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Auffüllbare lunchboxen und becher vermeiden abfallberge

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Page 1: Auffüllbare lunchboxen und becher vermeiden abfallberge

Auffüllbare Lunchboxen und Becher vermeiden Abfallberge

Zu viel Abfall schadet der Umwelt. Dieses Problem möchte das Projekt Refiller-

Community eindämmen, indem die Menschen Essen und Getränke in

wiederverwendbaren Boxen und Bechern mitnehmen können. In Bern und Basel gibt

es bereits solche Take-Aways, die mit dem Verein Refiller zusammenarbeiten.

„Kein Abfall ist immer besser. Vermeiden, reduzieren und nachfüllen sind der Weg.“

Dies ist das Motto des Vereins Refiller, den es seit 2011 gibt und der das Projekt

Refiller-Community ins Leben gerufen hat. Diese Community beinhaltet Take-Aways,

die refiller-friendly sind. Um sich mit diesem Ausdruck schmücken zu dürfen, muss

man Abfall vermeiden wollen und eine Refiller-Alternative anbieten. „Die Anbieter

müssen aber nicht auf Einweg-Verpackungen verzichten“, sagt João Almeida, Leiter

des Projektes. Viel zentraler sei es, dass Kunden die Möglichkeit haben, Lunchboxen

statt Einweg-Plastikbehälter zu erhalten und diese täglich nachfüllen können. Wer mit

einer Refiller-Box oder Becher ins Take-Away geht, erhält einen Rabatt auf das Essen

und die Getränke. Refiller vermeidet somit Plastikflaschen, Kartonbecher, Wegwerf-

Plastikbehälter sowie Wegwerf-Plastikbesteck. Die Take-Aways, die nachfüllen,

können Vereinsmitglieder werden, wenn sie Teil der Refiller-Community werden

möchten. Die Reaktionen auf das Projekt zeigen, die Mehrheit der Menschen steht

hinter der Idee. Ebenfalls sind Städte und Gemeinden am Projekt interessiert, da

durch Nachfüllen Littering eingedämmt wird. Trotzdem sind auch noch skeptische

Stimmen im Umlauf. „Nachfüllen statt wegwerfen bedeutet mehr Aufwand. Die Boxen

oder Becher muss man zu Hause oder im Büro abwaschen“, sagt Almeida. Diese

Gewohnheit sei noch nicht in grossem Ausmass in den Köpfen der Bevölkerung

vorhanden.

Ivan Steve Hofer bringt seine Lunchbox.

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Refiller-friendly Take-Aways bereits in Bern und Basel

Das erste offizielle Refiller-Take-Away ist das Bistro Prima Luna in Bern. Vor Ort kann

man auch gleich Lunchboxen und Becher kaufen. Die Idee, ein Take-Away Netzwerk

zu gründen, entstand bereits im Oktober 2010, die Zusammenarbeit mit Prima Luna

erst im Mai 2012. „Wir wollten damals schon ein Netzwerk mit abfallfreien Take-Aways

gründen, hatten aber noch nicht die nötige Erfahrung“, sagt Almeida. Durch einen

Freund ist er nun auf Prima Luna aufmerksam geworden. Aber nicht nur in Bern

haben die Konsumenten die Möglichkeit des Nachfüllens. Das Kaffee-Mobil in Basel

bietet nebst Kaffee auch andere Getränke nachgefüllt an. Ebenso ist vorgesehen, die

Universität Basel refiller-friendly umzuwandeln. Weitere Take-Aways und Läden sind

auch für Zürich geplant, immer mit dem gleichen Ziel, die schädlichen Einflüsse, durch

unnötigen Abfall, auf die Umwelt einzudämmen. Zudem war Refiller am Musikfestival

„Das Festival“ (8.-12. August 2012) in Schaffhausen vor Ort präsent.

Rabatte auf Essen und Getränke im Take-Away Prima Luna.

Von der Messe zum Verein

Die Idee von Refiller ist an der EUforIA-Veranstaltung „ELAYS“ vom Oktober 2010 in

Genf entstanden. Die Veranstaltung behandelt die Thematik, Probleme der

Gesellschaft selber anzupacken. EUforIA steht für Europeans United for Informed

Action. Almeida, der Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung studiert hat, lernte an

dieser Messe Stefanie Derungs kennen. Beide konnten nicht verstehen, wieso zum

Essen oder schnell etwas trinken immer so viel Abfall entstehen muss. Deshalb

gründeten sie Refiller. Der Verein zählt insgesamt sechs feste Mitarbeiter, die

hauptsächlich ehrenamtlich arbeiten. Alle arbeiten daneben in den Bereichen

Landwirtschaft, Lebensmittel und nachhaltige Entwicklung. Ziel des Projektes ist es,

dass die Gesellschaft künftig weniger Abfall produziert und dass die Produkte und

Materialien eine längere Lebensdauer haben.

Luzia Zollinger

Dieser Bericht ist im Rahmen des Eurodesk-Schreibwettbewerbs 2012 entstanden.