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2005 - 2006 INTEGRATIVE WERKSTATT HOMBROICH

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2005 - 2006

INTEGRATIVE WERKSTATT HOMBROICH

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Lehrstuhl Entwerfen und Gebäudelehre IIBauhaus-Universität Weimar

Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz SchmitzDI Heike Hanada I DI Jan Frohburg

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INHALT

. ARBEITEN

Marie Ulber

Madita Weinmann

Timo Wörtmann

Jan Schlüter

Marlene Worschech

Peter Schubert

Alexander Gaudlitz

Jan Meier

Anke Müller

Lucie Pasel

Louise Tusch

Simon Tubbesing

1. PLATZ

ANKAUF

ANKAUF

ANKAUF

11

15

19

23

27

31

35

39

43

47

51

59

Moritz Agné 552. PLATZ

. VORWORT

Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schmitz

Ursula v. Schönfeld

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Der Entwurf

Das Thema der hier vorliegenden Semesterarbeiten war für unseren Lehrstuhl, der sich hauptsächlich mit den klassischen öffentlichen Bauten befasst, ungewohnt. Öffentliche Bauten, wie Theater, Museen und Bibliotheken sind uns aus vergangenen Semestern vertraut. Unter Wohnungen und Werkstätten können wir uns auch etwas vorstellen. Aber was wir uns genau unter einer Wohn- und Arbeitsgemeinschaft von behinderten Menschen vorzustellen hatten, das blieb, trotz Rat-schlägen, Hinweisen und Erläuterungen lange ein Rätsel. Auf an-spruchsvolle architektonische Beispiele, die ein abstraktes Raumpro-gramm in eine konkrete architektonische Vorstellung umgesetzt hatten, konnten wir uns nicht beziehen, solche haben wir nicht gefunden.Oft sind es aber die zuerst empfundenen Unsicherheiten, die die not-wendigen Herausforderungen bieten, um routinierte Vorgehensweisen in neue Entdeckungen zu verwandeln.

Die erste Frage, die wir uns stellten war: was können wir Architekten hier beitragen? Stehen wir bei dieser Aufgabe in einer besonderen Pflicht? Dazu gibt es aus meiner Sicht eine einfache Antwort. Wir können am besten beitragen, in dem wir uns auf unsere Fähigkeiten als Architekten besinnen, diese immer weiter ausbauen und sie mit Überzeugung vertreten. Das sind die elementaren Gesetze der Propor-tion, der Maßstäblichkeit, die Ordnung von Sichtbezügen, und Materi-alkombinationen; räumlich atmosphärische Belange werden bei einer solchen Aufgabe nicht außer Kraft gesetzt. An diesen grundlegenden Themen arbeiten wir ein Leben lang, unabhängig vom Ort und unab-hängig von der besonderen Aufgabe. Also auch hier.

Gerade die moderne Architektur stößt immer wieder auf Ablehnung und Widerstand. Nicht ganz zu unrecht, da es immer wieder schlechte Beispiele gibt. Es gibt aber auch hervorragende Beispiele und die sind in Hombroich und auf der Raketenstation in einer ungewöhnlichen hohen Dichte zu sehen. Aus diesem Grund haben wir ein Grundstück gewählt, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu diesen Bauten liegt, damit sie den Studierenden als Vorbild dienen konnten.

Dennoch warf die Wahl des Grundstücks Fragen auf, die im Verlauf des Semesters immer deutlicher wurden. Es ist nicht einfacher auf der grünen Wiese und auf dem freien Feld zu entwerfen als in der Stadt, im Dorf oder in der Nähe einer vorhandenen Bebauung. Im Gegenteil, wir konnten beobachten, wie schwer sich die Studenten taten, einen

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Anfang zu machen und eine kleine Siedlung zu entwickeln, die alleine auf sich bezogen war. In dieser Situation besteht die Gefahr, den Ent-wurf als abgeschlossene Bebauung zu betrachten und nicht als einen wachsenden Organismus, dem sich weitere Bebauungen anschließen können. (Das sollte der übliche Lebenslauf einer Siedlung sein und oft auch der eines Gebäudes.)Das zweite Problem zeigte sich gegen Ende des Semesters. Ist es richtig eine Gemeinschaft von Menschen mit Behinderung zu isolieren und auf eine Insel in der freien Natur zu verbannen? Trotz dieser Fragen, die zum Teil unbeantwortet blieben, aber zu einem Erkenntnisgewinn führten, haben die Studierende beachtliche Projekte entworfen.

