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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliche. 231 Ringbuchform erm6glicht die Einffigung der neu hinzukommenden Arbeitsvor- schriften, ebenso wie etwa fiberholte Vorschriften leicht ausgetauscbt werden kSnnen. Jeder zu bestimmende Bestandteil ist in den Vorschriften mit nur einer Methode oder mit ganz wenigen Verfahren vertreten, die sorgf~ltig durch- gearbeitet sind. Den Arbeitsvorsehrif~n vorangestellt ist ein allgemeiner Tell, in welehem die Grundlagen der photometrischen Messung, die Mel3ger~Lte sowie die Filter behandel~ sind und der auSerdem eine ausffihrliehe Tabelle zur Umwandlung der Durehl~ssigkeit in Extinktion enth~lt. Das Werk bildet, daes aus der Praxis ftir die Praxis gesehrieben ist, eine sehr willkommene Neuerseheinung, vor allem naturgema]] ftir jeden, der die Zeil3schen Apparaturen benutzt. A. KI~nTE~-ACKEI~. Atmosphiirisehe Luft. Fi~r die Bestimmung yon kleinen Mengen von Kohlenwasser- sto//en entwickeln P. P. MADrid, MARLY2r W. HEDDON, T. LOFBERG und RIyTg It. Ko]~nT,En 1 ein Verfahren, das auf der Messung der Ultrarotabsorption beruht. Die Kohlenwasserstoffe werden zun/~chst durch Ausfrieren angereiehert. Es gelingt ~uf diese Art weniger als 0,1 Teile gexan in 1 Million Teile Luft zu erfgssen. -- Aus- /i~hrung. Ffir die Messungen wurde ein Beckman-Infrarotspektrophotometer Mod. I R-2 mit einem 1 m langen Absorptionsrohr, dessen Enden mit Steins~lzfenstern verschlossen waren, verwendet. Die Eichung des Ger~Ltes erfolgte unter den gleichen Bedingungen wie sie in der Atmosphere berrschen. Zu diesem Zweeke wurde eine Mischkammer aus Plexiglas (Inhalt etwa l1000 Liter) benutzt. Bestimmte Mengen n-tiexan werden mit einer Spritze in die Kammer gebracbt, durch Auftropfen auf eine IIeizplatte verdampft und mit gefilterter reiner Luft dureh einen Ventilator vermischt. Die Temper~tur wurde vor und nach jedem Versuch in der Ksmmer ge- messen. Mittels einer Ausfriereinrichtung wurden Proben yon 0,5--0,2 Liter/rain entnommen. Wasserdampf und andere st6rende Stoffe wurden dutch eine Ascarit- ffillung ira Probenehmer unschgdlich gemacht, die C 4- bis C10-Kohlenwasserstoffe durch fltissigen Sauerstoff ausgefroren und so zur Analyse vorbereitet. Die Aus- friereinrichtung wh'd fiber eine R6hre mit Ascaritftillung mit der evakuierten G~s- zelle verbunden. Nun taut man die eingefrorene Probe durch Eintauchen der Ktihl- falle in 50 ~ C warmes ~Tasser auf, treibt die Kohlenwasserstoffe mit reinem Stick- stoff in die Gasabsorptionszelle fiber und miJ]t die Absorption unter Atmosph~Lren- druck bei 3,45/~. Ferner wurden Versuche unter statischen Bedingungen in einer 22 L-Borosilicatflasebe und einer 226 L-Plexiglaskiste durchgeftihrt. Bei Proben mit Hexangehalten yon 0,021--3,290 mg zeigten sich im Vergleich der berechneten Absorptionswerte zu den gemessenen Werten durehschnittliehe Abweiehungen bei der Plexiglaskammer yon 1,2%, bei der Borosilicatflasche yon 0,7~o und bei der Plexiglaskiste yon 1,3%. H. PerIL. P. F. UROSE und MAnY L. DnUSCHEL2 er6rtern verschiedene, ft~r die Bestimmung yon Chlorkohlenwassersto//spuren in Lu/t angewandte Untersuchungsmethoden, yon denen bei gleiehzeitiger Anv/esenheit mehrerer Verbindungen vor allem die Ultra- rotspektrokopie geeignet erscheint. Die Verf. ermittelten deshalb die Ultrarot- absorptionsspektren 25~oiger L6sungen yon Tetrachlorkohlensto]], Chlorbenzol, Chloro/orm, o-Dichlorbenzol, Dichloriithyl~ither, A'tylenchlorid, Pentachloriithan, 2'ri- chloriithylen sowie einigen anderen Halogenverbindungen in Schwefelkohlenstoff bei 0,1 mm Schiebtdicke im Bereieh yon 4,5--14,5/z. An Stelle yon CS~ kann auch d~s weniger giftige und weniger flfiehtige Isooctan als L6sungsmittel ffir die Auf- nahme der Chlorkohlenwasserstoffdgmpfe dienen. Zur Prfifung yon Luft auf einen Gehalt an Chlorkohlenwasserstoffen wird ein angemessenes Luftvolumen yon 1 bis Analyt. Chemistry 24, 1899--1902 (1952). County Air Pollution Contr. Distr., Los Angeles, Calif. (USA). 2 Analyt. Chemistry ~.4, 626--630 (1952). Deptm. Health, Columbus, Ohio(USA).

