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Stellungnahme der ÖKG Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 759 1 3 Hintergrund Schnittbildverfahren haben in der kardiologischen Diag- nostik in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewon- nen. Die kardiale Multislice Computertomographie (MSCT) hat sich als ein exaktes Verfahren mit hohem negativ prädiktiven Wert zum Ausschluss einer wirksamen koronaren Herzerkrankung (KHK) insbesondere in einem Kollektiv mit niedrig bis niedrig-intermediären Risikopro- fil erwiesen und kann durch prospektives Triggern auch mit niedriger Strahlenbelastung durchgeführt werden. Die kardiale Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine wertvolle Methode in der Vitalitätsdiagnostik und findet darüber hinaus einen wichtigen Platz in der Diagnostik entzündlicher Myokarderkrankungen, Kardiomyopathien und zahlreicher anderer kardialer Erkrankungen. Für beide Verfahren hat die Arbeitsgruppe (AG) für Kardiolo- gische MR, CT und Nuklearmedizin der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) Konsensusberichte mit der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG) zu Durchführung und Indikationsstellung verfasst [1, 2]. Aufgrund der zunehmenden Verbreitung dieser Methoden hat sich die Notwendigkeit ergeben, in der Ausbildung mehr Augenmerk auf eine vertiefende Aus- einandersetzung mit diesen relativ neuen Verfahren zu richten. Damit soll verhindert werden, dass insbeson- dere zur CT ungeeignete PatientInnen mit hohem Risi- koprofil zugewiesen werden, und insbesondere die MRT für ungeeignete Fragestellungen herangezogen wird. Während die kardiale Bildgebung bereits seit langem fixer Bestandteil des Ausbildungscurriculums und der Facharztprüfung in der Radiologie ist, sind im aktuellen Rasterzeugnis der Österreichischen Ärztekammer für das Zusatzfach Kardiologie nur Kenntnisse der „Inter- pretation von Herzstudien von CT und MRI“ gefordert (http://www2.aerztekammer.at/service/RZ_0307/addi- tiv_inneremedizin_kardiologie.pdf ). Ziel Die Working Group on Cardiovascular Magnetic Reso- nance der European Society of Cardiology (ESC) hat 2011 Eingegangen: 19. September 2013 / Angenommen: 15. Oktober 2013 / Online publiziert: 14. November 2013 © Springer-Verlag Wien 2013 Wien Klin Wochenschr (2013) 125:759–765 DOI 10.1007/s00508-013-0450-z Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie – Empfehlungen der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft Julia Mascherbauer · Marion Avanzini · Emel Pichler-Cetin · Philipp Pichler · Gert Klug · Peter Dolliner · Guy Friedrich · Martin Gessner · Karin Hawlisch · Johannes Niel · Herwig Schuchlenz · Regina Steringer-Mascherbauer · Norbert Watzinger · Herbert Frank · Paul Wexberg Wiener klinische Wochenschrift The Central European Journal of Medicine P. Wexberg () · M. Avanzini 2. Med. Abteilung, KA Rudolfstiftung, Juchgasse 25, 1030 Wien, Österreich E-Mail: [email protected] J. Mascherbauer · P. Pichler Univ. Klinik für Innere Medizin II, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich E. Pichler-Cetin · M. Gessner 2. Med. Abteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien, Österreich G. Klug · G. Friedrich Univ. Klinik für Innere Medizin III, Innsbruck, Österreich P. Dolliner Univ. Klinik für Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich K. Hawlisch 4. Medizinische Abteilung, Krankenhaus Hietzing, Wien, Österreich J. Niel · R. Steringer-Mascherbauer 2. Interne Abteilung, Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, Österreich H. Schuchlenz Dept. für Kardiologie und Intensivmedizin, Abteilung für Innere Medizin, Landesklinikum Graz-West, Graz, Österreich N. Watzinger Abteilung für Innere Medizin, LKH Feldbach, Feldbach, Österreich H. Frank Abteilung Innere Medizin, LKH Tulln, Tulln, Österreich

Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie – Empfehlungen der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft

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Page 1: Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie – Empfehlungen der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft

Stellungnahme der ÖKG

Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 7591 3

Hintergrund

Schnittbildverfahren haben in der kardiologischen Diag-nostik in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewon-nen. Die kardiale Multislice Computertomographie (MSCT) hat sich als ein exaktes Verfahren mit hohem

negativ prädiktiven Wert zum Ausschluss einer wirksamen koronaren Herzerkrankung (KHK) insbesondere in einem Kollektiv mit niedrig bis niedrig-intermediären Risikopro-fil erwiesen und kann durch prospektives Triggern auch mit niedriger Strahlenbelastung durchgeführt werden. Die kardiale Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine wertvolle Methode in der Vitalitätsdiagnostik und findet darüber hinaus einen wichtigen Platz in der Diagnostik entzündlicher Myokarderkrankungen, Kardiomyopathien und zahlreicher anderer kardialer Erkrankungen. Für beide Verfahren hat die Arbeitsgruppe (AG) für Kardiolo-gische MR, CT und Nuklearmedizin der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) Konsensusberichte mit der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG) zu Durchführung und Indikationsstellung verfasst [1, 2].

