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P F L I C H T B L A T T D E R B ö R S E N D ü S S E L D O R F S T U T T G A R T · H A M B U R G · B E R L I N · M ü N C H E N Aktie der Woche: Kali + Salz > SEITE 7 Rohstoff der Woche: Weizen > SEITE 21 Markt im Fokus: China > SEITE 5 Zertifikate-Idee: Danone > SEITE 19 JUBILÄUM 2003 - 2013 31 · Sonntag, 04. August 2013 UNTERNEHMEN DER WOCHE > SEITE 10 SIEMENS IM STURM – Analysen und Kommentare Unternehmen der Woche - Schliekers Woche - Kopf der Woche Nach Kurspanik jetzt zugreifen? Gewinne nach Bodenbildung? Mehr Qualität im Wachstum Capped Bonus – Appetit auf mehr

Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

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Page 1: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

P f l i c h t b l a t t d e r b ö r s e n d ü s s e l d o r f s t u t t g a r t · h a m b u r g · b e r l i n · m ü n c h e n

Aktie der Woche: Kali + Salz > Seite 7

Rohstoff der Woche: Weizen > Seite 21

Markt im Fokus: China > Seite 5

Zertifikate-idee: Danone > Seite 19

J u b i l äu m2003 - 2013

№ 31 · Sonntag , 04 . Augus t 2013

UnteRnehMen deR Woche > Seite 10

SiemenS im Sturm – Analysen und Kommentare unternehmen der Woche - Schliekers Woche - Kopf der Woche

nach Kurspanik jetzt zugreifen?

Gewinne nach Bodenbildung?

mehr Qualität im Wachstum

Capped Bonus – Appetit auf mehr

Page 2: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

SonntAG, 04. AuGuSt 2013

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

AKtien & mÄrKteSchliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 tops und Flops-, Zahl der Woche,termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Kopf der Woche: Gerhard Cromme, Zitat der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 markt im Fokus: China – mehr Qualität im Wachstum . . . 5märkte im Überblick: S&P 500, DAX, euro StoXX 50 . . . . . 6Aktie der Woche: Kali+Salz . . . . . . . . . . . 7

unterneHmenunternehmen der Woche: Siemens . . . . . . .10news: Deutsche Bank, iVG, rYAnAir, Wallenborn Adria Wind, tradesignal, FmC/Fresenius, Drägerwerk, Linkedin. . . . . . . . . . . . . . . 13

FonDSFonds der Woche: F&C Global Convertibles . . . . . . . . . . . . . . . . 16Fonds-news . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

ZertiFiKAteZertifikate-idee: Danone-Capped-Bonus-Zertifikat. . . . . 19Zertifikate-news. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

roHStoFFerohstoff der Woche: Weizen . . . . . . . . . . 21rohstoffanalysen: Lebendrind, Platin, orangensaft, mais. . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

LeBenSArtrefugium der Woche: Château Saint-martin & Spa in Vence 24Produkt der Woche: Amerikas teuerste Villa . . . . . . . . . . . . . . . 25impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 26

WAS DenKen Sie ÜBer DieSeS tHemA? Schreiben Sie direkt an den Autor, Herrn reinhard Schlieker unter [email protected]

eine der großen Fragen der mensch-heit: Wie steuert man einen Groß-konzern, wenn man nicht weiß, wohin am besten? An die-ser kniffligen Proble-matik sind Legionen von managern ge-scheitert, und, ganz nebenbei, die gefühlt meisten von ihnen haben anschließend

Bücher darüber geschrieben. Was die Sache, wie jetzt bei Siemens, noch unnötig kom-pliziert, ist die sogenannte testosteronsteu-erung, die man im Fußball antrifft wie auch hin und wieder bei sehr beleidigten men-schen mit und ohne migrationshintergrund. Dann geht es um die ehre, und während man selbige rettet, verteidigt oder wieder-herstellt, geht einiges zu Bruch. Bei der Siemens AG im 167. Jahr ihres Bestehens und in unklarer Verfassung muss es wohl erst einmal süffige männergeschichten ge-ben, ehe es wieder nach vorn gehen kann. interessanterweise soll das ein manager be-werkstelligen, der seit vielen, vielen Jahren dort arbeitet, was immerhin die einarbei-tungsphase verkürzen dürfte. Strategisch- inhaltlich ist nicht viel Überraschendes zu erwarten, was man je nach Präferenz auch gut finden kann. eine völlige neubesetzung des Postens wäre aber auch eine Lösung gewesen, schließlich wirkte die medizin namens Peter Löscher, externer, eine Weile ganz gut. Warum also zum Beispiel nicht jemand wie Hartmut mehdorn? mit ver-späteten Zügen kennt der sich doch immer-hin aus. oder Jack Welch reaktivieren, den angeblich härtesten manager der Welt? Zu spät. Joe Kaeser wird den Konzern steuern, und die erwartungen sind riesig, so riesig, dass die Börsen-Zeitung eine eierlegende Wollmilchsau als idealbesetzung ausge-macht hatte. Das kann Kaeser nicht sein, aber wenn er es schafft, nach den Aufgaben

der Befriedung des Aufsichtsrats, der Be-schwichtigung der Gewerkschaften und der Beruhigung der diversen Segmente des Konzerns noch Zeit zu haben, um an der Ausrichtung der einstigen "Bank mit ange-schlossenem elektroladen" zu arbeiten, dann hätte er schon was auf die Beine gestellt. Die machtkämpfe, die wohl auch zur seltsamen Performance dieser Woche geführt haben, könnte man ja erstmal als erledigt betrach-ten – mit den Fragen zu weiteren Persona-lien, zuförderst im Aufsichtsrat, kann man sie ja zu gegebener Zeit wieder aufnehmen. indes kann man den Vorständen insgesamt und den übrigen Bigshots eines zugutehal-ten: mit ihren intrigen, Durchstechereien und der ganzen eitelkeit sind sie immerhin ziemlich volksnah. Zeit wäre es nun aber für Kaeser, trotz seiner mitwirkung an allem bei Siemens seit 33 Jahren, es mal mit einer umkehr und Abkehr zu versuchen: Gemeint ist die Versuchung, den Konzern "grün" aus-zurichten, was seit Jahren zu bitteren Verlus-ten geführt hat und ganz offensichtlich das falsche Pferd ist. Vielleicht kann man da von den eigenen erfolgen in einem teil des Hauses etwas lernen – von der medizintech-nik zum Beispiel, die ja offenbar hervorra-gend funktioniert. Wie zufällig ist dies auch ein Bereich, der den traditionellen Stärken von Siemens recht nahe kommt: Die tüftler, Visionäre, technikerfinder waren ja mal der – gute! – ursprung des Ganzen.

Was will Siemens eigentlich?

Schliekers Woche

Reinhard Schlieker

ZDF Wirtschafts-korrespondent

bÖRSE am Sonntag · 31/1 302

Page 3: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

Linde: Mehr umgesetzt und verdientLinde (WKn: 648300) erhöhte den Gewinn im zweiten Quartal vor allem aufgrund der Übernahme von Lincare von 333 auf 375 mio. euro. Vor Steuern (eBt) zog der Gewinn von 440 auf 478 mio. euro an. Der umsatz kletterte von 3,81 auf 4,22 mrd. euro. 2013 will der industriegaseproduzent und Anlagenbauer vor Zinsen, Steuern und Abschreibun-gen (eBitDA) nach wie vor mindestens 4 mrd. euro verdienen und den umsatz steigern. im ersten Halbjahr zog das eBitDA von 1,73 auf 1,97 mrd. euro an.

Bayer: Umsatz und Gewinn erhöhtim zweiten Quartal steigerte Bayer (WKn: BAY001) den Überschuss dank reduzierter Kosten von 486 auf 844 mio. euro. Der Vorsteuergewinn (eBt) legte von 528 mio. auf 1,06 mrd. euro zu, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (eBit) von 740 mio. auf 1,29 mrd. euro. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zog der umsatz von 10,17 auf 10,36 mrd. euro an. 2013 sollen 40 bis 41 mrd. euro umgesetzt werden. Zuvor hatte der Chemie- und Pharmakonzern 41 mrd. euro in Aussicht gestellt. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn je Aktie soll im oberen einstelligen Prozentbereich zulegen.

Allianz: Ausblick etwas optimistischerVon April bis ende Juni erhöhte die Allianz (WKn: 840400) den Gewinn infolge einer brum-menden Vermögensverwaltung sowie eines positiv verlaufenden Schaden-unfall-Versicherungsge-schäftes von 1,34 auf 1,68 mrd. euro. Der Vorsteuergewinn (eBt) legte von 2,10 auf 2,50 mrd. euro zu, der operative Gewinn von 2,25 auf 2,37 mrd. euro. Der umsatz kletterte von 25,2 auf 26,8 mrd. euro. 2013 will der Konzern nach wie vor operativ 9,2 mrd. euro +/- 0,5 mrd. euro verdienen. Allerdings peilt das management nun das obere ende der Prognosespanne an.

Tops und Flops der Woche

deutsche Bank: Gewinn halbiertDer Überschuss der Deutschen Bank (WKn: 514000) halbierte sich im zweiten Quartal – belastet von höheren Steuern und Kosten – von 666 auf 335 mio. euro. Vor Steuern (eBt) schrumpfte der Gewinn von 967 auf 792 mio. euro. Die zinsunabhängigen Kosten stiegen von 6,64 auf 6,95 mrd. euro. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging der Zins-überschuss von 3,91 auf 3,65 mrd. euro zurück. Die risikovorsorge im Kreditgeschäft wurde von 418 auf 473 mio. euro angehoben.

Lufthansa: SinkflugDer von der Lufthansa (WKn: 823212) im zweiten Quartal erzielte Gewinn brach von 448 auf 258 mio. euro ein. Vor Steuern (eBt) sank der Gewinn von 393 auf 339 mio. euro, der operative Gewinn von 594 auf 431 mio. euro. Der umsatz stagnierte bei 7,84 mrd. euro (2. Quartal 2012: 7,89 mrd. euro). im Gesamtjahr will die Fluggesellschaft weiterhin mehr als 2012 (30,14 mrd. euro) umsetzen. Der operative Gewinn soll ebenfalls das Vorjahresniveau (524 mio. euro) übertreffen.

PSi: Quartalsüberschuss implodiertim zweiten Quartal implodierte der Gewinn von PSi (WKn: A0Z1JH) von 2,81 auf 0,13 mio. euro. Der Vorsteuergewinn (eBt) brach von 2,80 auf 1,11 mio. euro ein, der operative Gewinn von 3,06 auf 1,44 mio. euro. im Vergleich zur Vorjahresperiode schrumpfte der umsatz des sich auf industrielle Anwendungen sowie die energiewirt-schaft spezialisierten Softwareentwicklers von 44,81 auf 42,32 mio. euro. nach wie vor wagen die Berliner keine konkrete Prognose das Gesamtjahr.

toPS

FLoPS

ZAHL Der WoCHe

mindestens so hoch wird für dieses Jahr der Gewinn geschätzt, den die im S&P500-index gelisteten uS-unternehmen erzielen werden. Das geht aus über 11.000 Analys-tenkommentaren hervor. Das ist in etwa doppelt so viel wie 2008, also vor der aktu-ellen Finanzkrise.

