöl: - Kaltpressung aus den süßen Mandelkernen

- begrenzt haltbar, nussiger Geruch verschieden ausgeprägt

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- ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen: A, B1,

B6, E

- wirkt beruhigend auf die Haut, für jeden Hauttyp geeignet

- hilft vor allem der trockenen Haut, die zu Sprödigkeit,

Schuppung und Juckreiz neigt

Calendulaöl (Ringelblumenöl)(Pfanner, 2002):

- Auszug aus den Ringelblumenblüten mit Oliven- oder

Sonnenblumenöl

- hoher Gehalt an Carotin(7)

- entzündungshemmend und Hautpflegend

- vor allem für die Kinderpflege gut geeignet

8.2 Ätherische Öle:

Es gibt etwa 200 ätherische Öle auf dem freien Markt so Werner (1999). Die

folgenden ätherischen Öle sind Öle, die besonders vielseitig und bestens bewährt

sind. Sie eignen sich speziell für Einsteiger.

Fenchel süß (Foeniculum vulgare dulce):

Wir durch Wasserdampfdestillation der zerstoßenen Samen gewonnen und duftet

warm, würzig, süß bis anisartig. Der süße Fenchel wirkt beruhigend und

entspannend; verdauungsfördernd, stark entblähend und entkrampfend;

magenstärkend, durchblutungsfördernd, entgiftend, schleimlösend und milchbildend.

Geranie (Pelargonium graveoleus):

Wir durch Wasserdampfdestillation der Blätter gewonnen duftet blumig, krautig an

Rose erinnernd. Die Geranie wirkt ausgleichend, stimmungsaufhellend, antiviral,

antiinfektiös, antibakteriell, entkrampfend und hautpflegend.

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Kamille römisch (Chamaemelum nobile):

Wird durch Wasserdampfdestillation aus Blüten und Blättern gewonnen und duftet

fruchtig, süß, erfrischend und aromatisch. Die römische Kamille wirkt

entzündungshemmend, antiallergisch, analgetisch, krampflösend, entblähend,

verdauungsfördernd, antipyretisch (fiebersenkend), schweißtreibend, entspannend,

schlaffördernd, stimmungsausgleichend, regt die Leber an und fördert den Gallefluss.

Kümmel (Cuminum cyminum):

Wird durch Wasserdampfdestillation der Samen gewonnen und duftet warm, würzig

an Anis erinnernd. Der Kümmel wirkt verdauungsfördernd, entblähend, entkrampfend,

appetitanregend, kräftigend, durchblutungsfördernd und außerdem erotisierend.

Lavendel (Cavendula officinalis):

Wird durch Wasserdampfdestillation der Blüten und Rispen gewonnen und duftet

herb, leicht holzig und krautig. Der Lavendel wirkt ausgleichend, anregend und

erfrischend; antibakteriell, antiviral, antiseptisch, antimykotisch, wundheilend,

schmerzlindernd, durchblutungsfördernd, krampflösend und insektenabweisend.

Mandarine (Citrus reticulata):

Wird durch Kaltpressung der Fruchtschalen gewonnen und duftet fruchtig-süß. Die

Mandarine wirk stimmungsaufhellend, anregend, erfrischend, harmonisierend,

entkrampfend, fiebersenkend, antiseptisch, desinfizierend und verdauungsfördernd.

Orange (Citrus sinensis):

Wird durch Kaltpressung der Schale gewonnen und duftet süß, fruchtig und frisch. Die

Orange wirkt antiseptisch, antibakteriell, krampflösend, beruhigend harmonisierende,

gewebsstärkend und entschlackend.

Sandelholz (Santalum album):

29

Wird durch Wasserdampfdestillation des gemahlenen Holzes gewonnen und duftet

holzig, balsamisch und leicht süßlich. Das Sandelholz wirkt harmonisierend,

beruhigend, regenerierend und pflegend.