Auch wenn wir auf diese Aufgabe nicht anders reagiert haben als sonst, so gibt es eine Frage, die sich hier etwas deutlicher stellte als sonst. Wie reagiert die Architektur auf eine Gemeinschaft, deren Gren-zen enger gesteckt sind als die Anderer. Eine Gemeinschaft, die auf gegenseitige Hilfe noch stärker angewiesen ist als sonst. Die Grund-struktur, die Disposition der Räume muss so angelegt sein, dass eine Gemeinschaft zustande kommen kann: sie darf aber keinen Zwang zur Gemeinschaft entstehen lassen. Das setzt Räume des Rückzugs und Wege voraus, auf denen man sich nicht über den Weg läuft. Es setzt ein Grundstück voraus, das nicht isoliert bleibt, ein Grundstück auf dem eine Gemeinschaft nicht nur sich ausgeliefert ist, sondern in eine größere heterogene Gemeinschaft eingebunden ist.

Allen, die zum Erfolg dieses Semesters beigetragen haben möchte ich an dieser Stelle danken. Herrn Karl Heinrich Müller, der in ungewöhn-lich hohem Maße zur Förderung der Architektur beiträgt, Herrn Landrat Dieter Patt, der sich sehr offen und sehr unterstützend für innovative Projekte wie dieses einsetzt, Prof. Wilfried Wang, der das Preisgericht und die Austellungseröffnung begleitet hat, Frau Susanne Scheidler und Herrn Burkhard Damm, die uns auf der Raketenstation großzügig unterstützt haben, Frau Ursula von Schönfeld, die eine Zusammenar-beit mit der Bauhaus-Universität angeregt hatte, den Studierenden, die hervorragende Arbeit geleistet haben, meinen Mitarbeitern Heike Hanada und Jan Frohburg, die die Arbeiten zusammen mit mir betreut haben und Jan Meier, der eine besonders schöne Broschüre zusam-mengestellt hat. Einen besonderen Dank an die Sparkasse Neuss, die dieses Projekt unterstützt hat.

Karl-Heinz Schmitz

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„Wie Soll mein Haus Sein. Ich möchte ein Schreibtisch, und ein stuhl. Ich Möchte Zwei fenster. Und ein cd pleer. Ich Möchte ein Bücher-regeal, Und eine Küche. Ich Möchte ein Rotes Sofa. Ich möchte ein gemütliches Bett. Ich Möchte eine Badewanne.“

Anna Ring

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Vierzig Architekturstudenten der Bauhausuniversität Weimar haben sich ein Semester lang damit auseinandergesetzt, anspruchsvolle ar-chitektonische Lösungen für das Wohnen und Arbeiten von Menschen mit Behinderung zu entwickeln.Planungsort war die Raketenstation in Hombroich bei Neuss. Bei der ehemaligen NATO Raketenstation handelt es sich um ein 400 ha großes Gebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zur Museumsinsel Hom-broich, das Teil eines visionären Projekts des Begründers Karl Heinrich Müller ist.

In der Planungs- und Ideenfindungsphase befindet sich hier das „RaumOrtLabor“ genannte Architekturprojekt. Mit �0 Prozent Land-schaft und 10 Prozent Bebauung soll sich eine neue Form der Stadt-landschaft entwickeln. Die Gebäude sollen den Zwecken Wohnen, Arbeiten, Fürsorge, Wissenschaft und kulturelles Schaffen dienen. Wenngleich die Realisierung vieler dieser Pläne noch nicht endgültig gesichert ist, erregt das RaumOrtLabor schon heute internationale Auf-merksamkeit: weltberühmte Architekten haben sich über eine mögliche Nutzung Gedanken gemacht. Pläne und Modelle des Projekts wurden zuletzt auf der internationalen Architekturausstellung in New York präsentiert.

Die Studenten aus Weimar haben nun in beispielhafter Weise an die-sem „In-Platz“ der modernen Architektur- und Kunstszene eine Vision vom Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderungen in ihren Plänen und Modellen entwickelt. An diesem besonderen Ort sollte nicht nur der übliche Mix aus Mu-seen, Ateliers, Galerien, Büros und Wohnbebauung geplant, sondern auch die Integration von Menschen mit Behinderung in den Alltag angestrebt werden.

