16
Inhalt: Seite „Atomkonflikt Iran-USA-Israel“, M. Harun-Mahdavi 1 „Was erwartet uns 2013?“, W. Dietl 1 „Iran und Afghanistan - die weiteren Aussichten, W. Dietl 5 „Nowruz Fest in München - ein Hin- und Her mit der Stadt München, S. Harun-Mahdavi 10 „Die Botschaften der Bundesrepublik Deutschland, K.-H. Nagel 12 „Tag der Menschenrechte in Ingolstadt, S. Harun-Mahdavi 15 Über den Herausgeber 16 Impressum 16 Politik ist die sanfte Art Stimmen der Armen und Wahlgelder der Reichen zu bekommen, in dem man beiden verspricht den einen vor dem anderen zu schützen! John Quinton (amerikanischer Schriftsteller) Ausgabe Nr. 13 Vereinszeitschrift Januar 2013 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen! Fortsetzung weiter auf Seite 2 Fortsetzung weiter auf Seite 7 Massoud Harun-Mahdavi, München Atomkonflikt Iran-USA-Israel Auf Einladung der Hanns-Seidel-Stiftung besuchten die beiden Redaktionsmitglieder Massoud Harun-Mahdavi und Wilhelm Dietl am 07. September 2012 eine Veran- staltung der Expertentagung mit dem Titel „Der Atom- konflikt mit dem Iran“. Die um diese Zeit gerade aktuelle Diskussion ob die 5+1 Gruppe der UN erneut weitreichendere Sanktionen gegen den Iran verhängen würde, versprach vorab schon eine sehr hochkarätige Besetzung der Veranstaltung. Als Referenten waren eingeladen (in alphabetischer Rei- henfolge): Dr. Hans-Dieter Herrmann (Direktor beim BND a.D.) Dr. h.c. Klaus Naumann (General a.D.) Christian Schmidt, MdB (Parlamentarischer Staatssekre- tär beim Bundesminister der Verteidigung) Svenja Sinjen (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Po- litik) Die Moderation der Podiumsdiskussion wurde von Andre- as Bock übernommen. Nach jeweiliger Vorstellung sind die Referenten nach und nach aufgetreten und haben ihren Vortrag zum aktuellen Thema Atomkonflikt - zwischen dem Bündnis Israel-USA und der bereits seit drei Jahrzehnten politisch isolierten Islamischen Republik Iran - gehalten. Die Inhalte waren so neutral gehalten, daß die Referenten sich sicher sein konnten von keiner Seite angegriffen zu werden. Christian Schmidt, hat als Mitglied des Bundestags auf der ganzen Länge seines Vortrages sich bemüht sowohl die Israelischen aber auch die Iranischen Behörden zufrie- den zu stellen. Ich empfand, daß die Worte, die häufig wie eine schwere Last aus seinem Munde kamen, seine innere Wilhelm Dietl, Cham Was erwartet uns 2013? Überlegungen und Erkenntnisse zum Jahreswechsel (auf dem Stand vom 11. Dezember 2012) Eigentlich sollte unser diesjähriger Ausblick nur zehn Tage umfassen. Wir schreiben nämlich bereits den 11. Dezember. Für den 21. Dezember wurde durch die Internationale der Verschwörungstheoreti- ker der aktuelle Weltuntergang angesetzt. Ich er- wähnte es bereits im vergangenen Jahr. Was nun? Der Pessimist – angeblich 1,5 Millionen Deutsche - stellt locker fest, dass da nicht mehr viel passieren kann, während der Optimist das Katastro- phenszenario ignoriert und sich, wie immer, weit in die Zukunft orientiert. Eigentlich könnten ihn diesmal nur zwei ernste Stör- manöver irritieren. Das ist zum einen der besagte

Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

Inhalt: Seite

„Atomkonflikt Iran-USA-Israel“,M. Harun-Mahdavi 1

„Was erwartet uns 2013?“, W. Dietl 1„Iran und Afghanistan - die weiteren Aussichten,W. Dietl 5„Nowruz Fest in München - ein Hin- und Her mitder Stadt München, S. Harun-Mahdavi 10

„Die Botschaften der Bundesrepublik Deutschland,K.-H. Nagel 12„Tag der Menschenrechte in Ingolstadt,S. Harun-Mahdavi 15

Über den Herausgeber 16Impressum 16

Politik ist die sanfte Art Stimmen der Armen und Wahlgelder der Reichen zu bekommen, in demman beiden verspricht den einen vor dem anderen zu schützen!

John Quinton (amerikanischer Schriftsteller)

Ausgabe Nr. 13 Vereinszeitschrift Januar 2013

D E N K ´ M A L !

Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen!

Fortsetzung weiter auf Seite 2

Fortsetzung weiter auf Seite 7

Massoud Harun-Mahdavi, München

Atomkonflikt Iran-USA-Israel

Auf Einladung der Hanns-Seidel-Stiftung besuchten diebeiden Redaktionsmitglieder Massoud Harun-Mahdaviund Wilhelm Dietl am 07. September 2012 eine Veran-staltung der Expertentagung mit dem Titel „Der Atom-konflikt mit dem Iran“.

Die um diese Zeit gerade aktuelle Diskussion ob die 5+1Gruppe der UN erneut weitreichendere Sanktionen gegenden Iran verhängen würde, versprach vorab schon einesehr hochkarätige Besetzung der Veranstaltung.

Als Referenten waren eingeladen (in alphabetischer Rei-henfolge):

Dr. Hans-Dieter Herrmann (Direktor beim BND a.D.)Dr. h.c. Klaus Naumann (General a.D.)Christian Schmidt, MdB (Parlamentarischer Staatssekre-tär beim Bundesminister der Verteidigung)Svenja Sinjen (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Po-litik)

Die Moderation der Podiumsdiskussion wurde von Andre-as Bock übernommen.Nach jeweiliger Vorstellung sind die Referenten nach undnach aufgetreten und haben ihren Vortrag zum aktuellenThema Atomkonflikt - zwischen dem Bündnis Israel-USAund der bereits seit drei Jahrzehnten politisch isoliertenIslamischen Republik Iran - gehalten. Die Inhalte warenso neutral gehalten, daß die Referenten sich sicher seinkonnten von keiner Seite angegriffen zu werden.Christian Schmidt, hat als Mitglied des Bundestags aufder ganzen Länge seines Vortrages sich bemüht sowohldie Israelischen aber auch die Iranischen Behörden zufrie-den zu stellen. Ich empfand, daß die Worte, die häufig wieeine schwere Last aus seinem Munde kamen, seine innere

Wilhelm Dietl, Cham

Was erwartet uns 2013?Überlegungen und Erkenntnisse zum Jahreswechsel(auf dem Stand vom 11. Dezember 2012)

Eigentlich sollte unser diesjähriger Ausblick nurzehn Tage umfassen. Wir schreiben nämlich bereitsden 11. Dezember. Für den 21. Dezember wurdedurch die Internationale der Verschwörungstheoreti-ker der aktuelle Weltuntergang angesetzt. Ich er-wähnte es bereits im vergangenen Jahr.Was nun? Der Pessimist – angeblich 1,5 MillionenDeutsche - stellt locker fest, dass da nicht mehr vielpassieren kann, während der Optimist das Katastro-phenszenario ignoriert und sich, wie immer, weit indie Zukunft orientiert.

