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Aufbau eines MRP- Rings mit SIMOCODE und SIMATIC S7-1500 SIMOCODE pro V PN, SIMATIC S7-1500 https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109742280 Siemens Industry Online Support

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Aufbau eines MRP-Rings mit SIMOCODE und SIMATIC S7-1500

SIMOCODE pro V PN, SIMATIC S7-1500

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109742280

Siemens Industry Online Support

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Gewährleistung und Haftung

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Gewährleistung und Haftung

Hinweis Die Anwendungsbeispiele sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich Konfiguration und Ausstattung sowie jeglicher Eventualitäten. Die Anwendungsbeispiele stellen keine kundenspezifischen Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bieten bei typischen Aufgabenstellungen. Sie sind für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen Produkte selbst verantwortlich. Diese Anwendungsbeispiele entheben Sie nicht der Verpflichtung zu sicherem Umgang bei Anwendung, Installation, Betrieb und Wartung. Durch Nutzung dieser Anwendungs-beispiele erkennen Sie an, dass wir über die beschriebene Haftungsregelung hinaus nicht für etwaige Schäden haftbar gemacht werden können. Wir behalten uns das Recht vor, Änderungen an diesen Anwendungsbeispiele jederzeit ohne Ankündigung durchzuführen. Bei Abweichungen zwischen den Vorschlägen in diesem Anwendungsbeispiel und anderen Siemens Publikationen, wie z. B. Katalogen, hat der Inhalt der anderen Dokumentation Vorrang.

Für die in diesem Dokument enthaltenen Informationen übernehmen wir keine Gewähr. Unsere Haftung, gleich aus welchem Rechtsgrund, für durch die Verwendung der in diesem Anwendungsbeispiel beschriebenen Beispiele, Hinweise, Programme, Projektierungs- und Leistungsdaten usw. verursachte Schäden ist ausgeschlossen, soweit nicht z. B. nach dem Produkthaftungsgesetz in Fällen des Vorsatzes, der groben Fahrlässigkeit, wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit, wegen einer Übernahme der Garantie für die Beschaffenheit einer Sache, wegen des arglistigen Verschweigens eines Mangels oder wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der Schadens-ersatz wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten ist jedoch auf den vertragstypischen, vorhersehbaren Schaden begrenzt, soweit nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt oder wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit zwingend gehaftet wird. Eine Änderung der Beweislast zu Ihrem Nachteil ist hiermit nicht verbunden.

Weitergabe oder Vervielfältigung dieser Anwendungsbeispiele oder Auszüge daraus sind nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich von der Siemens AG zugestanden.

Security-hinweise

Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren Betrieb von Anlagen, Systemen, Maschinen und Netzwerken unterstützen.

Um Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke gegen Cyber-Bedrohungen zu sichern, ist es erforderlich, ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu implementieren (und kontinuierlich aufrechtzuerhalten), das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die Produkte und Lösungen von Siemens formen nur einen Bestandteil eines solchen Konzepts.

Der Kunde ist dafür verantwortlich, unbefugten Zugriff auf seine Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke zu verhindern. Systeme, Maschinen und Komponenten sollten nur mit dem Unternehmensnetzwerk oder dem Internet verbunden werden, wenn und soweit dies notwendig ist und entsprechende Schutzmaßnahmen (z.B. Nutzung von Firewalls und Netzwerksegmentierung) ergriffen wurden.

Zusätzlich sollten die Empfehlungen von Siemens zu entsprechenden Schutzmaßnahmen beachtet werden. Weiterführende Informationen über Industrial Security finden Sie unter http://www.siemens.com/industrialsecurity.

Die Produkte und Lösungen von Siemens werden ständig weiterentwickelt, um sie noch sicherer zu machen. Siemens empfiehlt ausdrücklich, Aktualisierungen durchzuführen, sobald die entsprechenden Updates zur Verfügung stehen und immer nur die aktuellen Produktversionen zu verwenden. Die Verwendung veralteter oder nicht mehr unterstützter Versionen kann das Risiko von Cyber-Bedrohungen erhöhen.

Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, abonnieren Sie den Siemens Industrial Security RSS Feed unter http://www.siemens.com/industrialsecurity.