Zum einen ging es darum, eine funktionale, „behindertengerechte“ und ästhetisch anspruchsvolle architektonische Lösung zu finden. Zum anderen ging es auch um den politischen Anspruch, für Menschen mit Behinderung einen Platz mitten in der Gesellschaft zu schaffen.Junge Menschen haben dies mit viel Energie getan. Für ihr Enga-gement danke ich allen Beteiligten, vor allem auch Herrn Professor Karl-Heinz Schmitz, der dieses Projekt erst möglich machte und es zu jedem Zeitpunkt mit viel Einsatz und Ideen unterstützt hat. Ich wünsche mir und bin zuversichtlich, dass jeder einzelne der Stu-denten auf seinem zukünftigen Berufsweg anders und kenntnisreicher mit den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung umgehen wird. So könnte ein weiterer kleiner Schritt auf dem Weg zur selbstverständ-lichen Integration von Menschen mit Behinderung in unsere Gesell-schaft zurückgelegt werden.

Ursula von SchönfeldVorsitzende der Initiative Gemeinsam leben&lernen (igll) e.V., Neuss

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Marie Ulber

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Das Konzept sieht eine fußläufige Erschließung von Grevenbroich über die Raketenstation zur Museumsinsel Hombroich vor. Dieser Weg verläuft parallel zur Bahnschiene und Bundesstraße. Die Siedlung für integratives Wohnen und Arbeiten situiert sich an diese neue Verbin-dung vor die bestehenden Gebäude wie Gärtnerei und Bauernhof.Der Weg verspringt an einem zentralen Platz der durch vier Werk-stattgebäude und die Begegnungsstätte begrenzt ist. Sowohl die Arbeitsräume der Werkstätten als auch das Foyer der Begegnungs-stätte öffnen sich zum Platz.Die vom Platz wegführenden Wege sind auf einer Seite durch die paarweise gefassten Wohnhäuser begrenzt. Auf der anderen Wegseite befindet sich eine Reithalle mit Koppel beziehungsweise eine Gärtne-rei mit bewirtschafteten Feldern. Diese beiden Gebäude bilden mit der gegenüberliegenden Wohnbebauung den Abschluss der Siedlung in je eine Richtung. Jeweils zwei Wohnhäuser bilden einen privaten Innenhof der sich zum Feld hin öffnet und zur Straße hin durch eine Mauer abgegrenzt ist. Der offene Wohnbereich im Erdgeschoss ist durch vier Einheiten, die jeweils aus zwei Zimmer und eine Nasszelle bestehen, gegliedert. So entstehen für verschiedene Funktion entsprechend große Bereiche. Das Obergeschoß bietet Platz für die betreuende Familie und Helfer.Das Spiel mit offenen und geschlossenen Räumen beziehungsweise privaten, halböffentlich und öffentlichen Bereichen ist für den gesamt-en Entwurf prägend.

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Madita Weinmann

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Das zu beplanende Gebiet auf der Raketenstation Hombroich ist stark geprägt durch die begrenzenden Linien von Bahn und Bun-desstraße. Der vorliegende Entwurf widmet sich den quer zu diesen Grenzen verlaufenden, eher unscheinbareren Landwegen, die in ihrer rhythmischen Wiederkehr nicht minder zur Strukturierung des Ortes beitragen. Die Idee ist es, einen dieser Wege aufzunehmen und ihn in unterschiedlicher Weise zu Weg – Platz Situationen zu transformie-ren. Dies wird dadurch erreicht dass der relativ stringenten Wege-führung ein mäanderartiger Baukörper entgegengesetzt wird. Das Zusammentreffen dieser raumbestimmenden Elemente ruft sechs unterschiedliche Platzsituationen hervor. Von der Bundesstraße her kommend bilden die ersten beiden Plätze den öffentlicheren Bereich um sie gruppieren sich Reithalle, Werkstätten, Begegnungsstätte und Seminarräume. Dahinter schließen vier private Wohnhöfe an. Durch die mäandrierende Form gelingt eine Verzahnung von Natur-raum und bebautem Bereich, von allen Höfen bleibt der Bezug in die freie Natur möglich.

