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1 REFERAT ZUM THEMA: „Thüringen mit den Augen eines russischen Touristen“ Gymnasium № 64 Klasse 10 A Kolesnikowa Nina Begleiterin Fedotowa M.A. Lipezk, 2007.

„Thüringen mit den Augen eines russischen Touristen“ · Viele bekannte Namen sind eng mit thüringischen Städten verbunden: Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann

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REFERAT ZUM THEMA:

„Thüringen mit den Augen eines russischen

Touristen“

Gymnasium № 64

Klasse 10 A

Kolesnikowa Nina

Begleiterin Fedotowa M.A.

Lipezk, 2007.

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Inhalt

1. Einleitung.

2. Das Bundesland Thueringen

2.1. Geografie

2.2. Deutschlands „Gruenes Herz“

2.3. Staedte, die ich besucht habe, und Sehenswürdigkeiten.

2.4. Reise ins Mittelalter. Schlösser und Residenzen

3. Jena. Die Stadt, wo ich gewohnt habe.

4. Mein Aufenthalt in Deutschland. Probleme, die ich dort hatte

5. Da leckst du die Finger nach! Die Thueringer Küche.

6. Schlussfolgerungen.

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Einleitung

Im Jahre 2006 war ich in Deutschland. Das war meine erste echte Reise ins

Ausland. Außerdem war das eine wunderbare Sprachpraxis, die mir jetzt hilft.

Mit dieser Arbeit möchte ich über Thüringen und über meine Eindrücke erzählen.

Vielleicht kann das dann jemandem helfen, der mehr über Deutschland erfahren

oder Deutschland besuchen möchte.

Aber hier sind nur Information und meinen Eindrücken. Um das alles erfahren

muss man selbst Deutschland besuchen. Anschauen ist die beste Möglichkeit Welt

zu erfahren und Gesichtskreis zu weitern.

Johann Wolfgang von Goethe hat gesagt: „Denken ist interessanter als Wissen,

aber nicht als Anschauern“.

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Geografie

Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und grenzt an die Länder Hessen,

Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Der Freistaat Thüringen

gehört zusammen mit Sachsen-Anhalt und Sachsen zu Mitteldeutschland.

Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung Thüringens beträgt 160 km, die maximale

West-Ost-Ausdehnung 198 km. Thüringen wird von den Autobahnen 4, 9, 38,

sowie 71 und 73 durchzogen. Die A 4 verbindet von West nach Ost die Städte

Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena und Gera (Thüringer Städtekette).

Der Süden des Landes wird dominiert vom Thüringer Wald, der sich von Eisenach

bis Sonneberg durch das Land zieht. Nördlich davon liegt das Thüringer Becken.

Nach Osten schließt sich an den Thüringer Wald das Thüringer Schiefergebirge an.

Im Norden reicht der Freistaat bis an den Harz. Weitere Gebirge und Höhenzüge

sind die Rhön, der Dün, der Kyffhäuser und der Hainich.

Die wichtigsten Flüsse Thüringens sind die Saale, die Ilm, die Werra, die Unstrut

und die Weiße Elster.

Der höchste Berg Thüringens ist mit 982,9 m der Große Beerberg (weitere Berge

siehe Liste der Berge in Thüringen), die tiefste Stelle liegt mit 114 m am

Unstrutflutgraben bei Wiehe.

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Deutschlands „Grünes Herz“…

schlägt in Thueringen. „Grünes Herz Deutschlands“ wird Thüringen wegen seines

Waldreichtums genannt. Wenn man auf dem hoechsten Berg Thueringens (978

Meter) staht, so sieht man Kaum etwas anderes als Wald. Der Thueringer Wald ist

das groeste Waldgebiet Deutschlands: er ist ca 150 Kilometer lang, bis zu 35

Kilometr breit und erhebt sich bis zu einer Hoehe von 982 Metern – eine

wunderschoene Kombination von Baemen, Taelern und Mittelgebirgen.

Der Thuringer Wald ist ein ideales Wanderparadies. Seit ueber hundert Jahren wird

hier gewandert und niemand bleibt unberuehrt von den einmaligen Naturbildern

des Thueringer Waldes. Johann Wolfgang von Goethe hat auf seiner Wanderungen

durch den Wald das Geschicht „Wanderrs Nachtlied geschrieben:

Über allen Gipfeln

Ist Ruh,

In allen Wipfeln

Spürest du

Kaum einen Hauch;

Die Voeglein schweigen in Walde

Warte nur, balde

Ruhest du auch.

Ich habe mit meiner Gastfamiele viel Mal Wanderungen in den Thueringer Wald

gemacht. Das ist Ort mit wunderbarer Natur.

Ausserdem liegt hier der groeste Stausee Deutschlands: der Bleiloch- und der

Hochenwartestausee mit einer Gesamtlaenge von 28 km sind ein Paradies fuer

Camper, Surfer und Segler. Auch kleine Motorboote sind auf den Seen zugelassen.

Die eindrucksvolle Fjordlandschaft mitten im Thueringergebirge bildet aber auch

fuer Wanderer eine echte Augenweide. Eine ganze Kette von Campingplaetzen am

Wasser oder in dessen Naehe macht Urlaub hier zu einem echten Vergnuegen.