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Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis Gewährleistung und Haftung ...................................................................................... 2

1 Einführung .......................................................................................................... 4

1.1 Überblick............................................................................................... 4 1.2 Funktionsweise ..................................................................................... 5 1.3 Verwendete Komponenten ................................................................... 6

2 Engineering ........................................................................................................ 7

2.1 Hardwareaufbau ................................................................................... 7 2.2 Konfiguration ........................................................................................ 8 2.2.1 MRP konfigurieren ................................................................................ 8 2.2.2 Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG konfigurieren ....................... 9 2.2.3 Ansteuerung der SIMOCODE-Grundgeräte projektieren ................... 11

Steuereinheit "Fern" einrichten........................................................... 11 Beispielprogramm integrieren ............................................................ 12

2.2.4 Projektierung laden ............................................................................ 12 2.3 Bedienung .......................................................................................... 13 2.4 Diagnose ............................................................................................ 14

3 Wissenswertes ................................................................................................. 16

3.1 Grundlagen ......................................................................................... 16 3.1.1 Medienredundanz (Media Redundancy Protocol) .............................. 16 3.1.2 Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG konfigurieren ..................... 17 3.2 Alternative Lösungen .......................................................................... 17

4 Anhang.............................................................................................................. 18

4.1 Service und Support ........................................................................... 18 4.2 Links und Literatur .............................................................................. 19 4.3 Änderungsdokumentation .................................................................. 19

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1 Einführung

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1 Einführung

1.1 Überblick

SIMOCODE pro ist ein flexibles, modulares Motormanagement-System für Motoren mit konstanten Drehzahlen im Niederspannungsbereich.

Das Grundgerät SIMOCODE pro V PN kann per PROFINET in ein übergeordnetes Automatisierungssystem wie SIMATIC S7-1500 integriert werden.

Um eine hohe Anlagenverfügbarkeit zu gewährleisten, werden die Geräte in einem MRP-Ring (Media Redundancy Protocol) miteinander vernetzt. Fällt ein Gerät oder eine Leitung aus, sind die restlichen Teilnehmer dadurch weiterhin erreichbar.

Abbildung 1-1: Überblick

SIMATIC S7-1500

SIMOCODE pro V PN

SCALANCE XB208

Ethernet

Zusätzlich zum MRP-Ring wird in diesem Anwendungsbeispiel die PROFINET-Funktionalität "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG" verwendet. Bei Austausch eines Geräts, weist der IO-Controller dem neuen Gerät automatisch projektierte Parameter zu. Das Service-Personal muss dadurch die Projektierung nicht mehr in das neue Gerät laden und Stillstandszeiten werden reduziert.

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1.2 Funktionsweise

Das "Media Redundancy Protocol" (MRP) ist ein Protokoll für hochverfügbare Netzwerke, die in kritischen Automatisierungsanwendungen benötigt werden. Durch den Aufbau einer Ring-Topologie können mit MRP Einzelausfälle eines Switches oder einer Leitung kompensiert werden.

In einem MRP-Ring versendet ein Redundanz-Manager (in diesem Anwendungsbeispiel die SIMATIC S7-1500) spezielle Testpakete und überprüft, ob der Ring geschlossen ist.

Fällt eine Komponente des MRP-Rings aus, kommen die von einem Port versandten Testpakete am jeweils anderen Port nicht an. Der Redundanz-Manager informiert daraufhin die Switches über die geänderte Topologie und leitet deren Pakete in beide Richtungen weiter.

Vorteile

Der Einsatz von MRP bietet folgende Vorteile:

Schnelle Detektion der Netzwerkstörung und geringe Rekonfigurationszeit des Netzwerks (ca. 200 ms bei 50 Teilnehmern).

Realisierbar für kleine und sehr große Netze.

Kostengünstig, da reduzierter Verkabelungsaufwand.

Klare und einfach strukturierte Verkabelung.

Anlage ist im Betrieb erweiterbar.

Standardisiertes Protokoll ermöglicht die Kompatibilität zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller.

Hinweis Alle im MRP-Ring vernetzten Komponenten müssen MRP nach IEC 62439 unterstützen.