Eigentlich könnten ihn diesmal nur zwei ernste Stör-manöver irritieren. Das ist zum einen der besagte

Page 2: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

Fortsetzung weiter auf Seite 3

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 2 Januar 2013

Zerrissenheit nicht verschleiern konnten. Ich hatte dasGefühl, er wolle innerlich die Tatsachen aussprechen, abermangels ausreichenden Mutes, war er nicht in der Lage dieWahrheit auf diese Bühne zu tragen. Die Interessen derBundesregierung und sicherlich auch seine eigene Karrie-re im Blick, versuchte er beide Seiten gleichermaßen zubegünstigen. Wenn er das Gefühl hatte Israel zu sehr inSchutz genommen zu haben versuchte er umgehend indi-rekt Iran für sein politisches Vorgehen zu verteidigen.Diese Art des Vortrages über politisch hochbrisante The-men erzeugte im hochkarätigen Publikum einen gewissenUnmut. Das politisch aufgeklärte, sehr gut informierte undsehr an Fakten interessierte Publikum erkannte die Kontro-verse und reagierte mit Missmut und Verunsicherung.Zugegeben, die politischen Einschränkungen der Refe-renten dieser Veranstaltung sind nicht wenige gewesen.Die Geschichte Deutschlands zwischen 1933 und 1945 istfür einen Referenten aus Deutschland Grund genug umauf seine Aussagen besonders zu achten um keinerleihypothetischen Grenzen zu überschreiten.Ganz besonders in Bezug auf Israel, welches mit großemEinfluß auf die Deutsche Presse schon viele Politiker undsonst in der Gesellschaft geachtete Persönlichkeiten alleinfür ihre kritischen Aussagen gegenüber der RegierungIsraels in Zusammenhang mit der in Israel und Palästinalebenden Palästinensischen Bevölkerung ins beruflichewie private Verderben gedrängt hat.Das besondere an dieser Diskussion war eben, der Ver-such der Referenten um eine ausgewogene Darstellung derSituation. Und, keine Frage, sowohl der inzwischen siebenJahre regierende Präsident Ahmadi-Nejad hat keine Gele-genheit zur Provokation ausgelassen, sein „Counterpart“Netanjahu steht ihm kaum nach. Das beste Beispiel ist diejüngste offene Ignoranz gegenüber den Vereinten Nationen.Der Grund liegt wohl in den, trotz der Sanktionen bisheute andauernden, nicht unwesentlichen wirtschaftlichenBeziehungen zum Iran. Wem ist es zu verdenken, daß manversucht sich beide Seiten warm zu halten?Idealismus, Mut und Wahrheitstreue zählen nicht zu dengrundsätzlichen Eigenschaften, die einen Politiker heuteausmachen. Denn mit Idealismus, Mut und Wahrheits-treue hat noch keiner Wahlen gewonnen. Aber mit Dema-gogie und Populismus und Wandelbarkeit.Der BND-Direktor sah es bereits als Fortschritt an, dasssich die Politik des Westens geändert hat. Bisher habeman der Beseitigung des Regimes keine Priorität einge-räumt. Die Repräsentantin der GDAP setzte den Gedan-kengang fort. Regime Change sei die beste Lösung,schon angesichts der üblen Erfahrungen aus Afghanistanund dem Irak.

Das Problem an politischen Witzen ist, daß sie am Ende gewählt werden!Angeblich George Bernard Shaw

„ Atomkonflikt .......“Fortsetzung von Seite 1

General Naumann, versuchte als einziger Referent annä-hernd die Wahrheit, über die von einem von Netanjahugeforderten Angriffskrieg ausgehende Gefahr, ans Tages-licht zu bringen. Dies wohl auch deswegen, weil er alseinziger in der Runde die echten Bilder eines schmutzigen,todbringenden Krieges als ehemaliger NATO-Oberbefehls-haber kennt. Für ihn hat die Regierung der IslamischenRepublik schon lange keine Glaubwürdigkeit mehr, so daßweitere Verhandlungen sinnlos seien. Sein Vorschlag war,die Atomprojekte der iranischen Führung durch ein Cyber-Krieg zu bekämpfen. Die Entwicklung auf diesem Gebietsei soweit, daß man in jedem Staat per Knopfdruck eintechnologisches Chaos verursachen, und ihn damit lahmlegen könnte.Die Geschichte hat gezeigt, daß kaum ein Krieg je eineLösung darstellte. Die Kriege brachten immer nur Tod undZerstörung und die wirklichen Probleme wurden nur ver-schoben aber nicht gelöst.Die Islamische Republik wurde von den USA und seinenwestlichen Verbündeten geschaffen. Dafür gibt es ausrei-chend Beweise und Gründe. Es sind genau diese einfluß-reichen Superpolitiker gewesen, die seither das Schicksalvon Millionen Menschen bestimmen und sie seit über 34Jahren in eine Dauerkrise, in einen achtjährigen Krieggegen den Irak, in politische Instabilität und Unsicherheit,gefolgt von Unfreiheit, Angst, psychischem und phy-sischem Leid und Armut geführt haben.Nutznießer dieser Politik waren nur die Banken, die Waf-fen- und Ölindustrie. Der Hauptanteil aus dem Öl- undGasverkauf Irans wurde aufgrund bestehender Sanktionenanstatt für das Wohl der Bevölkerung für die Beschaffungausgemusterter Militäreinrichtungen auf dem Schwarz-markt ausgegeben.Die Waffen, Atomtechnologie, Radaranlagen, Raketenbau-teile, Telekommunikationsüberwachungstechnik etc. stam-men interessanterweise entweder aus Sowjetunion undspäter aus Rußland, aus Frankreich, aus China, aber auchaus Deutschland, den USA und Israel.Klar, in erster Linie ist die Islamische Republik schuldig zusprechen.

Mahmoud Ahmadi-NejadPräsident der Islamischen Repu-blik Iran

Quelle 1:http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mahmoud_Ahmadinejad_and_Luiz_In%C3%A1cio_Lula_da_Silva_2009.jpgBy José Cruz

Page 3: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

„ Atomkonflikt .......“Fortsetzung von Seite 2

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 3 Januar 2013

Die meisten Menschen wenden mehr Zeit und Kraft daran, um die Probleme herumzureden, alssie anzupacken! Henry Ford

Aber doch auch alle Regierungen, die den Wandel bereitsvor 34 Jahren geplant und umgesetzt haben und dieses neueGewand dem iranischen Volk überstülpten. Nach demSturz des Schah-Regimes, ist der Iran, der 1979 noch alsein monarchistisch-diktatorisch regiertes, hochpotenziertesSchwellenland galt, heute eine vom Religionsführer Aya-tollah Ali Chamenei nach den Scharia-Gesetzten mittelal-terlich geführten Militärdiktatur.Was seit 34 Jahren mit dem Volk geschieht war in Anbe-tracht der politischen Ziele sowohl damals wie auch heuteauf gut Deutsch gesagt „Wurst“!In Zusammenhang mit dem Titel der Veranstaltung „DerAtomkonflikt mit dem Iran“ muß erwähnt werden, daß derGrundstein des umstrittenen iranischen Nuklearpro-gramms bereits in den 60er-Jahren gelegt wurde. Der Bauder kürzlich in Betrieb genommenen Atomanlage in Bu-schir (Buschehr) am Persischen Golf wurde 1974 von derSiemens-Tochter Kraftwerk-Union (KWU) begonnen undnicht von den Russen, die das Projekt letztendlich zu Endebauten.

Zeitungsausschnitteiner iranischen Zei-tung aus dem Jahr1968:Ein viertel der ira-nischen Atomwissen-schaftler sind Frauen!

Quelle: Wikipediahttp://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/76/Atomic_women_Iran.JPG

Siemens hatte nach der Revolution in den 80er Jahren dasProjekt aufgekündigt und an die Russen abgegeben. Manmunkelt, daß dieser Deal stattfinden konnte, weil Sie-

mens im Gegenzug lukrative Aufträge zum Bau vonGasreaktoren in Rußland erhalten hat.Es wird spekuliert, daß den Deutschen dieses Projekt zuheiß war. Man wollte sich sicherlich nicht dem Druck ausUSA und Israel aussetzen, nachdem für beide Länder dieneuen Machthaber der Islamischen Republik dem An-schein nach auf der Schwarzen Liste standen.

