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Aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer -Universitätsklinik- der Ruhr-Universität Bochum Komm. Direktor: PD Dr. med. André Gottschalk, MBA Atemwegssicherung mit der Intubationslarynxmaske während perkutaner Dilatationstracheotomie: eine Beobachtungsstudie Inaugural - Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Nils Grote aus Detmold 2011

Aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin · Sie nimmt direkt über der Trachea die vom Isthmus der Schilddrüse kommende Vena thyroidea inferior auf. Die anatomischen

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Aus der

Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin

und Schmerztherapie

des Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer

-Universitätsklinik-

der Ruhr-Universität Bochum

Komm. Direktor: PD Dr. med. André Gottschalk, MBA

Atemwegssicherung mit der Intubationslarynxmaske

während perkutaner Dilatationstracheotomie:

eine Beobachtungsstudie

Inaugural - Dissertation

zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizin

einer

Hohen Medizinischen Fakultät

der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von

Nils Grote

aus Detmold

2011

Dekan: Prof. Dr. med. Klaus T. Überla

Referent: PD Dr. med. André Gottschalk, MBA

Koreferent: PD Dr. med. Andreas Prengel

Tag der mündlichen Prüfung: 19.04.2012

Meinen Eltern und

Katharina

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung……………………………………………………………... 61.1 Geschichte der Tracheotomie……………………………………….. 6

1.2 Indikation zur Anlage eines Tracheostomas……………………….. 8

1.3 Perkutane Verfahren zur Dilatationstracheotomie……………….... 9

1.4 Anatomische Grundlagen……………………………………………. 9

1.5 Atemwegsmanagement………………………………………………. 13

1.6 Beatmung während Dilatationstracheotomie………………………. 15

1.7 Vorteile der Tracheotomie……………………………………………. 16

1.8 Nosokomiale Infektionen…………………………………………….. 17

1.9 Atemphysiologie………………………………………………………. 17

1.10 Komplikationen der Dilatationstracheotomie………………………. 18

2 Hypothese……………………………………………………………. 212.1 Verwendung der Intubationslarynxmaske…………………………. 21

3 Methodik………………………………………………………………. 223.1 Hintergrund……………………………………………………………. 22

3.2 Studiendesign………………………………………………............... 24

3.3 Indikationsstellung……………………………………………………. 26

3.4 Kontraindikationen zur Anlage eines Tracheostomas…………….. 26

3.5 Durchführung der perkutanen Dilatationstracheotomie…………... 27

3.6 Dilatationstracheotomie nach Griggs..……………………………... 29

4 Ergebnisse……………………………………………………………. 38

5 Diskussion……………………………………………………………. 425.1 Methodenkritik…………………………………………………………. 42

5.2 Perkutane Dilatationstracheotomie mit Intubationslarynxmaske… 43

1

6 Schlussfolgerung…………………………………………............... 47

7 Zusammenfassung………………………………………………….. 48

8 Literaturverzeichnis…………………………………………………. 50

9 Quellenverzeichnis...................................................................... 59

10 Danksagung

11 Lebenslauf

2

Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen

AMV: Atemminutenvolumen

ARDS: Adult Respiratory Distress Syndrom, Atemnotsyndrom des

Erwachsenen

ETT: Endotrachealtubus

FiO2: Inspiratorische Sauerstoffkonzentration

ILM: Intubationslarynxmaske

Lig.: Ligamentum

Ligg.: Ligamenti

LMA: Larynxmaske

L/Min.: Liter pro Minute

MAP: Mittlerer arterieller Blutdruck

mbar: Millibar

PDT: Perkutane Dilatationstracheotomie

SaO2: arterielle Sauerstoffsättigung

3

Verzeichnis der Tabellen

Seite

Tab. 1: Nachteile der translaryngealen Intubation bei der

Langzeitbeatmung…………………………………………………... 16

Tab. 2: Indikationen für eine Tracheotomie beim

Intensivpatienten.……………………………………………………. 26

Tab. 3: Kontraindikationen für eine perkutane

Dilatationstracheotomie..……………………………………..…….. 27

Tab. 4: Kontraindikationen durch schwierige anatomische

Bedingungen..………………………….…………………………….. 27

Tab. 5: Hämodynamische Parameter………………………………….….... 39

Tab. 6: Beurteilung der einzelnen Schritte während PDT über

ILM.……………………………………………………………………. 41

4

Verzeichnis der Abbildungen

Seite

Abb. 1: Anatomie der Halsregion…………………………………………….. 12

Abb. 2: Tubuspositionierung zur perkutanen Dilatationstracheotomie…... 14

Abb. 3: Tracheale Blutung, fiberoptischer Blick auf die Hauptkarina…..... 18

Abb. 4: Knorpelspangenbruch……………………………………………….. 19

Abb. 5: Hinterwandpunktion…………………………………………………. 19

Abb. 6: Palpation der Halsregion....................................…………............ 30

Abb. 7: Punktion der Trachea................................................................... 30

Abb. 8: Einführen des Seldingerdrahtes nach Tracheapunktion.............. 31

Abb. 9: Bronchoskopische Platzierung des Seldingerdrahtes.................. 31

Abb. 10: Quere Hautinzision mit dem Skalpell.......................................... 32

Abb. 11: Einfädeln des Vordilatators......................................................... 32

Abb. 12: Vordilatation des prätrachealen Gewebes.................................. 33

Abb. 13: Auffädeln der Dilatationszange................................................... 33

Abb. 14: Kompression des Stomas.......................................................... 34

Abb. 15: Einführen der Dilatationszange.................................................. 34

Abb. 16: Dilatation des Stomas mit der Dilatationszange......................... 35

Abb. 17: Einführen der Trachealkanüle.................................................... 35

Abb. 18: Entfernen des Obturators........................................................... 36

Abb. 19: Bronchoskopie über das Tracheostoma..................................... 36

Abb. 20: Konnektion des Beatmungsgerätes........................................... 37

Abb. 21: Beatmungsqualität über ILM während PDT……………………... 40

5

1 Einleitung

In der modernen Intensivmedizin stellt die perkutane Dilatationstracheotomie

(PDT) ein häufig durchgeführtes Verfahren im Atemwegsmanagement bei

langzeitbeatmeten Patienten dar. Eine besondere Herausforderung ist dabei

die Sicherung des Atemweges während der Tracheotomie, da es zu

erschwerter Ventilation, Atemwegsverlegung, akzidenteller Extubation, aber

auch zur Beschädigung des Endotrachealtubus und des Bronchoskopes

kommen kann [9, 16, 34, 39, 43, 56, 68, 72, 73].

1.1 Geschichte der Tracheotomie

Die Tracheotomie ist einer der bekanntesten und ältesten lebensrettenden

Eingriffe in der Medizingeschichte. Die Einführung der perkutanen

Dilatationstracheotomie (PDT) durch Ciaglia 1985 hat die Diskussion um

diesen Eingriff erneut entfacht [11, 15].

Allgemein hatte sich durchgesetzt, dass der Eingriff der Tracheotomie

vorwiegend vom Hals-Nasen-Ohrenarzt und vom Mund-Kiefer-

Gesichtschirurgen durchgeführt wurde [11].

Die wesentlichen Impulse zur Vereinfachung der Tracheotomie kamen von

den Intensivmedizinern [8, 40, 55], die damit auch der Forderung nach einer

großzügigeren und damit vor allem frühzeitigeren Tracheotomie zur

Vermeidung von Ventilations- und Stenosekomplikationen im Rahmen der

Langzeitintuabtion und Langzeitbeatmung entgegenkommen wollten [7, 9,

16, 38].

Dies führte letztlich zur Entwicklung der perkutanen Dilatationstracheotomie

[5, 38].

6

Das Verfahren der Tracheotomie zur Etablierung eines sicheren Atemweges

ist nicht neu, denn bereits im Mittelalter war die operative Eröffnung der

Trachea eine angestrebte Methode zur Sicherung der Atemwege [11].

Tatsächlich fehlt in der Medizingeschichte eine genaue Beschreibung der

klassischen operativen Tracheotomie bis weit in das 19. Jahrhundert hinein.

