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Berichte 4 Apisticus verliehen 4 Honigobleute tagten 4 Winterverluste hoch ... In eigener Sache 4 D.I.B. auf Instagram 4 Neuer Hersteller für Gewährverschlüsse 4 Labor rüstet auf ... Ausgabe Mai 2/2020 Für junge Imker 4 Nationales Jungimker- treffen abgesagt 4 IMYB fällt aus ... Neuigkeiten 4 Imkerei in der Corona-Situation 4 Präsidium traf sich in Veitshöchheim ...

Ausgabe Mai 2/2020 - Deutscher Imkerbund...AKTUELL 1/2017, Seite 30f. vor.) Dies war ein interessanter Einstieg für den Tag. Die anschließende Sitzung umfasste folgende Schwerpunkte:

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Page 1: Ausgabe Mai 2/2020 - Deutscher Imkerbund...AKTUELL 1/2017, Seite 30f. vor.) Dies war ein interessanter Einstieg für den Tag. Die anschließende Sitzung umfasste folgende Schwerpunkte:

Berichte

4 Apisticus verliehen4 Honigobleute tagten4 Winterverluste hoch

...

In eigener Sache

4 D.I.B. auf Instagram4 Neuer Hersteller fürGewährverschlüsse

4 Labor rüstet auf...

Ausgabe Mai 2/2020

Für junge Imker

4 Nationales Jungimker-treffen abgesagt4 IMYB fällt aus

...

Neuigkeiten

4 Imkerei in derCorona-Situation

4 Präsidium traf sich inVeitshöchheim

...

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APIMONDIADEUTSCHER IMKERBUND E. V.

2D.I.B. Aktuell 2/2020

Titelseite: Trotz Corona-Krise - unsere Bienen fliegen fleißig und tragen Nektar und Pollen ein. (Foto: Agentur lernsite)

Seite

Aktuelle BerichteVillip: Honigobleute tagten 18Münster: Apisticus des Jahres verliehen 23Mayen: Winterverluste niedriger als erwartet 24Brüssel: Bestäuberkonferenz fordert mehr Einsatz 26Berlin: Ellmann bei DBV-Sitzung 27Aktuelle Entwicklungen Pflanzenschutz 28Aktuelle Entwicklungen PA 29AFB: Keinen Honig an Bienen verfüttern 29

Für Sie notiertBMEL startet Aktion Bienen füttern 2020 30Neues digitales Angebot zu Wildbienen 31Beekeepr-App für Imker und Gärtner 31Gemeinsame europäische Forschungsinitiativegestartet 32Gen-Bakterien sollen Honigbienen retten 32Bundesweiter Pflanzwettbewerb läuft 33

Literaturtipps 33

Termine 37

Beilage: Pflanzenlexikon bienenfreundlicher Pflanzen und

Flyer zur Verlosung Aktion „Bienen füttern“

Inhalt Seite

NeuigkeitenBienenhaltung in der aktuellen Situation 3Veitshöchheim: Präsidium tagte 4Termine Gremiensitzungen verschoben 8

In eigener SacheWir halten Kontakt! 9Wahlen in den Mitgliedsverbänden 9Nachruf 9D.I.B. auf Instagram 10Laborausstattung aufgerüstet 10An Bestellung des Werbemittelpaketes denken 10Neuer Hersteller für Gewährverschlüsse 11Die Frühjahrsernte ist da 11Broschüren neu aufgelegt 11Aktueller Stand Online-Mitglieder-Verwaltung 12

Für junge ImkerNationales Jungimkertreffen abgesagt 1211. IMYB verschoben 12Stationenlernen korrigiert 13Imker-Azubis gesucht 13Lesetipp 14

Aus den RegionenGute Initiativen aus den Regionen/Vereinen 16

Öffnungszeiten„Haus des Imkers“

Montag - Donnerstag8:00 - 12:00 Uhr

13:00 - 16:00 Uhr Freitag

8:00 - 12:00 Uhr

Wir freuen uns auf Sie!

Bitte beachten Sie unsereneuen E-Mail-Adressen

https://deutscherimkerbund.deRubrik Adressenübersicht!

Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.), Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.,Copyright: Deutscher Imkerbund e.V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009,

Internet: www.deutscherimkerbund.de, E-Mail: [email protected], [email protected] Bildrechte aller nicht untertitelten Fotos liegen beim Deutschen Imkerbund e. V.

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3D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Liebe Imkerinnen und Imker,

aufgrund der aktuellen, besonderen Situation zur Aus-breitung von COVID-19 wurden zum Schutz vor derweiteren, ungehinderten Ausbreitung des Virus in denvergangenen Wochen per Allgemeinverfügung eineVielzahl an Maßnahmen erlassen, die mittlerweile wie-der gelockert werden. Eine in Umlauf gebrachte „Fahr-genehmigung“ führte im März zu Irritationen bei vielenImkerinnen und Imkern. Den D.I.B. erreichten zahlrei-che Anfragen, wie man sich bei einschränkenden Maß-nahmen bei der Betreuung der Bienen verhalten soll.Wir stellten daraufhin umgehend klar, dass keine wieauch immer gearteten Ausnahmeregelungen für die Im-kerei und die Landwirtschaft erforderlich oder geplantsind, da diese Tätigkeiten als systemrelevant gelten. Dies bestätigte Bundeslandwirtschaftsministerin JuliaKlöckner in ihrem Schreiben am 08.04.2020 gegenüberdem D.I.B. Sie schrieb:„Während des laufenden Infektionsgeschehens hatbei allen notwendigen Maßnahmen zur Eindäm-mung der Pandemie die Aufrechterhaltung derLandwirtschafts- und Ernährungsstrukturen […]oberste Priorität. Die Berufsgruppe der Imker ein-schließlich der Wanderimkerei liefert hierbei einenunverzichtbaren Beitrag.“

Die Imkerei einschließlich der Wanderimkerei sei un-zweifelhaft der kritischen Infrastruktur „Ernährung“ zu-zuordnen, so die Ministerin weiter. Darüber hinaus kön-ne sie bestätigen, dass hinsichtlich des grenzüber-schreitenden Verbringens von Honigbienen aktuell kei-ne tierseuchenrechtlichen Beschränkungen aufgrunddes Auftretens des Virus bestehen. Über die oberstenVeterinärbehörden wurden die vor Ort zuständigen Ve-terinärbehörden dementsprechend informiert, ebensoüber das Bundesgesundheitsministerium dessen ober-ste Landesbehörden.

Als Nutztierhalter sind wir verpflichtet, uns um die Bie-nen zu kümmern und diese fachgerecht zu versorgen.Sind im Falle amtlich angeordneter Quarantäne einesImkers/einer Imkerin erforderliche Arbeiten an den Bie-nenvölkern nicht durchführbar, sollte Unterstützung inimkerlichen Kreisen auf Ortsvereinsebene organisiertwerden. Der zuständige Landesverband kann dabei un-terstützend zur Seite stehen.

Bitte beachten Sie im Falle eines erforderlichen Ver-tretungsfalles, nur mit eigenem Handwerkszeug an diezu betreuenden Völker zu gehen, damit einer eventuel-len Kontamination durch das Handwerkszeug vorge-beugt werden kann. Bitte nur einzeln zu den Bienen gehen, nicht in Grup-pen. Bei Fahrten zu den Bienenständen vorhandene Unter-lagen, ausgestellt durch die Behörden, mitführen (z. B.Gesundheitszeugnis vom letzten Jahr, Betriebsnummer,etc.). Die kostenfreie Imker App bietet in der RubrikKONTAKTE eine Suchfunktion der Veterinärämternach Postleitzahlen. Die Fahrten sollten auf das abso-lut Notwendige beschränkt werden.

Bienenwanderungen von Freizeitimkern sollten nur,wenn unbedingt notwendig und nur innerhalb desLandkreises stattfinden. So ist eine Versorgung der Völ-ker im Fall einer Quarantäne des Imkers leichter si-cherzustellen.

Belegstellen: Auch die Zuchtarbeit in der Imkerei ge-hört zu den systemrelevanten Tätigkeiten. ZuständigeLandesverbände haben zusammen mit den Belegstel-len Regelungen mit behördlicher Unterstützung ge-troffen, die es ermöglichen, den Belegstellenbetrieb ge-ordnet aufzunehmen. Nach gegenwärtigem Kenntnis-stand werden alle Belegstellen betrieben und könnenbeschickt werden, allerdings mit gewissen Einschrän-kungen, insbesondere des Personenkontaktes. Informationen dazu finden Sie auf unserer Homepage.

Wir informieren Sie weiterhin regelmäßig über die ak-tuelle Situation auf unserer Homepage www.deutscherimkerbund.de und ich bedanke mich be-reits jetzt bei allen Vereinsvorsitzenden für die unter-stützende Arbeit in dieser besonderen Situation.

Wir alle müssen dazu beitragen, das fachlich Sinnvollezu beachten und dabei durch geeignete Maßnahmen dieAusbreitung des Virus zu verlangsamen. Ich bitte alle,dahingehend ihrer Verantwortung nachzukommen.

Bleiben Sie gesund!

Torsten Ellmann (Präsident)

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4D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Am 6./7. März 2020 trafen sich die Mitglieder des Präsidiums in

Veitshöchheim zur ersten Sitzung des Jahres. Vor Tagungsbeginn

besichtigte die Gruppe das Institut für Bienen und Imkerei an der

Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (Fotos

oben).Institutsleiter Dr. Stefan Berg (2. v. re., Foto links) zeigte

dem Gremium die Räumlichkeiten und erklärte die vielfältigen

Aufgabenbereiche. (Wir stellten das Institut ausführlich in D.I.B.

AKTUELL 1/2017, Seite 30f. vor.) Dies war ein interessanter

Einstieg für den Tag.

Die anschließende Sitzung umfasste folgende Schwerpunkte:

Digitale KommunikationsstrategieUm aktuelle Informationen des D.I.B. besser an dieBasis zu bringen, wurden kurz-, mittel- und langfri-stige Möglichkeiten diskutiert, wie dies gelingenkann. Stefan Spiegl, der als Präsidiumsmitglied für diedigitale Kommunikation zuständig ist, stellte in einerPräsentation den derzeitigen Stand und seine Vorstel-lungen dar. Es wurden verschiedene für den Dachver-band relevante Fragen diskutiert, wie:

4 Soll der D.I.B. ein breites Publikum informieren, unterhalten und inspirieren?

4 Soll der D.I.B. weitere Zielgruppen als Mitgliederund die Öffentlichkeit zu bestimmten Themen ansprechen/binden?

4 Welche digitalen Medien sind für D.I.B.-Mitgliederaffin?

4 Soll der D.I.B. als erste Adresse in allen Bienen-Fragengelten?

4 Welche nächsten Schritte sind zu gehen?4 Ausbau des Online-Portals www.die-honigmacher.de,

um Infos des D.I.B. zu streuen?4 Ausbau der Imker App (z. B. eventuell D.I.B.

AKTUELL integrieren)?4 Relaunch der D.I.B.-Homepage und des Online-Shops

Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass der D.I.B.sowohl von seinen Mitgliedern als auch von Nicht-Mit-gliedern als erster Ansprechpartner in allen Bienenfra-gen wahrgenommen werden sollte. Dazu wurden kurz-,mittel- und langfristige Aufgabenschwerpunkte abge-stimmt:

Kurzfristig:• Verlinkung von D.I.B. AKTUELL durch möglichst alle

Mitgliedsverbände• Ausbau von Instagram • Überarbeitung der D.I.B.-Homepage und des

Online-Shops • Umbau des Onlineshops des D.I.B.

Mittelfristig:• Ausbau des Onlineportals www.die-honigmacher.de• Weiterer Ausbau der Imker App• Nutzung von Youtube

Präsidium tagte in Veitshöchheim

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5D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Langfristig:• Personalgewinnung zur Unterstützung der

Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B

Einig war man sich auch darin, dass aufgrund der Per-sonalbindung vorerst keine Nutzung von Twitter undFacebook erfolgen kann.

Konzept Wild- und HonigbienenIn den letzten beiden Ausgaben von D.I.B. AKTUELLberichteten wir bereits darüber, dass sich der D.I.B.noch intensiver mit dem Thema Wildbienen befassenwill. August-Wilhelm Schinkel legte dazu dem Präsi-dium als Sachverständiger seinen Konzeptentwurfvor. Er hielt fest, dass es bisher an einer wissen-schaftlichen Gesamtdarstellung der Thematik fehle.Hierzu solle ein Expertengespräch zu Wild- und Ho-nigbienen-relevanten Themen sondieren.Oberste Priorität habe seines Erachtens nach aber dieSchaffung von Bienenweide zur Verbesserung derNahrungs- und Habitat-Situation. Dabei spiele dieEntsiegelung und grüne Architektur im kommunalenund urbanen Raum, aber auch die Umwidmung soge-nannter „Eh-da-Flächen“ eine bedeutende Rolle, beider alle Verbandsebenen kooperieren müssten.

Das Präsidium einigte sich darauf, das Konzept denObleuten für Bienenweide in den Mitgliedsverbändenzeitnah zur Verfügung zu stellen. Im kommenden Jahrwird voraussichtlich ein Obleutetreffen beim D.I.B.stattfinden, bei dem das weitere Vorgehen beratenwerden könne. Ebenso soll der Deutsche Städtetag an-gesprochen werden.Wir werden das Konzept in einer Ausgabe von D.I.B.AKTUELL allen Vereinsvorsitzenden zur Verfügungstellen und es parallel auf unserer Homepage veröf-fentlichen.

HonigobleutetagungLesen Sie dazu den ausführlichen Bericht auf Seite18ff.Geschäftsführer Olaf Lück berichtete dem Präsidium,dass im vergangenen Jahr Lebensmittelüberwa-chungsbehörden den Begriff Spitzenqualität vom

Imker auf dem Gewährverschluss beanstandet haben,

weil dieser mit dem Begriff Premiumqualität, der inden Leitsätzen für Honig definiert ist, gleichzusetzensei. Zur Abgrenzung der Begrifflichkeiten gaben Prof. Dr.Werner von der Ohe und die Honigobleute daher dieEmpfehlung, ein Gutachten zu erstellen. Denn die Be-grifflichkeit auf dem Imker-Honigglas als D.I.B.-ei-gener Qualitätsbegriff werde durch weitaus mehrParameter definiert als sie der Begriff Premiumquali-

tät nach den Leitsätzen für Honig umfasse. Die Auslobung Spitzenqualität vom Imker gelte es,für die Marke Echter Deutscher Honig zu beanspru-chen, so Lück.Das Präsidium einigte sich darauf, ein solches Gut-achten vom Lebensmittelverband erstellen zu lassenund den Behörden über geeignete Kanäle bekannt zumachen.

Konzept zur HonigvermarktungDie letzte Umgestaltung des Imker-Honigglases liegtzehn Jahre zurück. Daher war sich das Präsidium dar-über einig, dass Überlegungen zu einem Relaunch ge-rechtfertigt seien. Dies soll aber durchdacht ange-gangen werden. Eine gute Grundlage für ein Konzeptliefern sowohl die Verbraucherumfrage des Jahres2017 als auch die Imkerumfrage vom Jahr 2018 zumImker-Honigglas.(Lesen Sie dazu D.I.B. AKTUELL 1/2018, Seite 19 ff. sowie

5/2018, Seite 7f.)

Klaus Schmieder informierte das Präsidium darüber,dass weitere wesentliche, z. B. in der Honigobleute-Tagung angesprochene Punkte in eine Konzeptioneingearbeitet werden müssten. Dies konnte aufgrundder zeitlichen Nähe zur Präsidiumssitzung nicht er-folgen.

Das Präsidium einigte sich darauf, das Thema in sei-ner 3. Sitzung am 30. August 2020 erneut aufzugrei-fen.

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6D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

EhrungenDas Gremium beriet über verschiedene Anträge aufEhrungen.

Kurzbericht des GFGeschäftsführer Olaf Lück informierte das Präsidiumzum Sachstand folgender Gebiete:

Druck Gewährverschlüsse

Die Umstellung sei erfolgreich verlaufen. Lesen Siehierzu Ausführliches auf Seite 11.Eine in 2019 erfolgte Bietermarktabfrage zur Ange-botseinholung ausgewählter Druckbetriebe blieb er-folglos. Ein Grund hierfür sei die komplexe Auftrags-bearbeitung, verbunden mit einer Individualisierungder Druckaufträge ab 500 Stück.

