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Impressum Herausgeber: Dr. med. M. Natour, HPK, Heidelberg Text und Lektorat: Dr. rer. nat. S. Vogel, Heidelberg Gestaltung: markenfaktur, Heidelberg Druck: DRUCKHELDEN.DE, Mellrichstadt Sprechzeiten Montag 8 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr Dienstag 8 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr Mittwoch 8 – 13 Uhr nachmittags geschlossen Donnerstag 8 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr Freitag 8 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr Kontakt HPK – Heidelberger Praxisklinik für Kardiologie Schneidmühlstr. 21 | 69115 Heidelberg Tel.: 06221–434 14-0 | Fax: 06221–434 14-29 www.hpk-kardiologie.de | [email protected] Uferstraße Neckarstaden B37 Schurmanstraße B37 Bismarckstraße Uferstraße Theodor-Heuss-Brücke Kurfürsten-Anlage Sofienstraße Schneidmühlstr. Adenauerplatz Bergheimer Straße P P H P Rohrbacher Str. Fußgängerzone Voßstraße A © 2012, Heidelberger Praxisklinik für Kardiologie – 4 – HPK-Newsletter 1-2012 Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich Willkommen zu unserem 1. HPK-Newsletter im neuen Jahr! Diesmal widmen wir uns dem Thema „Herz- katheter“. Entwickelt wurde der Herzkatheter von dem jungen Assistenzarzt Werner Forßmann, der sich Ende Ein Schwerpunkt der Heidelberger Praxisklinik ist die Versorgung von Patienten mit einem Herzkatheter. Die HPK ist eigens hierfür mit einem eigenen Herzkatheter-Labor mit Herzkatheter- Messplatz und einem Operationssaal aus- gestattet. In diesen modernen Räumlich- keiten führen wir Untersuchungen und Behandlungen durch, bei denen das Herz oder die Herzkranzgefäße über einen Herzkatheter dargestellt werden. Die Herzkatheter-Untersuchung ist eine minimalinva- sive medizinische Technik und eine spezielle Form der Röntgen-Untersuchung, die unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Wir unterscheiden zwischen rein dia- gnostischen Herzkatheter-Untersuchungen und solchen Das Herzkatheter-Labor der HPK PRAXIS-THEMA der 1920er Jahre in einem Selbstversuch den ersten Ka- theter von einer Armvene aus bis in den rechten Vorhof schob und dies mit einem Röntgenbild dokumentierte. Im Jahre 1956 bekam der deutsche Pionier, zusammen mit zwei amerikanischen Kollegen, den Nobelpreis für Medizin „für ihre Entdeckung zur Herzkatheterisierung und zu den pathologischen Veränderungen im Kreislaufsystem“. bei denen gezielte Therapiemaßnahmen (Interventio- nen) durchgeführt werden. Bei der rein diagnostischen Herzkatheter-Untersu- chung, wie z.B. der Koronarangiographie, werden die im Röntgenbild unsichtbaren Herzkranzgefäße durch eine Kontrastmittelinjektion sichtbar gemacht. So können krankhaſte Veränderungen leicht dargestellt werden. Der feine Katheter wird hierbei zur gezielten Kontrastmittelgabe verwendet. Zeigt die Koronarangiographie hochgradig verengte, oder gar verschlossene Blutgefäße so können diese durch einen interventionellen Herzkatheter geweitet oder geöffnet werden. Hier wird über den Katheter ein kleiner Ballon im Herzkranzgefäß plaziert, der die Eng- stelle aufdehnt. Anschließend wird das Gefäß durch eine Stent-Implantation (Gefäßstütze) stabilisiert. Von einem erfahrenen Kardiologen durchgeführt ge- hören Herzkatheter-Untersuchungen zu einer sicheren diagnostischen und therapeutischen Methode einer kardiologischen Praxis. – 1 – P H A VORSCHAU in der nächsten Ausgabe des HPK-Newsletters erfahren Sie mehr über das Thema „Die Heidelberger Praxiskli- nik für Kardiologie ist Studienzentrum“. Wir freuen uns, wenn Ihnen der 1. HPK-Newsletter in 2012 gefallen hat, freuen uns auf Ihr Feedback und wünschen Ihnen einen guten Start in das neue Jahr 2012! Ihr Dr. med M. Natour und Team Bald kein Metall mehr im Herzen? Wir erweitern unser Ärzteteam AUS DER FORSCHUNG Essener Kardiologen haben kürzlich den ersten ab- baubaren Stent aus Polymilchsäure eingesetzt. Es ist der erste Stent dieser Art weltweit, der außerhalb der obligatorischen klinischen Studien eingesetzt wurde. Die Herzspezialisten hoffen, dass das zu stützende Gefäß auch ohne den herkömmlichen Einsatz eines Metall- Stents die Fähigkeit zurückerlangt, sich anzuspannen und für einen regelhaſten Blutfluss zu sorgen. Die neuen Gefäßstützen sollen außerdem Vorteile bei späteren MRT-Untersuchungen des Herzens bringen. Dr. Arthur Filusch ist Facharzt für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie und Pneumologie. Er absol- vierte seine Facharztausbildung in der Thoraxklinik (Chef- arzt Prof. F. Herth) und der Medizinischen Klinik III, Abtei- lung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie (Chefarzt Prof. H.A. Katus) des Universitätsklinikums Heidelberg, wo er als Oberarzt und Leiter des pneumologischen Den Grundstein dieser Methode legten niederländische Kollegen: Sie konnten an insgesamt 56 Patienten zeigen, dass die neuartigen Stents nach 12 Monaten zwar lang- sam, aber dennoch deutlich abgebaut wurden. Ob und in welchem Zeitraum sie komplett verschwinden, wird sich in Zukunſt zeigen. Unklar bleibt auch, ob der metall- freie Stent tatsächlich den Selbstreparaturmechanismus des Gefäßes in Gang setzt. Trotzdem könnte kein Metall mehr im Herzen zu haben, manchen Patienten psycho- logische Vorteile bringen. HPK-NEWSLETTER 1-2012 HE ART MEETS SCIENCE Abb. 1: Essentiell für einen Eingriff am Herzen: eine vertrauensvolle Arzt-Patient- Beziehung (Quelle: HPK) Schwerpunktes, des Schlaflabors, sowie der kardiologischen Intensivstation tätig war. Dr. Filusch ist ein national und international renomierter Experte auf dem Gebiet der Pul- monalen Hypertonie (Lungenhochdruck), zu dem er meh- rere Arbeiten veröffentlichte. Er war langjähriger Leiter der Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie und wirkte bei einer Vielzahl von Studien zur Entwicklung neuer diagnos- tischer Verfahren und Therapien für Lungenhochdruck mit.