Wenn man eine echte Statistik in die Hände bekommenkönnte, würde man sehen wie viele Milliarden das ira-nische Volk für den Reaktor ausgeben mußte.Dieser politische sowie wirtschaftliche Betrug an denIranern nennt man heute großspurig „Der Atomkonfliktmit dem Iran“, wobei gerade die Westmächte es zu einemAtomkonflikt werden lassen haben. Der Titel müßte eigent-lich heißen:

„Der Atomkonflikt mit Israel und USA “.Historisch erlebte der Iran schon zu Reza Schahs Zeiteneine ähnliche Geschichte. Als Reza Schah mit dem Deut-schen Reich ein Vertrag zum Erbau eines Stahlwerkesabschloß, gaben die Briten den Befehl deutsche Schiffe,die die Anlagen für das Werk transportierten zu bombar-dieren. Schließlich erzwangen die Briten Reza Schah so-gar ins Exil nach Johannesburg.Als die deutsche Bundesregierung den Vertrag zum Bauder Atomreaktoranlage in Buschir abschloß, genoss derIran unter der Herrschaft des Mohammad Reza Schahvolles Vertrauen der USA und der Westmächte. Dassheute die Regierung der Islamischen Republik dieses Ver-trauen nicht genießt, ist nachvollziehbar.Aber warum hat man der dubiosen Machenschaften der USRegierung unter Jimmy Carter widerstandslos Glaubengeschenkt und zugestimmt, dass nicht nur die Region,sondern die ganze Welt in eine bis heute andauernde Krisegestürzt wird, wenn man doch offensichtlich noch bis1978 der Regierung des Schahs Vertrauen schenkte?

Quelle:http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Arak_heavy_water_reactor1.jpg&filetimestamp=20100812002605 by NANKING2010

IR40 Schwerwasser Nuklearreaktor, khondab, (ca. 40 km entfernt von Arak), Iran.

Fortsetzung weiter auf Seite 4

Page 4: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 4 Januar 2013

Fortsetzung weiter auf Seite 5

Ein Politiker ist ein Mitbürger, der dein Leben für sein Land opfert!ein US Geschäftsmann 19. Jh.

„ Atomkonflikt .......“Fortsetzung von Seite 3Die furchtbaren und schrecklichen Folgen, die aufgrundder falschen Politik beider Regierungen uns alle bedrohen,erfordern ein mutiges Einschreiten aller Intellektuellenund Politiker. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel.Aber wir wissen, daß sowohl die israelische als auch dieiranische Regierung aus rein taktischen Gründen einenKrieg herbei sehnen. Netanjahu, weil er mit Stimmen fürdie Wiederwahl seiner Partei kokettiert und die IslamischeRepublik um von innenpolitischen Miseren und wachsen-der Unzufriedenheit der Bevölkerung abzulenken. Siebeide brauchen den Krieg um zu überleben. Aber wiesehen es die Menschen auf beiden Seiten?Als die Anwesenden meinen Worten gebannt folgten, wiesich auf die eigentlichen Hintergründe der IslamischenRevolution und des sogenannten Arabischen Frühlings,dem Sturz Mubaraks, Gaddafis und der Situation in Syrien,was in naher Zukunft auch auf Iran übergreifen könnte, hin.Der Grund für den Austausch von Mohammad Reza Pahla-vi durch den Geistlichen Ayatollah Khomeini kann nurdamit begründet sein, daß der Schah von Persien demDruck der USA und Israel zur Entfachung eines Kriegesmit dem Nachbarland Irak nicht nachgab und zudem mitSaddam Hussein in Algerien ein Friedensabkommenschloß.Dazu kommt noch, daß der Iran schon unter MohammadReza Pahlavi´s Regie sich um Atomenergie und evtl. auchder militärischen Nutzung der Atomkraft bemühte.Ich erinnere mich, wie ein Britischer Diplomat mir sagte„your master is crazy“ als Mohammad Reza Pahlavi ineinem TV Interview für sich und Iran den fünften Platz inder Weltmachtverteilung beanspruchte.Sein gesundheitlicher Zustand und die Unzufriedenheit inder Bevölkerung, insbesondere über manch seiner Fehlent-scheidungen in der Besetzung wichtiger Staatsposten,waren ein Risiko für die Westmächte in Anbetracht dergroßen Gefahr, die schon historisch aus dem NachbarlandSowjetunion, droht.Vor diesen Tatsachen entsannen sich die Briten

erneut nach einer Taktik, die sie bereits im

Kampf gegen Mossadegh angewandt hatten. Sie über-zeugten US Politiker davon, daß angesichts der drohendenGefahr aus der Sowjetunion, dieses Mal nicht wie damalsMossadegh sondern der alternde und schwerkranke Schahausgedient hätte, und auf der anderen Seite der charisma-tische Khomeini und sein Islam als Ideologie ein sichererGefährte seien.US Politiker sind noch heute davon überzeugt, daß dieseEntwicklung im Iran und überhaupt in der Region sehr

wohl gelungen und richtig seien, denn sonst wäre heute noch

die Sowjetunion , vielleicht sogar noch mächtiger

als damals, an der Macht.Nun, zurück zur Veranstaltung.Leider war nur kurze Zeit für eine Diskussion vorgesehen.Kurz vor Schluß mußte ich doch einige Punkte, die meinesErachtens für die mehr als 200 Anwesenden interessantgewesen sein könnten, öffentlich ansprechen. Ich meldetemich daher zum Wort und begann mit einer Kritik an die Artder Veranstaltung. Meine Kritik galt besonders der Tatsache,daß zu dieser Veranstaltung keine Persönlichkeiten aus deriranischen Politik bzw. aus den Exilpolitikern eingeladenwaren um vielleicht auch ihre Statements zu diesem docheinseitig geführten Veranstaltung geben zu können und vorallem einen gerechten Beitrag zu einem Thema zu liefern,das eigentlich die Menschen in Israel und Iran betrifft.Insgesamt waren an diesem Abend wenig realistische Lö-sungsvorschläge zu hören. In der Hauptsache hörten wirnur Hoffnungslosigkeit darüber, daß der Iran alle, die mitihm verhandeln wollen, auf der Nase tanzt.Ich trug vor, wenn keine Lösung des Problems vorgelegtwerden kann, solle man aber zumindest nicht noch mehr Ölauf das Feuer gießen, das vielen Menschen die Existenzkosten könnte.Das von Premier Netanjahu in der Öffentlichkeit durch-dachte Planspiel, daß im Falle eines Angriffskrieges gegenden Iran mit nur 500 Toten zu rechnen sein würde, zeigt wieabgebrüht manche Politiker heute mit dem Leben der eige-nen Bevölkerung umgehen. Dasselbe gilt natürlich für allePolitiker die Krieg propagieren oder propagierten.

Benjamin NetanjahuMinisterpräsident Israels

Quelle:http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Benjamin_Netanyahu_portrait.jpg&filetimestamp=20110413194036

Abgesehen davon, daß fürdie Richtigkeit dieser Hypothese keinerlei Beweise vorlie-gen, stellt sich die berechtigte Frage, wer eigentlich hier wengewählt hat und wer hier wem dient?Das Phänomen sehen wir im Iran, wo das Volk 2009 gegenden Wahlbetrug protestierte, wie in vielen anderen Ländern.Daher sollte jede Bevölkerung selbst entscheiden, ob die

Page 5: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 5 Januar 2013

Man löst keine Probleme, indem man sie auf Eis legt!Sir Winston Churchill (1874-1965)

„ Atomkonflikt .......“Fortsetzung von Seite 4

Fortsetzung weiter auf Seite 6

regierenden Amtsträger ihres Amtes würdig sind undnicht sich von der Kampagne anderer Regierungen beein-flussen lassen. Denn selten wollen andere das Wohl derVölker, sondern eher ihre eigenen Machtinteressen si-chern. So haben wir es im Iran, Afghanistan und Irakerlebt und sehen es heute in Libyen, Ägypten und Syrien.Ungeachtet aller Tragödien, die die Der Widerstand inLybien und Syrien hält bis heute an, wohl kaum weil dieMehrheit der Bevölkerung gegen die alte Regierung ist,oder?!!!!In Bezug auf die Zukunft Irans waren sich zumindest ineinem einig, nämlich, daß derzeit eine sachliche Ge-schäftsgrundlage und damit die Hoffnung auf ein HappyEnd fehlen würde.Doch es gilt immer noch: Die Hoffnung stirbt zu letzt!**

W. Dietl, Cham

IRAN und AFGHANISTAN –Die weiteren Aussichten

In den vergangenen Wochen fanden in Deutschlandzwei bemerkenswerte Expertentagungen statt, vondenen die Öffentlichkeit nur sehr eingeschränkt No-tiz genommen hat. Zu Unrecht, wie ich denke. Bei-de Treffen waren geladenen Gästen zugänglich, unddamit jedem, der davon wusste und Interesse zeigte.Ich war dabei und möchte heute die Ergebnisse zu-sammenfassen.

