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Berichte 4 Positionspapiere aktualisiert 4 Zwischenbilanz zum SMR-Projekt 4 Virtuelles Apidologie- treffen ... In eigener Sache 4 Neues Werbematerial 4 Pollensammlung wird erneuert 4 Zuchtformulare online ... Ausgabe Juli 3/2020 Aus den Regionen 4 Wir berichten über die Aktivitäten unserer Vereine und kommunale Initiativen ... Neuigkeiten 4 Rechnungsprüfung beim D.I.B. 4 Erweitertes Präsidium tagt virtuell 4 Präsidium tagt ...

Berichte Neuigkeiten In eigener Sache Aus den Regionen · 2020-07-07 · DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA 2 D.I.B. Aktuell 3/2020 Titelseite: Seine Beuten fotografierte Michael

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Berichte

4 Positionspapiereaktualisiert

4 Zwischenbilanz zumSMR-Projekt

4 Virtuelles Apidologie-treffen

...

In eigener Sache

4 Neues Werbematerial4 Pollensammlung wird

erneuert4 Zuchtformulare

online...

Ausgabe Juli 3/2020

Aus den Regionen

4 Wir berichten überdie Aktivitäten unserer

Vereine und kommunaleInitiativen

...

Neuigkeiten

4 Rechnungsprüfungbeim D.I.B.

4 Erweitertes Präsidiumtagt virtuell

4 Präsidium tagt...

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APIMONDIADEUTSCHER IMKERBUND E. V.

2D.I.B. Aktuell 3/2020

Titelseite: Seine Beuten fotografierte Michael Reithäusler/Kraich-

gau-Imkerei auf dem Streuobstwiesenparadies des NABU Bretten.

Seite

Aus den RegionenGute Initiativen aus den Regionen/Vereinen 18

Aktuelle BerichteVirtuelle Beratung der Apidologie 24Aktuelle Entwicklungen Pflanzenschutz 25Aktuelle Entwicklungen GAP 28Aktuelle Entwicklungen Gentechnik 29Aktuelles aus der Zucht 30Auch Aufmachung bestimmt das Markenimage 33Varroa-App vernetzt Imker gegen Milbe 34

Für Sie notiertBienenstrom bietet auch Bienengas an 36Mecklenburg-Vorpommern: Verschollene Artenentdeckt 36BMU prüft Erweiterung der Roten Liste 36NABU verlässt niedersächsischen Weg 37Neues Forschungsprojekt zu Bienenwachsgestartet 37Wildbiene des Jahres 2020 38Wissenschaftler planen Befragung zu Covid-19 38

Literaturtipps 38

Termine 40

Inhalt Seite

NeuigkeitenErste virtuelle Sitzung des ErweitertenPräsidiums 3Rechnungsprüfer bescheinigen ordentlicheHaushaltsführung 4Zweite Sitzung des Präsidiums in Villip 6Durchschnittssatzbesteuerung bleibt unverändert 10Beteiligen Sie sich an der Umfrage zur Ernte 10

In eigener SacheNachrufe 11Imkerei in der besonderen Situation 11Gewährverschluss-Service bittet um Beachtung 12Schicken Sie uns Ihre Berichte 12Neues Informations- und Werbematerial vorrätig 12Probenziehung wieder gestartet 13Pollensammlung wird erneuert 14D.I.B. nun Mitglied bei KOMMBIO 14Gläser haben neue Mündungsöffnung 14App-Weiterentwicklung diskutiert 15Sachstand Varroa-Bekämpfungsmittel 15Neue Informationsblätter aus Celle 15

Für junge ImkerNationales Jungimkertreffen und IMYBverschoben 17Die Bienenstrom-Kinderseiten 17Lesetipp 17

Öffnungszeiten„Haus des Imkers“

Montag - Donnerstag 8:00 - 12:00 Uhr sowie 13:00 - 16:00 Uhr

Freitag 8:00 - 12:00 Uhr

Wir freuen uns auf Sie!

Bitte beachten Sie unsere neuen E-Mail-Adressen unterhttps://deutscherimkerbund.de (Rubrik Adressenübersicht)!

Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.), Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.,Copyright: Deutscher Imkerbund e.V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009,

Internet: www.deutscherimkerbund.de, E-Mail: [email protected], [email protected] Bildrechte aller nicht untertitelten Fotos liegen beim Deutschen Imkerbund e. V.