Aufgrund der zunehmenden Verbreitung dieser Methoden hat sich die Notwendigkeit ergeben, in der Ausbildung mehr Augenmerk auf eine vertiefende Aus-einandersetzung mit diesen relativ neuen Verfahren zu richten. Damit soll verhindert werden, dass insbeson-dere zur CT ungeeignete PatientInnen mit hohem Risi-koprofil zugewiesen werden, und insbesondere die MRT für ungeeignete Fragestellungen herangezogen wird. Während die kardiale Bildgebung bereits seit langem fixer Bestandteil des Ausbildungscurriculums und der Facharztprüfung in der Radiologie ist, sind im aktuellen Rasterzeugnis der Österreichischen Ärztekammer für das Zusatzfach Kardiologie nur Kenntnisse der „Inter-pretation von Herzstudien von CT und MRI“ gefordert (http://www2.aerztekammer.at/service/RZ_0307/addi-tiv_inneremedizin_kardiologie.pdf ).

Ziel

Die Working Group on Cardiovascular Magnetic Reso-nance der European Society of Cardiology (ESC) hat 2011

Eingegangen: 19. September 2013 / Angenommen: 15. Oktober 2013 / Online publiziert: 14. November 2013© Springer-Verlag Wien 2013

Wien Klin Wochenschr (2013) 125:759–765DOI 10.1007/s00508-013-0450-z

Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie – Empfehlungen der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft

Julia Mascherbauer · Marion Avanzini · Emel Pichler-Cetin · Philipp Pichler · Gert Klug · Peter Dolliner · Guy Friedrich · Martin Gessner · Karin Hawlisch · Johannes Niel · Herwig Schuchlenz · Regina Steringer-Mascherbauer · Norbert Watzinger · Herbert Frank · Paul Wexberg

Wiener klinische WochenschriftThe Central European Journal of Medicine

P. Wexberg () · M. Avanzini2. Med. Abteilung, KA Rudolfstiftung, Juchgasse 25, 1030 Wien, ÖsterreichE-Mail: [email protected]

J. Mascherbauer · P. PichlerUniv. Klinik für Innere Medizin II,Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

E. Pichler-Cetin · M. Gessner2. Med. Abteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien, Österreich

G. Klug · G. FriedrichUniv. Klinik für Innere Medizin III, Innsbruck, Österreich

P. DollinerUniv. Klinik für Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich

K. Hawlisch4. Medizinische Abteilung,Krankenhaus Hietzing, Wien, Österreich

J. Niel · R. Steringer-Mascherbauer2. Interne Abteilung, Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, Österreich

H. SchuchlenzDept. für Kardiologie und Intensivmedizin, Abteilung für Innere Medizin, Landesklinikum Graz-West, Graz, Österreich

N. WatzingerAbteilung für Innere Medizin, LKH Feldbach, Feldbach, Österreich

H. FrankAbteilung Innere Medizin, LKH Tulln, Tulln, Österreich

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Stellungnahme der ÖKG

760 Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 1 3

Anforderungen zur Zertifizierung als kardiologische/r MRT-UntersucherIn und zur Akkreditierung von Zentren publiziert und die unterschiedlichen Ausbildungslevels klar definiert [3]. Daran angelehnt sind auch die Emp-fehlungen der Task Force Kardiale Bildgebung – MRT der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie formuliert [4]. Für die MSCT gibt es derlei Richtlinien nicht. Wir sind nun mit der Tatsache konfrontiert, dass zahlreiche Anforderungen der ESC Empfehlungen (insbesondere die vorgegebenen Fallzahlen) unter den derzeitigen österreichischen Gegebenheiten innerhalb der Ausbil-dungszeit für das Zusatzfach Kardiologie nicht erfüllt werden können. Andererseits ist eine mehrmonatige Hospitation im Ausland insbesondere für KollegInnen, die ihre Spezialisierung bereits abgeschlossen haben, oft nicht ohne weiteres durchführbar. Dennoch ist es die Ansicht unserer AG, dass durch eine Adaptation der ESC-Empfehlungen (sinngemäß auch für die MSCT) der Wissensstand aller in Ausbildung zum Zusatzfach Kar-diologie Befindlichen sowie der hauptsächlich in diesem Gebiet Tätigen und die Qualität der Befunde deutlich angehoben werden können. Es sollen daher für MRT und MSCT Ausbildungsleitlinien erstellt werden, die beiden Ansprüchen gerecht werden und innerhalb Österreichs erfüllt werden können.

