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Aspekte der Stabilitäts- und Wachstumspolitik. Professoren-Kolloquien der Adolf-Weber- Stiftung by R. Gunzert Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 29, H. 2 (1970), pp. 333-334 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40910740 . Accessed: 13/06/2014 02:37 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.34.78.191 on Fri, 13 Jun 2014 02:37:10 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Aspekte der Stabilitäts- und Wachstumspolitik. Professoren-Kolloquien der Adolf-Weber-Stiftungby R. Gunzert

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Aspekte der Stabilitäts- und Wachstumspolitik. Professoren-Kolloquien der Adolf-Weber-Stiftung by R. GunzertReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 29, H. 2 (1970), pp. 333-334Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40910740 .

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Besprechungen 333

baren - Hypothesen der Verhandlungslösung nicht einverstanden ist, wird man doch die großen Vorzüge dieser spiel theoretischen Formulierung zugeben müssen:

Sie erlaubt es, über die Grenzen eines Marktes hinauszublicken, ohne zu nie er- füllten Randbedingungen Zuflucht nehmen zu müssen, sie bringt das strategische Denken bei der Preisbildung zum Ausdruck, sie zeigt, welche Bedeutung der Kooperationsbereitschaft in der Wirtschaft zugemessen werden muß, sie setzt der empirischen Forschung das Ziel zu ermitteln, welche Faktoren die Koalitionsbildung hemmen, und sie ist offen für die Ergebnisse soziologischer und psychologischer Forschung.

Heinz Orossekettler

Erich Schäfer: Grundlagen der Marktforschung. 4. neubearbeitete und erwei- terte Auflage, Köln und Opladen 1966. Westdeutscher Verlag. 542 Seiten. Daß dieses Buch zu den grundlegenden Lehr- und Handbüchern auf dem stark

expandierenden Gebiet der Marktforschung gehört, braucht kaum betont zu werden und ergibt sich bereits aus der Anzahl der Auflagen. Allerdings ist der Titel insofern etwas weit, als im wesentlichen nur die betriebswirtschaftliche Marktforschung be- handelt wird, während das Gesamtgebiet der Marktforschung heute sehr viel um- fangreicher ist.

In einem ersten Teil wird das Wesen der betriebswirtschaftlichen Marktfor- schung eingehend abgegrenzt. Der zweite Teil ist zunächst der Untersuchung der Bestimmungsfaktoren des Bedarfs gewidmet, wobei - wie allgemein im Buch - mit vielen Beispielen gearbeitet wird. Kurz wird noch auf die Wettbewerbsverhältnisse und die Absatzwege eingegangen. Es folgt eine eingehende Darstellung der Erhe- bungs- und Aufbereitungsverfahren.

Der dritte Teil beschäftigt sich dann mit dem Gegenstand und den Verfahren der Marktbeobachtung, die auf die Dynamik des Marktes gerichtet ist. Dabei wird vor allem auf einmalige und kontinuierliche Marktverschiebungen und konjunk- turelle und saisonale Marktschwankungen abgestellt. Nur am Rande werden dabei die allgemeinen Wachstumsvorgänge berücksichtigt, obwohl von diesen letztlich die Entwicklung auf fast allen Märkten stärker als von anderen Faktoren bestimmt wird.

Alois Oberhauser

R. Gunzert (Herausgeber): Aspekte der Stabilita ts- und Wachstumspolitik. Professoren-Kolloquien der Adolf- Weber-Stiftung. Berlin 1969. Duncker & Humblot. 131 Seiten. Jeder, der an einem der Professoren-Kolloquien der Adolf- Weber-Stiftung teil-

zunehmen Gelegenheit hatte, wird sich mit Vergnügen der dort geführten interessan- ten Debatten erinnern, insbesondere derjenigen, die unmittelbar im Anschluß an die Veröffentlichung der Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutach- tung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf der Grundlage eines Referats von Herbert Giersch stattzufinden pflegen. Man fragt sich jedoch, ob es sinnvoll ist, statt des Wortlauts der Referate und Diskussionsbeiträge nun Protokolle zu veröffent- lichen, noch dazu mit so erheblicher Verzögerung, wie das bei der vorliegenden Pu- blikation der Fall ist, die überdies neben den Kolloquien über die Gutachten des Sachverständigenrats von 1966 und 1967 auch eine Veranstaltung berücksichtigt, auf der das Thema „Auslandskapital in der Bundesrepublik Deutschland" in Refe- raten von Benning und Abs mit anschließenden Diskussionen behandelt wurde.