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3D.I.B. Aktuell 3/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Besondere Situationen erfordern neue Wege: So konferierte das

erweiterte Präsidium des Deutschen Imkerbundes am 26. Mai

2020 erstmals virtuell. An der dreistündigen Videokonferenz nah-

men neben den Mitgliedern des Präsidiums Vertreter aus 15 Mit-

gliedsverbänden sowie Geschäftsführer Olaf Lück teil. Die Landes-

verbände Brandenburg, Nassau, Thüringen und Württemberg

waren nicht vertreten. Präsident Ellmann hielt eingangs fest, dass

die Tagung keinen Beschlusscharakter habe und vielmehr dem in-

formellen Austausch diene. Im Wesentlichen ging es dabei um Fol-

gendes:

Stand Online-Mitglieder-Verwaltung (OMV)Geschäftsführer Lück berichtete zum aktuellen Standder OMV-Entwicklung. Es gebe eine geringe Zeitver-zögerung im Ablauf. Ein informeller Austausch mit derArbeitsgruppe erfolgte im März. Seit kurzem stehe eineDemoversion zur Verfügung, die nun zuerst mit ein-sprechendem Tutorial den Arbeitsgruppenmitgliedernzur Prüfung zur Verfügung gestellt werde. Umfangrei-che Abstimmungen waren im Vorfeld durch Projektko-ordinator Norbert Hauer erforderlich, um die Anfor-derungen der Mitgliedsverbände umzusetzen. Ein wei-teres Treffen der Arbeitsgruppe zur Diskussion sei fürden 01.07.2020 in Fulda geplant.Parallel erfolge die Datenmigration mit dem Mitglieds-verband Bayern als dem Verband mit der größten Da-tenmenge, danach folgen weitere Landesverbände mitüberschaubaren Daten sowie interessierte Landesver-bände, die die OMV bisher noch nicht nutzen, wie z. B.Westfalen-Lippe.

Wichtig sei es dem Entwicklerteam, zu verstehen, wiedas alte System aufgebaut war. Daneben liefen die Pro-grammierungsarbeiten für die neue OMV. Der Zeitplan sehe vor, dass im Oktober/November2020 das Produkt soweit entwickelt ist, dass die Da-tenmigration weiterer Verbände erfolgen und bis Mitte2021 abgeschlossen sein könne.Bis auf Thüringen und Brandenburg, die noch abwartenwollen und eigene Systeme nutzen, könnten dann alleMitgliedsverbände in die neue OMV integriert werden.

Erwerb des Fachkundenachweises HonigBei diesem Punkt ging es im Wesentlichen um zweiSachverhalte. Erstens um die Frage, inwieweit im Jahr2020 Honigschulungen in den Mitgliedsverbändendurchgeführt werden konnten und zukünftig Corona-bedingt können. Und zweitens, welche Möglichkeitenes für Neubesteller von Gewährverschlüssen gibt, dieaufgrund der Corona-Pandemie keine Schulung besu-chen konnten und daher kein Honigzertifikat haben.Dieses ist Voraussetzung für die Benutzung des D.I.B.-Warenzeichens.Der überwiegende Teil der Teilnehmer signalisierte,dass in absehbarer Zeit die Kurse unter Beachtung allerbehördlichen Regeln in Kleingruppen wieder anlaufenwerden und einige Verbände die Kurse bereits vor demShutdown durchgeführt haben. Einige Mitgliedsver-bände planen bei weiterem Kontaktverbot Webinare an-zubieten und den Präsenzteil auf 2021 zu verschieben.Daher halten sich die Nachfragen in Grenzen. Die anwesenden Verbände waren mehrheitlich der Auf-fassung, dass Online-Angebote, wie z. B. die Lern-plattform www.die-honigmacher.de, eine wertvolle Er-

Erweitertes Präsidium tagte erstmals virtuell

Ein gelungenes Experiment. Die erste Tagung des erweitertenPräsidiums per ZOOM verlief rei-bungslos.