Hier habe ich surfen und Kajak fahren gelernt. Und natuerlich habe viele neue

Eindruecke bekommen!

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Städte, die ich besucht habe, und die

Sehenswürdigkeiten

Thüringen ist ein sehr interessantes Land. Als Freistaat wurde es 1920 gegruendet.

Aber seine Geschichte zaehlt viele Jahrhunderte und es verdankt seinen Namen

dem Koenigreich der Toringi, das um 400 erwaehnt wurde.

Thüringen war einmal der Inbegriff deutscher Kleinstaaterei, da die politische

Zersplitterung im Mittelalter hier ernorme Ausmaße annahm. Bis ins 20.

Jahrhundert hatte die Karte des Landes etwa 94 verschiedene Farben.

Die Kleinstaaterei hatte aber auch positive Seiten: So wollte jeder Kurfürst eine

Universität und ein Hoftheater in seinem Land haben, sich mit berühmten Malern,

Dichtern und Komponisten umgeben. Es wurden die besten Künstler und

Wissenschaftler an den Hof geholt, die das Kulturleben des Staates prägten.

Viele bekannte Namen sind eng mit thüringischen Städten verbunden: Johann

Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann Sebastian Bach, Richard

Wagner, Martin Luther, Christoph Martin Wieland, Johann Herder, Carl Zeiss,

Ernst Abbe, Otto Schott – das sind nur wenige von berühmten Deutschen, die in

Thüringen gelebt und gewirkt haben.

Also, Thüringen hat sehr interessante Geschichte. Es gibt viele sehr alte und

schöne Städte, die weltbekannt ist und so „Klassikerstädte“ genannt.

Und durch ganz Thüringen verläuft die „Klassikerstrasse“, die eine Länge von

etwa 300 Kilometern hat. Sie vereint die Wirkungsstätten berühmter Deutscher:

Eisenach, Gotha, Arnstadt, Erfurt, Weimar, Jana, Ilmenau, Meiningen und viele

andere.

Ich habe fast alle berühmte Städte in Thüringen besucht.

Weimar

Weimar ist das Zentrum der deutschen Kalassik, die Stadt von Johann Wolfgang

Goethe, Friedrich Schiller, Jahann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland,

Franz Liszt und vielen anderen weltbekannten Persönlichkeiten. Im 1999

Kulturhauptstadt Europas.

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Durch seine zahlreichen Klassikerstätten, durch weitere Museen, Galerien und

Baudenkmale sowie Kulturstätten (Theater, Studenten- und Alternativ-Kultur) ist

Weimar das bedeutendste Ziel für Städtetourismus in Thüringen. Weimar liegt am

124 km langen Ilmtal-Radwanderweg und ist gut in das in Thüringen bestehende

Netz aus Wanderwegen eingebunden. Das kleinste Museum Weimars ist Marie

Seebach in der Tiefurter Allee gewidmet. Immerhin Vorbild für Giuseppe Verdis

Casa Verdi in Mailand.

In Weimar herrscht wunderbare Atmosphäre einer alten Stadt.

Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des deutschen Bundeslandes Thüringen. Es ist

zugleich die größte Stadt Thüringens. Wichtigste Institutionen neben den

Landesbehörden sind das Bundesarbeitsgericht, die Universität Erfurt und das

katholische Bistum Erfurt mit Sitz im Dom, der neben der Krämerbrücke eine der

Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt ist. Darüber hinaus besitzt die Stadt einen sehr

großen mittelalterlichen Altstadtkern.

In Erfurt gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten: Erfurter Theater, viele Museen,

Zoo und Aquarium, Kirchen und Klöster.

Und über Erfurter Kirchen und Klöster möchte ich detaillierter erzählen.

Wegen seiner zahlreichen Kirchen und Klöster erhielt Erfurt im Mittelalter den

Beinamen „Thüringisches Rom“. Heute sind noch insgesamt 24 dieser Kirchen

erhalten, wobei die Gesamtzahl der Kirchen durch Eingemeindungen 75 beträgt.

Das Wahrzeichen der Stadt ist das europaweit einzigartige Ensemble von Dom und

Severikirche auf dem Domplatz. Die Kirchen sind auf dem Domberg beheimatet

und sind über 70 Stufen zu erreichen. Die Glocke des Domes, die Gloriosa, ist die

größte freischwingende mittelalterliche Glocke Europas. Die 1497 gegossene

Glocke ist 2,50 Meter hoch und wiegt 11,4 Tonnen. Die Gloriosa wird heute noch

zu besonderen Ereignissen und kirchlichen Feiertagen geläutet.

Die Barfüßerkirche wurde 1231 errichtet und gehörte einst zum Kloster der

Franziskaner. Nach einem Bombenangriff im Jahr 1944 wurde die Kirche

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weitgehend zerstört. In der Ruine der Kirche finden jährlich im Sommer

Theatervorstellungen unter freiem Himmel statt.

Die am Wenigemarkt beheimatete Ägidienkirche wurde 1110 erstmals erwähnt.