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

termine Der WoCHe

05.08. 16:00 uSA iSm index (Dienst-leistungsgewerbe) Juli

06.08. 12:00 De Auftragseingangsindex verarb. Gewerbe Juni

07.08. 12:00 De Produktionsindex produzierendes Gewerbe Juni

07.08. 21:00 uSA Verbraucherkredite Juni

08.08. 08:00 De Daten zum Außen-handel Juni

09.08. 03:30 China Verbraucherpreisindex (CPi) Juli

09.08. 06:30 China industrieproduktion + einzelhandelsumsatz Juli

1Billion uS-Dollar

bÖRSE am Sonntag · 31/1 303

Page 4: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

Über Jahrzehnte hinweg schien Crommes Weg unaufhaltsam. Der stets so vorbildlich geklei-dete wie verbindlich auftretende Spitzenmanager hatte seit seinem Wechsel zu Krupp 1986 außerge-wöhnliche Härte und fast unnach-ahmliches Stehvermögen bewiesen. Duisburg-rheinhausen wurde dichtgemacht, 6.000 Beschäftigte gingen, monatelange Streiks folg-ten. Cromme blieb eisern. Krupp übernahm unter ihm erst Hoesch

und dann Thyssen, den wesentlich größeren Konkurrenten. Cromme wechselte in den Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp, wurde da-nach zur Verkörperung der „Deutschland AG“. nur ruhrbaron – das wäre mehr ge-wesen. Doch Beitz hat in letzter minute die Leine gekappt. Bundeskanzlerin Angela merkel ließ pünkt-lich zur Wahl von Joe Kaeser den Wunsch ausrichten, bei Siemens möge bitte bald ruhe einkehren. Das könnte auf Gerhard Cromme gemünzt gewesen sein. Vielleicht das Signal, auch hier bald den Hut zu nehmen.

Gerhard Cromme ist bei Siemens der große Drahtzieher im Hinter-grund. Peter Löscher musste ge-hen, Josef Käser, der sich selbst Joe Kaeser nennt, ist der neue Star bei Siemens. Der Aufsichtsrats-vorsitzende, Cromme, hatte wohl das entscheidende Wort, doch er ist angeschlagen. Der Wechsel bei Siemens geschah offenkundig unter Druck. Löschers holpriger Abgang könnte Crommes letzte trumpfkarte gewesen sein.2013 ist ein Jahr der schicksalhaften Wendun-gen für Cromme. im Frühjahr erst verlor er den Aufsichtsratsvorsitz bei Thyssen-Krupp, verlor er das Vertrauen von Berthold Beitz, dem ruhrbaron. Cromme hatte nicht eingegriffen, als sich bei thyssen die milliardenverluste unübersehbar anhäuften. Beitz‘ tod im 100. Lebensjahr in dieser Woche macht es offen-bar: nur ein halbes Jahr, und Cromme hätte das Ziel erreicht, selbst ruhr baron zu werden. Ja, ruhrbaron: der höchste inoffizielle Adelsti-tel, der hierzulande verliehen wird, Crommes eigentliches Lebensziel – mutmaßlich.

Kopf der Woche

Kaesers Klotz am Bein

Gerhard Cromme

Gerhard cromme

Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

ZitAt Der WoCHe

„ich war kein Held, ich habe einfach als mensch gehandelt.“Berthold Beitz, langjähriger Aufsichtsrats-vorsitzender der Thyssen-Krupp AG, gestorben am 30. Juli 2013, über die von ihm durchge-führte rettung hunderter jüdischer Zwangs-arbeiter vor der Deportation nach Auschwitz zwischen 1941 und 1943 in Boryslaw, damals Sowjetunion.

APHoriSmuS Der WoCHe

Das entschieden Charakteristische dieser Welt ist ihre Vergänglichkeit.Franz Kafka (1883 - 1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in Prag geboren als Sohn einer bürgerlichen jüdischen Kaufmannsfamilie

bÖRSE am Sonntag · 31/1 304

Page 5: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

europa im Vergleich zum Vorjahresmonat um über acht Prozent gesunken. Auch die höheren Arbeitskosten belasten. Sie könn-ten schon im Jahr 2015 uS-niveau errei-chen. Den Konjunktureinbruch spüren die Handelspartner im Westen und in Asien. „Deutschland ist jedoch weniger stark be-troffen“, sagt der ostasienexperte Thomas Heberer. „China ist noch nicht in der Lage, deutsche Produkte nicht in gleicher Quali-tät fertigzustellen.“ Zudem liefere der deut-sche maschinen- und Anlagebau genau das, was China für den geplanten umbau seiner Wirtschaft benötige, meint Heberer.um die nachfrage nach Jobs zu befrie-digen, will Peking die Binnennachfrage stärken und den Dienstleistungssektor aus-bauen. Auch soll mehr Geld in den Aus-bau der städtischen infrastruktur und in erneuerbare technologien fließen. Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, gilt es dabei zu vermeiden. Die Konzentra-tion vor allem auf quantitatives Wachstum hatte Überkapazitäten unter anderem im Stahlbereich und schwere umweltschäden hervorgerufen.Auch im immobilienbereich kam es zu Überhitzungen.um falsche Anreize künftig zu vermeiden, will Chinas Führung nun auch die Kre-ditvergabepraxis reformieren und mehr am markt orientieren. Die damit einher-gehende mögliche Pleite einiger Staats-banken wäre durchaus verkraftbar. Chinas Devisenreserven belaufen sich auf über 3.000 milliarden Dollar, das Haushalts-defizit beträgt gerade mal 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Markt im Fokus

indizes Stand: Freitag nach Börsenschluss

Index 02.08.2013 % Vorwoche 52weekHigh % 52week

dow Jones 15658,36 +0,64% 15658,43 +21,58%

S&P 500 1709,67 +1,07% 1709,67 +25,25%

nASdAQ 3689,59 +2,12% 3689,59 +26,80%

dAX 8406,94 +1,97% 8557,86 +27,26%

MdAX 14606,11 +2,80% 14637,67 +36,83%

tecdAX 1002,76 +1,58% 1007,70 +29,65%

SdAX 6035,03 +1,63% 6121,09 +24,40%

eURoStX 50 2811,00 +2,52% 2851,48 +24,20%

nikkei 225 14466,16 +2,38% 15942,60 +67,18%

hang Seng 22190,97 +1,01% 23944,74 +12,70%

Ökonomen waren sich sicher: im Jahr 2020 ist China die stärkste Wirtschaftsmacht der Welt. Aller Voraussicht dauert eslänger dauern, bis das reich der mitte die uSA überholt. Doch Chinas die Über-raschung folgte in diesem Jahr. Die Konjunktur im reich der mitte kühlt sich empfindlich ab. in diesem Jahr wird lediglich ein Plus von sieben Prozent erwartet. es wäre der niedrigste Wert seit 23 Jahren.Verantwortlich für die nachlassende Dynamik ist nicht zuletzt die rezession in der eurozone. im Juni sind die Ausfuhren nach

Vorbei die Zeiten, in denen die Wirtschaft im Reich der Mitte zweistellig zulegte. die schwache Welt-konjunktur dämpftdie nachfrage nach chinesischen Waren. Um die exportausfälle zu kompensieren, treibt die Regierung strukturelle Reformen voran.

China: mehr Qualität im Wachstum

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Shanghai A-Share index Stand: 02.08.2013

bÖRSE am Sonntag · 31/1 305

Page 6: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

Das größte Plus auf Wochensicht gelang dem nasdaq 100 (+ 2,2 %), gefolgt vom S&P 500 (+1,1 %) und dem Dow Jones (+ 0,6 %). Beflügelt von positiven Konjunkturdatenver-buchten die wichtigen uS-indizes im Ver-gleich zur Vorwoche neue Hochs, zum teil sogar Allzeit-Hochs. Der iSm-einkaufsma-nagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg auf 55,4 Punkte. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 52 Punkte erwartet. Auch am Arbeitsmarkt entspannte sich die Lage. Die Zahl der erstanträge auf Arbeitslosen-hilfe fiel in der vergangenen Woche im Ver-gleich zur Vorwoche um 19.000 auf 326.000 und erreichte damit ein Fünf-Jahres-tief. erwartet worden waren 346.000 Anträge. Die Arbeitslosenquote sank auf 7,4 %. im unterschied zu den vergangenen Wochen hatten positive Konjunkturdaten nicht dazu geführt, dass die marktteilnehmer mit Sorge auf möglicherweise steigende Zinsen blickten. Zur Beruhigung hatte vielmehr beigetragen, dass die notenbank Fedangekündigt hat, ihre Anleihe käufe mit monatlich 85 mrd. uS-Dollarweiterzuführen. Von unternehmens-seite gab es sowohl positive als auch negative Überraschungen. Ölkonzern exxon mobil verfehlte mit einem Gewinn pro Aktie von 1,55 uS-Dollar die erwartungen der Analys-ten (1,90 uS-Dollar). Procter&Gamble über-traf dagegen mit 0,79 uS-Dollar Gewinn pro Aktie, die erwartungen um 0,04 uS-Dollar.

Auch der DAX-index legte im Verein mit anderen internationalen Börsenindizes auf Wochensicht zu (+ 2,0 %). Positive Signale kamen von der deutschen industrie. Der von markit erhobene deutsche einkaufsmanage-rindex ist im Juli auf 50,7 Punkte gestiegen und liegt damit 0,4 Punkte über der ersten Schätzung. Gute Zahlen meldete endlich auch wieder die Automobilindustrie. Die deutschen Pkw-Zulassungen befinden sich erstmals seit April gegenüber dem Vormonat wieder mit 2,1 % im Plus. Auch wenn das zum Wochenschluss zunächst nur für Daim-ler einen Preisaufschlag bedeutete, ist diese deutsche Leitbranche doch für den Gesamt-markt von Bedeutung. Die Geschäftsbereiche des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer ent-wickelten sich unterschiedlich. Die schwache Chemiekonjunktur lastete auf der Kunst-stoffsparte materialScience. Gut lief es dage-gen im Agrar- und Pharmageschäft. Vor allem die einführung neuer medikamente, die bes-ser als erwartet verlief, konnte die Verluste der materialScience-Sparte mehr als wettmachen. unterm Strich blieb ein bereinigtes ergebnis je Aktie von 1,54 euro und damit ein Anstieg von 6,2 %. Für die Aktionäre ergab sich ein Kursgewinn der Bayer-Aktie auf Wochensicht von 7 %. Am Freitag meldete die Deutsche Lufthansa einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal und setzte sich damit an diesem tag an die Spitze der DAX-Verlierer.

rekorde an der Wallstreet

Solide Konjunkturdaten

uSA DeutSCHLAnD euroPA

S&P 500 Stand: 02.08.2013 DAX Stand: 02.08.2013 euro StoXX 50 Stand: 02.08.2013

Märkte im Überblick

Der euro Stoxx 50 wurde von der posi-tiven Börsenstimmung nach oben getra-gen und beendete die Woche mit 2,5 % Gewinn. mit dazu beigetragen hat die Be-kräftigung des eZB-Chefs mario Draghi die Zinsen „für längere Zeit auf dem ak-tuellen oder einem niedrigeren niveau“ zu halten. Der Leitzins wurde bei der notenbank sitzung wie erwartet bei 0,5 % belassen. Am einkaufsmanagerindex der euro zone, der im Juli auf 50,3 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen ist, ließ sich ein Wachstum der industrie in der euro-zone ablesen. ein Anziehen des export-geschäftes konnte ebenfalls festgestellt werden. in Spanien sind die Arbeits-losenzahlen zum fünften mal in Folge ge-sunken. Hauptgrund war hier der Beginn der tourismussaison. Da viele urlauber in diesem Jahr aufgrund der unruhen Ägypten und nordafrika meidenunterneh-menszahlen gaben Anlass zur Freude. Die französische Großbank Société Générale hat im zweiten Quartal das nettoergebnis auf 955 mio. euro gesteigert, Analysten waren lediglich von 705 mio. ausgegangen. Allerdings gab es neben Licht auch Schat-ten. umsatzeinbrüche beim französischen Pharmakonzern Sanofi führten im zweiten Quartalzu einem Gewinnrückgang um etwa 62 % auf 444 mio. euro.

