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Aus der Aus der Praxis Praxis Für die Für die Praxis Praxis Grau, teurer Freund, ist Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch alle Theorie – oder doch nicht? nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit) Unterrichtstätigkeit)

Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

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Aus der Praxis Aus der Praxis

Für die PraxisFür die PraxisGrau, teurer Freund, ist alle Theorie Grau, teurer Freund, ist alle Theorie

– oder doch nicht?– oder doch nicht?(Erfahrungen aus 36 Jahren (Erfahrungen aus 36 Jahren

Unterrichtstätigkeit)Unterrichtstätigkeit)

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„„Erziehung ist ein elendigliches Erziehung ist ein elendigliches Geschäft! Es gibt immer Geschäft! Es gibt immer

Klugscheißer, die alles besser Klugscheißer, die alles besser gemacht hätten!“gemacht hätten!“

„„Der Traum vom Der Traum vom Sollzustand schafft Sollzustand schafft Frust!“ Frust!“ (Herbert Stadler)(Herbert Stadler)

Einige der folgenden Grafiken Einige der folgenden Grafiken stammen aus Jochen und Monika stammen aus Jochen und Monika Grells Buch „Unterrichtsrezepte“. Grells Buch „Unterrichtsrezepte“. Nachdem ich voller Hochachtung Nachdem ich voller Hochachtung Werbung für das Buch mache, Werbung für das Buch mache, komme ich hoffentlich nicht in die komme ich hoffentlich nicht in die Hölle, wenn ich einige wenige Hölle, wenn ich einige wenige Ausschnitte hier „zitiere“…Ausschnitte hier „zitiere“…

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Erziehungsgrotesken im ZeitgeistErziehungsgrotesken im Zeitgeist(Einige wenige Stichworte aus Überlegungen kritischer Denker – zitiert nach (Einige wenige Stichworte aus Überlegungen kritischer Denker – zitiert nach Herbert Molzbichler, Leiter der Europaschule Budapest)Herbert Molzbichler, Leiter der Europaschule Budapest)

Die Wirtschaft unserer „Wertpapiergesellschaft“ sieht unsere Kinder Die Wirtschaft unserer „Wertpapiergesellschaft“ sieht unsere Kinder immer mehr bloß als SKIPPIES (=School Kids with Income and immer mehr bloß als SKIPPIES (=School Kids with Income and Purchase Power)Purchase Power)

Wir leben im Zeitalter des Ego – Kults („Anything goes“! Hauptsache wir Wir leben im Zeitalter des Ego – Kults („Anything goes“! Hauptsache wir können uns selbst verwirklichen – natürlich auf Kosten der anderen! können uns selbst verwirklichen – natürlich auf Kosten der anderen! Solidarität ist ein Fremdwort geworden!)Solidarität ist ein Fremdwort geworden!)

Kinder sind häufig nur Störfaktoren für das „Life – Design“ von Mann Kinder sind häufig nur Störfaktoren für das „Life – Design“ von Mann und Frauund Frau

Der Trend zum „Outsourcing“ durch eine von der Wirtschaft unkritisch Der Trend zum „Outsourcing“ durch eine von der Wirtschaft unkritisch propagierte Ganztags - Betreuungsideologie wird immer stärkerpropagierte Ganztags - Betreuungsideologie wird immer stärker

Die Schattenseiten der Fit-, Fun- und Action – Kultur in einer „coca-Die Schattenseiten der Fit-, Fun- und Action – Kultur in einer „coca-colisierten“ Konsumwelt werden immer augenscheinlichercolisierten“ Konsumwelt werden immer augenscheinlicher

Erwachsene unter dem Druck des Jugendlichkeitskults geben keine Erwachsene unter dem Druck des Jugendlichkeitskults geben keine Vorbilder mehr ab und sind auch keine Orientierungshilfe mehrVorbilder mehr ab und sind auch keine Orientierungshilfe mehr

In der derzeit propagierten „Kuschelpädagogik“ ist alles nur lieb, lustig, In der derzeit propagierten „Kuschelpädagogik“ ist alles nur lieb, lustig, spielerisch und „ultrademokratisch“spielerisch und „ultrademokratisch“

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Was wird von uns Lehrern Was wird von uns Lehrern erwartet? erwartet?

In aller Demut klarerweise!In aller Demut klarerweise!(Aus einer Lehrerzeitschrift)(Aus einer Lehrerzeitschrift)

Nerven wie DrahtseileNerven wie Drahtseile Unterrichtsshows – besser als jedes Unterrichtsshows – besser als jedes

FernsehprogrammFernsehprogramm Sprachkenntnisse in fast allen Sprachen der WeltSprachkenntnisse in fast allen Sprachen der Welt Qualifizierter Unterricht – auch in Keller-, Putz- Qualifizierter Unterricht – auch in Keller-, Putz-

und Abstellräumenund Abstellräumen Sportliche Durchtrainiertheit, um auch als 60 – Sportliche Durchtrainiertheit, um auch als 60 –

jähriger mit der Klasse Eislaufen gehen zu könnenjähriger mit der Klasse Eislaufen gehen zu können

Aus? Nein, gleich geht‘s weiter! Das kann doch nicht alles sein – bei d e n langen Aus? Nein, gleich geht‘s weiter! Das kann doch nicht alles sein – bei d e n langen Ferien!Ferien!

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Grundkenntnisse als SozialarbeiterIn, Grundkenntnisse als SozialarbeiterIn, SeelsorgerIn, AnimateurIn, MediatorIn, SeelsorgerIn, AnimateurIn, MediatorIn, SanitäterIn, Verwaltungsbeamter / SanitäterIn, Verwaltungsbeamter / Verwaltungsbeamtin u.s.w. – Verwaltungsbeamtin u.s.w. – Vielleicht Vielleicht sollte ich doch in Hinkunft bei der männlichen sollte ich doch in Hinkunft bei der männlichen Form bleiben? Ich mein‘s nur gut mit uns!!! Bitte, Form bleiben? Ich mein‘s nur gut mit uns!!! Bitte, bitte! bitte!

Zum Eigenkapital der Schule beitragenZum Eigenkapital der Schule beitragen(Projektwochen mitfinanzieren, lieben Kindern (Projektwochen mitfinanzieren, lieben Kindern finanzschwacher Eltern unter die Arme greifen, finanzschwacher Eltern unter die Arme greifen, technische Geräte selber kaufen u. s. w.) technische Geräte selber kaufen u. s. w.)

MitMit technischen Geräten von gestern technischen Geräten von gestern die Schüler von heute auf die Welt von die Schüler von heute auf die Welt von morgen vorbereiten morgen vorbereiten (gilt nicht für den (gilt nicht für den Großraum Erding!)Großraum Erding!)

Und nicht zuletzt: Blinder Gehorsam Und nicht zuletzt: Blinder Gehorsam der Obrigkeit gegenüberder Obrigkeit gegenüber

Die Grafik rechts stammt aus Herbert Stadlers Die Grafik rechts stammt aus Herbert Stadlers Buch „Verhaltensauffälligkeit und Buch „Verhaltensauffälligkeit und Lehrerkompetenz“Lehrerkompetenz“

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„„Humor ist ein Knopf, der Humor ist ein Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen verhindert, dass uns der Kragen

platzt“platzt“ Humor ist wenn man trotzdem Humor ist wenn man trotzdem

lacht – schließlich ist ein lacht – schließlich ist ein Lächeln immer noch der Lächeln immer noch der kürzeste Weg zwischen zwei kürzeste Weg zwischen zwei Menschen!Menschen!

Humor und Geduld ergeben Humor und Geduld ergeben eine unwiderstehliche eine unwiderstehliche Mischung!Mischung!

Wer keinen Spaß versteht, Wer keinen Spaß versteht, der kann auch nie Ernst der kann auch nie Ernst machen!machen!

In der Schule ist man sich nie In der Schule ist man sich nie ganz sicher vor Kindern!ganz sicher vor Kindern!

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……und man sollte mit gutem Beispiel vorangehen!und man sollte mit gutem Beispiel vorangehen!

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Übrigens: Übrigens:

Man kann sich über sie zu Tode Man kann sich über sie zu Tode ärgern- aber man ist nicht dazu ärgern- aber man ist nicht dazu

verpflichtet!verpflichtet!

Dazu noch ein paar Gedanken von Herbert Stadler, der eine Dazu noch ein paar Gedanken von Herbert Stadler, der eine Klasse mit schwerst erziehbaren – pardon: Klasse mit schwerst erziehbaren – pardon: „sehr verhaltensoriginellen“ – Schülern unterrichtet hat.„sehr verhaltensoriginellen“ – Schülern unterrichtet hat.(Mittlerweile wurde diese wichtige Auffangschule geschlossen und die extrem (Mittlerweile wurde diese wichtige Auffangschule geschlossen und die extrem schwierigen - weil kranken! - Schüler auf Normalschulen aufgeteilt, wo sie schwierigen - weil kranken! - Schüler auf Normalschulen aufgeteilt, wo sie Mitschüler und Lehrer tyrannisieren …)Mitschüler und Lehrer tyrannisieren …)

Kinder erleben heute oft nur „Mikrowellenbeziehungen“ in ihren Kinder erleben heute oft nur „Mikrowellenbeziehungen“ in ihren „Boxenstoppfamilien“ „Boxenstoppfamilien“ (Hetzen statt herzen – kurz, aber intensiv…)(Hetzen statt herzen – kurz, aber intensiv…)

Verstehen – erkennen – aushalten u. ertragen – respektieren – und Verstehen – erkennen – aushalten u. ertragen – respektieren – und vielleicht sogar: mögen!vielleicht sogar: mögen!

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Kräfte sammeln…Kräfte sammeln…(Sie mögen sicher Kinder…)(Sie mögen sicher Kinder…)

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……besonders wenn sie besonders wenn sie schlafen!schlafen!

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V o r der Nutzung der vielleicht doch V o r der Nutzung der vielleicht doch nicht so grauen Theorie einige Fragen nicht so grauen Theorie einige Fragen

und Feststellungen:und Feststellungen:

Bin ich modeanfällig und möchte Bin ich modeanfällig und möchte außerdem schnell Karriere machen?außerdem schnell Karriere machen?(Über die Vorteile „Vorauseilenden (Über die Vorteile „Vorauseilenden Gehorsams“)Gehorsams“)

Passt das angebotene Konzept zu Passt das angebotene Konzept zu mir?mir?(Die Stimmigkeit geht über alles! – (Die Stimmigkeit geht über alles! – Siehe Siehe Friedemann Schulz v. Thun: Miteinander Friedemann Schulz v. Thun: Miteinander reden)reden)

Wie bewältige ich das Wie bewältige ich das „Operationalisierungsdilemma“?„Operationalisierungsdilemma“?((Siehe Grell: Zwar weiß ich es, aber es geht Siehe Grell: Zwar weiß ich es, aber es geht trotzdem nicht!)trotzdem nicht!)

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Nach dem Motto: „Wer vieles Nach dem Motto: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringt, wird manchem etwas

bringen“bringen“geht‘s jetzt ums Management - nur geht‘s jetzt ums Management - nur

am Rande ums Curriculum.am Rande ums Curriculum.

Wege im Quadrat: Vom Wege im Quadrat: Vom Einzelnen und der Gruppe; Einzelnen und der Gruppe; von Erziehung und von Erziehung und UnterrichtUnterricht

Hinein in den Hinein in den Strudel! Strudel!

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Kommunikation Kommunikation ist allesist alles

„„Man sagt oft nicht, was man meint; und man tut oft nicht, Man sagt oft nicht, was man meint; und man tut oft nicht, was man sagt!“ (Martin Buber)was man sagt!“ (Martin Buber)

Daher einige – besonders für uns Lehrer wichtige Daher einige – besonders für uns Lehrer wichtige Erkenntnisse zur menschlichen Kommunikation – Erkenntnisse zur menschlichen Kommunikation – vorerst unter dem Motto des STS – Songs vorerst unter dem Motto des STS – Songs „Ja, wir können alles ändern. Fang ma heute bei uns an“„Ja, wir können alles ändern. Fang ma heute bei uns an“

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1.1. Menschliche Kommunikation ist ein Menschliche Kommunikation ist ein quadratisches Hin und Her und quadratisches Hin und Her und erfolgt oft auch überkreuz!erfolgt oft auch überkreuz!

(1)(1) Von 4 Ohren und 4 Von 4 Ohren und 4 ZungenZungen

a)a) „„Wir haben heute Wir haben heute Nachmittagsunterricht!“,Nachmittagsunterricht!“,sagt ein für gewöhnlich fleißiger sagt ein für gewöhnlich fleißiger Schüler so beiläufig, als der Schüler so beiläufig, als der Lehrer nach der Mathe – Stunde Lehrer nach der Mathe – Stunde die Klasse verlässtdie Klasse verlässt(Grafik aus F. Schulz v. Thun: (Grafik aus F. Schulz v. Thun: Miteinander reden, T1)Miteinander reden, T1)

b)b) Sich bewusst sein, mit welcher Sich bewusst sein, mit welcher der vier Zungen man spricht! der vier Zungen man spricht! (Äußere Klarheit setzt innere (Äußere Klarheit setzt innere Klarheit voraus!)Klarheit voraus!)

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(2)(2) Empathisches Zuhören allein ist schon heilsamEmpathisches Zuhören allein ist schon heilsamHohe Wertschätzung u. ein mittleres Ausmaß an Lenkung (Tausch u. a.)Hohe Wertschätzung u. ein mittleres Ausmaß an Lenkung (Tausch u. a.)

(3)(3) Menschliche Wahrnehmung ist nicht nur selektiv Menschliche Wahrnehmung ist nicht nur selektiv sondern auch ergänzendsondern auch ergänzend Wir projizieren und übertragen; und je weniger wir kundgeben, umso mehr kriegen Wir projizieren und übertragen; und je weniger wir kundgeben, umso mehr kriegen wir davon ab!wir davon ab!

(4)(4) Zuerst nach einem eventuellen Konflikt auf der Zuerst nach einem eventuellen Konflikt auf der Beziehungsseite sehenBeziehungsseite sehenDie Beziehungsbotschaft geht direkt ins Herz, auch ins Lehrerherz!Die Beziehungsbotschaft geht direkt ins Herz, auch ins Lehrerherz!

(5)(5) Die echte Schülerfrage – eine zu fördernde, aber Die echte Schülerfrage – eine zu fördernde, aber seltene Raritätseltene RaritätLeider fehlt meist die Zeit individueller FörderungLeider fehlt meist die Zeit individueller Förderung

(6)(6) Das Reaktanzphänomen beachtenDas Reaktanzphänomen beachtenJeder will Herr sein im eigenen KönigreichJeder will Herr sein im eigenen Königreich

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(7)(7) KonfrontationKonfrontation - in einen wohlwollenden - in einen wohlwollenden Kontext eingebettet – kann auch heilsam sein Kontext eingebettet – kann auch heilsam sein

a)a) Konflikten nicht Konflikten nicht ausweichen! Die ausweichen! Die „Ansprechende „Ansprechende Verpackung“ ist Verpackung“ ist letztendlich ein Weg in letztendlich ein Weg in eine kommunikative eine kommunikative Sackgasse!Sackgasse!

b)b) Die zwischenmenschl. Die zwischenmenschl. Beziehung leidet nicht Beziehung leidet nicht zwangsweise unter zwangsweise unter auftretenden Konflikten! auftretenden Konflikten! Nur wenn sie zu lange Nur wenn sie zu lange ungelöst bleiben und die ungelöst bleiben und die falschen Methoden zur falschen Methoden zur KonfliktbewältigungKonfliktbewältigung gewählt werden!gewählt werden!

Das Foto stammt aus der lesenswerten Broschüre Monika Das Foto stammt aus der lesenswerten Broschüre Monika Procks (Stv. Vors. d. Gewerkschaft der österr. Procks (Stv. Vors. d. Gewerkschaft der österr. Pflichtschullehrer)Pflichtschullehrer)

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c) Erziehen heißt auch Grenzen setzen!c) Erziehen heißt auch Grenzen setzen!

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(8)(8) Das Prinzip der Stimmigkeit steht über allem.Das Prinzip der Stimmigkeit steht über allem.Verhalten ist stimmig, wenn Übereinstimmung besteht mit:Verhalten ist stimmig, wenn Übereinstimmung besteht mit:

a)a) dem eigenen inneren Zumute – Seindem eigenen inneren Zumute – Sein

b)b) der Verfassung des Gegenübers der Verfassung des Gegenübers ((siehe später zum NLP: siehe später zum NLP: Rapport – Pacing –Matching – Leading)Rapport – Pacing –Matching – Leading)

c)c) dem Charakter der Situationdem Charakter der Situation

d)d) der Art der Rollenbeziehung (Paradoxie der Schulwirklichkeit!) der Art der Rollenbeziehung (Paradoxie der Schulwirklichkeit!)

(9)(9) Verständlichkeit – oder : Warum Kinder aus Verständlichkeit – oder : Warum Kinder aus Schulbüchern oft schwer lernen könnenSchulbüchern oft schwer lernen können

Einfachheit - Gliederung / Ordnung – Kürze / Prägnanz – Einfachheit - Gliederung / Ordnung – Kürze / Prägnanz – Zusätzlicher StimulansZusätzlicher Stimulans

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a)a) Der Lehrer als Sender muss zwar seine Botschaft bestmöglich Der Lehrer als Sender muss zwar seine Botschaft bestmöglich aufbereiten und übernimmt die Verantwortung für sein Lehren!aufbereiten und übernimmt die Verantwortung für sein Lehren!

Sowohl Gestaltpsychologie als auch TZI sagen uns, dass wir das Lernen nur Sowohl Gestaltpsychologie als auch TZI sagen uns, dass wir das Lernen nur sehr bedingt beeinflussen können. Daher: keine ungerechtfertigten sehr bedingt beeinflussen können. Daher: keine ungerechtfertigten Gewissensbisse!Gewissensbisse!

b)b) Im NLP liegt die ganze Verantwortung beimIm NLP liegt die ganze Verantwortung beimSender Sender (…was die Schulbehörde naturgemäß gern hört!) (…was die Schulbehörde naturgemäß gern hört!)

Dahinter steckt die amerikanische Pionier – Philosophie EmersonsDahinter steckt die amerikanische Pionier – Philosophie Emersonsvom „Alles ist machbar“! Im NLP: „Wenn‘s auf die e i n e Art nicht gelingt, tu vom „Alles ist machbar“! Im NLP: „Wenn‘s auf die e i n e Art nicht gelingt, tu etwas anderes“ – bis es eben funktioniert! etwas anderes“ – bis es eben funktioniert!