Der erste Termin war in München. Thema „DerAtomkonflikt mit dem Iran – Handlungsoptionenauf dem Prüfstand“. Im Konferenzzentrum derCSU-eigenen Hanns-Seidel-Stiftung referierten am17. September Christian Schmidt, der Parlamenta-rische Staatssekretär beim Verteidigungsminister,Hans-Dieter Herrmann, pensionierter Direktorbeim BND, Klaus Naumann, einst Generalstabs-chef der Nato und Svenja Sinjen von der Deut-schen Gesellschaft für auswärtige Politik, kurzDGAP.

Das Gremium war so hochkarätig, da es von dreiVeranstaltern aufgeboten wurde – diese waren ne-ben dem Hausherrn Hanns-Seidel-Stiftung und demDGAP auch der GKND. Letzteres steht für den Ge-

sprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland, einemZusammenschluss ehemaliger Nachrichtendienstlerund überdurchschnittlich wie auch einschlägig Interes-sierter.Weiter dazu erfahren sie aus dem Artikel meines Re-daktionskollegen Massoud Harun-Mahdavi.

Bei der SPD-eigenen Friedrich-Ebert-Stiftung In Ber-lin tagte am 27. September erstmals öffentlich und ingroßem Rahmen die „Initiative Zukunft für Afgha-nistan“ – kurz IZAF - der Bonner Journalistin undExil-Politikerin Nadia Fasel. Auf dem Podium saßenGeneralleutnant Rainer Glatz der Befehlshaber desEinsatzführungskommandos der Bundeswehr in Pots-dam, Winfried Nachtwei, 1994 bis 2009 Mitglied desBundestages für die Grünen/Bündnis 90, und persön-lich sehr engagiert in Sachen Afghanistan.

Dann der Münsteraner SPD-Abgeordnete JohannesPflug von der sogenannten Task ForceAfghanistan/Pakistan des Deutschen Bundestages. DiePräsenz afghanischer Referenten unterschied das Kon-zept dieser Veranstaltung fundamental von der Münch-ner Irankonferenz. Es handelte sich um die ÄrztinFausia Kufi, die dem Parlament von Kabul angehörtund 2014 in das für sie aussichtslose Rennen um denPräsidentenpalast gehen will, und um Asef Hossaini,Doktorand der Willy Brandt School of Public Diplo-macy in Erfurt.

Auch bei dieser Expertenrunde lieferte schon die Einla-dung das erforderliche Grundwissen. Ich zitiere. „Biszum Ende des Jahres 2014 sollen die meisten Kampf-truppen der `International Security Force´(ISAF) dasLand verlassen haben. Nach mehr als einem zehnjähri-gen Engagement der internationalen Staatengemein-schaft wird Afghanistan fortan selbst für seineSicherheit zuständig sein. Angesichts der anhaltendenKampfbereitschaft und –fähigkeit der Taliban und derbislang gescheiterten Friedensgespräche zwischenden unterschiedlichen Konfliktparteien ist die ZukunftAfghanistans ungewiss.

Auf den diesjährigen Konferenzen in Chicago und To-kio wurde zugesichert, dass der Aufbau und die Kon-solidierung der Polizei- und Streitkräfte auch nach

Page 6: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

Politik ist die Kunst, für viele möglichst wenig und für wenige möglichst viel zu tun! Karlheinz Deschner

„Iran und Afghanistan .......“Fortsetzung von Seite 5

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 6 Januar 2013

Fortsetzung weiter auf Seite 16

2014 fortgeführt werden soll. Für zivile Hilfsmaß-nahmen wurden darüber hinaus vier Milliarden US-Dollar jährlich für einen Zeitraum von vier Jahrenin Aussicht gestellt. Doch die Herausforderungenfür eine erfolgreiche Transformation Afghanistanssind immens: die Polarisierung der Gesellschaft,die Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung vonInteressen, eine schwache Zentralregierung, ille-gale Wirtschaftsstrukturen, eine marginalisierte Zi-vilgesellschaft, grassierende Korruption, dieAbhängigkeit vom Ausland und die ständige Verlet-zung der Souveränität Afghanistans durch die Nach-barländer dämpfen die Perspektiven.“

Die Berliner Podiumsdiskussion eröffnete der lang-jährige zwischenzeitlich verstorbene Verteidigungs-minister a.D. Peter Struck, ehemaliger Vorsitzenderder Friedrich-Ebert-Stiftung. Sein Statement, dassdie Freiheit Deutschlands am Hindukusch verteidigtwird, dürfte Eingang in die künftigen Geschichtsbü-cher finden. Er hat es an diesem Abend nicht wieder-holt. Struck startete lieber mit einer Erfolgsbilanz. InStichworten: Mehr Menschen denn je haben Zugangzu sauberem Wasser, zu Bildung und Gesundheitswe-sen. Profitieren vom Wirtschaftswachstum. DieSchattenseiten: Ein Drittel der Afghanen lebt unterdem Existenzminimum. Ein Drittel des Bruttosozial-produkts kommt aus dem Drogenhandel.

Das Resümee: Frieden kann nicht durch Krieg entste-hen, sondern nur durch politische Gespräche. Davonist man aber am Hindukusch noch weit entfernt. DieEthnien sind heillos zerstritten, die Regierung über-fordert.

Nadia Fasel beklagte, dass ihr Heimatland schierunbegrenzte Gelder zugeschoben bekommt, obwohljeder weiß, dass es neben Somalia auf der Korrupti-onsskala das Schlusslicht bildet. Die Rechte der Frau-en und Mädchen seien vernachlässigt, das Landnirgendwo autark, dafür aber von Unprofessionalitätund Vetternwirtschaft geprägt.

Die nächsten Referenten beschrieben die afgha-nische Welt, wie sie sie gerne auf Dauer hätten. DerGeneral freute sich, dass allein an diesem 27. Sep-

tember elf Aktionen der Bundeswehr mit ihren afgha-nischen Partnern stattgefunden hatten. Dieafghanische Nationalarmee sei nicht ohne Risiko,aber funktionsfähig, al Qaida auf der anderen Seite –Zitat – virtuell „ganz schön aktiv“, aber im richtigenLeben „im Wesentlichen zerschlagen“. Auch der Ab-geordnete begrüßte das Ableben Osama bin Ladensund machte sich die amerikanische Schönfärberei zuEigen: Terrorchef getötet, Organisation zerstört, Zielerledigt. Der Wiederaufbau schreite zügig voran. Da-mit waren alle Komponenten erwähnt, die einen ra-schen Truppenabzug hier wie in den USA politischrechtfertigen.

Der ehemalige MdB wartete mit Erfolgsstatistikenauf. Beispiel: 2002 seien nur neun Prozent der Bevöl-kerung in den Genuss des neuen Gesundheitswesensgekommen. Heute seien es 70 Prozent. WinfriedNachtwei sicherte sich, im Gegensatz zu den Mili-tärs, rundum ab und bezeichnete seine Daten umsich-tig als „Teilfortschritte“. Er appellierte folgerichtigan alle, bei der Ehrlichkeit zu bleiben und die Situati-on objektiv zu beschreiben.

Der zurzeit in Erfurt lebende Doktorand ging mitgutem Beispiel voran. Er räumte ein, dass der sozialeFortschritt in Afghanistan zu langsam sei, dass zuviele junge Leute inhaftiert seien, die Gesellschaftextrem politisiert. Völkerrechtlich habe es nie eineStaatsbildung gegeben, nur eine Nation. Auch diefreie Marktwirtschaft müsse man mit Vorsicht genie-ßen, da sie die Korruption spürbar anheize.