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1 Einführung

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1.3 Verwendete Komponenten

Dieses Anwendungsbeispiel wurde mit diesen Hard- und Softwarekomponenten erstellt:

Tabelle 1-1: Hardware-Komponenten

Komponente Anzahl Artikelnummer Hinweis

SIMOCODE pro V PN 3 3UF7011-1AB00-0

SIMATIC S7-1500 1 6ES7516-3AN01-0AB0 V1.8

SCALANCE XB208 1 6GK5208-0BA00-2AB2

STEP 7 Professional V13 SP1

1 6ES7822-1AA03-0YC5 Update 9

SIMOCODE ES V13 Basic

1 3ZS1322-4CE11-0YB5

Dieses Anwendungsbeispiel besteht aus den folgenden Komponenten:

Tabelle 1-2: Bestandteile des Anwendungsbeispiels

Komponente Dateiname Hinweis

Dokumentation 109742280_SIMOCODE-MRP-Ring_DOC_V10_de.pdf

Dieses Dokument

TIA Portal-Projekt 109742280_SIMOCODE-MRP-Ring_PROJ_V10.zip

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2 Engineering

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2 Engineering

2.1 Hardwareaufbau

Die nachfolgende Abbildung zeigt den Hardware-Aufbau nach der Inbetriebnahme. Vernetzen Sie die Geräte erst, nachdem Sie die Projektierung geladen haben.

Abbildung 2-1: Topologie

Tabelle 2-1: Portverbindung

Komponente Nachbar

Bezeichnung Port Bezeichnung Port

Scalance Port 1 PLC1 Port 2

PLC1 Port 1 SIMOCODE3 Port 2

SIMOCODE3 Port 1 SIMOCODE2 Port 2

SIMOCODE2 Port 1 SIMOCODE1 Port 2

SIMOCODE1 Port 1 Scalance Port 2

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2.2 Konfiguration

Voraussetzung

Nachfolgend sind nur die erforderlichen Schritte zur Konfiguration von MRP und der PROFINET-Funktionalität "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG" beschrieben. Die allgemeine Parametrierung eines SIMOCODE-Grundgeräts ist nicht Teil dieses Anwendungsbeispiels.

Für die Konfiguration wird folgendes vorausgesetzt:

Sie haben bereits ein TIA Portal-Projekt mit allen erforderlichen Hardware-Komponenten angelegt.

Sie haben die SIMOCODE-Grundgeräte gemäß ihrer Anwendung parametriert.

2.2.1 MRP konfigurieren

Tabelle 2-2: MRP konfigurieren

Aktion

1. Öffnen Sie Ihr Projekt in TIA Portal und wechseln Sie ggf. in die Projektsicht.

2. Öffnen Sie "Geräte & Netze" ("Devices & networks") aus der Projektnavigation.

3. Vergeben Sie jedem Gerät eine eindeutige IP-Adresse. Um die Inbetriebnahme und Erweiterung des MRP-Rings zu vereinfachen, verwenden Sie dabei nicht die werkseitig eingestellte IP-Adresse des SIMOCODE (192.168.0.3).

4. Weisen Sie den SCALANCE-Switch und die SIMOCODE-Grundgeräte dem IO-Controller zu.

5. Doppelklicken Sie auf den PROFINET-Strang "PN/IE_1".

6. Öffnen Sie in der Bereichsnavigation "Domain Management > MRP-Domains > mrpdomain-1 > Teilnehmer" ("Domain Management > MRP domains > mrpdomain-1 > Device").

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Aktion

7. Vergeben Sie für jedes Gerät eine MRP-Rolle.

8. Legen Sie für den SCALANCE-Switch fest, welche Ports für den MRP-Ring verwendet werden.

Die Konfiguration des MRP-Rings ist damit abgeschlossen.

2.2.2 Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG konfigurieren

Die PROFINET-Funktionalität "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG" ist standardmäßig im IO-Controller aktiviert. Um die Funktionalität zu verwenden, müssen Sie zusätzlich die Topologie projektieren. Gleichzeitig erleichtert die Projektierung der Topologie auch die Fehlersuche im Störungsfall des MRP-Rings.

Um die Topologie zu projektieren, gehen Sie wie folgt vor:

Tabelle 2-3: Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG konfigurieren

Aktion

1. Öffnen Sie "Geräte & Netze" ("Devices & networks") aus der Projektnavigation.

2. Doppelklicken Sie auf den IO-Controller.

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Aktion

3. Doppelklicken Sie auf die PROFINET-Schnittstelle X1.

4. Öffnen Sie in der Bereichsnavigation "Erweiterte Optionen > Schnittstellen-Optionen" ("Advanced Options > Interface Options").

Überprüfen Sie, ob die Eigenschaft "Gerätetausch ohne Wechselmedium ermöglichen" ("Support device replacement without exchangable medium") aktiviert ist.

5. Wechseln Sie in die Topologiesicht.

6. Verbinden Sie die Ports der Komponenten wie in Ihrem tatsächlichen Hardware-Aufbau.

Die Konfiguration der Funktionalität "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG" ist damit abgeschlossen.