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Timo Wörtmann

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Der Entwurf versucht auf dem Gebiet in einer verdichteten Form einen konkreten Ort der Gemeinschaft zu schaffen und trotzdem jeder Familie, jedem Bewohner eigene Freiräume anzubieten. Drei Höfe gruppieren sich in direkter Nähe der bestehenden Gärtnerei, deren Gewächshaus um einen Neubau erweitert wird, um einen Platz. Die Höfe repräsentieren eine verdichtete Form von Wohnen und Arbeiten in einem Gebäude, wobei sich hier die Werkstattbereiche, wie auch die Begegnungstätte zum zentralen Platz der Gemeinschaft hin orientieren, ihn letztlich definieren. Die Begegnungsstätte gliedert sich in zwei Teile, einem geschlossenen Sakralraum und einem Gemeinschaftsraum, der sich zur Natur hin öffnet. Beide lassen sich über ein Schiebetor zusammenschlie-ßen, so dass der Sakralraum auch als Bühne für verschiedene Veranstal-tungen genutzt werden kann. Hinter den Werkstattbereichen schließen sich jeweils fünf Wohnungen an, die einen kleineren Innenhof bilden. Diese sind vom zentralen Platz durch einen schmalen Durchgang getrennt. In den Wohnungen liegen die Zimmer der Behinderten ebenerdig, die Zimmer der betreuenden Familie im Obergeschoss, welches zum Teil als Dachterrasse nutzbar ist. In allen Wohneinheiten befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss zwei Ess- und Gemeinschaftsräume für die Familie, wovon sich einer zum Innenhof orientiert, der andere den Bezug zur umgebenden Natur auf-nimmt. Je nach Bedürfnissen und Wünschen der Bewohner können diese Gemeinschaftsräume genutzt werden.

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Jan Schlüter

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Die Wiederaufnahme und Neuinterpretation der Hofsituation, die in der landwirtschaftlich geprägten Nachbarschaft zu finden ist, bietet das architektonische Konzept für den Entwurf.Die Aufspannung zwischen Bundesstraße und Eisenbahnstrecke gibt der Gebäudestruktur ihren notwendigen Halt, die Einbettung in die Landschaft erfolgt dabei durch Fortführung des Baumbestandes über die Wohnbebauung hinaus. Die Anordnung der Wohneinheiten erlaubt zum einen, eine dem Gelände angepasste Staffe-lung, ohne dabei deren Zusammenhalt zu vernachlässigen, zum anderen bildet sich im Bereich Werkstatt/Begegnungsstätte das Zentrum der gesamten Anlage. Diese Mitte gilt mit seinen öffentlichen Funktionen nicht nur als Zugang und gemeinsamer Treffpunkt, sondern auch als Übergang zu den privateren Wohnhäusern.Eine Einheit besteht aus der eingeschossigen Wohnbebauung für die Behinderten, dem zweige-schossigen Wohnhaus der betreuenden Familie und dem von diesen eingefassten Wohnhof.Die Stellung der Wohneinheiten ermöglicht es den Bewohnern, sich sowohl im eigenen Hof zurückzuziehen, als auch die Nähe zum Nachbarn zu suchen. Die Begegnungsstätte organisiert sich ebenfalls um einen innenliegenden Lichthof. Das Gebäu-de öffnet sich mit seiner Eingangsfassade dem öffentlichen Erschliessungsplatz, während sich der Veranstaltungssaal zum größten Wohnplatz orientiert, der gleichzeitig auch als Zuschauer- oder Spielfläche dem Saal hinzugefügt werden kann. Der eingebundene Sakralraum bieten einen erwünschten Raum der Stille.Die Werkstätten gruppieren sich in einem Gebäude um mehrere Hofeinschnitte, diese dienen der Erschliessung, der Ausstellung gefertigter Werkstücke und als Kommunikationsraum.