2.2. Wer trägt die Verantwortung Wer trägt die Verantwortung für das Gelingen der für das Gelingen der Kommunikation?Kommunikation?

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3.3. Konflikte klären, Probleme Konflikte klären, Probleme angehenangehen

a)a) 4 – Ohren – Kommunikation4 – Ohren – KommunikationDer Sender „macht“ die Botschaft „mit“ Der Sender „macht“ die Botschaft „mit“

b)b) Nonverbales Angleichen Nonverbales Angleichen (Spiegeln)(Spiegeln)In der Sitzhaltung, dem Atemrhythmus, dem Sprachtempo usw. In der Sitzhaltung, dem Atemrhythmus, dem Sprachtempo usw. anpassen anpassen (Siehe später beim NLP!)(Siehe später beim NLP!)

c)c) Einfach Zuhören Einfach Zuhören

Schweigen bzw. einen „Türöffner“ einsetzenSchweigen bzw. einen „Türöffner“ einsetzen

Ausreden lassen (nicht unterbrechen)Ausreden lassen (nicht unterbrechen)

Zeigen, dass man aufmerksam zuhört und an dem, was der andere Zeigen, dass man aufmerksam zuhört und an dem, was der andere sagt, interessiert ist: „Hm“; „Aha“ etc. (sagt, interessiert ist: „Hm“; „Aha“ etc. (Siehe später bei Siehe später bei

Gordon!)Gordon!)

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d)d) Vom verbalen Spiegeln Vom verbalen Spiegeln (Pacen) (Pacen) zum Reframingzum Reframing

Der kontrollierte DialogDer kontrollierte Dialog

““Ich glaube fast, die morgige Besprechung wird neue Probleme ans Licht bringen“ Ich glaube fast, die morgige Besprechung wird neue Probleme ans Licht bringen“

““Du meinst, dass morgen dort Schwierigkeiten zu erwarten sein werden?“Du meinst, dass morgen dort Schwierigkeiten zu erwarten sein werden?“

Aktives ZuhörenAktives Zuhören (Umformulieren, um das gefühlsmäßige Verstehen zum Ausdruck zu bringen)(Umformulieren, um das gefühlsmäßige Verstehen zum Ausdruck zu bringen)

““Er hat mich vor der Klasse lächerlich gemacht.“Er hat mich vor der Klasse lächerlich gemacht.“

„ „Und das war dir vor allen anderen sehr unangenehm.“Und das war dir vor allen anderen sehr unangenehm.“

Verbales AngleichenVerbales Angleichen (Matching)(Matching)

““Dass mich meine beste Freundin nicht verteidigt hat, hat mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht!“Dass mich meine beste Freundin nicht verteidigt hat, hat mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht!“

„ „Das hat dich ziemlich erschüttert.“Das hat dich ziemlich erschüttert.“

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Sprachliches ReframingSprachliches Reframing (Umdeuten in einen Wunsch, eine Stärke, eine (Umdeuten in einen Wunsch, eine Stärke, eine verständliche Schwäche; oder die doppelte Verneinung anwenden, etc.)verständliche Schwäche; oder die doppelte Verneinung anwenden, etc.)

““Ich weiß, ich bin manchmal ganz schön nachtragend.“Ich weiß, ich bin manchmal ganz schön nachtragend.“

„…„…obwohl es andrerseits wieder wichtig ist, sich zu merken, wie Menschen sich in obwohl es andrerseits wieder wichtig ist, sich zu merken, wie Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten!“ (Kontextreframing)bestimmten Situationen verhalten!“ (Kontextreframing)

““Ich bin zu vorlaut“Ich bin zu vorlaut“

„ „Andrerseits: Kluge Köpfe haben eine schnelle Zunge!“ (Kontextreframing)Andrerseits: Kluge Köpfe haben eine schnelle Zunge!“ (Kontextreframing)

„„Ich bin schon sauer, weil mein Lehrer mich dauernd kritisiert!“Ich bin schon sauer, weil mein Lehrer mich dauernd kritisiert!“

„„Könnte es sein, dass ihm deine Leistungen nicht egal sind?“ (Bedeutungsreframing)Könnte es sein, dass ihm deine Leistungen nicht egal sind?“ (Bedeutungsreframing)

““Ich hab dann das dringende Bedürfnis, es ihm heimzuzahlen.“ Ich hab dann das dringende Bedürfnis, es ihm heimzuzahlen.“

„„Es fällt dir ganz schön schwer, es dem anderen nicht fühlen zu lassen, nicht?“ (Doppelte Es fällt dir ganz schön schwer, es dem anderen nicht fühlen zu lassen, nicht?“ (Doppelte Verneinung)Verneinung)

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Psychologie im Klassenzimmer – Psychologie im Klassenzimmer – Brauchbares aus der Brauchbares aus der

Individualpsychologie Individualpsychologie (Adler, Dreikurs u. a.)(Adler, Dreikurs u. a.)

1.1. Vererbung, Umwelt und schöpferische KraftVererbung, Umwelt und schöpferische KraftGleiche Wahrnehmung – versch. prälogische Schlüsse des kleinen Gleiche Wahrnehmung – versch. prälogische Schlüsse des kleinen KindesKindes

Das Gefühl der Minderwertigkeit ist vorerst natürlichDas Gefühl der Minderwertigkeit ist vorerst natürlich

Die Erlebnisse determinieren nicht zwangsweiseDie Erlebnisse determinieren nicht zwangsweise

2.2. Die Bildung des LebensstilsDie Bildung des LebensstilsErste Erfahrungen des KK führen unbewusst zur Entstehung einer Erste Erfahrungen des KK führen unbewusst zur Entstehung einer „Tendenziösen Apperzeption“ „Tendenziösen Apperzeption“ (In der TA entspricht das in etwa dem (In der TA entspricht das in etwa dem Lebensskript)Lebensskript)

3.3. Die große Bedeutung der FamilieDie große Bedeutung der Familie (sofern sie heute (sofern sie heute überhaupt noch besteht…)überhaupt noch besteht…)

Atmosphäre – Geschwister - ErziehungsfehlerAtmosphäre – Geschwister - Erziehungsfehler

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4.4. Ziele störenden Verhaltens – die finale Ziele störenden Verhaltens – die finale BetrachtungsweiseBetrachtungsweise

Die folgende Tabelle stammt aus der Website http://www.bruehlmeier.info/adler.htmDie folgende Tabelle stammt aus der Website http://www.bruehlmeier.info/adler.htm

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Einige weitere Ziele, die auch in Betracht zu ziehen sindEinige weitere Ziele, die auch in Betracht zu ziehen sind

Entschuldigung für eigene Mängel suchenEntschuldigung für eigene Mängel suchen

Aufregendes Erleben Aufregendes Erleben

Sich dem anderen Geschlecht präsentieren Sich dem anderen Geschlecht präsentieren

Imponieren wollenImponieren wollen

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a)a) Ermutigen Ermutigen ((Unterschied zu den „Strokes“ der TA!)Unterschied zu den „Strokes“ der TA!)

b)b) Nicht spontan reagieren – das wünscht sich das Kind Nicht spontan reagieren – das wünscht sich das Kind nämlich unbewusst! – um die Leitlinien des Kindes nicht nämlich unbewusst! – um die Leitlinien des Kindes nicht zu bekräftigen zu bekräftigen

c)c) Natürliche und logische Folgen spüren lassenNatürliche und logische Folgen spüren lassen

d)d) Die private Logik aufdecken Die private Logik aufdecken Erkennungsreflex: Voraussetzung ist unbedingtes Vertrauen.Erkennungsreflex: Voraussetzung ist unbedingtes Vertrauen.((Siehe Skriptanalyse in der TA!)Siehe Skriptanalyse in der TA!)

e)e) Den Gemeinschaftssinn pflegen („Klassengeist“)Den Gemeinschaftssinn pflegen („Klassengeist“)Die „Lesungen“ entstammen – ebenso wie die von mir modifizierten Abzüge Die „Lesungen“ entstammen – ebenso wie die von mir modifizierten Abzüge „Reaktionsauslöschung“ und „Statt sich zu ärgern“ dem Seminar „Stressbewältigung „Reaktionsauslöschung“ und „Statt sich zu ärgern“ dem Seminar „Stressbewältigung ganzheitlich“ von Dr. Michelle Heintzganzheitlich“ von Dr. Michelle Heintz

5.5. Was also tun?Was also tun?

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PersönlichePersönliche Erfahrungen und kritische Erfahrungen und kritische EinwändeEinwände

Das Menschenbild Alfred Adlers war zu sehr vom Glauben ans Das Menschenbild Alfred Adlers war zu sehr vom Glauben ans Machbare, ans Positive, geprägtMachbare, ans Positive, geprägt

Natürliche und logische Folgen haben - nicht nur wegen Natürliche und logische Folgen haben - nicht nur wegen Verletzungsgefahr! - ihre Grenzen. Sie werden auch als Verletzungsgefahr! - ihre Grenzen. Sie werden auch als Verweigerung von Hilfe erlebtVerweigerung von Hilfe erlebt

Das „Erkennungslächeln“ funktioniert bei total verstockten oder aus Das „Erkennungslächeln“ funktioniert bei total verstockten oder aus Verlegenheit immer lächelnden Kindern kaumVerlegenheit immer lächelnden Kindern kaum

Vorsicht Deutung! Nicht jede Faulheit etwa kann als Versuch, Vorsicht Deutung! Nicht jede Faulheit etwa kann als Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, gedeutet werden u. s. w. Aufmerksamkeit zu erregen, gedeutet werden u. s. w.

Nicht spontan reagieren zu dürfen heißt z. T., dass der Lehrer mit Nicht spontan reagieren zu dürfen heißt z. T., dass der Lehrer mit seinem Frust allein gelassen wirdseinem Frust allein gelassen wird

Die IP bietet zwar wichtige Einsichten in die Psyche des Kindes, Die IP bietet zwar wichtige Einsichten in die Psyche des Kindes, bleibt aber Antworten zu effektivem Verhalten – etwa in der Klasse – bleibt aber Antworten zu effektivem Verhalten – etwa in der Klasse – eher schuldigeher schuldig

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Transaktionsanalyse Transaktionsanalyse und Unterricht und Unterricht

(von Berne, Harris u. Goulding zu Steward)(von Berne, Harris u. Goulding zu Steward)

1.1. GrundbegriffeGrundbegriffe

a)a) Drei Drei Ich – ZuständeIch – Zustände, die jeweils eine Gesamtheit zusammenhängender , die jeweils eine Gesamtheit zusammenhängender Verhaltensweisen, Denkmuster und Gefühle bilden Verhaltensweisen, Denkmuster und Gefühle bilden

b)b) Die vier Die vier GrundpositionenGrundpositionenc)c) StrokeStroke: ganz allgemein eine Handlung, mit der jemand zur Kenntnis : ganz allgemein eine Handlung, mit der jemand zur Kenntnis

genommen wirdgenommen wirdd)d) Transaktionen strukturieren die ZeitTransaktionen strukturieren die Zeit (Rückzug – Rituale – Zeit“vertreib“ – (Rückzug – Rituale – Zeit“vertreib“ –

Aktivitäten – „Spiele“ – Intimität)Aktivitäten – „Spiele“ – Intimität)e)e) Das Das SkriptSkript entwirft der Mensch vorwiegend aus den Erfahrungen der entwirft der Mensch vorwiegend aus den Erfahrungen der

präverbalen Kindheitsphase, jedoch sind Neuentscheidungen – etwa gegen präverbalen Kindheitsphase, jedoch sind Neuentscheidungen – etwa gegen Giftsätze und Antreiber - auch noch später möglich!Giftsätze und Antreiber - auch noch später möglich!

f)f) Verzerrt man die Wahrnehmung, um sie dem Skript anzupassen, spricht Verzerrt man die Wahrnehmung, um sie dem Skript anzupassen, spricht man von „man von „RedefinierenRedefinieren“; ignoriert man Aspekte der Wirklichkeit oder blendet “; ignoriert man Aspekte der Wirklichkeit oder blendet sie aus oder setzt jemanden oder etwas herab, so nennt das die TA sie aus oder setzt jemanden oder etwas herab, so nennt das die TA „„DiscountenDiscounten“ oder „“ oder „AbwertenAbwerten“ “ (Im NLP spricht man von Tilgungen, (Im NLP spricht man von Tilgungen, Verzerrungen u. s. w. – siehe dort!)Verzerrungen u. s. w. – siehe dort!)

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Die Mathe – SA naht und der Die Mathe – SA naht und der Schüler ist recht schwach in Schüler ist recht schwach in diesem Gegenstand…diesem Gegenstand…

Wie verhält er sich und wo ist Wie verhält er sich und wo ist einzuhaken:einzuhaken:

Weiß er überhaupt, wann SA ist oder hat Weiß er überhaupt, wann SA ist oder hat er es „verdrängt“?er es „verdrängt“?

Weiß er, dass er womöglich damit ein Weiß er, dass er womöglich damit ein Problem haben könnte?Problem haben könnte?

Macht er sich persönlich etwas aus Macht er sich persönlich etwas aus einem eventuell schlechten einem eventuell schlechten Ausgang?Ausgang?

Hält er den Stoff allgemein für Hält er den Stoff allgemein für bewältigbar?bewältigbar?

Glaubt er, dass e r es schaffen könnte?Glaubt er, dass e r es schaffen könnte?

Wesentlich zu wissen ist auch was der Wesentlich zu wissen ist auch was der Schüler abwertet! Sich selbst, den Schüler abwertet! Sich selbst, den Lehrer, die „blöde Mathematik“ Lehrer, die „blöde Mathematik“ oder die Situation?oder die Situation?

zu f)zu f) Ian Stewart bietet in seinem Buch Ian Stewart bietet in seinem Buch „Transaktionsanalyse in der Beratung“ ein „Transaktionsanalyse in der Beratung“ ein interessantes interessantes Hilfsmittel – die AbwertungstabelleHilfsmittel – die Abwertungstabelle

Page 31: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

g)g) Das Kleinkind lernt, dass gewisse Gefühlsäußerungen eher nicht erwünscht Das Kleinkind lernt, dass gewisse Gefühlsäußerungen eher nicht erwünscht sind und beginnt diese durch unechte – so genannte sind und beginnt diese durch unechte – so genannte MaschengefühleMaschengefühle – zu – zu überdecken (zunächst handelt es aus einer Ich – bin – nicht – O.K - Position überdecken (zunächst handelt es aus einer Ich – bin – nicht – O.K - Position heraus. Vergleich zum Minderwertigkeitsgefühl A. Adlers) heraus. Vergleich zum Minderwertigkeitsgefühl A. Adlers)

h)h) Maschengefühle horten nennt man „Maschengefühle horten nennt man „Rabattmarken klebenRabattmarken kleben“ – diese können “ – diese können dann zur gegebenen Zeit „eingelöst“ werdendann zur gegebenen Zeit „eingelöst“ werden

i)i) Bei einem „Bei einem „Spiel“Spiel“ wiederholen sich bestimmte Transaktionen, bis am Ende wiederholen sich bestimmte Transaktionen, bis am Ende beide Seiten ihre Maschengefühle erleben – dieser Umschlag bringt immer beide Seiten ihre Maschengefühle erleben – dieser Umschlag bringt immer einen vorerst überraschenden, aber unangenehmen Effekt. Wichtige einen vorerst überraschenden, aber unangenehmen Effekt. Wichtige unerledigte Dinge der Vergangenheit werden – wieder einmal! – nicht gelöst.unerledigte Dinge der Vergangenheit werden – wieder einmal! – nicht gelöst.

j)j) Intimität: Aussteigen können aus dem Skript, Spontaneität; Echtheit; wache Intimität: Aussteigen können aus dem Skript, Spontaneität; Echtheit; wache Bewusstheit. (Sowohl Kind – Ich als auch Erwachsenen – Ich kommen zu Bewusstheit. (Sowohl Kind – Ich als auch Erwachsenen – Ich kommen zu ihrem Recht – man ist nicht getrieben, man weiß, was man tut)ihrem Recht – man ist nicht getrieben, man weiß, was man tut)

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2)2) Psycho- od. Ränkespiele: Wie aus Rettern Psycho- od. Ränkespiele: Wie aus Rettern Opfer werden und aus Opfern Verfolger Opfer werden und aus Opfern Verfolger

a)a) Im Dramadreieck: „Mutter und Tochter“Im Dramadreieck: „Mutter und Tochter“

Mädchen: „Heute war die Deutschlehrerin wieder ganz schön Mädchen: „Heute war die Deutschlehrerin wieder ganz schön deppert!“deppert!“

Mutter: „Hat sie dich schon wieder geprüft?“Mutter: „Hat sie dich schon wieder geprüft?“ Mädchen: „Ja, wieder die schwersten Fragen!“Mädchen: „Ja, wieder die schwersten Fragen!“ Mutter: „Du Arme!“Mutter: „Du Arme!“ Mädchen: „ Mehr weißt du auch nie zu sagen!!“Mädchen: „ Mehr weißt du auch nie zu sagen!!“ Mutter: „Aber ich wollte dir doch nur helfen!“Mutter: „Aber ich wollte dir doch nur helfen!“ Mädchen: „Auf so eine Hilfe kann ich verzichten!“Mädchen: „Auf so eine Hilfe kann ich verzichten!“ Mutter: „Also bitte: Dann hättest du eben ordentlich gelernt!“Mutter: „Also bitte: Dann hättest du eben ordentlich gelernt!“ Mädchen: „Eh klar! Ich hab ja gleich gewusst, dass du mir die Mädchen: „Eh klar! Ich hab ja gleich gewusst, dass du mir die

Schuld geben wirst!“Schuld geben wirst!“

Die Tochter geht in ihr Zimmer…Die Tochter geht in ihr Zimmer…

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b)b) Spiele - Spiele - Definition:Definition:

Die schöne Die schöne Zusammenfassung Zusammenfassung rechts stammt aus rechts stammt aus dem Buchdem Buch „Spontan leben“ von „Spontan leben“ von M James und M James und D. JongewardD. Jongeward

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3)3) Lehrer - Schüler – SpieleLehrer - Schüler – Spiele

a)a) „„Ich will euch doch nur helfen“Ich will euch doch nur helfen“1)1) „„Komm, ich helf dir!“ Komm, ich helf dir!“ 2)2) „„Ja, danke, ich kenn mich da nicht so gut aus!“ Ja, danke, ich kenn mich da nicht so gut aus!“ 3)3) „„Nur ich bin O. K., ohne mich bist du hilfslos“ Nur ich bin O. K., ohne mich bist du hilfslos“ 4)4) „„Ich will das so nicht machen! Und überhaupt!“Ich will das so nicht machen! Und überhaupt!“

L : „Das musste ja so kommen! Die Schüler sind es nicht wert! Sie sind ein L : „Das musste ja so kommen! Die Schüler sind es nicht wert! Sie sind ein undankbares Pack“ undankbares Pack“ Der Lehrer, der sich in einer offensichtlichen Nicht – O. K. – Position befindet Der Lehrer, der sich in einer offensichtlichen Nicht – O. K. – Position befindet und daher den hilflosen Schüler „braucht“, um sich selbst O. K. fühlen zu und daher den hilflosen Schüler „braucht“, um sich selbst O. K. fühlen zu können, kann nicht akzeptieren dass er sich durch seine Hilfe letztlich können, kann nicht akzeptieren dass er sich durch seine Hilfe letztlich überflüssig macht!überflüssig macht!