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2.2.3 Ansteuerung der SIMOCODE-Grundgeräte projektieren

Das mitgelieferte Beispielprojekt enthält ein Programm, mit dem Sie die SIMOCODE-Grundgeräte ansteuern können. Wenn Sie die Ansteuerung bereits programmiert haben, sind die nachfolgenden Schritte nicht erforderlich.

Steuereinheit "Fern" einrichten

Für dieses Anwendungsbeispiel wurde die Standardparametrierung nicht verändert. Die nachfolgenden Einstellungen sind nur notwendig, wenn Sie nicht die Standardparametrierung von SIMOCODE verwenden.

Tabelle 2-4: Steuereinheit "Fern" einrichten

Aktion

1. Klappen Sie in der Projektnavigation ein SIMOCODE-Grundgerät auf und öffnen Sie "Parameter" ("Parameters").

2. Öffnen Sie in der Bereichsnavigation "Motorsteuerung > Steuereinheit" ("Motor control > Control station").

3. Legen Sie unter "Betriebsartenumschalter" ("Mode Selector") fest, mit welchem Eingangsbit S1 geschaltet wird.

4. Legen Sie unter "PLC/PCS [PN]" die Eingangsbits fest, über die das SIMOCODE-Grundgerät ferngesteuert wird.

5. Legen Sie fest, dass in der Betriebsart "Fern" ein- und ausgeschaltet werden darf.

6. Wiederholen Sie die Schritte 1 bis 5 für weitere SIMOCODE-Grundgeräte.

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Beispielprogramm integrieren

Tabelle 2-5: Programm erstellen

Aktion

1. Öffnen Sie das mitgelieferte Beispielprojekt in einer zweiten Instanz des TIA Portals.

2. Kopieren Sie folgende Bestandteile des Beispielprojekts in Ihr Projekt:

Funktionsbaustein "OperateMotor"

Datenbaustein "Control"

Datentyp "typeControl"

Datentyp "typeStatus"

Beobachtungstabelle "ControlStatus"

3. Öffnen Sie den Datenbaustein "Control" und passen Sie die Grenzen des Arrays "simocode" an die Anzahl Ihrer SIMOCODE-Grundgeräte an.

4. Fügen Sie den Funktionsbaustein "OperateMotor" in ein leeres Netzwerk im OB1 ein und erstellen Sie einen Instanzdatenbaustein.

5. Verschalten Sie die Eingänge des Funktionsbausteins mit den Variablen aus dem Datenbaustein "Control".

6. Verschalten Sie die Ausgänge des Funktionsbausteins mit den jeweiligen Eingangsbits des SIMOCODE-Grundgeräts.

7. Wiederholen Sie die Schritte 4 bis 6 für weitere SIMOCODE-Grundgeräte.

2.2.4 Projektierung laden

Sofern sich die IO-Devices (SCALANCE-Switch und SIMOCODE-Grundgeräte) bei der Inbetriebnahme im Auslieferungszustand befinden und ihnen noch kein PROFINET-Gerätename zugwiesen wurde, weist der IO-Controller beim Verbinden der IO-Devices automatisch den Gerätenamen zu und lädt die Projektierung.

Laden Sie dazu das Projekt in den IO-Controller und verbinden Sie nacheinander die IO-Devices mit dem IO-Controller an den projektierten Ports.

Wenn sich die IO-Devices bei der Inbetriebnahme nicht im Auslieferungszustand befinden, laden Sie wie gewohnt jedes Gerät einzeln.

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2.3 Bedienung

MRP-Ring testen

Die nachfolgenden Schritte sind nur gültig, wenn Sie die Programmbausteine aus dem mitgelieferten Beispielprojekt verwenden.

Tabelle 2-6: MRP-Ring testen

Aktion

1. Unterbrechen Sie den MRP-Ring an einer Stelle.

2. Öffnen Sie die Beobachtungstabelle "ControlStatus" und aktivieren Sie das Beobachten.

3. Steuern Sie die Variablen "Control".simocode[x]."on>" jedes SIMOCODE-Grundgeräts auf "TRUE".

Die SIMOCODE-Grundgeräte sind trotz der Unterbrechung erreichbar.