Atmosphärische Luft

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Page 1: Atmosphärische Luft

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliche. 231

Ringbuchform erm6glicht die Einffigung der neu hinzukommenden Arbeitsvor- schriften, ebenso wie etwa fiberholte Vorschriften leicht ausgetauscbt werden kSnnen. Jeder zu bestimmende Bestandteil ist in den Vorschriften mit nur einer Methode oder mit ganz wenigen Verfahren vertreten, die sorgf~ltig durch- gearbeitet sind. Den Arbeitsvorsehrif~n vorangestellt ist ein allgemeiner Tell, in welehem die Grundlagen der photometrischen Messung, die Mel3ger~Lte sowie die Filter behandel~ sind und der auSerdem eine ausffihrliehe Tabelle zur Umwandlung der Durehl~ssigkeit in Extinktion enth~lt. Das Werk bildet, d a e s aus der Praxis ftir die Praxis gesehrieben ist, eine sehr willkommene Neuerseheinung, vor allem naturgema]] ftir jeden, der die Zeil3schen Apparaturen benutzt. A. KI~nTE~-ACKEI~.

Atmosphiirisehe Luft. Fi~r die Bestimmung yon kleinen Mengen von Kohlenwasser- sto//en entwickeln P. P. MADrid, MARLY2r W. HEDDON, T. LOFBERG und RIyTg It. Ko]~nT, En 1 ein Verfahren, das auf der Messung der Ultrarotabsorption beruht. Die Kohlenwasserstoffe werden zun/~chst durch Ausfrieren angereiehert. Es gelingt ~uf diese Art weniger als 0,1 Teile gexan in 1 Million Teile Luft zu erfgssen. - - Aus- /i~hrung. Ffir die Messungen wurde ein Beckman-Infrarotspektrophotometer Mod. I R-2 mit einem 1 m langen Absorptionsrohr, dessen Enden mit Steins~lzfenstern verschlossen waren, verwendet. Die Eichung des Ger~Ltes erfolgte unter den gleichen Bedingungen wie sie in der Atmosphere berrschen. Zu diesem Zweeke wurde eine Mischkammer aus Plexiglas (Inhalt etwa l1000 Liter) benutzt. Bestimmte Mengen n-t iexan werden mit einer Spritze in die Kammer gebracbt, durch Auftropfen auf eine IIeizplatte verdampft und mit gefilterter reiner Luft dureh einen Ventilator vermischt. Die Temper~tur wurde vor und nach jedem Versuch in der Ksmmer ge- messen. Mittels einer Ausfriereinrichtung wurden Proben yon 0,5--0,2 Liter/rain entnommen. Wasserdampf und andere st6rende Stoffe wurden dutch eine Ascarit- ffillung ira Probenehmer unschgdlich gemacht, die C 4- bis C10-Kohlenwasserstoffe durch fltissigen Sauerstoff ausgefroren und so zur Analyse vorbereitet. Die Aus- friereinrichtung wh'd fiber eine R6hre mit Ascaritftillung mit der evakuierten G~s- zelle verbunden. Nun taut man die eingefrorene Probe durch Eintauchen der Ktihl- falle in 50 ~ C warmes ~Tasser auf, treibt die Kohlenwasserstoffe mit reinem Stick- stoff in die Gasabsorptionszelle fiber und miJ]t die Absorption unter Atmosph~Lren- druck bei 3,45/~. Ferner wurden Versuche unter statischen Bedingungen in einer 22 L-Borosilicatflasebe und einer 226 L-Plexiglaskiste durchgeftihrt. Bei Proben mit Hexangehalten yon 0,021--3,290 mg zeigten sich im Vergleich der berechneten Absorptionswerte zu den gemessenen Werten durehschnittliehe Abweiehungen bei der Plexiglaskammer yon 1,2%, bei der Borosilicatflasche yon 0,7~o und bei der Plexiglaskiste yon 1,3%. H. PerIL.