Sie war eine der zwei Brückenkopfkirchen der Krämerbrücke, ist aber heute als

einzige erhalten. Der Zugang zur Krämerbrücke erfolgt durch ein begehbares Tor

in der Kirche. Der Turm kann von Besuchern bestiegen werden und bietet eine

einzigartige Aussicht über die gesamte Erfurter Altstadt.

Die zwischen 1270 und 1450 erbaute Predigerkirche mit dem zugehörigen

Predigerkloster ist eine dreischiffige kreuzrippengewölbte Basilika und eines der

bedeutendsten Bauwerke der Bettelordensarchitektur in Deutschland.

Dendrologische Untersuchungen ergaben, dass der ausschließlich aus Holz

bestehende Dachstuhl von thüringer Fichten stammt, die zwischen 1279 und 1285

geschlagen wurden. Damit besitzt das Predigerkloster den ältesten Dachstuhl im

deutschsprachigen Raum.

Der mit 53 Metern höchste Turm der Altstadt gehört zur Allerheiligenkirche an der

Weggabelung Allerheiligenstraße/Marktstraße. Weitere bekannte Kirchen sind die

Peterskirche auf dem Erfurter Petersberg, die Kaufmannskirche, die Lorenzkirche

und die Schottenkirche.

Das 1277 erbaute Augustinerkloster ist vor allem als bedeutende Lutherstätte

bekannt. Nach Beendigung seines Studiums in Erfurt schloss sich Martin Luther

den Augustiner-Eremiten an. Hier lebte er von 1505 bis 1511 und wurde 1507 zum

Priester geweiht. Heute wird das Augustinerkloster als internationale

Begegnungsstätte genutzt. In den Sommermonaten finden im Renaissancehof des

Klosters verschiedene Konzerte und Theateraufführungen statt.

Gotha

Gotha ist die Kreisstadt des Landkreises Gotha im Freistaat Thüringen. Gotha

wurde erstmalig in einer am 25. Oktober 775 in Düren ausgestellten Urkunde

erwähnt. Darin übereignet Karl der Große dem Kloster Hersfeld unter anderem den

Zehnt von den Ländereien, Wald und Wiesen der villa Gothaha (= gutes Wasser).

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Die Beziehungen zu Hersfeld dürften auch Grund für die Übernahme des

Stadtheiligen St. Gothardus (siehe Wappen), eines ehemaligen Abtes von Hersfeld

und späteren Bischofs von Hildesheim, gewesen sein. Eine ältere Siedlung ist

jedoch anzunehmen. Im Gebiet von Gotha wurde, archäologisch nachgewiesen,

bereits seit langem gesiedelt.

Das Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss „Friedenstein“ (1654 erbaut) – ist die

groesste frühbarocke Schlossanlage Deutschlands.

Der „Vater der deutschen Schauspielkunst“ Konrad Ekhof gründete 1775 im

Gothaer Schloss das erste ständige Hoftheater in Deutschland. Heute ist es das

älteste, noch erhaltene Barocktheater der Welt.

Arnstadt

Arnstadt ist die älteste Stadt Thüringens, die sehr reiche Geschichte hat. Siebzehn

Mitglieder der Familie Bach wurden hier geboren. Außerdem Arnstadt besitzt ein

Theater, Museen und interessante Architektur.

Zu bekannten Arnstädter Persönlichkeiten zählen die Schriftstellerin Eugenie

Marlitt sowie der Graphiker A. Paul Weber und auch Willibald Alexis, Ludwig

Bechstein sowie der Komponist Johann Sebastian Bach, der von 1703 bis 1707 als

Organist und Kantor der hiesigen Neuen Kirche tätig war. Mitglieder seiner

Familie lebten schon seit Generationen in und um Arnstadt. Auf dem Alten

Friedhof sind mehr als 20 Mitglieder der Familie Bach bestattet.

Ilmenau

In dieser Bergstadt weilte oft Johann Wolfgang Goethe. Er bekam hier aber nicht

nur Inspirationen, sondern kümmerte sich auch um den Silber- und Kupferbergbau.

So, die Kultur Ilmenaus ist stark durch das Wirken Goethes in der Stadt geprägt.

So ist Ilmenau die einzige Stadt, der ein ganzes Werk Goethes gewidmet ist und

der er damit ein poetisches Denkmal setzte. Mit dem Gedicht Ilmenau finden

Goethes Zeiten, die von Spaß und Vergnügen mit dem jungen Herzog (ab 1815

Großherzog) Carl August geprägt waren, einen Abschluss.

Ilmenau ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Touristen, die den Thüringer Wald

besuchen. Hier verbindet sich die Landschaft des Waldes mit städtischer

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Infrastruktur. In Ilmenau gibt es mehrere große Hotels, die insbesondere auf ältere

Menschen als Gäste ausgerichtet sind.

Ilmenau war im 19. Jahrhundert ein Luftkurort. Aus dieser Zeit stammen zwei

Ilmenauer Parks, nämlich der Alte Kurpark in der Waldstraße und der Lessingpark

am Bahnhof Bad. 1932 wurde der große Stadtpark hinter der Festhalle angelegt.