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Marlene Worschech

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Einer der zahlreich vorhandenen Wege, welche das Gelände der Ra-ketenstation in der Querrichtung zu Bundesstraße und Eisenbahnlinie erschließen, dient als Anknüpfungspunkt für den baulichen Entwurf einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für behinderte und nicht behinderte Menschen. Auf der der Stadt Grevenbroich zugewandten Seite des Weges entstehen, dem Weglauf folgend, Wohn- und Werkstattgebäude. Zwischen den beiden bereits vorhandenen Gehöften auf der gegenüberliegenden Seite schließt der zentrale Platz der Gemeinschaft direkt an den Weg an und wird durch das Gebäude der Begegnungstätte baulich gefaßt. Auf die Begegnungstätte folgt die weitere Wohnbebauung, welche in ihrer Aus-richtung nun parallel zu Bundesstraße und Eisenbahnlinie verläuft. Seinen Abschluß findet das Gebäudeensemble durch die Reithalle, welche über einen Vorplatz mit dem nächstfolgenden vorhandenen Weg verbunden ist. Das bestimmende architektonische Element des Entwurfes ist die Mauer. Neben ihrer schützenden Eigenschaft übernimmt diese weitere Funktionen. Durch ihre Materialbeschaffenheit und durch das direkte Anknüpfen an die bereits bestehenden Gebäude verortet sie die neu entstehenden Gebäude in der Landschaft. Sie verbindet die Einzelgebäude zu einem fortlaufenden Ganzen und vermittelt zwischen Gegensätzen, wie innen und außen, privat und öffentlich und zwischen Niveauunterschieden. Durch die bauliche Fassung eines bereits vorhandenen Weges und die Schaffung einer neuen Verbindung enstehen zwei Teile mit unterschied-lichen räumlichen Qualitäten. Begegnungstätte und Platz sollen in ihrer Ausformung zwischen diesen beiden Teilen vermitteln und so zum Zentrum der Gemeinschaft werden.

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Peter Schubert

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Die Gebäudestrukturen in der Umgebung der Raketenstation Hombroich werden stark von Bauernhöfen bestimmt. Dabei ist zu beobachten, dass diese durch Gruppierung einzelner Gebäude um einen gemeinsamen Innenhof geprägt werden. Sie liegen zumeist an einem Weg bzw. an einer Wegkreuzung, das zu bewirtschaftende Feld erstreckt sich hinter dem Hof in das Land. Für den Entwurf für Behindertenwohnungen und -werkstätten ist die Funktionsweise und der Tagesablauf eines Bauernhofes sehr hilfreich. Schließlich wird in beiden Institutionen nicht nur gearbeitet und gewohnt, sondern auch das gemeinschaftliche Zusammenleben ist signifikant. Die drei Höfe sind begrenzt durch die Wohnungen der Familien sowie durch Werkstätten, wodurch der Innenhof den ganzen Tag über aktiv genutzt wird. Zudem orientieren sich alle drei Höfe um einen gemeinsamen Platz, der das Zentrum der Anlage bildet. Auch hierhin öffnen sich die Werkstät-ten großzügig und die Zugänge in die Höfe deuten sich an. Eine Seite des Platzes wird durch die gemeinsame Begegnungsstätte flankiert. Sie wird genauso wie die Höfe über eine Rampe betreten und bietet im Innenraum zusätzliche Arbeitsräume sowie einen kleinen sakralen Raum.

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Alexander Gaudlitz

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Das Entwurfsgebiet befindet sich in nur von Wegen und begleiten-den Bäumen und gelegentlichen Ansiedlungen strukturierten, land-wirtschaftlich geprägten Umgebung. Die neu zu planende Werkstatt bezieht sich auf die nahe liegenden Ansiedlungen und beachtet de-ren Massstäblichkeit als Vorgabe. Der Entwurf beruht auf der Teilung der Aufgabe in drei Teile. Den drei Quartieren werden jeweils fünf Wohnhäuser und ein Teil der öffentlichen Bereiche zugeordnet. Der Reithalle wird als Grünraum die Pferdekoppel als kontemplativer Teil angegliedert. Die Werkstätten und die Flächen der Gärtnerei sind ein weiterer Teil. Die Veranstaltungsstätte und der neu geschaffene Wald sind Orte der Begegnung. Dieses Haus formt mit den Werkstätten und der Reithalle einen neuen Platz als Mittelpunkt der Siedlung. Es öffnet sich zu diesem Platz sowohl mit Foyer als auch der Bühne.

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Jan Meier

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Das Gesamtensemple lagert sich an vorhandene Grenzen an und involviert gegebene lanschaftliche Strukturen. Die klare Separierung von öffentlichen bis halböffentlichen und privaten Raum bilden dabei die Grundlage der städtebaulichen Konzeption. Die dabei entstehende Kommunikation innerhalb der Familie findet so über die Setzung der einzelnen Gebäude eine langsame Annäherung an die Gemeinschaft bis hin zur Öffentlichkeit. Dieser öffentliche Raum wird gleichermassen flankiert durch die Wohnhäuser, die Werstätten und endet auf einem Platz vor der Begegnungsstätte.