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b)b) Andere komplementäre L – S - SpieleAndere komplementäre L – S - Spiele

Perlen vor die SäuePerlen vor die Säue UnbegabtUnbegabt

Progressiver LehrerProgressiver Lehrer EmanzipiertEmanzipiert

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4)4) Den heimlichen Appellcharakter Den heimlichen Appellcharakter erkennenerkennen

Die involvierten Ich – Zustände erkennen – auch bei Die involvierten Ich – Zustände erkennen – auch bei sich selbst! sich selbst! (Was löst die Nachricht in mir aus - in sich (Was löst die Nachricht in mir aus - in sich hineinhorchen!)hineinhorchen!)

Auf verdeckte Appelle angemessen – manchmal auch Auf verdeckte Appelle angemessen – manchmal auch bewusst appellwidrig, also überkreuz! – reagierenbewusst appellwidrig, also überkreuz! – reagieren

Welches heimliche Interesse könnte mich dazu Welches heimliche Interesse könnte mich dazu verleiten, ein angebotenes Spiel mitzuspielen? verleiten, ein angebotenes Spiel mitzuspielen?

Kenne ich diese Situation nicht schon?Kenne ich diese Situation nicht schon?(Der Blick ins eigene Skript!)(Der Blick ins eigene Skript!)

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5)5) Was so alles unter der Was so alles unter der Oberfläche läuftOberfläche läuft

Die ÜberkreuztransaktionDie Überkreuztransaktion

L: Bis morgen macht ihr …L: Bis morgen macht ihr …S: Wir haben heute Nachmittagsunterricht!S: Wir haben heute Nachmittagsunterricht!

Die duplexe verdeckte TransaktionDie duplexe verdeckte Transaktion (a)(a)(S zu L)(S zu L)

S (offene TA): Ich hab heute S (offene TA): Ich hab heute meine HÜ vergessen!meine HÜ vergessen!

S (verdeckt): Frag nach, was S (verdeckt): Frag nach, was bei mir daheim los ist!bei mir daheim los ist!

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Die duplexe verdeckte TADie duplexe verdeckte TA (b) (b) Das Beispiel stammt von Berne selbst!Das Beispiel stammt von Berne selbst!

Mann: Schauen Sie sich doch einmal die alte Mann: Schauen Sie sich doch einmal die alte Scheune anScheune an

Frau: Ja gleich. So alte Gebäude haben mich Frau: Ja gleich. So alte Gebäude haben mich schon immer interessiertschon immer interessiert

Die Kommunikation auf der psychologischen Die Kommunikation auf der psychologischen Ebene können Sie sich denken – und natürlich Ebene können Sie sich denken – und natürlich die womöglich für einen Partner als die womöglich für einen Partner als überraschend und so - vielleicht!!! – gar nicht überraschend und so - vielleicht!!! – gar nicht gemeinten Konsequenzen… gemeinten Konsequenzen…

Die anguläre TADie anguläre TA (hier zw. L zu S)(hier zw. L zu S)L (offene TA): Dieses Beispiel ist ziemlich L (offene TA): Dieses Beispiel ist ziemlich

schwierigschwierigL (verdeckte TA): Vielleicht kann ich dich s o L (verdeckte TA): Vielleicht kann ich dich s o

dazu bringen, dass du erkennst, wie dazu bringen, dass du erkennst, wie viel du viel du schaffen könntest!schaffen könntest!S (offene TA): Ich werd es probieren…S (offene TA): Ich werd es probieren…S (verdeckte TA): Dir werd ich‘s zeigen, S (verdeckte TA): Dir werd ich‘s zeigen, dass dass ich nicht so dumm bin, wie du ich nicht so dumm bin, wie du glaubstglaubst

Der Lehrer manipuliert (hier vermutlich „positiv“ Der Lehrer manipuliert (hier vermutlich „positiv“ zu sehen!) seinen leistungsfähigen Schüler! zu sehen!) seinen leistungsfähigen Schüler!

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Redefinitionstransaktionen – oder: Woran hilfreiche Gespräche Redefinitionstransaktionen – oder: Woran hilfreiche Gespräche scheitern können scheitern können (Siehe später auch das Metamodell des NLP (Siehe später auch das Metamodell des NLP und das und das Disputationsverfahren der RET)Disputationsverfahren der RET)

Tangentiale TATangentiale TA: Ein ganz anderes Thema wird angeschnitten oder es wird : Ein ganz anderes Thema wird angeschnitten oder es wird das gleiche Thema aus einer anderen Perspektive betrachtet; oder es das gleiche Thema aus einer anderen Perspektive betrachtet; oder es wird eine Frage einfach nicht beantwortetwird eine Frage einfach nicht beantwortet

„„Was soll das bringen, dass du dich plötzlich von Hannes wegsetzen willst?“ – Was soll das bringen, dass du dich plötzlich von Hannes wegsetzen willst?“ – „ Na ja, man „ Na ja, man sagt mir immer, dass die Mitarbeit wichtig ist!“ (1)sagt mir immer, dass die Mitarbeit wichtig ist!“ (1)

„„Hast du dich jetzt schon beruhigt?“ – „Warum lassen die nie jemanden Hast du dich jetzt schon beruhigt?“ – „Warum lassen die nie jemanden mitspielen“ (2)mitspielen“ (2)

Blockierende TABlockierende TA: Die Definition des Themas wird abgelehnt : Die Definition des Themas wird abgelehnt

„„Was hast du damit erreichen wollen, dass du ihm das Heft nicht geborgt hast?“ - Was hast du damit erreichen wollen, dass du ihm das Heft nicht geborgt hast?“ -

„Was meinen Sie unter <erreichen>?“ (3) „Was meinen Sie unter <erreichen>?“ (3)

Wie man Redefinitionstransaktionen konfrontiert Wie man Redefinitionstransaktionen konfrontiert

(1)(1) „Was willst d u damit erreichen?“„Was willst d u damit erreichen?“ (Die Frage wiederholen)(Die Frage wiederholen)

(2)(2) „Das ist eine Frage. Ich wollte wissen, wie es dir geht.“ „Das ist eine Frage. Ich wollte wissen, wie es dir geht.“ (Einen Metakommentar abgeben)(Einen Metakommentar abgeben)

(3)(3) „Was meinst d u ?“ „Was meinst d u ?“ (Die Definition zurückgeben)(Die Definition zurückgeben)

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6)6) Weitere Überlegungen zu sinnvollem Weitere Überlegungen zu sinnvollem Verhalten des LehrersVerhalten des Lehrers

Ins Hier und Jetzt zurückführenIns Hier und Jetzt zurückführen

Worum geht es dir? Was hast du dir bisher dazu einfallen lassen? Was machst Worum geht es dir? Was hast du dir bisher dazu einfallen lassen? Was machst du, wenn ich dir diese Antwort gebe?du, wenn ich dir diese Antwort gebe?

Der Schub zum Lernen kommt aus dem kindhaften Der Schub zum Lernen kommt aus dem kindhaften ElementElement

Spielen, Genießen und Spaß müssen im Unterricht Platz haben – Spielen, Genießen und Spaß müssen im Unterricht Platz haben – allerdings nicht „ n u r “! allerdings nicht „ n u r “!

Positive Zuwendung ist ein wichtiger FaktorPositive Zuwendung ist ein wichtiger Faktor – auch wenn – auch wenn sie meist nur bedingt erfolgen kannsie meist nur bedingt erfolgen kann

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Persönliche Erfahrungen und Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändekritische Einwände

Die TA ist offen für andere Schulen und wendet sich gegen jede Art Die TA ist offen für andere Schulen und wendet sich gegen jede Art der Überpsychologisierungder Überpsychologisierung

Bei rational verständlicher Verzweiflung z. B. sind einfach Hilfe und Bei rational verständlicher Verzweiflung z. B. sind einfach Hilfe und Worte des einfühlsamen Verstehens angebracht; schlechte Worte des einfühlsamen Verstehens angebracht; schlechte Angewohnheiten sind wiederum eher ein Fall für die Kooperative Angewohnheiten sind wiederum eher ein Fall für die Kooperative VMVM

Die TA ist eine hervorragende Methode, Probleme, die immer Die TA ist eine hervorragende Methode, Probleme, die immer wieder auftauchen, zu hinterfragen – bei sich und bei den Schülern! wieder auftauchen, zu hinterfragen – bei sich und bei den Schülern! (Jeder hat schon Schüler erlebt, mit denen er einfach nicht kann!)(Jeder hat schon Schüler erlebt, mit denen er einfach nicht kann!)

Es gibt zu wenig „einfach handhabbares Handwerkszeug“, um Es gibt zu wenig „einfach handhabbares Handwerkszeug“, um Problemsituationen ad hoc zu bearbeitenProblemsituationen ad hoc zu bearbeiten

Die Anwendung von TA verlangt eine grundlegende Schulung, aber Die Anwendung von TA verlangt eine grundlegende Schulung, aber die Tiefenschau lohnt sich – auch für den Lehrer selbst!die Tiefenschau lohnt sich – auch für den Lehrer selbst!

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Das Gordon - Das Gordon - ProgrammProgramm

1.1. Konsequenz um jeden Preis ist Konsequenz um jeden Preis ist unmenschlichunmenschlich

2.2. Der Schüler hat ein Problem: Zuhören Der Schüler hat ein Problem: Zuhören ist gefragtist gefragt

3.3. Der Lehrer hat ein Problem: Eine Ich – Der Lehrer hat ein Problem: Eine Ich – Botschaft ist angebrachtBotschaft ist angebracht

4.4. Ein Konflikt ist entstandenEin Konflikt ist entstanden5.5. Eine Wertekollision bestehtEine Wertekollision besteht

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1.1. Konsequenz vs. Konsequenz vs. InkonsistenzInkonsistenz

Unser Toleranzniveau ist nicht immer gleich Unser Toleranzniveau ist nicht immer gleich

hoch -hoch - unser Problemfenster also nicht immer unser Problemfenster also nicht immer gleich großgleich groß

Inkonsistenz schadet hingegen – der Lehrer Inkonsistenz schadet hingegen – der Lehrer muss berechenbar bleibenmuss berechenbar bleiben

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2.2. HilfstechnikenHilfstechniken(Der Schüler hat das Problem)(Der Schüler hat das Problem)

a)a) Die Straßensperren der Die Straßensperren der Kommunikation umgehen – Kommunikation umgehen – richtig zuhörenrichtig zuhören

In jeder noch so gut gemeinten In jeder noch so gut gemeinten Sachinformation schwingt immer Sachinformation schwingt immer der Beziehungsaspekt mitder Beziehungsaspekt mit

Wenn jemand Probleme hat, nützen Wenn jemand Probleme hat, nützen in der Regel kein Moralisieren, kein in der Regel kein Moralisieren, kein Drängen, ja selbst kein Trösten, Drängen, ja selbst kein Trösten, wenn sich der andere dadurch wenn sich der andere dadurch unverstanden fühlt!unverstanden fühlt!

Das Bild stammt aus der Verfilmung des berühmten Astrid -Das Bild stammt aus der Verfilmung des berühmten Astrid -Lindgren - Romans „Die Brüder Löwenherz“Lindgren - Romans „Die Brüder Löwenherz“

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Quelle:Quelle: Hergovich, Mitschka, Pawek:Hergovich, Mitschka, Pawek:

Teamarbeit.Teamarbeit.

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„„Zuhören verführt zum Sprechen, wenn Zuhören verführt zum Sprechen, wenn etwas belastet; es erleichtert Entspannung etwas belastet; es erleichtert Entspannung und erlöst von bedrückenden Gefühlen; es und erlöst von bedrückenden Gefühlen; es überlässt die Initiative demjenigen, der das überlässt die Initiative demjenigen, der das Problem hat und traut ihm die Lösung zu; es Problem hat und traut ihm die Lösung zu; es fördert tiefere Gefühle zutage; es zeigt die fördert tiefere Gefühle zutage; es zeigt die Bereitschaft zu helfen, teilt aber gleichzeitig Bereitschaft zu helfen, teilt aber gleichzeitig mit, dass man als Mensch so angenommen mit, dass man als Mensch so angenommen wird, wie man gerade ist“ (Thomas Gordon)wird, wie man gerade ist“ (Thomas Gordon)

Page 47: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

b)b) Kinder brauchen manchmal Ratschläge – Kinder brauchen manchmal Ratschläge – wie aber werden sie für das Kind wie aber werden sie für das Kind annehmbar?annehmbar?

Wenn das Kind den Lehrer als Ratgeber akzeptiert, vielleicht Wenn das Kind den Lehrer als Ratgeber akzeptiert, vielleicht sogar – heimlich! – auf seinen Rat wartetsogar – heimlich! – auf seinen Rat wartet

Wenn das Kind nicht durchhört: „Ich bin klüger als du, ohne mich Wenn das Kind nicht durchhört: „Ich bin klüger als du, ohne mich ginge es nicht“ginge es nicht“

Wenn man - nach genauem Zuhören - den Nagel wirklich auf den Wenn man - nach genauem Zuhören - den Nagel wirklich auf den Kopf trifftKopf trifft

Und natürlich: Wenn man sieht, dass das Kind sich nicht selbst Und natürlich: Wenn man sieht, dass das Kind sich nicht selbst helfen kannhelfen kann

Page 48: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

c)c) Lob und LehrerspracheLob und Lehrersprache

Wichtig ist es, die Leistung einfach zu werten und keine Wichtig ist es, die Leistung einfach zu werten und keine Vergleiche anzustellen. Das bedeutet, dass der Lehrer gerade Vergleiche anzustellen. Das bedeutet, dass der Lehrer gerade beim Loben sehr auf seine Sprachformulierung zu achten hatbeim Loben sehr auf seine Sprachformulierung zu achten hat

Unberechtigt empfundenes Lob führt bei Kindern mit geringem Unberechtigt empfundenes Lob führt bei Kindern mit geringem Selbstvertrauen eventuell zu einem Gefühl des Nicht – verstanden – Selbstvertrauen eventuell zu einem Gefühl des Nicht – verstanden – Werdens. Dadurch wird das negative Selbstbild verstärkt, weil das Ergebnis Werdens. Dadurch wird das negative Selbstbild verstärkt, weil das Ergebnis dem Zufall zugeschrieben wirddem Zufall zugeschrieben wird

Hinter Lob wird eventuell Manipulation vermutet („Was will er damit Hinter Lob wird eventuell Manipulation vermutet („Was will er damit erreichen?“)erreichen?“)

Vorsicht! Die Gruppe hört zu – wichtig vor allem bei Pubertierenden!Vorsicht! Die Gruppe hört zu – wichtig vor allem bei Pubertierenden!

Optimistisch verbalisierenOptimistisch verbalisieren(„Du hast schon mehr als die halbe Zeichnung geschafft“)(„Du hast schon mehr als die halbe Zeichnung geschafft“)

Die Aufmerksamkeit auf sachimmanente Anforderungen Die Aufmerksamkeit auf sachimmanente Anforderungen richtenrichten

(„Es geht besser, wenn du…“)(„Es geht besser, wenn du…“)

Page 49: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Die Aufgabenschwierigkeit nicht leugnenDie Aufgabenschwierigkeit nicht leugnen

Gute strengen sich sonst nicht an; Schwache sind beim Misslingen umso Gute strengen sich sonst nicht an; Schwache sind beim Misslingen umso mehr enttäuschtmehr enttäuscht

„„Gar so einfach ist das nicht, was wir da machen. Aber ihr könnt es schaffen“Gar so einfach ist das nicht, was wir da machen. Aber ihr könnt es schaffen“

Vertrauen in die grundsätzlichen Fähigkeiten Vertrauen in die grundsätzlichen Fähigkeiten entgegenbringenentgegenbringen

„„Siehst du, du kannst es!“ Siehst du, du kannst es!“

Wenn Schüler immer wieder fragen, ob das gut war, was sie getan haben, Wenn Schüler immer wieder fragen, ob das gut war, was sie getan haben, zurückfragen! („Wie siehst d u es?“)zurückfragen! („Wie siehst d u es?“)

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Die Sprache der Ermutigung lehrenDie Sprache der Ermutigung lehren

Ich habe Schwierigkeiten …Ich habe Schwierigkeiten …

Ich hoffe, dass …Ich hoffe, dass …

Ich habe Angst davor, …Ich habe Angst davor, …

Ich soll …Ich soll …

Ich muss …Ich muss …

Ich kann nicht (schaffe nicht …)Ich kann nicht (schaffe nicht …)

Es ist eine Herausforderung Es ist eine Herausforderung für mich, …für mich, …

Ich glaube, dass …Ich glaube, dass …

Ich wage es, …Ich wage es, …

Ich will …Ich will …

Ich kann …Ich kann …

Ich werde nicht … Ich werde nicht … oderoder

Ich will nicht …Ich will nicht …

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d)d) Die Problematik von FragenDie Problematik von Fragen

Nur offene Fragen im Sinn von Türöffnern sind sinnvollNur offene Fragen im Sinn von Türöffnern sind sinnvoll(„Möchtest du mehr darüber erzählen?“ „Das klingt so, („Möchtest du mehr darüber erzählen?“ „Das klingt so, als ob dich das stark berührt?!“)als ob dich das stark berührt?!“)

Fragen können bedrohlich wirkenFragen können bedrohlich wirken

Fragen grenzen die Antwort einFragen grenzen die Antwort ein

Das Metamodell – von der Oberflächenstruktur zur Das Metamodell – von der Oberflächenstruktur zur TiefenstrukturTiefenstruktur

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Kaffeepause?!Kaffeepause?!