Etwas Besonderes an der Ilmenauer Landschaft sind ist das Teichgebiet im Osten

der Stadt, welche aus dem Großen Teich, Brandenburger Teich, Dixbixer Teich,

Steinteich, Neuhäuser Teich und Prinzessinloch bestehen und den Campus der

Technischen Universität von der Altstadt trennen. Sie sind Naherholungsgebiet

und werden vom Ilmenauer Naturlehrpfad durchzogen.

Ein Flächennaturdenkmal ist der vom Gabelbach durchflossene Ritzebühler Teich

im Südwesten der Stadt. Er hat vor allem als Krötenlaichplatz Bedeutung.

Meiningen

Meiningen ist die Kreisstadt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen im

südlichen Thüringen. Die Mittelstadt an der Werra gilt als das Kultur-, Justiz- und

Finanzzentrum Südthüringens. Wirtschaftlich ist die ehemalige Residenzstadt

heute vom Kultur- und Städtetourismus, der Hightech-Branche, vom Maschinen-

und Metallbau sowie der Nahrungsmittelindustrie geprägt.

Der beteutende deutsche Komponist und Dirigent Hans Buelow leitete im 19.

Jahrhundert die Meininger Hofkapelle. Kurz war deren Hofkapellmeister auch der

junge Richard Wagner.

Die Meininger Hofkapelle zählt zu den ältesten und traditionsreichsten

Klangkörpern in Europa. Das heute 68 Mitglieder zählende Orchester ist dem

Meininger Theater angeschlossen und lädt neben ihren Auftritten bei

Operaufführungen regelmäßig zu Sinfoniekonzerten ein. 1. Kapellmeister und

Stellvertreter des Generalmusikdirektors ist seit 2004 Stefanos Tsialis.

Die Hofkapelle wurde bereits 1690 von Herzog Bernhard I. gegründet. Erste

Dirigenten waren unter anderen Georg Caspar Schürmann und Johann Ludwig

Bach.

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Mit dem Antritt von Hans Guido von Bülow als Hofkapellmeister Anfang Oktober

1880 begann die erfolgreichste Zeit der Kapelle, die er zu einem europäischen

Eliteorchester entwickelte. Weitere bekannte Dirigenten waren Richard Strauss,

Wilhelm Berger und Max Reger. Heute kann man das Max-Reger-Archiv mit

seinem künstlerischen Nachlass im Schloss Elisabethenburg besuchen.

Das aus einigen Mitgliedern der Meininger Hofkapelle bestehende „Meininger

Residenzorchester“ tritt vornehmlich auf kleinen Bühnen oder im

Rahmenprogramm von kommunalen oder wirtschaftlichen Großveranstaltungen

auf.

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Reise ins Mittelalter.

Schlösser und Residenzen

Ich habe schon viel über groesste und schönste Städte des Thüringens erzählt. Aber

es gibt noch viele kleine Orte, die große Eindruck gemacht haben. Das sind

natürlich alte Kirche, Schlösser und Residenzen.

Die Stadtrodaer Klosterruine, deren frühgotischer Bau nur bis zur Reformation

1531 genutzt wurde, verfiel allmählich. Heute dient ihre pittoreske Kulisse

regelmäßigen Sommerkonzerten wie übrigens auch die romanische Klosterkirsche

in Thalbuergel und die ebenfalls romanische Klosterruine in Paulinzella.

Das Saaleland, eins Grenzland zwischen germanischen und slawischen Stämmen,

ist besonders reich an Zeugnissen mittelalterlicher Burgengeschichte. Allein im

Saaletal gibt es noch 22 intakte Burgen und Schlösser, dazu Dutzende von

Burgruinen. Sanfte bewaldete Hügel, romantische Täler, Wasser und dazwischen

sogar mediterranes Flair – das ist die Kulisse, in der Märchenhaftes wieder

lebendig ist.

Die gut erhaltene mittelalterliche Wasserburg entstand im 12. Jahrhundert, als die

„Herren von Kapellendorf“ zu Burggrafen von Kirchberg ernannt wurden. Später

wurde der Ort durch den Napoleonfeldzug 1806 bekannt, als die preußische

Teilarmee des Fürsten Hohanlohe-Ingelfingen ihr Hauptquartier hier aufschlug.

Der 1166 erstmals erwähnte Herrensitz der aus Franken stammenden Lobdeburger

Ritter, die zeitwellig die ganze Gegend beherrschten und als Gruender der Stadt

Jena gelten, ist eine Ruine.

Die Ordensburg Liebstedt ist die einzige Burg in Europa und die einzige

Ordensburg in Deutschen Ordens, die auf einer Strasse errichtet wurde und den

ursprünglichen Charakter als Durchgangsburg hat. Weiterhin ist sie die noch

einzige Niederungsburg in Deutschland, die ein dreifaches Graben-Wallsystem

besitzt und den Ort Liebstend mit einbezieht. Wahrscheinlich ist sie die erste Burg,

die in ihrer Bausubstanz nachweislich die Backsteingotik in einem Torheus besitzt.