MRT und MSCT sind Verfahren, die seit Jahren in der Radiologie beheimatet sind und deren gerätetechnische Notwendigkeiten traditionell nur auf radiologischen Abteilungen gegeben sind, die wiederum aufgrund gesetzlicher Regelungen die Verantwortung für die Geräte tragen. Eine Kooperation zwischen kardiologischen und radiologischen Abteilungen ist daher unerlässlich, wird von der AG gefordert und an den meisten Zentren auch zufriedenstellend gelebt. Die nun erarbeiteten Empfeh-lungen sollen lediglich die Ausbildung innerhalb des internistischen Zusatzfaches Kardiologie regeln und nicht eine Art fächerübergreifendes Diplom darstellen. Somit sehen wir es als Aufgabe der kardiologischen Seite, hier die derzeit für sie wichtigen Schwerpunkte und Modalitäten festzulegen und die kardiologischen Part-ner in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Radiologie und Kardiologie zu definieren.

Individuelle Zertifizierung

Durch eine in das Zusatzfach Kardiologie integrierte Ausbildung in kardialer Schnittbildgebung soll ein ein-heitlicher Standard in den Kenntnissen der MRT- und MSCT-Durchführung und fachlichen Beurteilung inner-halb Österreichs erreicht werden. Der Umfang einer Aus-bildung in kardialer Schnittbildgebung wird in 3 „Levels“ unterteilt; die dabei empfohlene Weiterbildungsdauer (Tab.  1 und 2) stellt lediglich orientierend Minimalan-forderungen dar und wird im Einzelfall an die Untersu-chungsfrequenz anzupassen sein (ggf. auch auf einen längeren Zeitraum aliquot aufgeteilt). Während für das Zusatzfach Kardiologie Level 1 Kenntnisse sowohl für MRT als auch MSCT gefordert sind, sind die beiden Ver-

fahren auf den Levels 2 und 3 von einander unabhängig und können auch voneinander unabhängig erworben werden. Die Levels dienen als Qualitätskontrolle und Bestätigung der individuellen Kompetenz und haben derzeit keine rechtliche Verbindlichkeit.

Tab. 1 Empfehlungen für das Weiterbildungscurriculum Herz-MR

Level Position Zahl der Unter-

suchungen

Weiterbildungsinhalte

1 AusbildungZF Kardio-logie

≥ 50 Teilnahme an Befunder-stellung (unter Aufsicht eines Level 2 oder 3 Mentors)

-Grundlagen der MR Physik- Grundlagen und Limitationen der kardialen MRT

- Interpretation von Befunden im klinischen Kontext

2* Vertiefende AusbildungKardiale MRT

≥ 100 selb-ständig fachlich beurteilt

- Vertiefte Kenntnisse der MR Physik und der kardialen MRT

-Untersuchungsprotokolle-Selbständige Beurteilung-MR-Sicherheit- Dauerhafte Mitarbeit in einem kardialen MRT Labor

- Ausbildung von Level 1 Mitarbeitenden

3* Expertise Kardiale MRT

≥ 300 selb-ständig fachlich beurteilt

-Leitung eines Kardio-MRT Labors- Teilnahme an und Leitung von akademischen und multizentri-schen kardialen MRT Studien

- Vortrags-/Fortbildungstätigkeit- Kenntnisse spezifischer Proto-kolle, insbesondere auch zur wissenschaftlichen Tätigkeit

*Voraussetzung ist eine mindestens zweijährige klinische Tätigkeit als Facharzt/Fachärztin für Kardiologie

Tab. 2 Empfehlungen für das Weiterbildungscurriculum: Herz-CT

Level Position Zahl der Unter-

suchungen

Weiterbildungsinhalte

1 AusbildungZF Kardio-logie

≥ 50 Teilnahme an Befunder-stellung (unter Aufsicht eines Level 2 oder 3 Mentors)

- Vorbereitung von Patienten (ins-besondere Prämedikation)

- Grundlagen und Limitationen der Durchführung von CT-Unter-suchungen

- Interpretation von Befunden im klinischen Kontext

2* Vertiefende AusbildungHerz-CT

≥ 100 selb-ständig fach-lich beurteilt

- Grundlagen der CT-Gerätetechnik und Strahlungsphysik

- Nachbearbeitung inkl. Auswer-tung und Beurteilung

- Eigenständige Anpassung von Untersuchungsprotokollen

- Ausbildung von Level 1 Mitarbeitenden

3* Expertise Herz-CT

≥ 300 selb-ständig fach-lich beurteilt

- Leitung einer lokalen CT-Arbeits-gruppe

- Teilnahme an und Leitung von akademischen und multizentri-schen kardialen CT Studien

-Vortrags-/Fortbildungstätigkeit

*Voraussetzung ist eine mindestens zweijährige klinische Tätigkeit als Facharzt/Fachärztin für Kardiologie

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Stellungnahme der ÖKG

Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 7611 3

beinhalten (Minimum 40 Stunden) mit den Inhalten: MRT Physik, klinische Anwendung von MRT, Unter-suchungprotokolle, Kosten, Artefakterkennung, Indi-kationen und Kontraindikationen.