Preissteigerungen seien ab dem zweiten Halbjahr2020 aufgrund gestiegener Rohstoffpreise unabding-bar, so Lück. Ein Rahmenvertrag mit dem neuenDienstleister solle zur Jahresmitte ausgehandelt wer-den und gebe Planungssicherheit.

Online-Mitglieder-Verwaltung

Lesen Sie dazu auf Seite 12.

Imker-App

Der Förderzeitraum dieses Projektes ist beendet undder 32-seitige Abschlussbericht fristgerecht an dieDeutsche Bundesstiftung Umwelt übergeben worden.Olaf Lück verwies darauf, dass die App, die derzeitknapp 10.000 Nutzer hat, nun frei für eine Weiterent-wicklung sei und es gelte zu prüfen zu welchen Ko-sten weitere Tools kombiniert werden könnten.Hierfür müssen Anbieter gesucht und eine redaktio-nelle Betreuung gefunden werden. Überlegungen da-zu könnten bspw. im Rahmen einer Zukunftswerkstatterfolgen.

Jahresbericht

Bisher erfolgte die Berichterstattung in diesem im-kerpolitischen Medium vom 1. Juli bis zum 30. Junides Folgejahres. Jahresabschluss und Entlastung desPräsidiums bezögen sich aber auf das abgeschlosseneKalenderjahr, so Lück, ebenso die Statistiken und dieBerichte der Fachbeiräte. Er schlug daher vor, den

Zeitraum des Jahresberichtes dem Jahresabschluss an-zupassen. Dem schloss sich das Präsidium an. Da die Vertreterversammlung des D.I.B. jedoch erst imHerbst des Folgejahres über den Bericht und Jahresab-schluss abstimmt, soll eine Berichterstattung zum lau-fenden, aktuellen Geschäftsjahr durch das Präsidium inder Vertreterversammlung erfolgen.Der Jahresbericht wird demzufolge in diesem Jahr erst-mals für das Geschäftsjahr 2019 erscheinen.

Rückblick IGWEinen ausführlichen Bericht zur Grünen Woche findenSie in Ausgabe 1/2020, Seite 7ff. Das Präsidium einigtesich darauf, auch im Jahr 2021 wieder an der IGW teil-zunehmen und präferierte dafür die Halle 3.2, ErlebnisBauernhof, da diese hochfrequentiert und nach wie voram besten für politische Gespräche geeignet ist.

WachsNach einem Beschluss der Vertreterversammlung desD.I.B. vom 14.10.2017 in Montabaur ist der D.I.B. be-auftragt, eine Regelung im Sinne einer Rechtsnorm zuinitiieren, die eine gesetzliche Definition von Bienen-wachs für Mittelwände und Standard für Bienenwachsbeinhaltet.

Der D.I.B. erstellte inzwischen die Informationsbro-schüre „Wachs“, die Imker über die Geschäftsstelle kos-tenlos beziehen können und installierte einen RundenTisch mit Fachexperten. Außerdem finanzierte der Bun-desverband die Einführung eines Schnelltests (Infrarot-spektroskopie) für Wachsverfälschungen am LIB HohenNeuendorf. (Wir berichteten mehrfach in D.I.B. AKTUELL.)

Was noch fehlt, ist die Rechtsnorm. In einem nächstenSchritt soll ein Treffen mit Vertretern verschiedener Un-tersuchungslabore initiiert werden, um relevante Bewer-tungsparameter für Verfälschungen und entsprechendeSchwankungskorridore festzulegen. Auch das Bundes-landwirtschaftsministerium hat für die nächsten Schritteseine Unterstützung signalisiert. So wurde angeboten,die Methoden- Validierung zu koordinieren, wenn Para-meter definiert und Eigenschaften festgelegt sind. Un-terstützung erfolgt dann z. B. durch die Untersuchungs-einrichtungen der Länder.

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7D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten undGartenbauPräsident Ellmann berichtete von einem Gespräch,das er anlässlich der Grünen Woche mit Vertretern derSVLG führte. Dabei wurde erneut die Behauptungerörtert, ein geringer Teil der Imker müsse für alle an-deren Imkereien Beiträge zur Berufsgenossenschaftleisten. Hier sei festzuhalten, so Ellmann, dass dieMehrheit der D.I.B.-Mitglieder weniger als 26 Völkerhalte. Damit bestehe keine Beitragspflicht, aber auchkeine Berechtigung, Leistungen aus der SVLG zu er-halten. Eine Änderungsanfrage an die Sozialversiche-rung sei seitens des D.I.B. nicht geplant. Der SVLG bestätigte diesen Sachverhalt.

BiodiversitätsmaßnahmenStefan Spiegl erläuterte dem Gremium die Projekt-skizze zur Förderung von Maßnahmen im Rahmendes Bundesprogramms Biologische Vielfalt des Bun-desamtes für Naturschutz (BfN). Hierbei sollen in-nerhalb von sechs Jahren bundesweit lokale Insekten-Hotspots auf Photovoltaik(PV)-Freiflächenanlagengeschaffen und die Maßnahmen validiert werden, Bie-nen besonders im Sommer Nahrungsquellen zu bie-ten.

PV-Anlagen stehen in Deutschland auf derzeit 300km² (Freiflächen- und Dachanlagen). Weitere 1.000km² sollen im gesamten Bundesgebiet mit solchenAnlagen bestückt werden. Damit bieten die weiträu-mig verteilten PV-Anlagen ideale Ausgangsvoraus-setzungen für die Förderung und Wiederherstellung

der heimischen Artenvielfalt von Insekten in der ak-tuell artenarmen Agrarlandschaft.Das BfN übernimmt 75 % der Projektkosten, weitereProjektunterstützer werden gesucht. Das Präsidium begrüßte die Initiative zur Nutzungsolcher Flächen und sieht einen bundesweiten Nut-zen für die Bienenhaltung. Daher einigte man sichdarauf, das Projekt jährlich mit 2.800 Euro zu unter-stützen.Da es noch keine Blühflächenstudie zu PV-Anlagengebe, sah das Präsidium hier einen zusätzlichen Nut-zen, Erkenntnisse zu gewinnen.

Kommunen für biologische Vielfalt e.V.

In 2012 haben sich 60 Gemeinden, Städte und Land-kreise aus ganz Deutschland zum Bündnis „Kommu-nen für biologische Vielfalt“ (KOMMBIO) zusam-mengeschlossen. Das Bündnis will damit den Schutzder biologischen Vielfalt in den Kommunen in denBlickpunkt rücken, den Informationsaustausch för-dern und die Kommunen bei der Öffentlichkeitsarbeitzu diesem Thema unterstützen. Auch Fortbildungs-angebote für Verwaltungsangestellte sowie gemein-same Aktionen und Projekte stehen auf der Agenda.Über die Homepage www.kommbio.de sowie denNewsletter informiert das Bündnis regelmäßig überaktuelle Entwicklungen im Bereich des kommunalenNaturschutzes.Das Präsidium diskutierte die Möglichkeit, die Zieledes Vereins mit einer assoziierten Mitgliedschaft zuunterstützen. Über die Aufnahme assoziierter Mit-

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Page 8: Ausgabe Mai 2/2020 - Deutscher Imkerbund...AKTUELL 1/2017, Seite 30f. vor.) Dies war ein interessanter Einstieg für den Tag. Die anschließende Sitzung umfasste folgende Schwerpunkte:

8D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

glieder entscheidet der Bündnisvorstand. Der jährli-che Mitgliedsbeitrag für assoziierte Mitglieder beträgt200 Euro.Das Präsidium entschied sich dafür, die assoziierteMitgliedschaft zu beantragen.

BeeLifeNeben der vielfältigen Arbeit des Bundesverbandesauf nationaler ist auch die Interessenvertretung auf in-ternationaler Ebene von großer Bedeutung. Wie dieseArbeit durch den D.I.B. geleistet werden kann, ist inder Vergangenheit immer wieder in den verschiede-nen Gremien diskutiert worden.Präsident Ellmann stellte dem Gremium dazu BeeLifevor, eine Nichtregierungsorganisation, die sich fürBienen und Bestäuber auf europäischer Ebene einsetztund hier sehr gut vernetzt ist. (https://www.bee-life.eu/).

Das D.I.B.-Präsidium hatte bereits 2016 einen aus-führlichen Austausch mit Vertretern der Organisation.Aufgrund der damaligen Vereinsstruktur entschiedman sich damals gegen eine Mitgliedschaft. Ellmann sagte, dies habe sich nun geändert und manmüsse nach einen „Türöffner“ suchen, um gemeinsammit anderen europäischen Imkerverbänden Verbesse-rungsvorschläge bei der Ausgestaltung der neuen GAPeinbringen zu können. Er erhoffe sich durch eine Mit-gliedschaft bei BeeLife auch Unterstützung bei derLobbyarbeit auf europäischer Ebene. Das Präsidium entschied sich für eine Vollmitglied-schaft. Jedoch soll nach einem Jahr der Nutzen geprüftund die Aufrechterhaltung einer Mitgliedschaft erneutberaten werden.

Ausbildungsinhalte der imkerlichen GrundausbildungVom Deutschen Apitherapie Bund e.V. (DAB) wurdean den D.I.B. der Wunsch herangetragen, das ThemaApitherapie in die imkerliche Grundausbildung zu in-tegrieren.Das Präsidium verwies diesbezüglich darauf, dass dieSchulungshoheit nicht beim Bundesverband, sondernin den Mitgliedsverbänden liegt. Ob Lehrgänge zurApitherapie in die Anfängerschulungsprogramme auf-genommen werden, obliege daher der Entscheidung

des einzelnen Mitgliedsverbandes. Das Thema sollte je-doch in die Schulungsmappe aufgenommen werden. Einentsprechender Hinweis erfolgt an die Mitgliedsver-bände. Dr. Hardt berichtete, dass der LandesverbandSächsischer Imker die Apitherapie bereits erfolgreich indie imkerliche Grundausbildung integriert und mehrereAnfängerlehrgänge dazu durchgeführt hat.

Bericht des PräsidentenTorsten Ellmann informierte das Gremium über eineReihe von Veranstaltungen, die er in den zurückliegen-den Wochen besucht hatte. Über die wichtigsten berichten wir immer in D.I.B. AK-TUELL, so auch in dieser Ausgabe.

Geänderte Termine für die D.I.B.-Gremiumssitzungen

Die für den 15.05.2020 geplante 2. Sitzung des D.I.B.-

Präsidiums wird in den Juni verschoben. Über die Ergebnisse informieren wir in der nächstenAusgabe von D.I.B. AKTUELL, das voraussichtlichJuni/Juli erscheint.

Des Weiteren war am 15./16. Mai 2020 in Wachtberg-Villip die erste Sitzung des erweiterten D.I.B.-Präsidi-

ums in 2020 geplant. Diese entfällt aufgrund der Co-rona-Situation. Ob die Sitzung zu einem späteren Zeit-punkt stattfindet und in welcher Form ist noch offen undwird auch von der Dringlichkeit abhängen. Die Mitglieder des Gremiums stehen im regelmäßigenKontakt, um notwendige Entscheidungen treffen zu kön-nen. Eine weitere Sitzung ist am 09.10.2020 in Wachtberg-Villip vorgesehen. Diese hoffen wir dann wieder im üb-lichen Rahmen durchführen zu können.

Der Termin für die Vertreterversammlung am 10.10.2020in Wachtberg-Villip bleibt ebenfalls bestehen. Sollten sich Änderungen ergeben, werden wir Sie dar-über aktuell auf unserer Homepage www.deutscherimkerbund.de (Rubrik Terminkalender)informieren.

Page 9: Ausgabe Mai 2/2020 - Deutscher Imkerbund...AKTUELL 1/2017, Seite 30f. vor.) Dies war ein interessanter Einstieg für den Tag. Die anschließende Sitzung umfasste folgende Schwerpunkte:

9D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

In eigener Sache

Wir halten Kontakt!Auch wenn sich wegen der Corona-Situation und derdamit in den Bundesländern erlassenen Beschränkun-gen im öffentlichen Leben für die Imkerei aufgrundihrer Systemrelevanz nur unwesentliche Einschrän-kungen ergeben haben, hat sich die Verbandsarbeit aufallen Ebenen erschwert. So mussten seit März dieMehrzahl der imkerlichen Veranstaltungen in den Mit-gliedsverbänden abgesagt werden. Wir sind bemüht,den Terminkalender auf unserer Homepagewww.deutscherimkerbund.de (Rubrik Terminkalen-der) ständig aktuell zu halten, so dass Sie stets einenguten Überblick haben.Auch der persönliche Kontakt des Bundesverbandesim Rahmen geplanter Veranstaltungen seiner Mit-gliedsverbände muss derzeit leider ruhen. Die Kom-munikation findet aber weiter statt. Wir informieren Sie auf unserer Homepage regelmä-ßig und umfassend über die aktuelle Situation. UnsereGeschäftsstelle ist ebenfalls zu den gewohnten Öff-nungszeiten für Ihre Fragen und Anregungen da.Das Infomagazin D.I.B. AKTUELL, das die Vereins-vorsitzenden als gedruckte Version erhalten und dar-über hinaus jeder Interessierte als kostenlosen News-letter digital über unsere Homepage abonnieren kann,wird ebenfalls weiterhin regelmäßig erscheinen.

Wahlen in unseren MitgliedsverbändenIm Frühjahr waren in vielen unserer Mitgliedsver-bände Vertreterversammlungen geplant, bei denenauch Vorstandswahlen auf der Tagesordnung standen.Leider konnten die meisten Tagungen nicht stattfin-den, so dass sich auch die Wahlen verschieben. Hierdie Details:

IV Berlin

Die Jahreshauptversammlung am 13.03.2020 fiel aus.Ein neuer Termin und damit die Neuwahl des 1. Vor-sitzenden ist noch nicht bekannt. Dr. Benedikt Polac-zek bleibt somit vorerst im Amt.

IV Rheinland-Pfalz

Es ist geplant, die abgesagte Vertreterversammlungvom 28.03.2020 in Neustadt/Weinstraße noch dieses

Jahr nachzuholen und damit auch die Wahl des 1. Vor-sitzenden. Klaus Eisele führt derzeit die Amtsge-schäfte weiter.

LV Saarland

Auf der Jahreshauptversammlung am 01.03.2020 inEppelborn trat Dr. Christian Pfeil aus beruflichenGründen nicht mehr für das Amt des 1. Vorsitzenden

Nachruf

Am 6. April verstarbFritz Wohlt

im Alter von 85 Jahren.

Bereits 1961 begann der inNorddeutschland hoch ge-achtete Züchter mit der in-tensivn Selektionsarbeit der Carnica Peschetz-Biene.31 Jahre lang stellte Fritz Wohlt mit seinem Züch-terring die Drohnenvölker auf den InselbelegstellenPuan Klent/Sylt und Amrum. In seiner 40-jährigenZuchtarbeit körte er 1.034 Königinnen. Diese großeZahl ist einzigartig in Schleswig-Holstein und Ham-burg und steht für Leistungsbereitschaft mit großemEngagement. Als Landeskörmeister setzte er 13Jahre lang Schleswig-Holstein seinen Stempel auf.Fritz Wohlt hat eine einzigartige erfolgreiche Bi-lanz aufzuweisen. 24 Jahre war er Kreis-Sachver-ständiger Bienengesundheit und 12 Jahre stellver-tretender Vorsitzender des Norddeutschen PeschetzZuchtgemeinschaft e.V. (NPZ). Mit Fritz Wohlt verliert die Imkerschaft einen be-gnadeten und in seiner Zeit wohl besten Peschetz-züchter in Norddeutschland. Ohne sein nachhalti-ges Wirken würde es die NPZ nicht geben.Der D.I.B. ehrte Fritz Wohlt für seine Verdienste2009 mit dem Zeidler.

Friedrich-Karl TieslerZuchtbeirat des Deutschen Imkerbundes e.V.

(Den ausführlichen Nachruf finden Sie unter

www.deutscherimkerbund.de, Rubrik Verbandsmitteilungen.)

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10D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

an. Das Amt wird vorerst kommissarisch von den bei-den stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Kiefer(Foto rechts) und Dr. Hans Matheis (links) geführt.Binnen einer Jahresfrist sollen Nachfolger gefundenwerden.

LV Württemberg

Der Imkertag am 19./20.4.2020 in Göppingen wurdeabgesagt und die Neuwahl des Präsidenten verscho-ben. Ulrich Kinkel leitet die Amtsgeschäfte weiterhin.Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt.