Draghi beruhigt

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bÖRSE am Sonntag · 31/1 306

Page 7: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

die Aktie ist nach dem spektakulären Kurssturz eine günstige Kaufgelegenheit / Kali+Salz geht es viel besser, als die Börse derzeit meint / Gerüchte um russische Kursmanipulationen

Baumgertners Ankündigung traf allerdings nicht nur K + S hart. Auch die Aktien anderer großer Kaliproduzenten verloren stark an Wert. nicht zuletzt das in London notierte uralkali-Papier brach um 25 Prozent ein. K + S gibt sich derweil irritiert: Die kolportierten Preise für Kalidünger „sind für uns nicht nachvollziehbar und ent-sprechen aus unserer Sicht in keiner Weise der aktuellen Angebots- und nachfragesituation“, sagte K + S-Sprecher michael Wudonig. im Klartext heißt das: Die russischen Preisgerüchte und die Panikreak-tion der Börse seien völlig übertrieben.

eine „russian connection“?tatsächlich wundern sich auch einige Händler über den spekta-kulären Ablauf des Crashs. es kursieren Gerüchte, dass russische investoren mit sehr hohen einsätzen ganz gezielt auf Baisse speku-liert hätten. “Die ganze Sache stinkt nach insidergeschäften und

Die Angst vor einem globalen Preiskampf auf dem Kalimarkt hat die Aktie des Kasseler Düngemittel- und Salzherstellers K + S auf eine dramatische talfahrt geschickt. Das im Deutschen Aktienindex notierte Papier stürzte an einem einzigen tag um 24 Prozent – und das nach einem wochenlangen niedergang der Aktie. in wenigen Stunden büßte das unter-nehmen damit mehr als eine milliarde euro an Börsenwert ein. Am Donnerstag setzte sich das Drama fort, erst am Freitag legte sich die Panik ein wenig. mit Kursen von nunmehr klar unter 20 euro hat der Dax-Wert sich binnen Jahres-frist glattweg halbiert. Damit droht K+S sogar der Abstieg aus dem Dax, was den Kursverfall noch einmal beschleunigen dürfte.Die massenflucht der Anleger aus der Aktie hatte der russische Konkurrent uralkali ausgelöst. Das unternehmen steigt nach ei-genen Angaben aus der export-Allianz mit dem weißrussischen Branchenkollegen BPC aus und will seine Produkte über eine eigene Handelsorganisation in der Schweiz vermark-ten. uralkali-Chef Vladislav Baumgertner setzte noch eins drauf: Gegenüber nachrich-tenagenturen kündigte er eine Produktions-ausweitung im kommenden Jahr an und sieht den Kalipreis auf unter 300 Dollar je tonne fallen, umgerechnet 226 euro. Das wäre ein Viertel weniger als derzeit gezahlt wird.

Stand: 02.08.2013

Aktie der Woche

Alle unterstützungslinien durchbrochen: die K+S-Aktie

Panik bei Kali+Salz: Jetzt zugreifen?

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bÖRSE am Sonntag · 31/1 307

Page 8: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

Aktie der Woche

Kursmanipulationen”, sagte ein erfahrener marktteilnehmer aus Frankfurt. mancher wagte gar die Vermutung, dass aus dem di-rekten umfeld von uralkali mit der gezielt platzierten nachricht eine gigantische Spe-kulation mit Leerverkäufen verwoben sei.Der internationale Kali-markt wird von ei-ner Handvoll Konzerne kontrolliert. Bislang herrschte in der Branche friedlicher Wettbe-werb, Branchenkenner sprechen gerne auch von einem “kumpelhaften Kali-Kartell”. Das könnte sich nun ändern. Das Bündnis Belarus Potash Company (BPC) war neben dem nordamerikanischen riven Canpotex bislang eines der zwei marktbeherrschenden export-Bündnisse. BPC und Canpotex ka-men bisher für rund 70 Prozent des weltwei-ten Kali-Handels auf. Das Duopol sorgte für einheitliche Preise in Schlüsselmärkten wie indien und China.Sollte nun ein globaler Preiskrieg ausbre-chen, dann würde das nach Ansicht von Börsianern die Geschäfte von K+S enorm belasten. Die Commerzbank hat berechnet, dass ein rückgang der Kali-notierung um ein Prozent zu einer Verringerung des ope-rativen K+S-Gewinns um rund zwei Prozent führe. mit einem marktanteil von rund zehn Prozent ist der deutsche Hersteller weltweit

der fünftgrößte Produzent von Kaliumprodukten. in Zielitz bei magdeburg betreibt K+S eines der größten Kalibergwerke europas mit 1.700 Beschäftigten.

investoren fürchten große Löcher bei MinenprojektenWährend sich die Bauern allenthalben über einen möglichen Preis-rutsch freuen – Kalisalz ist eines der wichtigsten Düngemittel –, machen sich bei investoren auch Sorgen über neue minenprojekte breit. Denn manche davon dürften bei fallenden Preisen nicht mehr rentabel sein. Gerade diese Sorge trifft bei K+S zu. Denn neben ei-nem drohenden Preiskampf hat das unternehmen ohnedies Prob-leme mit einem neuen riesenprojekt in Kanada namens „Legacy”. K+S treibt den Aufbau des neuen Kaliwerkes in der dortigen Provinz Saskatchewan voran. Der Bau von Legacy zieht sich allerdings in die Länge und wird unerwartet teuer. Das investitionsbudget mußte auf 4,1 milliarden kanadische Dollar (rund 3 mrd. euro) angehoben werden. Die bislang veranschlagten 3,25 mrd. kanadische Dollar basierten auf der im november 2011 erstellten machbarkeitsstudie.Die Konzernleitung beschwichtigt freilich: „Die zusätzlichen er-kenntnisse stärken Planbarkeit, transparenz sowie Steuerung und damit unser Großvorhaben insgesamt“. und: „Das neue Werk wird künftig die Ausgangsbasis vor allem für den Absatz in den aufstre-benden Wachstumsregionen in Asien und in Südamerika sowie auch in nordamerika sein. Legacy stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der K+S Gruppe und eröffnet uns attraktive Perspektiven für viele Jahrzehnte“, sagt der K+S-Vorstandsvorsitzende norbert Steiner. „in Legacy liegt ein wichtiger teil der K+S-Zukunft. Das Projekt ist wirtschaftlich attraktiv und erfüllt unter Berücksichtigung aller der Wirtschaftlichkeitsrechnung zugrundeliegenden Daten nach wie vor

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Aktie der Woche

die renditeanforderungen des Konzerns, eine Prämie von 15% auf die Kapitalkosten vor Steuern zu verdienen“.Die zwei Belastungen (drohender Preiskampf und das Kanadain-vestment) rechtfertigen aus Sicht vieler Analysten, dass die Aktie vorsichtiger bewertet wird. Doch der Ausverkauf sei damit kaum zu begründen. er scheint einer momentanen Panik zu entspringen, dass das Kumpel-Kartell wirklich auf Krieg umschalte. Doch das gilt Brancheninsidern als unwahrscheinlich. Damit könnte die Aktie derzeit eine gute einstiegsgelegenheit bieten. Denn K+S ist mitnich-ten ein angeschlagener Konzern. Die Gruppe verfügt über eine sehr solide Bilanzstruktur. nach allen gängigen Bewertunsgmaßstäben ist das unternehmen momentan deutlich unterbewertet. Der Vorstand weist zudem darauf hin, dass die Finanzierung von Legacy überwie-gend aus bestehender Liquidität, künftigen Cashflows, sowie durch Aufnahme weiteren Fremdkapitals sichergestellt werde. „Die Divi-dendenpolitik des unternehmens bleibt von der entscheidung, die investitionen zu erhöhen, unberührt.“, so Steiner.

Viel Potential beim deutschen dAX-VertreterSollte also der befürchtete Preiskampf am Kalimarkt möglicherweise nicht so dramatisch ausfallen wie im ersten Schreck befürchtet, dann könnte K+S enormes nachholpotential an der Börse zeitigen. mit einer für Sommer 2016 kommenden inbetriebnahme von Legacy er-wartet das unternehmen, dass an dem neuen Standort ende 2017 die Zwei-millionen-tonnen-marke bei der Produktionskapazität erreicht wird. Anschließend wird der schrittweise Ausbau der Jahreskapazität auf 2,86 mio. tonnen Kaliprodukte erfolgen. mit Legacy wird K+S der einzige Kaliproduzent mit großen eigenen Produktionsstandorten auf zwei Kontinenten sein. Das neue Kaliwerk wird das deutsche Pro-duktionsnetzwerk bedeutend ergänzen, die durchschnittlichen Pro-duktionskosten reduzieren und die durchschnittliche Lebensdauer der K+S-Kalibergwerke verlängern. Zudem könnte Legacy die inter-nationale Wettbewerbsfähigkeit erheblich stärken, was im ergebnis der gesamten K+S Gruppe zugute kommt.Die K+S ist mit ihren 14.000 Beschäftigten aber auch in anderen Geschäftsfeldern erfolgreich unterwegs. So ist das unternehmen in den Bereichen entsorgung und recycling tätig. Das operative Ge-schäft gliedert sich in die vier Segmente Kali- und magnesiumpro-dukte (Gewinnung von Kali- und magnesiumrohsalzen in eigenen Bergwerken), Stickstoffdüngemittel (K+S nitrogen) und Salz (esco – european salt company, Sociedad Punta de Lobos, morton Salt). Hinzu kommen die “ergänzenden Geschäftsbereiche”, die sich aus entsorgung und recycling (Lagerung von Abfällen in nicht mehr benötigten Bergwerksstollen), Logistik (K+S transport GmbH und empremar), tierhygieneprodukte (Granulierung von Katzenstreu) sowie Handelsgeschäfte (Chemische Fabrik Kalk/CFK; Handel mit Basischemikalien wie natronlauge) zusammensetzen. Alles läuft bislang solide – bis zum tag als die russen die Panik auslösten.

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Fazit: Sollte der globale Preiskampf nun wirklich ausbrechen und das Kanada-investment dadurch vielleicht sogar scheitern, dann ist das Börsen-Schlachtfest bei K+S berechtigt und auch noch nicht vorbei. Sollten sich aber die marktpreise stabilisieren und nur moderat bewegen, dann steht bei K+S ein großes Kurs-Comeback bevor, zumal wenn die spekulativen Verkäufe russischer Ad-ressen eine Übertreibung provoziert haben sollten. Dann wäre die Aktie jetzt ein sensa-tionelles DAX-Schnäppchen. Bislang ist der Konzern jedenfalls in einer erstaunlich guten Verfassung.