Trendelenburg beschrieb 1870 als erster die Verwendung eines

Tracheotomietubus mit Cuff [67]. Durch die Entwicklungen von Trousseau,

der die noch heute gebräuchliche Trachealkanüle in ihrer Grundkonstruktion

entwickelte, wurde die operative Tracheotomie zum Routineeingriff [37].

Heute ist in der Intensivmedizin ein starker Trend weg von der

konventionellen, operativen Tracheotomie hin zur bettseitigen, perkutanen

Tracheotomie feststellbar, der vor allem mit den Argumenten weniger invasiv,

komplikationsärmer, schneller, kostengünstiger, hygienischer und

komfortabler diskutiert wird [5, 20, 38, 39, 40, 46, 57, 58].

Perkutane Verfahren zur Tracheotomie wurden in der medizinischen Neuzeit

erstmals 1956 von Shelden publiziert [35], sind aber wegen erheblicher

Komplikationen schnell wieder verlassen worden. Toy und Weinstein

berichteten 1969 über ein perkutanes Tracheotomieverfahren anhand von

100 Patienten, dennoch setzte sich das Verfahren nicht durch [65, 66].

Erst das Verfahren nach Ciaglia konnte sich weltweit etablieren und hat

später Modifikationen erfahren, die als Rapitrach- und Guide-Wire-Dilatating-

Forceps (GWDF)-Technik (Methode nach Griggs) bekannt wurden. Als

neueste Entwicklung wurde von Fantoni 1993 die translaryngeale

Tracheotomie eingeführt [2, 15, 24, 28, 29].

7

1.2 Indikation zur Anlage eines Tracheostomas

Viele Patienten auf Intensivstationen müssen auf Grund ihrer Erkrankung

oder Verletzung über einen längeren Zeitraum künstlich beatmet werden. Zur

Erleichterung der Entwöhnung vom Beatmungsgerät, zur besseren

Versorgung und Pflege des Patienten und zur Verringerung von durch die

künstliche Beatmung induzierten Trachealschäden werden in Deutschland

pro Jahr ungefähr 20.000 perkutane Dilatationstracheotomien durchgeführt

[63, 72, 74].

Die Indikation zur Tracheotomie ergibt sich beim Intensivpatienten

hauptsächlich aus der Notwendigkeit einer längeren Beatmung. So empfahl

der American College of Chest Physician`s Council on Critical Care eine

Tracheotomie, wenn am 7. Behandlungstag eine Entwöhnung vom

Respirator und eine Extubation nicht unmittelbar absehbar war [9, 16, 31, 32,

70].

Gelegentlich sind aber auch klassische Indikationen wie akute Obstruktion

der Atemwege, Verletzungen oder Tumoren im Kehlkopf- und Mundbereich

der Grund für eine Tracheotomie.

Auf Grund einer deutlich höheren Komplikationsrate bei Kindern und einer

geringeren Komplikationsrate der translaryngealen Intubation wird die

Indikation zur Tracheotomie in dieser Altersgruppe sehr zurückhaltend

gestellt [61].

8

1.3 Perkutane Verfahren zur Dilatationstracheotomie

Den verschiedenen Verfahren der bettseitigen perkutanen

Dilatationstracheotomie (PDT) ist gemeinsam, dass unter bronchoskopischer

Kontrolle die Trachea unter Sicht punktiert, ein Seldinger-Führungsdraht

eingelegt und im weiteren Verlauf durch unterschiedliche Operationsschritte

die Trachealkanüle eingelegt wird [5]. Für diese Schritte ist eine gute

Übersicht in der Trachea sowohl zur Verhinderung einer Verletzung der

Tracheahinterwand als auch für eine korrekte Bestimmung von Einstichstelle

und Lage der Trachealkanüle von entscheidender Bedeutung [45].

1.4 Anatomische Grundlagen

Der ventrale Halsbereich wird durch die medial gelegene Prominentia

laryngea (Adamsapfel), die lateral hervortretenden Musculi

sternocleidomastoidei und das über dem Manubrium sterni gelegene

Jugulum geprägt. Unter der relativ dünnen Haut des Halses befindet sich der

auf der oberflächlichen Halsfaszie gelegene Platysma. Unter dem mittleren

Blatt der Halsfaszie im Spatium praetracheale befinden sich der

Schilddrüsenisthmus, Venengeflechte, die Vena thyreoidea inferior und der

Truncus brachiocephalicus. Der Schilddrüsenisthmus ist etwa 1,5 – 2 cm

breit, 0,5 – 1,5 cm dick und liegt meist auf der zweiten bis vierten

Trachealspange (Abb. 1).

Der Kehlkopf ist in Höhe des 3. bis 6. Halswirbels gelegen. Die mediane

Prominentia laryngea, gebildet durch den Schildknorpel, ist ein wichtiger

äußerer Orientierungspunkt bei der Durchführung einer Tracheotomie.

Unterhalb des Schildknorpels befindet sich der Ringknorpel, welcher mit dem

Unterrand des Schildknorpels durch das Lig. cricothyreoideum verbunden

wird.

9

Die Durchtrennung des Lig. cricothyreoideum (Koniotomie) ist als eine Form

der Laryngotomie zur Eröffnung der Luftwege im Notfall geeignet.

Die sich an den Kehlkopf anschließende Trachea beginnt in der Höhe des 6.

Halswirbelkörpers und reicht bis in die Höhe des 4. Brustwirbels um sich hier

in einen rechten und linken Hauptbronchus zu teilen (Carina).

Die Länge der Trachea beträgt beim Erwachsenen zwischen 9 und 15 cm, ihr

Durchmesser zwischen 1,5 und 2,7 cm. Ventral und an den Seiten ist die

röhrenförmige Trachea durch die Knorpelspangen von fester Konsistenz. Die

Anzahl der Knorpelspangen schwankt zwischen 16 und 20. Es handelt sich

um Knorpelbögen, die ca. 2/3 eines Kreises einnehmen und dorsal eine

Lücke offen lassen.

Die erste, oft breitere Trachealspange verschmilzt gelegentlich mehr oder

weniger mit dem Ringknorpel oder der zweiten Trachealspange.

Während die einzelnen Trachealspangen ventral durch die Ligg. anularia

trachealia miteinander verbunden sind, wird der dorsale nicht knorpelige,

häutige Teil der Tracheawand durch die Pars membranacea tracheae

gebildet. Die Pars membranacea liegt unmittelbar ventral des Oesophagus.

Durch sie und die ventrale Wand des Oesophagus werden beide Hohlorgane

nur durch eine 2 – 4 mm dünne Schicht getrennt.

In Höhe des Lig. cricothyreoideum beträgt der Abstand zwischen Haut und

Kehlkopflumen nur wenige Millimeter. Im Jugulum hingegen ist durch die

weiter dorsale Lage der Trachea und z. T. erheblich ausgebildete

Halsweichteile mit einem Abstand zwischen Haut und Tracheallumen

zwischen 1,5 und 10 cm zu rechnen.

In der ventralen Halsregion befinden sich verschiedene relativ variabel

verlaufende, teilweise größere venöse und arterielle Gefäße (Abb.1).

Die oberflächlich gelegene Vena jugularis anterior beider Seiten kann relativ

großkalibrig sein und teilweise im medialen Halsbereich verlaufen.

10

Die Vena jugularis interna beider Seiten ist lateral der entsprechenden Arteria

carotis communis gelegen, welche sich im unteren Halsbereich 1,5 – 2,5 cm

lateral der Trachea befindet.

Unmittelbar im Bereich des Jugulums können sich zwei große Gefäße

befinden. Der Truncus brachiocephalicus, das größte dem Aortenbogen

entspringende Gefäß, geht vor der rechten Hälfte der Trachea nach kranial

und lateral um sich in die Arteria carotis communis dextra und die Arteria

subclavia dextra zu teilen. Die Arteria thyroidea ima, in 10% vorhanden,

kommt aus dem Truncus brachiocephalicus oder dem Arcus aortae und

verläuft ventral der Luftröhre nach kranial zur Schilddrüse.