ART MeeTS SCIENCE - hpk-kardiologie.de · – 1 – P H A VOrScHAU in der nächsten Ausgabe des HPK-Newsletters erfahren Sie mehr über das Thema „Die Heidelberger Praxiskli-nik

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ImpressumHerausgeber: Dr. med. M. Natour, HPK, HeidelbergText und Lektorat: Dr. rer. nat. S. Vogel, HeidelbergGestaltung: markenfaktur, HeidelbergDruck: DrUcKHeLDeN.De, Mellrichstadt

Sprechzeiten

Montag 8 – 12 Uhr und 14 – 18 UhrDienstag 8 – 12 Uhr und 14 – 18 UhrMittwoch 8 – 13 Uhr nachmittags geschlossenDonnerstag 8 – 12 Uhr und 14 – 18 UhrFreitag 8 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr

Kontakt

HPK – Heidelberger Praxisklinik für KardiologieSchneidmühlstr. 21 | 69115 HeidelbergTel.: 06221–434 14-0 | Fax: 06221–434 14-29www.hpk-kardiologie.de | [email protected]

Uferstraße

Neckarstaden B37

Schurmanstraße B37 Bismarckstraße

Uferstraße

Theodor-Heuss-Brücke

Kurfürsten-Anlage

Sofi enstraße

Schneidmühlstr.

Adenauerplatz

Bergheimer Straße

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P

Rohrbacher Str.