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Den außerordentlichen Reichtum an Burgen und Schlössern verdankt Thüringen

seiner einst extremen politischen Zersplitterung. Das war im Saaleland nicht

anders: Im Rudolstaedter Raum saßen die Grafen von Schwarzburg, von denen es

immerhin einer zum deutschen Koenig schaffte, wenn auch nur für ein Jahr. In den

Fuerstenstand erhoben, bauten die Schwarzburger im 17. Jahrhundert die

Heidecksburg in Rodolstadt zu ihrer Residenz aus. Östlich davon lag das

Fürstenturm Reuss, das sich spaeter in die ältere und in die jüngere Linie spaltete.

Nach dem thüringischen Erbfolgekrieg von 1247 gewannen die Markgrafschft

Meissen belehnt worden waren, einen Grossteil Thüringens

Deren ernestinesche Linie verlor die Kurwürde 1547, durfte aber die Thüringer

Besitzungen der Wettiner behalten, nachdem Kurfürst Johann Friedrich 1. auf

Seiten der Protestanten gegen Kaiser Karl 5. gezogen war und verloren hatte. 1680

wurde das Herzogtum Sachsen-Gotha durch die sieben Söhne Ernst des Frommen

aufgeteilt; es entstanden solche Mini-Herzogtümer wie Sachsen-Eisenberg und

Sachsen-Saalfeld. Die barocken Schlossbauten nach dem Vorbild des

französischen Königshofes überforderten jedoch in der Regel die Budgets der

Ministaaten, so dass sich die politische Landschaft immer wieder veränderte.

Geblieben ist eine große Zahl an Schlössern und Schlösschen, die das Saaleland

heute so attraktiv machen.

Schloss Burgk diente den Reussen, die ansonsten im Greizer Schloss wohten, als

Jagd- und Sommersitz. Die im Jahre 1356 erstmals erwähnte Anlage zeigt

historische Wohn- und Arbeitsraeme. Bemerkenswert ist die Schlosskapelle mit

der Silbermann-Orgel, die heute als beliebte Konzertstaette Musikfreunde aus aller

Welt anzieht.

Schloss Tiefurt: Der ehemalige Sommersitz der Herzogin Anna Amalia erinnert

an die Lebenswelt und Wohnkultur des klassischen Weimar.

Der 50 ha große Landschaftspark in Ebersdorf wurde um 1710 vor dem

Südflügel des reussischen Schlosses angelegt. Ein Hauch von Fernost: das Teehaus

am Pfotenteich.

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Hubertustempel bei Saaldorf: Heinrich XXII. Von Reuss-Ebersdorf kaufte den

Pavillon 1830 und ließ ihn im neugotischen Stil zum Jagdschloss umbauen.

Jagdschloss Hummelshain: Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg erbaute es

1880. Heute wird es als Standesamt und für andere Festlichkeiten genutzt.

Der Sage nach soll ein Greif seinen Herrn dazu bewogen haben, Burg

Greifenstein hoch über Bad Blankenburg zu errichten. Als eine der einst stärksten

Burgen Thüringens ist sie heute nur teilweise erhalten geblieben. Die Geschichte

vom Falken findet heute ihre Fortsetzung: Erneut kreisen die Greifvögel über der

Burg, abgerichtet von einem Falkner, der mit seinen Flugvorführungen

demonstriert, wie virtuos er sein Handwerk beherrscht.

Der Stammsitz der Schwarzburger Fürsten wurde erstmals 1071 erwähnt.

Nachdem diese ihre Residenz nach Rudolstadt verlegt hatten, verfiel die Anlage.

1940 wurde begonnen, das Schloss zu einem „Gästehaus des Reiches“ auszubauen,

wenige Jahre später war nicht nur das Reich, sondern auch das Schloss ruiniert.

Einzig der Kaisersaal präsentiert sich heute in seiner ursprünglichen Pracht – ein

mit zahlreichen Porträts römischer und deutscher Kaiser geschmücktes

architektonisches Kleinod.

Nachdem im Jahre 1710 die Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt in den

Reichsfürstenstand erhoben wurden, beauftragten sie keinen Geringeren als M.D.

Poeppelmann, den Erbauer des Dresdner Zwingers, mit dem Ausbau der

Heidecksburg. Ein Grossbrand machte jedoch 1735 alles zunichte, und nun

uebernahm J.F. Knoeffel, Hofbaumeister August des Starken, die Rekonstruktion.

Die Innenausstattung schließlich schuf der begabte Thüringer Architekt Gottfried

Heinrich Krohne. Er hinterließ das am üppigsten ausgestattete barocke Bauwerk

Thüringens, das seit 1918 der Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Heidecksburg ist

mit ihren Archiven, Kunstsammlungen und Ausstellungen zugleich eines der

bedeutendsten Museen des Freistaates.

Weimar, die ehemalige Residenz des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach ist

von Schlössern und Parks regelrecht umzingelt. Mitten in der Stadt: das

Residenzschloss, dessen historische Innenräume unter anderem die

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Gemäldesammlung, z.B. werke von Lucas Cranach, beherbergen. Vor den Toren

der Stadt ist der Schlosspark Belvedere ein beliebtes Ausflugsziel. Der Name ist

Programm: Auf Schlaengelwegen treffen Sie auf prachtvolle Blumenrabatten,

lassen Ihrer Fantasie im Heckentheater freien Land und bestaunen den über 10

Meter hohen Wasserstrahl der Fontäne, die im Winter zu bizarren Skulpturen

gefriert. Der barocke Irrgarten macht auch heute noch viel Spaß.