Zuvor aber - wenn‘s recht wär - eineZuvor aber - wenn‘s recht wär - eine

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Das Metamodell des NLPDas Metamodell des NLP(R. Bandler, J. Grinder, R. Dilts u. a.)(R. Bandler, J. Grinder, R. Dilts u. a.)

1.1. Zuvor: Was NLP ist – in aller KürzeZuvor: Was NLP ist – in aller KürzeKonzept für Kommunikation und VeränderungKonzept für Kommunikation und Veränderung

Es geht um die Struktur, in der die subjektiven Erfahrungen verarbeitet und Es geht um die Struktur, in der die subjektiven Erfahrungen verarbeitet und gespeichert werdengespeichert werden

Die praktischen Lernstrategien sind „nur“ Modelle, also Hypothesen Die praktischen Lernstrategien sind „nur“ Modelle, also Hypothesen pragmatischen Charakters, die daran gemessen werden, ob sie pragmatischen Charakters, die daran gemessen werden, ob sie funktionierenfunktionieren

2.2. Am Anfang stand das MetamodellAm Anfang stand das Metamodell (IGM = Informationsgewinnungsmodell)(IGM = Informationsgewinnungsmodell)

Von der Bedeutung eines Wortes und den unterschiedlichen „Landkarten“Von der Bedeutung eines Wortes und den unterschiedlichen „Landkarten“

Das Wort ist nicht die Erfahrung und die Erfahrung ist nicht die Realität Das Wort ist nicht die Erfahrung und die Erfahrung ist nicht die Realität (Sprache ist zwei Schritte von der Realität entfernt – was an der (Sprache ist zwei Schritte von der Realität entfernt – was an der Oberfläche zum Vorschein kommt, ist bereits getilgt (= selektiert), Oberfläche zum Vorschein kommt, ist bereits getilgt (= selektiert), verzerrt (= vereinfacht) und generalisiert (= verallgemeinert) wordenverzerrt (= vereinfacht) und generalisiert (= verallgemeinert) worden

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3.3. Ziele und Bedingungungen für das Ziele und Bedingungungen für das Funktionieren des ModellsFunktionieren des Modells

Ohne Rapport entsteht nur eine „Metaverstümmelung“Ohne Rapport entsteht nur eine „Metaverstümmelung“

Einschränkungen sollen identifiziert, Wahlmöglichkeiten Einschränkungen sollen identifiziert, Wahlmöglichkeiten eröffnet werdeneröffnet werden

Es gibt keine Warum – Fragen, da weder Erklärungen Es gibt keine Warum – Fragen, da weder Erklärungen noch Rechtfertigungen als hilfreich betrachtet werdennoch Rechtfertigungen als hilfreich betrachtet werden

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4.4. Die FragenDie Fragen

TilgungenTilgungen

Unspezif. SubstantiveUnspezif. Substantive Wer oder was genau?Wer oder was genau?

Unspezif. VerbenUnspezif. Verben Wie genau passierte das?Wie genau passierte das?

VergleicheVergleiche Verglichen womit?Verglichen womit?

BewertungenBewertungen Wer sagt…?Wer sagt…?

NominalisierungenNominalisierungen Wie geschieht das?Wie geschieht das?

GeneralisierungenGeneralisierungenModaloperator der MöglichkeitModaloperator der Möglichkeit Was hält dich davon ab?Was hält dich davon ab?

Modaloperator der NotwendigkeitModaloperator der Notwendigkeit Was würde passieren, wenn… wenn du Was würde passieren, wenn… wenn du nicht…?nicht…?

Universelle QuantifizierungUniverselle Quantifizierung Immer? Nie? Jeder?Immer? Nie? Jeder?

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VerzerrungenVerzerrungen

Komplexe ÄquivalenzKomplexe Äquivalenz Inwiefern bedeutet das eine das Inwiefern bedeutet das eine das andere?andere?

Vorannahme („Phantasie“)Vorannahme („Phantasie“) Was veranlasst dich zu glauben, Was veranlasst dich zu glauben, dass..?dass..?

Ursache und WirkungUrsache und Wirkung Wie genau bewirkt das eine das Wie genau bewirkt das eine das andere?andere?

GedankenlesenGedankenlesen Woher weißt du…?Woher weißt du…?

„„Niemandem kann man trauen!“Niemandem kann man trauen!“

Ist das wirklich i m m e r so? Kannst du dich an eine Situation Ist das wirklich i m m e r so? Kannst du dich an eine Situation erinnern, wo du jemandem zu Recht getraut hast? Kennst du erinnern, wo du jemandem zu Recht getraut hast? Kennst du jemanden, der in einer ähnlichen Situation jemandem getraut hat jemanden, der in einer ähnlichen Situation jemandem getraut hat und dabei nicht enttäuscht wurde? Traust du mir gerade?“und dabei nicht enttäuscht wurde? Traust du mir gerade?“

Ein Beispiel:Ein Beispiel:

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Persönliche Erfahrungen und Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändekritische Einwände

Nicht nur vom Lehrer wird sprachlich und Nicht nur vom Lehrer wird sprachlich und methodisch sehr viel verlangt, was ein intensives methodisch sehr viel verlangt, was ein intensives Training voraussetztTraining voraussetzt

Eine im Sinne von NLP wirksame Kommunikation Eine im Sinne von NLP wirksame Kommunikation stößt bei unseren oft wenig sprachgewandten stößt bei unseren oft wenig sprachgewandten Kindern – besonders jenen, mit nichtdeutscher Kindern – besonders jenen, mit nichtdeutscher Muttersprache, auf beträchtliche ProblemeMuttersprache, auf beträchtliche Probleme(Freilich bietet das NLP auch wirksame nonverbale (Freilich bietet das NLP auch wirksame nonverbale Interventionsstrategien an – siehe später bei Michael Grinder!)Interventionsstrategien an – siehe später bei Michael Grinder!)

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Der Problemlösungsprozess im Der Problemlösungsprozess im NLPNLP

1.1. An die Problemsituation denken An die Problemsituation denken Wo genau bist du in dieser Situation?Wo genau bist du in dieser Situation?

Wenn du in einen Spiegel schaust, wie siehst du dir da entgegen? Beschreib Wenn du in einen Spiegel schaust, wie siehst du dir da entgegen? Beschreib deine Körperhaltung. deine Körperhaltung.

2.2. Was liefern die Sinneskanäle Was liefern die Sinneskanäle („VAKO – Hypnose“)(„VAKO – Hypnose“)

Was siehst du alles aus deiner Position heraus?Was siehst du alles aus deiner Position heraus?

Welche Stimmen oder Geräusche kannst du in dieser Situation dort wahrnehmen?Welche Stimmen oder Geräusche kannst du in dieser Situation dort wahrnehmen?

Was fühlst oder spürst du in diesem Moment?Was fühlst oder spürst du in diesem Moment?

Gibt es vielleicht auch einen besonderen Geruch oder Geschmack, den du aus dieser Gibt es vielleicht auch einen besonderen Geruch oder Geschmack, den du aus dieser Situation erinnerst? Oder kommt dir ein Gefühl?Situation erinnerst? Oder kommt dir ein Gefühl?

3.3. In die Gegenwart zurückholenIn die Gegenwart zurückholen (Separator – State) (Separator – State)

Gedanklich wieder in den Raum zurückführen. z.B.: „Wie spät ist es jetzt?“ Gedanklich wieder in den Raum zurückführen. z.B.: „Wie spät ist es jetzt?“

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4)4) Das erwünschte Ziel genau bestimmenDas erwünschte Ziel genau bestimmen

Was willst du erreichen?Was willst du erreichen?Den Kontext bestimmen: Tu nun einmal so, als hättest du dein Ziel erreicht: Den Kontext bestimmen: Tu nun einmal so, als hättest du dein Ziel erreicht:

Wem gegenüber wirst du dich wie, wo, wann und in welcher Situation Wem gegenüber wirst du dich wie, wo, wann und in welcher Situation verhalten?verhalten?

Die neuerliche VAKO – Hypnose: Die neuerliche VAKO – Hypnose: Woran wirst du erkennen, dass du dein Ziel erreicht hast? Frag deine Woran wirst du erkennen, dass du dein Ziel erreicht hast? Frag deine Sinne ab!Sinne ab!

Wichtig:Wichtig: Das Ziel muss positiv formuliert sein (ohne „nicht“ und ohne Vergleiche)Das Ziel muss positiv formuliert sein (ohne „nicht“ und ohne Vergleiche)Die Erreichung des Ziels darf nicht von anderen abhängenDie Erreichung des Ziels darf nicht von anderen abhängenDas Erreichen des Ziels muss frühzeitig von dir überprüft (erkannt) werden könnenDas Erreichen des Ziels muss frühzeitig von dir überprüft (erkannt) werden können

Welche Fähigkeiten brauchst, um dein Ziel erreichen zu können - was wäre Welche Fähigkeiten brauchst, um dein Ziel erreichen zu können - was wäre wichtig zu können oder zu wissenwichtig zu können oder zu wissen

5)5) Die Situation eingrenzen – das KurzreframingDie Situation eingrenzen – das Kurzreframing

Überleg dir bitte drei Situationen, in denen du doch lieber das alte Verhalten Überleg dir bitte drei Situationen, in denen du doch lieber das alte Verhalten zeigen würdestzeigen würdest

Wie könntest gerade du sicherstellen, dass das Problem garantiert wieder Wie könntest gerade du sicherstellen, dass das Problem garantiert wieder auftritt?!!auftritt?!!

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6)6) Die Konsequenzen überlegen Die Konsequenzen überlegen (Der Ökologie - Check)(Der Ökologie - Check)

Stell dir vor, dass du dein Ziel erreicht hast. Wie wird deine Stell dir vor, dass du dein Ziel erreicht hast. Wie wird deine Umwelt, wie werden deine Eltern, deine Freunde darauf Umwelt, wie werden deine Eltern, deine Freunde darauf reagieren? reagieren? (Der Film läuft!)(Der Film läuft!)

Wenn du negative Auswirkungen befürchtest, wie könntest du Wenn du negative Auswirkungen befürchtest, wie könntest du solchen negativen Folgen vorbeugen? Bist du trotzdem solchen negativen Folgen vorbeugen? Bist du trotzdem entschlossen, das von dir erwünschte Ziel weiter zu verfolgen? entschlossen, das von dir erwünschte Ziel weiter zu verfolgen? (Ist der Preis nicht zu hoch?)(Ist der Preis nicht zu hoch?)

Diese einfache Übersicht lässt manchmal die Optimisten Diese einfache Übersicht lässt manchmal die Optimisten glauben, dass sich die Lösungen ebenfalls so einfach glauben, dass sich die Lösungen ebenfalls so einfach einstellen, was natürlich nicht der Fall ist. Es wird meist einstellen, was natürlich nicht der Fall ist. Es wird meist nötig, die oft gar nicht bewussten Ressourcen zu aktivieren, nötig, die oft gar nicht bewussten Ressourcen zu aktivieren, sie zu ankern u. s. w. sie zu ankern u. s. w. Die Methode entbehrt aber nicht einer grossen Faszination!Die Methode entbehrt aber nicht einer grossen Faszination!

Page 65: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Die Neubewertung einer Die Neubewertung einer ProblemsituationProblemsituation

(Das ABCDE – System der RET Albert Ellis‘ nach Bernd Kessler und (Das ABCDE – System der RET Albert Ellis‘ nach Bernd Kessler und Burkhard Hoellen) Burkhard Hoellen)

A….Activating event - EreignisA….Activating event - Ereignis (etwas geschieht)(etwas geschieht)

B… Believe system -B… Believe system - z. T. irrationale z. T. irrationale Gedanken, Selbstaussagen Gedanken, Selbstaussagen (die Dinge, die einem durch den Kopf gehen; das, was man zu sich selber sagt)(die Dinge, die einem durch den Kopf gehen; das, was man zu sich selber sagt)

C…Consequences - Resultierende Gedanken und Gefühle C…Consequences - Resultierende Gedanken und Gefühle (emotionale Reaktionen, (emotionale Reaktionen, die sich einstellen)die sich einstellen)

Um diese Situation zu überwinden:Um diese Situation zu überwinden:

D…Disputation - “B“ in Frage stellenD…Disputation - “B“ in Frage stellen der irrationalen Gedanken und Gefühleder irrationalen Gedanken und Gefühle („B“ anfechten, nach dem Warum fragen)(„B“ anfechten, nach dem Warum fragen)

E…Effects - Das Warum („D“) beantworten und analysieren E…Effects - Das Warum („D“) beantworten und analysieren (ersetzen der irrationalen (ersetzen der irrationalen durch rationale Gedanken; die Situation logisch neu bewerten. Welche Konsequenzen sind zu ziehen?)durch rationale Gedanken; die Situation logisch neu bewerten. Welche Konsequenzen sind zu ziehen?)

Page 66: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

a)a) Die Umwelt modifizieren, um die problemfreie Die Umwelt modifizieren, um die problemfreie Lehr – Lern – Zone durch Veränderung von Lehr – Lern – Zone durch Veränderung von Raum und Zeit zu erweiternRaum und Zeit zu erweitern

Bereicherung, aber auch Reduktion; Systematisierung, Bereicherung, aber auch Reduktion; Systematisierung, Vorausplanung u. s. w.Vorausplanung u. s. w.

b)b) Abstimmen des Lehrerverhaltens an die Abstimmen des Lehrerverhaltens an die berechtigten Bedürfnisse des Schülersberechtigten Bedürfnisse des Schülers

Einfach helfen, wenn es der Schüler brauchtEinfach helfen, wenn es der Schüler braucht

Toleranz ist kein absoluter BegriffToleranz ist kein absoluter Begriff

3.3. KonfrontationstechnikeKonfrontationstechnikenn

(Der Lehrer hat das Problem)(Der Lehrer hat das Problem)

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c)c) Das Verhalten des Schülers modifizieren - Das Verhalten des Schülers modifizieren - die Ich – Botschaftdie Ich – Botschaft

AufbauAufbauDie drei Bestandteile: Nicht akzeptables Verhalten – von mir empfundenes Gefühl – Die drei Bestandteile: Nicht akzeptables Verhalten – von mir empfundenes Gefühl – von mir erwünschter greifbarer Effektvon mir erwünschter greifbarer Effekt

WirkungWirkungMit Ich – Botschaften erfolgreich sein, heißt vorher zuhören zu können bzw. rechtzeitig Mit Ich – Botschaften erfolgreich sein, heißt vorher zuhören zu können bzw. rechtzeitig auf Zuhören umschalten zu könnenauf Zuhören umschalten zu können

SchwierigkeitenSchwierigkeiten

Falsche Erwartungen des Lehrers in ein „Wundermittel“Falsche Erwartungen des Lehrers in ein „Wundermittel“

Das notwendige offene Eingestehen der Gefühle kann vom Sender (=Lehrer) als Das notwendige offene Eingestehen der Gefühle kann vom Sender (=Lehrer) als Bedrohung empfunden werdenBedrohung empfunden werden

Page 68: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Quelle:Quelle: Hergovich, Mitschka, Pawek:Hergovich, Mitschka, Pawek: Teamarbeit.Teamarbeit.

Page 69: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Methode 1: Der Lehrer gewinntMethode 1: Der Lehrer gewinnt

Methode 2: Der Schüler gewinntMethode 2: Der Schüler gewinnt

Methode 3: Die niederlagenlose Methode 3: Die niederlagenlose KonfliktbewältigungKonfliktbewältigung

(„Methode 3“)(„Methode 3“)

4.4. Konflikt im Klassenzimmer – Konflikt im Klassenzimmer – Verhaltensweisen und Verhaltensweisen und Bedürfnisse stehen Bedürfnisse stehen zueinander im Gegensatzzueinander im Gegensatz

Page 70: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

a)a) „„Methode 3“ ist ein sechsstufiger ProzessMethode 3“ ist ein sechsstufiger Prozess

Definition des ProblemsDefinition des Problems

Sammlung möglicher Lösungen (Brainstorming)Sammlung möglicher Lösungen (Brainstorming)

Wertung der LösungsvorschlägeWertung der Lösungsvorschläge

Die Entscheidung treffenDie Entscheidung treffen

Den Weg zur Realisierung der Entscheidung festlegenDen Weg zur Realisierung der Entscheidung festlegen

Den „Erfolg“ beurteilen – notfalls zur Stufe 2 zurück!Den „Erfolg“ beurteilen – notfalls zur Stufe 2 zurück!

Page 71: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

b)b) Die Vorteile der „Methode 3“ im UnterrichtDie Vorteile der „Methode 3“ im Unterricht

Keine VerliererKeine Verlierer Keine RessentimentsKeine Ressentiments Keine belasteten BeziehungenKeine belasteten Beziehungen Mitwirkung steigert in der Regel das EngagementMitwirkung steigert in der Regel das Engagement Zwei Köpfe sind besser als einerZwei Köpfe sind besser als einer Kein Machtmissbrauch, kein „Basta!“Kein Machtmissbrauch, kein „Basta!“ Das Verantwortungsbewusststein steigtDas Verantwortungsbewusststein steigt Die Atmosphäre des Vertrauens befriedigt grundlegende Die Atmosphäre des Vertrauens befriedigt grundlegende

BedürfnisseBedürfnisse Die aufgewendete Zeit kommt meist vielfach zurückDie aufgewendete Zeit kommt meist vielfach zurück Die Methode eignet sich auch zur Festsetzung von KlassenregelnDie Methode eignet sich auch zur Festsetzung von Klassenregeln

Siehe auch bei der „Kooperativen Verhaltensmodifikation“ und bei Siehe auch bei der „Kooperativen Verhaltensmodifikation“ und bei Havers („Erziehungsschwierigkeiten“)!Havers („Erziehungsschwierigkeiten“)!

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c)c) Probleme bei der AnwendungProbleme bei der Anwendung

o Die miteinander wetteifernden Lösungen schaffen Die miteinander wetteifernden Lösungen schaffen eine Konkurrenz zwischen Lösungsvorschlägen und eine Konkurrenz zwischen Lösungsvorschlägen und BedürfnissenBedürfnissen

o Die Schüler halten sich nicht an die AbmachungenDie Schüler halten sich nicht an die Abmachungeno Das Problem übersteigt den Kompetenzbereich des Das Problem übersteigt den Kompetenzbereich des

LehrersLehrers Kennt der Schüler die Regeln?Kennt der Schüler die Regeln? Klar machen, dass der Lehrer keine Erlaubnis geben kann, Klar machen, dass der Lehrer keine Erlaubnis geben kann,

weil die Regel nicht von ihm stammt; eventuell ein Sich – weil die Regel nicht von ihm stammt; eventuell ein Sich – Einsetzen für später ankündigen - wenn auch der Lehrer die Einsetzen für später ankündigen - wenn auch der Lehrer die Regel nicht für optimal hältRegel nicht für optimal hält

Bei Kenntnis der Regel:Bei Kenntnis der Regel:• Klare Ich – Botschaft senden; bei Bedarf auf „Aktives Zuhören“ Klare Ich – Botschaft senden; bei Bedarf auf „Aktives Zuhören“

umschaltenumschalten• Bei weiterer Uneinsichtigkeit: Konsequenz fürs nächste Mal ankündigen Bei weiterer Uneinsichtigkeit: Konsequenz fürs nächste Mal ankündigen

oder sofort die Konsequenz spüren lassenoder sofort die Konsequenz spüren lassen

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a)a) Woran erkennt man eine Wertekollision?Woran erkennt man eine Wertekollision?