Die folgenden Pathologien sollen im Rahmen der Level 2 Ausbildung erfasst sein:

● Myokardinfarkt und Vitalität ● Links- und Rechtsventrikelfunktion ● Belastungsuntersuchungen (mit Vasodilatator oder

inotropem Stress) ● Pathologien der Herzklappen ● Häufige angeborene Herzfehler (Coarctatio Aortae,

korrigierte Fallotsche Tetralogie, intrakardiale Shunts) ● Beurteilung der Ursachen von Herzinsuffizienz ● Verschiedene Phänotypen der Kardiomyopathie

(hypertrophe Kardiomyopathie, dilatative Kardio-myopathie, arrhythmogene rechtsventrikuläre Kar-diomyopathie)

● Perikardiale Erkrankungen ● Herztumore/Raumforderungen

Für den Fall, dass nicht alle diese Pathologien am ent-sprechenden Ausbildungszentrum untersucht werden können, sollte eine zusätzliche Hospitation an alternati-ven Zentren angestrebt werden. Falls dies nicht möglich ist kann eine beschränkte Anzahl digitaler Fallbeispiele aufgearbeitet werden (ca. 30 %). Das Ablegen der euro-päischen MRT Prüfung wird zur Dokumentation der nötigen Kenntnisse nahegelegt.

Im Rahmen der Level 2 Ausbildung müssen sowohl BLS (basic life support) als auch ALS (advanced life support) Fertigkeiten erworben werden um Notfallsitu-ationen im MRT-Scanner entsprechend handhaben zu können. Insbesondere an Zentren, wo Belastungsunter-suchungen durchgeführt werden, müssen eine entspre-chende Ausbildung und das Beherrschen von rascher Patientenbergung und Reanimation unter den speziellen Bedingungen des MR-Raumes gewährleistet sein.

b. Eine Level 2 Ausbildung für MSCT soll den Besuch von MSCT Kursen und Fortbildungsveranstaltungen beinhalten (Minimum 40 Stunden) mit den Inhalten: Grundlagen der Gerätetechnik und Strahlenphysik, Calcium-Scoring und CT-Angiographie, Nachbe-arbeitung und Auswertung der Untersuchungen inkl. Ventrikulographie, klinische Anwendung von MSCT unter Berücksichtigung der Vortestwahrscheinlich-keit, Untersuchungsprotokolle (EKG-Triggering), Kos-ten, Artefakterkennung, Indikationen und Kontrain-dikationen. Eine beschränkte Untersuchungsanzahl (ca. 30 %) kann durch Studium digitaler Fallbeispiele aufgearbeitet werden. Kenntnisse der Vorbehandlung und Behandlung von Kontrastmittelunverträglichkeit sowie der Jodabschirmung bei Hyperthyreose müssen jedenfalls vorhanden sein.

Im Folgenden wird genauer auf die Inhalte der ver-schiedenen Levels eingegangen (zur vollständigen Auf-listung siehe Appendix):

Level 1

Level 1 Kenntnisse sind eine Voraussetzung für die Erlangung des Zusatzfaches Kardiologie. Dieser Kom-petenzgrad umfasst ausreichendes Wissen zur korrek-ten Definition der Indikationen für eine kardiale MRT/ MSCT und deren Limitationen, Grundkenntnisse bezüg-lich MRT- und MSCT-Durchführung und fachlichen Beurteilung sowie der Interpretation der Befunde im kli-nischen Kontext.

Die Arbeitsgruppe empfiehlt zur Erlangung von Level 1 Kenntnissen:

● dokumentierte Teilnahme an Durchführung und Befundung von 50 kardialen MRT und MSCT Unter-suchungen an einem spezialisierten Zentrum, das zumindest 150 kardiale MRTs bzw. MSCTs jährlich durchführt

● Teilnahme an einer zumindest 1-tägigen Fortbil-dungsveranstaltung, die durch die Österreichische Ärztekammer/Kardiologische Gesellschaft anerkannt ist oder eine äquivalente internationale Veranstaltung

Level 2

Level 2 Kompetenzen sind für die eigenständige Durch-führung und fachliche Beurteilung von kardialen MRT und MSCT Untersuchungen notwendig und sollen von jenen KollegInnen erworben werden, die eine Sub-Spe-zialisierung in kardiovaskulärer Bildgebung anstreben. Eine Ausbildung in Echokardiographie und Kenntnisse der Nuklearkardiologie (inbesondere Stressuntersu-chungen) sollte als Basis vorbestehen, um die kardiale MRT als komplementäre Methode optimal einsetzen zu können. Für die Interpretation von Koronar-CTs sind Kenntnisse der Koronaranatomie/Koronarangiographie Voraussetzung.