Die Vena brachiocephalica sinistra (Vena anonyma sinistra) kreuzt die

Trachea in der Regel unmittelbar unterhalb des Sternumoberrandes um in

die obere Hohlvene zu münden. Sie nimmt direkt über der Trachea die vom

Isthmus der Schilddrüse kommende Vena thyroidea inferior auf.

Die anatomischen Beziehungen im Halsbereich können nach stattgehabten

Operationen (Strumektomie, Neck dissektion) und Gefäßfehlpunktionen, z. B.

nach Anlage eines Zentralvenenkatheters über die V. jugularis interna,

erheblich verändert sein. Aber auch verschiedene Erkrankungen wie

Hyperthyreose, Struma, Adipositas u. ä. können zu erheblichen

Veränderungen in der Anatomie der Halsregion führen.

Dies betrifft insbesondere die mittige Lage der Trachea und die veränderte

Lage der großen Halsgefäße.

11

Abb. 1 (Quelle s. S. 59): Anatomie der Halsregion (Sicht von ventral):

1) Schildknorpel, 2) Ringknorpel, 3) Lig. cricothyreoideum, 4) Schilddrüse, 5)

erste Trachealspange, 6) A. carotis communis sinistra, 7) Aortenbogen, 8)

Truncus brachiocephalicus, 9) Vena brachiocephalica sinistra (Vena

anonyma sinistra), 10) Vena brachiocephalica dextra, 11) Vena jugularis

interna dextra

12

1.5 Atemwegsmanagement

Bei den perkutanen Tracheotomieverfahren sind hinsichtlich des

Atemwegsmanagements wesentliche Unterschiede im Vergleich zur

operativen Tracheotomie zu beachten [18, 25, 38, 43, 48].

Um mögliche Komplikationen und Risiken bei der perkutanen

Dilatationstracheotomie zu minimieren, sind Kenntnisse der Prinzipien des

Atemwegsmanagements sowie Kenntnisse der anatomischen Grundlagen

und Beziehungen in der Halsregion unverzichtbar.

Bei allen Methoden zur Freihaltung und Sicherung der Atemwege während

der perkutanen Dilatationstracheotomie müssen die entsprechenden

Instrumente so platziert werden, dass eine problemlose Punktion der

Trachea im Bereich zwischen erster und zweiter oder zwischen zweiter und

dritter Trachealspange gelingt.

Beim "klassischen" Vorgehen der perkutanen Dilatationstracheotomie über

Endotrachealtubus wird der Endotrachealtubus so weit zurückgezogen, bis

eine problemlose Sicht in die Trachea und die sichere Punktion der Trachea

möglich ist. Die Cuffblockung des Endotrachealtubus muss dabei in der

Stimmbandebene platziert werden (Abb. 2). Diese Positionierung stellt

wegen der Gefahr der Dislokation des Endotrachealtubus keinen sicheren

Aspirationsschutz dar und erfordert zur Sicherung des Endotrachealtubus

eine weitere Assistenzperson [21, 43, 45, 56].

Weiterhin kann jederzeit auf Grund schlechter Ventilation, Dislokation oder

drohender Aspiration eine Neuplatzierung des Endotrachealtubus oder sogar

eine Umintubation notwendig sein [18, 43, 45].

13

Grundsätzlich sollte man sich präoperativ mittels direkter Laryngoskopie von

der Möglichkeit einer problemlosen Reintubation überzeugen, und sich einen

Überblick über die Anatomie von Pharynx und Larynx machen, bevor die

Lage des Endotrachealtubus verändert oder dieser zur Platzierung der

Intubationslarynxmaske enfernt wird.

Die Rate an Früh- und Spätkomplikationen sinkt, wenn der Operateur über

ausreichende Erfahrung in der Anwendung der jeweiligen Methode der

perkutanen Dilatationstracheotomie verfügt [18, 50, 64, 69].

Abb. 2 (Quelle s. S. 59): Tubuspositionierung zur perkutanen

Dilatationstracheotomie; Platzierung des Tubuscuffs in der Stimmbandebene;

Lage des Bronchoskops unmittelbar am Ende des Endotrachealtubus in

Höhe des Punktionsortes

14

1.6 Beatmung während Dilatationstracheotomie

Im Regelfall wird bei allen Verfahren zur perkutanen Dilatationstracheotomie

über den einliegenden Endotrachealtubus (ETT) bronchoskopiert und

beatmet (Abb. 2) [1, 56, 68, 72].

Dieses Verfahren hat aus unserer eigenen Erfahrung verschiedene

Nachteile. Die Beatmung ist nur eingeschränkt möglich, da zum einen das

Bronchoskop das Tubuslumen erheblich einengt –ein Bronchoskop mit einem

Außendurchmesser von 5mm engt das Lumen eines Endotrachealtubus mit

einem Innendurchmesser von 7mm um über 50% ein - zum anderen entsteht

nach Entblocken des Tubuscuffs vor dem notwendigen Zurückziehen des

Tubus eine nicht unerhebliche Leckage [1, 34, 43, 73].

Um freie Sicht auf die Punktionsstelle zu haben, die zwischen der ersten und

dritten Trachealspange liegt, muss der Endotrachealtubus bis auf Höhe des

Schildknorpels zurückgezogen werden und kommt mit dem Tubuscuff in

Höhe der Stimmritze zum Liegen (Abb. 2).

Zur Manipulation am Tubus und zur Sicherung des Atemweges ist eine

weitere Assistenzperson erforderlich, dennoch besteht die Gefahr der

akzidentellen Extubation [1, 18, 43, 56].

Fehlpunktionen während der perkutanen Dilatationstracheotomie können zu

Verletzungen der Halsweichteile und damit zu erheblichen Komplikationen im

Operationsverlauf (Gefäß- und Nervenverletzungen, Blutungen, Hämatome)

führen. Akzidentelle Punktionen von Tubuscuff und/oder Endotrachealtubus

können zu erheblichen Beatmungsschwierigkeiten mit Leckagen,

Hypoventilationen und Hypoxien führen [18, 34, 72, 73].

Aber auch bei erfolgreicher Punktion der Trachea kann es zu Fehlpunktionen

mit Beschädigungen des Endotrachealtubus mitsamt Tubuscuff sowie

akzidentelle Beschädigungen des einliegenden Bronchoskops durch den

Endotrachealtubus oder frei liegend im Trachealumen kommen [39, 43].

15

Unsere eigenen Erfahrungen zeigen ein bis zwei beschädigte Brochoskope

pro 100 perkutane Dilatationstracheotomien.

1.7 Vorteile der Tracheotomie

Zu den Vorteilen einer Tracheotomie im Vergleich zur translaryngealen

Intubation gehören neben dem geringeren Analgosedierungsbedarf des

Patienten, der bessere Patientenkomfort vor allem im Hinblick auf die

verbesserte orale Nahrungsaufnahme und Mundhygiene, die Möglichkeiten

der Kommunikation und der Mobilisation und damit eine deutlich höhere Rate

an erfolgreichem Weaning (Tab. 4), [9, 16, 27, 51].

Es kommt zu einer Verkürzung der Beatmungsdauer und der Liegezeiten auf

der Intensivstation und damit zu einer deutlichen Kostenreduktion [5, 46, 51].

Tab. 1: Nachteile der translaryngealen Intubation bei der Langzeitbeatmung

Größerer Sedierungsbedarf / Immobilisation des PatientenKehlkopfläsionenSubglottische StenosenTraumatisierung von Nase und Rachen (wiederholte Intubationen)Sinusitiden (nasale Intubation)Erschwerte bis unmögliche orale Nahrungsaufnahme Erschwerte MundpflegeEingeschränkte Kommunikationsfähigkeit des PatientenSchwierigere endobronchiale ToiletteHöhere Atemarbeit bei Spontanatmung (Weaning)

16

1.8 Nosokomiale Infektionen

Pneumonien gehören zu den meisten im Krankenhaus erworbenen

Infektionen [14]. Besonders betroffen sind beatmete Patienten [3, 14, 47].