4. Schließen Sie den MRP-Ring wieder.

Nachbarschaftserkennung testen

Tabelle 2-7: Nachbarschaftserkennung testen

Aktion

1. Trennen Sie ein beliebiges SIMOCODE-Grundgerät vom MRP-Ring.

2. Setzen Sie das SIMOCODE-Grundgerät auf Werkseinstellungen zurück (siehe \3\).

3. Schließen Sie das SIMOCODE-Grundgerät an einen freien Port des Switches außerhalb des MRP-Rings an.

4. Öffnen Sie "Online-Zugänge" ("Online access") in der Projektnavigation und wählen Sie die Schnittstelle aus, die mit dem SCALANCE-Switch verbunden ist.

5. Klicken Sie "Erreichbare Teilnehmer aktualisieren" ("Update accessible devices") und überprüfen Sie die Konfiguration.

Das SIMOCODE-Grundgerät wird als erreichbarer Teilnehmer mit der IP-Adresse 192.168.0.3 angezeigt. Dem Gerät wurde noch kein PROFINET-Gerätename zugewiesen.

6. Binden Sie das SIMOCODE-Grundgerät an derselben Stelle wieder in den MRP-Ring ein.

7. Klicken Sie erneut "Erreichbare Teilnehmer aktualisieren" ("Update accessible devices") und überprüfen Sie die Konfiguration.

Die Konfiguration wurde automatisch in das zurückgesetzte SIMOCODE-Grundgerät geladen.

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2.4 Diagnose

Sie können den Zustand des MRP-Rings an vielen Stellen im TIA Portal einsehen. Nachfolgend werden einige dieser Stellen aufgeführt.

Online & Diagnose

Öffnen Sie "Online & Diagnose" ("Online & diagnostics") des MRP-Managers (IO-Controller).

Unter "Diagnose > PROFINET-Schnittstelle [X1] > Domain > MRP-Domain" ("Diagnostics > PROFINET interface [X1] > Domains > MRP domain") wird Ihnen der Zustand des MRP-Rings angezeigt.

Abbildung 2-2: Zustand des MRP-Rings

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Diagnosepuffer

Wenn Sie eine Topologie angelegt haben, wird bei Ausfall einer Leitung oder eines Geräts eine Meldung im Diagnosepuffer des IO-Controllers erstellt.

Abbildung 2-3: Diagnosemeldung bei Fehler in der Topologie

Topologiesicht

Wenn Sie eine Topologie angelegt haben, wird der Zustand des Rings in der Topologiesicht dargestellt.

Abbildung 2-4: Diagnose des MRP-Rings über die Topologiesicht

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3 Wissenswertes

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3 Wissenswertes

3.1 Grundlagen

3.1.1 Medienredundanz (Media Redundancy Protocol)

Überblick

Um die Netzverfügbarkeit eines Industrial Ethernet-Netzwerks zu erhöhen, schließen Sie eine Linientopologie zu einer Ringtopologie zusammen.

Mindestens ein Gerät des so entstandenen Rings übernimmt dann die Rolle des Redundanzmanagers. Alle anderen Geräte im Ring sind Redundanz-Clients.

Im Redundanzmanager wird einer der beiden Ringports bei unterbrechungsfreiem Netzwerkbetrieb für normale Kommunikation blockiert, damit keine Datentelegramme kreisen. Die Ringtopologie wird somit aus Sicht der Datenübertragung zu einer Linie.

Das Standard-Medienredundanzverfahren in der SIMATIC ist MRP (Media Redundancy Protocol) mit einer Rekonfigurationszeit von typischerweise 200 ms. Es können bis zu 50 Geräte pro Ring teilnehmen.

Voraussetzung

Folgende Voraussetzungen gelten für den störungsfreien Betrieb mit dem Medienredundanzverfahren MRP:

Der Ring, in dem Sie MRP einsetzen wollen, darf nur aus Geräten bestehen, die diese Funktion unterstützen.

Bei allen Geräten im Ring muss "MRP" aktiviert sein.

Alle Geräte müssen über ihre Ringports miteinander verbunden sein.

Der Ring darf aus max. 50 Geräten bestehen.

Die Verbindungseinstellung (Übertragungsmedium/Duplex) muss für alle Ringports auf "Vollduplex" und mindestens 100 Mbit/s eingestellt sein. Andernfalls kann es zum Ausfall des Datenverkehrs kommen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Medienredundanz in der SIMATIC finden Sie im Systemhandbuch "PROFINET Systembeschreibung" unter \5\.