Durch das behinderten gerechte Wohnen musste alles auch mit dem Rollstuhl zugänglich sein und wurde so zum Leitmotiv des Gemein-dezentrums. Hier wird jedem Bewohner der Siedlung ermöglicht, sich über eine Rampe auf die Dachfläche des Zentrums zu begeben und sonst verborgene landschaftliche Eindrücke zu geniessen.

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HAUSTE

CHNIK

TEEKÜC

HE

GADERO

BE

STUHLL

AGER

TECHNI

K

SEMINA

RRAUM

FOYER

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Anke Müller

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Eine für die Erschließung bestehende Straße weitet sich räumlich zu einem „Ort der Gemeinschaft“ auf. Der zentrale Raum ist Dreh-und Angelpunkt der Gesamtanlage. Er wird begrenzt durch die öffentlichen Bauten, dem Begegnungszentrum, dem Werkstattgebäude sowie der Reithalle. Gemeinschaftliche Feste, Gottesdienste, handwerkliche Aktionen können in den Innenräumen der Baukörper und auch, auf dem zum Platz hin orientierten, Außenraum erfolgen. Lediglich der sa-krale Raum wendet sich vom öffentlichen Raum ab, ein Ort der Stille, scheinbar inmitten eines Waldes entsteht.

Das Programm der Integrativen Werkstatt Hombroich beinhaltet das gemeinschaftliche Arbeiten und Leben mit behinderten Menschen. Dies bedingt eine Ergänzung des Raumprogramms durch fünfzehn Wohnhäuser. Die zweigeschossigen u-förmigen Baukörper lagern sich, beidseitig in Längsrichtung, an den öffentlichen Raum an. Jeweils zwei Wohnbauten stehen sich versetzt gegenüber, es entstehen kleine Wohnhöfe, um die sich die Privatzimmer anordnen.

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Lucie Pasel

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Louise Tusch

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Ziel des Entwurf war es architektonisch auf den vorhandenen, land-wirtschaftlich geprägten Ort, zu reagieren. Inselförmig legt sich das stättebauliche Konzept in das Gebiet auf der Raketenstation.Die Begegnungsstätte und die in einem Riegel angeordneten Werk-stätten ergeben durch ihre räumliche Disposition einen Platz, das Zentrum des Gefüges. Durch die Höhenstaffelung der umschlie-ßenden Ebenen, auf denen sich die Wohnhäuser befinden, wird der leichte Niveauunterschied des Geländes ausgeglichen und über ein System von Rampen und Treppen verbunden. Die begehbaren Dächer der drei vorhandenen Gebäudetypen unterstreichen dieses System.Der Grundriss jeder Wohneinheit, die ein Heim für 8 Behinderte und deren Pflegefamilie bietet, ergibt sich aus einer Reihung von vier Zimmern die sich über einen Gang erschließen lassen. Im Wech-selspiel öffnet sich dieser zum Zugangsbereich des Hauses bzw. zum Garten und steht somit in einen Dialog mit den benachbarten Wohneinheiten.