Nicht minder lustvoll ging es einst in Dornburg zu, dessen drei nebeneinander

stehende Schlösser bereits Goethe begeisterten – siehe „Erlebnis Klassik“.

Weitere Schlossbauten der Ernestiner stehen u.a. in Saalfeld und Eisenberg.

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Jena. Die Stadt, wo ich gewohnt habe.

Jena ist eine deutsche Universitätsstadt inmitten Thüringens am Fluss Saale

gelegen. Sie ist nach Erfurt und Gera die drittgrößte Stadt sowie eines der drei

Oberzentren des Freistaats Thüringen und hat den Status einer kreisfreien Stadt.

Nach verschiedenen Eingemeindungen wurde Jena 1975 Großstadt.

Das Stadtgebiet Jenas ist in insgesamt 41 statistische Bezirke eingeteilt. Die

Verwaltung der Stadt Jena ist in die Kernstadt und 23 Ortschaften im Sinne von §

45 der Thüringer Kommunalordnung unterteilt. Diese Ortschaften wurden durch

die Hauptsatzung der Stadt Jena eingerichtet. Dabei handelt es sich meist um

räumlich getrennte Gebiete bzw. Dörfer, die ehemals selbständige Gemeinden

waren. Für jede Ortschaft gibt es einen vom Volk anlässlich einer

Bürgerversammlung gewählten Ortschaftsrat. Vorsitzender ist der ebenfalls vom

Volk gewählte Ortsbürgermeister.

Die statistischen Bezirke der Stadt Jena: Ammerbach Ort, Beutenberg/Winzerlaer

Straße, Burgau Ort, Closewitz, Cospeda, Drackendorf, Drackendorf/Lobeda-Ost,

Göschwitz, Ilmnitz, Isserstedt, Jena-Nord, Jena-Süd, Jena-West, Jena-Zentrum,

Jenaprießnitz, Krippendorf, Kunitz, Laasan, Lichtenhain Ort, Leutra, Lobeda-

Altstadt, Lobeda-Ost, Lobeda-West, Löbstedt Ort, Lützeroda, Maua,

Mühlenstraße, Münchenroda, Nord II, Remderoda, Ringwiese Flur Burgau,

Vierzehnheiligen, Wenigenjena/Kernberge, Wenigenjena Ort,

Wenigenjena/Schlegelsberg, Winzerla, Wogau, Wöllnitz, Ziegenhain Ort,

Ziegenhainer Tal und Zwätzen.

Jena hat reiche Kultur. Hier gibt es: 4 grosse Theater: Theaterhaus Jena,

Kulturarena, Volkshaus Jena, Kurz- und Kleinkunstbühne Jena (Kabarett);

Philharmonie, Museen und so weiter.

Die „Jenaer Philharmonie“ wurde 1934 als Konzertorchester gegründet und 1969

auf ihre heutige Größe erweitert. Zu ihr gehören auch drei Chöre:

Philharmonischer Chor (gegründet 1970), Knabenchor (1976) und Madrigalkreis

(1968).

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Im Stadtmuseum Göhre gibt es neben einem Museum zur Stadtgeschichte auch

Wanderausstellungen. Das Schott GlasMuseum bietet Einblicke in die Produktion

und Verwendung von Glas sowie über den familiären Hintergrund von Dr. Otto

Schott, dem Begründer des Jenaer Glaswerks und Erfinder des feuerfesten Glases.

Im Optischen Museum findet man eine Ausstellung zur Geschichte und der

Funktionsweise optischer Geräte, wie Brillen oder Mikroskope. Biologische

Ausstellungen findet man im Phyletischen Museum und im Botanischen Garten.

Literarische Ausstellungen sind im Romantikerhaus und in der Goethe-

Gedenkstätte zu finden. Es gibt in der Gemeinde Cospeda eine Gedenkstätte zur

Schlacht bei Jena und Auerstädt. Ferner gibt es die Imaginata, eine Ausstellung

zum Greifen und Begreifen physikalischer Phänomene im Alten E-Werk. Die

Einrichtung ist besonders für Kinder und Jugendliche geeignet, aber auch

Erwachsene lernen nie aus.

Wanderausstellungen sind nicht nur in der Göhre, sondern auch in der Schott-Villa

oder dem Prinzessinnenschloss zu finden.

In Jena gibt es mehrere Holocaustdenkmäler. Unter anderem hängen an der B 7

mehrere Gedenktafeln für die Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald, die

hier auf ihrem Todesmarsch zum Ende des zweiten Weltkrieges vorbeigekommen

sind. Am Westbahnhof hängt eine Gedenktafel, da von hier die Juden, Roma und

Sinti in die Züge für die Konzentrationslager verladen wurden. Ein Denkmal steht

an der B 7 zwischen Johanniskirche und Friedenskirche. Auf dem Stein steht der

Spruch „Den Toten zum Gedenken, den Mördern zur Schande, den Lebenden zur

Mahnung“.