Allerdings stellt sich ein vermindertes Risiko für das Auftreten einer

beatmungsassoziierten Pneumonien bei tracheotomierten Patienten mit

Trachealkanüle im Vergleich zur Tubusbeatmungen dar. Es kommt zwar zu

einer höheren Kolonisationsrate der oberen Atemwege bei tracheotomierten

Patienten, die Pneumonierate ist jedoch geringer [16, 22, 23, 33, 47].

Außerdem ist die Drainage und Belüftung der Nasennebenhöhlen besser und

führt darüber auch zu einer geringeren Rate an Infektionen im Vergleich zur

nasalen Intubation [54].

1.9 Atemphysiologie

Ein Endotrachealtubus bietet auf Grund seiner Länge einen erhöhten

Atemwegswiderstand. Die physiologische Atemarbeit ist erst bei einem

Endotrachealtubus mit mindestens 9,5 mm Innendurchmesser gegeben, bei

einer Trachealkanüle bereits bei einem Innendurchmesser von 8,0 mm, da

die Trachealkanüle deutlich kürzer ist als ein Endotrachealtubus [51].

Durch eine Tracheotomie kann bei einer Langzeitbeatmung das Problem des

erhöhten Atemwegswiderstand und der damit verbundenen Mehrarbeit des

Patienten umgangen werden.

17

1.10 Komplikationen der Dilatationstracheotomie

Neben Komplikationen wie Blutungen, Trachealverletzungen, Pneumothorax,

Emphysem und Infektionen, die bei jeder Art der Tracheotomie auftreten

können, existieren einige für die perkutane Dilatationstracheotomie typische

bzw. häufiger auftretende Probleme (Abb. 3, 4 und 5) [6, 18, 26, 34].

Abb. 3 (Quelle s. S. 59): Tracheale Blutung, fiberoptischer Blick auf die

Hauptkarina

Bei der Dilatation des prätrachealen Gewebes aber auch bei der initialen

perkutanen Punktion der Trachea kann es zu nicht unerheblichen Blutungen

in das Trachealumen kommen, die die Übersicht deutlich einschränken und

in Ausnahmefällen zu einem Abbruch der Operation führen können [6, 18,

34].

Da es sich bei der perkutanen Dilatationstracheotomie in der Regel um einen

elektiven Eingriff handelt, der auch um einige Tagen verschoben werden

kann, sollten vorhandene Gerinnungsstörungen vor dem Eingriff

ausgeglichen werden. Bei persistierenden Gerinnungsstörungen sollte auf

das Verfahren verzichtet werden [34].

18

Abb. 4 (Quelle s. S. 59): Knorpelspangenbruch; Fraktur der zweiten

Knorpelspange nach Einführen der Trachealkanüle

Abhängig vom Punktionsort und von den anatomischen Verhältnissen kann

es bei allen Verfahren der perkutanen Dilatationstracheotomie, aber auch bei

der operativen Tracheotomie, zu Brüchen der Knorpelspangen kommen [6,

18].

Abb. 5 (Quelle s. S. 59): Hinterwandpunktion, Punktion der trachealen

Hinterwand (Pars membranacea) mit der Punktionskanüle

19

Bei der Punktion der Trachea kann es zu einer akzidentellen Punktion der

Tracheahinterwand kommen [6, 18]. In der Regel bleibt diese Komplikation

folgenlos, da es sich um eine dünne Punktionskanüle handelt. Eine tracheo-

ösophageale Fistelbildung ist sehr selten.

Schwierige anatomische Bedingungen, Nichtbeachtung von

Kontraindikationen und Fehler im Atemwegsmanagement können zu

lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Übergewichtige Patienten sind

dabei besonders gefährdet [26].

Insgesamt ist die Rate relevanter und lebensbedrohlicher Komplikationen bei

allen Verfahren der perkutanen Dilatationstracheotomie gering [12, 18, 34].

20

2 Hypothese

2.1 Verwendung der Intubationslarynxmaske

Anstelle des klassischen Endotrachealtubus benutzten wir für die

Dilatationstracheotomie die Intubationslarynxmaske. Auf diese Weise konnte

eine zügige Reintubation über die Intubationslarynxmaske in

Notfallsituationen gewährleistet werden [10, 56, 60].

Das Innenlumen der Intubationslarynxmaske ist so groß, dass ein

Bronchoskop darin keine relevante Obstruktion verursacht [10]. Auch lässt

sich das Bronchoskop in Höhe der Glottis platzieren, wodurch eine exzellente

Übersicht in der Trachea besteht [72]. Der Atemweg ist auch ohne

Hilfsperson sicher fixiert [1, 4, 6, 41, 43, 56, 68, 71]. Darüber hinaus liegt das

Bronchoskop in sicherer Entfernung von der Punktionsstelle [30].

Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu zeigen, dass die Verwendung der

Intubationslarynxmaske zur Atemwegssicherung während der perkutanen

Dilatationstracheotomie eine sichere Alternative zum Endotrachealtubus

darstellt.

21

3 Methodik

3.1 Hintergrund

Die vorliegende Studie wurde von der Ethikkommission der Ruhr-Universität

Bochum bewilligt.

In vorangegangenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die

Verwendung der Intubationslarynxmaske bei der perkutanen

Dilatationtracheotomie die Häufigkeit von Komplikationen deutlich reduziert

und die Sicherheit für den Patienten erhöht [13, 42].

Auf Grund des nachgewiesenen Nutzens besteht für den Patienten kein

erhöhtes Risiko durch das veränderte Verfahren. Auf eine studienbezogene

Patientenaufklärung und – einwilligung wurde daher verzichtet.

Das Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer ist eine

Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum mit 485 Betten. Als

Krankenhaus der Maximalversorgung sind die Abteilungen für Chirurgie und

Transplantationschirurgie, Unfallchirurgie, Neurochirurgie, Mund -, Kiefer -

und Gesichtschirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Radiologie und

Nuklearmedizin, Augenheilkunde, Innere Medizin, Hämatologie und

Onkologie, Stammzelltransplantation, Neurologie, Anästhesiologie,

Intensivmedizin und Schmerztherapie beherbergt.

Die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie leitet die

Interdisziplinäre Operative Intensivstation des Hauses mit 20 Betten.

Daneben betreiben die Medizinische Klinik und die Klinik für Neurologie die

gemeinsame, konservative Medizinisch-Neurologische Intensivstation mit 11

Betten sowie eine Stroke-Unit mit 5 Betten.

22

Auf der Interdisziplinären Operativen Intensivstation werden vornehmlich

Patienten der Kliniken für Chirurgie und Unfallchirurgie, der Klinik für

Neurochirurgie sowie der Klinik für Mund -, Kiefer - und Gesichtschirurgie

behandelt.

Auf Grund des zunehmenden Alters der Patienten mit den individuellen Vor -

und Begleiterkrankungen werden auch zunehmend internistische

Krankheitsbilder behandelt.

Die Schwerpunkte liegen in der Versorgung polytraumatisierter Patienten,

Patienten mit Lungenversagen und ARDS, in der Therapie des Schädel-Hirn-

Traumas mit operativen und konservativen Therapiestrategien sowie der

Überwachung und Therapie postoperativer Patienten. Alle gängigen

intensivmedizinischen Behandlungsverfahren kommen zum Einsatz.

Hierzu gehören auch das Weaning und die Versorgung langzeitbeatmeter

Patienten mit einem Tracheostoma.

Zur Anwendung kommen bei der Tracheostomanlage klassische Verfahren

wie die operative Tracheotomie durch die Klinik für Mund -, Kiefer - und

Gesichtschirurgie im Rahmen der operativen Versorgung von Tumoren im

Mund- und Halsbereich.

Im Vordergrund jedoch steht die bettseitige Anlage eines Tracheostomas

mittels perkutaner Dilatationstracheotomie [41, 51, 62, 68, 73].