Fußgängerzone

Voßstraße

A

© 2012, Heidelberger Praxisklinik für Kardiologie– 4 – HPK-Newsletter 1-2012

Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Kolleginnen und Kollegen,

herzlich Willkommen zu unserem 1. HPK-Newsletter im neuen Jahr! Diesmal widmen wir uns dem Thema „Herz-katheter“. entwickelt wurde der Herzkatheter von dem jungen Assistenzarzt Werner Forßmann, der sich ende

ein Schwerpunkt der Heidelberger Praxisklinik ist die Versorgung von Patienten mit einem Herzkatheter. Die HPK ist eigens hierfür mit einem eigenen Herzkatheter-Labor mit Herzkatheter-Messplatz und einem Operationssaal aus-gestattet. in diesen modernen räumlich-

keiten führen wir Untersuchungen und Behandlungen durch, bei denen das Herz oder die Herzkranzgefäße über einen Herzkatheter dargestellt werden.

Die Herzkatheter-Untersuchung ist eine minimalinva-sive medizinische Technik und eine spezielle Form der röntgen-Untersuchung, die unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Wir unterscheiden zwischen rein dia-gnostischen Herzkatheter-Untersuchungen und solchen

Das Herzkatheter-Labor der HPKPrAXiS-THeMA

der 1920er Jahre in einem Selbstversuch den ersten Ka-theter von einer Armvene aus bis in den rechten Vorhof schob und dies mit einem röntgenbild dokumentierte.im Jahre 1956 bekam der deutsche Pionier, zusammen mit zwei amerikanischen Kollegen, den Nobelpreis für Medizin „für ihre entdeckung zur Herzkatheterisierung und zu den pathologischen Veränderungen im Kreislaufsystem“.

bei denen gezielte Therapiemaßnahmen (interventio-nen) durchgeführt werden.

• Bei der rein diagnostischen Herzkatheter-Untersu-chung, wie z.B. der Koronarangiographie, werden die im röntgenbild unsichtbaren Herzkranzgefäße durch eine Kontrastmittelinjektion sichtbar gemacht. So können krankhaft e Veränderungen leicht dargestellt werden. Der feine Katheter wird hierbei zur gezielten Kontrastmittelgabe verwendet.

• Zeigt die Koronarangiographie hochgradig verengte, oder gar verschlossene Blutgefäße so können diese durch einen interventionellen Herzkatheter geweitet oder geöff net werden. Hier wird über den Katheter ein kleiner Ballon im Herzkranzgefäß plaziert, der die eng-stelle aufdehnt. Anschließend wird das Gefäß durch eine Stent-implantation (Gefäßstütze) stabilisiert.

Von einem erfahrenen Kardiologen durchgeführt ge-hören Herzkatheter-Untersuchungen zu einer sicheren diagnostischen und therapeutischen Methode einer kardiologischen Praxis.

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VOrScHAUin der nächsten Ausgabe des HPK-Newsletters erfahren Sie mehr über das Thema „Die Heidelberger Praxiskli-nik für Kardiologie ist Studienzentrum“. Wir freuen uns, wenn ihnen der 1. HPK-Newsletter in 2012 gefallen hat, freuen uns auf ihr Feedback und wünschen ihnen einen guten Start in das neue Jahr 2012!

ihr Dr. med M. Natour und Team

Bald kein Metall mehr im Herzen?

Wir erweitern unser Ärzteteam

AUS Der FOrScHUNG

essener Kardiologen haben kürzlich den ersten ab-baubaren Stent aus Polymilchsäure eingesetzt. es ist der erste Stent dieser Art weltweit, der außerhalb der obligatorischen klinischen Studien eingesetzt wurde. Die Herzspezialisten hoff en, dass das zu stützende Gefäß auch ohne den herkömmlichen einsatz eines Metall-Stents die Fähigkeit zurückerlangt, sich anzuspannen und für einen regelhaft en Blutfl uss zu sorgen. Die neuen Gefäßstützen sollen außerdem Vorteile bei späteren MrT-Untersuchungen des Herzens bringen.

Dr. Arthur Filusch ist Facharzt für innere Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie und Pneumologie. er absol-vierte seine Facharztausbildung in der Thoraxklinik (chef-arzt Prof. F. Herth) und der Medizinischen Klinik iii, Abtei-lung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie (chefarzt Prof. H.A. Katus) des Universitätsklinikums Heidelberg, wo er als Oberarzt und Leiter des pneumologischen

Den Grundstein dieser Methode legten niederländische Kollegen: Sie konnten an insgesamt 56 Patienten zeigen, dass die neuartigen Stents nach 12 Monaten zwar lang-sam, aber dennoch deutlich abgebaut wurden. Ob und in welchem Zeitraum sie komplett verschwinden, wird sich in Zukunft zeigen. Unklar bleibt auch, ob der metall-freie Stent tatsächlich den Selbstreparaturmechanismus des Gefäßes in Gang setzt. Trotzdem könnte kein Metall mehr im Herzen zu haben, manchen Patienten psycho-logische Vorteile bringen.