D.I.B. auf Instagram - Followerzahlen steigen schnellSeit Ende Februar ist derDeutsche Imkerbund e.V.auf Instagram unterwegsund freut sich über diegroße Resonanz. Innerhalbvon zwei Monaten ist be-reits die 1.000er Marke beiden Followerzahlen er-reicht.Pressesprecherin Petra Fried-rich sagt: „Zum einen ver-jüngt sich unser Verband,zum anderen beschäftigensich immer mehr Menschenmit dem Thema Bienen undUmwelt. Deshalb war es

schon lange unser Ziel, auch ausgewählte Social-Media-Kanäle zu bedienen. Mit dem Einstieg bei Ins-tagram hoffen wir, den einen oder anderen emotionalfür das Thema zu sensibilisieren und unseren Mit-gliedern auf eine unkonventionelle Art zu zeigen, wel-chen Umfang Verbandsarbeit hat. Und auch in dieserbesonderen Zeit, in der persönlicher Abstand oberstesGebot ist, bieten die Online-Medien eine gute Alter-native, um Verbindung zu halten.“ Also folgen Sie uns (imkerbund_dib)!

Laborausstattung aufgerüstet

Die Honiguntersuchungsstelle des D.I.B. im Haus des

Imkers hat Ende vergangenen Jahres ein neues, modernesMikroskop angeschafft, mit dem Pollenbildaufnahmenzukünftig digital archiviert werden können. Außerdemkönnen Analysebefunde mit anderen Laboren so we-sentlich leichter auf digitalen Weg abgeglichen und aus-getauscht werden.

Bestellfrist rückt näherIn wenigen Tagen ist der Annahmeschluss für die Be-stellung des Werbemittelpaketes zum Tag der deutschen

Imkerei, der für das erste Juli-Wochenende geplant ist.Aufgrund der besonderen Lage ist allerdings davon aus-zugehen, dass die Durchführung von Großveranstaltun-gen im Juli nicht möglich sein wird. Um die Öffent-lichkeitsarbeit der Vereine aber auch in diesem Jahrdurch Mittel aus dem Werbefonds zu unterstützen, wer-den wir alle bis zum 05.06.2020 eingehenden Bestel-lungen zu geplanten Veranstaltungen trotzdem bearbei-ten. Sollten Veranstaltungen zum Tag der deutschen Imkerei

im Juli nicht stattfinden, kann das georderte Informati-ons- und Werbematerial in diesem Jahr ausnahmsweiseauch zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden.Wie wäre es z. B. mit einer Imker-Fachausstellung ineiner Filiale der örtlichen Sparkasse?

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Ursprünglich war geplant, alle Veranstaltungen aufunserer Homepage anzukündigen. Hiervon werdenwir aufgrund der vorhersehbaren Ausfälle im Juli lei-der absehen.Findet bei Ihnen eine Veranstaltung statt, freuen wiruns, wenn Sie uns - wie immer - einen Kurzberichtund Ihr schönstes Foto für eine Veröffentlichung inD.I.B. AKTUELL zuschicken.

Neuer Hersteller für GewährverschlüsseAnfang Dezember 2019 hat die Firma Ditges print +more GmbH mitgeteilt, dass sie Ende des Jahres 2019den Geschäftsbetrieb einstellen wird. Über Jahrzehntehatte die Druckerei die Gewährverschlüsse für dasImker-Honigglas hergestellt und damit einen reichenErfahrungsschatz zum Produktionsablauf gesammelt.Um einen reibungslosen Übergang für die nächstenDruckserien zu sichern, wurde von der Fa. Ditges einNachfolgeunternehmen empfohlen, das die für dieDruckausführung notwendigen Mitarbeiter und Ma-schinen übernommen hat und in der Vergangenheitbereits in die Druckabläufe involviert war. Frau Ditgessteht weiterhin beratend zur Verfügung. Die Fa. Team Jansen ProServices hat mittlerweile dieersten Serien von Gewährverschlüssen hergestellt unddie Übergabe verlief fast reibungslos. Die Ausliefe-rung an die Kunden erfolgt nun wieder über die DHLund nicht mehr über Hermes. Sollten Sie Grund zur Kritik haben, melden Sie sichbitte unverzüglich bei uns, damit wir Reklamationenschnellstmöglich mit der Druckerei klären können.Info bitte an [email protected].

Die Frühjahrsernte 2020 ist daDerzeit wird in unseren Imkereien der Honig geerntet.Besonders zu Beginn der Bienenhaltung steht fürjeden spätestens zu diesem Zeitpunkt auch die Fragenach dem Vermarktungsweg. Als Hersteller eines Le-bensmittels muss jeder, der seinen Honig vermarktenmöchte, zahlreiche gesetzliche Vorschriften beachten.Die Nutzung der Marke Echter Deutscher Honig bie-tet hier entscheidende Vorteile: Denn alle gefordertenVorgaben werden auf dem Etikett (Gewährver-schluss), das wesentlicher Bestandteil des Kombina-tionswarenzeichens ist, erfüllt.

Die Kontrollnummer auf jedem einzelnen Gewähr-verschluss ermöglicht eine eindeutige Rückverfolg-barkeit und die erforderliche Überwachung durch diealljährliche Honigmarktkontrolle. In den letzten Wochen mussten leider zahlreiche ge-plante Honigschulungen in den Landesverbänden zurErlangung des Zertifikates, das Voraussetzung für dieNutzung der Marke Echter Deutscher Honig ist, ab-gesagt werden. Bis Honigschulungen wieder durch-geführt werden können, sollten Jungimker/-innen dieMöglichkeit nutzen, sich vorbereitend theoretischeGrundkenntnisse im Umgang mit Honig im Online-Portal www.die-honigmacher.de anzueignen.

Hilfe für Neuimker bieten auch zahlreiche weitereOnline-Angebote. Ratsuchende können hier von demWissen erfahrener Imker profitieren. Aktuelle Infor-mationen und eine Auswahl an Links finden Sie aufunserer Homepage www.deutscherimkerbund.de un-ter dem Button „Bienenpflege in der aktuellen Situa-tion“.Neben dem Onlineportal www.die-honigmacher.debieten auch weitere Plattformen, wie z. B. BiMooc(https://www.oncampus.de/bimooc) Schulungsmög-lichkeiten, um das imkerliche Wissen in Theorie auchin diesen Zeiten eingeschränkter Mobilität weiter aus-zubauen. Nutzen Sie auch unsere Imker App, um Anleitungdurch das Bienenjahr zu erhalten.

Broschüren neu aufgelegtMehrere vergriffene Broschüren und Flyer des D.I.B.-Werbemittelangebotes wurden in den letzten Wochen

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

aktualisiert und neu aufgelegt, z. B. die Flyer „Imke-rei in Deutschland“, „Bestäubung“, „Von Garten-freund zum Bienenfreund“ und das Heft „Natur pur“.Alle diese Artikel und viele weitere finden Sie in un-serem Online-Shop unterwww.deutscherimkerbund.de.

Bei Fragen rufen Sie uns gerne an: Tel. 0228/932 9216.

Derzeit erstellen wir einen neuen Flyer zum ThemaBienen und Klimawandel. Sobald dieser fertig ist, in-formieren wir in D.I.B. AKTUELL und den Imker-Fachzeitschriften.

Neue Dimension der bewährten Online-Mitglieder-Verwaltung (OMV) angestrebtIn der Vergangenheit haben wir Sie regelmäßig überdie Arbeiten an der Weiterentwicklung der OMV in-formiert. Zum aktuellen Stand berichtet D.I.B.-GeschäftsführerOlaf Lück:„Nach dem intensiven und aufwändigen Abgleich derbereits vorhandenen Funktionen der ersten Demo-Ver-sion mit den Anforderungen bis Ende letzten Jahreswurde zwischenzeitlich eine konkrete Funktionsbe-schreibung mit Prioritäten (gewichtet nach Bedeutungeinzelner Funktionen) erarbeitet, um die Program-mierung vornehmen zu können.Geplant ist, bis Mitte Mai eine neue Demo-Versionzunächst von den Mitgliedern der OMV-Projekt-gruppe zu testen. Außerdem wird es aufgrund der der-zeit besonderen Situation voraussichtlich im Mai eineKonferenzschaltung mit der OMV-Projektgruppe ge-ben. Neben den Programmierarbeiten, die regelmäßig fach-lich abgeglichen werden, erfolgt seit März parallel dieDatenmigration eines ausgewählten Landesverbandesfür die Erfolgsprüfung mit Echtdaten durch den Pro-jektleiter.

Es wird also weiter mit Hochdruck an der Weiterent-wicklung der OMV gearbeitet, um das bereits seit lan-gem etablierte System auf eine neue Dimension zuheben.“

Für junge Imker

Nationales Jungimkertreffen abgesagtGeplant war, vom 08. - 10. Mai 2020 in Ludwigsburgdas 7. Nationale Jungimkertreffen durchzuführen. Auf-grund der Corona-Situation und des Reiseverbotes fürSchüler, das in einigen Bundesländern bereits bis Ende2020 angeordnet ist, musste die Veranstaltung leiderEnde März abgesagt werden. Die gemeldeten elf Teamswurden darüber informiert. Wir beabsichtigen eine Verschiebung des Treffens undsind derzeit mit dem Imkerverein Ludwigsburg und derJugendherberge im Gespräch, dass das Treffen im kom-menden Jahr am ausgewählten Austragungsort Lud-wigsburg stattfinden kann. Als Termin ist der 7. bis 9.Mai 2021 vorgesehen.

Die bereits nominierten Teams haben den Wunsch geäu-ßert, gemeldete Jugendliche im kommenden Jahr amJungimkertreffen teilnehmen zu lassen und auf die Al-tersbeschränkung (Jahrgänge: 01/2003) aufgrund derVerschiebung zu verzichten. Dies hat der D.I.B. den Teams mit ihren Betreuern auf-grund der besonderen Situation zugesagt.

Damit können für das 7. Nationale Jungimkertreffen2021 Jugendliche der Jahrgänge, die im Zeitfenster01.01.2003 bis 06.05.2008 geboren wurden, gemeldetwerden - bereits vorhandene Anmeldungen bleiben op-tional bestehen.Die Geschäftsstellen der Mitgliedsverbände haben nunwie gewohnt Zeit, ihre Anmeldungen beim D.I.B. biszum 31.03.2021 vorzunehmen. Wir werden Ende diesesJahres noch einmal ausführlich alle Ausschreibungsbe-dingungen veröffentlichen.

IMYB verschobenAuch das in Slowenien geplante Internationale Jungim-kertreffen IMYB wurde für dieses Jahr abgesagt und indas kommende Jahr auf den 5. bis 9. Juli 2021 verscho-ben. Der Austragungsort Ivančna Gorica bleibt bestehen.Über die aktuelle Entwicklung halten wir euch auf derKinder- und Jugendseite unserer Homepage auf demLaufenden.Für das Internationale Jungimkertreffen IMYB ist fol-gendes zu beachten:

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Wir haben keinen Einfluss auf die vorgegebene Al-tersbeschränkung zur Teilnahme am IMYB!Auf Nachfrage teilte uns Jiří Píza (International Cen-tre for Young Beekeepers) mit, dass eine Entschei-dung hierzu erst im Herbst 2020 getroffen werde. DerVeranstalter spricht sich aktuell aber dafür aus, die be-kannte Altersbegrenzung aufrechtzuerhalten. Das bedeutet: Teammitglieder, die zum IMYB 2021das 18. Lebensjahr erreicht haben, könnten also nichtaktiv am internationalen Wettbewerb teilnehmen!

Unsere Empfehlung ist deshalb, für bereits gemeldeteTeammitglieder, die zum Zeitpunkt des IMYB 2021ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, jüngere Teilneh-mer zu benennen, um die Teamstärke für den Fall zuerhalten, dass sich die Gruppe mit dem ersten Platzfür eine Teilnahme am IMYB 2021 qualifiziert.Sollte die Altersbegrenzung wider Erwarten doch an-gepasst werden, werden wir unsere Mitgliedsverbändeumgehend informieren.

Darüber hinaus hat sich das D.I.B.-Präsidium auf-grund der besonderen Situation ausschließlich für dasJahr 2021 zu einer Sonderregelung entschlossen.Sollte ein bereits in 2020 angemeldeter Jugendlicherdes Teams, das sich für das internationale TreffenIMYB 2021 qualifiziert, zum Austragungszeitpunktdas 18. Lebensjahr erreicht haben, kann dieser zu-sätzlich als Helfer zur Unterstützung der Veranstal-tung mitreisen.

Stationenlernen korrigiertIn der Broschüre „DieHonigbiene - Statio-nenlernen für den Un-terricht“, die für Leh-rer der Sekundarstufekostenlos beim D.I.B.erhältlich ist, wurdendie Seiten 6, 7, 36 und38 korrigiert. Auf un-serer Homepage kanndas überarbeitete Heftkostenlos herunterge-laden werden (RubrikKinder-/Jugendseite,

Die Bienen-Extras). Bestellte, gedruckte Exemplareenthalten ab sofort einen Korrekturhinweis.

Für übrige Interessenten besteht neben dem kosten-losen Download auch die Möglichkeit der Bestellungvon Druckexemplaren zum Preis von 5,- Euro zzgl.Versandkosten über unseren Online-Shop unterhttps://shop.deutscherimkerbund.de/de/informations-schulungsmaterial.html.

Imker-Azubis gesucht

Das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen/Eifelsowie das Institut für Bienenkunde und Imkerei Veits-höchheim bieten ab dem 01.09.2020 wieder Ausbil-dungsstellen für Tierwirte, Fachrichtung Imkerei, an.

Der Umgang mit Honigbienen bedeutet vor allem:Arbeiten im Einklang mit der Natur. Deshalb sindumfangreiche Kenntnisse zu den Naturabläufen, denLebensbedürfnissen der Bienenvölker und den -pro-dukten notwendig. Imkerei erfordert außerdem einegute körperliche Verfassung, handwerkliches Ge-schick, Mobilität und Flexibilität. Der verantwor-tungsvolle Umgang mit den Tieren und bei der Ge-winnung des Lebensmittels Honig sind ebenfallswichtige Faktoren. Und auch kaufmännische Fähig-keiten sind bei späterer Selbstständigkeit unabding-bar. Für gut ausgebildete Tierwirte/innen der Fach-richtung Imkerei bestehen Berufschancen als selb-ständige oder angestellte Fachkräfte im In- und Aus-land. Bewerbungsvoraussetzungen sind u. a. mindestensder Hauptschulabschluss, der Wille, umfangreiche

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

theoretische Zusammenhänge zu lernen und praktischumzusetzen und keine Bienengift-Allergie.

Zur Ausbildung gehören:• Arbeiten an Bienenvölkern,• Erzeugung, Gewinnung und Bearbeitung von

Bienenprodukten (Honig, Wachs, etc.),• Vermehrung von Bienenvölkern/-königinnen und• Herstellen und Wartung imkerlicher Betriebsmittel.

In der Ausbildung werden die fachtheoretischen In-halte, sowie der Berufsschulunterricht in Blockform(2 x 3 Monate, Januar bis März) als überbetrieblicheAusbildung in Celle/Niedersachsen vermittelt. DieAusbildung dauert 3 Jahre. Bewerben können sich In-teressenten schriftlich. Auch in anderen Bieneninstituten werden immer wie-der Lehrlinge ausgebildet. Einfach mal auf den je-weiligen Internetseiten informieren, die ihr aufwww.deutscherimkerbund.de (Adressenübersicht/For-schungsinstitute) findet. Ebenso gibt es zahlreiche Berufsimkereien, die alsAusbildungsbetrieb Lehrlinge aufnehmen. Ein Adres-senverzeichnis und jede Menge Informationen zumBeruf findet man unterhttps://imkereiazubis.wordpress.com.

LesetippsDas Imkerbuch für Kids

Sarah Bude und RebeccaSchmitz sind begeisterteImkerinnen in Baden-Württemberg und enga-gieren sich im VereinMellifera e.V. Für Kinder im Alter von8 bis 12 Jahren haben bei-de jetzt ein 80-seitigesBuch (ISBN 978-3-440-

16791-5) geschrieben, das im Franckh-Kosmos Verlagerschienen ist. Darin erzählen sie ganz viel Spannen-des über die Bienen.Wenn ihr das Buch gelesen habt, könnt ihr zwar nichtalleine Honigbienenvölker betreuen, aber ihr wisstsehr viel mehr über die wichtigen Insekten: Wie und

wo sie leben, was sie zum Leben brauchen, warum siefür uns Menschen und die Natur so nützlich sind, welchewichtigen Produkte sie herstellen oder warum wir sieschützen müssen. Und ihr habt sicherlich Lust, einmal Bienen genau zu be-obachten, eine Bienenbeute selbst zu bemalen, etwas ausHonig oder Bienenwachs herzustellen oder Blumen alsNahrung für Bienen auszusäen. Auch werdet ihr verste-hen, warum wilde Ecken im Garten besonders für Wild-bienen so wichtig sind. Viele tolle Bilder und kleineTipps und Links helfen dabei, noch mehr über die Bienenzu erfahren. Das Buch kostet 15,-- €.