Level 2 Zertifizierung erfordert die folgenden Voraussetzungen:

● Additivfach Kardiologie ● Teilnahme an zumindest einem organisierten Aus-

bildungskurs für kardiale MRT/MSCT (national oder international)

● Training an einem Zentrum mit ausgewiesener Exper-tise für die Durchführung für kardiale MRT/MSCT (zumindest 100 Untersuchungen jährlich), doku-mentierte supervidierte Durchführung und fachliche Beurteilung von mindestens 100 kardialen MRTs/ MSCTs

a. Eine Level 2 Ausbildung für MRT soll den Besuch von MRT Kursen und Fortbildungsveranstaltungen

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Stellungnahme der ÖKG

762 Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 1 3

reich nicht, hier sind vielmehr Zentren mit deutlich niedrigeren Untersuchungsfrequenzen die Regel. Daher wird es vorerst nicht allen Auszubildenden möglich sein, die relativ hohen Ansprüche, die in den europäischen Richtlinien gefordert werden, zu erfüllen. Unsere Emp-fehlungen sollen in diesem Spannungsfeld Orientierung schaffen, und sowohl den Auszubildenden als auch den Abteilungsleitenden eine Fokussierung und Planung hinsichtlich Ausbildungsschwerpunkten und ggf. extra-muraler Hospitation ermöglichen. Die vorgesehenen Fallzahlen dienen als Richtschnur für das Erlangen der einzelnen Ausbildungsstadien.

Die MSCT ist eine moderne Methode mit rasch wach-sender Nachfrage. Insbesondere zum Ausschluss einer signifikanten koronaren Herzerkrankung hat sie große Bedeutung erlangt, wird aber teilweise unkritisch ein-gesetzt und bedarf eines klinischen Regulativs. Es ist zu erwarten, dass die Verfügbarkeit von für MSCT geeig-neten Geräten weiter steigen wird. Durch die nun prä-sentierten Ausbildungsleitlinien soll deshalb gesichert werden, dass zukünftig alle FachärztInnen mit Zusatz-fach für Kardiologie in der Lage sind, geeignete PatientIn-nen für MSCT Untersuchungen zu identifizieren und die Befunde im klinischen Kontext richtig zu interpretieren.

Ausblick

Die österreichischen Ausbildungsordnungen für meh-rere medizinische Sonderfächer sind derzeit im Umbruch und werden von den einzelnen Fachgesellschaften und der Ärztekammer eingehend erarbeitet und diskutiert. Auch die beiden mit der kardialen Schnittbildgebung befassten Fächer Radiologie und Innere Medizin bzw. Kardiologie planen ihre Curricula zu verändern; die zukünftige Form der Ausbildung ist daher noch unge-klärt. Die vorliegenden Empfehlungen geben eine erste kritische Auseinandersetzung der ÖKG mit den inter-nationalen Empfehlungen und der Ausbildungsrealität in Österreich wieder. Sie beziehen sich auf die derzeit bestehenden Verhältnisse des Gesundheitswesens, defi-nieren lediglich die anzueignenden Kenntnisse und beschränken sich vorläufig ohne rechtliche Verbind-lichkeit auf die internistisch-kardiologische Tätigkeit. Es sollen in Folge die Möglichkeiten einer praktischen Umsetzung ausgearbeitet werden wobei bezüglich der Durchführung der Weiterbildung und der Zertifizierun-gen die Kooperation und Koordination mit der Ärzte-kammer und der ÖRG notwendig sein wird. Einen ersten Schritt könnte die Aufnahme der Level 1 Kriterien in das Rasterzeugnis des Zusatzfaches Kardiologie darstellen. Daraus ergäbe sich der Erwerb der nötigen Kenntnisse durch das Absolvieren des Zusatzfaches Kardiologie. Level 2 und 3 Kenntnisse könnten in Zukunft über ein Diplom der AG für Kardiologische Magnetresonanz, Computertomographie und Nuklearmedizin der ÖKG (analog dem Echokardiographie-Diplom) zu erwerben sein. Außerdem sind Kurse, Hospitationen, und eventu-ell auch Prüfungen gemeinsam mit der ÖRG zu planen.