Die Präsidentschaftskandidatin ging auf die brutaleUnterdrückung der Frauen ein, und auf den Truppen-abzug von 2014. Viele würden es begrüßen, abernicht jeder verstehen. Sie selbst sei dafür, die militä-rische Präsenz der Ausländer um zehn bis 15 Jahrezu verlängern. Man solle aber auch dem Parlamentmehr Rechte geben, und sie einer einzelnen Personentziehen. Sie meinte ihren Widersacher Karzai. Nurso könne man das vorbildliche deutsche System im-portieren.

In München, wie in Berlin: Am Ende herrschtelähmende Ratlosigkeit.

Page 7: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 7 Januar 2013

Fortsetzung weiter auf Seite 8

Weltuntergang. Für dieses Ereignis wurde die Zustän-digkeit schon vor längerer Zeit auf die Mayas abge-schoben, und damit lässt sich die Verantwortung sehrflexibel gestalten.Was steckt dahinter? Die Mayas waren ein Indianer-Volk in Mittelamerika. Sie lebten dort, als die Spanierkamen, um ihr Weltreich der internationalen Ent-wicklung anzupassen. Da die Mayas nicht wirklichWilde, sondern ziemlich intelligente Zeitgenossenwaren, haben sie sich mit Astronomie und Architek-tur und der Terminplanung ausgekannt. Das begüns-tigte ihr Hobby, Kalender zu führen.

So kommt es, dass heute alle Welt vom Maya-Kalen-der spricht. Im Gegensatz zum Pirelli-Kalender oderzum Straubinger Hundertjährigen ist dieser nicht sogriffig, und wird deshalb leicht missverstanden. Andieser Stelle möchte ich nicht weiter in die Geistes-welt des alten Amerikas eindringen, da es uns vomThema ablenken würde. Auf alle Fälle hat jeder, deran die bislang gültigen Ergebnisse glaubt, längst mitdem Leben abgeschlossen und seine letzten Verfü-gungen ins Ausgangskörbchen gelegt. Die Crux liegtdarin, dass die nicht jedermann verständliche Spracheder Indios vom Ende einer Zeitepoche berichtete.

Der Bonner Archäologe und Maya-Experte NikolaiGrube ist unser Mann der Stunde. Er hat die reineWahrheit herausgefunden. Ein Zeitabschnitt – der 13.Kalenderzyklus - endet für die nicht mehr existie-renden Maya, und ein neuer beginnt. Also, keineAngst, es geht weiter mit dem 14. Kalenderzyklus.In den Worten des Herrn Grube, und gedruckt vonder Tageszeitung „Die Welt“, hieß das so: „Die My-thologie der Mayas schloss eine Apokalypse ganzgewiss nicht aus, aber bezogen auf den 21. Dezem-ber 2012 gibt es dazu überhaupt keine Hinweise.“

Da ist sie, die 13. Und damit das größere Übel, weiles ja so viele Abergläubische gibt. Die irrationaleAngst vor der 13 existierte schon bei den Römernund bei den Wikingern. Sie führt zu skurrilen Um-ständen, dass es beispielsweise in einem Hotel keine13. Etage, aber 14 Stockwerke und mehr gibt. Es istletztlich Selbstbetrug, zu glauben, da wäre keinenEtage 13.Nun kommt, zum Unbehagen vieler Zeitgenossen,die 2013. Ich habe nachgelesen, dass eine kleineMinderheit sogar vom Gegenteil ausgeht, also Zah-lenkombinationen mit 13 ihr Glück bringen sollen.Das eine, wie das andere, ist ein Hirngespinst.Was uns das Stichwort für ein anderes, deutlichkleineres Problem liefert. Es soll Menschen geben,die zwar kommende Woche den Weltuntergang er-warten, davon aber das Dörfchen Bugarach imSchatten der Pyrenäen ausnehmen. Warum geradeBugarach? Im hohlen Berg Pic de Bugarach soll einRaumschiff der Außerirdischen warten, um am 21.Dezember 2012 auserwählte Menschen an Bord zunehmen, und mit ihnen im Irgendwo zu verschwin-den. Die ersten von ihnen sollen schon in Bugarachangekommen sein, und jeden Tag den Berg anstar-ren. Ein Lebenskonzept Made im Internet.Genug des Abstrusen. Zurück in die Wirklichkeit.Unsere jährlichen Voraussagen haben eine hoheTrefferquote. Im Nahen Osten, habe ich vor einemJahr prognostiziert, wird es 2012 keinen neuenKrieg geben, schon gar nicht zwischen Israel unddem Iran. Daran glaube ich auch für 2013. Einensolchen Schlagabtausch kann keiner gewinnen, auchnicht nach der US-Präsidentenwahl.

„Was erwartet uns 2013?..........“Fortsetzung von Seite 1

Die Wissenschaftler bemühen sich, das Unmögliche möglich zu machen. Die Politiker bemühensich oft, das Mögliche unmöglich zu machen! Bertrand Russel

Page 8: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

„Was erwartet uns 2013?..........“Fortsetzung von Seite 7

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 8 Januar 2013

Zu groß sind die geographischen Entfernungen unddie militärischen Risiken. Iran ist nicht der Gaza-Streifen. Außerdem werden die Perser im Juni einenneuen Präsidenten bekommen, der möglicherweiseetwa weniger ideologisch ist und das drei Jahrzehntealte Schweigen mit den Amerikanern bricht. Es wäreeine Sensation, wenn sich die Iraner am Ende kom-promissbereiter geben würden als die Israelis. DieHoffnung stirbt zuletzt.Das hat sie in Syrien mit Assad gemeinsam. Auchihm und seinem menschenverachtenden Regime ha-be ich 2012 gute Chancen für das Überleben voraus-gesagt. So bleibt es auch 2013. Solange keineausländische Macht für jedermann sichtbar mit Trup-pen eingreift, wird das Patt die einzige Stabilität imLand sein. Und gleichzeitig das einstmals stabileSyrien immer mehr in Schutt und Asche versinkenlassen.Diese Zeche zahlen – neben den direkt Betroffenen –die Iraner, irgendwie auch die Türken und die Israe-lis. Es könnte irgendwann im späten 2013 geschehen,dass der Assad-Clan – bis an die Zähne bewaffnet –in sein Stammland im Nordwesten des Landes zu-rückkehrt, und dort eine Alawiten-Festung errichtet.Der Rest des Landes hätte dann eine Islamisten-An-archie vor sich, die dem Taliban-Afghanistan nach-träglich romantische Züge verleihen würde.Apropos Islamisten. Al Qaida, ein durchaus überbe-wertetes Schreckgespenst aus dem letzten Jahrzehnt,ist nicht mit Osama bin Laden gestorben. Seine grö-ßeren Einheiten haben im politischen Netzwerk derarabischen „Frühlings-Länder“ und in der eher un-wirtlichen Sahara Fuß gefasst.Das bitterarme Mali scheint ein Zentrum der Islamis-ten geworden zu sein. Insider sagen deshalb voraus,dass die Pentagon-Planer für 2013 eine Interventionin Mali planen. Es werden nur noch ausreichend afri-kanische Freiwillige gesucht. Die Rede ist natürlichvon Regierungen, die unter dem Schirm der Verein-ten Nationen handeln. Die Waffen in Mali stammenübrigens aus Libyen. Auch viele neue Waffen imGaza-Streifen. Der Nato sei Dank.Kurz zusammengefasst: 2013 wird es nirgendwobesser, im erweiterten Nahen Osten. Die Ägyptergewöhnen sich nur langsam an die neue Diktatur.

Die Libyer müssen sich nicht umgewöhnen, weil sienun die Marionetten einer anderen, finsteren Machtsind. Jordaniens kleiner König wird ins Trudeln kom-men, die Zukunft des Libanon von Syrien abhängen.Der Irak braucht noch Jahrzehnte, bis er sich wiederunter einem neuen Despoten fängt.Am Golf geht die Party weiter, solange das Öl aufhohem Preisniveau sprudelt. Die Gerontokratie inSaudi-Arabien bietet höchstens personelle Überra-schungen, weil sowohl der erste als auch der zweiteMann über Nacht wegsterben könnten. Die Familiewird´s dann richten, notfalls und Inschallah mit eini-gen Hundertschaften an Leopard-II-Panzern.