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An der Börse ist der Führungswechsel bei Siemens erst einmal gut an-gekommen. Die Aktie startet mit Kursen von unter 80 euro in die Woche der Wahrheit, und sie ging mit Werten von knapp 84 euro ins Wochenende. “Das Drama war groß, die erleichterung ist da”, kom-mentierte ein Händler in Frankfurt den Chefwechsel und sagte damit, was die meisten investoren dachten.Die "unwürdige Posse vor den Augen der Welt" sei nicht im interesse der Anteilseigner gewesen, beanstanden hingegen die Aktionärsschüt-zer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Die DSW will das Thema bei der nächsten Hauptversammlung auf die Agenda setzen und dabei auch die rolle des Aufsichtsrats klären. ein Dorn im Auge bleibt vielen – nicht nur der DSW - der Aufsichtsratschef Gerhard Cromme. er habe Loescher einst selbst geholt, er trage die mitverantwortung für manche strategische Fehlentscheidung, er ver-folge persönliche interessen und er habe den Führungswechsel auch noch katastrophal gemanagt. Fast alle Leitmedien, aber auch einige Großinvestoren halten den schwelenden Konflikt im Aufsichtsrat um den bereits bei Thyssen umstrittenen und letztlich dort hinaus

nach dem spektakulären Machtkampf an der Spitze hat der Siemens-Konzern eine neue Führung / die Probleme des Konzerns sind gewaltig, die Substanz aber auch / Analysten uneins / herabstufung durch Fitch / crommes Abgang wird erhofft

komplimentierten Cromme für eine zu schwere Hypothek. „Cromme muss gehen. nur dann kann sich Siemens erfolgreich neu erfinden", hieß es im Kreis Frankfurter Fondsgesellschaften.Die Wahl des bisherigen Finanzvorstands Joe Kaeser zum neuen Vor-standsvorsitzenden löst unter Anlegern und Analysten zwar keine Be-geisterung aus, aber man empfindet die Wahl weithin als vernünftig. Kaeser werde wieder ruhe in das unternehmen bringen, er kenne das Haus bestens und wisse als gelernter Finanzvorstand, was die märkte nun erwarten. Die Chance für einen guten neuanfang sei also da.

hochfliegende erwartungen bei einigen AugurenDie Analysten von rBC Capital markets meinen, dass Kaeser trotz aller Beschwichtigungen weiter die rendite im Auge halten werde. „Kaesers ernennung beseitigt eine gewisse unsicherheit. er tritt sofort an und wir rechnen nicht damit, dass er sich komplett von den margenziele für 2014 abwendet, da er zur Zeit der Prog-nose schon Finanzchef war.“ Auch die Société Générale gibt sich wohlwollend:„innerhalb des Vorstands war er wahrscheinlich der beste Kandidat für die rolle. er ist anerkannt für seine erfolge bei Portfoliobereinigung und dem Sparprogramm“.Die Analysten der Deutschen Bank stufen die Aktien von Siemens sogar auf „Kaufen“ hoch. Das Kursziel wurde von 75,00 euro auf 95,00 euro erhöht. Die Deutsche Bank sieht den Wechsel des Vorstandsvorsitzenden als einen guten Schritt: Für Siemens sei es an der Zeit, offene Baustellen zu schließen. Der Konzern ist nach einschätzung der Analysten noch immer zu wachstumso-rientiert und breit aufgestellt, auch wenn er in den letzten zehn Jahren fokussierter und profitabler geworden sei. Von dem neuen Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser erwarten die experten der Deutschen Bank eine stärkere Fokussierung auf das Wesentliche. eine wichtige Aufgabe sehen sie zudem in einer Verringerung der Störanfälligkeit des Konzerns. Aufgrund der vielen negativmel-dungen der letzten monate sei das Kursrisiko derzeit gering. ein höheres Kursziel sei möglich, falls Siemens noch profitabler wird

Stand: 02.08.2013

einst voraus, nun hinterher: Siemens im Vergleich mit dem DAX in % seit 2010

Siemens im Sturm

Unternehmen der Woche

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Unternehmen der Woche

oder wertsteigernde Anpassungen des Port-folios vorgenommen werden.

Skeptische ZwischentöneDoch es mischen sich auch spektische töne in die Gemengelage. Kaeser sei für alle bisher ge-troffenen entscheidungen mitverantwortlich. ihm fehle Charisma und strategische Durch-setzungskraft. er sei ein guter Zahlenmann, aber kein echter Kapitän. Außerdem habe Kaeser gleich am mittwoch zu seinem Amts-antritt erklärt, es gehe ihm vor allem um die Beruhigung des von immer neuen Sparrunden verschreckten Konzerns. renditen und neue umbauprogramme hätten keine Priorität.Das klingt nicht gut für Aktionäre, zumal die ratingagentur Fitch Siemens in ihrer Boni-tätsbewertung herabgestuft hat. Die experten benoten den Konzern künftig mit „A“ statt wie bisher mit „A+“, wie sie am Freitag mit-teilten. Fitch äußerte sich unzufrieden mit der renditeentwicklung und dem Fortgang des Sparprogramms der münchner. Kaeser steht damit schon in seiner ersten Arbeitswoche ge-hörig unter Druck.Der Kapitalmarkt hält reichlich wenig von der der Forderung der Arbeitnehmervertreter, dass bei Siemens künftig der „mensch vor marge“ gehen müsse. Kaeser wird aus Sicht der Börse vielmehr die verwöhnten Siemensianer zu ei-nem durchgreifenden und nachhaltig profita-blen Konzernumbau treiben müssen. Siemens

muss schneller, fokussierter, f lexibler und zuverlässiger werden, um den rückstand bei Profitabilität und Wachstum im Vergleich zur Konkurrenz aufzuholen. Wichtige Konkur-renten wie General electric wuchsen zuletzt oft schneller, auch weil sie akquisitionsfreu-diger waren. organisch sind kurzfristig bei Siemens keine Wachstumssprünge zu erwar-ten: Der Auftragseingang, indikator für die umsätze von morgen, sank im vergangenen Geschäftsjahr sogar um 13 Prozent auf knapp 77 milliarden euro.Kurzum: Kaeser hat in dieser Woche Vor-schusslorbeeren von den märkten bekommen. er wird aber keine Flitterwochen haben und braucht ein paar schnelle Siege, um investoren wirklich zu überzeugen. Der Sektor energie-technik – einst der Stolz des Konzerns – wird ihm den meisten Kummer bereiten. Siemens verpatzte den rechtzeitigen Anschluss von Windparks in der nordsee und musste eine halbe milliarde euro Strafe zahlen. Zudem drückt verstärkt asiatische Konkurrenz auf den markt für transformatoren. Siemens re-agierte auf den wachsenden Preisdruck mit dem Abbau tausender Stellen.

Viele Baustellen bleibenDer Ausflug in die Solarenergie-technik er-wies sich für die münchner sogar als richtig teurer Flop. mit dem Kauf der israelischen Solel für 418 millionen Dollar und dem

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erwerb von Anteilen an der italienischen Archimede wollte Siemens bei der solarther-mischen Stromerzeugung mitmischen. Der markt etablierte sich nie, Solel machte mehr Verlust als umsatz. Beide Abenteuer hat man inzwischen beendet.ein ähnliches Schicksal wie die Sortieran-lagen-Sparte trifft auch die Wasseraufberei-tungstechnik. Als Ausrüster von Wasserwer-ken setzt Siemens zwar rund eine milliarde euro um, unter dem Strich bleibt allerdings nur ein einstelliger millionenbetrag hängen. Die einheit soll verkauft werden.

insgesamt ist die Löscher-Strategie, aus Siemens einen Öko-Konzern mit vorwie-gend grünem Geschäft zu schmieden, nicht wirklich überzeugend aufgegangen. Prächtig läuft das medizingeschäft, die Öko-Deals aber schwächeln immer wieder. Siemens sieht sich zwar als Weltmarktführer bei umwelt-technologien, und seit dem Geschäftsjahr 2007 ist der umsatz des umweltportfolios im Schnitt um 14 Prozent pro Jahr auf zuletzt gut 33,2 milliarden euro gestiegen. Das sind 42 Prozent des Konzernumsatzes. Doch es häufen sich genau dort auch die grünen Pro-bleme, von schlechten Windrädern bis zum katastrophalen Solargeschäft. Probleme mit Groß projekten gelten mittlerweile sogar als typische Siemens-Krankheit, wo die marke einst doch für deutsche ingenieurskunst

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Unternehmen der Woche

und Qualität stand. Die Probleme bei der Anbindung der offshore-Windparks an das Stromnetz sind besonders ärgerlich und belasten den Konzern bislang mit 570 millionen euro. Die Verzögerungen im fin-nischen Atomkraftwerk olkiluoto kosten ebenfalls viel Geld. und die verspätete Auslieferung der neuen iCe-Generation könnte für Siemens bis zu 100 millionen euro teuer werden.obendrein ist auch die Bilanzstruktur längst nicht mehr so stark wie einst. Die Finanzschulden sind zum ende des Geschäftsjahres 2011/12 im Vorjahresvergleich weiter gestiegen. So lag die nettoverschuldung zum 30. September 2012 bei 9,3 milliarden euro, 4,3 milliarden über dem Vorjahr. im Verhältnis zum eigenkapital macht diese nun etwa 30 Prozent aus. und nicht einmal aus dem Börsengang der osram-tochter hat der Konzern groß Kapital schlagen können. Siemens verschenkt die große mehrheit seiner Leuchtmittel-tochter an die eigenen Aktionäre. Gut 80 Prozent sollen die eigentümer behalten, der rest bleibt bei der mutter und deren Pensionsfonds. Siemens will in das Lampengeschäft nicht mehr investieren, osram steckt immer noch in der Sanierung.

Bankanalysten bleiben vorsichtigAuch aus diesen Gründen hat die uS-Bank JPmorgan die einstufung von Siemens auf „neutral“ belassen. Die hohen markterwartungen an den neuen unternehmenschef Joe Kaeser beinhalteten ein kurzfristiges Aufwertungspotenzial für die Aktie, schreibt das institut. Damit sie ein langfristig attraktives investment werde, müsse sie aber noch günstiger werden oder der elektrokonzern eine nachhaltig bessere Geschäftsent-wicklung zeigen.Die uS-Bank Citigroup hält die Siemens-Aktie trotzdem für einen Kauf. unter Joe Kaeser könnte der Konzern die umstrukturierung sei-nes Portfolios beschleunigen, da diesem die reine Größe des Konzerns weniger wichtig sein dürfte als einigen seiner Vorgänger. Kaeser dürfte sich zudem nach dem rückgang in den vergangenen Jahren auf die Bruttomargen konzentrieren. Weiteres Aufwärtspotenzial ergebe sich zudem aus einer besseren wirtschaftlichen entwicklung in europa, wo der Konzern 45 Prozent seiner umsätze erziele.Auch die nordLB hat das Kursziel für Siemens nach dem Führungs-wechsel von 76 auf 85 euro angehoben, die einstufung aber auf "Hal-ten" belassen. mit dem nun vollzogenen Führungswechsel ist nach den unruhen der vergangenen tage ein erster wichtiger Schritt zur Beruhi-gung getan. Der Ausnahmezustand sei beendet. trotz der derzeit eher schwachen Zahlen sei der Konzern bilanziell und substantiell stark.Die ambivalente Situation zeigt auch das aktuelle Quartalsergebnis. einerseits hat Siemens im vergangenen Quartal weniger umsatz und operativen Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum. Andererseits legten die Aufträge von April bis Juni kräftig zu. Gerade das Zugge-schäft sorgte mit einem drei milliarden euro schweren Auftrag aus england allerdings dafür, dass der Auftragseingang des Konzerns um ein Fünftel auf 21,1 milliarden euro kletterte.unter dem Strich verbuchte Siemens ein Gewinnplus von 43 Prozent auf 1,1 milliarden euro - allerdings waren dafür die erträge aus den

Verkäufen der tochterunternehmen nokia Siemens networks (nSn) und osram verantwortlich. Siemens zufolge schrumpfte der umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf knapp 19,3 milliarden euro. Der operative Gewinn sank um 13 Prozent auf eine milliarde euro. Das umbauprogramm kostete in der Zeit zwischen April und ende Juni 436 millionen euro. Zudem muss Siemens 91 millionen euro für die Probleme bei rotorblättern seiner Windkraft-anlagen als Belastung verbuchen. im Gesamtjahr will Siemens weiter-hin einen Gewinn von vier milliarden euro erwirtschaften.

Fazit: Der Konzern ist immer noch ertragsstark und solide. er hat allerdings margen und Amrktanteile verloren und einige Baustellen, über die nun ein Vorstandsvorsitzender gestolpert ist. Die Aktie könnte sich bei einer anziehenden Konjunktur in europa und gezielten Sanierungs- oder Portfolio-entscheidungen des neuen Chefs neu beleben. Joe Kaeser weiß, was investoren wollen. Jetzt ist es an ihm, zu liefern.