P. F. UROSE und MAnY L. DnUSCHEL 2 er6rtern verschiedene, ft~r die Bestimmung yon Chlorkohlenwassersto//spuren in Lu/t angewandte Untersuchungsmethoden, yon denen bei gleiehzeitiger Anv/esenheit mehrerer Verbindungen vor allem die Ultra- rotspektrokopie geeignet erscheint. Die Verf. ermittelten deshalb die Ultrarot- absorptionsspektren 25~oiger L6sungen yon Tetrachlorkohlensto]], Chlorbenzol, Chloro/orm, o-Dichlorbenzol, Dichloriithyl~ither, A'tylenchlorid, Pentachloriithan, 2'ri- chloriithylen sowie einigen anderen Halogenverbindungen in Schwefelkohlenstoff bei 0,1 mm Schiebtdicke im Bereieh yon 4,5--14,5/z. An Stelle yon CS~ kann auch d~s weniger giftige und weniger flfiehtige Isooctan als L6sungsmittel ffir die Auf- nahme der Chlorkohlenwasserstoffdgmpfe dienen. Zur Prfifung yon Luft auf einen Gehalt an Chlorkohlenwasserstoffen wird ein angemessenes Luftvolumen yon 1 bis

Analyt. Chemistry 24, 1899--1902 (1952). County Air Pollution Contr. Distr., Los Angeles, Calif. (USA).

2 Analyt. Chemistry ~.4, 626--630 (1952). Deptm. Health, Columbus, Ohio(USA).

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232 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

30 Liter naeh Trocknen mittels Magnesiumperchlorat durch eine abgemessene auf ungefi~hr - -70 ~ C ubgekiihlte Probe yon Isooctan gesaugt. Die erhaltene L5sung wird dann in bezug auf ihre Durehliissigkeit im Ultrarot untersueht. Zu den Mes- sungen verwendeten die Verf. ein Beekman-Infrarotspektrophotometer Jl~-2, dessen Spaltbreite mittels einer Zusatzeinrichtung beim Abtasten des Spektral- bereiehs automatisch ver~ndert wurde. Der ffir qualitative Analysen angewandte Bereich yon 4,5--14,5 # wurde in 15 min abgetastet. Ffir die quantitative Unter- suchung warden nur einzelne Absorptionsbanden ausgemessen; deren Abtastung erfolgte mit der geringsten Registriergeschwindigkeit (43 rain fiir den Bereich yon 1--15 #). - - Die in groBer Zahl wiedergegebenen Belegversuehe zeigen, dal~ die Ergebnisse des neuen Verfahrens mit denen chemisch durehgeffihrter Parallel- bestimmungen ausreiehend fibereinstimmen, dab es jedoeh - - besonders in quali- tativer Hinsicht - - wesentlieh sieherer und aufsehlu~reicher ist. Die bei den Ver- suchen in synthetisehen Gemischen naehgewiesenen Chlorkohlenwasserstoffmengen lagen zwischen etwa 0,2 und 1,6 mg/ml L6sungsmittel. W. SC~C~K~C~T.