Zu den wichtigsten Kriegsdenkmälern gehört ein Soldatendenkmal auf dem

Nordfriedhof, sowie das Denkmal auf dem Friedensberg.

Für die Ballade „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe wurde zwischen

Kunitz und Wenigenjena das Erlkönigdenkmal errichtet.

Auf den Hügeln zwischen Cospeda und Jena steht auf einem der ehemaligen

Schlachtfelder von der Schlacht von Jena-Auerstedt der Napoleonstein.

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„Sieben Wunder“ von Jena

In Jena gab es sieben sogenannte Wunder, mit denen die Stadt schon im 17. Jh.

über ihre Grenzen hinweg warb. Heute sind noch fünf dieser damaligen Wunder

vorhanden (alle außer Pons und Domus). Der lateinische Merkspruch, den man

damals als Student der Jenaer Universität schon hatte auswendig kennen sollen,

lautet: „Ara, caput, draco, mons, pons, vulpecula turris, Weigeliana domus, septem

miracula Jenae“ (Altar, Kopf, Drachen, Berg, Brücke, Fuchsturm, Weigelsches

Haus, die sieben Wunder Jenas).

Jena ist durch die Saale geteilt, was mehrere Brücken erforderlich machte. Die alte

Camsdorfer Brücke, welche zu den sieben Stadtwundern gehört, wurde ab Juli

1912 abgetragen und bis November 1913 durch eine breitere ersetzt, um dem

stärker werdenden Verkehr gerecht zu werden. Die im Zweiten Weltkrieg durch

die Wehrmacht gesprengte Camsdorfer Brücke wurde 1946 mit Hilfe der

sowjetischen Armee wieder aufgebaut und musste auf Grund schwerwiegender

Schäden im Jahr 2005 komplett saniert werden.

Lange Zeit war die Camsdorfer Brücke der einzige im Schwerlastverkehr

befahrbare Übergang im Jenaer Stadtgebiet.

Weitere Brücken wurden erst im ausgehenden 19. Jahrhundert erbaut. So waren es

die Schützenbrücke (seit 1882) und der Wiesensteg, die vor allem Bedeutung für

den Fußgängerverkehr hatten. Dies hatte mit der regen Bautätigkeit in

Obercamsdorf und Wenigenjena zu tun. 1927/1928 wurde die Schützenbrücke

durch die einige Meter stromaufwärts neu erbaute Paradiesbrücke ersetzt. Der

Wiesensteg bekam als Ersatz die etwas stromaufwärts gelegene Griesbrücke.

Zwischen dem Südviertel und der Oberaue befindet sich eine Fußgängerbrücke.

Nach Eingemeindung verschiedener umliegender Dörfer kamen die Brücke

zwischen Zwätzen und Kunitz sowie die Burgauer Brücke und die Mauaer Brücke

dazu. In den 1980er Jahren wurde zwischen Neu-Lobeda-West und Göschwitz eine

weitere Brücke errichtet. Erst in den 1990er Jahren wurde dann die Umgehung von

Wenigenjena fertiggestellt, die Jena-Ost mit der Innenstadt durch die

Wiesenbrücke, (Jenzigweg/Löbstedter Straße) verbindet.

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Die Brücke in Burgau wurde, wie die übrigen Jenaer Brücken auch, 1945

gesprengt. Sie ist heute, nach ihrem Wiederaufbau, für Kraftfahrzeuge gesperrt und

entspricht in ihrer bildlichen und konstruktiven Erscheinung dem mittelalterlichen

Vorbild. Der Autoverkehr wird über eine Neubaubrücke aus den 1990er Jahren

geleitet. Für die Straßenbahn wurde in der Oberaue eine separate Brücke errichtet.

Nur in Burgau und an der Paradiesbrücke wurden vorhandene Brücken aus den

1940er Jahren genutzt.

Ein Stadtbummel durch die Universitätsstadt Jena macht inzwischen Spaß,

nachdem nahezu die gesamte Innenstadt umgekrempelt wurde. Alte und neue

Architektur verbinden sich heute zu „Goethe-Galerie“, einer der schönsten

Einkaufspassagen Thüringens. Unweit davon mauserte sich die Wagnergasse zu

einer bunten Kneipenmeile.

Zwei große Kinos, zahlreiche Geschäfte finden Sie im Zentrum, ebenso der von

Goethe geförderte Botanische Garten und das älteste, zugleich aber auch

modernste Planetarium der Welt.

Die „Skyline“ der Stadt wird vor allem durch den Intershop-Tower, das Jenoptik-

Hochhaus die Stadtkirche St. Michael beherrscht, und die umliegenden

Muschelkalkfelsen mit ihrer einzigartigen Pflanzenwelt geben Jena ein

unverwechselbares Gepräge.

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Mein Aufenthalt in Deutschland. Probleme, die

ich dort hatte.

In großen und ganzen hatte ich nicht so viele Probleme. Zuerst war für mich

ungewöhnlich und schwer ganzen Tag nur Deutsch zu hören. Dann hatte ich

Problem mit Verständnis in der Schule mit Fächer, die viele Terminen haben, z.B.

Wirtschaft, Recht, Physik, Chemie… Aber ich hatte nie Probleme mit Deutsch

oder Mathe.