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rYAnAir

Fluggesellschaft lässt beim Gewinn die Flügel hängenDer irische Billigflieger meldete die Zah-len zum ersten Quartal des Geschäftsjahres. Von April bis Juni konnte der Konzern einen Überschuss von 78 mio. euro erzielen. Das unternehmen musste damit einen Gewinn-rückgang von 21 % gegenüber dem Vorjah-resquartal verbuchen.Konzern-Chef michael o´Leary sah trotzdem keinen Anlass, die Jahresprognose mit der erwarteten Gewinn-steigerung zu kippen. im Gesamtgeschäfts-jahr 2014, das im märz des kommenden Jahres zu ende geht, erwartet o´Leary einen Gewinnanstieg auf 570 bis 600 mio. euro. im vergangenen Geschäftsjahr lag der Ge-winn bei 569 mio. euro. immerhin stieg im letzten Quartal aufgrund zunehmender Passa-gierzahlen der umsatz auf mehr als 1,3 mrd. euro. Gründe für die aktuell schwache Ge-winnentwicklung waren hohe treibstoff-kosten, die um 6 % Prozent auf 577 mio. euro gestiegen sind, und saisonale Faktoren. Öl und Kerosin sind der größte Kostenblock im un-ternehmen. Knapp die Hälfte der operativen Kosten muss ryanair (WKn: A0mJ5t) dafür ausgeben.immerhin waren Passagierebereit, mehr Geld für Zusatzleistungen wie Sitzplatz-reservierung und bevorzugtes einsteigen aus-zugeben, was dem unter nehmen mehr Geld in die Kassen spülte.

NewsNews

unternehmenstermineDatum Uhrzeit Name Ereignis

05.08.2013 - tyson Foods inc. 9-Monatsbericht 2012/13

07.08.2013 - LeM holding SA ergebnisbericht Q1 2013/14

07.08.2013 - Schuler AG 9-Monatsbericht 2012/13

07.08.2013 - voestalpine AG ergebnisbericht Q1 2013/14

08.08.2013 - Analytik Jena AG 9-Monatsbericht 2012/13

09.08.2013 - Rofin-Sinar technologies 9-Monatsbericht 2012/13

09.08.2013 - Schlumberger AG ergebnisbericht Q1 2013/14

09.08.2013 - triplan AG 9-Monatsbericht 2012/13

DeutSCHe BAnK

Altlasten frustrieren die AktionäreDie Zahlen der Deutschen Bank (WKn: 514000) für das zweite Quartal 2013 wurden vom markt überwiegend mit enttäuschung aufgenommen. Das ergebnis vor Steuern ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18 % auf 792 mio. euro gefallen. nach Steuern betrug der Gewinn 335 mio. euro. im Vor-jahresquartal betrug er noch 666 mio. euro. marktteilnehmer hatten vor dem Hinter-grund guter ergebnisse uS-amerikanischer Banken größere erwartungen. Das unter-nehmen hatte zusätzliche 630 mio. euro für rechtliche risiken zurückgestellt. Bereits 2012 erfolgte eine rückstellung von 2,4 mrd. euro für juristischeBaustellen. Die Deutsche Bank muss sich u.a. wegen riskanter Hypotheken-anleihen in den uSA verantworten. Stefan Krause, Finanzvorstand der Deutschen Bank, gab zudem bekannt, dass die Bank ihre Bilanzsumme um bis zu 250 mrd. euro verringern will. Damit soll höheren Anforderungen der Finanzaufsichtsbehörden bezüglich ausreichender Kapitalausstattung Genüge getan werden. Vom Privatkunden-geschäft, zu dem auch die Postbank gehört, kam unterstützung. in dieser Geschäfts-sparte legte der Vorsteuergewinn um 38 % auf 507 mio. euro zu.

iVG

Pleitegeier über dem immobilienkonzernFür das immobilienunternehmen iVG (WKn: 620570) wird eine insolvenz immer wahr-scheinlicher. Gespräche mit den Gläubigern über einen teilweisen Schuldenerlass verlie-fen zunächst ergebnislos. Bis 30. Juli sollten die Gläubiger Vorschiäge zur Aufteilung der Schulden machen. Grundsätzlich war geplant, dass sie auf einen teil ihrer Forderungen ver-zichten und dafür Aktien des unternehmens erhalten. einer der Geldgeber, der eine ei-nigung verhindert hat, war der new Yorker Hedgefonds Aurelius. eine Hauptversamm-lung der iVG im September hätte dann über das Konzept abstimmen sollen. iVG-Chef Wolfgang Schäfer strebt ein Schutzschirmver-fahren an, dass es dem Konzern ermöglicht, den Geschäftsbetrieb drei monate weiterzuführen. Das unternehmen wäre in dieser Zeit vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt. iVG drückt eine Schuldenlast von mehr als 4 mrd. euro. Das managementhatte sich mit Großprojekten wie „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen übernommen, die überwiegend mit geliehe-nem Geld finanziert wurden und hinter den wirtschaftlichen erwartungen zurückgeblieben sind. Die Aktie der iVG notiert mittlerweile nur noch im Cent-Bereich, in guten Zeiten kos-teten die Anteilsscheine knapp 35 euro.

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Page 14: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

NewsNews

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WALLenBorn ADriA WinD

Zeichnungsfrist für ihre Anleihe verlängertDie Wallenborn Adria Wind GmbH, mittelbare eigentümerin und Betreibergesellschaft des größten Windparks im eu-mitgliedsstaat Kroatien, verlängert die Zeichnungsfrist für ihre 7-%-Anleihe (WKn A1r1C5, iSin De000A1r1C57) bis zum 14. August 2013, 14:00 uhr. Die Wallenborn Adria Wind GmbH kommt damit auch dem Anliegen einiger institutioneller investoren nach, für die die ursprünglich 12-tägige Zeichnungsfrist aufgrund der teilweise komplexen internen entscheidungsstrukturen während der urlaubssaison offenbar einen engpass darstellte. Die Scope ratings GmbH stuft die Anleihe im rahmen eines Anleiheratings (Asset Based Bond rating) mit BBB+ im Bereich "investment Grade" und einem stabilen Ausblick ein. Die erstnotiz im Segment m:access der Börse münchen erfolgt nun voraussichtlich am 16. August 2013.

trADeSiGnAL

update für das online terminalDas tradesignal online terminal, entwickelt von der gleichnamigen Bremer Firma, bekommt mit dem neuesten update, der Version 7, zahlreiche neue individuelle einstellungsmöglichkeiten. Die Übersichtlichkeit wurde gesteigert, die intuitive Bedienbarkeit verbessert, die entwicklung von Handelsstrategien erleichtert. Bei tradesignal online terminal werden zudem die Fibonacci-Linien dazu verwendet, Kursbewegungen zu analysieren. Widerstände können mit dem neuen „Fibonacci extension tool“ noch flexibler und besser ermittelt werden. Für eine komfortable Hand-habung der Zeichentools sorgt ab jetzt eine neue mini-toolbar. mit diesem Feature können alle Zeichenwerkzeuge direkt im Chart geöffnet werden. mit dem neuen „equilla Debugger“ können Handelssysteme und indikatoren in real-time überwacht und transaktionen gestoppt werden. Dadurch wird die entwicklung einer Strategie sehr flexibel und leicht kontrollierbar. Sebastian Schenck, Head of Sales und marketing bei der tradesignal GmbH: „Dieses Feature ist ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit von tradesignal mit seinen Anwendern. Auf das ergebnis sind wir sehr stolz und wir sind uns sicher, der equilla Debugger wird viele Strategieentwickler und trader glücklich machen.“

FmC/FreSeniuS

operativ weniger verdientDas uS-Geschäft belastet den Bad Homburger Dialyse-Dienstleister Fresenius medical Care – kurz FmC (WKn: 578580): im zweiten Quartal schrumpfte der Überschuss von 325,3 auf 297,6 mio. uS-Dollar. Vor Steuern (eBt) fiel der Gewinn von 497,5 auf 441,2 mio. uS-Dollar, vor Zinsen und Steuern (eBit) von 588,8 auf 544,2 mio. uS-Dollar. Der umsatz legte dagegen von 3,43 auf 3,61 mrd. uS-Dollar zu. Prozentual stärker als der umsatz kletterten die umsatzkosten – von 2,31 auf 2,54 mrd. uS-Dollar. 2013 will FmC weiterhin mehr als 14,6 mrd. uS-Dollar umsetzen. Der Gewinn soll an-gesichts der Kürzungen im uS-Gesundheitswesen 1,10 bis 1,15 mrd. uS-Dollar erreichen. Gesundheitskonzern Fresenius (WKn: 578560) – Großaktionär von Fresenius medical Care – steigerte den Quartalsgewinn nur dank einer niedrigeren Steuerlast von 407 auf 419 mio. euro. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn legte von 234 auf 258 mio. euro zu. Das eBt sank von 588 auf 582 mio. euro, das eBit von 772 auf 732 mio. euro. Der umsatz zog von 4,82 auf 5,10 mrd. euro an. im Gesamtjahr soll der auf die Aktionäre entfallende Gewinn währungsbereinigt statt um 7 % bis 12 % nun um 11 % bis 14 % zulegen. nach wie vor prognostizieren die Bad Homburger ein währungsbereinigtes umsatzplus von 7 % bis 10 %.

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NewsNews

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LinKeDin

erwartungen übertroffenumsatz teuer erkauft: Das kalifornische Karrierenetzwerk Linkedin (WKn: A1H82D), Blaupause des deutschen Wettbewerbers Xing, erhöhte den Gewinn im zweiten Quartal nur dank einer niedrigeren Steuerbelastung von 2,81 auf 3,73 mio. uS-Dollar. infolge einer ge-stiegenen Aktienzahl verharrte der Gewinn je Aktie bei 0,03 uS-Dollar. Vor Sonderposten legte der Gewinn je Aktie von 0,16 auf 0,38 uS-Dollar zu – Analysten hatten nur mit 0,31 uS- Dollar gerechnet. Der Vorsteuergewinn sank von 12,83 auf 7,84 mio. uS-Dollar, der operative Gewinn von 13,50 auf 8,10 mio. uS-Dollar. im Vergleich zur Vorjahresperiode zog der um-satz von 228,21 auf 363,66 mio. uS-Dollar an. Prognose: 354 mio. uS-Dollar. 224,3 mio. uS-Dollar entfielen auf den Heimatmarkt, gegenüber 147,3 mio. uS-Dollar im zweiten Quartal 2012. Gleichzeitig erhöhten sich die Kosten von 214,71 auf 355,57 mio. uS-Dollar. Die Zahl der mitglieder stieg um 37% auf 238 mio.. Zum Vergleich: Xing hat weltweit rund 13 mio. mitglieder. im laufenden Quartal will Linkedin 367 bis 373 mio. uS-Dollar um-setzen. Die Durchschnittsprognose der Wall Street liegt bisher bei 384 mio. uS-Dollar. Für das Gesamtjahr stellt das management 1,455 bis 1,475 mrd. uS-Dollar umsatz in Aussicht.