Auf Grund der hohen Anzahl von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma,

intrakraniellen Tumoren und intrakraniellen Blutungen und der damit häufig

verbundenen Notwendigkeit zur Langzeitbeatmung ist das Verfahren der

perkutanen Dilatationstracheotomie zur Standardtherapie bei

langzeitbeatmeten Patienten auf der Interdisziplinären Operativen

Intensivstation geworden [72].

23

3.2 Studiendesign

In den Jahren 2005 und 2006 wurden auf der Interdisziplinären Operativen

Intensivstation 86 Patienten durch die bettseitige, perkutane

Dilatationstracheotomie mit einem Tracheostoma versorgt. Hierbei kam

vornehmlich das Verfahren nach Griggs et al. zur Anwendung [28].

Dabei benutzten wir in der vorliegenden Beobachtungsstudie zur Sicherung

des Atemweges während der perkutanen Dilatationstracheotomie und zur

fiberoptischen Kontrolle des Operationsverlaufes anstelle des

Endotrachealtubus eine Intubationslarynxmaske [1, 19].

Die Umstellung von der Beatmung durch einen Endotrachealtubus auf die

Intubationslarynxmaske zur perkutanen Dilatationstracheotomie erfolgte im

Juni 2002.

Nach einer Einarbeitungsphase wurde während jeder perkutanen

Dilatationstracheotomie sowohl vom Operateur als auch durch den

bronchoskopierenden Arzt eine standardisierte Einschätzung im Hinblick auf

die Praktikabilität der perkutanen Dilatationstracheotomie mit der

Intubationslaynxmaske in einer Ratingskala vorgenommen [10, 59].

Beurteilt wurde das Einführen der Intubationslarynxmaske, die Beatmung

über die Intubationslarynxmaske, die Einsehbarkeit und Passierbarkeit der

Glottis mit dem Bronchoskop durch die Intubationslarynxmaske sowie die

Übersicht mit dem Bronchoskop in der Trachea während der perkutanen

Dilatationstracheotomie.

Abschließend wurde eine Gesamteinschätzung des Handlings mit der

Intubationslarynxmaske während der perkutanen Dilatationstracheotomie

vorgenommen.

24

Die Bewertung der einzelnen Phasen der perkutanen Dilatationstracheotomie

im Hinblick auf die Durchführung mit der Intubationslarynxmaske (ILM)

erfolgte anhand einer Ratingskala mit

• sehr gut, ohne Probleme (1 Punkt);

• gut, leichte Korrekturen erforderlich (2 Punkte);

• schwierig, mit ILM aber möglich (3 Punkte);

• ILM nicht möglich, Reintubation erforderlich (4 Punkte).

Die Beatmungsqualität über die Intubationslarynxmaske (ILM) wurde separat

nach folgenden Kriterien beurteilt:

• Abfall des AMV um weniger als 20% vom Ausgangswert

(1 Punkt);

• Abfall des AMV, jedoch nicht unter 2L/Min, SaO2 >90%

(2 Punkte);

• Abfall des AMV <2L/Min, SaO2 80-89%

(3 Punkte);

• Abfall der SaO2 <80% (4 Punkte).

Patienten, bei denen das Einführen der Intubationslarynxmaske oder die

Beatmung über die Intubationslarynxmaske nicht möglich war, wurden unter

dem Kriterium „Beatmungsqualität“ mit vier Punkten und in der Ratingskala

mit „ILM nicht möglich“ bewertet.

Zusätzlich wurden die Parameter Mittlerer arterieller Blutdruck (MAP),

arterielle Sauerstoffsättigung (SaO2) und Atemminutenvolumen (AMV) vor

und 1 Minute nach perkutaner Dilatationstracheotomie erfasst.

25

3.3 Indikationsstellung

Die Indikation zur Anlage eines Tracheostomas wurde gestellt, wenn nach

einer mindestens einwöchigen Beatmung absehbar war, dass für wenigstens

eine weitere Woche eine maschinelle Beatmung erforderlich sein würde,

oder wenn zwei Extubationsversuche während der intensivmedizinischen

Behandlung fehlgeschlagen waren (Tab. 1), [8, 9, 16, 52, 53, 72].

Tab. 2: Indikationen für eine Tracheotomie beim Intensivpatienten [8, 20, 36,

55]

Zu erwartende Beatmungsdauer über 14 TageWeaningversagen (2 Extubationsversuche)Atemwegsobstruktion (Verletzungen, Tumoren der oberen Atemwege)Prolongierte Vigilanzstörung (neurologisch, neurochirurgisch)Vermeidung einer Larynxschädigung durch LangzeitintubationGrößerer PatientenkomfortErleichterte Kommunikation (Sprechkanülen, Mimik der Lippen und des Gesichts)Verbesserte Pflege des Nasen-Rachen-BereichesVerbesserte BronchialtoiletteVerbesserte Schluckmöglichkeiten, schnellere orale ErnährungGeringerer Analgosedierungsbedarf

3.4 Kontraindikationen zur Anlage eines Tracheostomas

Kontraindikationen zur Durchführung der perkutanen Dilatationstracheotomie

waren offensichtliche anatomische Veränderungen im Bereich des Kopfes,

des Halses und der oberen Atemwege, bekannte operations- oder

krankheitsbedingte Veränderungen (Tumoren des oberen

Gastrointestinaltrakts und der oberen Atemwege), bekannte

Intubationsprobleme (Cormack-Lehane > II) sowie schwere

Gerinnungsstörungen (Tab. 2 und 3) [72].

26

Patienten, die unter 18 Jahre alt waren wurden nicht in die vorliegende

Untersuchung eingeschlossen.

Tab. 3.: Kontraindikationen für eine perkutane Dilatationstracheotomie

NottracheotomieFehlende Tracheoskopie- bzw. BronchoskopiemöglichkeitSchwierige anatomische Bedingungen Schwere GerinnungsstörungenSchwere Gasaustauschstörungen

Tab. 4: Kontraindikationen durch schwierige anatomische Bedingungen

Schwierige oder unmögliche Intubation (laryngoskopisch nicht intubierbarer Patient)Extremer Kurzhals (Abstand Unterrand Ringknorpel – Oberrand Sternum <15 mm)Struma III°Instabile Frakturen der HalswirbelsäuleVoroperationen am Hals mit erheblicher NarbenbildungManifeste Infektion im HalsbereichTumore im oder in der Nachbarschaft des Tracheotomiegebietes

3.5 Durchführung der perkutanen Dilatationstacheotomie

Zur Durchführung der perkutanen Dilatationstracheotomie wird zur Sicherung

der Oxygenierung während der maschinellen Beatmung die FiO2 auf 1,0

erhöht und eine Narkose mit Muskelrelaxierung (Vertiefung der

Analgosedierung, Propofol, Fentanyl, Cis-Atracurium) eingeleitet.

Der Patient wird auf dem Rücken gelagert, die Schultern werden

unterpolstert, die Kopflage wird in eine überstreckte Schnüffelposition

gebracht.

27

Die Beatmung wird auf ein druckkontrolliertes Verfahren umgestellt und das

obere Druckniveau auf einen maximalen Beatmungsdruck von 30 mbar

begrenzt.

Der Patient wird oral, endobronchial und gastral abgesaugt und der

Mundraum mittels Chlorhexidine desinfiziert. Nach direkter Laryngoskopie

zur Beurteilung der Anatomie des Larynx- und Pharynxbereiches und der

(Re-) Intubationsbedingungen wird die Intubationslarynxmaske eingeführt

und der Endotrachealtubus entfernt.

Anschließend wird die Beatmungsqualität überprüft. Dann wird das

Bronchoskop über die Intubationslarynxmaske in die Trachea eingeführt, der

Schild- und der Ringknorpel sowie die ersten drei Trachealspangen

indentifiziert und das Bronchoskop etwa 0,5 bis 1 cm unterhalb der

Stimmbänder platziert. Zur Bronchoskopie steht ein Videobronchoskop (BF

18V, Pentax, Japan) zur Verfügung, so dass auch der Operateur die

bronchoskopische Übersicht während der perkutanen

Dilatationstracheotomie beurteilen kann.