Entdecke die unbekannte Welt der Insekten

Basierend auf der Broschüre„Insektenvielfalt in Nieder-sachsen - und was wir dafürtun können!" (vorgestellt in

D.I.B. AKTUELL 1/2020, Seite 39)

hat der Niedersächsische Lan-desbetrieb für Wasserwirt-schaft, Küsten- und Natur-schutz auch ein Mitmachheftspeziell für Kinder herausge-geben, in dem es zum ThemaInsekten viel zu entdeckengibt.

Die kostenlose 20-seitige DIN A4 Kinder-Broschüre gibteinen Überblick über die Vielfalt der Insekten und stelltdie Lebensräume Wiesen und Wegränder, Laubwälder,Bäche und Flüsse sowie Städte und Dörfer vor. Mit Suchbildern, Rätseln und Bastelanleitungen habt ihrviele Möglichkeiten, euch mit dem Thema weiter aus-einanderzusetzen. Das eingelegte Poster kann mit denbeigefügten Aufklebern selbst fertiggestellt werden undnatürlich gibt es auch praktische Tipps, was jeder direktfür den Insektenschutz tun kann. Die kostenlose Broschüre ist erhältlich beim NLWKN,Postfach 910713, 30427 Hannover, Tel. 0511/3034-3305,[email protected]. Bei größeren Mengen bitte den geplanten Verwendungs-zweck angeben. Die Broschüre sowie der Einleger kannunter https://www.nlwkn.niedersachsen.de/insektenvielfalt/entdecke-die-unbekannte-welt-der- insekten-das-kinderheft-181924.html auch heruntergeladen werden.

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15D.I.B. Aktuell 2/2020

Villiper Hauptstraße 3 • 53343 Wachtberg • Tel. 0228/93 29 2-0 • Fax 0228/32 10 09

E-Mail: [email protected] • Internet: www.deutscherimkerbund.de

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Aus den Regionen

Die Corona-Krise macht sich auch in dieser Rubrikbemerkbar, zu der wir in „normalen“ Zeiten immerviele Zuschriften aus den Ortsvereinen erhalten.Trotzdem gibt es ein paar gute Initiativen, auf die wirgerne hinweisen möchten:

Imkereimuseum jetzt auch in Meppen

In D.I.B. AKTUELL haben wir in der Vergangenheitmehrfach die zahlreichen Bienenmuseen vorgestellt(zuletzt als Beilage in 4/2018), die es in fast allen Bundes-ländern gibt. Die aktuelle Zusammenstellung finden Interessierteauf unserer Homepage www.deutscherimkerbund.de(Rubrik Adressenübersicht/Bienenmuseen oder alskostenloser Download unter Downloads/Öffentlich-keitsarbeit).

Seit 2019 gibt es nun auch eine kleine Ausstellung imniedersächsischen Meppen, die der dortige Imkerver-ein liebevoll zusammengestellt und anlässlich seines150-jährigen Bestehens eingeweiht hat. In etwa 180Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurde das Museumvon den Vereinsmitgliedern aufgebaut. Und diese füh-ren nun auch gerne angemeldete Besucher- und Schü-lergruppen durch die Geschichte der Imkerei.Die Ausstellung umfasst eine Sammlung alter undneuer Imkergeräte, zeigt wie früher und heute Honiggeerntet und Wachs gewonnen wird. Auch wie Köni-ginnen gezüchtet werden, erfahren die Besucher. Im Außenbereich wird das Museum durch einen Na-turlehrpfad ergänzt, auf dem man sich über das Lebenund die Bedeutung der Bienen informieren kann.

Weitere Informationen unter www.imkerverein-meppen.de.

Beedabei - das bienenfreundliche KunstprojektAusgangspunkt von Beedabei war 2019 Nürnberg. ImRahmen eines Kunstprojektes wurden am Weltbienen-tag, dem 20. Mai, auf dem Hauptmarkt 220 gekenn-zeichnete gelbe Blumenkästen mit Bienenfutterpflanzenin Form des Archetyps „Aufrichten“ und der Europa-sterne aufgebaut. Die Initiatoren gewannen damit einenIdeenwettbewerb zur nachhaltigen Stadtentwicklung, derim Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Bewer-bung Nürnbergs stattfand.

Das Kunstpro- jekt lockte inNürnberg vieleInteressierte an,die nach Auflö-sung die attrak-tiv bepflanztenBlumenkästen(unten) mitneh-men konnten.

Fotos:Beedabei,Peter H. Kalb

Danach löste sich das Kunstwerk auf und die Kästenwurden kostenfrei an die Bürger weitergegeben. Dadurchentstanden überall in der Stadt und der Region punktuellBienenfutterplätze, die man durch die auffällige Farbeder Kästen sofort erkennt und so zum Mitmachen anre-gen. Die Aktion wird auch über verschiedene online- und off-line-Kanäle unterstützt und mittlerweile hängen 2.700der gelben Blumenkästen mit Europastern in kommuna-len Einrichtungen, Unternehmen, Vereinen und bei Bür-gern. Über teilnehmende regionale Gärtnereien könnendie Kästen fertig bepflanzt oder mit Samenmischungenbestellt werden. Alle Informationen zum Projekt findenInteressierte unter https://beedabei.de/.

© Imkerverein Meppen

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Vielfaltaktivisten gesuchtThomas Neisse und Heinrich Esser sind Jungland-wirte im Rheinland. In ihren konventionellen Betrie-ben werden Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Kür-bisse, Erdbeeren, Gemüse und Zwischenfrüchte an-gebaut. Zusätzlich engagieren sie sich mit Blühstrei-fen und im Vertragsnaturschutz. Als Landwirte stehensie zunehmend in der Kritik und wollen sich dieser imoffenen Dialog mit den Verbrauchern stellen. Die Kritik betrifft neben dem Verlust der Artenviel-falt, dem Bienensterben oder dem getrübten Land-schaftsbild auch die Themen der zu engen Frucht-folge, Monokulturen oder Pflanzenschutz. Dazu such-ten sie nach praktikablen, umsetzbaren Lösungen. Allerdings müssen Landwirte auch ökonomisch sinn-voll handeln, um davon leben zu können. Ebenso haben viele Bürger keinen eigenen Garten, indem sie sich für Bienen und Insekten einsetzen kön-nen, aber sich engagieren wollen.

Und genau hier setzten Thomas Neisse und HeinrichEsser mit ihrem Projekt Vielfaltaktivist an. Es ermög-licht Bürgern, gemeinsam mit den Landwirten aktivetwas für die Artenvielfalt, Umwelt und das Land-schaftsbild zu tun. Jeder Interessierte kann die Paten-schaft über eine Blühfläche im Raum Erftstadt, Düren,Zülpich übernehmen, die von den Landwirten vor-zugsweise an Gewässern und Radwegen mit Regio-Saatgut angelegt wird und auf der weder Dünge- nochPflanzenschutzmittel ausgebracht werden, um Insek-ten zu schützen.

Für 50 Euro im Jahr werden 100 qm Blühfläche an-gelegt. Die Entwicklung der Flächen wird von denLandwirten medial begleitet, so dass die Paten jeder-zeit sehen, wie sich „ihre“ Blüten entwickeln. Auf derInternetseite des Projektes www.vielfaltaktivist.de er-fahren Interessierte mehr darüber, wie sie Teil diesertollen Aktion werden können, die gemeinsam mit derLandwirtschaft die Artenvielfalt unterstützt, die Bo-denfruchtbarkeit steigert, die CO2-Bindung und denKlimaschutz fördert und das Landschaftsbild positivbeeinflusst.

Honig an Pflegepersonal gespendet

Eine schöne Osterüberraschung erhielten die Mitar-beiter des örtlichen Johanniter-Krankenhauses vomVorsitzenden des Imkervereins Geesthacht, ClemensSchmick. „Sie alle sind für uns Vorbild der Pflichter-füllung und der Menschlichkeit“, so der Imker bei derÜbergabe von 144 Gläsern Sommertrachthonig andas Pflegepersonal, die Ärzte, die Reinigungskräfteund Verwaltungsmitarbeiter, die an den Feiertagen ar-beiten mussten. Geschäftsführer Carsten Schwaabund Pfleger Christian Fröhlich nahmen die Spendeentgegen und freuten sich: So eine Anerkennung fürdie Mitarbeiter komme nicht so oft vor.

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Page 18: Ausgabe Mai 2/2020 - Deutscher Imkerbund...AKTUELL 1/2017, Seite 30f. vor.) Dies war ein interessanter Einstieg für den Tag. Die anschließende Sitzung umfasste folgende Schwerpunkte:

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Honigobleute tagten in Villip

Am 28./29. Februar 2020 hatte der D.I.B. zur Honigobleuteta-

gung ins Haus des Imkers nach Wachtberg-Villip eingeladen.

Dass dem Thema Honig eine wesentliche Rolle in der Verbands-

arbeit zukommt, war an der Präsenz des Bundesverbandes spür-

bar. So waren neben D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann und

Vizepräsident Klaus Schmieder, Geschäftsführer Olaf Lück, die

Leiterin der Honiguntersuchungsstelle Marion Hoffmann, der

wissenschaftliche Beirat Prof. Dr. Werner von der Ohe und Do-

reen Mundt vertreten. Letztere ist für die administrative Abwick-

lung der D.I.B.-Honigmarktkontrolle zuständig.

In der zweitägigen Sitzung wurde eine umfangreiche Tagesord-

nung abgearbeitet. Alle Mitgliedsverbände erhielten mittlerweile

ein umfangreiches Protokoll mit Anlagen.

Präsident Ellmann begrüßte die Gäste, insbesondereProf. Dr. Werner von der Ohe, der die Sitzungsleitungübernahm sowie Klaus Schmieder, dessen Aufgaben-schwerpunkt innerhalb des Präsidiums das SachgebietHonig (Marke, Vermarktung, Marketing) ist. Ellmanndankte den Honigobleuten für ihr Engagement rundum das Naturprodukt, das er als Visitenkarte unsererheimischen Kulturlandschaft und Imkereien charak-terisierte. Ziel müsse insbesondere sein, die Wert-schätzung der Marke Echter Deutscher Honig weiterzu erhöhen. Zur Information skizzierte er die aktuelleSituation auf dem europäischen Honigmarkt. (Einen Bericht mit Diagrammen dazu finden Sie in Ausgabe

1/2020, Seite 22 ff.)

Auch in diesem Jahr waren zwei neue Gesichter unterden Anwesenden: Den IV Berlin vertrat WolfgangBaum und den LV Weser-Ems Werner Willamowski.Vertreter der Mitgliedsverbände Hamburg und Schles-wig-Holstein fehlten entschuldigt. Hier einige Schwerpunkte der Tagung:

Imker-Probenziehung 2019Mit insgesamt 5.866 untersuchten Honigen gab es2019 einen Rückgang an Proben (Grafik Seite 19, oben),was im Zusammenhang mit regional deutlich schlech-ter ausgefallenen Honigernten stehen dürfte.Den größten Anteil nahmen die Orientierungsproben(von Imkern vor Abfüllung ihres Honigs eingesandteVoruntersuchungen) ein. Außerdem wurden im Rah-

men der Honigprämierung in den Mitgliedsverbändeninsgesamt 1.218 Honige untersucht. Die Anzahl der un-tersuchten Honige zur D.I.B.-Marktkontrolle war im Ver-gleich zu 2017/2018 leicht rückläufig. (Tabelle Seite 19)

Seit 2012 hat der D.I.B. die Zahl der Probenabrufe in Im-kereien kontinuierlich erhöht. Die Rücklaufquote lag2019 leider nur bei gut 90 %. Oft erfolgte hier der Ver-merk „keine Ware vorhanden“. Das Gremium war sicheinig, dass die Gründe, warum keine Probe zur Verfü-gung gestellt werden kann, näher spezifiziert werdensollten. Daher wird das Merkblatt für den Probennehmerkünftig dahingehend angepasst. Es wurde auch darüber diskutiert, ob die Anzahl Unter-suchungen im Rahmen der Honigmarktkontrolle im Ver-gleich zu der Gesamtanzahl von Markennutzern ausrei-chend sei. Der D.I.B. hat unter den vorhandenen Labor-kapazitäten bisher immer eine repräsentative Größen-ordnung erreicht.

Die Beanstandungsquote lag 2019 bei 36,28 %. Einedeutliche Zunahme an Beanstandungen gab es aufgrundfehlerhafter oder nicht hinreichender Sortenbezeichnun-gen (30,35 % der beanstandeten Honige). So wurdenunter anderem hervorragende Honigtauhonige als Blü-tenhonig deklariert, da die Imker leider oftmals nach wievor der Auffassung sind, dies sei eine allgemein gültigeBezeichnung.

Page 19: Ausgabe Mai 2/2020 - Deutscher Imkerbund...AKTUELL 1/2017, Seite 30f. vor.) Dies war ein interessanter Einstieg für den Tag. Die anschließende Sitzung umfasste folgende Schwerpunkte:

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Eine positive Entwicklung zeigte sich bei leicht ver-meidbaren Fehlern wie Kennzeichnung der Mindest-haltbarkeit, Verwendung falscher Deckeleinlagen,Sauberkeit und Gewichtsunterschreitung. Letztereführt seit 2018 auch dann zur Beanstandung, wenn dasGewicht noch innerhalb des gesetzlichen Toleranzbe-reiches (unter 3 %) liegt. Trotz der Verbesserung zum Vorjahr, erklärte OlafLück, gab es leider auch in 2019 Unterschreitungen

bis zu 50 Gramm, was absolut unverständlich sei undgegen rechtliche Vorgaben verstößt.Im Jahr 2019 wurden insgesamt 181 Nachkontrollendurchgeführt, 22 Honige wurden erneut beanstandet,sieben Proben wiesen die gleichen Beanstandungenwie im Vorjahr auf.

Rückstände2019 wurden 1.000 Honige auf Rückstände unter-sucht. In 166 Honigen wurden Spuren von Rückstän-den nachgewiesen (Quote 16,6 %). Und damit war imVergleich zu den Vorjahren ein weiterer Rückgang zuerkennen. 2017 betrug die Anzahl der Honige mitnachgewiesenen Rückständen noch 391 (Quote 37,0%). Die Anzahl der Überschreitungen des Grenzwer-

Durchgeführte Honiguntersuchungen 2009 - 2019

Honiguntersuchungen, die 2019 im Rahmen der

Markenbetreuung (Honigmarktkontrolle) durchgeführt wurden

Erklärung:

M - Marktproben Mt - Marktproben (Teilanalysen)

O - Orientierungsproben MV - Verkehrsproben

S - Studienproben

Prof. von der Ohe wies erneut darauf hin, dass nurdie allgemeinen Bezeichnungen, die auf den Ernte-zeitpunkt hinweisen (Frühjahrsblüten-, Frühjahrs-tracht- bzw. Sommertrachthonig), pauschal keinenAnlass zur Beanstandung geben.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

tes lag mit sechs Honigen auf einem sehr niedrigenNiveau. Die Überschreitungen lagen mehrheitlich imToleranzbereich. Olaf Lück teilte mit, dass der Wirkstoff Thiacloprid,der 2019 in insgesamt 65 Honigen nachgewiesenwurde und hauptsächlich im Rapsanbau eingesetztwird, ab April 2020 keine Zulassung mehr besitzt.Somit dürfte dieser Wirkstoff nach Ablauf der Auf-brauchsfrist in Honigernten ab 2021 nicht mehr nach-gewiesen werden.Rückstände, die auf Behandlungsmaßnahmen durchden Imker zurückzuführen sind, wurden bei siebenHonigen nachgewiesen. Die Tendenz ist im Vergleichzu den Vorjahren allerdings deutlich rückläufig, wassehr positiv ist. 2019 wurden wieder 20 Honige auf Glyphosat-Rück-stände untersucht. Allerdings wurden neben Honigenaus der Sommertracht auch gezielt Honige aus demFrühjahr ausgewählt, um das Eintragsrisiko des To-talherbizids im Rahmen der Vorarbeiten zur Maisbe-stellung im Blick zu haben. Lediglich in einem Som-merhonig wurden Glyphosat-Rückstände nachgewie-sen, die aber unterhalb des gesetzlich festgesetztenRückstandshöchstgehaltes (RHG) lagen.