30

9. Schlussfolgerung/ Diskussion

Ätherische Öle haben in der akuten Notfallsituation nichts verloren! Die

Aromatherapie und Aromapflege kann bei vielen Krankheiten eine sinnvolle

Ergänzung/ Unterstützung zur Schulmedizn sein. Ihr größtes Einsatzgebiet liegt aber

in der Gesundheitserhaltung und Gesundheitsvorsorge. Ätherische Öle sind sehr

wirksame Heilmittel. Deshalb muss man mit ihnen ebenso sorgfältig umgehen wie

mit Arzneien. Man darf nicht vergessen, dass ätherische Öle nicht immer ganz

harmols sind. Sie können sehr wohl Nebenwirkungen verursachen und bei

unsachgemäßer Anwendung zu Problemen führen.

Auf die Frage ob es möglich ist die Aromatherapie in die täglichen Pflegehandlungen

bei Neugeborenen zu integrieren, kann folgendes gesagt werden. Die

Aromatherapie kann sehr wohl bei Neugeborenen eingesetzt werden, aber nicht in

dem Ausmaß wie es oft in der Literatur beschrieben wird. Neugeborene reagieren

sehr sensibel und bei unkontrolliertem Einsatz von ätherischen Ölen, kann es sehr

leicht mit Reizen überschüttet werden. Vorraussetzung für die Durchführung einer

professionellen Aromapflege, ist ein umfangreiches Basiswissen, über das jede

Pflegeperson verfügen muss. Man muss auch darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist,

Arzneibuchgeprüfte Öle aus der Anstaltsapotheke für die Aromapflege zu verwenden.

Am besten wäre es zum Beispiel die Öle von einem Reformhaus zu beziehen. Denn

gerade ätherische Öle aus biologisch kontrollierten Anbau, enthalten nicht immer

exakt die gleiche Konzentration der Inhaltsstoffe und genau das macht die

ätherischen Öle aus.

Beim Einsatz von ätherischen Ölen ist es wichtig, dass nicht jede Pflegeperson nach

belieben sein Wissen in die Tat umsetzt. Das Neugeborene kann am besten von

einer ganzheitlichen Pflege profitieren, diese wird durch eine einheitliche aber

dennoch individuelle Pflege erreicht. Die Einführung der Aromapflege auf der Station

darf nicht so ohne weiteres durch eine Pflegeperson erfolgen. Die Aromatherapie

31

darf nur unter Aufsicht eines Arztes im Rahmen der Pflege angewendet werden.

Diese gesetzliche Regelung kann die Einführung auf den Stationen erschweren.

Denn im Moment gibt es noch sehr wenige Ärzte die den ätherischen Ölen mit ihren

heilenden und ausgleichenden Kräften etwas abgewinnen können. Man kann aber

zuversichtlich sein, dass sich in ferner Zukunft einiges auf diesem Gebiet ändern

wird. Früher oder später kann dann jeder von der Kraft der Heilpflanzen und Öle

profitieren.

10. Zusammenfassung

Wenn man mit ätherischen Ölen arbeiten möchte, ist es unverzichtbar ein paar

grundlegende Dinge über die Aromatherapie/pflege zu wissen. Denn eine

Pflegeperson, welche immer nur Teebaum–Öl auf Wunden gibt, ohne die

Befindlichkeit des Kindes in Betracht zu ziehen, macht keine Aromatherapie, selbst

wenn es unter der Verantwortung eines Arztes geschieht.

Diese Therapieform erhielt den heutigen Namen erst im Jahre 1936 von Dr. Renè –

Maurice Gattfossè, welcher einer der bedeudensten Wissenschaftler auf diesem

Gebiet war. Das Rohmaterial der Aromatologie sind die ätherischen Öle, welche bei

entsprechender Anwendung die körpereigenen Mechanismen anregen und stärken.

Grundvoraussetzung sind qualitativ hochwertige Öle. Diese werden aus Blüten,

Früchten, Blättern, Holz, Wurzeln, Rinden, Harzen, Gräsern und Fruchtschalen

gewonnen. Die chemische Struktur und Wirkung dieser ätherischen Öle sind

größtenteils schon bekannt und wissenschaftlich belegt worden. Wichtig ist auch eine

entsprechende Beschriftung der dunklen Fläschchen und deren Aufbewahrung an

einem kühlen, lichtgeschützten Ort.