28

3.6 Dilatationstracheotomie nach Griggs

Die perkutane Dilatationstracheotomie wurde nach der Beschreibung von

Griggs et al. mit einem kommerziellen Set (Portex Griggs-Set, Smiths

Medical) durchgeführt [28].

In Höhe der geplanten Punktion wird nach chirurgischer Hautdesinfektion

unter bronchoskopischer Kontrolle die Trachea in der Mittellinie zwischen

erster und zweiter oder zweiter und dritter Trachealspange mit der

Punktionskanüle punktiert.

Nach erfolgreicher Punktion der Trachea wird der Seldinger-Führungsdraht

eingeführt und ein 1,5 cm breiter querer Hautschnitt zu beiden Seiten des

Seldingerdrahtes angelegt und die prätrachealen Gewebe mit einer

Moskitoklemme stumpf zur Seite präpariert. Anschließend wird in einem

ersten Dilatationsschritt die Punktionsstelle erweitert. Nun kann unter

bronchoskopischer Sicht die Dilatationszange über den Führungsdraht in die

Trachea eingeführt und durch Spreizen das Tracheostoma in der

erforderlichen Größe hergestellt werden, durch welches die Trachealkanüle

eingesetzt wird.

Noch vor Konnektion der Trachealkanüle an das Beatmungsgerät wird die

Lage der Trachealkanüle bronchoskopisch verifiziert.

29

Abb. 6 (Quelle s. S. 59): Nach chirurgischer Hautdesinfektion und steriler

Abdeckung erfolgt die Palpation der Halsregion mit Schild- und Ringknorpel

sowie des Jugulums

Abb. 7 (Quelle s. S. 59): Punktion der Trachea unter bronchoskopischer Sicht

mit der Punktionkanüle; endoskopische Darstellung der ersten und zweiten

Trachealspange; mittige Punktion der Trachea

30

Abb. 8 (Quelle s. S. 59): Einführen des Seldingerdrahtes unter

bronchoskopischer Sicht, Platzierung des Seldingerdrahtes in Richtung der

Hauptkarina

Abb. 9 (Quelle s. S. 59): Zurückziehen des Plastikmandrins der

Punktionskanüle nach bronchoskopischer Platzierung des Seldingerdrahtes

in der Trachea

31

Abb. 10 (Quelle s. S. 59): 15 mm lange, quere Hautinzision im Bereich des

Seldingerdrahtes mit dem Skalpell

Abb. 11 (Quelle s. S. 59): Einfädeln des Vordilatators über den

Seldingerdraht

32

Abb. 12 (Quelle s. S. 59): Vordilatation des prätrachealen Gewebes mit dem

Vordilatator unter bronchoskopischer Sicht. Dabei wird der Vordilatator unter

Drehbewegungen ohne Druck möglichst vollständig eingeführt

Abb. 13 (Quelle s. S. 59): Auffädeln der Dilatationszange auf den

Seldingerdraht zur Dilatation des Tracheostomas, der Seldingerdraht

verbleibt in der Trachea

33

Abb. 14 (Quelle s. S. 59): Das vordilatierte Stoma wird unter leichtem Druck

mit einer sterilen Kompresse bis zum Einführen der Dilatationszange

verschlossen, so wird die Leckage der Beatmung minimiert

Abb. 15 (Quelle s. S. 59): Einführen der Dilatationszange in geschlossenem

Zustand über den Seldingerdraht unter bronchoskopischer Sicht in die

Trachea

Anschließend wird die Dilatationszange mit beiden Händen geöffnet und so

der prätracheale Raum und die Tracheavorderwand unter bronchoskopischer

Sicht so weit gespreizt, dass die gewünschte Trachealkanüle eingeführt

werden kann.

34

Abb. 16 (Quelle s. S. 59): Die Dilatationszange wird in geöffnetem Zustand

aus der Wunde entfernt. In der Regel wird die Dilatation über die

Dilatationszange ein zweites Mal durchgeführt

Abb. 17(Quelle s. S. 59): Nach Entfernen der Dilatationszange wird die

Trachealkanüle in der gewünschten Größe über das geschaffene

Tracheostoma unter bronchoskopischer Sicht über den verbliebenen

Seldingerdraht eingeführt

35

Abb. 18 (Quelle s. S. 59): Nach Einfüren der Trachealkanüle wird der

Obturator entfernt und die Trachealkanüle geblockt. Das Bronchoskop wird

zurückgezogen

Abb. 19 (Quelle s. S. 59): Vor Konnektion der Beatmung wird die Lage der

Trachealkanüle durch eine Bronchoskopie über das Tracheostoma

kontrolliert

36

Abb. 20 (Quelle s. S. 59): Konnektion des Beatmungsgerätes; die

Trachealkanüle wird mittels Halteband am Hals fixiert und eine Trachealplatte

als Verband im Stomabereich angebracht

37

4 Ergebnisse

Im Untersuchungszeitraum wurden 86 perkutane Dilatationstracheotomien

mit der Intubationslarynxmaske zur Atemwegssicherung auf der

Interdisziplinären Operativen Intensivstation durchgeführt. Es handelte sich

dabei um 50 neurochirurgische Patienten, 15 allgemeinchirurgische

Patienten, 15 unfallchirurgische Patienten und 6 Patienten der Medizinischen

Klinik. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 62 +/- 16 Jahre. Die

Indikation zur Tracheotomie wurde gestellt, wenn nach einer mindestens

einwöchigen Beatmung absehbar war, dass für wenigstens eine weitere

Woche eine maschinelle Beatmung notwendig werden würde, oder wenn

zwei Extubationsversuche im Verlauf fehlgeschlagen waren.

Kontraindikationen zur perkutanen Dilatationstracheotomie waren Alter unter

18 Jahren sowie die üblichen Kontraindikationen zur bettseitigen

Tracheostomaanlage (Tab. 2 und 3).

Die Operationszeit, gemessen vom Einführen der Intubationslarynxmaske bis

zum Ende der Operation (Zeitpunkt der Verbandanlage) betrug 25 +/- 12

Minuten. Für die „Schnitt-Naht-Zeit“, die Zeitspanne vom Hautschnitt bis zur

Konnektion des Beatmungsgerätes an die Trachealkanüle, wurden im Mittel

11 +/- 9 Minuten gemessen.

In keinem Fall kam es zu einer Beschädigung des Bronchoskops oder der

Intubationslarynxmaske während der perkutanen Dialtationstracheotomie.

Alle perkutanen Dilatationstracheotomien konnten mit zwei Ärzten

durchgeführt werden. Eine dritte Assistenzperson zur Sicherung der

Intubationslarynxmaske war nicht erforderlich.

38

Bei 18 Patienten (21%) kam es zu Beatmungsschwierigkeiten, definiert als

Abfall des Atemminutenvolumens auf unter 2 L/Min. oder „Ventilation nicht

möglich“ über Intubationlarynxmaske. Bei 14 dieser Patienten konnte nach

Korrektur der Position der Intubationslarynxmaske die perkutane

Dilatationstracheotomie fortgesetzt werden.

Tab. 5: Hämodynamische Parameter

MAP (mmHg) AMV (L/Min) SaO2 (%)Vor ILM- Einlage 84 (+/-16) 8,2 (+/-2,3) 99 (+/-1,5)5 min. nach ILM-

Einlage83 (+/-18) 7,5 (+/-3,1) 98 (+/-5)

Mittlerer arterieller Blutdruck (MAP), Atemminutenvolumen (AMV) und

arterielle Sauerstoffsättigung (SaO2) vor und während der Beatmung über

Intubationslarynxmaske (ILM).

Vier Patienten mussten im Verlauf der perkutanen Dialtationstracheotomie

auf Grund von Platzierungsschwierigkeiten der Intubationslarynxmaske (n=1)

oder auf Grund insuffizienter Ventilation (n=3) über die

Intubationslarynxmaske reintubiert werden.