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Kostenanstieg drückt GewinnDem medizin- und Sicherheitstech-niker Drägerwerk (WKn: 555063) machen steigende Kosten zu schaffen: im zweiten Quartal sank der Gewinn von 27,7 auf 23,0 mio. euro. Der Vor-steuergewinn (eBt) schrumpfte von 39,7 auf 33,3 mio. euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (eBit) von 47,0 auf 39,4 mio. euro. im Vergleich zur Vorjahresperiode kletterte der um-satz von 543,4 auf 566,8 mio. euro. Gleichzeitig erhöhten sich die Herstel-lungskosten von 270,4 auf 290,6 mio. euro. Die operativen Kosten stiegen von 227,5 auf 235,3 mio. euro – un-ter anderem zogen die marketing- und Vertriebskosten von 147,9 auf 153,2 mio. euro an, die Ausgaben für For-schung und entwicklung von 47,6 auf 51,6 mio. euro. Die Verwaltungskos-ten schrumpften dagegen von 33,6 auf 28,9 mio. euro. im Geschäftsbereich medizintechnik brach das eBit von 32,2 auf 25,6 mio. euro ein, der um-satz legte von 348,0 auf 363,4 mio. euro zu. Das mit Sicherheitstechnik erzielte eBit sank von 24,8 auf 21,8 mio. euro. Der umsatz zog von 202,9 auf 211,3 mio. euro an. im Gesamt-jahr wollen die Lübecker den umsatz nach wie vor um 2 % bis 4 % erhöhen. Die eBit-marge soll weiterhin 8 % bis 10 % (2012: 9,7 %) erreichen. im zwei-ten Quartal schrumpfte die marge von 8,6 % auf 7,0 %, im ersten Halbjahr von 8,7 % auf 7,2 %.

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bÖRSE am Sonntag · 31/1 315

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Mit Wandelanleihen können Anleger chancen am Aktienmarkt nutzen ohne auf festverzinsliche erträge verzichten zu müssen.Mit dem F&c Global convertibles profitieren investoren gut diversifiziert von dieser Bond-Variante.

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Fonds der Woche

(23,74 %), gefolgt von Frankreich (15,66 %) und Deutschland (12,84 %). Das Anlageuni-versum, aus dem das Fondsmanagement die einzeltitel auswählt, besteht aus etwa 2.200 Wandelanleihen. eijking verfolgt einen long-only-Ansatz, das heißt sie setzt nicht auf fallende Kurse. Auf gehebelte Anlagestrate-gien, die das risiko erhöhen würden, ver-zichtet eijking ebenfalls.

PortfolioDer Fonds blickt auf eine über zehnjäh-rige Historie zurück. Das Fondsportfolio ist mit etwa 175 Positionen stark diversifi-ziert. Dabei werden Papiere mit möglichst großem Kurspotenzial und einem mög-lichst geringen risiko ausgesucht. Zu den am stärksten gewichteten Wandelanleihen gehören gegenwärtig Convertibles von Sie-mens Financieringsmat, der Deutschen Post und dem französischen immobilien-konzern unibail-rodamco. „Wir haben das Portfolio sehr konservativ positioniert und unser engagement in Wandelanleihen von Danaher, WPP und Seadrill verringert, die tief im Geld waren.Gekauft haben wir eine Qualitätsanleihe von Siemens mit einem ho-hen Floor und gutem ertragspotenzial. Au-ßerdem haben wir die erst kürzlich emittier-ten Wandelanleihen von Priceline und dem uS-Wohnimmobilienentwickler ryland neu aufgenommen – und zwar deutlich unter ih-rem emissionspreis.“, so Anja eijking. Das

F&C Global Convertible Bond A iSin: LU0157052563

Fondsvolumen: 994,9 Mio. euro

Fondswährung: euro

Auflegungsdatum 03.03.2003

Gesamtkostenquote: 1,34%

F&C Global Convertibles – Gewinne mit Wandelanleihen

Fondsvolumen liegt mittlerweile nahe an der milliarden-euro-Grenze.

Blick in die VergangenheitSeit Auflegung im märz 2003 verbuchte der Fonds eine Wertentwicklung von 76,09 Prozent. Der maximale Kursverlust auf Sicht von 3 Jahren liegt bei knapp -14%. ohne eine gewisse risikobereitschaft sind allerdings diese erträge nicht möglich. So musste der Fonds 2008 beispielsweise ei-nen deutlichen Verlust von über 21 % ver-buchen. Allerdings ist dieses starke minus einer speziellen Sondersituation geschuldet. Zu dieser Zeit gab es spezielle Wandelan-leihen-Arbitragefonds, deren Fondsmanager geliehenes Geldzurückführen mussten und so zum Verkauf ihrer Bestände gezwungen waren, was die Preise einbrechen ließ.

Fazitmit dem F&C Global Convertibles kön-nen Anleger von den Chancen der glo-balen Wandelanleihenmärkte prof itie-ren. Der vergleichsweise lange und gute track recordspricht für die erfahrung des managementteams. Daraus sollten auch in turbulenteren marktphasen auf längere Sicht attraktive renditen erwachsen, die für in-vestoren eine Alternative zum momentanen tiefen Zinstal bieten.

AnsatzFondsmanagerin Anja eijking, Head of Convertible Bonds bei F&C, kann über eine fast zehnjährige erfahrung bei Wandelan-leihen zurückblicken. in dieser speziellen Anleihekategorie sind die Vorteile von Ak-tien wie z. B. Partizipation an Aktienkurs-steigerungen mit den Vorteilen von Anlei-hen wie etwa einem Zinskupon kombiniert. Wandelanleihen bieten daher auch Schutz vor Aktien-einbrüchen. im Schnitt partizi-pieren die Wandelanleihen zu zwei Dritteln an steigenden Aktienmärkten, verlieren bei einem einbruch aber nur ein Drittel. inves-toren haben das recht, Wandelanleihen in Aktien zu tauschen. Für das Portfolioinves-tiert eijkingweltweit in Convertible Bonds. Dabei wird zur risikostreuung hinsichtlich der einzeltitel als auch der Branchen diversi-fiziert. Das gesamte Volumen an Wandelan-leihen liegt weltweit bei circa 500 mrd. uS-Dollar, wobei der uS-amerikanische markt etwa 40 % ausmacht. Daher ist es nicht ver-wunderlich, dass unter den Ländern auch im Fonds die uSA am stärksten vertreten sind

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iSHAreS

neue renten-etFsAus dem Hause iShares kommen zwei neute renten-etFs mit Wäh-rungsabsicherung, die an der Deutschen Börse gehandelt werden können. es handelt sich um den iShares Global Corporate Bond eur Hedged uCitS etF (iSin: De000A1W2KG9)und den iShares J.P. morgan $ em Bond eur Hedged uCitS etF (iSin: De000A1W0Pn8). Die Gesamtkostenquote beträgt 0,25% bzw 0,50%. Der erstgenannte Fonds enthält unternehmensanleihen sehr guter und guter Schuldnerqualität in unterschiedlichen Währungen aus knapp 50 Staaten weltweit. Über

das zweite Produkt investieren Anleger in Staatsanleihen aus emerging markets, die auf uS-Dollar lauten. Dieser etF bildet Anleihen unter-schiedlicher Schuldnerqualitäten ab. Auch hier wird das Wechselkurs-risiko für die investoren durch ein monatliches terminmarktgeschäft abgesichert. "Aufgrund der niedrigen Zinsen wollen europäische inves-toren, die nach regelmäßigen einkünften suchen, vermehrt Chancen am internationalen Anleihemarkt wahrnehmen", so michael Grüner, Leiter Vertrieb für Deutschland, Österreich und osteuropabei iShares.

CArmiGnAC GeStion

ende des billigen GeldesDie experten des französischen investmenthauses Carmignac Gestion gehen von einer Zunahme der Volatilität an den Finanz-märkten aus. Die ursache sehen sie in einem Zurückfahren der lo-ckeren Geldpolitik der uS-amerikanischen notenbank: „Das ende der Politik des Aufkaufs von Vermögenswerten durch die Fed wird zu einem Schock führen, der die Zinsen der zehnjährigen uS- amerikanischen Staatsanleihen mühelos auf die 3 % zutrei-ben wird“, so die Carmignac-Strategen. trotzdem geht die in-vestmentgesellschaft davon aus, dass die Fedweiter darauf achten wird, den Vermögenseffekt, der sich aus der Verbesserung des uS-immobilienmarktes und der steigenden Aktienmärkte ergibt, nicht

zu sehr zu schwächen. in den kommenden monaten würde die eZB in europa noch die rolle eines konjunkturpolitischen motors übernehmen müssen. Carmignac sieht eine Verschiebung der wirt-schaftlichen Kräfte in europa: „in europa wirkt sich die Verlang-samung des Welthandels und die Abwertung des Yen bremsend auf die relativ starke exportposition Deutschlands aus.Demgegenüber beginnen die von den südeuropäischen Ländern in den Bereichen exportleistungen und Arbeitsmarkt unternommenen Anstrengun-gen ihre Früchte zu tragen“.Carmignac traut Japan ein Comeback aufgrund immer zahlreicher werdender positiver Anzeichen auf der internationalen Wirtschaftsbühne zu.

tHreADneeDLe

Aktien bevorzugtDie Fondsgesellschaft Threadneedle, die ca. 97,4 mrd. euro Kunden-gelder verwaltet, sieht keinen Bedarf, ihre Anlagepolitik hinsichtlich einer sich abzeichnenden Veränderung der Geldpolitik in den uSA zu ändern. „reduzierung ist keine Straffung“, kommentiert mark Burgess, Chief investment officer des Hauses, entsprechende Äu-ßerungen des uS-amerikanischen notenbankchefs Ben Bernanke. nach Ansicht von Burgess wird das Wachstum im kommenden Jahr enttäuschend ausfallen. Dabei läge es in den uSA höher als in Groß-britannien und dem restlichen europa. Japan würde wirtschaftlich nur mäßig wachsen. Hinsichtlich der prognostizierten Zuwachsraten in China sei raum für enttäuschungen. trotz der wirtschaftlichen

Schwäche sieht Burgess die Aktien-Dividendenrenditen bei durch-schnittlich 3 bis 4 %. „Wir ziehen Aktien den Anleihen vor. inner-halb des Aktienbereichs bevorzugen wir Großbritannien, Asien und die emerging markets gegenüber europa und den uSA. im Anlei-hensegment bevorzugen wir emerging-market-Anleihen und hochver-zinsliche Papiere gegenüber Staatsanleihen“, so der Cio. Laut Burgess werde die Fed zunächst von einer ultralockeren zu einer lockeren Geldpolitik zurückkehren. Der markt erwarte erst 2015 eine Zinsan-hebung in den uSA. Die Prognosen gingen wenige monate vor den Bernanke-Äußerungen noch von 2016 aus. Positiv sieht Burgess die – zumindest teilweise – rekapitalisierung der britischen Banken.

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„Bangladesh memorandum“ unterzeichnetDie katastrophalen Arbeitsbedingungen in der textilindustrie von Bangladesch haben internationale investoren auf den Plan ge-rufen. Am 24. April war in der nähe der Hauptstadt Dhaka ein Fabrikdach einge-stürzt. mehr als 1100 menschen starben. Bangladesch steht dabei stellvertretend für viele Länder der Dritten Welt. Als eine der ersten Gesellschaften hat die erste Asset management das „Bangladesh memoran-dum“ des interfaith Center on Corporate responsibility (frei übersetzt: „interkonfes-sionelles Zentrum für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln“) unterzeichnet. Die in den uSA beheimatete, von knapp 300 religiösen oder religionsnahen inves-toren getragene institution kritisiert scharf die Zustände in der textilindustrie Bangla-deschs, aber auch deren Abnehmer aus den industrie nationen. Seit Start der initiative mitte mai dieses Jahres haben sich bereits 200 internationale organisationen mit

einem Kapitalvolumen von 3,1 Billionen uS-Dollar dieser initiative angeschlossen. Damit wird das Ziel verfolgt, den Brand-schutz und die Sicherheit in den textil-fabriken des Landes mit ihren vier mil-lionen Beschäftigten zu erhöhen. Fünf Jahre lang sind die Konzerne an die Ver-pflichtung gebunden, die unter anderem Kontrollen durch unabhängige Fachleute und für die mitarbeiter umfassende trai-ningsprogramme vorsieht sowie das recht, bei Verstößen gegen das Abkommen die Arbeit niederlegen zu dürfen. mehr als tau-send Zulieferbetriebe und Zwischenhändler und damit ein Großteil der textilindustrie in Bangladesch sind auf diese Weise einbe-zogen. „in der textilindustrie sehen wir die schlimmsten Verstöße gegen Arbeitsrecht und Arbeitssicherheit. Dagegen wollen wir nun als investoren vorgehen“, betont Wolfgang Pinner, Leiter nachhaltiges Fondsmanage-ment bei erste Asset management.