HPK-NEWSLETTER 1-2012

HeART MeeTS SCIENCE

Abb. 1: Essentiell für einen Eingriff am Herzen: eine vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung (Quelle: HPK)

Schwerpunktes, des Schlafl abors, sowie der kardiologischen intensivstation tätig war. Dr. Filusch ist ein national und international renomierter experte auf dem Gebiet der Pul-monalen Hypertonie (Lungenhochdruck), zu dem er meh-rere Arbeiten veröff entlichte. er war langjähriger Leiter der Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie und wirkte bei einer Vielzahl von Studien zur entwicklung neuer diagnos-tischer Verfahren und Therapien für Lungenhochdruck mit.

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Der Herzkatheter ist eine minimalinvasive Untersuchung des Herzens, bei der ein Katheter über eine geeignete Vene oder Arterie der Leiste oder des Handgelenks eingeschleust und zum Herzen vorgeschoben wird. Dort angekommen, kann dann die eigentliche Untersuchung bzw. Behandlung durchgeführt werden

Herzkatheter-Techniken in Diagnostik und TherapieÜBerBLicK

Indikationen

Zu den erkrankungen und Symptomen, die eine Herzka-theter-Diagnostik und/oder eine nachfolgende katheter-gestützte Behandlung erfordern gehören unter anderem:

• Herzinsuffizienz• Verdacht auf akutes Koronarsyndrom, einen Herzin-

farkt oder einen Angina-Pectoris-Anfall• Länger anhaltende Beschwerden auf der Brust bei

Bewegung (stabile Angina Pectoris) oder in ruhe (instabile Angina Pectoris)

• Herzklappenerkrankungen mit Symptomen (z.B. Kurzatmigkeit)

• Deutlich abnormale ergebnisse der Stresstests • Wiederkehrende Schmerzen in der Brust mit

unbekannter Ursache • Angeborene und erworbene Herzfehler

Vor dem eingriff werden in der regel einige Voruntersu-chungen gemacht: ruhe- und Belastungs-eKG, Blutbild mit Bestimmung von Gerinnungswerten sowie den Nieren- und Schilddrüsenwerten, röntgenuntersuchung des Herzens, sowie eine echokardiographie.

Katheterisierung

Als Zugang wird zunächst eine flexible Schleuse in das gewählte Blutgefäß (meist Leiste) plaziert. Diese dichtet das Gefäß ab und dient als Führungsschiene über die der Katheter ins Gefäß gleiten kann und bei Bedarf während der Untersuchung gewechselt werden kann. Der Kathe-ter wird zum Herzen über einen Führungsdraht vorge-schoben, da die Spitze des Drahtes aus einem weichem Material besteht, ist das risiko die Blutgefäße dabei zu beschädigen sehr gering. Hat der Katheter sein Bestim-mungsziel erreicht, wird der Führungsdraht Stück für Stück herausgezogen und der Katheter nimmt an seiner Spitze seine funktionale, gebogene Form an. Die Lage wird stets durch eine röntgenkontrolle (Durchleuch-tung) bestätigt. Durch das Drehen des Katheters gelingt

• Herzklappenfehler (V.a. Undichtigkeiten/engstellen der Mitralklappe und Aortenklappe)

• Angeborene und erworbene Herzfehler z.B. Defekte in der Scheidewand der Herzvorkammern und Herz-kammern

• Bestimmung der Herzkraft (Schlagvolumen) z.B. bei Abklärung der Notwendigkeit einer Herztrans-plantation

• Bestimmung des Blutdruckes in den Lungengefäßen zur Diagnose eines Lungenhochdrucks (Pulmonale Hypertonie)

Linksherzkatheter (arterieller Katheter, Koronarangiographie)Der Linksherzkatheter kommt nicht ohne Kontrastmittel und röntgenkontrolle aus und wird zu folgenden Unter-suchungen eingesetzt:

• Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie) • Druck- und Sauerstoffmessung in der Aorta und in der

linken Herzkammer • Darstellung der linken Herzkammer zur Untersuchung

der Leistung • Verengungen und Undichtigkeiten von Herzklappen

Letztlich gibt es keine technische Alternative zum Links-herzkatheter bezüglich der Antwort auf die Frage, ob ein operativer eingriff nötig und auch möglich ist.