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Moritz Agné

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Das Experiment des Raum Ort Labors bietet viele Möglichkeiten zur Schaffung neuer Orte auf einem Gelände, dass seine ehemalige Geschichte langsam zu verlieren scheint. Das Gelände wird durch das Konzept des Raum Ort Labors wieder neu besetzt.Es bekommt eine neue Geschichte zugeschrieben. Doch das Gelände ist nicht mehr Ort, es ist nur noch Raum für eine Anreihung konzeptioneller Projekte die keinen gegenseitigen Dialog eingehen. Sie sind wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Der Ort Raketenstati-on ist nur noch Strasse. Sie könnte überall sein, da die Projekte nur auf sich bezogen zu verstehen sind. Sie gehen untereinander keine Synthese ein und beschreiben keine räumliche Ausdehnung. Das dem Entwurf zugrunde liegende Gelände ist größtenteils land-wirtschaftlich genutzte Fläche und scheint für die Schaffung eines Ortes ungeeignet. Es gibt keinen Halt, keinen Maßstab. Der Entwurf für die integrativen Werkstätten versteht sich daher als klares städtebauliches Konzept. Noch wichtiger als die klare städtebauliche Ordnung, in der jeder Bau in einem eindeutigen Verhältnis zum anderen steht, ist das Verpflanzen dieser städte-baulichen Figur an einen Ort, in einen Wald. Der Wald gibt dem neuen Dorf eine schützende Hülle. Zugleich separiert er die privaten von den öffentlichen Nutzungen. Ein einziger Weg führt durch den Wald, vorbei an öffentlichen Gebäuden auf einen Platz der von den Bewohnern des Waldes wie auch den Besuchern genutzt wird. Er ist sowohl Vorplatz fuer die ihm angegliederten Gebäude wie auch Marktplatz. Jedes Haus bekommt eine Hausnummer und zehn Obstbaume. Die unterschiedlichen Obstbaume bilden im monotonen Bild des Birkenwaldes eine bunte Farbsequenz. Der Wald schafft aus einem identitätslosen Gelände einen Ort der von einer Gemein-schaft bewirtschaftet wird und wodurch diese wiederum an den Ort gebunden ist. Ein einzelnes Haus sticht aus dem Wald heraus. Es ist die Gärtnerei deren Blumenwiese den Wald wie eine Schneise teilt und auf die Reitkoppel führt.

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Der Eingang zur Anlage ist an der Bundesstrasse vis a vis der Ortszufahrt Grevenbroich situiert, um entsprechend dem integrativen Konzept der Sied-lung/Werkstätten Anschluss an eine bestehende Ortschaft zu knüpfen. Den Auftakt der Anlage bildet der therapeutische Reiterhof als mögliche Schnitt-stelle mit externen Nutzern. Ein weitläufig angelegtes Wegenetz ordnet die Siedlung in den Zusammenhang der umliegenden Landschaft und weitet die Möglichkeiten, die umliegenden Attraktionen zu Fuß oder Fahrrad zu erkunden aus. Das eingefügte Wegenetz bildet zu gleich das Rückrat der städtebau-lichen Komposition. Analog der benachbarten Siedlungen ist die Anlage als Strassendorf konzipiert. Über einen Verschnitt der dem Landschaftsraum ein-geschriebenen Strassen wird ein Anger ausgebildet, an dem die Begegnungs-stätte als zentrales kommunikatives Gebäude situiert ist. Wegen der Vorgabe einer eingeschossigen Bebauung sind alle Baukörper mit Dach entworfen, um mit der Bebauung ein Gegengewicht zur Weitläufigkeit der topographisch nur leicht bewegten Landschaft zu schaffen. Alle Häuser sind als Holzarchitekturen angedacht um das rurale Element der Entwurfsaufgabe zu unterstreichen.

Simon Tubbesing

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Ich wohne mit Steffi oben im Turm. Wir haben viele Schuhe Die roten. Zum spazieren gehen. Die gelben zum Rennen die weißen ziehen wir im Sommer an und die grünen im Winter. Im Winter bekommen wir im Turmhaus Besuch. Einen ganz kleinen Besuch. Dann öffnet Steffi das Märchenbuch da kommt auf einmal Rapunzel heraus und es wird Frühling. Rapunzel schenkt mir ganz lange Haare. Die reichen bis zum Boden. Steffi kämmt mir die Haare, bis es Sommer wird. Da gehen wir durch einen Wald. Wir Laufen und Laufen. Und irgendwann sind wir in Afrika. Da macht Steffi mir Zöpfe und wir tanzen zusammen mit dem kleinen Krokodil. Auf Steffis Kopf landet ein Vogel. Da wird es Herbst. Steffi und ich setzen uns auf den Rücken des Vogels wir fliegen hoch zum Himmel über die Meere und die Berge. Der Vogel bringt uns nach Hause. Zum Turm. Und was sehen wir da?

Pascal Fromm „Mein Turmhaus“

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Lehrstuhl Entwerfen und Gebäudelehre IIBauhaus-Universität WeimarProf. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schmitz

Jan Meier

Weimar Oktober 2006

HERAUSGEBER

LAYOUT UND SATZ

. IMPRESSUM

Zeitschrift Ohrenkuss 1/2006: Ausgabe WOHNEN, geschrieben von Menschen mit einer geistigen Behinderung

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