Das größte Problem war für mich der Dialekt. Daran muss man sich zuerst

gewöhnen.

Es gibt keinen einheitlichen thüringischen Dialekt. Das Gebiet des heutigen

Bundeslandes Thüringen ist, auch auf Grund seiner Geschichte, in sprachlicher

Hinsicht stark differenziert.

Thüringisch wird nördlich von Rennsteig gesprochen. Südlich dieses als

Sprachscheide fungierenden Mittelgebirgszugs herrscht fränkisch geprägte

Mundart vor.

Auch im Südosten Thüringens, entlang der Grenze zu Bayern befindet sich ein

streifenförmiges fränkisch beeinflusstes Mundartgebiet, das erst weiter nördlich ins

Thüringische übergeht.

Weitere kleinräumige Dialektgebiete in Thüringen befinden sich im Südwesten, im

Gebiet um Vacha, wo in einigen Orten hessischer Dialekt gesprochen wird.

Im Norden Thüringens, nördlich von Worbis und südlich von Duderstadt

(Niedersachsen) wird in einer Anzahl von Orten, die sich nördlich der ik-ich- Linie

befinden, niederdeutscher Dialekt, genauer Ostfälisch, gesprochen.

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Da leckst du die Finger nach! Die Thüringer

Küche.

Wer genug von deutscher Klassik hat, dem empfehlen wir ein paar Klassiker der

thüringischen Kochkunst.

Die Thüringer Küche ist bodenständig, herzhaft und kalorienreich. Gekocht wird

nach alten Rezepten. In Topf und Pfanne kommt alles, was essbar und nahrhaft ist.

Ganz oben auf der Speisekarte stehen so genannte Armeleutegerichte, d.h. das, was

sich früher auch die armen thüringischen Bauern leisten konnten. Trotzdem

schmecken sie oft königlich.

Die bekannteste „Thüringerin“ ist sicherlich die Thüringer Rostbratwurst.

Fast jeder hat sie schon einmal probiert: mit oder ohne Senf. Lustvoll zubeißen und

den Spruch von Heinrich Heine nicht vergessen: „Die Thüringer essen um des

Genusses willen und denken nicht an den kommenden Tag“. Das heisst: Waehrend

des Essens an nicht außer an das Essen selbst zu denken. Dann scheckt es am

besten.

Es gibt bestimmte Zubereitungsregeln der Bratwurst, gegen die auf keinen fall

verstoßen werden darf:

Das Fleisch soll grob gehackt und herzhaft gewürzt, in Schweinedarm locker

verfüllt und so lange gebraten werden, bis die Wurst braun und knusprig wird.

Thüringer Kloesse sind nicht weniger populaer. Das Wort „Kloess“ kann als

„Klumpen“, „Knaeul“ oder sogar „Kugel“ uebersetzt werden. Wichtig dabei ist

seine runde Form. Das ist eine Speisse aus Teigmasse, die zu einer Kugel geformt

ist. Auf den ersten Blick erinnern die Kloesse an russische „Kljozki“. Aber das

stimmt nicht. Die Thüringer Kloesse werden auf andere Art zubereitet. Es wird

weder Grieß noch Fleisch benutzt. Die Thüringer haben sich eindeutig für die

Kartoffelkloesse entschieden. Dabei haben sie auch hier große Vielfalt entwickelt.

Es gibt so genannte „grüne“, „seidene“ und schließlich „halbseidene“ Kloesse.

Die Goldene Regel heißt: „Die berühmten Thüringer Kloesse sollen nur aus rohen

Kartoffeln gemacht werden“. Auf jeden Fall werden Kartoffeln gerieben, gesalzen

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und mit Mehl vermischt, dann zu einer richtigen Kugel geformt und ins kochende

Wasser geworfen. Es ist ein Genuss, dem Aufprallen der Kloesse zuzusehen.

Die fertige Kloesse, die sich schön im Wasser aufgebauscht haben, kommen

danach mit Fleisch und unterschiedlichen Soßen auf den Tisch.

Thüringer Rostbraetl sind marinierte Schweinekammscheiben. Die Marinade

schmeckt besonders lecker. Dazu gehört außer Pfeffer und Senf noch Pilsener Bier,

manchmal auch Knoblauch und Kümmel. Beim Grillen werden Scheiben mit der

Marinade begossen. Ein Rostbraetel wird zusammen mit einem riesigen Berg

gedünsteter Zwiebelringe serviert.

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Schlussfolgerungen.

Also, meine Arbeit ist fertig. Und ich bin zufrieden mit ihr. Sie hat mir viel Spaß

gemacht. Ich habe meines Wissens geteilt. Außerdem habe ich gleichzeitig mein

Gesichtskreis geweitert.

Aber ich will noch ein Mal Johann Wolfgang von Goethe zitieren: „Denken ist

interessanter als Wissen, aber nicht als Anschauern“.

In Schlussfolgerungen möchte ich noch sagen, dass Reisen beste Weg zur

Weltkenntnis ist. Man muss immer etwas neu zu erfahren.

Es wäre toll, wenn ich noch ein Mal Thüringen besuchen könnte und meine Arbeit

auf Referat erweitern könnte.