Bemerkenswert erscheint mir im Jahr 2013 die mög-liche Entwicklung im religiösen Bereich. Das Chris-tentum begibt sich deutlicher denn je auf dieVerliererseite. Bis zum Jahresende dürften beidechristlichen Kirchen in England ihren Kampf gegendie Ehen von Schwulen und Lesben verloren haben.Der Niedergang der Anglikaner schreitet sowiesovoran.Die römische Kirche kalkuliert mit einem weiterenPersonalrückgang. Nach wie vor bleibt der Zölibatunantastbar, könnte aber Risse durch den Rückgriffauf verheiratete Männer – viri probati in Kirchen-sprache – erhalten. Immer mehr Laien kommen nunzum Einsatz.Kirchenkenner gehen 2013 von weiteren spektaku-lären Enthüllungen im Bereich der Missbrauchsfälleaus, speziell in Nordamerika. Hier liegen die Zeit-bomben. Die Skandale sind Jahrzehnte alt, die Ent-schädigungs-Forderungen neu. Sie können dazuführen, dass weitere Diözesen Insolvenz anmeldenmüssen. Die Statistiken der Gerichtsverfahren wei-sen nach oben. Eine Entwicklung, die auch demnächsten Papst noch Probleme bereiten wird.

2013 soll ein weiteres, extrem gefährliches Jahr fürdie Christen im Nahen und Mittleren Osten werden.Die gute Nachricht: Der Exodus, besser die Flucht,der Christen aus dem Heiligen Land und dem Irak,ist rückläufig – aber nur, weil es – die schlechteNachricht - nur noch relativ wenige gibt.2013 beginnt die Flucht der Christen aus Ägyptenund Syrien.

Opposition ist die Kunst, etwas zu versprechen, was die Regierung nicht halten kann!Harald George Nicolson

Fortsetzung weiter auf Seite 9

Page 9: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

Sie haben keinen Staat mehr, der sie vor den Islamis-ten beschützt. Noch extremer ist die Situation in Pa-kistan, wo es nicht um Vertreibung, sondern um dieblanke Ausrottung der Christen geht. Überraschender-weise blühen die christlichen Kirchen in Ostasien auf.In Südkorea, China und Taiwan melden vor allem dieProtestanten hohe Zuwachsraten. Also sollten wirauch in diesem Bereich zunehmende Bedeutung fürAsien erkennen.Als besonders schwierig erscheint mir, neun Monatezuvor, die Beurteilung der nächsten Bundestagswahl.Ich denke, dass dieses Datum viele Weichenstellun-gen des ersten Halbjahres beeinflussen und den poli-tischen Betrieb stark behindern wird. Das heißt, dieBundesregierung bleibt in Deckung, was die großenEntscheidungen für Europa betrifft. Die Wirtschaftscheint eher in Richtung Rezession und mehr Arbeits-losigkeit zu tendieren.Ob die chaotische Piratenpartei im Herbst noch einegroße Rolle spielt, ist fraglich. Zunehmend wird deut-lich, dass sie keine Alternative zu den etabliertenKräften sein kann, und selbst nicht weiß, was sie will.Möglicherweise gelangt sie als Partner der Grünenund der Linken ins Parlament.Eventuelle Koalitionen nach der Bundestagswahl:Rot-Grün, wieder einmal, Schwarz-Gelb, rein ausexistentiellen Gründen. Beide Kombinationen wärenschwach auf den Beinen und möglicherweise nichtlebensfähig. Bleibt nur noch die sichere Nummer, die„große Koalition“. Dann wäre am Ende fast jeder ander Macht, und keiner müsste darben. Und sogarbeim Wahlergebnis käme es auf ein paar Prozente hinoder her nicht an.Nicht einmal stark von der politischen Realität abwei-chende Wahlversprechen können dann am Ende ein-gefordert werden, weil sich die Sieger auch dabeieinigen, sich nicht mehr erinnern zu können. EinMusterbeispiel politischer Amnesie ist uns aus derWahlkampfzeit des Jahres 1999 durchaus präsent. Ineiner besonders griffigen Darstellung der CDU wur-den alle Argumente aufgeführt, die der Bürger wissensollte. „Was kostet uns der Euro?“ lautete eine dickeÜberschrift.

Fortsetzung weiter auf Seite 10

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 9 Januar 2013

Wer sein Recht nicht wahret, gibt es auf!Ernst Raupach

Abschnitt a): Muss Deutschland für die Schuldenanderer Länder aufkommen?Antwort der CDU: „Ein klares Nein. Der Maastrich-ter Vertrag verbietet ausdrücklich, dass die Europä-ische Union oder die anderen EU-Partner für dieSchulden eines Mitgliedsstaates haften. Mit den Sta-bilitätskriterien des Vertrags und dem Stabilitäts-pakt wird von vornherein sichergestellt, dass dieNettoneuverschuldung auf unter drei Prozent desBruttoinlandsprodukts begrenzt wird. Die Euro-Teil-nehmerstaaten werden daher auf Dauer ohne Pro-bleme ihren Schuldendienst leisten können. EineÜberschuldung eines Euro-Teilnehmerstaats kanndaher von vornherein ausgeschlossen werden.“Einen anderen, wichtigen innenpolitischen Krisen-herd, der am Ende auch auf den Europäischen Ge-richtshof überspringen könnte, lässt der nächsteNPD-Verbotsantrag entstehen. Die Innenministersind einstimmig dafür, die Kanzlerin ist noch ratlos.Es erscheint höchst fraglich, ob ein Verbot der bes-tens überwachten (und eigentlich unbedeutenden)NPD dem Rechtsextremismus in den Köpfen undauf der Straße schadet. Und ob bei diesem Verfahrender Verfassungsschutz nicht soweit sein Visier he-ben muss, dass er am Ende das Handtuch werfendarf. Das Netz der V-Leute – ob gut oder schlecht –bricht ohnehin schon weg.Die wichtigen Termine und Entscheidungen: In Chi-na beginnt in wenigen Tagen das „Jahr der Schlan-ge“. Politisch wird es 2013 ruhig bleiben, weil sichdie neue Führung unter Xi Jinping erst einmal ein-richten muss. Wirtschaftlich geht es für die Chinesenweiter bergauf.Das Gegenteil bei den Amerikanern. Barack Obamakann seinen Sieg nicht richtig feiern, da das Landhaushaltstechnisch am Abgrund steht. Wie das soharmlos klingende „fiscal cliff“ nicht nur für einigeTage, wenn die Not am Größten ist, sondern nachhal-tig überwunden werden kann, ist nicht wirklich er-kennbar. Ein erster Schritt könnte der Rückzug ausallen Kriegsgebieten sein. Aber, das wird erst 2014zum großen Thema.Im Juli tritt Kroatien als 28. Mitglied der EU bei.Litauen übernimmt die Präsidentschaft. Spannendkönnte der 50. Jahrestag der Ermordung von John F.Kennedy, im November, werden. Vielleicht erfahren

„Was erwartet uns 2013?..........“Fortsetzung von Seite 8

Page 10: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 10 Januar 2013

Politik ist unblutiger Krieg, und Krieg ist blutige Politik!Mao Tse-Tung

„Was erwartet uns 2013?..........“Fortsetzung von Seite 9

Fortsetzung mit Bilder weiter auf Seite 11

wir mehr als die altbekannten Verschwörungstheo-rien. In Israel stehen Wahlen bevor, die aber wenigändern werden, schon gar nicht die aggressive Sied-lungspolitik auf fremdem Grund und Boden.