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4D.I.B. Aktuell 3/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

gänzung zur Präsenzschulung sind, diese aber nicht er-setzen können und dürfen. Einerseits seien die Kurseein wesentlicher Finanzbaustein für die Vereinsarbeit.Und man schaffe damit die Kontakte zu Neuanfängern.Andererseits wurde diese Schulungsform geschaffen,um an die Marke heranzuführen. Auch von Seiten des D.I.B. bestätigte Olaf Lück, dassbisher nur wenige Anfragen an den Bundesverband ge-richtet wurden. In Einzelfällen helfe man pragmatisch,wenn relevant.Trotzdem müsse man sich mit modernen Angeboten,wie Webinaren, weiterhin auseinandersetzen, um be-sonders das Interesse bei jüngeren Imkern zu wecken,meinte das Gremium. Für diese Form der Schulungseien aber nicht alle Themen geeignet.Christian Krug berichtete, dass im LandesverbandSchleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker z. B.ein Online-Königinnennzuchtkurs sehr gut angenom-men wurde, und man dies weiterverfolge.

Olaf Lück wies auf das bereits vorhandene Materialvom D.I.B. wie das Online-Lernportal die-Honigma-cher, die Imker-App, Schulungs-CD oder Merkblätterhin. Trotzdem wünschten sich die Mitgliedsverbändevom Bundesverband weitere Unterstützung. Die Schu-lungshoheit läge zwar bei den Landesverbänden, aberman müsse eine gewisse Standardisierung erreichen,meinte abschließend D.I.B.-Präsident Ellmann.Man war sich einig, eine ad-hoc-Arbeitsgruppe zurSichtung vorhandener Materialien und Ausarbeitungvon weiteren Unterstützungsvorschlägen mit dem Zielder Standardisierung einzuberufen. Dazu gehört auchdie Rekrutierung und Schulung von Referenten für Ho-nigschulungen.

Kurzbericht zur ApidologiePräsident Ellmann gab den Teilnehmern dazu einen ak-tuellen Überblick. Lesen Sie dazu Seite 24.In der Diskussion sah das Gremium in der Aufbereitungwissenschaftlicher Forschungsthemen einen Ansatz fürdie Gestaltung von Webinaren.

Abschließend informierte Olaf Lück darüber, dass diezweite Sitzung des erweiterten Präsidiums wie vorge-sehen am 09.10.2020 in Wachtberg-Villip stattfindensoll.

Am 19./20. Mai 2020 fand im Haus des Imkers in Wachtberg-Villip die

sachliche Rechnungsprüfung des Haushaltsjahres 2019 statt. Sie

wurde von den von der Vertreterversammlung bestellten Mitgliedern

der Landesverbände Sachsen (Ulrich Zimmermann) und Sachsen-An-

halt (André Loewner) durchgeführt.

Bei der Prüfung, die auf Basis des § 22 c der Satzung desDeutschen Imkerbundes über die satzungsgemäße Ver-wendung der Finanzmittel erfolgte, wurden von den Prü-fern stichprobenartig 36 Belegordner, die Sachkonten, derKassenordner, eine Übersicht über das Anlagevermögen,die Gewinn- und Verlustrechnung mit weitergehenden Er-läuterungen, eine Zusammenstellung wesentlicher Über-und Unterschreitungen bei Einnahmen und Ausgabensowie die Bilanz zum 31.12.2019 gesichtet. Für Fragenstanden D.I.B.-Geschäftsführer Olaf Lück und BuchhalterAchim Daniels an beiden Tagen zur Verfügung. Intensiv geprüft wurden Belege mit höheren Beträgen unddie Zuordnung von Belegen zum Verband oder zum wirt-schaftlichen Geschäftsbetrieb. Dabei wurde eine korrekteErfassung festgestellt.

Wie im Vorjahr wählten die Prüfer auch für das Jahr 2019einzelne Sachthemen aus, die von besonderem Interessefür die Entwicklung des Deutschen Imkerbundes sind.Hierzu gehörten auf der Einnahmenseite die Entwicklungder Mitgliedsbeiträge und der Einnahmen aus dem wirt-schaftlichen Geschäftsbetrieb, ausstehende Forderungen,die wirtschaftliche und wertmäßige Entwicklung der Fi-nanzanlagen und auf der Ausgabenseite die sonstigen be-trieblichen Aufwendungen für einen Ausbau der Digita-lisierung im Bereich des Online-Schulungsangebotes undder Nachwuchsarbeit sowie der Entwicklung der Imker-App und der Online-Mitglieder-Verwaltung (OMV).