Level 3

Level 3 Expertise ist eine über die reinen Kenntnisse von Durchführung und Befundung von kardialen MRTs bzw. MSCTs hinausreichende Kompetenz mit einer ent-sprechend langen Erfahrung bzw. großen Fallzahl. Sie umfasst die Leitung einer dezidierten kardialen MRT/ MSCT Arbeitsgruppe mit zumindest 100 kardialen MRT bzw. MSCT Untersuchungen jährlich, Supervision von Auszubildenden als selbständiger primärer Operator (Laborleiter), Fortbildungstätigkeit, und die wissen-schaftliche Durchdringung der Materie. Voraussetzung ist eine mindestens zweijährige klinische Tätigkeit als Facharzt/Fachärztin für Kardiologie.

Zentrumsakkreditierung

Traditionell verfügen die kardiologischen Abteilungen in Österreich bis dato nicht über MR- und CT-Scanner. Wir haben daher im Gegensatz zu den ESC Empfehlun-gen auf Festlegung expliziter Zertifizierungskriterien für Zentren verzichtet. Mindestens 150 MRTs bzw. MSCTs unter der Leitung eines/einer Level 3 Untersuchenden sollten jedoch jährlich durchgeführt werden; über Aus-nahmefälle wird nach Antrag an den Nukleus der AG für Kardiologische MR, CT und Nuklearmedizin ent-schieden. In Bezug auf Technik und Durchführung der Untersuchungen soll auf die Expertise von RadiologIn-nen zurückgegriffen werden können. Solide Kenntnisse des radiologietechnologischen Personals müssen durch entsprechende Fortbildung gewährleistet sein. Weitere bildgebende Verfahren der Kardiologie (z. B. Echokardio-graphie, invasive Koronarangiographie, Nuklearkardio-logie,…) müssen am Zentrum selbst oder in Kooperation mit Partnerinstitutionen verfügbar sein.

Diskussion

Die kardiale Schnittbildgebung ist zu einem fixen Bestandteil im Untersuchungsspektrum kardiologischer Patienten geworden. Trotz der regional eingeschränk-ten Verfügbarkeit von entsprechenden Zentren sollte gewährleistet sein, dass FachärztInnen mit dem Zusatz-fach Kardiologie umfassende Grundlagenkenntnisse der kardialen MRT und MSCT sowie der Interpretation von Befunden erwerben.

Die vorliegenden Leitlinien sollen zu einer Verein-heitlichung und Verbesserung der Ausbildungssituation bezüglich kardialer Schnittbildgebung in Österreich beitragen. Einerseits wurde versucht, die europäischen Anforderungen [3] mit den österreichischen Gegeben-heiten in Einklang zu bringen, andererseits soll eine möglichst umfassende und qualitativ hochwertige Aus-bildung gewährleistet sein. In einigen europäischen Ländern bestehen bereits kardiologisch geführte Kar-dio-MRT Labors mit > 2,000 Untersuchungen jährlich. Derartige große Institutionen gibt es zurzeit in Öster-

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Stellungnahme der ÖKG

Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 7631 3

allgemeinen und im besonderen in Bezug auf MRT erhalten. Der Inhalt soll die selben Punkte wie in Level 1 (Grundlagen) enthalten sowie Unterweisungen mit unterstützender Literatur zu den folgenden Themen:

a. Bildentstehung, inkl. k-Raum, Gradientenecho, Spinecho, Fast Spinecho, echo planar und spiral, steady state free precession (SSFP) und parallel imaging

b. Spezielle Bildsequenzen, inkl. Fluss und Bewe-gung, Phasenbildgebung, time of flight, Kontrast-mittel und Tagging

c. Hardwarekomponenten, inkl. die Grundlagen des Designs von Gradientenspulen, Empfängerspulen und digitalem Sampling

d. Artefaktquellen, inkl. Bewegung, Arrhythmien und Metallobjekte

2. Anwendungen, Interpretation, Indikationen und Kontraindikationen: Die Ausbildungsaktivität für Level 2 soll ein Verständnis für Sensitivität, Spezifität, Genauigkeit, Nützlichkeit, Kosten, Aquirierungsver-fahren und Nachteile aller aktuellen MRT Techniken erbringen.

a. Strukturdarstellung und Gewebecharakterisierung (T1, T2, Spinecho, Gradientenecho, SSFP, Bildkont-rastmechanismen, Fettunterdrückung)

b. Darstellung und Analyse der Herzfunktion (cine und „tagged“ cine MR inkl. SSFP)

c. Volumetrische Darstellung und Messung von Masse, biventrikulären Volumina und Auswurffrak-tion in cine MR

d. Flussdarstellung (z.  B. geschwindigkeitskodierte [„velocity encoded“] Techniken und Analyse geschwindigkeitskodierter Bilder)

e. Darstellung von Myokardinfarkten, Narben und Vitalitätsuntersuchung („delayed enhancement“)

f. Pharmakologische Belastungsuntersuchungen mit Evaluierung der Ventrikelfunktion und/oder „first-pass“ Perfusionsdarstellung mittels Kontrastmittel

g. MR-Angiographieh. Darstellung der Koronararterien und Klassifizie-

rung von Koronaranomalieni. Darstellung von Klappenpathologienj. MRT Darstellung von Pathologien der großen

Gefäße, z. B. Aortenpathologienk. Grundlagen häufiger angeborener Herzfehler (z. B.