Honigmarktkontrolle und DatenschutzSeit 2018 werden aufgrund der Änderungen des Da-tenschutzgesetzes keine Befunde mehr an die Ge-schäftsstellen der Mitgliedsverbände bzw. die Honig-obleute weitergegeben. Dies hat allerdings zur Folge,dass der gewünschte Effekt zur Unterstützung der Ver-besserung der Honigqualität fehlt. Denn Honigobleutekönnen im Falle einer Beanstandung der Imkerei nichtmehr beratend zur Seite stehen. Dies wurde kritisiertund deshalb im Zuge der Neugestaltung des Bestell-formulars für Gewährverschlüsse, welches seit No-

vember 2019 gültig ist (Lesen Sie hierzu D.I.B. AKTUELL

5/2019, Seite 9.), ein Passus aufgenommen, der die Aner-kennung der Bestimmungen zu den Warenzeichen mit derMarkennutzung und die Weitergabe relevanter Informa-tionen unterstreicht. So können mit der Imker-Proben-ziehung 2020 wieder alle Befunde an die Geschäftsstel-len der Mitgliedsverbände weitergeleitet werden, umImker fachlich zu unterstützen.

Honigernte 2019Von den Mitgliedsverbänden wurde eine Gesamterntevon 21.403.482 kg gemeldet. (Grafik Seite 21)

Der Durchschnittsertrag pro Volk beträgt somit 25,1 kgund liegt deutlich unterhalb des Durchschnittsertrags in2018 (31,9 kg/Volk). Mit 12,0 kg/Volk wurde im LVWürttemberg am wenigsten geerntet. Die höchstenDurchschnittsernten wurden in Hamburg (40,0 kg/Volk),Mecklenburg-Vorpommern (39,0 kg/Volk) und Sachsen(39,4 kg/Volk) erzielt. Prof. Dr. von der Ohe merkte an, dass die von den Mit-gliedsverbänden gemeldeten Zahlen deutlich unter denermittelten Ernten des Deutschen Bienenmonitoringslägen. Präsident Ellmann regte deshalb an, gemeinsammit den Mitgliedsverbänden über ein standardisiertesVerfahren zu beraten. Ein erfolgreiches Modell sei dasdes Landesverbandes der Imker Mecklenburg-Vorpom-mern, mit dem bereits ein hoher Rücklauf erreicht wird.Die Durchschnittspreise sind auch im letzten Jahr wiederleicht angestiegen. Der Durchschnittspreis für 500 g Blü-tenhonig liegt aktuell beispielsweise bei 5,35 €. In der Tabelle auf Seite 21 finden Sie die Entwicklungder Durchschnittspreise für ausgewählte Sortenhonigeim 500g-Imker-Honigglas in den letzten 16 Jahren. Nach wie vor existiert aber ein unterschiedliches regio-nales Preisniveau.

HoniganalytikProf. Dr. von der Ohe gab den Anwesenden einen Ein-blick in die Honiganalytik. Dabei ging er sowohl auf ge-setzliche Grundlagen als auch angewandte Analysever-fahren zur Bestimmung des Wassergehaltes ein. Beson-deres Augenmerk legte er auf die Qualitätskennzahlenvon Invertase und HMF, die sich insbesondere bei derLagerung von Honig verändern. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Honiganalytik ist

Prof. Dr. von der Ohe erklärte, dass sich die Analy-severfahren ständig weiterentwickeln und somitheute die Nachweisgrenzen deutlich geringer sind.Darüber hinaus gab er zu bedenken, dass die RHGfür Honig im Vergleich zu anderen Lebensmittelnsehr niedrig angesetzt sind, die meisten Wirkstoffeauf dem allerniedrigsten Wert, solange keine an-deren Höchstmengen beantragt werden.

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21D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Honigernte der D.I.B.-Mitgliedsverbände 2019

Durchschnittspreise für Echten Deutschen Honig im 500 g-Glas (in Euro)

zwischen 2003 und 2019

Mitgliedsverband

Du

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

neben der Ermittlung der Qualitätszahlen die Über-prüfung der botanischen Herkunft. Prof. Dr. von derOhe erläuterte die Verfahren zur Ermittlung der elek-trischen Leitfähigkeit, die organoleptische Beurteilungsowie die Bestimmung anhand des mikroskopischenBildes.Ergänzend zu seinen Ausführungen veranschaulichteMarion Hoffmann die Vorgehensweise in der Pollen-analytik direkt am Mikroskop, welches in diesem Jahrfür die Honiguntersuchungsstelle neu angeschafftwurde. (Lesen Sie Seite 10.) In einer Präsentation be-schrieb sie die Aufteilung des Prüfbefundes, die Vor-gehensweise bei der Herstellung eines Pollenprä-parates, die Pollendifferenzierung sowie die Heran-gehensweise bei der Auszählung der entsprechendenPollenanteile eines Honigs und demonstrierte dies an-hand verschiedener Beispiele aus dem Archiv.

Honigvermarktung im LebensmitteleinzelhandelWie bereits in der letzten Tagung wurde dieses Themanoch einmal diskutiert, da Anfang März wieder eineAngebotsaktion des Discounters ALDI Süd geplantwar, die nach Bekanntgabe bereits auf Kritik stieß.Das D.I.B.-Präsidium hatte kurzfristig alle Mitglieds-verbände informiert. Die Reaktionen in den einzelnenMitgliedsverbänden seien unterschiedlich, berichte-ten die Honigobleute. Der überwiegende Teil der An-wesenden schätzte das Angebot aber nicht kritisch ein,sondern sieht die Aktion als Werbung für das Imker-Honigglas. Ergänzend wurde angemerkt, dass in vie-len Regionen Honig im D.I.B.-Glas deutlich preis-werter verkauft werde.Olaf Lück berichtete, dass neben ALDI Süd auch Lidlund Rewe Echten Deutschen Honig in 2019 zum Preisvon 4,99 € aktionsbedingt angeboten haben. Hierzugab es allerdings kaum Reaktionen aus der Imker-schaft. Besondere Emotionen riefen bisher nur die Ak-tionen bei ALDI Süd hervor.

Bienenstarter-Set bei ALDI SüdDeutlich kritischer beurteilten die Honigobleute dasAngebot des Bienenstarter-Sets, das ebenfalls Be-standteil der Werbeaktion von ALDI Süd war. FürProf. Dr. von der Ohe bestätigt das Angebot eine er-schreckende Entwicklung.

Die Tendenz, ohne Grundlagenkenntnissebzw. Schulung mit dem Imkern zu beginnen,

nehme deutlich zu.

Er sieht hierin auch einen Verstoß gegen das Tierwohlund regte eine erneute Diskussion zum Imkerschein an.Torsten Ellmann forderte Standards für Anfängerschu-lungen mit einer Präsenzschulung als unverzichtbaremBaustein. Es müssen in den Verbänden ausreichend Mög-lichkeiten geschaffen werden, verantwortungsbewusstesImkern zu schulen.

Vorgehen bei Vermarktung ohne DeckeleinlageDas Imker-Honigglas ist ein Kombinationswarenzei-chen, bestehend aus Glas, Deckel, Deckeleinlage undGewährverschluss. Es darf nur in der Gesamtheit seinerBestandteile in den Verkehr gebracht werden. Die Be-

stimmungen zu den Warenzeichen des Deutschen Imker-

bundes legen in § 3 fest, dass die vom D.I.B. herausge-gebenen Deckeleinlagen zu verwenden sind. Bislang gilt eine historisch verankerte Ausnahmerege-lung, dass bei kristallisierten Honigen bei der Verwen-dung von Deckeln mit Dichtungslippe ein Fehlen derDeckeleinlage toleriert wird und nicht zur Beanstandungführt. Die Deckeleinlage steht jedoch für eine hygienische Ver-marktung und eine 100 %-ige Dichtigkeit des Gebindes(keine nachträgliche Wasseraufnahme, kein Auslaufen).Deshalb wird in den Honigschulungen vermittelt, dassstets eine Deckeleinlage zu verwenden ist.Der D.I.B. sucht parallel aktiv nach Lösungsoptionen,um für Abfüllstellen und Imkereien mit maschineller Ab-füllung ab Werk Deckel mit bereits eingelegter Deckel-einlage anzubieten.

Anforderungen an Honig mit PremiumqualitätAuf dem Gewährverschluss wird der Honig als Spitzen-

qualität vom Imker ausgelobt. Prof. Dr. von der Ohe be-richtete, dass von verschiedenen Lebensmittelüberwa-chungsämtern der Begriff Spitzenqualität mit der Auslo-bung Premiumqualität gleichgesetzt werde. Somit wer-den auch die Anforderungen an Premiumhonig gemäßden Leitsätzen für Honig zugrunde gelegt (Invertasemind. 85 U/kg, HMF-Gehalt max. 10 mg/kg) und Ho-nige beanstandet.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Von der Ohe sagte, dass 88 % der deutschen Honigedie Vorgaben zur Invertase für die Auslobung Pre-mium (>85 U/Kg) erfüllen. Bei Einbeziehung desHMF-Gehaltes (<10 mg/kg) erfüllen 97 % die Anfor-derungen. Dem gegenüber wäre nur bei 10 % der Im-porthonige eine Auslobung als Auslese bzw. Premiummöglich. Dies müsse den Imkern in den Schulungennoch stärker bewusst gemacht werden, dass die deut-lich bessere Qualität ihres regionalen Honigs eine Ab-grenpixabayzung zur Importware möglich macht.

Der D.I.B. vertritt den Standpunkt, dass die Auslo-bung Spitzenqualität vom Imker bei Echtem Deut-

schen Honig durch weitaus mehr Qualitätsparameter(Aufmachung, Wassergehalt, Herkunft) definiert, alsdie Premiumqualität nach den Leitsätzen für Honig.Prof. Dr. von der Ohe empfahl daher die Erstellungeines Gutachtens, was die Obleute befürworteten, umeine rechtliche Klärung zu erreichen. (Das D.I.B.-Präsidium hatte sich ebenfalls mit derThematik befasst und das Gutachten ebenfalls befür-wortet. Lesen Sie dazu Seite 5.)Prof. Dr. von der Ohe dankte als Sitzungsleiter denAnwesenden am Schluss für die rege Diskussion. OlafLück schloss sich den Worten an und bedankte sichfür die wertvolle Arbeit, die die Honigobleute im Rah-men ihres Ehrenamtes leisten.

Die nächste Tagung ist am 26./27.02.2021 wieder inWachtberg-Villip geplant.

Apisticus des Jahres verliehen

Die wohl letzte imkerliche Großveranstaltung für viele Wochen

fand am 29.02./1.03.2020 in Münster statt. Der 29. Apisticus-

Tag stand unter dem Motto „Bienen brauchen Blüten“.

Die Organisatoren machten sich die Entscheidung nicht leicht.

Da es aber keine behördlichen Anweisungen zur Absage trotz

erster gemeldeter Corona-Fälle in NRW gab, wurde die 29. Im-

kermesse wie geplant durchgeführt.

Sie fand zum zweiten Mal im Messe- und CongressCentrum Halle Münsterland auf ca. 10.000 qm2 Aus-stellungsfläche statt. Bis auf wenige Absagen kamenüber 150 Aussteller aus dem In- und Ausland, um ihreAngebote auf dem Imkereisektor zu präsentieren.Auch die Via Miele mit zahlreichen Speisen und Ge-tränken mit Bienenprodukten war wieder Teil derAusstellung. Der D.I.B. beteiligte sich ebenfalls mit einem Infor-mations- und Verkaufsstand und D.I.B.-Präsident Tors-ten Ellmann konnte viele Gespräche mit Ausstellernund Besuchern führen.Leider spürte man die Verunsicherung der Menschendurch die Corona-Situation an der Besucherresonanz,die deutlich niedriger als im Jahr zuvor war. Rund 3.900 Besucher informierten sich an den bei-den Ausstellungstagen über Neuheiten und besuchtendie zahlreichen Vorträge.

Besonders schade war das für die beiden Veranstal-

Foto links: Frank Reichardt (4. v. rechts) freute sich über die Würdigung seines langjährigen Einsatzes für die Bienen und Imkerei. Foto rechts: Präsident Torsten Ellmann (3. v. links) konnte am gut besuchten D.I.B.-Stand zahlreiche Gespräche führen.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

tungshöhepunkte, die Tombola und die Verleihung desApisticus des Jahres. Die Auszeichnung wurde am 1.März zum fünfzehnten Mal im fast leeren Zuschauer-raum an Frank Reichardt, Vorsitzender des Landes-verbandes Thüringer Imker e.V., vergeben.Der Preisträger ist ein engagierter Imker, der sein Lebenfür die Förderung der Imkerei in den neuen Bundeslän-dern eingesetzt hat und das Deutsche Bienenmuseum inWeimar zu einem modernen und auf sicheren Füßenstehenden Zentrum der Imkerschaft entwickelt hat. Dr. Werner Mühlen, ehemaliger Leiter des Bieneninsti-tutes der Landwirtschaftskammer NRW, sagte u. a. inseiner Laudatio:„Der „Apisticus des Jahres“ ist eine Auszeichnung, mitder besondere Verdienste ausgezeichnet, herausragendeEreignisse gewürdigt oder besondere Tätigkeiten ein-zelner Persönlichkeiten, Vereinigungen oder Institutio-nen herausgestellt werden sollen. Heute wird einePersönlichkeit aus der Imkerschaft ausgezeichnet. Frank Reichardt stammt aus den neuen Bundesländernund hat nach der Wende seine ganze Energie daran ge-setzt, die Imkerschaft neu zu organisieren und zu moti-vieren, weiter zu machen, nicht aufzugeben, sondernmit neuen Ideen und kreativen Lösungen den Heimat-verband zu stärken. Er versteht es in einzigartiger Wei-se, und das habe ich immer an ihm bewundert, sowohlmit bodenständigen Imkern als auch mit hochrangigenPolitikern oder Wissenschaftlern zu sprechen, zu dis-kutieren und die zentralen Themen des imkerlichenHandwerks deutlich zu machen und durchzusetzen.Im Jahr 2002 übernahm Frank Reichhard den Vorsitzdes Landesverbandes Thüringer Imker e.V. und hat sichdort als kompetenter, weitsichtiger und durchsetzungs-fähiger Organisator nicht nur um die Förderung der Im-kerei in Thüringen verdient gemacht. Durch sein entschlossenes Engagement konnte dasDeutsche Bienenmuseum in Weimar langfristig erhaltenwerden. Der Landesverband Thüringen übernahm 2004 dessenTrägerschaft, unterstützt durch den Deutschen Imker-bund. Mithilfe eines soliden Finanzierungskonzeptes,konnte seitdem der Fortbestand des 1907 durch Ferdi-nand Gerstung und August Ludwig gegründeten Deut-schen Bienenmuseums gesichert werden. Ohne dieständige Präsenz des Landesverbandes und Übernahmeder Verantwortung wäre dies sicherlich schwer umsetz-bar gewesen. Frank Reichardt hat es möglich gemacht,

dass sich das Museum heute in die vielen Kulturstätten vonWeimar einreiht. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung er-achten wir dies als einen herausragenden Verdienst für dieImkerei in Deutschland.“Die vollständige Laudatio sowie alle Informationen zumApisticus-Tag finden Sie unter www.apis-ev.de.

Hoffen wir, dass der nächste Apisticus-Tag wieder unter„normalen“ Bedingungen stattfinden kann. Dies soll am 6./7. März 2021 sein. Dann feiert der Apis e.V. bereits das 30-jährige Jubiläumdieser großen internationalen, bienenkundlichen Fachta-gung im Nordwesten Deutschlands.

Winterverluste niedriger als erwartet

Fast 15.000 Rückmeldungen gab es auf die Umfrage des Fachzen-

trums für Bienen und Imkerei in Mayen zu den zurückliegenden

Herbst- und Winterverlusten. Davon konnten knapp 12.000 anonyme

Imkerinformationen für Deutschland ausgewertet werden. Dahin-

ter standen 152.500 eingewinterte Bienenvölker, von denen etwas

mehr als 22.000 den Winter nicht überlebten. Dies entspricht für

Deutschland einer Verlustquote je nach Berechnungsweg zwischen

14,6 % und 16,4 %, die damit geringer ist, als vor dem Winter pro-

gnostiziert.