39

40

28

14

40

10

20

30

40

50

60

70

1 2 3 4

sehr gutgutschwierignicht möglich

Abb. 21: Beatmungsqualität über ILM während PDT zum Zeitpunkt der

trachealen Punktion; n=86 Patienten, bewertet als: 1: sehr gut (40 Patienten);

2: gut (28 Patienten); 3: schwierig (14 Patienten); 4: nicht möglich (4

Patienten)

Bei 77% der Patienten war die Passage des Bronchoskops im Bereich der

Glottis und durch die Stimmbänder problemlos möglich. Bei 20% der

Patienten zeigte sich eine nur 1 - 4 mm breite Lücke im Übergang zwischen

Zunge und Pharynx, verbunden mit einer erschwerten Bronchoskoppassage.

Schwellungen der Stimmbänder und der Schleimhäute von Larynx und

Pharynx nach Langzeitbeatmung über Endotrachealtubus führten in keinem

Fall zu Problemen beim Einführen oder Platzieren des Bronchoskops.

40

n

In 90% der perkutanen Dilatationstracheotomien wurde die Identifikation

relevanter Strukturen, wie Ringknorpel und erste Trachealspange, sowie die

Übersicht und Orientierung in der Trachea als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet.

Während der perkutanen Dilatationstracheotomie war die Sicht immer

möglich.

Tab. 6: Beurteilung der einzelnen Schritte während PDT über ILMsehr gut

(1)

gut

(2)

schwierig

(3)

unmöglich

(4)

Beatmung über ILM40

(47%)

28

(33%)

14

(16%)

4 (5%)*

Sicht auf und

Passage durch die

Stimmbänder mit

Bronchoskop

44

(51%)

22

(26%)

16

(19%)

4 (5%)

Sicht auf Trachea,

Ringknorpel, erste

Trachealspange vor

PDT

65

(76%)

12

(14%)

5

(6%)

4 (5%)

Sicht in die Trachea

während PDT

54

(63%)

19

(22%)

9

(10%)

4 (5%)

*=Reintubation

41

5 Diskussion

5.1 Methodenkritik

In der vorliegenden Arbeit haben wir versucht, unsere subjektiven

Beobachtungen bei der Durchführung einer mittlerweile alltäglichen

Operation auf deutschen Intensivstationen transparent zu machen. Dabei

haben wir zugunsten eines bestimmten Verfahrens auf die Durchführung

eines anderen Verfahrens verzichtet. Dadurch werden Ergebnisse nicht

vergleichbar. Dennoch zeigen sie im Alltag einen Weg auf, ein Verfahren als

Alternative sicher und komplikationslos einsetzen zu können.

Nach Abschluß der vorliegenden Arbeit wurde im Jahre 2007 auf der

Interdisziplinären Operativen Intensivstation des

Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer eine vergleichende

Untersuchung zwischen PDT über liegenden Endotrachealtubus und PDT

über Intubationslarynxmaske begonnen.

Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung haben dazu geführt, dass die

Standards zur Atemwegssicherung während der Durchführung einer

perkutanen Dilatationstracheotomie auf der Interdsziplinären Operativen

Intensivstation des Knappschaftskrankenhaues Bochum-Langendreer

entsprechend des Verfahrens hin zur Durchführung mit der

Intubationslarynxmaske geändert wurden.

Ein Vergleich mit einem etablierten Verfahren zur Atemwegssicherung

während der perkutanen Dilatationstracheotomie fehlt, dennoch konnten wir

in der vorliegenden Untersuchung zeigen, dass die Atemwegssicherung über

eine Intubationslarynxmaske ein für den Patienten sicheres und für den

Anwender einfaches Verfahren ist.

42

In der Literatur werden vor allem die einzelnen Verfahren untereinander in

ihrer Praktikabilität verglichen [17, 20, 24, 34, 64].

In der vorliegenden Untersuchung haben wir versucht, unter Verwendung

eines als sicher etablierten Verfahrens zur perkutanen

Dilatationstracheotomie [28] besonderen Wert auf die Beatmung und die

bronchoskopische Übersicht während der Operation über ein alternatives

Atemwegsmanagement zu legen.

5.2 Perkutane Dilatationstracheotomie mit Intubationslarynxmaske

Die vorliegende Beobachtungsstudie beschreibt unsere Erfahrungen mit der

Verwendung der Intubationslarynxmaske zur Atemwegssicherung während

der perkutanen Dilationstracheotomie bei 86 Patienten nach

Langzeitbeatmung.

Während im Vorfeld der Untersuchung immer wieder Bronchoskope bei der

perkutanen Dilatationstracheotomie über Endotrachealtubus beschädigt

wurden, entschlossen wir uns, die Intubationslarynxmaske zur

Atemwegssicherung bei der perkutanen Dilatationstracheotomie einzusetzen.

Die Positionierung des Bronchoskops unmittelbar unterhalb der

Stimmbänder, die Übersicht und Orientierung in der Trachea, die

Indentifizierung relevanter Strukturen, die Ventilation sowie die

hämodynamischen Parameter des Patienten während der Operation wurden

in dieser Untersuchung beobachtet und bewertet.

Anfängliche Befürchtungen betrafen vornehmlich mögliche

Beatmungsschwierigkeiten. Nach Langzeitbeatmung muss immer mit einem

schwierigen Atemweg gerechnet werden, da in etwa 10% erhebliche

Schwellungen im Larynxbereich auftreten.

43

Der Intubationslarynxmaske wurde gegenüber der klassischen Larynxmaske

(LMA Classic) der Vorzug gegeben, da sie eine schnellere Reintubation des

Patienten und auf Grund ihrer Festigkeit eine stabilere Bronchoskopie

ermöglicht.

Das Einführen der Intubationslarynxmaske war in fast allen Fällen problemlos

möglich. Lediglich in einem Fall gelang es nicht, die Intubationslarynxmaske

zu platzieren. Hier wurde, wie auch bei drei weiteren Patienten, bei denen

eine Ventilation über Intubationslarynxmaske nicht möglich war, ohne

Probleme wieder endotracheal intubiert.

In 21% der Fälle war die Beatmung über die Intubationslarynxmaske nur

erschwert möglich. Das Atemminutenvolumen fiel dabei auf unter 2L/Min. ab.

Nach bronchoskopischer Lagekorrektur der Intubationslarynxmaske konnte

die Beatmung suffizient verbessert und die perkutane

Dilatationstracheotomie ohne weitere Probleme durchgeführt werden.

Beatmungsschwierigkeiten im Sinne eines kritischen Abfalls des

Atemminutenvolumens treten allerdings auch bei Verwendung eines

Endotrachealtubus zur Sicherung der Atemwege während der perkutanen

Dilatationstracheotomie auf. So muss zur korrekten Positionierung des

Bronchoskops über den Endotrachealtubus der Tubuscuff entblockt werden

um den Endotrachealtubus bis in Höhe der Stimmbänder zurück zu ziehen.

Dabei kann es ebenfalls zu einer erheblichen Leckage mit kritischem Abfall

des Atemminutenvolumens kommen [1].

Studien zeigen, dass im Vergleich mit einem Endotrachealtubus die

Beatmungsqualität mit einer Intubationslarynxmaske während perkutaner

Dilatationstracheotomie besser oder zumindest gleichwertig ist und keine

zusätzlichen Komplikationen verursacht [13, 19, 30, 71].

44

Die bronchoskopische Passage der Glottis war in 77% der Fälle problemlos

möglich. In 20% der Fälle war trotz suffizienter Platzierung der

Intubationslarynxmaske die Passage nur mit Schwierigkeiten möglich. Das

lag zum einen daran, dass die Epiglottis nur erschwert zu passieren war, zum

anderen blieb in einigen Fällen nur ein ca. 1-4mm breiter Spalt am

Zungengrund zur Passage. Dies erklärt auch die Beatmungsschwierigkeiten

in einigen Fällen. Eine Schwellung der Stimm- oder Taschenbänder war

hingegen kein Problem.

Neben der Ventilation während der perkutanen Dilatationstracheotomie lag

unser Augenmerk auch in der Beurteilung der Sichtbedingungen während der

perkutanen Dilatationstracheotomie über Intubationslarynxmaske [13, 19,

30].