Vorwürfe rufen Erstaunen hervorVorwürfe rufen Erstaunen hervor Man bekommt zumindest eine Andeutung, man möge ihn / sie in Man bekommt zumindest eine Andeutung, man möge ihn / sie in

Ruhe lassenRuhe lassen Es wird mit Urteilen über den Lehrer gekontertEs wird mit Urteilen über den Lehrer gekontert „„Methode 1“ versagt, weil Machtanwendung wohl das Verhalten, Methode 1“ versagt, weil Machtanwendung wohl das Verhalten,

nicht aber die Einstellung ändern kannnicht aber die Einstellung ändern kann „„Methode 2“ versagt, weil ein Verhalten nicht deshalb Methode 2“ versagt, weil ein Verhalten nicht deshalb

annehmbarer wird, wenn man den Kopf in den Sand stecktannehmbarer wird, wenn man den Kopf in den Sand steckt „„Methode 3“ versagt, weil der Schüler kein Problem sieht und der Methode 3“ versagt, weil der Schüler kein Problem sieht und der

Überzeugung ist, sein Verhalten gehe den Lehrer nichts anÜberzeugung ist, sein Verhalten gehe den Lehrer nichts an

5)5) Wenn Werte kollidierenWenn Werte kollidieren

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b)b) Was Ich – Botschaften hier (bestenfalls) Was Ich – Botschaften hier (bestenfalls) bewirken könnenbewirken können

„„Ich mach mir Sorgen, dass…“Ich mach mir Sorgen, dass…“

Eine Selbstenthüllung ohne spürbare und konkrete Komponente, die Eine Selbstenthüllung ohne spürbare und konkrete Komponente, die keine Maßregelung heraushören lässt, erreicht eventuell,keine Maßregelung heraushören lässt, erreicht eventuell,

dass ein Problembewusstsein entstehtdass ein Problembewusstsein entsteht

zeigt, dass man sich Gedanken machtzeigt, dass man sich Gedanken macht

und zeigt, dass die Tür offen steht.und zeigt, dass die Tür offen steht.

Wichtig ist, dass man sofort auf „Aktives Zuhören“ umschalten kann Wichtig ist, dass man sofort auf „Aktives Zuhören“ umschalten kann und keine weitere drängende Ich – Botschaft nachschickt!und keine weitere drängende Ich – Botschaft nachschickt!

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c)c) Was also tun?Was also tun?

Lehrer haben sehr wohl die Pflicht, sich mit den Lehrer haben sehr wohl die Pflicht, sich mit den Wertvorstellungen ihrer Schüler zu befassen.Wertvorstellungen ihrer Schüler zu befassen.

Die vier Grundregeln einer effektiven Beratung beachtenDie vier Grundregeln einer effektiven Beratung beachtenSich beauftragen lassen Sich beauftragen lassen

(Auch wenn es die Schüler nicht eingestehen: Der Lehrer ist dank (Auch wenn es die Schüler nicht eingestehen: Der Lehrer ist dank seines Rollenbonus eine psychologische Größe)seines Rollenbonus eine psychologische Größe)

Gut vorbereiten (Fakten und Informationen zusammen stellen)Gut vorbereiten (Fakten und Informationen zusammen stellen)

Einen Rat nur einmal geben: kurz und prägnantEinen Rat nur einmal geben: kurz und prägnant

Die Verantwortung bleibt beim Schüler Die Verantwortung bleibt beim Schüler (Lernen geschieht letztlich (Lernen geschieht letztlich immer nur in Eigenverantwortung!)immer nur in Eigenverantwortung!)

Neues fordert immer Abwehr heraus. Daher sind zuerst Verständnis Neues fordert immer Abwehr heraus. Daher sind zuerst Verständnis und Einfühlung gefragt.und Einfühlung gefragt.

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Im Frontalunterricht, der immer noch – verständlicherweise, wenn man Im Frontalunterricht, der immer noch – verständlicherweise, wenn man die Umstände betrachtet! – überwiegt, sind manche Teile des die Umstände betrachtet! – überwiegt, sind manche Teile des Programms für die ganze Klasse schwer anwendbarProgramms für die ganze Klasse schwer anwendbar

Die Aneignung dieser Kommunikationsform („Aktives Zuhören“, „Ich – Die Aneignung dieser Kommunikationsform („Aktives Zuhören“, „Ich – Botschaft“ u . s. w. ) bedarf intensiven Trainings, um Echtheit der Botschaft“ u . s. w. ) bedarf intensiven Trainings, um Echtheit der Kommunikation zu erreichen und ist vermutlich auch von Kommunikation zu erreichen und ist vermutlich auch von charakterlichen Vorbedingungen abhängig und daher kaum charakterlichen Vorbedingungen abhängig und daher kaum erzwingbarerzwingbar

Der Lehrer muss in gewissen Situationen Disziplin und Anpassung – Der Lehrer muss in gewissen Situationen Disziplin und Anpassung – zumindest kurzfristig! – erzwingen können. Hier hilft die zumindest kurzfristig! – erzwingen können. Hier hilft die Gesprächstherapie nicht weiterGesprächstherapie nicht weiter

Es fehlen – wie schon erwähnt – konkrete Hinweise für die praktische Es fehlen – wie schon erwähnt – konkrete Hinweise für die praktische Situationsbewältigung (Siehe u. a. die Situationsbewältigung (Siehe u. a. die „Kooperative VM“„Kooperative VM“))

Immer wiederkehrende Konflikte bedürfen u. U. doch einer Deutung Immer wiederkehrende Konflikte bedürfen u. U. doch einer Deutung durch Fachleute (z. B. durch die durch Fachleute (z. B. durch die TA oder durch NLP [Re – Imprinting])TA oder durch NLP [Re – Imprinting])

,,

Persönliche Erfahrungen und Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändekritische Einwände

Page 77: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Gruppenbildung – wir müssen Gruppenbildung – wir müssen mithelfen!mithelfen!

Page 78: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Die dynamische Balance Die dynamische Balance wahren wahren (Ruth Cohns TZI)(Ruth Cohns TZI)

Über allem steht der Globe – Über allem steht der Globe – die Bedingungen, das die Bedingungen, das Umfeld; z. B. der verfügbare Umfeld; z. B. der verfügbare ZeitrahmenZeitrahmen

Zwischen den Bedürfnissen Zwischen den Bedürfnissen des ICH, des WIR und des des ICH, des WIR und des ES (=die Sache) muss ES (=die Sache) muss ständig balanciert werden, ständig balanciert werden, wenn die Arbeit in der Gruppe wenn die Arbeit in der Gruppe effektiv u n d für die effektiv u n d für die Gruppenmitglieder Gruppenmitglieder befriedigend verlaufen soll!befriedigend verlaufen soll!

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Allgemeine Grundsätze der TZIAllgemeine Grundsätze der TZI(schulrelevante Folgerungen aus den Axiomen und (schulrelevante Folgerungen aus den Axiomen und

Postulaten des TZI)Postulaten des TZI)

1.1. Lernender und Lehrender denken Lernender und Lehrender denken u n du n d fühlen fühlen2.2. Akute Störungen zumindest ansprechen lassen. Auch Akute Störungen zumindest ansprechen lassen. Auch

Seitengespräche haben Vorrang! (Sonst gäbe es sie Seitengespräche haben Vorrang! (Sonst gäbe es sie nicht!)nicht!)

a)a) Jeder hat ein Recht auf seine Gefühle, nicht aber auf die Art eventuell Jeder hat ein Recht auf seine Gefühle, nicht aber auf die Art eventuell daraus folgender Handlungen!daraus folgender Handlungen!

b)b) Auch Begeisterung, Zustimmung, Freude u. s. w. äußern!Auch Begeisterung, Zustimmung, Freude u. s. w. äußern!

3.3. Ich – Aussagen pflegen! nicht „man “ oder „wir“ u. s. w. Ich – Aussagen pflegen! nicht „man “ oder „wir“ u. s. w. 4.4. Balance zwischen Plenum und Kleingruppe Balance zwischen Plenum und Kleingruppe (kurze Phasen, (kurze Phasen,

z. B. zu Beginn!) z. B. zu Beginn!)

5.5. Am Ende manchmal - aber nicht routinemäßig - ein Am Ende manchmal - aber nicht routinemäßig - ein Blitzlicht einsetzenBlitzlicht einsetzen

6.6. Mehrheitsabstimmungen möglichst vermeiden Mehrheitsabstimmungen möglichst vermeiden a)a) Wenn, dann eine Probeabstimmung!Wenn, dann eine Probeabstimmung!b)b) Minderheitenbericht sinnvollMinderheitenbericht sinnvoll

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Konkretes zum SchulischenKonkretes zum Schulischen

1.1. Bei Fragen und Feedback immer dazusagen, warum man fragt bzw. Bei Fragen und Feedback immer dazusagen, warum man fragt bzw. was die Ausage des anderen für einen selbst bedeutetwas die Ausage des anderen für einen selbst bedeutet

2.2. Probleme und Themen des Einzelnen zu Problemen und Themen Probleme und Themen des Einzelnen zu Problemen und Themen aller machen, um das Reaktanzphänomen zu umgehenaller machen, um das Reaktanzphänomen zu umgehen

3.3. Die interpersonalen Beziehungen der Schüler ernst nehmenDie interpersonalen Beziehungen der Schüler ernst nehmen

4.4. Nicht messbar und trotzdem wertvoll:Nicht messbar und trotzdem wertvoll:

Respekt vor der Person und vor ihren InteressenRespekt vor der Person und vor ihren Interessen

Freude am ZusammenseinFreude am Zusammensein

Gegenseitiges Unterstützen u. s. w. Gegenseitiges Unterstützen u. s. w.

Page 81: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Das ICH beachtenDas ICH beachten

1.1. Ich – Aussagen fördern – Doppeln Ich – Aussagen fördern – Doppeln einsetzeneinsetzen

2.2. Reflektierendes Zuhören fördernReflektierendes Zuhören fördern(Kontrollierte Dialoge üben)(Kontrollierte Dialoge üben)

3.3. Körpersignale beachten lernen Körpersignale beachten lernen Über Spiele den Körper wieder wahrnehmen lernenÜber Spiele den Körper wieder wahrnehmen lernen(kein Zwang zu Berührungsspielen)(kein Zwang zu Berührungsspielen)

Eine Entspannungstechnik fördert die SelbstwahrnehmungEine Entspannungstechnik fördert die Selbstwahrnehmung

Page 82: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Wir haben uns eine Wir haben uns eine kleine Entspannung kleine Entspannung

verdient verdient – oder nicht?– oder nicht?

Page 83: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Entspannung und geistige Entspannung und geistige MobilisationMobilisation

Page 84: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Das WIR beachtenDas WIR beachten1.1. Balance zwischen Plenum und Kleingruppe (kurze Phasen – gleich zu Beginn)Balance zwischen Plenum und Kleingruppe (kurze Phasen – gleich zu Beginn)

2.2. Hierarchien abbauen - Ämter sind keine PrivilegienHierarchien abbauen - Ämter sind keine Privilegien

3.3. Periodischer Wechsel von Führungspositionen Periodischer Wechsel von Führungspositionen (nach Situation, Bereitschaft und Fähigkeit)(nach Situation, Bereitschaft und Fähigkeit)

4.4. Rollen- und Kontaktspiele fördern die Aufmerksamkeit füreinanderRollen- und Kontaktspiele fördern die Aufmerksamkeit füreinander(von Gruppenspielen über die Partnerarbeit zur Gruppenarbeit)(von Gruppenspielen über die Partnerarbeit zur Gruppenarbeit)

5.5. Die Kleingruppe ermöglicht Die Kleingruppe ermöglicht mehr Redezeit, mehr Gehör und weniger Frustration mehr Redezeit, mehr Gehör und weniger Frustration

6.6. Arbeit an einer gemeinsamen Aufgabe schmiedet Gruppen zusammenArbeit an einer gemeinsamen Aufgabe schmiedet Gruppen zusammen(arbeitsteilige vs. themengleiche Gruppenarbeit)(arbeitsteilige vs. themengleiche Gruppenarbeit)

7.7. Gruppenstolz nach außen - darf aber nicht in überzogener Konkurrenz endenGruppenstolz nach außen - darf aber nicht in überzogener Konkurrenz enden

8.8. Die Achtung vor der gemeinsamen Arbeit und vor den Bedürfnissen anderer – auch Die Achtung vor der gemeinsamen Arbeit und vor den Bedürfnissen anderer – auch des Lehrers! - muss gepflegt werdendes Lehrers! - muss gepflegt werden

Page 85: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Das ES beachtenDas ES beachten1.1. „„Wer keine Zeit hat, der muss sich Zeit lassen!“Wer keine Zeit hat, der muss sich Zeit lassen!“

2.2. Ab und zu freies Entscheiden über und innerhalb fest umrissener Bereiche Ab und zu freies Entscheiden über und innerhalb fest umrissener Bereiche ermöglichenermöglichen

3.3. Was bewegt? Welchen Bezug zum Leben des Schülers hat das Thema?Was bewegt? Welchen Bezug zum Leben des Schülers hat das Thema?

4.4. Themen manchmal – nicht immer! – personalisierenThemen manchmal – nicht immer! – personalisieren

5.5. Eine farbige Erzählung, ein anschauliches Vormachen und ein anregendes Eine farbige Erzählung, ein anschauliches Vormachen und ein anregendes Vorspielen bleiben immer aktuell – wenn sie nicht zu lange dauern!Vorspielen bleiben immer aktuell – wenn sie nicht zu lange dauern!

6.6. Themen manchmal über ein Gespräch zwischen den Nachbarn einleitenThemen manchmal über ein Gespräch zwischen den Nachbarn einleiten

7.7. Auch scheinbare Umwege können sinnvoll sein – nicht logisch zwar, aber Auch scheinbare Umwege können sinnvoll sein – nicht logisch zwar, aber psychologisch (für Herz und Gefühl!)psychologisch (für Herz und Gefühl!)

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Page 87: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

TZI wurde ursprünglich für therapeutische Gruppen TZI wurde ursprünglich für therapeutische Gruppen geschaffen, in denen das Thema Anliegen aller war geschaffen, in denen das Thema Anliegen aller war (in (in unseren Schulklassen gilt dies nur sehr bedingt!)unseren Schulklassen gilt dies nur sehr bedingt!)

Je jünger die Kinder sind, umso weniger kann die Je jünger die Kinder sind, umso weniger kann die Chairmanregel konsequent angewandt werden Chairmanregel konsequent angewandt werden (sie soll nur (sie soll nur als Ziel im Hinterkopf behalten werden)als Ziel im Hinterkopf behalten werden)

Und so könnten Diskussionsregeln aussehen, die natürlich Und so könnten Diskussionsregeln aussehen, die natürlich vom Lehrer interpretiert und gemeinsam modifiziert werden vom Lehrer interpretiert und gemeinsam modifiziert werden müssen:müssen:

Persönliche Erfahrungen und Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändekritische Einwände

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Page 89: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

1)1) Arten der Ich – StörungArten der Ich – Störung

a)a) Mit frustrationsbedingter Aggression nicht fertig werdenMit frustrationsbedingter Aggression nicht fertig werden

b)b) Verlust der Ich – Kontrolle durch gruppenpsychologische Verlust der Ich – Kontrolle durch gruppenpsychologische BerauschungBerauschung (Begriffe: „Ansteckungsindex“, „Pers. und gruppenpsychologischer (Begriffe: „Ansteckungsindex“, „Pers. und gruppenpsychologischer Schmelzpunkt“)Schmelzpunkt“)

c)c) Die den Dingen eigentümliche Struktur nicht wahrnehmenDie den Dingen eigentümliche Struktur nicht wahrnehmen(Begriffe: „Impulsschwall“, „Sublimation“ und „Sozialisation“)(Begriffe: „Impulsschwall“, „Sublimation“ und „Sozialisation“)

d)d) Beim Auftreten „Unverhoffter“ Gelegenheiten nicht vernünftig bleiben Beim Auftreten „Unverhoffter“ Gelegenheiten nicht vernünftig bleiben könnenkönnen(Daher auch Furcht vor der eigenen Triebregung!)(Daher auch Furcht vor der eigenen Triebregung!)

Erziehung schwieriger Erziehung schwieriger Kinder Kinder (Aus den Aufzeichnungen des (Aus den Aufzeichnungen des

Psychoanalytikers und Erziehers Fritz Redl)Psychoanalytikers und Erziehers Fritz Redl)

Page 90: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

2.2. Techniken der Ich – Unterstützung Techniken der Ich – Unterstützung Das Ich befähigen, selbsttätig Schranken gegen äußere Das Ich befähigen, selbsttätig Schranken gegen äußere und innere Bedürfnisse errichten zu könnenund innere Bedürfnisse errichten zu können

a)a) Psychohygienische ProgrammdiätPsychohygienische ProgrammdiätZ. B.:Z. B.: Überhangeffekte vorher bedenkenÜberhangeffekte vorher bedenken

b)b) Vorbeugendes Eingreifen durch Signalisieren Vorbeugendes Eingreifen durch Signalisieren

c)c) Umstrukturieren der RealitätUmstrukturieren der Realität

„„Antiseptische Gruppenbildung“ Antiseptische Gruppenbildung“ (ansteckungsträchtige Situationen anfangs (ansteckungsträchtige Situationen anfangs

meiden)meiden)

Gegenaggressionen vermeidenGegenaggressionen vermeiden

Page 91: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Unauffällig beruhigenUnauffällig beruhigen

Beweise der Zuneigung zur PersonBeweise der Zuneigung zur Person(trotz Ablehnung des Verhaltens)(trotz Ablehnung des Verhaltens)

Entgiften durch ErklärenEntgiften durch Erklären(Gegenbeweise anbieten)(Gegenbeweise anbieten)

d)d) Ausnutzung gruppenpsychologischer Ausnutzung gruppenpsychologischer SicherungenSicherungen

Die ich – unterstützende Kraft der Routine nutzenDie ich – unterstützende Kraft der Routine nutzen

Realistische Rollenerwartungen aufbauenRealistische Rollenerwartungen aufbauen

Einen gewissen Gruppenkodex aufbauen Einen gewissen Gruppenkodex aufbauen (nicht (nicht übertreiben!)übertreiben!)