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bÖRSE am Sonntag · 31/1 318

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ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS

Krisen hin oder her – gegessen wird immer. natürlich wird in Ländern mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch am essen gespart. Allerdings steigt in den emerging Markets weiterhin die nachfrage nach qualitativ hochwerti-gen nahrungsmitteln. danone ist ein Unternehmen, das davon profitiert. investoren, die ein Bonus-Zertifikat auf die Aktie kaufen, können auch von einer Seitwärtsbewegung beim Aktienkurs profitieren.

Zertifikate-Idee

Danone-Capped-Bonus-Zertifikat –

Appetit auf mehr

Schmackhafter Bonuseinerseits haben Analysten aufgrund der gu-ten Zahlen die Kursziele erhöht. Andererseits gab es aber auch experten, die zwar die guten unternehmenszahlen zur Kenntnis nahmen, allerdings die Frage stellten, woher in Zukunft die positiven nachrichten für weitere Kurs-steigerungen kommen sollen. ein mögliches Szenario stagnierender Kurse kann gut mit ein-erZertifikatestruktur umgesetzt werden. Die Commerzbank hat ein Capped-Bonus-Zerti-fikat auf Danone mit Fälligkeit am 26. Juni 2014 im Angebot (iSin: De000CZ59C88). Solange die Danone-Aktie während der Lauf-zeit des Produkts nie die Schwelle von 48 euro berührt, erhalten die investoren zum Laufzei-tende den Bonus-Level in Höhe von 67 euro ausgezahlt. An höheren Kursgewinnen der Aktie nehmen die Zertifikate-investoren nicht mehr teil, im unterschied zu Aktionären müs-sen sie auch auf die Dividenden verzichten. Gegenüber dem aktuellen Aktienkurs von Danone (59,93 euro) müssen die Käufer des Zertifikates nur ein geringes Aufgeld zahlen (akt. Zertifikatekurs: 62,02 euro). Falls die Barriere an der Pariser Börse während der Laufzeit doch berührt wird, erhalten die Anle-ger bei Fälligkeit den Gegenwert der Danone-Aktie ausgezahlt. Aber auch hier gilt: die maxi-male Auszahlung ist auf 67 euro begrenzt.

Danone-Capped-Bonus-Zertifikat Zertifikattyp Emittent Basiswert Fälligkeit WKN

Bonus-Zertifikat commerzbank danone 26.06.2014 cZ59c8

Überzeugendes ergebnisDer französische nahrungskonzern hat die marktteilnehmer mit seinen ergebnissen für das zweite Quartal überzeugt. Der umsatz stieg um 6,7 Prozent auf 5,72 mrd. euro zugelegt. Das ergebnis lag deutlich über den Prognosen der Analysten. Posi-

tiv wurde auch zur Kenntnis genommen, dass die umsatzrückgänge im schwierigen europäischen markt, in dem das unter-nehmen mittlerweile eine Stabilisierung ausmacht, eingedämmt werden konnten. Positiv verlief das Geschäft vor allem in nord amerika und den emerging markets. in den uSA will Danone seinen umsatz

durch eine Kooperation mit Starbucks weiter ankurbeln. Gemein-sam mit der Kaffeehauskette sollen neue Joghurts entwickelt und zunächst in Starbucks-Filialen vertrieben werden. Danach soll der Vertrieb in Supermärkten weiter ausgebaut werden. Carl Short, Analyst bei S & P Capital, hat nach Bekanntgabe der Zahlen das Kurszielder Danone-Aktie von 65 auf 67 euro angehoben und seine Kaufempfehlung weiter beibehalten.

Umsatztreiber AsienDeutliche umsatzzuwächsefür Danonegab es in China bei der Baby-nahrungssparte. Der markt in dem asiatischen Land wird sehr stark von den Wettbewerbern Danone und nestlé bestimmt. in diesem Geschäfts-bereich stiegendie Verkäufeinsgesamt um 13,5 Prozent. Zu einem gro-ßen teil ist auch der 10 %ige-Zuwachs beim umsatz der Wassermarken wie Volvic oder evian dem asiatischen markt zu danken. Danone-Chef Franck riboud hält an den Prognosen für das Gesamtjahr fest und pro-gnostiziert einen Zuwachs der erlöse um mindestens fünf Prozent.

Ein mögliches Szenario stagnierender Kurse kann gut

mit einerZertifikatestruktur umgesetzt werden.

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rCB

Chance auf jährlich sieben ProzentVon der österreichischen rCB wurde ein express-Zertifikat auf den Leitindex der eurozone, den euro Stoxx 50, emittiert (iSin: At0000A10r18). Der Schlusskurs des index am 1. August bildet den Startwert (2.808,64 Punkte). Bei 60 % des Startwerts wird eine Barriere fixiert, diese liegt also bei 1.685,18 Punkten. Das Produkt ist mit einem nennwert von 1.000 euro versehen. Längstens läuft das Papier bis 02. August 2016. Beginnend im Jahr 2014 gibt es jährlich einen Beobachtungstag, an dem festgestellt wird, wie sich der Kurs des euro Stoxx 50 zum Startwert verhält. Liegt der indexkurs bereits am ersten Beobachtungstag, dem 31. Juli 2014, mindestens auf der Höhe

des Startwerts, wird das Produkt vorzeitig fällig und mit 7 % Zins zurückgezahlt. notiert der index darunter, verlängert sich die Lauf-zeit um ein Jahr. Die mögliche Auszahlung erhöht sich jedes Jahr um 7 Prozentpunkte. nach drei Jahren gelangen maximal 21 % auf den nominalwert zur Auszahlung. Liegt der index an keinem der Beobach-tungstage 2014 und 2015 mindestens in Höhe des Startniveaus, ist der letzte Beobachtungstag entscheidend, ob das Papier zum nominalwert inklusive 21 % Zinsen getilgt wird. Das ist der Fall, wenn der index über der Barriere notiert.Ansonsten müssen Anleger den prozentualen Verlust verbuchen, den der index seit dem Startniveau erlitten hat.

HVB

neue Crelino-AnleihenVon der HypoVereinsbank wurden neue CreditLinked notes emit-tiert. Diese Produkte werden vom emittenten mit dem Akronym „Crelino“ bezeichnet. Die CreditLinked notes sind eine bestimmte Form der Anleihe, bei der ein fester Zinssatz ausgezahlt wird, wenn während der Laufzeit kein Kreditereignis eintritt. Darunter fällt die insolvenz eines unternehmens, sowie die nichtzahlung bzw. die ver-spätete Zahlung von Verbindlichkeiten oder die restrukturierung der Schulden. Die Feststellung des eintritts eines Kreditereignisses wird

von der HVB und der iSDA (international Swaps and Derivatives Association), einer Handelsorganisation, vorgenommen. Das jüngste Produkt der Crelino-Serie bezieht sich auf die Kreditwürdigkeit der französischen Bank SociétéGénérale (iSin: De000HV5LVt7). Die Crelino-Anleihe wird am 20. Juli 2017 fällig und ist mit einem Zinskupon von 2,3 % ausgestattet. Anleger müssen nicht nur auf die Bonität des emittenten achten sondern auch auf die Bonität des unternehmens, auf den sich das Produkt bezieht.

GoLDmAn SACHS

Öl mit BonusBis zum 16. August kann noch ein neues Capped-Bonus-Zertifikat auf Wti-rohöl von Goldman Sachs (iSin: De000Gt57Pt0) zu einem nominalbetrag von 100 euro zuzüglich 0,50 euro Aufschlag gezeichnet werden. Finaler Bewertungstag ist der 18. August 2014. Basiswert des Produkts ist der jeweils nächstfällige an der new York mercantile exchange (nYmeX) gehandelte Light Sweet Crudeoil-Future. Das Produkt ist mit einer Quanto-Funktion ausgestattet, beinhaltet also eine Währungsabsicherung. Der Bonuslevel sowie die Kursobergrenze (Cap) werden am 16. August festgelegt. Der Basis-preis des Produktes ist der Kurs des entsprechenden Öl-Future-Kon-traktes an diesem Datum. 25 % unterhalb des Basispreises wird die Barriere des Zertifikats festgelegt.Diese dient der teilabsicherung des eingesetzten Kapitals. Wird diese Kursschwelle während der Lauf-zeit des Zertifikats nicht berührt, erhält der investor zum Laufzeit den Bonusbetrag, selbst wenn der Öl-Kurs sich nur seitlich bewegt bzw. leicht fällt. Ansonsten erhält der investor zum Laufzeitende den

Gegenwert des Öl-Futures. Allerdings ist die Auszahlung in jedem Fall auf die Kursobergrenze limitiert.

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Rohstoff der Woche

Weizen – Dezember-Future (CBot); tageschart

der Weizenpreis könnte auf dem aktuellen Kursniveau einen Boden bilden. Allerdings stehen die Zeichen momentan noch nicht auf grün, sondern nur auf gelb. Für eine endgültige trendwende ist die Überwindung der oberen Begrenzung des Abwärtstrendkanals nötig.

Seit Jahresbeginn kannten die Weizenpreise eigentlich nur eine richtung, nämlich die nach unten. möglicherweise gehen aktu-elle positive Fundamentaldaten mit einer charttechnischen Bodenbildung und einer anschließendenerholung Hand in Hand. Starke nachfrage nach Weizen kommt gegenwärtig aus China, das bislang den Weizenbedarf weitgehend alleine decken konnte. Das Agrarministerium der uSA hat die Prognose der chinesischen Weizen-importe drastisch von 3,2 mio. tonnen im Vorjahr auf 8,5 mio. tonnen im aktuellen Jahr nach oben geschraubt. ursache für den Bedarf, der China auf die vorderen Plätze der Weizenimporteure katapultiert, sind doppelt so hohe ernteausfälle als bislang angenommen wurden. Durch Wetterein-flüsse sind in China etwa 20 mio. tonnen Weizen unbrauchbar geworden. Das ent-spricht etwa 16 Prozent der gesamten Wei-zenernte des Landes. eine unbekannte ist allerdings die Frage, wie hoch die reserve-bestände in China sind, da die chinesische regierung hierzu keine Auskünfte erteilt. Auch in Brasilien wurden Weizenbestände durch Wettereinflüsse vernichtet.Der report des uS-Landwirtschaftsminis-teriums (uSDA) meldete im Juli deutlich

Derivate auf Weizen (Basiswerte JPmCCi Wheat und CBot Weizen (Wheat) 12/2013 Future) Typ WKN Basispreis Laufzeit Hebel

indexzertifikat Vt1FcJ - open end -

Klass. call-optionsschein SG2R3A 600 US-cent 22.11.2013 5,87

Klass. Put-optionsschein SG2R3M 700 US-cent 22.11.2013 12,02

Weizen: Sprießen Gewinne nach Bodenbildung?

niedrigere Weizen-Bestände als ursprünglich erwartet. Für 2013/14 wird ein Defizit im Weizenmarkt von zwei mio. tonnen prognosti-ziert. Bei den Lagerendbeständen wird ein rückgang auf 172 mio. tonnen erwartet. Das entspricht einem Fünf-Jahres-tief.Die genannten einflüsse könnten möglicherweise eine erholung beim Weizenpreis nach sich ziehen. ob damit eine richtige trend-wende einhergeht, muss abgewartet werden. Wenn die unterstüt-zung um 658 uS-Cent pro Scheffel hält (aktuell 671,25 uS-Cent) und nicht mehr unterschritten wird, besteht zunächst Aufwärtspo-tential bis in den Bereich von knapp 710, wo sich aktuell die obere Begrenzung des trendkanals befindet. Auf längere Sicht kann die erholung auch bis 760 uS-Cent pro Scheffel gehen.