Damals war man von 18 bis 22 % Verlusten ausgegan-gen. Der Leiter des Bieneninstitutes, Dr. Christoph Otten,sagt: „Wahrscheinlich haben die überdurchschnittlichhohen Temperaturen im Dezember die Bienenvölker we-niger negativ beeinflusst als dies in kälteren Überwinte-rungsphasen der Fall zu sein scheint. Das haben Auswer-tungen für frühere Jahre bereits gezeigt.“Die höchsten Verluste gab es dieses Mal in den Stadt-staaten Bremen und Hamburg und in den BundesländernMecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. DasInstitut wird die große Datenmenge weiter auswerten,um mögliche Ursachen zu ermitteln.Dr. Otten bedankt sich bei allen Imkerinnen und Imkern,die die Umfrage beantwortet haben. Informationen fin-den Interessierte auch im Infobrief Bienen@Imkerei, derVeröffentlichungen der Bieneninstitute Mayen, Münster,Veitshöchheim, Kirchhain, Hohenheim und Hohen-Neu-endorf enthält und kostenlos unterwww.bienenkunde.rlp.de abonniert werden kann.

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25D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Die vollständige Tabelle finden Sie auf unserer Homepage unter

www.deutscherimkerbund.de,Rubrik Verbandsmitteilungen.

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26D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Initiativen für Bestäuber müssenerweitert werden

Am 21. Februar 2020 fand in Brüssel die Konferenz „Bestäu-

berrückgang aufhalten“ statt, an der D.I.B.-Präsident Torsten

Ellmann als einziger deutscher Imkervertreter teilnahm.

Eingangs mahnte Pierre Bascou, EU-Generaldirektion Land-

wirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI), dass die Bestäu-

bersituation dramatisch sei. Es gehe um Nahrungsverlust,

Lebensraumverlust, Krankheiten und Vergiftungen.

Dies habe Folgen für die Landwirtschaft und die Er-nährungssicherheit, denn 87,5 % der blühenden Pflan-zen werden durch Tiere bestäubt. Es gibt viele Untersuchungen zur Bedeutung der Be-stäuber für die Biodiversität. Dabei wurden auch Syn-ergien zwischen Wild- und Honigbienen festgestellt.Die Ursachen für den Bestäuberrückgang sind multi-faktoriell und komplex. Indirekte Gründe, wie Ge-sellschaft, Wirtschaft, Politik und direkte Gründe wiedie Intensivierung der Landwirtschaft, Pflanzen-schutzmitteleinsatz und Urbanisierung sowie der Kli-mawandel (andere phenologische Entwicklung) mitExtremwetterereignissen wirken sich negativ auf diePopulationen aus und führen zu Lebensraumverlust,veränderter Lebensraumversorgung und Entwicklungneuer Krankheiten und Schädlinge.

Der Schutz der Bestäuber sei essentiell, Investitionennotwendig und ein Monitoring müsse angestrebt wer-den, so Bascou. Die Kommission werde in den nächs-ten Wochen eine Strategie entwickeln, um die Biodi-versität zu fördern und insbesondere auch den Schutzder Bestäuber zu verbessern. Ziel sei, Schutzmaßnah-men für Bestäuber und Biodiversität besser in die na-tionalen Strategien zu integrieren. Es gehe darum, dass Landwirtschaft, Wissenschaft,Imker, Politik und weitere Anspruchsgruppen eng zu-sammenarbeiten, um einen ökologischen Mehrwert zuerzielen.

Nicola De Michelis, Director, Generaldirektion Re-gionalpolitik und Stadtentwicklung, sagte in seinemStatement, dass zum Habitatschutz viele Programmeund Kooperationen möglich seien. Hier müsse dieneue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und deren Ko-finanzierung den Weg vorgeben.

Neben verschiedenen Vorträgen folgte ein Beitrag zurEU- Bestäuberinitiative, über die wir in der letzten Aus-gabe 1/2020, Seite 36, bereits berichteten. Ein weiterer Beitrag befasste sich mit der aktuellen undzukünftigen GAP. Hier müsse insbesondere eine stärkereVerbindung zwischen den GAP-Strategien und den Pro-grammierinstrumenten der Mitgliedstaaten erzielt wer-den. Auch der Beratung soll nach dem Willen der EU-Kommission größere Beachtung geschenkt werden. Das Statement eines Vertreters des Bayerischen Staats-ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz zumThema brachte die aktuelle Situation auf den Punkt: Es gibt zwar einen Strategieplan für Deutschland, aberes gibt durch die föderalistische Struktur sehr viele re-gionale Besonderheiten und Bestrebungen. Vor diesemProblem steht auch die EU mit ihren Mitgliedern.

Abschließend ging es um das Programm Interreg, einerGemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für re-gionale Entwicklung, welche auf die Förderung der Zu-sammenarbeit zwischen EU-Mitgliedstaaten und benach-barten Nicht-EU-Ländern abzielt. Es war interessant, wiedie grenzüberschreitenden Programme zur Entwicklungder Biodiversität beigetragen haben, so Ellmann.

Sein Resümee: „Die Veranstaltung lieferte viele Infor-mationen, die wir als Hintergrundwissen benötigen. Eswurde zum einen deutlich, wie komplex die Materie ist,zum anderen aber auch aufgezeigt, wie entschlossen dieEU Geld in die Hand nehmen will, um ökologischer zuwerden. Für uns ist es wichtig, dass wir unsere Bemü-hungen sowohl auf Bundesebene als auch in den Län-dern bei der Ausgestaltung der GAP-Elemente fortset-zen.“

Forschungsergebnisse derUni Göttingen zeigen, wiesich die Verarmung derLandschaft auf die Lebens-bedingungen von Insekten-arten auswirkt.

http://www.unigoettingen.de/en/92169.html

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27D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Erweitertes DBV-Präsidiumtraf sich in Berlin

D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann hatte am 11. März 2020 erst-

mals die Gelegenheit, an der Sitzung des erweiterten Präsidiums

des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Berlin teilzunehmen.

In der Tagung ging es u. a. um folgende Punkte:

Gemeinsame EU-AgrarpolitikDBV-Präsident Joachim Rukwied berichtete, dass dieEU-Mitgliedsländer noch keine Budgetentscheidungfür den kommenden Förderzeitraum ab 2020 getroffenhaben. Man hoffe, dass dies unter der deutschen Rats-präsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 ge-linge. Das EU-Parlament fordert 1,3 % des Bruttona-tionaleinkommens (BNE), die EU-Kommissionschlägt 1,07 % vor. Die Staaten seien zu keiner Erhö-hung bereit - auch Deutschland nicht. Erst nach einerEinigung kann der Finanzrahmen für die 1. und 2.Fördersäule bestimmt und mit der Ausgestaltung derGAP begonnen werden. Der Zeitrahmen wird alsoimmer enger.

DüngeverordnungDie Düngeverordnung ist ein wichtiges Thema für dieLandwirte, denn sie müssen sich bald mit verschärftenRegeln auseinandersetzen. Die EU hatte gegen dieBundesregierung ein Vertragsverletzungsverfahreneingeleitet, da diese die EU-Nitratrichtlinie bishernicht umgesetzt hat. Die neue Düngeverordnung desBundeslandwirtschaftsministeriums sollte deshalb imApril 2020 in Kraft treten.

Das Gremium schätzte die geplante Verschärfung derVerordnung fachlich mangelhaft ein. Eine bedarfsgerechte Düngung sei so zukünftig nichtmehr möglich. Hier gebe es dringenden Handlungs-bedarf und praxistaugliche Maßnahmen seien erfor-derlich. Kritisiert wird z. B. die Ausweisung soge-nannter roter Gebieter.

(Mittlerweile fand am 27.03.2020 im Bundesrat dieabschließende Beratung statt. Dieser stimmte mehr-heitlich der neuen Düngeverordnung unter der Be-dingung zu, dass die Länder bis Ende des Jahres Zeitzur Ausweisung von besonders belasteten, roten Ge-bieten, erhalten. Die Länder müssen die Bundesmaß-nahmen nun in Landesverordnungen umsetzen.)

Folgende Maßnahmen werden u. a. strenger regle-mentiert:• Sperrfristen für die Ausbringung von Düngemitteln

auf Grünland in den Herbst- und Wintermonatenund für Festmist von Huf- oder Klauentieren werdenverlängert.

• Gewässerabstände mit Düngeverbot in Hanglagenwerden vergrößert.

• Begrünung von Gewässerrandstreifen an Hängen istverpflichtend.

• Ausbringung von Festmist auf oberflächlich gefro-renem Boden auf 120 kg N/ha begrenzt.

• Einführung einer flächendeckenden Sperrfrist fürPhosphat-haltige Düngemittel vom 1. Dezember bis15. Januar.

Zukunftskommission Landwirtschaft - AgrargipfelAm 02.12.2019 fand im Bundeskanzleramt der soge-nannte Agrargipfel statt. (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL 1/2020, Seite 29f.)

Es wurde berichtet, dass man bis zum 16.03.2020dem Bundeskanzleramt Empfehlungen für gesetzli-che und politische Rahmenbedingungen vorlegenwerde, mit denen nach Ansicht des DBV und seinerLandesverbände eine nachhaltige und zukunftsfähigeLandwirtschaft in Deutschland möglich sei. Wichtigsei es, Zielkonflikte zu benennen und sich aktiv in dieZukunftskommission Landwirtschaft und die einzel-nen Arbeitsgruppen einzubringen.

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28D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Berichte aus den FachausschüssenHier wurde zum Ökolandbau berichtet, dass ca. 18 %der Landwirte Interesse an einer Umstellung ihreskonventionellen Betriebes bekunden, aber davon nur2 % die Umstellung wirklich realisieren. Wenn sichdiese Zahl steigern soll, sei eine Entwicklung des Ab-satzmarktes erforderlich.

European Green DealDer European Green Deal ist ein von der EU-Kom-mission am 11.12.2019 vorgestelltes Konzept. Dieseshat zum Ziel, die Netto-Emissionen von Treibhausga-sen in der EU bis 2050 auf Null zu reduzieren undsomit als erster Kontinent klimaneutral zu werden.

Im Konzept werden viele Maßnahmen genannt, z. B. • die Reduzierung der Treibhausgase bis 2030 auf

55 % gegenüber 1990.• die Erarbeitung einer Biodiversitätsstrategie,• die Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes

in Schutzgebieten,• die Erhöhung des Anteils von Ökolandbau auf

30 % sowie• 40% der GAP-Mittel sollen für Klimaschutz-

maßnahmen eingesetzt werden

Es wurde berichtet, dass es zum Konzept erste Kom-mentare gebe und man sich weiter in die Diskussioneinbringe. Zum Beispiel müsse der kooperative An-satz für die Förderung der Artenvielfalt gestärkt wer-den und der Biodiversitätsschutz könne nur mit pro-duktionsintegrierten Maßnahmen funktionieren.

Unter Verschiedenes hatte Torsten Ellmann die Mög-lichkeit, auf die besondere Situation der blühendenZwischenfrüchte und des Bienenbefluges in diesemFrühjahr einzugehen. (Lesen Sie dazu den Bericht auf auf dieser Seite.)

Hier sicherte DBV-Präsident Rukwied zu, diese In-formationen an die Hauptgeschäftsführer und die Ge-schäftsstellen der Bauernverbände weiterzuleiten.

Aktuelle EntwicklungenPflanzenschutz

D.I.B. warnt vor möglichem Glyphosat-Eintrag in HonigD.I.B.-Präsident Torsten Ellmann hat die Mitgliedsverbände Anfang

März darüber informiert, dass es durch den Einsatz von Glyphosat-

haltigen Mitteln in blühende Bestände in diesem Frühjahr zu einem

möglichen Eintrag in Honige kommen könne und das in einem

hohen Maße. Solche Honige wären nach der Rückstandshöchst-

mengenverordnung nicht mehr verkehrsfähig.

Grund hierfür: Durch den besonders milden Winterwaren vielerorts Winterzwischenfrüchte, wie Ölrettichund Senf, nicht abgefroren und blühten. Durch die herr-schenden milden Temperaturen bereits im März wurdendiese Zwischenfrüchte von Bienen beflogen.

Senf als gute Bienentrachtpflanze kam bei den milden Temperaturen in manchen Regionen An-fang März zur Blüte.

Viele landwirtschaftliche Flächen mussten aber geradezu diesem Zeitpunkt für das Ausbringen der Sommer-kulturen vorbereitet und die Zwischenfrüchte entferntwerden, was auch durch den Einsatz von Glyphosat-hal-tigen Mitteln geschehen könnte.

Sowohl die zuständigen Stellen der Pflanzenschutzbera-tung als auch die Landesbauernverbände hatten die Land-wirte jedoch präventiv auf die besonderen Gefahren undauf die Beachtung der guten fachlichen Praxis hinge-wiesen, das heißt nicht zu spritzen sondern auf mecha-nische Verfahren wie Walzen und Mulchen zurückzu-greifen.

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29D.I.B. Aktuell 2/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Selbst eine Spritzung von Mitteln außerhalb des Bie-nenbefluges kann die Gefahr nicht senken, da die Be-lastung der Blüte über einen längeren Zeitraumandauert. Das haben wissenschaftliche Untersuchun-gen der Bieneninstitute bestätigt.Bei der derzeitigen klimatischen Entwicklung istdavon auszugehen, dass es zukünftig des Öfteren der-art milde Temperaturverläufe geben wird. Deshalbsollten auch wir Imker proaktiv auf Landwirte zuge-hen, auf die Gefahren hinweisen und gemeinsam ent-sprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, zumWohl unserer Bienen und in der Verantwortung alsProduzenten eines Naturproduktes.

Hintergrund:

Die Zulassung von Glyphosat war 2017 nach heftiger öffentli-

cher Diskussion und Protesten nicht um zehn, sondern um fünf

Jahre bis Ende 2022 verlängert worden. Im Dezember 2019

haben Hersteller des Unkrautvernichters wie Bayer, Syngenta,

Albaugh und Nufarm bei der EU-Kommission und anderen EU-

Institutionen einen Antrag auf Zulassungsverlängerung einge-

reicht, um das umstrittene Mittel auch nach 2023 in der EU ver-

kaufen zu können. Nun haben die Firmen bis Mitte des Jahres

Zeit, um ihren Antrag inhaltlich zu begründen und wissen-

schaftliche Expertisen vorzulegen.

Wird keine Verlängerung erteilt, könnte Glyphosat nur noch in

einer Übergangszeit bis Ende 2023 weiterbenutzt werden.

Die Bundesregierung hat im September 2019 Schritte für den

stufenweisen Ausstieg angekündigt. Geplant sind z. B. Verbote

für Haus- und Kleingärten, öffentliche Flächen wie Parks sowie

Einschränkungen für Landwirte, wie das Sikkationssverbot (An-

wendung vor der Ernte).

Der D.I.B. hat sich seit vielen Jahren gegen die Anwendung von

Glyphosat positioniert, da durch das Mittel nicht nur wichtige

Nahrungsquellen für Blütenbestäuber wie Ackerbegleitgrün feh-

len, sondern auch die Gefahr des Eintrages in Honig besteht.

Aktuelle Entwicklungen PA

Code of Practice zu Pyrrolizidinalkaloiden (PA)veröffentlichtDer „Code of Practice zur Vermeidung und Verringe-rung der Kontamination von Lebensmitteln mit Pyr-

rolizidinalkaloiden“ der deutschen Land- und Ernäh-rungswirtschaft wurde als branchenübergreifenderLeitfaden konzipiert und versteht sich als Hilfsmittelfür die Praxis. Dieser Leitfaden soll es Anwendern er-möglichen, entsprechende Maßnahmen zur Verringe-rung der Kontamination von Lebensmitteln mit PA zuergreifen. Hiermit soll ein Beitrag zum vorbeugen-den, gesundheitlichen Verbraucherschutz sowie demgesundheitlichen Schutz landwirtschaftlicher Nutz-tiere geleistet werden. Der D.I.B. hatte in den vergangenen Jahren im Rah-men eines Runden Tisches aktiv an der Erstellungdieses Leitfadens mitgearbeitet.(Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL, zuletzt in Ausgabe

1/2020, Seite 27f.)

Den gesamten Leitfaden finden Sie zum Downloadunter https://www.lebensmittelverband.de.(Geben Sie bitte in das Suchfeld den Begriff Pyrroli-zidinalkaloide ein.)