Für die meisten Anwendungsarten muss das ätherische Öl in ein Basisöl gegeben

werden, damit man es anwenden kann. Als Basisöl verwendet man zum Beispiel

32

Ringelblumenöl, Mandelöl süß, Jojobaöl usw. Die ätherischen Öle können über die

Haut/Schleimhaut in Form von Kompressen, Massagen, Bäder und den Geruchsinn

in Form von Raumluftaromatisierung, Inhalationen angewendet werden. Es ist auch

möglich sie oral einzunehmen, aber diese Form sollte bei Neugeborenen nur in

Rücksprache mit einem Aromatherapeuten erfolgen.

Schlagwörter: Aromapflege, ätherische Öle, Aromamassage, Basisöle,

33

11. Verzeichnisse

11.1Literaturliste

BERTESLMANN, (2000). Medica Seelische Gesundheit. Barcelona.

Gütersloch/München. Plaza y Janes Editores. Lexikon Verlag GmbH

ENZ, M. (2001). Aromatologie. Das Wissen um die Heilkräfte der ätherischen Öle.

Sulzberg. Joy Verlag GmbH

HARDING, J. (2004). Aromatherapie. natürlich gesund. Parragon

HILDEBRANDT, H. (1993). Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Sonderausgabe

257. Auflage. Berlin. Walter de Gryter

KETTENRING, M. (2003). Ätherische Öle für Beauty & Wellness. München. Ludwig

KOLETZKO, B. (2004). Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Berlin. Heidelberg.

New York. Springer

PFANNER, Dr. G. (2002). Aromatologie. Unveröffentlichtes Vorlesungsmaterial

PRICE, S. (1992). Aroma Therapie bei Beschwerden - Heilen und pflegen mit

ätherischen Ölen. München. Mosaik

RIEDER, B.; WOLLNER, F. (1992). Duftführer. erweiterte Auflage. Lemgo. Fred

Wollner GbR

34

ROIDL, Ch. (1995). Heilkraft der Aromen. Egweil. Simon & Wahl

VOORMANN, Ch.; DANDEKAR, G. (1999). Babymassage. München. Gräfe und

Unzer

WERNER, M. (1999). Ätherische Öle für Wohlbefinden, Schönheit und Gesundheit.

München. Gräfe und Unzer

Internet, 2004. Aromatherapie. http://www.aromapraxis.de/Aromatherapie(16.11.04)

Internet, 2004. Aromatherapie. http://www.sro.ch/a/fk/Aromat_823.asp (30-09-04)

HANNEMANN, C.(2004). Aromatherapie.

http://www.alternativmed.at/suche/themen/aromatherapie.html (30.09.04)

Internet, 2004. Was ist die Aromatherapie.

http://www.insfaa.de/wissen/1.wasistdiearomatherapie.html (30.09.04)

Internet, 2004. Aromatherapie für Babys und Kinder.

http://www.insfaa.de/wissen/aromatherapiefuerbabysundkinder.html (30.09.04)

11.2 Glossar

(1) Phytotherapie: Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten und

Befindensstörungen durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen

(2) Zellregeneration: Heilung, Wiederherstellung, Ersatz von Zellen

(3) antiphlogistisch: entzündungshemmend, abschwellend

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(4) limbisches System: Schaltstelle für Emotionen, seelische Schwingungen

(5)Allergen: Bezeichnung für ein Antigen (Substanz, welche vom Organismus als

fremd erkannt wird), das eine allergische Immunantwort welche eine allergische

Reaktion vom Soforttyp an Haut und Schleimhaut auslösen kann.

(6) Aromastream: Dieses Gerät arbeitet ohne Wasser. Die Öle werden in eine

Kartusche (Filterpapier) eingebracht und über einen Ventilator (ohne Wärmezufuhr)

werden die Aromen dann unverfälscht in die Raumluft verwirbelt. Die Wirkung stellt

sich dann in wenigen Sekunden ein. Mit einer Stufenschaltung ist eine individuelle

Dosierung möglich. Diese Art der Anwendung von Raumluftaromatisierung ist ideal

für große Räume. Man soll zusätzlich für eine Luftbefeuchtung sorgen.