Page 92: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

3)3) Das Life – Space – InterviewDas Life – Space – InterviewDie Bedeutung des situationsspezifischen Gesprächs und die Die Bedeutung des situationsspezifischen Gesprächs und die therapeutische Auswertung von Ereignissen im aktuellen therapeutische Auswertung von Ereignissen im aktuellen Lebenskontext Lebenskontext

a)a) Emotionale Erste HilfeEmotionale Erste Hilfe

Ablassen von Frustrationssäure – mitfühlendes Ablassen von Frustrationssäure – mitfühlendes VerständnisVerständnis

Unterstützung bei der Bewältigung von Angst, Wut und Unterstützung bei der Bewältigung von Angst, Wut und Schuldgefühlen – beim Kind bleibenSchuldgefühlen – beim Kind bleiben

Aufrechterhaltung der Kommunikation bei drohendem Aufrechterhaltung der Kommunikation bei drohendem Abbruch – den Rückzug des Kindes vermeidenAbbruch – den Rückzug des Kindes vermeiden

Schiedsrichterliche Hilfe bei schwierigen Entscheidungen Schiedsrichterliche Hilfe bei schwierigen Entscheidungen und risikoreichen Abmachungen leistenund risikoreichen Abmachungen leisten

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b)b) Ereignisse „aus dem täglichen Leben“ Ereignisse „aus dem täglichen Leben“ therapeutisch auswertentherapeutisch auswerten

Entfremden von SymptomenEntfremden von Symptomen(Nicht belastete Teile des Ich suchen. Beweise liefern, dass sich (Nicht belastete Teile des Ich suchen. Beweise liefern, dass sich pathologisches Verhalten nicht auszahlt)pathologisches Verhalten nicht auszahlt)

Wiederbeleben eingeschlafener WertgefühleWiederbeleben eingeschlafener Wertgefühle(Fairness wird eher akzeptiert als anderes, das Angst vor (Fairness wird eher akzeptiert als anderes, das Angst vor Gesichtsverlust hervorrufen könnte)Gesichtsverlust hervorrufen könnte)

Anbieten anderer AnpassungstechnikenAnbieten anderer Anpassungstechniken(Sich auf den langen Weg begeben, Abwehrmechanismen ad (Sich auf den langen Weg begeben, Abwehrmechanismen ad absurdum zu führen –andere Problemlösungen aufzeigen)absurdum zu führen –andere Problemlösungen aufzeigen)

Erweiterung der Grenzen des SelbstErweiterung der Grenzen des Selbst(Ermutigung; Einprägen eines Gefühls von Stolz und Würde; es (Ermutigung; Einprägen eines Gefühls von Stolz und Würde; es schaffen, nicht das Opfer zu werden u. s. w.)schaffen, nicht das Opfer zu werden u. s. w.)

Page 94: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

c)c) Strategie und Technik des Life – Space – Strategie und Technik des Life – Space – InterviewsInterviews

Das Thema muss klar und ich – nah seinDas Thema muss klar und ich – nah sein

Das Gespräch auf das zentrale Thema begrenzenDas Gespräch auf das zentrale Thema begrenzen

Die Verschiedenheit der Rollenerwartung beachtenDie Verschiedenheit der Rollenerwartung beachten (man spricht mit dem Direktor anders als mit dem Lehrer)(man spricht mit dem Direktor anders als mit dem Lehrer)

Die Stimmungsbewältigung bei Lehrer und Schüler Die Stimmungsbewältigung bei Lehrer und Schüler beachten – der richtige Zeitpunkt entscheidet oft über beachten – der richtige Zeitpunkt entscheidet oft über die Wirkung die Wirkung (manchmal ein Gespräch besser verschieben)(manchmal ein Gespräch besser verschieben)

Den Einfluss des „Territorium und der Dinge“ beachtenDen Einfluss des „Territorium und der Dinge“ beachten(Die emotionale Ladung der Situation beachten)(Die emotionale Ladung der Situation beachten)

Page 95: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

4.4. Gruppenemotion und Führerschaft – Gruppenemotion und Führerschaft – von der Zentralen Personvon der Zentralen Person

a)a) Außer dem Lehrer sind einzelne Schüler immer wieder Außer dem Lehrer sind einzelne Schüler immer wieder Kristallisations- und Brennpunkte, um die sich Gruppen bildende Kristallisations- und Brennpunkte, um die sich Gruppen bildende Vorgänge ereignenVorgänge ereignen

b)b) Zentrale Personen lösen z. B. Konfliktsituationen indem sie den Zentrale Personen lösen z. B. Konfliktsituationen indem sie den anderen Gruppenmitgliedern Schuld- und Angstbewältigung anderen Gruppenmitgliedern Schuld- und Angstbewältigung ermöglichenermöglichen

Der „Neue Schüler“ bzw. „Der Außenseiter“ als Objekt von Der „Neue Schüler“ bzw. „Der Außenseiter“ als Objekt von Aggressionstrieben: die Zentrale Person ist hier TriebobjektAggressionstrieben: die Zentrale Person ist hier Triebobjekt

„„Der Organisator“ und der „Verführer“, die Mittel zur Triebbefriedigung Der Organisator“ und der „Verführer“, die Mittel zur Triebbefriedigung beschaffen und damit das Ich der anderen Gruppenmitglieder stützen beschaffen und damit das Ich der anderen Gruppenmitglieder stützen bzw. entlastenbzw. entlasten

„„Der Held“, der als gutes Beispiel im Dienste der Triebabwehr der Der Held“, der als gutes Beispiel im Dienste der Triebabwehr der anderen handeltanderen handelt

„„Der schlechte Einfluss“ : Es kommt zu einer ansteckenden Wirkung Der schlechte Einfluss“ : Es kommt zu einer ansteckenden Wirkung der konfliktfreien Persönlichkeitskonstellation auf die konfliktbelastete der konfliktfreien Persönlichkeitskonstellation auf die konfliktbelastete im Dienste der Triebbefriedigungim Dienste der Triebbefriedigung

Page 96: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

c)c) Anwendung auf die ErziehungAnwendung auf die Erziehung

Nur Liebe, die in Identifikation umgesetzt werden kann, ist für Nur Liebe, die in Identifikation umgesetzt werden kann, ist für dauerhafte erzieherische Veränderungen wertvoll dauerhafte erzieherische Veränderungen wertvoll Die Einverleibung ins Gewissen („So verhalten, damit“) muss Die Einverleibung ins Gewissen („So verhalten, damit“) muss abgelöst werden von der Einverleibung ins Ich – Ideal („So sein abgelöst werden von der Einverleibung ins Ich – Ideal („So sein wollen, wie“)wollen, wie“)

Sekundäre Emotionen entwickeln sich aufgrund Sekundäre Emotionen entwickeln sich aufgrund gruppenbildender Vorgänge. Beachtung wegen der gruppenbildender Vorgänge. Beachtung wegen der

Modellwirkung nötigModellwirkung nötig ((Siehe Koop.VM!)Siehe Koop.VM!)

Bandenbildung kann man nicht immer damit bekämpfen, Bandenbildung kann man nicht immer damit bekämpfen, indem man die Bande zerstört, sondern sie als Ganzes indem man die Bande zerstört, sondern sie als Ganzes behandelt („Sie sitzt mit auf der Couch!“)behandelt („Sie sitzt mit auf der Couch!“)

Jedes Entwicklungsalter tendiert zu bestimmten Jedes Entwicklungsalter tendiert zu bestimmten GruppentypenGruppentypen(Siehe bei Gene Stanford!)(Siehe bei Gene Stanford!)

Kinder brauchen oft eher Triebschutz statt TriebsublimierungKinder brauchen oft eher Triebschutz statt Triebsublimierung Zweipersonen – Beziehungen sind häufig Gruppen und nicht Zweipersonen – Beziehungen sind häufig Gruppen und nicht

echte Freundschafts- oder gar Liebesbeziehungenechte Freundschafts- oder gar Liebesbeziehungen

Page 97: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

5)5) Ansteckung und Schockwirkung in der Ansteckung und Schockwirkung in der GruppeGruppe

a)a) Das problematische Verhalten von einem Das problematische Verhalten von einem (z. B. neuen) Gruppenmitglied kann bis jetzt schlummerndes (z. B. neuen) Gruppenmitglied kann bis jetzt schlummerndes Verhalten aktualisierenVerhalten aktualisieren

b)b) Ob Ansteckung oder Schockwirkung stattfindet, hängt sowohl von Ob Ansteckung oder Schockwirkung stattfindet, hängt sowohl von gruppenpsychologischen wie von individual - psychologischen gruppenpsychologischen wie von individual - psychologischen Faktoren abFaktoren ab

c)c) Gruppenpsychologische Faktoren Gruppenpsychologische Faktoren Der Gruppenstatus des Auslösers erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Der Gruppenstatus des Auslösers erhöht die Wahrscheinlichkeit einer

AnsteckungAnsteckung Je höher die Handlung im Gruppenkodex rangiert, umso eher wirkt Je höher die Handlung im Gruppenkodex rangiert, umso eher wirkt

sie ansteckendsie ansteckend

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Je mehr die Handlung unterdrückten Bedürfnissen Je mehr die Handlung unterdrückten Bedürfnissen entgegenkommt, um so eher wirkt sie durch ihre Ventilfunktion entgegenkommt, um so eher wirkt sie durch ihre Ventilfunktion ansteckendansteckend

Die Bedeutung der Gruppengröße:Die Bedeutung der Gruppengröße:In einer großen Gruppe breiten sich Stimmungen eher aus In einer großen Gruppe breiten sich Stimmungen eher aus (Lagerfeuermentalität); dafür finden Gruppenreaktionen gegen (Lagerfeuermentalität); dafür finden Gruppenreaktionen gegen Erwachsene u. U. in kleineren Gruppen häufiger stattErwachsene u. U. in kleineren Gruppen häufiger statt

Die Struktur der Gruppe:Die Struktur der Gruppe:Klar umrissene Untergruppierungen, klare Substrukturen, geregelte Klar umrissene Untergruppierungen, klare Substrukturen, geregelte Programmabläufe etc. wirken einer Ansteckung entgegenProgrammabläufe etc. wirken einer Ansteckung entgegen

Die Gruppenatmosphäre:Die Gruppenatmosphäre:In einer Atmosphäre innerer Auflehnung wird z. B. jedes Kaspern sofort In einer Atmosphäre innerer Auflehnung wird z. B. jedes Kaspern sofort aufgegriffen und nachgeahmtaufgegriffen und nachgeahmt

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d)d) PersönlichkeitsfaktorenPersönlichkeitsfaktoren

Labile Persönlichkeiten unterliegen eher einer AnsteckungLabile Persönlichkeiten unterliegen eher einer Ansteckung

Die Existenz eines latenten Konfliktbereichs bei den Nachahmenden Die Existenz eines latenten Konfliktbereichs bei den Nachahmenden erhöht die Ansteckungsgefahrerhöht die Ansteckungsgefahr

Ein ähnlicher Drang nach Triebausdruck in derselben Richtung wirkt Ein ähnlicher Drang nach Triebausdruck in derselben Richtung wirkt ansteckendansteckend

Offenes Ausagieren zugunsten der Triebbefriedigung auf Seite des Offenes Ausagieren zugunsten der Triebbefriedigung auf Seite des Auslösenden wirkt insbesondere dann ansteckend, wenn der Auslösenden wirkt insbesondere dann ansteckend, wenn der Auslösende sein Verhalten ohne Schuldgefühle oder Angst zur Auslösende sein Verhalten ohne Schuldgefühle oder Angst zur Schau trägtSchau trägt

e)e) Indirekte AnsteckungIndirekte Ansteckung

Es findet keine Verhaltensnachahmung statt, wohl aber wird zu Es findet keine Verhaltensnachahmung statt, wohl aber wird zu einem bestimmten Verhalten verleitet, etwa jemand zum Sündenbock einem bestimmten Verhalten verleitet, etwa jemand zum Sündenbock gemacht. Der wiederum zeigt oftmals masochistische Züge gemacht. Der wiederum zeigt oftmals masochistische Züge (Siehe (Siehe die „Opferrolle“ in den Psychospielen, wie sie die TA beschreibt!)die „Opferrolle“ in den Psychospielen, wie sie die TA beschreibt!)

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f)f) Schockwirkung und ihre UrsachenSchockwirkung und ihre Ursachen

Frei schwebende Angst durch gestörte innere BalanceFrei schwebende Angst durch gestörte innere Balance

Wutanfälle als Reaktion auf uneingestandene AngstWutanfälle als Reaktion auf uneingestandene Angst

Ein Aus – dem – Weg – Gehen, Sich – zurückziehen u. s. w. Ein Aus – dem – Weg – Gehen, Sich – zurückziehen u. s. w.

Feindseligkeit und „Sündenbockintrigen“Feindseligkeit und „Sündenbockintrigen“

g)g) Eine „gesunde Gruppierung“ ist ein wesentlicher Eine „gesunde Gruppierung“ ist ein wesentlicher Faktor, der vielfach nicht prophylaktisch bedacht wird Faktor, der vielfach nicht prophylaktisch bedacht wird

Der „Schwierige neue Schüler“, der die bislang „Gute Klasse“ kaputt Der „Schwierige neue Schüler“, der die bislang „Gute Klasse“ kaputt machen kannmachen kann

Gemeinsam eine Sitzordnung besprechen, wobei der Lehrer seine Gemeinsam eine Sitzordnung besprechen, wobei der Lehrer seine guten Gründe offen legt – zum Vorteil und zur Entlastung einzelner guten Gründe offen legt – zum Vorteil und zur Entlastung einzelner Schüler!Schüler!

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6)6) Disziplin in der SchulpraxisDisziplin in der SchulpraxisDisziplin wird hier als eine Technik verstanden, Ordnung zu schaffen oder sie wieder Disziplin wird hier als eine Technik verstanden, Ordnung zu schaffen oder sie wieder herzustellen herzustellen

a)a) Individuum oder Gruppe?Individuum oder Gruppe?Gruppenführung verlangt doppelte Orientierung – Gesetz der „Marginalen Gruppenführung verlangt doppelte Orientierung – Gesetz der „Marginalen Antisepsis“Antisepsis“

b)b) Steuerung des Verhaltens vs. Veränderung der EinstellungSteuerung des Verhaltens vs. Veränderung der EinstellungBewusst Freiräume erleben lassen, in anderen Bereichen aber feste Grenzen Bewusst Freiräume erleben lassen, in anderen Bereichen aber feste Grenzen ziehen – Kinder müssen diskriminieren lernen!ziehen – Kinder müssen diskriminieren lernen!

c)c) Woran erkennt man, was und ob etwas wirkt?Woran erkennt man, was und ob etwas wirkt?

Anekdoten übermitteln meist nicht das DrumherumAnekdoten übermitteln meist nicht das Drumherum

Die Frage heißt nicht: „Was tut der Schüler?“, sondern Die Frage heißt nicht: „Was tut der Schüler?“, sondern „„Wer ist dieser Wer ist dieser Schüler?“Schüler?“ (Aus der Sicht von IP und TA: „Wozu tut er etwas?“)(Aus der Sicht von IP und TA: „Wozu tut er etwas?“)

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d)d) Vorbeugung von DisziplinschwierigkeitenVorbeugung von DisziplinschwierigkeitenMeist sind es Mischformen zwischen fallgeschichtlich bedingten und Meist sind es Mischformen zwischen fallgeschichtlich bedingten und gruppenbedingten Ursachen. Hier wird nur auf die gruppenpsychologischen Faktoren gruppenbedingten Ursachen. Hier wird nur auf die gruppenpsychologischen Faktoren eingegangen!eingegangen!

Unzufriedenheit während des LernprozessesUnzufriedenheit während des Lernprozesses

Emotionale Unruhe in zwischenmenschlichen BeziehungenEmotionale Unruhe in zwischenmenschlichen Beziehungen

Organisationsfehler bei der GruppenführungOrganisationsfehler bei der Gruppenführung

Emotionale Beanspruchung und plötzliche ÄnderungEmotionale Beanspruchung und plötzliche Änderung

Falsche Zusammenstellung einer GruppeFalsche Zusammenstellung einer Gruppe

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e)e) Lernen Sie Ihre Gruppe kennenLernen Sie Ihre Gruppe kennen

Soziogramme und andere Befragungen sind immer nur der Soziogramme und andere Befragungen sind immer nur der Ausgangspunkt für die nötige Intervention!Ausgangspunkt für die nötige Intervention!

Fragen zu aufgetretenen DisziplinschwierigkeitenFragen zu aufgetretenen Disziplinschwierigkeiten

Bedeutung des Verhaltens (nicht immer nötig!)Bedeutung des Verhaltens (nicht immer nötig!) Bedingtheit: fallgeschichtlich oder gruppenpsychologisch?Bedingtheit: fallgeschichtlich oder gruppenpsychologisch? Wirkung: hauptsächlich auf den Einzelnen oder auf die gesamte Wirkung: hauptsächlich auf den Einzelnen oder auf die gesamte

Gruppe? (Beachte ich das Prinzip der „Marginalen Antisepsis“?Gruppe? (Beachte ich das Prinzip der „Marginalen Antisepsis“? Muss ich sofort das momentane Verhalten ändern, oder will ich die Muss ich sofort das momentane Verhalten ändern, oder will ich die

Einstellung zu korrigieren beginnen? Was hat Vorrang?Einstellung zu korrigieren beginnen? Was hat Vorrang? Wie kann ich die Wirkung beurteilen? (Es gibt keine Handvoll Tricks!)Wie kann ich die Wirkung beurteilen? (Es gibt keine Handvoll Tricks!)

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f)f) Disziplin und LehrerpersönlichkeitDisziplin und Lehrerpersönlichkeit

Die Alternative zwischen Persönlichkeit und Die Alternative zwischen Persönlichkeit und Methodischem Geschick ist eine FiktionMethodischem Geschick ist eine Fiktion

Es gibt kein Entweder – Oder.Es gibt kein Entweder – Oder. Die meisten Fehler geschehen Die meisten Fehler geschehen aus Hilflosigkeit und Wut, nicht aus Unwissen!aus Hilflosigkeit und Wut, nicht aus Unwissen!