Verbraucher informieren:Keinen Honig an Bienen

verfüttern

Um vor der Einschleppung des Faulbruterregers in Bienenvöl-

ker zu warnen, hat der D.I.B. im März in einer Pressemitteilung,

die über die dpa-Tochter news aktuell verbreitet wurde auf fol-

gendes hingewiesen:

Sowohl Honig- als auch Wildbienen und anderen Blü-ten besuchenden Insekten fehlt es immer öfter an viel-fältigem Nahrungsangebot. Eine falsch verstandeneHilfe für Bienen ist allerdings das Füttern der Insek-ten mit Honig auf dem Balkon oder am Haus. D.I.B.-Geschäftsführer Olaf Lück warnt: „Diese gutgemeinten Angebote gibt es immer wieder, aber siekönnen genau das Gegenteil bewirken.“ Denn zumeinen sorgen sich Imkerinnen und Imker fachgerechtum ihre Bienenvölker, auch jetzt in der schwierigenCorona-Situation. Zum anderen stammen rund 75 %aller Honige, die in Deutschland im Handel erhältlichsind, aus dem Ausland. Weil ein überwiegender Teilder Importhonige die für den Menschen unschädli-chen Sporen des Bakteriums Paenibacillus larvae ent-hält, kann ein Honigbienenvolk an dem gefürchteten

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Erreger der Amerikanischen Faulbrut erkranken. Dasbestätigen Untersuchungen.Denn die Sporen sind äußerst widerstandsfähig, lang-lebig und nahezu zeitlich unbegrenzt ansteckungsfä-hig. Das Bakterium befällt die Brut der Honigbieneund zerstört diese (Foto oben). Dadurch fehlt es anNachwuchs im Bienenvolk - es wird geschwächt undverendet. Adulte Bienen können zwar nicht angestecktwerden, aber sie verbreiten die Sporen des Erregersund tragen dazu bei, dass sich die Seuche innerhalbeines Volkes und benachbarter Bienenstände schnellausbreitet. Oftmals sind in kürzester Zeit Bienenvöl-ker einer ganzen Region betroffen. Bereits im Ver-dachtsfall muss der Amtstierarzt informiert werden.Dieser leitet dann die gesetzlich geregelte, staatlicheSeuchenbekämpfung ein. Wer Bienen helfen will, sollte ihnen im unmittelba-ren, persönlichen Nahbereich nektar- und pollenspen-dende Pflanzen anbieten. Gärten, Balkone und Terras-sen ermöglichen die Gestaltung abwechslungsreicherLebensräume für alle Blüten besuchenden Insekten.Eine kräuterreiche Wiese statt englischem Rasen, diePflanzung oder Saat bienenfreundlicher Stauden, He-cken, Bäume, der Verzicht auf chemischen Pflanzen-schutz sind nur einige Beispiele. Der D.I.B. hat aufseiner Homepage www.deutscherimkerbund.de (Ru-brik Bienen und Bestäubungsleistung/Bienenweide)viele Ideen zusammengetragen.Auch die Fütterung mit Zuckerwasser als Nahrungs-quelle im Garten oder auf dem Balkon sollte tunlichstunterlassen werden. Denn diese Futterquelle kanndazu führen, dass z. B. die Honigqualität empfindlichleidet.

(Sie können die Informationen gerne als Pressetext nutzen, um

Verbraucher über diesen Sachverhalt aufzuklären.)

Für Sie notiert

BMEL startet Aktion Bienen füttern 2020

Bienen gelten nicht erst seit dem Ausbruch der Corona-Krise als systemrelevant. Als bedeutende Bestäuber sindsie für den Menschen unverzichtbar. Häufig fehlt esihnen aber an Lebensräumen und vielfältiger Nahrung.Deshalb muss ihnen geholfen werden. Das hat auch diePolitik erkannt. Im Jahr 2014 hatte das Bundeslandwirtschaftsministe-rium seine Aktion Bienen füttern gestartet, die auch derD.I.B. als Projektpartner unterstützt. (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL 2/2014, Seite 23f.)

Ziel dieser Aktion ist es, die breite Öffentlichkeit überHandlungsmöglichkeiten zu informieren, denn nicht nurLandwirte, Kommunen und Unternehmen sind gefragt,mehr bienenfreundliche Flächen zu schaffen. Jeder Ein-zelne kann einen kleinen Beitrag dazu leisten und genauda setzt die BMEL-Initiative an. Im Internet und in einerBroschüre gibt das Ministerium Tipps zu bienenfreund-licher Bepflanzung. Das Lexikon “BienenfreundlichePflanzen für Balkon und Garten” ist laut Ministeriumeine der am stärksten nachgefragten Publikationen. Umauch in der Bienensaison 2020 wieder möglichst vieleMenschen zu informieren, hat das Ministerium die Web-seite www.bienenfuettern.de und das Pflanzenlexikonaktualisiert.

Der D.I.B. hat sich als Aktionspartner mit seinen Vor-schlägen eingebracht. Das Pflanzenlexikon sowie denFlyer zur diesjährigen Verlosungsaktion des BMEL ha-ben wir als Information dieser Ausgabe von D.I.B. AK-TUELL beigelegt. Bitte informieren Sie Ihre Vereins-mitglieder, dass die Broschüre entweder kostenlosheruntergeladen, oder beim Ministerium bestellt werden

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kann. Das Heft ist sehr gut geeignet, bei öffentlichenAktionen des Vereins verteilt oder empfohlen zu wer-den.

Neues digitales Nachschlagewerk zur WildbienenhilfeDer Gründer der Internetseite www.bienennutzgarten.de, Martin Hampe, ist wederBiologe noch kennt er sich mit der Programmierungvon Internetseiten aus. Was trotz alledem mit über-schaubarem Budget und einem riesigen ehrenamtli-chen Engagement entstehen kann, sieht man auf derumfassenden Homepage, die kürzlich an den Start ge-gangen ist. „Die Seite ist der Versuch, mit der Bereit-stellung eines auf Wildbienen spezialisierten Pflan-zenfinders, die biologische Vielfalt in deutschen Pri-vatgärten, Balkonen und Terrassen zu erhalten, imgünstigsten Fall zu erhöhen und somit einen Teilbei-trag zur Lösung eines aktuellen ökologischen Pro-blems (Insektensterben) zu leisten“, so Hampe.

Weiterhin werden auf der Seite der Lebensraum unddie Lebensweise der Wildbienen vereinfacht darge-stellt, so dass zusätzlich zu Anpflanzungen weitereMaßnahmen zum Schutz dieser und vieler weitererTierarten getroffen werden können. Mit der Vorstel-lung seines eigenen Gartens zeigt Hampe Beispielefür konkrete, einfache Maßnahmen zur Umsetzung.Unbedingt anschauen, ein Blick lohnt sich.

Beekeepr-App aus Passau will Imkern und GärtnernhelfenGero Camp ist Landwirt undImker im Rhein-Lahn-Kreisund hat seinen Bachelor imBereich Agrarmarketing undManagement an der Hoch-schule Weihenstephan absol-viert. 2018 kam ihm die Idee,seine Bienenvölker durch In-tegration von Sensoren undKamera zu überwachen undentwickelte daraus das Pro-jekt PlanBee. In Zusammen-arbeit mit Wirtschaftsinfor-matiker Micha Günther und

Unterstützung zahlreicher Studenten der UniversitätPassau hat sich die Idee weiterentwickelt und es ent-stand die Beekeepr-App. Diese soll eine Informati-onsplattform sowohl für Gartenbesitzer als auch fürImker sein. In einem Blütenkalender erkennt man, welche Pflanzeim Garten von Bienen und anderen Bestäubern in denverschiedenen Monaten beflogen werden. In über-sichtlichen Pflanzen-Steckbriefen sieht man außer-dem, wieviel Nektar und Pollen diese Bienen undanderen Bestäubern liefern und erhält individuelleEmpfehlungen zur bienenfreundlichen Gartengestal-tung. Imker erhalten in der Beekeepr-App ein offline-ver-fügbares Pollenfarbenverzeichnis nach Monaten. Au-ßerdem beinhaltet das Tool Bienen-Wetter standort-bezogene Wetterdaten, um die Bienenaktivität ein-schätzen zu können.

Gemeinsame europäische ForschungsinitiativegestartetJKI: 24 europäische agrarwissenschaftliche For-schungseinrichtungen aus 16 Ländern, darunter dasJulius Kühn-Institut (JKI) haben am 23.02.2020 amRande der „Paris International Agricultural Show“ diegemeinsame Deklaration „Für eine Landwirtschaftohne chemischen Pflanzenschutz“ unterzeichnet,teilte das Institut in einer Pressemitteilung mit.

Die Landwirtschaft sei derzeit öffentlicher Dauerkri-tik ausgesetzt. Im Zentrum der Kritik stehe dabei derintensive Einsatz von chemisch-synthetischen Pflan-zenschutzmitteln wie Insektiziden, Fungiziden undHerbiziden. Die Forderungen beginnen beim Wunschnach deutlicher Reduzierung der Mengen und reichenbis hin zum Totalverzicht auf chemische Pflanzen-schutzmittel. Vor diesem Hintergrund haben das fran-zösische Institut INRAE, das Leibniz-Zentrum fürAgrarlandschaftsforschung und das JKI Mitte 2018begonnen, eine Forschungsallianz zu schmieden. Die Forschungsinitiative will helfen, die wissen-schaftlichen Grundlagen für den gesellschaftlich ge-forderten Wandel in der Landwirtschaft zu schaffen,um diesen voranzutreiben. Die Unterzeichner der Pariser Deklaration verpflich-ten sich, gemeinsam und vernetzt an diesem Ziel zu

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arbeiten. Eine Forschungsagenda ist bereits erarbei-tet. So sollen resiliente Anbauverfahren entwickelt,die Ökosystemleistungen besser berücksichtigt, dieZüchtung krankheitsresistenter Sorten vorangetriebensowie die Gerätetechnik verbessert und weitere inno-vative technische Lösungen erarbeitet werden. Zudemsollen die Maßnahmen sozioökonomisch begleitetwerden, denn eine Änderung der Bewirtschaftungbringt Änderungen für die in der Landwirtschaft Be-schäftigten mit sich.

Die Initiative ist eingebettet in den von der EU-Kom-mission im Dezember 2019 beschlossenen GreenDeal. Die Maßnahmen betreffen sektorübergreifenddie Landwirtschaft, die Ernährungswirtschaft und dieUmwelt. Das Ziel der Initiative, eine deutliche Verringerungdes Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzen-schutzmittel, ist ambitioniert, denn aktuell mangelt esan nichtchemischen Alternativen, um die Kultur-pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schüt-zen. Bei der Forschungsmethodik legen die unter-zeichnenden Institutionen der Initiative besonderenWert auf integrierte, systemische Ansätze und einemultidisziplinäre Herangehensweise. Will man dieLandwirtschaft neu denken, muss man auch die For-schungsmethoden auf den Prüfstand stellen. Die neuen Methoden müssen nicht nur im Labor, son-dern auch auf dem Feld funktionieren, und sie müs-sen von den Praktikern umsetzbar sein.

Milbenzerstörende Bakterien sollen HonigbienenrettenAmerikanische Forscher um Sean Leonard von derUniversity of Texas in Austin haben in LabortestsDarmbakterien der Honigbiene gentechnisch so ver-ändert, dass sie diese vor der Varroamilbe und demFlügeldeformationsvirus (DWV) schützen und dieÜberlebensrate signifikant erhöhen. Die Bakterien er-hielten Gene für spezifische RNA-Sequenzen, die dieVermehrung der Viren hemmen und die Milben sogarabtöten können. Die Wissenschaftler nutzen gentech-nisch veränderte Bakterien, die auf Erbgutteile derMilben oder der krankmachenden Viren abgestimmtsind, um die nötigen RNA-Schnipsel direkt im Darmder Bienen zu produzieren.

Für ihr Experiment schleusten die Forscher zunächst dieBauanleitungen für gegen die Varroamilbe oder die Virenwirkende RNA-Abschnitte in das Genom von Snod-grassella alvi, einem Bakterium, das zur normalen Darm-flora der Honigbiene gehört. Dann besprühten sie dieBienen eines Versuchsvolkes mit einer Zuckerlösung, diedie genmanipulierten Bakterien enthielt. Weil sich die Honigbienen daraufhin gegenseitig putz-ten und leckten, nahmen sie die Lösung samt der Mi-kroben auf. Die genmanipulierten Bakterien vermehrtensich im Darm der Bienen und produzierten dort auch diegewünschten RNA-Schnipsel. Um zu testen, ob diese dieHonigbienen auch gegen die Varroamilbe und den Flü-geldeformationsvirus schützen, injizierten die Forschereinem Teil der Versuchsbienen das Virus, eine andereGruppe wurde mit Varroamilben angesteckt.

Von den Bienen mit den genmanipulierten Bakterienüberlebten 36 Prozent mehr als im Kontrollvolk. Nochdeutlicher waren die Ergebnisse bei den Tests mit denVarroamilben: Von den Milben starben mehr als 80 Pro-zent. Bei den Kontrollversuchen waren es nur knapp halbso viele.

Nach Ansicht der Forscher eröffnet diese Methode eineChance, Honigbienen künftig besser gegen Parasiten undPathogene zu schützen. Ähnlich sieht es Bienenwissen-schaftler Robert Paxton von der Universität Halle-Wit-tenberg, der selbst nicht an der Studie beteiligt war.Allerdings werden für diese Methode Bakterien gene-tisch verändert - und diese könnten unkontrolliert in dieUmwelt gelangen. Zwar gelten die Snodgrassella-Bak-terien als spezifisch für Honigbienen und wenige andereBienenarten. Aber durch den Austausch von Genen mitanderen Bakterienarten könnten die manipulierten Gen-abschnitte auch auf weniger spezifische Mikroben über-gehen.Deshalb meint Paxton: „Die bedeutende ethische Frageder Genübertragung muss daher geklärt werden, bevorgenmanipulierte Bakterien bei Honigbienen im Freilandeingesetzt werden.“ Der nächste Schritt sei es nun, diese Versuche im Labormit größeren Testvölkern von bis zu 50.000 Einzelbie-nen zu wiederholen. Das könnte auch klären, ob die Me-thode in größerem Rahmen funktioniert.

(Auszüge aus Science, 2020)

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Bundesweiter Pflanzwettbewerb läuft

Naturschutzaktionen sind möglich - trotz Kontaktbe-schränkungen. So läuft seit dem 1. April bereits zumfünften Mal der Pflanzwettbewerb Wir tun was für

Bienen, den die Stiftung Mensch & Umwelt gemein-sam mit Deutschland summt initiiert. Noch bis zum 31.07.2020 können sich Bienen- undNaturfreunde in acht Kategorien (z. B. Kitagärten,Balkone, Privatgärten) mit Fotos und Berichten ihrerbienenfreundlichen Aktionen am Wettbewerb beteili-gen.Eine 7-köpfige Jury wird die Bewertung der Projektevornehmen und die Gewinner ermitteln, die Sach- undGeldpreise erhalten.Alle Informationen finden Interessierte unterwww.wir-tun-was-fuer-bienen.de.

Literaturtipps

HonigDas 84-seitige Buchvon Elisabeth Ban-gert bietet dem Le-ser zahlreiche Ho-nigrezepte und vie-le Tipps für dasGelingen der Ge-richte. Außerdemgibt die Autorineinen umfassendenÜberblick über dievielseitigen Nut-zungsmöglichkeitenvon Honig auch außerhalb der Küche, z. B. in der Medizin und Kos-metik. Das Buch (ISBN 978-3-89736-159-1) ist imVerlag Edition XXL erschienen und hat einen beson-ders attraktiven Verkaufspreis von 5,- Euro. In der jetzigen Situation kaufen viele Verbraucherganz gezielt regional, so z. B. auch beim Imker. Hierkönnte das Buch das bestehende Sortiment ergänzen.Für diesen Zweck gibt es beim Verlag ein speziellesBestellformular für Imker. Ab einem Einkaufswertvon 25 Euro erhalten diese 2 % Skonto. Das Bestell-formular kann angefordert werden unter [email protected], per Telefon 06164/5041-0 oder Fax 06141/5041-41.Das Angebot enthält ein weiteres Buch:

BienenDas 256-seitige Buchdes Kanadiers DerekHall wurde von Dr.Ulrike Müller-Kas-par ins Deutscheübersetzt und imNeuer Kaiser Verlagveröffentlicht.Es gibt in elf Kapitelninteressierten Natur-freunden einen um-fassenden Einblickins Leben der Bienen

Ein Hinweis in eigener SacheSie können D.I.B. AKTUELL als elektronischen Newsletter unterwww.deutscherimkerbund.de

einfach und kostenlos abonnieren.Geben Sie diese Möglichkeit bittean Ihre Vereinsmitglieder weiter,um schnell und unbürokratisch

über aktuelle Themen zu informieren.Gerade in dieser besonderen Zeit

des Abstandhaltens kann dies eine Hilfe sein.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

und die Bienenhaltung, beschreibt die Vielfalt der Bie-nenprodukte und die Gefahren, denen Bienen heuteausgesetzt sind. In 60 Portraits werden bienenfreundliche Pflanzenvorgestellt, die für die Gartengestaltung geeignet sind,um Nahrungsmöglichkeiten zu schaffen. Besondersdie vielen großformatigen Fotos machen das Buch at-traktiv und machen Lust darauf, mehr über die nützli-chen Insekten zu erfahren.Das Buch ISBN 978-3-8468-3002-4) kostet 14,95Euro und ist ebenfalls über das o. g. Bestellformularfür Imker zu beziehen.