Interventionelle kathetergestützte Behandlungstechniken

Unmittelbar an eine Herzkatheter-Untersuchung ange-schlossen werden können folgende eingriffe:

Ballon-Dilatation (Perkutane Transluminale Coronarangioplastie)ein Verfahren zur Wiedereröffnung bzw. erweiterung von verschlossenen oder verengten Blutgefäßen. Der Ballon-Katheter wird m eist über die Leistenarterie in die Stenose (engstelle des Blutgefäßes) gelenkt und mit einem Druck von ca. 8–12 bar aufgedehnt, wodurch ein ungestörter Blutfluss wieder hergestellt wird. Führt man diese Technik an einem verengten Herzkranzgefäß durch, spricht man von einer Perkutanen Translumina-len coronarangioplastie (PTcA). Als Weiterentwicklung des herkömmlichen Ballon-Katheters gibt es in der Zwischenzeit Ballon-Katheter, die mit Medikamen-ten beschichtet sind und diese während der Aufdeh-nung auf die verengte Stelle auftragen, um so eine Überwucherung der erweiterten Stelle zu verhindern.

– 2 – HPK-Newsletter 1-2012

Stent-Implantationist eine Aufweitung über eine Ballon-Dilatation nicht ausreichend, können sogenannte Stents in einer so-genannten Stent-Angioplastie eingesetzt werden, um Blutgefäße nach einer Aufdehnung offen zu halten und zu stützen. Stents wie sie üblicherweise in Gefäßen eingesetzt werden, bestehen aus einem feinen aber formstabilen röhrenförmigen Gittergerüst aus Metall, Kunstfaser oder carbon und werden zunächst zusam-mengefaltet auf einem Ballon-Katheter in das Gefäß vorgeschoben um dann an der gewünschten Stelle des Gefäßes entfaltet zu werden.

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PlaqueBlutgefäß (z.B. Koronaraterie)

Ballon-katheter

Stent

Abb. 3: Applikation eines Stents über eine Ballon-Angioplastie

Als weitere kathetergestützte Techniken wären noch die Atherektomie und die Ablation zu nennen. Bei der Atherektomie wird Plaquematerial aus dem Gefäß ent-fernt, bei der Ablation (Verödung von Gewebe) werden bestimmte erregungsbahnen inaktiviert. Außerdem besteht bei einer reihe von erkrankungen wie z.B. bei angeborenen Herzfehlern (z.B. Vorkammerscheidewand-defekt, Kammerscheidewanddefekt) die Möglichkeit diese durch kathetergestützte Techniken zu verschließen. Die neuste medizinische entwicklung bietet sogar die Möglichkeit eine Herzklappe über einen Herzkatheter einzusetzen, was eine aufwendige und riskante Operati-on erspart.

ein Herzkatheter bietet vielfältige diagnostische und the-rapeutische Optionen, die durch keine vergleichbare Un-tersuchung ersetzt werden können. Durch die ständigen Neuentwicklungen ist es denkbar, dass kathetergestützte Techniken zukünftig zum größten Teil aufwendige herz-chirurgische eingriffe ersetzen können.

es dem Kardiologen, den Katheter in eine gewünschte richtung zu Positionieren um so die entsprechenden Gefäße zu sondieren. Am Ziel angelangt, beginnt die ei-gentliche Untersuchung. Nach abgeschlossener Untersu-chung werden Führungsdraht und Katheter entfernt und die einstichstelle mit einem Druckverband geschlossen.

Diagnostische Katheter-Untersuchungen

Rechtsherzkatheter (venöser Katheter)Der rechtsherzkatheter umfasst vor allem Druck- und Sauerstoffsättigungsmessungen, die in der regel ohne Kontrastmittel und röntgenkontrolle durchgeführt wer-den. Ziel ist es, folgende erkrankungen zu erkennen:

Abb. 2: Einführung eines Katheters über die Leiste bis ins Herz (Quelle: Herz-Zentrum Bad Krozingen)

Aortenbogen

Herz

Aorta

Leistenschlagader

Katheter