(7) Carotin: Pflanzenfarbstoffe, ungesättigte Kohlenwasserstoffe aus der Gruppe der

Carotinoide.

36

12. Anhang

- Beispiel für eine Babymassage

37

Anhang 1: Beispiel für eine Babymassage

Babymassage:

Das Baby erfährt über die zärtliche Massage die Botschaft, als neuer Erdenbürger

erwünscht und akzeptiert zu sein. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass sich

bei einem Kind ein Gefühl des Ur- Vertrauens entwickeln kann. Aufgrund solcher

positiver frühkindlicher Erfahrungen kann ein Mensch eine starke Persönlichkeit, ein

Selbstwertgefühl aufbauen. Zudem werden die Blutversorgung und Lymphdrainage

des entsprechenden Gebietes verbessert (Voormann; Dandekar, 1999).

Vorraussetzungen für eine Babymassage:

- Genügend Zeit

- Uneingeschränkte Aufmerksamkeit (keine ablenkenden Dinge)

- Entspannte, ruhige Atmosphäre

- Raumtemperatur muss dem „Grad der Entblößung“ angepasst sein

Das Neugeborene sollte auch auf einer weichen und angenehmen Unterlage gelagert

werden. Als Lagerungshilfen können kleine Pölster, Windeln, Stillkissen oder

Stofftiere (im Krankenhaus gut desinfizieren) verwendet werden. Eine Massage sollte

nicht stattfinden, wenn das Baby gegessen hat oder hungrig ist, sich wehrt und weint

oder es an einer entzündlichen Hauterkrankung leidet. Um eine allergische Reaktion

vorzubeugen, sollte bei der Verwendung von neuen Basisölen und ätherischen

Essenzen zuerst durch das Aufbringen eines Tropfens vom Ölgemisch in der

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Armbeuge des Babys getestet werden! Wenn nach ca. 1-2 Minuten keine Anzeichen

von einer Rötung vorhanden ist kann das Ölgemisch verwendet werden.

Vorraussetzung für die massierende Person:

- saubere, warme Hände

- Fingernägel kurz schneiden

- keinen Schmuck tragen

- Innere Ruhe und Stabilität

Durchführung einer Babymassage:

Beachtenswerte Punkte für die Durchführung der Babymassage, sind im Kapitel 6.4

Massagen genau beschrieben. Vor dem Beginn der Massage sollte dieses Kapitel

unbedingt gelesen werden. Es folgt nun ein Beispiel einer Teilmassage wie sie

Voormann & Dandekar empfehlen.

1) Massieren Sie Arme, Beine, Kopf, Gesicht

und Rücken des Babys

ganz leicht mit sanften Streichungen

Abb.5Massage1(Voormann;

Dandekar,

1999, S.43)

39

2) Öffnen Sie das Händchen wie einen Fächer, indem Sie mit dem Daumen der

einen Hand die Fingerchen vorsichtig herunterdrücken. Mit dem Daumen der

anderen Hand massieren Sie die Handfläche des Babys kreisend. Danach die

andere Hand ebenso massieren.

Abb.6Massage 2 (Voormann; Dandekar, 1999, S. 43)

3) Halten Sie einen Babyfuß locker in der Hand.

Reiben Sie mit dem Daumen auf der Fußsohle des Babys ganz

behutsam auf und ab.

Abb. 7 Massage3 (Voormann; Dandekar, 1999, S. 43)

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Mischungs-Konzentrationen:

Bei Säuglingen und Kindern nur 1%ige Mischungen für die Massage verwenden

(Pfanner, 2002). (z.B. 50ml Basisöl + 10 Tropfen ätherisches Öl = 1%ige Mischung)

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit erkläre ich, dass die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe selbständig

verfasst und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet wurden.

Diese Arbeit wurde noch nicht anderweitig als Arbeit eingereicht.

Innsbruck, im Februar 2005

Birgit Blank