Bienen und Blumenist bereits dasachte Buch vonUndine West-phal, das EndeMärz erschienenist.Die HamburgerImkerin hat sichmittlerweiledurch zahlreicheVeröffentlichun-gen und Vor-träge einen Na-men gemacht.Mit ihrem neuen

168-seitigen Buch möchte sie den Lesern vor allemgrundlegendes Wissen über Honig- und Wildbienenvermitteln, sowie einfach anwendbare Tipps zur Ver-besserung der Nahrungs- und Lebensbedingungen vonBienen geben.Gerade die wechselseitige Beziehung zwischen Pflan-zen und Bienen als Bestäuber ist elementar zum Erhaltder Artenvielfalt. Dazu beantwortet U. Westphal vieleFragen, die es ermöglichen, Bienen selbst mit wenigAufwand zu helfen und die Biodiversität zu fördern.Da Undine Westfal seit vielen Jahren eine Schulim-kerei leitet, ist ihr die Wissensvermittlung an Schülerbesonders wichtig. Hierfür finden sich im Buch 20einfach umsetzbare Unterrichts- und Projektideenzum Thema. Das Buch ist im Eigenverlag entstandenund kann zum Preis von 25,95 Euro unterwww.undinewestphal.jimdo.com bestellt werden.

Wer mehr über Undine Westphals weitere Projekte er-fahren möchte, kann dies auf ihrem Instagram-Accountelsas.bienenbox tun.

Bäume und Sträucher für Bienen und InsektenDie Bayerische Lan-desanstalt für Weinbauund Gartenbau in Veits-höchheim hat mit die-ser 60-seitigen Bro-schüre eine Empfeh-lungsliste veröffent-licht, die in Zusam-menarbeit mit derbayerischen Baum-schulwirtschaft ent-standen ist.Das DIN A4-Heft ent-hält fachlich fundier-te Empfehlungen fürheimische, standort-

angepasste und insektenfreundliche Bäume und Sträu-cher für Fachleute in gärtnerischen Betrieben oderinteressierte Gartenbesitzer, um den Blütenreichtum unddie Blütenkonstanz vom Frühjahr bis zum Herbst inStädten und Gemeinden zu fördern. Die in den Tabellen enthaltenen Bäume und Gehölzewurden unter dem Aspekt des Klimawandels unter be-sonderer Berücksichtigung ihres Wertes für Bienen imAllgemeinen ausgewählt. Dabei wurden Beobachtungs-daten des Institutes für Erwerbs- und Freizeitgartenbauder LWG Veitshöchheim mit Erfahrungsberichten vonBienenfachleuten und Imkern abgeglichen.Das Heft steht zum kostenlosen Download für Interes-sierte unter https://www.lwg.bayern.de/gartenbau/baumschule/225967/index.php bereit.

startet Online-VerkaufDa alle imkerlichen Veranstal-tungen bis auf Weiteres auf-grund der Corona-Situationabgesagt sind, hat der Apis

e.V. keine Möglichkeit mehr, sein Buchprogramm aufAusstellungen und Tagungen vorzustellen. Der Vereinhat deshalb seinen Buch-Shop für den Online-Kauf ge-

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tionen schmücken denAlmanach, in demausreichend Platz fürNotizen ist. Jede Woche gibt esneue Informationenaus der Welt der Vö-gel. Jeder Monat be-ginnt mit einem einlei-tenden Text über dieNatur und die Jahres-zeiten.

Am Ende findet der Leser eine Zusammenstellung derhäufigsten Vogelarten Deutschlands. So ist das Hardcover-Buch mit Goldprägung eineschöne Geschenkidee für alle Naturfreunde und Vo-gelkundler.Das 168-seitige Buch (ISBN 978-3-7843-5655-6) istim Verlag Buch Contact zum Preis von 18 Euro er-schienen.

Honigbienen – Geheimnisvolle WaldbewohnerDas 192-seitige, imKnesebeck Verlag er-schienene Buch(ISBN 978-3-95728-362-7), ist ein Ge-meinschaftswerk desBienenforschers Prof.Dr. Jürgen Tautz ausWürzburg und desNaturfotografen IngoArndt.In gut verständlichenTexten widmet sichTautz den wild leben-den Honigbienen.

Dazu gewährt der mehrfach ausgezeichnete Tierfoto-graf mit seinen Bildern einen faszinierenden Einblickin bisher weithin unbekannte Verhaltensweisen derBienen. Spektakuläre Bilder aus der Baumhöhle, zei-gen bis ins kleinste Detail die Entwicklung des Bie-nenvolkes ohne den Eingriff des Menschen. So formuliert das Buch auch den Wunsch, die heutepraktizierte moderne Bienenhaltung zu überdenkenund altes Wissen zu nutzen.

öffnet, um der interessierten Imkerschaft den Zugangzu bienenkundlicher Literatur zu gewähren. Das Angebot richtet sich ausschließlich an Mitgliederdes Fördervereins Apis e.V., die über die Bücher ver-sandkostenfrei bestellen können. Wer noch nicht Mit-glied ist, kann als Mitglied für ein Jahr aufgenommenwerden. Bei der Buchbestellung wird der Mitglieds-beitrag dann direkt mitberechnet. Alle Informationenunter https://www.apis-ev.de/buch-shop.html. Bestellungen bitte direkt an [email protected].

ZauberschönDer 184-seitige Märchen-roman (ISBN 978-3-86917-800-4) von IreneMatt ist im Verlag BuchContact erschienen.Die nicht märchentypi-sche Geschichte um dasblumenreiche und bienen-freundliche KönigreichFlorapis ist sowohl fürKinder geeignet, aber regtauch die Fantasie Erwach-sener durch die bildhaftenBeschreibungen der ein-zelnen Schauplätze an.

Es erzählt von den Abenteuern der Imkerstochter Ava,die um das Glück ihrer Mitmenschen kämpft, aberauch von den Rückschlägen, die sie erleiden muss.Und es beschreibt mit der Person des Prinzen, waspassiert, wenn die Freiheit, Lebensfreude und Kreati-vität der Menschen eingeschränkt wird. Eine etwasandere, aber dennoch empfehlenswerte „Imkerlitera-tur“ zum Preis von 20 Euro.

Vogelkalender 2021Vögel zu beobachten macht längst nicht mehr nur Or-nithologen Spaß. Mittlerweile beteiligen sich vieleMenschen an den Zählaktionen des NABU. Doch die wenigsten wissen viel über die einzelnenArten. Der Vogelkalender von Dan und Bill Zetter-ström sowie Niklas Aronsson ist gefüllt mit interes-santen Texten und Informationen zu Sperling, Ei-chelhäher und Co. Wunderschöne, naturnahe Illustra-

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Das Buch ist zum Preis von 38 Euro im Buchhandelerhältlich.

Die BienenköniginWer Bienen haltenwill, muss die Bie-nenkönigin verste-hen. Das meint Im-kerin Hilary Kear-ney aus San Diego(USA), Gründerineines Unterneh-mens, das jedesJahr Hunderte Im-ker/-innen ausbil-det. In ihrem 128-seiti-

gen Buch (ISBN 978-3-258-08171-7), das im Haupt-Verlag erschienen ist und 22 Euro kostet, beschreibtdie Autorin für Bieneninteressierte und angehendeImker verständlich, wie das gelingt. Neben dem Aufbau, der Organisation und dem Lebendes Bienenvolkes zeigt Kearney faszinierende Ereig-nisse, wie den Kampf der Königinnen um die Vor-herrschaft in der Schwarmzeit, den Hochzeitsflug unddie Begattung durch die Drohnen. Besonders ideenreich sind die 48 ausklappbaren Such-bilder, auf denen man die Suche nach der Königin trai-nieren kann.

Das AmeisenkollektivDas komplexe Zu-sammenleben derAmeisen und ihreverblüffenden Fä-higkeiten, miteinan-der zu kommunizie-ren, inspiriertenArmin Schieb zueinem ungewöhnli-chen Projekt.In vollständig amComputer geschaf-fenen 3D-Zeichnun-gen gibt der Autor

des im Kosmos-Verlag erschienenen 128-seitigen Sach-buches (ISBN 978-3-440-16887-5) tiefe Einblicke in denAmeisenstaat. Die Animationen enthalten umfassende Informations-texte zu Biologie und Verhalten der Insekten und ver-mitteln so anschaulich umfassendes Wissen.Die Arbeit wurde mit „Ausgezeichnet!“, dem Preis fürforschungsnahe, exzellente Abschlussarbeiten der Hoch-schule für Angewandte Wissenschaften Hamburg prä-miert. Es kostet 35 Euro.

Bibliographie und Geschichte der deutschen Imkerei von1563 bis 1900

Da eine vollständige Bi-bliographie der deut-schen Bienenliteratur biszum Jahr 1900 bislangnicht vorlag, hat sichAutor Andreas Le Clairein den letzten Jahren mitdem Thema beschäftigtund in einer 355-seitigenPublikation mit 196 zeit-genössischen Abbildun-gen zusammengetragen.Im ersten Teil des Bu-ches werden nebeneinem historischen Ab-

riss der Geschichte der BienenhaltuKatharina Bart-mannng in Deutschlandzahlreiche Biographien von historischen „Bienenwir-then“ dargestellt, die ihre Erkenntnisse in Bienenbüchernveröffentlichten. Im zweiten Teil des Buches finden sich die Titel und An-merkungen von mehr als eintausendsechshundert zwi-schen den Jahren 1563 und 1900 erschienenen Bie-nenbüchern und Bienenzeitschriften. Diese historischen Schätze der frühen Bienenliteratur zuheben und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu brin-gen, ist die Intention dieses Buches, das nicht über denBuchhandel vertrieben wird. Erhältlich ist der Band nur beim Autor Andreas Le Clairezum Selbstkostenpreis von 98 Euro, zuzüglich 8,50 Eurofür Porto und Verpackung.Bestelladresse: [email protected].

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Vom 10. - 13. September 2020 sollte in Brixen/Südti-rol die 91. Wanderversammlung stattfinden, an der dieImkerverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Lu-xemburg, Österreich, der Schweiz und Südtirol betei-ligt sind. Hinter dem Veranstalter des diesjährigen Kongresses,

dem Südtiroler Imkerbund, liegen sehr schwierigeWochen, denn gerade Italien war von den Folgen derCorona-Krise sehr schwer betroffen. So konnte in denzurückliegenden Wochen für die Vorbereitung desKongresses nichts mehr unternommen werden.Außerdem standen viele offene Fragen im Raum: • Wie lange bleiben eventuelle Reisebeschränkungen

bestehen?• Wie entwickelt sich die Wirtschaft im Laufe der

nächsten Monate?• Werden die Imker im September eine Reise nach

Südtirol antreten?• Welche Auflagen von Seiten der Behörden werden

bestehen?

Der Südtiroler Imkerbund als Veranstalter hätte zu-dem ein sehr hohes finanzielles Risiko getragen,wenn die Teilnehmerzahlen nicht erfüllt worden wä-ren. Deshalb ist nach Berücksichtigung der aktuellenEntwicklungen und Prognosen sowie in Absprachemit den Präsidenten der übrigen TeilnehmerländerAnfang April die Entscheidung getroffen worden, dieVeranstaltung abzusagen.

Sobald sich die Situation beruhigt hat und wiederaktiv gearbeitet werden kann, wird sich der Südtiro-ler Imkerbund in Absprache mit den anderen Teil-nehmerländern mit der Frage auseinandersetzen, ob,wann und wo der 91. Kongress deutschsprachigerImker stattfinden kann. Wir halten Sie darüber auf dem Laufenden.

Am 20. Mai 2020 wird zum dritten Mal der Weltbie-nentag gefeiert, der im Ergebnis jahrelanger Bemü-hungen entstanden ist. Dieser jährlich wiederkehren-de Tag soll die Bedeutung der Bienen und anderer Be-stäuber ins Bewusstsein der Menschen rufen.

Bitte beachten Sie die Absagediverser Veranstaltungen!

Aufgrund der Corona-Situation und der damit in den Bundesländern erlassenen Beschränkungen im

öffentlichen Leben wurden seit März die Mehrzahl der imkerlichen Veranstaltungen

in den Mitgliedsverbänden abgesagt. Wir sind bemüht, den Terminkalender auf unserer

Homepage www.deutscherimkerbund.de(Rubrik Terminkalender)

ständig zu vervollständigen, so dass Sie jederzeiteinen aktuellen Überblick haben.

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Begonnen hatte die Initiative 2015 in Slowenien. Derslowenische Imkerverband hatte die Idee, die von po-litischer Seite maßgeblich unterstützt wurde. Es folgten weltweite Werbekampagnen bis im De-zember 2017 115 UN-Mitgliedsstaaten für den Welt-bienentag stimmten, darunter alle EU-Staaten, dieUSA, Kanada, China, Russland, Indien, Brasilien undAustralien. Auch der D.I.B. begrüßte die Einführung und hatte inden letzten Jahren anlässlich dieses Tages zu Aktio-nen zum Schutz der Insekten aufgerufen. In diesem Jahr ist nun alles anders. Die Corona-Pan-demie hat in den meisten Ländern zu Stillstand ge-führt - Veranstaltungen mit Publikumsverkehr sindnicht möglich. Trotzdem sollten wir den Weltbienentag nutzen undinsbesondere medial auf die Problematik der Ver-schlechterung der Lebens- und Nahrungsbedingungenaller Blüten bestäubenden Insekten hinweisen. Helfenwürde häufig bereits ein kritischer Blick ins eigeneLebensumfeld und die Frage: Ist dieses bienen-freundlich gestaltet?

Denn immer mehr Gärten verwandeln sich in Stein-oder grüne Wüsten, in welchen Insekten weder Nist-möglichkeiten noch Futter finden. Viele meinen, einbienenfreundlicher Garten sei mit großem Aufwandverbunden. Am Weltbienentag sollten wir mit diesem Vorurteilaufräumen. Der D.I.B. hat auf seiner Homepage viel-fältiges Infomaterial und nützliche Links zum Themaveröffentlicht.

Und noch ein Tipp: Das Bundeslandwirtschaftsmini-sterium hat gerade seine Aktion „Bienen füttern“ neuaufleben lassen, an der sich auch der D.I.B. seit 2014beteiligt. (Lesen Sie dazu Seite 30.)

Teil der Aktion ist ein Pflanzenlexikon, in dem Bür-gerinnen und Bürger erfahren, welche Pflanzen be-

sonders für Bienen geeignet sind. Ein Exemplar fügenwir dieser Ausgabe für Sie zur Information bei.Das Heft kann beim BMEL bestellt oder kostenlos her-untergeladen werden.Haben Sie Fragen oder benötigen Text- und Bildmate-rial für Ihre Veröffentlichung? Wir helfen Ihnen gerne([email protected]).

Deutscher Bauerntag abgesagtAm 25./26.06.2020 sollte in Lübeck der Deutsche Bau-erntag stattfinden. Da die Kommunikation mit der Land-wirtschaft ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist,hatten wir geplant, uns mit einem Informationsstand ander Veranstaltung zu beteiligen. In Anbetracht der an-dauernden Unwägbarkeiten rund um die Corona-Situa-tion hat sich der Vorstand des Deutschen Bauernverban-des kürzlich jedoch dazu entschlossen, den DeutschenBauerntag 2020 abzusagen und am 16.10.2020 lediglicheine eintägige Mitgliederversammlung an einem ande-ren Standort durchzuführen. Wir hoffen, beim Bauern-tag 2021 dabei sein zu können.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. (D.I.B.)

Villiper Hauptstr. 3, 53343 Wachtberg

Tel. 0228/932920, Fax 0228/321009

E-Mail: [email protected], Internet: www.deutscherimkerbund.de