Natürlich könnte man einen gewissen Wert des Buches darin erblicken, daß dieses gestattet, in verschiedener Hinsicht nachträglich die Fragwürdigkeit wirt-

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334 Besprechungen

schaftlicher Prognosen aufzuzeigen. Ich will mir aber dieses „Vergnügen" versagen und nur hervorheben, daß man als Theoretiker mit einiger Erschütterung davon Kenntnis nimmt, wie ein bekanntes MdB (Prof. Suesterhenn; s. S. 116) die Behaup- tung aufstellen konnte, vor den Bundestagswahlen 1965 ,,habe niemand dem Par- lament die Augen über die Lage der Bundesfinanzen geöffnet", sonst wäre es nicht ,,zu der schädlichen Ausgabenwelle gekommen". Dieser These wurde zwar schon auf der Tagung von Bauer, Giersch und H. Möller widersprochen, ich möchte aber noch meinerseits hinzufügen, daß nicht nur der Sachverständigenrat, sondern auch die Wissenschaftlichen Beiräte beim Bundeswirtschafts- und beim Bundesfinanzmini- sterium in aller Schärfe und Deutlichkeit die damalige Haltung von Legislative und Exekutive kritisiert und rechtzeitig positive Änderungsvorschläge gemacht haben. Daß gewisse Praktiker bisweilen falsche Vorstellungen haben und öffentlich ver- teidigen, dafür bieten u. a. auch die Ausführungen von Hansen (S. 29) ein Beispiel ; danach hätten ,,die lediglich von Rentabilitäts- und Wirtschaftlichkeitsüberlegun- gen geleiteten Handlungen amerikanischer Unternehmungen im Krisenfall für die In- landswirtschaft sehr nachteilige Folgen, insbesondere für die Gesamtbeschäftigung". Mir war bisher unbekannt, daß deutsche Unternehmungen sich maßgebend von an- deren als Wirtschaftlichkeitserwägungen leiten lassen und daß ein derartiges Verhal- ten vorteilhaft für die Gesamtbeschäftigung ist - einen solchen Schluß aber legen die Bemerkungen von Hansen nahe, was mit Sorgen hinsichtlich der Zukunft des von ihm geleiteten Großunternehmens erfüllen müßte, wenn es so wäre.

Das Protokoll ist an verschiedenen Stellen unbefriedigend (s. etwa S. 33), außerdem enthält es mehrere sinnstörende Druckfehler (z. B S. 55: ,, Gefahr gewinn- reduzierter Lohnerhöhungen", oder S. 121: „Trend verfahren" statt ,, Tenderverfah- ren"). Aber auch unabhängig davon bin ich der Ansicht, daß die vorliegende Form der Publikation den Ergebnissen von wertvollen Kolloquien wie denen der Adolf- Weber-Stiftung kaum hinlänglich gerecht zu werden vermag.

jP. Neumark

Siegfried Schultz: Makroökonomische Wirkungen der Sozialen Sicherung. Ein- fluß des Sozialleistungssystems auf Preise, Konjunktur und Wachstum. Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 132. Berlin 1969. Duncker & Hum- blot. 163 Seiten.

Ausgangspunkt für die vorliegende Arbeit ist die Annahme, daß von dem um- fangreichen System Sozialer Sicherung in der BRD entscheidende Einflüsse auf den wirtschaftlichen Kreislauf ausgehen. Schultz untersucht, inwiefern durch die Ein- kommensredistribution des Sozialleistungssystems die Gesamtnachfrage als zentrale Determinante des Volkseinkommens beeinflußt wird. Mit Hilfe dieser Analyse will er die Wirkungen des Systems Sozialer Sicherung auf die im Untertitel genannten Größen erfassen.

Bei der Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Redistribution und Än- derungen der Preisrelationen stellt der Autor fest, daß nur bei vertikaler Redistri- bution bei voneinander abweichendem Konsumverhalten der Zensiten und der Be- günstigten eine Umlenkung der Nachfragerichtung und damit Änderungen der Preisrelationen hervorgerufen werden (S. 48). Die Wirkungen auf das Preisniveau hängen nach Ansicht des Autors vom Ausmaß der vertikalen Redistribution, von den Angebotselastizitäten, der Länge der Anpassungsperiode der Sozialrenten an die abgabepflichtigen Bruttoeinkommen und der Überschußverwendung ab.

Bei Schwankungen des Volkseinkommens wird festgestellt, daß die Einnahmen- seite des Sozialbudgets im Gegensatz zur weitgehend unelastischen Ausgabenseite konjunkturreagibel ist (S. 56). Der stabilisierende Effekt (auch der Arbeitslosenver- sicherung) wird als gering angesehen, vor allem auch, weil starre Anlagevorschriften die konjunkturgerechte Verwendung der Überschüsse verhindern (S. 65).

Bei den Wachstumswirkungen des Sozialleistungssystems stehen die Beein- flussung der makroökonomischen Sparquote durch die Redistribution und das

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