Auch Italien wählt 2013, und da droht schon wiederSilvio Berlusconi. Spanien dürfte 2013 der Haupt-kriegsschauplatz um die Zukunft des Euro werden,mit noch mehr Jugendarbeitslosigkeit und ausgie-bigen Straßenschlachten. Putin und Russland habenzunehmend mit sich selbst zu tun, weil der neue Zarimmer stärker merkt, dass auch seine Zeit abläuft,und das Volk den repressiven Polizeistaat immer we-niger akzeptiert.Nachdem es manchmal recht unterhaltsam ist, ab-schließend ein Blick auf den Goldpreis. Die Liga derVerschwörungstheoretiker kam sofort nach den US-Wahlen mit der These, dass der Goldpreis unter Oba-ma steigen wird. Hätte Mitt Romney gewonnen, dannwäre er bestimmt abgestürzt. Warum ist das so? Oba-ma hat seine früheren Versprechen in der Regel gebro-chen. Den Amerikanern geht es heute schlechter alsvor vier Jahren. Wer will da investieren?

îAlso leidet der Dollar weiter, und die Menschen flüch-ten wieder in Edelmetalle. Der Münchner Fondsmana-ger Ralf Borgsmüller – man muss ihn nicht kennen –wird gerne mit der Aussage zitiert, dass der Goldpreisin den nächsten zwei bis fünf Jahren auf mindestens3000 Dollar, wenn nicht gar auf 10 000 Dollar klet-tern wird. Die einschlägigen Investoren-Webseitenrechnen allen Interessierten eine angeblich bevorste-hende 670-Prozent-Rendite vor..

ì

Mein Rat: Wenn die Ungewissheit am Größten ist,dann kann auch ein Rückgriff auf Martin Luthernicht verkehrt sein. Ihm wird folgender Satz zuge-schrieben: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Weltunterginge, würde ich noch heute ein Apfelbäum-chen pflanzen.“Das sollten wir uns auf alle Fälle merken.**

S. Harun-Mahdavi, München

Nowruz Fest in Münchenein Hin- und Her mit der Stadt München

Bei unserer letzten Veranstaltung zum Thema„München, meine Stadt“ im Westin Grand HotelMünchen Anfang Juli wurde bereits über unserenVorschlag und der Erfahrung der Vorsitzenden inZusammenhang mit der Einladung der Stadt Mün-chen zum sogenannten Newruz Empfang im Märzdieses Jahres berichtet.Seit einigen Monaten gibt es in diesem Zusammen-hang eine ausführliche Korrespondenz zwischen un-serem Verein „Leben & Leben Lassen e.V. – zurVerwirklichung der Menschenrechte“ und dem re-gierenden Oberbürgermeister Christian Ude. In die-ser Korrespondenz wird ein Sachverhalt behandelt,welches auf Anregung von CSU Stadtratsfraktions-vorsitzenden Josef Schmid sogar im Münchner Stadt-rat zur Diskussion stand.

Anläßlich der offiziellen Würdigung des Nowruz Fes-tes durch die UN Vollversammlung im Jahr 2010

Page 11: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 11 Januar 2013

Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen!Mahatma Gandhi (1869-1948)

„Nowruz Fest in München .......“Fortsetzung von Seite 10

ergriff unser Verein die Initiative um in Zusammenar-beit mit Herrn Stadtrat Josef Schmidt eine Würdigungdes ursprünglich persischen Neujahrsfestes auch durchdas Rathaus in München zu erreichen. Der gemein-same Gedanke war entstanden um die überdurchschnitt-liche Integration der Mitbürger mitiranischem/persischem Hintergrund und deren gesell-schaftliche Leistung in ihrer neuen Heimat Münchenzu würdigen.Herr Josef Schmid informierte uns darüber, daß dieStadt München wohl schon seit wenigen Jahren, ange-regt durch einige Kurdisch stämmige Stadtratsmit-glieder, als Anlaß des in kurdischer Sprachegeschriebenen Newruz Festes einen Empfang im Rat-haus geben würde.Mit der Erläuterung, daß das kurdische Newruz Festletztendlich das weltweit verbreitete Nowruz Fest seiund dieses Fest in vielen Ländern, die vor Jahrtausen-den unter dem Einfluß der persischen Kultur gestandenhaben auch noch heute gefeiert werden würde, hat sichHerr Schmid bereit erklärt dem Sachverhalt im Stadtratnachzugehen.Unserer Bitte nach, erreichte Herr Schmid, daß dieStadt München auch unseren Verein zu diesem Emp-fang am 14. März 2012 einlud. Sowohl die Organisati-on und inhaltliche Gestaltung des von HerrnBürgermeister Hepp Monatseder geleiteten Empfangsals auch seine Empfangsrede, die sicherlich gut ge- Fortsetzung weiter auf Seite 12

Page 12: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

Karl-Heinz Nagel, Gstadt am Chiemsee

Die Botschaften der Bundesrepublik Deutschlandhier: Erfahrungen mit der Vertretung im Iran

Wir Bundesbürger kennen zwar die Existenz dieser Institutionen in denLändern der Welt. Wir haben in der Regel jedoch kaum Gelegenheitoder auch Gründe, Kontakte zu den Auslandsvertretungen zu suchenoder zu pflegen.

Ehre erweisen bringt oft mehr Ehre als Ehre empfangen!Plutarch (ca. 45-125)

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 12 Januar 2013

„Nowruz Fest .......“Fortsetzung von Seite 11

meint war, entsprachen keines Wegs dem Now-ruz Fest. Es hatte für den Vereinsvorstand eherden Anschein einer kurdischen Partei-Veranstal-tung als die einer Veranstaltung anläßlich einesNeujahrsfests.Dies veranlaßte den Verein Herr CSU Fraktions-vorsitzenden Schmid erneut in der Angelegenheitzu kontaktieren. Er befürwortete unseren Ein-spruch inbezug auf den Empfang und regte einenAntrag im Stadtrat an. Aus der geführten Korre-spondenz geht ganz klar hervor, daß aus unsererSicht die Befürworter der Veranstaltung die Un-wissenheit der Veranstalter sträflich mißbrauchtund den Empfang in eine politisch motivierte Ak-tion verwandelt hatten. Hierfür lieferten wirHerrn OB Ude einige Dokumente, die wir zurdetaillierten Klärung über die historische Bedeu-tung und des Ursprungs des Nowruz Festes neut-ral recherchiert und gesammelt hatten.

Aus dem beiliegendem Abschlußbrief von HerrnOB Christian Ude kann man nun entnehmen, daßdie Stadt München auf Anregung unseres Ver-eins und mit Hilfe von Herrn CSU Stadtrat JosefSchmid sich bereit erklärt die Gestaltung desNowruz Festes den Vereinen zu überlassen undIhnen dabei mit ihren Mitteln behilflich zu sein.Aus diesem Grund wird der Verein „Leben & Leben Lassen e.V. – zur Verwirklichung der Menschenrechte“sich mit der Stadt München in Kontakt setzen um die Gestaltung des nächsten Nowruz Empfanges mit zuorganisieren. Dazu möchten wir bereits alle Leser und Vereinsfreunde hiermit einladen. Genaue Einzel-heiten zu Ort, Zeit usw. werden wir noch rechtzeitig bekannt geben. **

Fortsetzung weiter auf Seite 13

Page 13: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 13 Januar 2013

Glück ist Scharfsinn für Gelegenheiten und die Fähigkeit sie zu nutzen!Samuel Goldwyn (1882-1974)

Fortsetzung weiter auf Seite 14

Es ist bekannt, dass man als Bundesbürger in Notfäl-len im Ausland die Hilfe der Botschaft des eigenenLandes in Anspruch nehmen kann, auch pflegen dieBotschaften gute Kontakte zu den eigenen Landsleu-ten, wenn diese sich längere Zeit im Ausland aufhal-ten, z.B. aus beruflichen Gründen.

Ich persönlich erinnere mich an einen guten Kontaktmit der Deutschen Botschaft in Tripoli/Libyen wäh-rend eines 2-jährigen beruflichen Aufenthaltes dort.Aus Anlaß des Besuches des damaligen Außenminis-ters der BRD, Clemens von Brentano, waren alle 84damals in Libyen beschäftigten Bundesbürger zueinem Empfang in der Botschaft eingeladen.

Auch erhielt ich Hilfe durch die Botschaft in einemanderen Land, als mir meine Vespa mit allen Reise-dokumenten und Geld gestohlen wurde. Man stelltemir einen vorläufigen Ersatzreisepass aus, versorgte

mich mit Rückfahrticket und Unterkunft. Toll, ichbin noch immer dankbar und stolz auf unsere Aus-landsvertretungen.