In der vorliegenden Untersuchung waren die Übersicht während perkutaner

Dilatationstracheotomie und die Sicht auf relevante Strukturen in der Trachea

in 90-95% der Operationen mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet worden.

Dies ist im Vergleich mit Angaben in der Literatur deutlich besser als unter

Verwendung eines Endotrachealtubus [5, 45, 49, 56].

Ohne Gefahr der akzidentellen Extubation kann bei liegender

Intubationslarynxmaske das Bronchoskop ohne Hilfe einer dritten

Assistenzperson auf Höhe des Schildknorpels oder der Stimmbänder

platziert werden. So erhält man in jedem Fall eine gute Übersicht über alle

wesentlichen Strukturen und kann den Schildknorpel, den Ringknorpel, die

einzelnen Trachealspangen sowie die exakte Punktionsstelle endoskopisch

indentifizieren. Dabei ist die Beatmung ist in fast allen Fällen zumindest

ausreichend und für den Patienten sicher möglich.

45

Die Sicht in der Trachea während der Bronchoskopie durch die

Intubationslarynxmaske ist - und das ist entscheidend für diese

Untersuchung - hervorragend.

Dies erlaubt eine zuverlässige Identifikation der Punktionsstelle und eine

einfache endoskopische Kontrolle des Operationsverlaufs.

Eine versehentliche Punktion des Tubus und des Tubuscuffs ist dabei

nahezu unmöglich und eine Beschädigung des Bronchoskopes nahezu

ausgeschlossen.

46

6 Schlussfolgerung

Die Vorteile der perkutanen Dilatationstracheotomie nach Griggs über eine

Intubationslarynxmaske liegen in der Vermeidung von Beschädigungen des

Bronchoskops, der Verzicht auf eine dritte Assistenzperson zur Sicherung

des Endotrachealtubus und die hervorragende Sicht in die Trachea und auf

relevante Strukturen.

Die Verwendung der Intubationslarynxmaske zur Atemwegssicherung

während der perkutanen Dilatationstracheotomie stellt nach unseren

Ergebnissen ein sicheres Alternativverfahren zum Endotrachealtubus dar.

47

7 Zusammenfassung

Hintergrund Wir benutzten die Intubationslarynxmaske (ILM) anstelle des

Endotrachealtubus (ETT) zur Atemwegssicherung während der perkutanen

Dilatationstracheotomie (PDT) nach dem Verfahren von Griggs zur

Vermeidung potenzieller Probleme wie erschwerte Ventilation,

Atemwegsverlegung, akzidentelle Extubation, Beschädigung des

Endotrachealtubus/-cuffs oder des Bronchoskops unter Einsparung einer

weiteren Assistenz zur Sicherung des Endotrachealtubus.

Methode In dieser prospektiven Beobachtungsstudie wurde bei 86 Patienten

während der perkutanen Dilatationstracheotomie (PDT) nach Griggs die

Intubationslarynxmaske (ILM) zur Atemwegssicherung angewendet. Das

Einführen der Intubationslarynxmaske, die Qualität der Beatmung und die

bronchoskopische Sicht während der Dilatationstracheotomie wurden als

„sehr gut“, „gut“, „schwierig“ oder „nicht möglich unter ILM“ bewertet.

Ergebnis. In keinem Fall kam es zu einer Beschädigung des Bronchoskops

und alle perkutanen Dilatationstracheotomien konnten mit zwei Ärzten

durchgeführt werden ohne die Hilfe einer dritten Assistenzperson. Die

perkutane Dilatationstracheotomie über die Intubationslarynxmaske konnte

bei 95% der Patienten (n=82) erfolgreich durchgeführt werden. In 80% der

Fälle wurde die Ventilation über die Intubationslarynxmaske während

perkutaner Dilatationstracheotomie als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. In 90%

der Fälle wurde die Identifikation relevanter Strukturen während der

perkutanen Dilatationstracheotomie als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet und in

85% der Fälle wurde die bronchoskopische Sicht in die Trachea während des

Eingriffs als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Auf Grund einer inadäquaten

Beatmung über die Intubationslarynxmaske während der perkutanen

Dilatationstracheotomie mussten vier Patienten reintubiert werden.

48

Schlussfolgerung. Die Vorteile der perkutanen Dilatationstracheotomie

nach Griggs über eine Intubationslarynxmaske liegen in der Vermeidung von

Beschädigungen des Bronchoskops, der Verzicht auf eine dritte

Assistenzperson zur Sicherung des Endotrachealtubus und die

hervorragende Sicht in die Trachea und auf relevante Strukturen.

Die Verwendung der Intubationslarynxmaske zur Atemwegssicherung

während der perkutanen Dilatationstracheotomie stellt nach unseren

Ergebnissen ein sicheres Alternativverfahren zum Endotrachealtubus dar.

49

8 Literaturverzeichnis

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19, 19-23

9. Quellenverzeichnis

Die Abbildungen Abb. 1 – Abb. 20 mit freundlicher Genehmigung der Klinik und

Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsmedizin,

Universitätsklinikum Greifswald, www.tracheotomie.info

59

10 Danksagung

Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. M. Zenz für die Überlassung des

Themas der vorliegenden Arbeit.

Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei Herrn Privatdozent Dr. A.

Gottschalk für seine freundliche, hilfsbereite und kompetente Unterstützung bei

der Konzeption, Durchführung und Interpretation der vorliegenden

Untersuchung.

Herrn Privatdozent Dr. U. Linstedt danke ich recht herzlich für seine

fachkundige Unterstützung während des praktischen Teiles der Arbeit.

Außerdem möchte ich mich bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der

Interdisziplinären Operativen Intensivstation sowie der Medizinisch-

Neurologischen Intensivstation des Knappschaftskrankenhauses Bochum-

Langendreer für ihre freundliche Mithilfe bedanken.

Tausend Dank an meine Ehefrau Katharina Grote für das unermüdliche

Vorantreiben und die moralische Unterstützung, die sie mir während der ganzen

Zeit entgegengebracht hat.

Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern, die mir das Medizinstudium

ermöglicht haben und mir stets in meinem Werdegang zur Seite standen.

11. Lebenslauf

Persönliche Angaben:Name, Vorname: Grote, Nils

Geburtsdatum: 20.07.1971

Geburtsort: Detmold

Staatsangehörigkeit: deutsch

Schulausbildung:1976 bis 1980 Grundschule Jerxen-Orbke

1980 bis 1990 Stadtgymnasium Detmold

Mai 1990 Allgemeine Hochschulreife

Wehr-/Ersatzdienst:1990 bis 1991 Zivildienst im Rettungsdienst

der Stadt Detmold

Studium:SS 1992 bis WS 1992/93 Humanmedizin an der

Ludwig-Maximillian-Universität München

SS 1993 bis SS 1998 Humanmedizin an der

Justus-Liebig-Universität Gießen

WS 1998 bis WS 1999 Praktisches Jahr

Marienhospital Herne

Akademisches Lehrkrankenhaus

Ruhr-Universität Bochum

Berufstätigkeit:Dez. 1999 bis Mai 2001 Arzt im Praktikum

Klinik für Anästhesiologie

Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen

Approbation:01.Juni 2001 Approbation als Arzt

Mai 2001 bis August 2001 Assistenzarzt

Klinik für Anästhesiologie

Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen

August 2001 bis Dez. 2001 Assistenzarzt

Klinik für Anästhesiologie

Katholische Kliniken Essen

Januar 2002 bis August 2008 Assistenzarzt, Facharzt

Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin

und Schmerztherapie

Knappschaftskrankenhaus

Bochum-Langendreer

Universitätsklinik

Seit September 2008 Oberarzt

Klinik für Anästhesiologie,

Intensiv- und Notfallmedizin

EVK Eickel

Thoraxzentrum Ruhrgebiet

Eigene Veröffentlichungen:Linstedt, U., Möller, F., Grote, N., Zenz, M., Prengel, A. (2007). Intubating

laeryngeal mask as a ventialtory device during percutaneous dilatating

tracheostomy. A descriptive study. British Journal of Anaesthesia 99 (6), 912-

915