Coarctatio aortae, postoperative Fallot’sche Tetra-logie, intrakardiale Shunts, Koronaranomalien)

l. MRT Bildgebung bei Herzinsuffizienzm. MRT Untersuchung des Kardiomyopathie-Phäno-

typs inkl. hypertrophe CMP, arrhythmogene rechts-ventrikuläre CMP, dilatative CMP

n. Darstellung des Perikards mit häufigen Pathologieno. Untersuchung kardialer Raumforderungen und

Tumorep. Mechanismen, Arten und pharmakologische

Aspekte von MRT Kontrastmitteln

Durch die rasante Entwicklung auf dem Gebiet der Schnittbildgebung allgemein und im speziellen der kar-dialen MRT ist zur Zeit nicht absehbar, welche Schwer-punkte in den nächsten Jahren auftreten werden. Aus der praktischen Anwendung werden sich vermutlich Adap-tierungsnotwendigkeiten ergeben, die in Zukunft eine Überarbeitung der Empfehlungen erfordern. Unsere Leitlinien sollen als der Beginn einer systematischen Aus- und Weiterbildung verstanden werden, um die Effi-zienz und die Qualität der Patientenversorgung durch sichtbare Qualifikationsmerkmale zu erhöhen.

Interessenskonflikt Die Autorinnen und Autoren erklären, dass kein Interes-senskonflikt vorliegt.

Appendix I [3]

Level 1 MRT (Zusatzfach Kardiologie)

Die Auszubildenden sollen ein grundlegendes Verständ-nis erlangen für

1. MRT-Physik

a. Physikalische Grundlagen der Magnetresonanz in Bezug auf Bildintensität und –kontrast, inkl. Fluss, T1, T2, Dichte von Kernarten (z. B. Protonen) und Kontrastmittel

b. die Grundlagen häufiger MRT Methoden, inkl. cine imaging, velocity encoded MRT, Schwarzblutbild-gebung, dynamische und Spätaufnahmen nach Kontrastmittel („delayed enhancement“), sowie MR-Angiographie

2. Klinische Anwendung der MRT

a. Klinische Indikationen der MRT und ihre Rolle im Vergleich mit anderen Bildgebungsverfahren

b. Kontraindikationen für MRT und Sicherheits-aspekte, inkl. Sicherheit von Implantaten (z.  B. Schrittmacher, ICD), externen ferromagnetischen Vorrichtungen und gadoliniumbasierten Kontrast-mitteln

c. Grundlegende MRT Protokolle für häufige klinische Indikationen

d. Grundlegende Nachbearbeitungsverfahren und –analysen

Level 2 MRT (vertiefende Spezialisierung)

Das obige sowie

1. MR-Physik: Die Auszubildenden sollten didaktische Unterweisungen von einem in MRT ausgebilde-ten Arzt (Level 2 oder 3) und/oder Physiker über die physikalischen Grundlagen der Magnetresonanz im

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Stellungnahme der ÖKG

764 Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 1 3

Level 2 MSCT (vertiefende Spezialisierung)

Das obige sowie

1. CT-Physik: Die Auszubildenden sollten didaktische Unterweisungen von einem in MSCT ausgebilde-ten Arzt (Level 2 oder 3) und/oder Physiker über die physikalischen Grundlagen der CT im allgemeinen und im besonderen in Bezug auf MSCT erhalten. Der Inhalt soll die selben Punkte wie in Level 1 (Grundla-gen) enthalten sowie Unterweisungen mit unterstüt-zender Literatur zu den folgenden Themen:

a. Bildentstehung, dynamische Aufnahmen (venöse und arterielle Phase)

b. Möglichkeiten zur Reduktion der Strahlenbelas-tung (prospektives und retrospektives Gating)

c. Hardwarekomponentend. Artefaktquellen, inkl. Bewegung, Arrhythmien und

Metallobjekte

2. Anwendungen, Interpretation, Indikationen und Kon-traindikationen: Die Ausbildungsaktivität für Level 2 soll ein Verständnis für Sensitivität, Spezifität, Genau-igkeit, Nützlichkeit, Kosten, Aquirierungsverfahren und Nachteile der aktuellen MSCT Technik erbringen.

a. Calciumscoringb. Darstellung und Analyse der nativen Koronarien

sowie arterieller und venöser Bypassgrafts (CT-An-giographie, quantitative CT-Angiographie, Plaque-qualität)

c. Darstellung und Analyse der Herzfunktiond. Volumetrische Darstellung und Messung von