Gewisse Kenntnisse sind wichtig:Gewisse Kenntnisse sind wichtig:Die Entwicklungsgesetze kennenDie Entwicklungsgesetze kennen

Kenntnisse über Verhaltens- und Gruppendynamik habenKenntnisse über Verhaltens- und Gruppendynamik habenDie Fähigkeit besitzen, Wirkungen und Nebenwirkungen Die Fähigkeit besitzen, Wirkungen und Nebenwirkungen

richtig richtig einzuschätzeneinzuschätzen

Sinn für Humor und keine falsche WürdeSinn für Humor und keine falsche Würde

Psychologische Analysefähigkeit ist nicht zugleich Psychologische Analysefähigkeit ist nicht zugleich Geschicklichkeit im praktischen TunGeschicklichkeit im praktischen Tun

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g)g) Bevor Sie das nächste Mal in Ihre Klasse Bevor Sie das nächste Mal in Ihre Klasse gehen…gehen…

Routinetricks sind nicht allesRoutinetricks sind nicht alles

Für alltägliche Lappalien reichen einfache Regeln – ein Für alltägliche Lappalien reichen einfache Regeln – ein „Mysterium der Persönlichkeit“ ist nicht nötig„Mysterium der Persönlichkeit“ ist nicht nötig

Nicht die ganze Wäsche mit demselben Stück Seife Nicht die ganze Wäsche mit demselben Stück Seife waschenwaschen

Kinder sind mindestens so kompliziert wie ein Stück Holz; Kinder sind mindestens so kompliziert wie ein Stück Holz; man man muss also die Struktur genau beachten, ehe man ein muss also die Struktur genau beachten, ehe man ein Werkzeug Werkzeug ansetztansetzt

Als erster lachen, wenn man sich lächerlich machtAls erster lachen, wenn man sich lächerlich macht

Keine Selbstmordgedanken, weil man nicht allmächtig istKeine Selbstmordgedanken, weil man nicht allmächtig ist

Und nicht zuletzt:Und nicht zuletzt:

Was wollen Sie sein? Erzieher oder Engel mit dem feurigen Was wollen Sie sein? Erzieher oder Engel mit dem feurigen Schwert?Schwert?

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Persönliche Erfahrungen Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändeund kritische Einwände

Fritz Redl, der ein überzeugter Freudianer, also ein Fritz Redl, der ein überzeugter Freudianer, also ein ausgebildeter und praktizierender Psychoanalytiker ausgebildeter und praktizierender Psychoanalytiker war, hat die Theorie immer wieder an der war, hat die Theorie immer wieder an der praktischen Erziehungssituation zurechtgestutzt und praktischen Erziehungssituation zurechtgestutzt und sie dadurch erst nutzbar gemacht. Seine sie dadurch erst nutzbar gemacht. Seine Erkenntnisse zur Gruppendynamik haben spätere Erkenntnisse zur Gruppendynamik haben spätere Erkenntnisse – siehe Erkenntnisse – siehe Gene Stanfords Erkenntnisse Gene Stanfords Erkenntnisse im nächsten Kapitel!im nächsten Kapitel! - vorweggenommen, durch ihre - vorweggenommen, durch ihre plastische Darstellung aber nichts an Aktualität plastische Darstellung aber nichts an Aktualität eingebüßt!eingebüßt!

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Gruppenentwicklung im Gruppenentwicklung im Klassenraum und anderswoKlassenraum und anderswo

(Gene Stanford)(Gene Stanford)

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1)1) ZieleZiele

Gruppen produktiver machen und Lernvorgänge Gruppen produktiver machen und Lernvorgänge verbessernverbessern

Die persönliche Entwicklung des einzelnen Schülers Die persönliche Entwicklung des einzelnen Schülers fördernfördern

Disziplinprobleme vermeiden Disziplinprobleme vermeiden

Den Teilnehmern größtDen Teilnehmern größtmögliche mögliche Befriedigung Befriedigung verschaffenverschaffen

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2)2) Die fünf Stadien der Entwicklung einer Die fünf Stadien der Entwicklung einer effektiven Gruppeeffektiven Gruppe

OrientierungOrientierung

Einführung von NormenEinführung von NormenSelbstverantwortlichkeitSelbstverantwortlichkeitEingehen auf die anderenEingehen auf die anderenZusammenarbeitZusammenarbeitEntscheidung durch KonsensbildungEntscheidung durch KonsensbildungSich Problemen stellenSich Problemen stellen

Umgang mit KonfliktenUmgang mit Konflikten

ProduktivitätProduktivität

AuflösungAuflösung

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3)3) Erarbeitung der Norm Erarbeitung der Norm „Sich Problemen stellen lernen“„Sich Problemen stellen lernen“

a)a) Hilfreiches LehrerverhaltenHilfreiches Lehrerverhalten Die problematische Verhaltensweise der Gruppe zurückmeldenDie problematische Verhaltensweise der Gruppe zurückmelden Ein bestimmtes Problemverhalten von den betroffenen Ein bestimmtes Problemverhalten von den betroffenen

Gruppenmitgliedern konkret beschreiben lassen – nicht Gruppenmitgliedern konkret beschreiben lassen – nicht beurteilen oder interpretierenbeurteilen oder interpretieren

Zwischen Feedback und „Verletzender Ehrlichkeit“ Zwischen Feedback und „Verletzender Ehrlichkeit“ unterscheiden lernen (TZI: „Selektiv authentisch“ sein)unterscheiden lernen (TZI: „Selektiv authentisch“ sein)

Die Gruppe bewerten lassen, wie sie das Problem beschrieben Die Gruppe bewerten lassen, wie sie das Problem beschrieben hat – war es s o hilfreich oder nicht?hat – war es s o hilfreich oder nicht?

Wiederholen, paraphrasieren und zusammenfassen lassen Wiederholen, paraphrasieren und zusammenfassen lassen (siehe Gordon und die TZI!)(siehe Gordon und die TZI!)

Die anderen Mitglieder der Gruppe fragen, ob sie die Dinge Die anderen Mitglieder der Gruppe fragen, ob sie die Dinge genauso sehen – manchmal sogar nicht Anwesende mit genauso sehen – manchmal sogar nicht Anwesende mit einbeziehen („Wenn **** jetzt hier säße, wie glaubst du, dass einbeziehen („Wenn **** jetzt hier säße, wie glaubst du, dass er / sie reagieren würde?“; d.h. den systemischen Aspekt mit er / sie reagieren würde?“; d.h. den systemischen Aspekt mit einzubeziehen)einzubeziehen)

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b)b) Strukturierte Übungen für die Konfrontation mit Strukturierte Übungen für die Konfrontation mit einem Problemeinem Problem

Schritte zum Erkennen und Formulieren des Problems Schritte zum Erkennen und Formulieren des Problems – bei steigendem Schwierigkeitsgrad– bei steigendem Schwierigkeitsgrad

Über strukturierte anonyme Fragebögen (Über strukturierte anonyme Fragebögen (siehe Koop. VM!)siehe Koop. VM!)Achtung! Von einem Problem – Erfinden zu Übungszwecken ist Achtung! Von einem Problem – Erfinden zu Übungszwecken ist abzuraten!abzuraten!

Über Berichte von DrittenÜber Berichte von Dritten

Über die Aufforderung an die Gruppenmitglieder, direkt über Über die Aufforderung an die Gruppenmitglieder, direkt über das Problem zu sprechendas Problem zu sprechen

Lösen des ProblemsLösen des ProblemsSiehe bei Th. Gordon, der TZI oder im NLP!Siehe bei Th. Gordon, der TZI oder im NLP!

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Übung „Stummer Dialog“Übung „Stummer Dialog“

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Beispiel „Unzufriedenheit als TriebkraftBeispiel „Unzufriedenheit als Triebkraft““

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Übung „Hilfreiche und störende Faktoren“ „Hilfreiche und störende Faktoren“

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4)4) Das Stadium „Umgang mit Konflikten“Das Stadium „Umgang mit Konflikten“

a)a) Muss das sein? Ja, wenn Konflikte nicht vom Muss das sein? Ja, wenn Konflikte nicht vom Lehrer unterdrückt werden und Normen Lehrer unterdrückt werden und Normen erarbeitet wurden!!erarbeitet wurden!!

Menschen sind verschieden – versch. Werturteile etc.Menschen sind verschieden – versch. Werturteile etc.

Das Konfliktstadium der Gruppe ist mit dem Erwachsen – Das Konfliktstadium der Gruppe ist mit dem Erwachsen – Werden des Einzelnen zu vergleichen. Auch die Aufrichtigkeit Werden des Einzelnen zu vergleichen. Auch die Aufrichtigkeit des Lehrers muss ausgetestet werdendes Lehrers muss ausgetestet werden

Fortschreitende zwischenmenschliche Nähe führt zu neuen Fortschreitende zwischenmenschliche Nähe führt zu neuen Einsichten über die anderen Gruppenmitglieder; das kann auch Einsichten über die anderen Gruppenmitglieder; das kann auch ängstigen und dadurch zu Konflikten führenängstigen und dadurch zu Konflikten führen

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b)b) Hilfreiches Lehrerverhalten im KonfliktstadiumHilfreiches Lehrerverhalten im Konfliktstadium

Konflikte als natürliches Ergebnis von Interaktionen zwischen Konflikte als natürliches Ergebnis von Interaktionen zwischen Menschen verschiedener Ansichten begreifbar machenMenschen verschiedener Ansichten begreifbar machen

Verlangen, die Meinungsverschiedenheiten offen auszutragen, Verlangen, die Meinungsverschiedenheiten offen auszutragen, ohne andere zu verletzenohne andere zu verletzen

Die Techniken des Aktiven Zuhörens und der Ich – Botschaft als Die Techniken des Aktiven Zuhörens und der Ich – Botschaft als Modell praktizierenModell praktizieren

Ängstlichen Schülern Halt geben – eventuell Doppeln einsetzen Ängstlichen Schülern Halt geben – eventuell Doppeln einsetzen (die Kontrolle muss beim Lehrer bleiben)(die Kontrolle muss beim Lehrer bleiben)

Auf die Gefühle hinter den Schüleräußerungen eingehenAuf die Gefühle hinter den Schüleräußerungen eingehen

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c)c) Strukturierte Übungen zum konstruktiven Strukturierte Übungen zum konstruktiven Umgang mit KonfliktenUmgang mit Konflikten

Die Vier – Stufen – StrategieDie Vier – Stufen – Strategie Aktives ZuhörenAktives Zuhören Gefühle verstehen und akzeptieren Gefühle verstehen und akzeptieren Eine Ich – Botschaft sendenEine Ich – Botschaft senden „„Methode 3“ oder die NLP - Lösungsstrategie anwendenMethode 3“ oder die NLP - Lösungsstrategie anwenden

Der RollentauschDer Rollentausch

Du sagst – ich sageDu sagst – ich sage

Die Ärger – Wunsch – Anerkennungs – StrategieDie Ärger – Wunsch – Anerkennungs – Strategie

Das GruppentreffenDas Gruppentreffen

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Persönliche Erfahrungen Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändeund kritische Einwände

Gene Stanford fasst Erkenntnisse aus Gene Stanford fasst Erkenntnisse aus mehreren Richtungen der Humanistischen mehreren Richtungen der Humanistischen Psychologie zu einem echten, sehr hilfreichen Psychologie zu einem echten, sehr hilfreichen Arbeitsbuch zusammenArbeitsbuch zusammen

Erfolgreiche Gruppenentwicklung ist ein Erfolgreiche Gruppenentwicklung ist ein langwieriger Prozess, zu welchem dem Lehrer langwieriger Prozess, zu welchem dem Lehrer aus Gründen des Stoffdrucks leider viel zu aus Gründen des Stoffdrucks leider viel zu wenig Zeit zur Verfügung steht …wenig Zeit zur Verfügung steht …

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Der Kaffee ist Der Kaffee ist fertig!fertig!

Einmal „muss“ es noch sein, denke ich!Einmal „muss“ es noch sein, denke ich!

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Kooperative Kooperative VerhaltensmodifikationVerhaltensmodifikation

(A. Redlich, W. Schley)(A. Redlich, W. Schley)

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1)1) Die klassische VMDie klassische VMDie alte Black – Box – Theorie gilt heute als überholt. Die alte Black – Box – Theorie gilt heute als überholt. Fremdsteuerung wird durch gezieltes Einbeziehen des Fremdsteuerung wird durch gezieltes Einbeziehen des Betroffenen vorerst ergänzt – mit dem Fernziel, sie später durch Betroffenen vorerst ergänzt – mit dem Fernziel, sie später durch Selbststeuerung zu ersetzen (z. B.: Selbstverstärkung lernen)Selbststeuerung zu ersetzen (z. B.: Selbstverstärkung lernen)

2)2) Das SelbstbewertungskonzeptDas Selbstbewertungskonzept Menschen halten trotz fehlender Verstärkung an Handlungs- Menschen halten trotz fehlender Verstärkung an Handlungs-

weisen fest, von denen sie glauben, dass sie letztlich zum Erfolg weisen fest, von denen sie glauben, dass sie letztlich zum Erfolg führen – auch wenn sie Mühsal und Anstrengung auf sich führen – auch wenn sie Mühsal und Anstrengung auf sich nehmennehmen

Innere Dialoge leiten in Form von Selbstinstruktion und Innere Dialoge leiten in Form von Selbstinstruktion und Selbstbewertung das eigene HandelnSelbstbewertung das eigene Handeln

3)3) Das KooperationsmodellDas KooperationsmodellSiehe z. B. das GordonprogrammSiehe z. B. das Gordonprogramm

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4)4) Die HandlungsstrategieDie Handlungsstrategie

Die Sichtweise des Lehrers wird erfasstDie Sichtweise des Lehrers wird erfasst

Die Sichtweise der Schüler werden erfasstDie Sichtweise der Schüler werden erfasst

Ein Bedingungsmodell wird erstelltEin Bedingungsmodell wird erstellt

Gemeinsam wird ein Ziel formuliertGemeinsam wird ein Ziel formuliert

Die konkreten Interventionen werden geplantDie konkreten Interventionen werden geplant

Zeit- und KontrollplanungZeit- und Kontrollplanung

Methodeneinsatz und ErfolgsprüfungMethodeneinsatz und Erfolgsprüfung

StabilisierungStabilisierung

AbschlussbewertungAbschlussbewertung

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5)5) Das Beispiel Martin Das Beispiel Martin (od.: „Alles probiert – trotzdem gescheitert“)(od.: „Alles probiert – trotzdem gescheitert“)

Martin war ein äußerst schwer lenkbarer Bub einer 3. Klasse Hauptschule, Martin war ein äußerst schwer lenkbarer Bub einer 3. Klasse Hauptschule, den ich in Leibesübungen (heute „Bewegung und Sport“ – und das war den ich in Leibesübungen (heute „Bewegung und Sport“ – und das war schon die Reform!!!) zu unterrichten hatte. Er wollte allein bestimmen, was in schon die Reform!!!) zu unterrichten hatte. Er wollte allein bestimmen, was in der Stunde gespielt wurde; keiner durfte v o r ihm sitzen; er wollte immer der Stunde gespielt wurde; keiner durfte v o r ihm sitzen; er wollte immer der Erste sein u. s. w. Bei Nichterfüllung dieser Wünsche wurde er der Erste sein u. s. w. Bei Nichterfüllung dieser Wünsche wurde er ausgesprochen aggressiv gegen Mitschüler und Lehrer – Gott sei Dank war ausgesprochen aggressiv gegen Mitschüler und Lehrer – Gott sei Dank war er eher klein und zart. Daher ging er sich oft einfach anziehen und versuchte er eher klein und zart. Daher ging er sich oft einfach anziehen und versuchte die Schule zu verlassen. die Schule zu verlassen. Einer von vielen Fällen, in denen eine Behandlung angezeigt gewesen wäre, Einer von vielen Fällen, in denen eine Behandlung angezeigt gewesen wäre, nicht bloß eine psychologische Beratung, die zu absolut nichts geführt hat…nicht bloß eine psychologische Beratung, die zu absolut nichts geführt hat…

I c h habe mich quer durch alle Theorien durchgefressen, in diesem Fall I c h habe mich quer durch alle Theorien durchgefressen, in diesem Fall aber keine Lösung gefunden…aber keine Lösung gefunden…

Vor einem Jahr habe ich gehört, dass er wegen schweren Raubes im Gefängnis Vor einem Jahr habe ich gehört, dass er wegen schweren Raubes im Gefängnis sitzt…sitzt…

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Das folgende Formular sah – damals (vor mehr als 10 Jahren) - genau so aus. Das folgende Formular sah – damals (vor mehr als 10 Jahren) - genau so aus. Nur war es handgeschrieben und dadurch persönlicher!Nur war es handgeschrieben und dadurch persönlicher!

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Persönliche Erfahrungen Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändeund kritische Einwände

Für tiefer gehende Probleme ist die Koop. VM bestenfalls ein Für tiefer gehende Probleme ist die Koop. VM bestenfalls ein erster Schritterster Schritt

Der Arbeitsaufwand ist sehr groß – daher ist dieses Vorgehen Der Arbeitsaufwand ist sehr groß – daher ist dieses Vorgehen eher nur für eigene Klassenvorstandsstunden oder eher nur für eigene Klassenvorstandsstunden oder bestimmte Gegenstände wie Soziales Lernen, bestimmte Gegenstände wie Soziales Lernen, Berufsorientierung u. s. w. realistischerweise umsetzbarBerufsorientierung u. s. w. realistischerweise umsetzbar

Beispiele könnten sein: Sachliches Kritisieren, zuhören und Beispiele könnten sein: Sachliches Kritisieren, zuhören und ausreden lassen, Pünktlichkeit, regelmäßige Hausübungen ausreden lassen, Pünktlichkeit, regelmäßige Hausübungen u. s. w.u. s. w.

Konkretere Hinweise bieten die folgenden Kapitel!Konkretere Hinweise bieten die folgenden Kapitel!

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Erziehungsschwierigkeiten in der Erziehungsschwierigkeiten in der Schule Schule

Unterrichtstechniken, die vorbeugen und helfen Unterrichtstechniken, die vorbeugen und helfen(Norbert Havers; nach Kounin u. a.)(Norbert Havers; nach Kounin u. a.)