Stand: 02.08.2013

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rohstoffe (Auswahl)

Markt Kurs % zur Vorwoche

Lebendrind – August-Future (Cme)

im Frühjahr 2013 kam es zu einer Boden-bildung bei ca. 118 uS-Cent. Danach folgte ein Kursanstieg bis 123 uS-Cent. Die ver-engten Bollinger-Bänder, die sich momen-tan wieder ausweiten, deuten einen Kursaus-bruch aus einer Handelsspanne an. Da eine Aufwärtsdynamik fehlt, wird wahrscheinlich der Boden bei 118 uS-Cent erneut getestet.

Platin – Spotpreis in uS-Dollar

nach dem heftigen einbruch bei der Fein-unze Platin von knapp 1.540 uS-Dollar im Juni bis auf unter 1.290 uS-Dollar, setzte eine erholung bis auf 1.460 uS-Dollar ein. Hier verlor die Aufwärtsdynamik an Kraft und der Preis bewegte sich seitwärts. Solange 1.410 uS-Dollar nicht unterschritten werden, ist ein test des Junihochs nicht unwahrscheinlich.

orangensaft – September-Future (iCe)

nach dem Ausverkauf des orangensaft-Futures ende Juni folgte eine Aufwärtsbewegung, die am 22.07. mit einem sogenannten Shootingen-dete. Dannkam es zu einer Seitwärtsbewegung, die sich immer noch am Fibonacci-retracement bei 143,16 uS-Cent abspielt. Gelingt dort eine Stabilisierung, sollte das mai-Hoch bei 154,50 uS-Cent getestet werden.

mais – September-Future (CBot)

mais befindet sich in einem stabilen Ab-wärtstrend. in den vergangenen tagen kam es zum Versuch einer Bodenbildung. ob sie gelingt, muss noch offen bleiben. eine techni-sche erholung bis zur fallenden trendgeraden (aktuell: 521 uS-Cent) ist wahrscheinlich. im Anschluss an diese erholung ist eher wieder von fallenden Kursen auszugehen.

rohstoffe im ÜberblickRohstoffanalysen

Rohöl Wti crude nYMeX ($/bbl) 106,84 +2,25%

erdgas nYMeX ($/MMBtU) 3,35 -6,01%

heizöl nYMeX ($c/gal) 306,95 +1,88%

Gold nYMeX ($/Unze) 1307,60 -1,96%

Silber Spot ($/Unze) 19,83 -1,05%

Palladium Spot ($/Unze) 729,75 +1,00%

Platin Spot ($/Unze) 1446,00 +1,55%

Aluminium Spot ($/t) 1770,00 +0,48%

Blei Spot ($/t) 2110,00 +3,31%

Kupfer Spot ($/t) 6989,50 +2,07%

nickel Spot ($/t) 13820,00 -0,07%

Zinn Spot ($/t) 20870,00 +8,05%

Zink Spot ($/t) 1828,00 +0,43%

Baumwolle ice ($c/lb) 85,020 -0,16%

Kaffee "c" ice ($c/lb) 118,20 -3,59%

Kakao ice ($/t) 2291,00 -1,72%

Mais cBot ($c/bu) 463,25 -2,53%

orangensaft gefr. ice ($c/lb) 143,00 -0,83%

Sojabohnen cBot ($c/bu) 1181,25 -12,52%

Weizen cBot ($c/bu) 660,50 +1,58%

Zucker no.11 ice ($c/lb) 16,74 +1,64%

Lebendrind cMe ($c/lb) 124,80 -0,93%

Mastrind cMe ($c/lb) 153,95 +0,72%

Schwein mag. cMe ($c/lb) 83,85 -1,18%

rohstoff-indizes (Auswahl)

Index Kurs % zur Vorwoche

nYSe Arca Gold BUGS index (hUi) 236,21 -7,64%

nYSe Arca oil & Gas index 1388,92 -1,08%

dJ AiG commodity index 125,68 -0,74%

Reuters-Jeffries cRB Futures-index 284,4 +0,10%

Rogers int. commodity index 3576,2 +0,12%

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Page 23: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

Kostbar, klangvoll & klug

www.kaufhaus-mediakultur.de

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Refugium der Woche

es gibt Städte des Geldes wie new York oder Frankfurt; es regieren Kapitale der macht wie Washington oder Brasilia; es locken metro-polen des Lebens wie Berlin und Paris - aber es gibt auch die Gegen-welten zu Geld, macht und trubel: orte der entrückung. Vence ist ein klassischer, berühmter, hier wohnt der Zauber der entschleuni-gung, der Schönheit, der innerlichkeit. Vence thront hoch oben auf einem Felsen, ist nur 12 Kilometer vom meer entfernt und liegt doch zwischen den Welten des mittelmeeres und der Alpen.Viele Künstler haben darum das Städtchen in der Provence zu ihrem Wohnsitz erkoren von Chagall bis matisse, vom Schauspieler Curd Jürgens bis zum Schriftsteller D.H. Lawrence. Sie alle suchten hier ihr Arkadien. Arkadiens Schönheit und Luxus findet man heute am be-quemsten im Château Saint-martin & Spa. eine Luxusresidenz, in der der private Hubschrauberlandeplatz die einzige, seltene Lärmquelle ist.

Das Hotel gehört zur “oetker Collection – masterpiece Hotels”, einem Spezialisten für arkadische entrücktheiten. Die Gruppe betreibt bewusst edle refugien an orten des Zaubers wie Baden-Baden, Berthélemy oder marrakesch. Das Haus in Vence ist ein Schloss mit 46 Junior-Suiten, privaten Villen und Zimmern voll

eleganten, französischen Charmes und Balkon oder terrasse mit Blick auf das mittelmeer.Königlich in Lage und Ausstattung sind die sechs Villen - von denen jede für sich mit 200 Quadratmetern Wohnfläche, einem bis drei Schlafzimmern, Salon und esszimmern und drei Bädern ein Schlösschen für sich darstellt. Sie befinden sich auf einem privaten Hügel oberhalb des Château Saint- martin und bieten von ihren terrassen eine atemberaubende Sicht auf die gesamte mittelmeer-küste und das hügelige Hinterland.

„DAS CHâteAu SAint-mArtin & SPA” in Vence

Wer hier residiert, der hat es nicht nur geschafft, der will auch in Sachen Genuss auf jene ebene, die jenseits der Demonstration von Luxus wahre Qualität genießen kann. Beim essen zum Beispiel in der mit zwei michelin-Sternen ausgezeichneten Küche des Gourmet- restaurants „Le Saint-martin“ mit seinem Postkarten-Blick über die malerischen Hügel und den ort Vence führt Yannick Franques regie, einer der besten und hochdekorierten Köche Frankreichs. Das restaurant „La rôtisserie“ mit seiner privaten terrasse mit Blick über das gesamte mittelmeer präsentiert sich mit einer lebendigen inter-aktiven Küche auch als Augenschmaus für die Gäste.Der spektakuläre Weinkeller wird von Chef Sommelier Géraud tournier geführt. Für einen leichten Lunch im Schatten von uralten oliven bäumen ist das Grill-restaurant "L'oliveraie" gedacht.Das viel besungene Aroma der Provence – hier verströmt es sich. Die wertvollen Holzvertäfelungen und zwei Wandteppiche aus den Gobelin- manufakturen des 18. Jahrhunderts tragen zur eleganz des Ambientes der Hotelbar wesentlich bei. nun ist das Château Saint-martin & Spa nicht nur Ziel von ausruhenden Genießern und Freunden provencalischen Luxus'. es bietet auch ein diskretes um-feld für vertrauliche Besprechungen und Konfernzen, ja sogar eine exklusivität, die eine reservierung des gesamten Hotels mit seinen räumlichkeiten erlaubt. in dem historischen Gemäuer ist modernste audiovisuelle technik eingebaut, die jede Aufsichtsratsitzung professionell ermöglicht. oder man heiratet in der hauseignenen, idyllischen Saint-martin Kapelle – schließlich war das Château ehemals eine Burg der tempel-ritter. egal ob Braut oder Konzernlenker, sie alle können durch die herrlichen Gärten mit ihren zahlreichen olivenbäumen schlendern. nicht weniger als 14 Hektar umfasst der Hotelpark und in seinem Herzen, umstanden von 300 olivenbäumen, finden sich die Beauty- und massageabteilung, das beheizte Freischwimmbad sowie zwei Sand-tennisplätze, ein Freiluftsportzentrum und ein Boule-Platz. Wer will da noch nach new York zurück?

Wo Arkadiens Schönheit und Luxus residieren: ein ort der entrückung zwischen Gipfel und Gischt

meHr inFoS unter: www.oetkercollection.com

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produkt der Woche

LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SpEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFELEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SpEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFELEbENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE

Sie erinnert ein wenig an die Villa aus dem aktuellen Gatsby Film - die Copper Beach Farm in Greenwich, Connecticut, vor den toren new Yorks. mit einem Listenpreis von 190 millionen uS-Dollar, das sind umgerechnet rund 145 millionen euro, ist sie das teuerste Pri-vathaus der uSA. und sie steht zum Verkauf.Die 1256 m² große Villa im Kolonial-Stil wurde 1896 erbaut und steht heute auf einem 20 Hektar großen Grundstück. eine 550 meter lange gepflasterte Auffahrt führt zu dem Haupteingang des Anwesens, das über zwöf große Schlafzimmer und neun Badezimmer verfügt. Jeder erdenkliche Luxus ist in dieser Villa eingebaut – vom Weinkeller über die holzgetäfelte Bibliothek bis zum Solarium. und draußen locken nicht nur ein gewaltiger Pool, sondern auch ein 1,6 Kilometer langer Privatstrand mit zwei eigenen inseln zum Badevergnügen. Die Copper Beach Farm umfasst obendrein einen Gras-tennisplatz, eine Apfelplan-tage, zwei Gewächshäuser und ein achteckiges Poolhaus, in dem sich auch Ankleideräume befinden. An den Pool ist ein eigenes Wellness-Center angeschlossen. Der Garten wird von einem Landschaftsgärtner aus dem Botanischen Garten new York gepflegt.

Draußen locken nicht nur ein gewaltiger Pool, sondern auch ein 1,6 Kilometer langer Privatstrand

noch gehört das Anwesen dem Holz-tycoon John rudey, der es 1982 zusammen mit seiner Frau Laurie gekauft hat. Der Kaufpreis betrug damals läppische 7,55 millionen uS- Dollar, umgerechnet 5,74 millionen euro. rudey will die Villa nun verkaufen, weil sie derzeit nur noch als Wochenendhaus genutzt wird, nachdem die Kinder groß sind und das Haus verlassen haben. Sollte sich ein Käufer für das Anwesen finden, der den gelisteten Preis be-zahlt, wäre dies der höchste erzielte Verkaufs-preis für eine Wohnimmobilie in den uSA. Aktuell liegt die rekordsumme bei 117,5 millionen euro – umgerechnet ca. 91 milli-onen euro. Dieser Preis wurde 2012 von dem Gründer des japanischen mobilfunkkonzerns SoftBank, masayoshi Son, für eine Wohnim-mobilie in Woodside (Kalifornien) bezahlt.

Amerikas teuerste Villa zu verkaufen

1,6 Kilometer langer Privatstrand und zwei inseln / traumgrundstück vor den toren new Yorks / 190 Millionen dollar Kaufpreis

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Page 26: Ausgabe 31/13 (Unternehmen der Woche: Siemens)

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