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3 Wissenswertes

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3.1.2 Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG konfigurieren

IO-Devices, welche die PROFINET-Funktionalität "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG" unterstützen, können getauscht werden, ohne dass ein Wechselmedium (z. B. Micro Memory Card) mit gespeichertem Gerätenamen gesteckt sein muss bzw. ohne dass der Gerätename mit dem PG zugewiesen werden muss. Das eingewechselte IO-Device erhält den Gerätenamen nicht mehr vom Wechselmedium oder vom PG, sondern vom IO-Controller.

Dazu müssen auch der IO-Controller und die benachbarten PROFINET-Geräte des ausgetauschten IO-Devices die PROFINET-Funktionalität "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG" unterstützen.

Der IO-Contoller verwendet zur Vergabe des Gerätenamens die projektierte Topologie und die von den IO-Devices ermittelten Nachbarschaftsbeziehungen.

Hinweis Alle IO-Devices, die automatisch von ihrem IO-Controller ihren Gerätenamen erhalten, müssen sich im Auslieferungszustand (zurücksetzen auf Werkseinstellungen) befinden und die Solltopologie muss mit der Isttopologie übereinstimmen.

Ist im eingetauschten IO-Device ein Wechselmedium (Micro Memory Card, C-PLUG) mit einem gültigen Gerätenamen im Modulschacht vorhanden oder war es vor dem Tausch schon einmal für priorisierten Hochlauf parametriert, wird dieses Geräte weiter seinen bereits gültig vergebenen Gerätenamen verwenden.

Weitere Informationen zur PROFINET-Funktionalität "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG" finden Sie im Systemhandbuch "PROFINET Systembeschreibung" unter \6\.

3.2 Alternative Lösungen

In diesem Aufbau kann alternativ auch der SCALANCE-Switch als MRP-Manager fungieren.

Vergeben Sie dazu die Rolle des MRP-Managers an den SCALANCE-Switch statt an den IO-Controller, wie in Tabelle 2-2 beschrieben.

Abbildung 3-1: SCALANCE-Switch als MRP-Manager

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4.1 Service und Support

Industry Online Support

Sie haben Fragen oder brauchen Unterstützung?

Über den Industry Online Support greifen Sie rund um die Uhr auf das gesamte Service und Support Know-how sowie auf unsere Dienstleistungen zu.

Der Industry Online Support ist die zentrale Adresse für Informationen zu unseren Produkten, Lösungen und Services.

Produktinformationen, Handbücher, Downloads, FAQs und Anwendungsbeispiele – alle Informationen sind mit wenigen Mausklicks erreichbar: https://support.industry.siemens.com/

Technical Support

Der Technical Support von Siemens Industry unterstützt Sie schnell und kompetent bei allen technischen Anfragen mit einer Vielzahl maßgeschneiderter Angebote – von der Basisunterstützung bis hin zu individuellen Supportverträgen.

Anfragen an den Technical Support stellen Sie per Web-Formular: www.siemens.de/industry/supportrequest

Serviceangebot

Unser Serviceangebot umfasst u. a. folgende Services:

Produkttrainings

Plant Data Services

Ersatzteilservices

Reparaturservices

Vor-Ort und Instandhaltungsservices

Retrofit- und Modernisierungsservices

Serviceprogramme und Verträge

Ausführliche Informationen zu unserem Serviceangebot finden Sie im Servicekatalog: https://support.industry.siemens.com/cs/sc

Industry Online Support App

Mit der App "Siemens Industry Online Support" erhalten Sie auch unterwegs die optimale Unterstützung. Die App ist für Apple iOS, Android und Windows Phone verfügbar. https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/sc/2067

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4.2 Links und Literatur

Tabelle 4-1

Nr. Thema

\1\ Siemens Industry Online Support

https://support.industry.siemens.com

\2\ Link auf den Beitrag

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109742280

\3\ Systemhandbuch SIMOCODE pro PROFINET

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/61896631

\4\ Anwendungsbeispiel "Konfiguration einer Ring-Topologie auf Basis von MRP"

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109739614

\5\ Systemhandbuch "PROFINET Systembeschreibung"

Kapitel "Medienredundanz"

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/19292127/40375993611

\6\ Systemhandbuch "PROFINET Systembeschreibung"

Kapitel "Gerätetausch ohne Wechselmedium/PG"

https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/19292127/11975129099

4.3 Änderungsdokumentation

Tabelle 4-2

Version Datum Änderung

V1.0 01/2017 Erste Ausgabe