1)1) Umwelteinflüsse in der SchuleUmwelteinflüsse in der Schulea)a) Das KlassenzimmerDas Klassenzimmer

Anregend, aber nicht – wie heute oft üblich! – Anregend, aber nicht – wie heute oft üblich! – überladen überladen (es lenkt schon so vieles ab…)(es lenkt schon so vieles ab…)

Gruppensitzordnung für GruppenarbeitGruppensitzordnung für GruppenarbeitEs wird z. T. unterschätzt, dass heute immer mehr Menschen größere Es wird z. T. unterschätzt, dass heute immer mehr Menschen größere Pufferzonen um sich brauchen (siehe Zimmergröße auf Pufferzonen um sich brauchen (siehe Zimmergröße auf Projektwochen)Projektwochen)

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b)b) Klassenstärke und –zusammensetzungKlassenstärke und –zusammensetzung

Die vielfach unterschätzte „WetterfühligkeitDie vielfach unterschätzte „Wetterfühligkeiti. w. S.“ i. w. S.“ (gerade da ist ein gut durchdachter Stundenablauf nötig, soll (gerade da ist ein gut durchdachter Stundenablauf nötig, soll die Produktivität gewahrt bleiben)die Produktivität gewahrt bleiben)

Integratíon um jeden Preis ist eine FiktionIntegratíon um jeden Preis ist eine Fiktion(Oder können S i e es verantworten, dass e i n Schüler 29 andere (Oder können S i e es verantworten, dass e i n Schüler 29 andere „kaputt“ macht?) „kaputt“ macht?)

c)c) Die Auswirkung unterschiedlicher NormenDie Auswirkung unterschiedlicher Normen

Von der übertriebenen Selbständigkeit – Wahlrecht mit 14?!Von der übertriebenen Selbständigkeit – Wahlrecht mit 14?!

Zuwenig Strukturierung steigert das Angstniveau der weniger Zuwenig Strukturierung steigert das Angstniveau der weniger selbstsicheren Schüler. Nicht nur aus Bequemlichkeit wollen selbstsicheren Schüler. Nicht nur aus Bequemlichkeit wollen Schüler in bestimmten Bereichen auch eine Führung!Schüler in bestimmten Bereichen auch eine Führung!

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d)d) Fehler im LehrerverhaltenFehler im Lehrerverhalten

In Konfliktsituationen fehlende Umsicht und In Konfliktsituationen fehlende Umsicht und mangelnde Geistesgegenwart („Withitness“)mangelnde Geistesgegenwart („Withitness“)

Bei der Einzel / StillarbeitBei der Einzel / StillarbeitÜberforderung führt zu VermeidungsverhaltenÜberforderung führt zu Vermeidungsverhalten

Schlechte Organisation (Zeitkontingent, Arbeitsmittel)Schlechte Organisation (Zeitkontingent, Arbeitsmittel)

Falsch dosierte AbwechslungFalsch dosierte Abwechslung

Während der Erarbeitung des UnterrichtsstoffsWährend der Erarbeitung des UnterrichtsstoffsUnnötige VerzögerungUnnötige Verzögerung

Fehlende „Gruppenmobilisierung“Fehlende „Gruppenmobilisierung“

Nichtbeachtung des „Rechenschaftsprinzips“Nichtbeachtung des „Rechenschaftsprinzips“

Nichtbeachtung von „Überlappungen“Nichtbeachtung von „Überlappungen“

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Während der ÜbergangsphasenWährend der Übergangsphasen

SprunghaftigkeitSprunghaftigkeitReizabhängigkeitReizabhängigkeit

„„Unvermitteltheit“Unvermitteltheit“

Thematische InkonsequenzThematische Inkonsequenz

Hin- und HerpendelnHin- und Herpendeln

Das Fehlen von „Valenz und Herausforderung“Das Fehlen von „Valenz und Herausforderung“Kein Erwecken von SpannungKein Erwecken von Spannung

Interessantes wird nicht angekündigtInteressantes wird nicht angekündigt(Siehe den Begriff „Set“ bei Grell!)(Siehe den Begriff „Set“ bei Grell!)

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2)2) Maßnahmen des Lehrers zur Prävention Maßnahmen des Lehrers zur Prävention von Erziehungsschwierigkeitenvon Erziehungsschwierigkeiten

a)a) Die Strukturierung des Unterrichts = Die Strukturierung des Unterrichts = Vermeidung der vorher aufgezeigten FehlerVermeidung der vorher aufgezeigten Fehler

b)b) Vermittlung von VerhaltensregelnVermittlung von Verhaltensregeln

Die Regeln müssen klar und einprägsam seinDie Regeln müssen klar und einprägsam sein

Regelbefolgungen zuerst kontinuierlich, das Regelbefolgungen zuerst kontinuierlich, das intermittierend verstärkenintermittierend verstärken

Page 136: Aus der Praxis Für die Praxis Grau, teurer Freund, ist alle Theorie – oder doch nicht? (Erfahrungen aus 36 Jahren Unterrichtstätigkeit)

Gleichzeitig immer den Sinn des Geforderten Gleichzeitig immer den Sinn des Geforderten verständlich machen – das allein genügt aber nicht!verständlich machen – das allein genügt aber nicht!(Vom Irrtum der diversen rein kognitiven Schulungen – wir brauchen auch (Vom Irrtum der diversen rein kognitiven Schulungen – wir brauchen auch positive Propaganda!)positive Propaganda!)

Kritisches Verhalten muss ausdrücklich genannt werden Kritisches Verhalten muss ausdrücklich genannt werden und bekannt sein– ebenso die Konsequenzen, die und bekannt sein– ebenso die Konsequenzen, die daraus folgendaraus folgen

Mehr als 5 Klassenregeln sind meist zuvielMehr als 5 Klassenregeln sind meist zuviel

Regeln, die nicht kontrolliert werden können – nicht nur Regeln, die nicht kontrolliert werden können – nicht nur durch den Lehrer! – sind kaum wirksamdurch den Lehrer! – sind kaum wirksam

Regeln sind immer nur der erste Schritt bei der Regeln sind immer nur der erste Schritt bei der Vermittlung von Normen und WertenVermittlung von Normen und Werten

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3)3) Unmittelbare Maßnahmen des Lehrers Unmittelbare Maßnahmen des Lehrers beim Auftreten von beim Auftreten von ErziehungsschwierigkeitenErziehungsschwierigkeiten

a)a) Individuelle Hilfestellung („prompting“)Individuelle Hilfestellung („prompting“) Möglichst früh und kurzMöglichst früh und kurz Nicht mit einem Tadel beginnenNicht mit einem Tadel beginnen Die Aufgabe in Teilschritte zerlegenDie Aufgabe in Teilschritte zerlegen Bei Pubertierenden ist unauffällige Hilfestellung oft Bei Pubertierenden ist unauffällige Hilfestellung oft

besserbesser

b)b) Unbeteiligte Schüler in den Unterricht Unbeteiligte Schüler in den Unterricht einbeziehen einbeziehen (Gruppenmobilisierung, Rechenschaftsprinzip (Gruppenmobilisierung, Rechenschaftsprinzip etc.etc. Wurde bei den Lehrerfehlern - Erarbeitung des Unterrichtsstoffs – Wurde bei den Lehrerfehlern - Erarbeitung des Unterrichtsstoffs – schon besprochen)schon besprochen)

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c)c) Bewusstes Ignorieren von Erz. – Bewusstes Ignorieren von Erz. – SchwierigkeitenSchwierigkeiten(Löschen ist eine sehr diffizile Technik! Sie ist nicht zu verwechseln mit (Löschen ist eine sehr diffizile Technik! Sie ist nicht zu verwechseln mit Wegschauen aus Bequemlichkeit oder Ohnmacht!)Wegschauen aus Bequemlichkeit oder Ohnmacht!)

Vorteile:Vorteile: Keine negative Belastung der L – S - BeziehungKeine negative Belastung der L – S - Beziehung Gut durchdacht und konsequent gehandhabt bei nicht Gut durchdacht und konsequent gehandhabt bei nicht

extremen Störungen durchaus wirksam, insbesondere extremen Störungen durchaus wirksam, insbesondere wenn sie mit positiver Verstärkung und klaren wenn sie mit positiver Verstärkung und klaren Verhaltensregeln kombiniert wirdVerhaltensregeln kombiniert wird

Bei „harmlosen“ Verhaltensstörungen ist ein „Übersehen“ Bei „harmlosen“ Verhaltensstörungen ist ein „Übersehen“ oft der einfachste Weg (Quengeln, Trotz, manipulatives oft der einfachste Weg (Quengeln, Trotz, manipulatives Weinen, übertriebene Abhängigkeit u. s. w.)Weinen, übertriebene Abhängigkeit u. s. w.)

Nachteile:Nachteile: Zunächst tritt das unerwünschte Verhalten häufiger aufZunächst tritt das unerwünschte Verhalten häufiger auf Ansteckende Verhaltensweisen dürfen nicht ignoriert Ansteckende Verhaltensweisen dürfen nicht ignoriert

werden werden (Siehe auch Redl!)(Siehe auch Redl!)

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Es besteht die Gefahr, dass das Ignorieren von der Es besteht die Gefahr, dass das Ignorieren von der Schulleitung, von Kollegen, insbesondere aber von der Schulleitung, von Kollegen, insbesondere aber von der Klasse als Schwäche oder Unfähigkeit des Lehrers Klasse als Schwäche oder Unfähigkeit des Lehrers ausgelegt wirdausgelegt wird

Konflikte mit einem Großteil der Klasse oder mit besonders Konflikte mit einem Großteil der Klasse oder mit besonders einflussreichen oder besonders schwierigen Schülern eignen einflussreichen oder besonders schwierigen Schülern eignen sich nicht für diese Techniksich nicht für diese Technik

Und schließlich und nicht zuletzt: Will das Kind mit seiner Und schließlich und nicht zuletzt: Will das Kind mit seiner Reaktion etwas für es Wichtiges sagen? Wie nützt es dem Reaktion etwas für es Wichtiges sagen? Wie nützt es dem Kind, wenn ich darauf eingehe?Kind, wenn ich darauf eingehe?

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4)4) Zur Unsitte der nur verbalen Zur Unsitte der nur verbalen ZurechtweisungenZurechtweisungen

a)a) Schimpfen und Drohen wirken nur für den Schimpfen und Drohen wirken nur für den Augenblick und müssen immer stärker und Augenblick und müssen immer stärker und öfter eingesetzt werden – auch wir lernen öfter eingesetzt werden – auch wir lernen dadurch „In eine falsche Richtung“!)dadurch „In eine falsche Richtung“!) Kinder befriedigen dadurch auf eine falsche Art und Kinder befriedigen dadurch auf eine falsche Art und

Weise ihr Bedürfnis, öffentliche Beachtung zu findenWeise ihr Bedürfnis, öffentliche Beachtung zu finden(Siehe in der IP bei Dreikurs!)(Siehe in der IP bei Dreikurs!)

Es besteht die Gefahr, dass der Getadelte durch Es besteht die Gefahr, dass der Getadelte durch das Verbot in den Augen – insbesondere das Verbot in den Augen – insbesondere Pubertierender! – eher aufgewertet wird Pubertierender! – eher aufgewertet wird ((Siehe die Siehe die Ausführungen über die Zentrale Person bei Redl!)Ausführungen über die Zentrale Person bei Redl!)

b)b) Effizienter: Zum Kind hingehen und es leise Effizienter: Zum Kind hingehen und es leise und möglichst unauffällig ermahnenund möglichst unauffällig ermahnen

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c)c) 6 Punkte, die die Wirkung einer 6 Punkte, die die Wirkung einer Zurechtweisung erhöhenZurechtweisung erhöhen

Klar und verständlichKlar und verständlich

Mit FestigkeitMit Festigkeit

Ohne allzu viel Verärgerung zu zeigenOhne allzu viel Verärgerung zu zeigen

Ohne die Person zu kränken (Sachkritik)Ohne die Person zu kränken (Sachkritik)

Als Ich – AussageAls Ich – Aussage

Mit Anleitung zu adäquatem VerhaltenMit Anleitung zu adäquatem Verhalten

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5)5) Zum raschen Eingreifen bei StörverhaltenZum raschen Eingreifen bei Störverhalten

a)a) Das Eingreifen am vorderen Ende der Verhaltenskette Das Eingreifen am vorderen Ende der Verhaltenskette ist wirksamer als danachist wirksamer als danach

b)b) Der Lehrer muss seine Aufmerksamkeit teilen können Der Lehrer muss seine Aufmerksamkeit teilen können (siehe bei „Überlappung“!)(siehe bei „Überlappung“!)

c)c) Der Lehrer muss über ein Repertoire an kurzen, den Der Lehrer muss über ein Repertoire an kurzen, den Schülern in ihrer Bedeutung bekannten Signalen Schülern in ihrer Bedeutung bekannten Signalen verfügenverfügen

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Persönliche Erfahrungen Persönliche Erfahrungen und kritische Einwändeund kritische Einwände

Das Buch, auf dem meine Ausführungen Das Buch, auf dem meine Ausführungen basiert haben, ist sicher eines der basiert haben, ist sicher eines der praktisch hilfreichsten Bücher. praktisch hilfreichsten Bücher. Wir kennen natürlich all diese Hinweise, Wir kennen natürlich all diese Hinweise, aber in der belasteten Situation neigen aber in der belasteten Situation neigen wir dazu, sie zu vergessen und wir dazu, sie zu vergessen und unprofessionell (oder eben zutiefst unprofessionell (oder eben zutiefst menschlich!?) zu reagieren! menschlich!?) zu reagieren!

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NLP - konkret für den NLP - konkret für den UnterrichtUnterricht

(Linda Lloyd, Berhard Cleveland u. insbes. Michael Grinder)(Linda Lloyd, Berhard Cleveland u. insbes. Michael Grinder)

1)1) Disziplin im Unterricht – damit Schüler Disziplin im Unterricht – damit Schüler lernen könnenlernen können - - ein paar ungeordnete Beispiele aus der Fülle ein paar ungeordnete Beispiele aus der Fülle der Interventionsstrategien des NLPder Interventionsstrategien des NLP

Autorität vor Zureden Autorität vor Zureden (Umgekehrt wird es leicht als Machteingriff verstanden! (Umgekehrt wird es leicht als Machteingriff verstanden! Ausnahme: Zureden allein löst voraussichtlich das Problem in Kürze)Ausnahme: Zureden allein löst voraussichtlich das Problem in Kürze)

Schnell intervenieren Schnell intervenieren (Siehe Havers „Prompting“ etc.)(Siehe Havers „Prompting“ etc.) Keine doppelten Botschaften Keine doppelten Botschaften (…so wie hier!! Also: „Sei leise!“ statt „Hör zu (…so wie hier!! Also: „Sei leise!“ statt „Hör zu

reden auf!“)reden auf!“) Die Botschaft richtig formulierenDie Botschaft richtig formulieren

PositivPositiv – – negativnegativ (Zur Differenzierung mit neutraler Stimme (Zur Differenzierung mit neutraler Stimme nötig) – nötig) – positivpositiv (Nicht „Aber“, sondern: „Und wenn du dann (Nicht „Aber“, sondern: „Und wenn du dann noch…“)noch…“)

„„Embedded commands“ verwenden (Das umgekehrte Embedded commands“ verwenden (Das umgekehrte Metamodell)Metamodell)

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Weitere Beispiele zur Wiederherstellung der Weitere Beispiele zur Wiederherstellung der GruppendisziplinGruppendisziplin

Der Ermahnungsplatz und der „entgiftete“ TafelraumDer Ermahnungsplatz und der „entgiftete“ Tafelraum (Die (Die Haltung Haltung des Lehrers) des Lehrers)

Sich als Lehrer dissoziieren lernen Sich als Lehrer dissoziieren lernen („Der Rabe auf der Schulter“)(„Der Rabe auf der Schulter“)

Ein nicht zu krasses Fehlverhalten kommentarlos nur optisch Ein nicht zu krasses Fehlverhalten kommentarlos nur optisch sichtbar machen sichtbar machen (Strichliste an der Seitentafel)(Strichliste an der Seitentafel)

Die Schüler ihr Fehlverhalten visualisieren lassen Die Schüler ihr Fehlverhalten visualisieren lassen (Das innere (Das innere Tonband umgehen)Tonband umgehen)

Kinästhetische Aussagen ans Ende stellen Kinästhetische Aussagen ans Ende stellen (Wer sich bewegt, der (Wer sich bewegt, der hört nicht zu!)hört nicht zu!)

Pattern interruption Pattern interruption („In die Leerstelle intervenieren“)(„In die Leerstelle intervenieren“)

Polarity response Polarity response (Übertrieben das Gegenteil von dem tun, was (Übertrieben das Gegenteil von dem tun, was der der Schüler tun oder denken soll; dabei aber taktvoll bleiben!) Schüler tun oder denken soll; dabei aber taktvoll bleiben!)

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2)2) Persönl. Bemerkungen zu den folgenden Persönl. Bemerkungen zu den folgenden VideospotsVideospotsDie andere Situation der amerikanischen Schule Die andere Situation der amerikanischen Schule

Kinder kommen z. T. zum Lehrer, der schon alles vorbereitet hatKinder kommen z. T. zum Lehrer, der schon alles vorbereitet hat

Die Philosophie des „Alles ist möglich“ hat ihre Die Philosophie des „Alles ist möglich“ hat ihre GrenzenGrenzen

Es besteht die Gefahr, eine hohle Technologie zu Es besteht die Gefahr, eine hohle Technologie zu vermitteln vermitteln Diese Gefahr besteht aber immer! Nur Stimmigkeit im Sinne der Diese Gefahr besteht aber immer! Nur Stimmigkeit im Sinne der Humanistischen Psychologie (Humanistischen Psychologie (siehe Schultz von Thun u. s. wsiehe Schultz von Thun u. s. w.) führt .) führt letztlich zum Erfolgletztlich zum Erfolg

Traurig aber wahr: Lesen und zuschauen verbessert Traurig aber wahr: Lesen und zuschauen verbessert die Handlungskompetenz natürlich nichtdie Handlungskompetenz natürlich nichtDer Wille zum Umlernen – meist aus einem Gefühl der Der Wille zum Umlernen – meist aus einem Gefühl der Unzufriedenheit heraus – muss größer sein als die – verständlichen! Unzufriedenheit heraus – muss größer sein als die – verständlichen! – Rationalisierungstendenzen: „Ja schon, aber…“– Rationalisierungstendenzen: „Ja schon, aber…“

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Und am Schluss noch einmal ein Blick in Jochen und Und am Schluss noch einmal ein Blick in Jochen und Monika Grells „Unterrichtsrezepte“!Monika Grells „Unterrichtsrezepte“!