Wasser. Zur Bestimmung von organischer Substanz maehen H. IVEKOVId und A. GE~T~E~ 1 folgende Ausffihrungen. Es ist unm6glieh, nach einer Titration mit Kaliumpermanganat- oder ttypochloritlSsung etwas fiber die Art der vorliegenden organischen Substanz auszusagen, es kann sieh n&mlich um eine geringe Menge leicht oxydierbarer oder eine grSl~ere Menge einer schwer zu oxydierenden Substanz handeln. Im letztgenannten Fail wird eine i~ltere Verunreinigung vorliegen, w&hrend die erste M6glichkeit bei einer frischen Verschmutzung gegeben ist. Die VerL schlagen eine Verbesserung der fibliehen Bestimmung d~durch vor, dal~ man den ~bersehul~ an zugesetzter Permanganat- oder Hypo- ehloritlSsung nach versehiedenen Zeiten, n&mlieh nach 15, 30 und 60 (oder 120) rain bestimmt und so die Oxydationsgeschwindigkeit erfaBt. Das Oxydierbarkeitsver- hi~ltnis, nhmlich das Verh&ltnis der wi~hrend 30 and 15 oder 60 und 30 rain ver- brauehten Sauerstoffmenge gibt einen Einblick in die Oxydierb~rkeit der vor- liegenden organischen Substanzen. Die bei den Untersuchungen angewandten Ver- bindungen waren: Dextrose, Galluss~ure, Tyrosin, Hippursi~ure, Asparagins&ure, Harns~ure und Harnstoff sowie Urin, Abwasser, Gelatine und ein w&Sriger Heu- extrakt. Die Konzentrationen wurden so gewi~hlt, da~ der Sauerstoffverbrauch dem eines verunreinigten Trinkwassers entsprach. Die Ausffihrung der Titrationen geschah entspreehend der amerikanischen Standardmethode (Zusatz yon 10 ml 0,01 n Permang~natlSsung und 10 ml Sehwefels~ure [1 : 3] zu 100 ml des zu unter- suchenden Wassers, Erhitzen [30 mini in einem kochendem W~sserbad, Zusatz yon OxalsgurelSsung im UberschuB und Rfiektitration mit PermanganatlSsung). Es zeigte sieh nun, da~ mit Permanganat die Oxydation yon Dextrose, Tyrosin, Galluss~ure und frischem Fi~kalienm~terial sehneller vor sich ging als die yon Hippurs~nre und Gelatine, wi~hrend H~rnstoff praktiseh nieht oxydiert wird. Je ]eichter die Oxydierbarkeit, je mehr sich das Oxydierbarkeitsverhgltnis dem Wert 1 nghert, desto bestimmter ist der Hinweis auf eine frische Verunreinigung; z. B. ergab frisch verdiinnter Urin (2 ml/Liter) den Wert 1,1, naeh 7 Tagen 1,6 und nach 21 Tagen 1,8, verdfinntes Abfallwasser 1,1, 1,1, 1,3. Diese Untersuchungen be- sti~tigten erneut, dab stiekstoffreiehe Verbindnngen (speziell Harnstoff) gegenfiber Permanganat auBerordentlieh widerstandsf~hig sind. Bei Verwendung yon Hypo- ehloritl6sung liegen die Verhi~ltnisse ~hnlich, wenn aueh im Gegensatz zu Per- manganat Harnstoff zersetzt wird. Auch das Verh~ltnis der dutch Hypochlorit einerseits, Permanganat andererseits verbrauchten Sauerstoffmengen kann zur Kennzeichnung der Arten der Verunreinigungen dienen. H. SCriPT.

1 Anal chim. Acta (Amsterdam) 7,396--401 (1952). Univ. Zagreb (Jugoslavien).