Nun zu einem Problem mit der Botschaft der BRD inTeheran/Iran:Vor ca. 5 Jahren konnte ich einer Iranerin währendeines Aufenthaltes in Teheran durch persönliche Kon-taktaufnahme in der Botschaft ein Besuchervisum fürdie BRD erwirken. Sie wollte mit ihrem Vater inDeutschland Kontakt aufnehmen, der vor ca. 45 Jah-ren am Tage ihrer Geburt die Familie verlassen hatte,in Deutschland studiert und hier eine Deutsche gehei-ratet hat. Auch die ältere Schwester war damals als10-jährige von ihrem Vater nach Deutschland„verschleppt“ worden; diese wollte sie auch besuchen.Alles klappte reibungslos einschließlich der terminge-rechten Rückkehr in den Iran.

Im Frühjahr 2012 erhielt ich per e-mail die Bitte,mich ein weiteres Mal für ein Besuchervisum der zu-vor beschriebenen Iranerin einzusetzen.

„Die Botschaften .......“Fortsetzung von Seite 12

Page 14: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 14 Januar 2013

Bloßes Ignorieren ist noch keine Toleranz!Theodor Fontane (1819-1898)

Zurück bleiben zwei Familien mit unklaren Vorstellungen von der Reaktion derBotschaft der BRD und ein Vermittler ohne Perspektiven für ein weiteres Engage-ment zur Ermöglichung eines Familientreffens. **

„Die Botschaften .......“Fortsetzung von Seite 13

Gerne kam ich dem Wunsche nach, war doch derVater inzwischen schwer erkrankt und der gute Kon-takt zur Schwester, die in Deutschland wohlhabendverheiratet ist, sollte auch weiter gepflegt werden.Was daraus wurde, ist in der nachfolgenden Korre-spondenz zwischen mir und der Botschaft der BRDin Teheran nachzulesen:

Page 15: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

S. Harun-Mahdavi, München

Tag der Menschenrechte im Dezember 2012

Wie in den Jahren zuvor, ist der Vorstand des Vereins auch in diesem Jahr die Einladung der Amnesty InternationalIngolstadt, Eichstätt und Pfaffenhofen, anlässlich des Tages der Menschenrechte, nachgekommen. Der Verein Lebenund Leben Lassen e.V. beteiligte sich mit einem Infotisch an der Ausstellung unterschiedlicher Menschenrechtsgrup-pen.Die Veranstaltung am 09. Dezember 2012 stand unter dem Motto des ersten Vortrages von Prof. Dr. Richard Schenk:„Menschenrechte – eine schlecht getarnte Strategie des Westens?“Die Kritik kam beim Publikum an und wurde von den Anwesenden begeistert begegnet. Die erfolgreiche Veranstal-tung ging mit ihren Darbietungen bis weit in den Nachmittag hinein. Unter den Teilnehmern waren u.a.: AlevitischesKulturzentrum Ingolstadt e.V., DGB, Evangelische Kirche Ingolstadt, Jugendmigrationsdienst, Jugendrotkreuz, Katho-lische Stadtkirche Ingolstadt, PresseClub Ingolstadt, pro familia und die UNICEF. **

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 15 Januar 2013

Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!Benjamin Franklin

Massoud Harun-Mahdavi,Vorsitzender des Vereins„Leben & Leben Lassene.V.“ zusammen mit FrauGudrun Rihl und Herr Prof.Schenk

Einladungsplakat und diverse Bilder derVeranstaltung

Page 16: Ausgabe 13 - Vorlage 2 - harun-mahdavi.deharun-mahdavi.de/wp-content/uploads/2018/01/Denk-Mal-Nr.-13.pdf · Fortsetzung weiter auf Seite 3 D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung

Alles Gutefür das Neue Jahr

vomDENK´MAL!

Redaktionsteam

Wie in jedem Jahr hat die DENK`MAL! Redaktionauch in 2012 versucht möglichst aktuelle Themenaufzugreifen und manch Unausgesprochenes auseigener Sicht zu kommentieren.Die Redaktion möchte sich an dieser Stelle bei al-len Vereinsmitgliedern, Freunden und Lesern, dieuns mit ihren Zuschriften und mit journalistischemMaterial und sonstigen Hilfestellungen unterstützthaben bedanken.Gerade Angesichts des Aussterbens vieler Printme-dien, wie Financial Times Deutschland oder News-week, um die Bekanntesten zu nennen, wäre es unsein besonderes Anliegen unsere Arbeit mit EurerHilfe weiter führen zu können.In diesem Sinne wünschen wir Frieden, Gerechtig-keit und Gesundheit für alle Menschen dieser Welt.

Impressum:Anschrift Elektrastr. 24, 81925 MünchenHerausgeber Verein Leben & Leben Lassen – zur Verwirklichung der Menschenrechte e.V.Chefredakteur Massoud Harun-Mahdavi (V.i.S.d.P.)Redaktion Wilhelm Dietl, Karl-Heinz Nagel, Elisabeth Philipp, Franz-Jochen Schoeller, Hans-Friedrich Frhr. v. Solemacher,Verlag D.i.E.

Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht zwingend der Meinung der Redaktion. Die Verantwortung fürden Inhalt trägt der Verfasser.

Über den Herausgeber:Der im März 1993 ins Leben gerufene und als gemeinnütziggeltende

Verein Leben & Leben Lassen -zur Verwirklichung der Menschenrechte - e.V.

mit Sitz in Unterschleißheim bei München ist, wie der Namesagt, ein Verein zur Wahrung und Verwirklichung der Men-schenrechte.Die Arbeit des Vereins basiert auf dem Verständnis der Men-schenrechte, wie sie in den betreffenden Konventionen der Ver-einten Nationen Niederschlag gefunden haben.Jeder kann sich in Bezug auf Menschenrechtsfragen an denVerein wenden, der gleichzeitig Herausgeber der Zeitschrift„DENK! MAL!“ ist.

Weitere Informationen erhalten Sie überHomepage: www.lebenundlebenlassen.orgE-Mail: [email protected].: +49-89-3106999Fax: +49-89-32155805Bankverbindung: Kto Nr. 42 12 52 52Stadtsparkasse München BLZ 70150000

„Iran und Afghanistan .......“Fortsetzung von Seite 5

D E N K ´ M A L ! Exklusiv zur Veröffentlichung Eurer Meinungen

Ausgabe Nr. 13 Seite 16 Januar 2013

Tage später wurde ein vertrauliches BND-Papier vom September bekannt. Es bescheinigt dem System Kar-zai „Korruptionsanfälligkeit, persönliche Vorteilnahme Einzelner und Nepotismus“. Karzai werde versu-chen, 2014 seinen älteren Bruder als Kandidaten durchzudrücken, „zur Wahrung der familiären Interessen“.Keine Neuigkeit für Insider.

Zur Sicherheitslage heißt es in dem BND-Dokument, dass mit einer Zunahme der Anschläge von Seiten derafghanischen Soldaten und Polizisten auf ihre ausländischen Kameraden zu rechnen sei. Friedensgesprächemit den Taliban seien sinnlos. Die Islamisten würden einfach auf das Jahr 2014 warten, um dann wieder vollpräsent zu sein.

Auch der SPIEGEL vom 8. Oktober brachte es auf den Punkt: „Die Nato geht, der Krieg kommt!“ Wo dieAmerikaner – nach 2000 toten Soldaten - bereits abgezogen sind, unweit der Hauptstadt Kabul, gibt es kei-nen Staat mehr, dem Verantwortung übergeben werden könnte. Das Land wird aufgegeben. Es entstehenneue Milizen, immer neue Allianzen und neue Fronten. Nun fallen auch die Islamisten in einem immerwäh-renden Machtkampf übereinander her. Das ist die Zukunft. Sie hat keine Ähnlichkeit mit den politischen Er-folgsmeldungen aus Berlin und anderen westlichen Hauptstädten. **