Masse, biventrikulären Volumina und Auswurffrak-tion

e. Darstellung von Myokardinfarkten, Narben und Vitalitätsuntersuchung

f. Grundlagen häufiger angeborener Herzfehler (z. B. Coarctatio aortae, postoperative Fallot’sche Tetra-logie, intrakardiale Shunts, Koronaranomalien)

g. Untersuchung (intra)kardialer Raumforderungen (Thromben)

h. Mechanismen, Arten und pharmakologische Aspekte von CT Kontrastmitteln

i. EKG-Triggerung, Bewegungsartefakte und ihres Einflusses auf die MSCT-Bilder

j. MSCT Bildanalyse und Nachbearbeitungsverfah-ren

k. Kontraindikationen für MSCTl. Pathologische extrakardiale Zufallsbefunde (insbe-

sondere Pulmonalembolie, Aortendissektion)

q. EKG- und Puls-Triggerung inkl. Zeitabstimmung („timing“) der Bildaquisition innerhalb des R-R-Intervalls, Bewegungsartefakte und ihres Einflusses auf die MRT -Bilder, Methoden zur Unterdrücken von Atemartefakten (z. B. Atemanhalten, Navigato-ren)

r. MRT Bildanalyse und Nachbearbeitungsverfahrens. Kontraindikationen für kardiale MRTt. Pathologische Zufallsbefunde außerhalb des kar-

diovaskulären Systems

Level 3 MRT (Leitung einer Kardio-MRT-Arbeitsgruppe)

Das obige sowie

1. ein Verständnis, warum spezielle Bildgebungsse-quenzen für bestimmte klinische Protokolle einsetz-bar sind, inkl. Darstellung der Herzfunktion, Koro-nararterien, Perfusion, „delayed enhancement“ und peripherer Arterien

2. grundlegendes Verständnis der klinisch einsetzbaren Spektroskopiemethoden

3. Grundlagen der Datenerfassung, inkl. Erfassung digi-taler Daten, die Erstellung genauer Datenbanken und Aufzeichnungen, Signalverarbeitung und die Metho-den quantitativer Datenanalyse

Appendix II

Level 1 MSCT (Zusatzfach Kardiologie)

Die Auszubildenden sollen ein grundlegendes Verständ-nis erlangen für

1. Grundlagen der MSCT

a. Röntgenstrahlung, Bildentstehung, EKG-Trigge-rung, Strahlenbelastung

b. Koronaranatomie, Anatomie des Herzens und der benachbarten Strukturen

2. Klinische Anwendung der MSCT

a. Klinische Indikationen der MSCT und ihre Rolle im Vergleich mit anderen Bildgebungsverfahren

b. Kontraindikationen für MSCT und Sicherheitsas-pekte, inkl. Kontrastmittelunverträglichkeit und Hyperthyreose

c. Prämedikation vor MSCT (Frequenzkontrolle, Vasodilatation)

d. Calcium-Scoring, CT-Koronarangiographiee. Grundlegende Nachbearbeitungsverfahren und –

analysen

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Stellungnahme der ÖKG

Ausbildungskatalog für kardiale Schnittbildverfahren im Rahmen des Additivfachs Kardiologie 7651 3

2. Friedrich G, Artmann A, Hergan K, et al. Aktueller Stellen-wert der MSCTA in der Koronargefäßdiagnostik: Klinischer Leitfaden (2011) der Österreichischen Gesellschaften für Kardiologie und Radiologie. J Kardiol. 2011;18:134–40.

3. Plein S, Schulz–Menger J, Almeida A, et al. Training and accreditation in cardiovascular magnetic resonance in Europe: a position statement of the working group on car-diovascular magnetic resonance of the European Society of Cardiology. Eur Heart J. 2011;32:793–8.

4. Thiele H, Fleck E, Gutberlet M, et al. Kardiovaskuläre Mag-netresonanztomographie – Zeit für eine kritische Analyse der Weiterbildungssituation? Kardiologe. 2011;5:75–9.

Level 3 MSCT (Leitung einer MSCT-Arbeitsgruppe)

Das obige sowie

1. Grundlegendes Verständnis der neuen klinisch ein-setzbaren Methoden (z. B. CT-FFR)

2. Grundlagen der Datenerfassung, inkl. Erfassung digi-taler Daten, die Erstellung genauer Datenbanken und Aufzeichnungen, Signalverarbeitung und die Metho-den quantitativer Datenanalyse

Referenzen

1. Globits S, Watzinger N, Mori M, et al. Klinische Indikation für kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie – Kon-sensusbericht der interdisziplinären Arbeitsgruppe der Österreichischen Gesellschaft für Kardiologie und Radio-logie. J Kardiol. 2007;14:269–75.