Bei den vorgenommenen Prüfungen wurden keine Auffäl-ligkeiten, rechnerische Unstimmigkeiten oder unklare Zu-ordnungen festgestellt. Der in der Bilanz ausgewieseneÜberschuss war durch die gute Entwicklung der Mitglie-derzahlen knapp 3.000,-- € höher als in 2018.Darüber hinaus leistete aber auch der erfolgreiche wirt-schaftliche Geschäftsbetrieb seinen Beitrag zu diesem po-sitiven Ergebnis:

Rechnungsprüfer bestätigten satzungsgemäße Haushaltsführung

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Die Einnahmen aus der Honigglas- und Deckelvergü-tung sowie für die Gewährverschlüsse stiegen das dritteJahr in Folge.

Das Gros unbezahlter Rechnungen auf Warenbestel-lungen u. a. von Imkerinnen und Imkern wurde bisEnde Februar 2020 beglichen. Lediglich ein Restbetragin Höhe von 1.044 € wird nunmehr durch anwaltlicheBemühungen eingefordert.

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurdevon den Prüfern im Vergleich zum Vorjahr in einzelnenPositionen eine positive Entwicklung durch die recht-zeitig gebildeten Rücklagen festgehalten, z. B. für dieWeiterentwicklung der Imker-App oder die Realisie-rung der neuen OMV.

Im Rahmen des Engagements des D.I.B. an dem durchdas Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Ver-bundprojekts „Selektion und Verbreitung varroaresi-stenter Honigbienen (SMR-Selektion)“ wurde durch dieBereitstellung von Mikroskopen ein wichtiger Beitraggeleistet, der aus den vorhandenen Rückstellungen fi-nanziert wurde.

Rückstellungen aufgebaut wurden insbesondere für dieErweiterung und Modernisierung des Angebotes digi-taler Medien im Rahmen der Nachwuchsarbeit, z. B. für

die Online-Lernplattform www.die-honigmacher.de. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich im Prüfungsjahr2019 eine positive Entwicklung am Kapitalmarkt.Wenn auch auf anhaltend niedrigem Zinsniveau führtendie getätigten Anlagen doch zu einer positiven Ent-wicklung und konnten den wertmäßigen Verlust der inder Bilanz 2018 ausgewiesenen Finanzanlagen wiederzufriedenstellend ausgleichen.

Für Ulrich Zimmermann war es die letzte Teilnahmean der Rechnungsprüfung, da er nach vier Jahren tur-nusmäßig 2021 durch einen Vertreter des Landesver-bandes Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Im-ker e.V. ersetzt wird. Dieser wird auf der Vertreterversammlung im Oktober2020 bestellt werden.

Olaf Lück dankte Ulrich Zimmermann für seine eh-renamtliche Tätigkeit und die Unterstützung der Ver-bandsarbeit.

Es sei wichtig, dass im Hinblick auf den signifi-kanten Einfluss der Mitgliedsbeiträge auch wei-terhin eine regelmäßige Analyse der Einnahme-

und Ausgabepositionen seitens der Gremiendurchgeführt werde, um negative Tendenzen

schnell erkennen und handeln zu können,so die Prüfer abschließend.

v.l.n.r.:Buchhalter Achim Daniels und D.I.B.-Geschäftsführer Olaf Lück begrüßten dieRechnungsprüfer Ulrich Zimmermannund André Loewner im Haus des Imkersin Wachtberg-Villip und zeigten beidendie Außenanlagen mit aufgestelltenSchautafeln zur Bienenhaltung.

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6D.I.B. Aktuell 3/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Am 19./20. Juni 2020 tagten die Mitglieder des Präsidiums im

Haus des Imkers in Wachtberg-Villip.

Die Tagesordnung umfasste u. a. folgende Punkte:

Aktuelle InformationenPräsident Torsten Ellmann unterrichtete die Mitgliederüber seine Teilnahme an diversen Videokonferenzen.Wir berichten in dieser und der nächsten Ausgabe zurelevanten Themen ausführlich.

Des Weiteren hatte sich der D.I.B. an der Aktion Bie-nen füttern des Bundeslandwirtschaftsministeriums(BMEL) beteiligt. (Wir berichteten in der letzten Ausgabe.)

An der Auftaktveranstaltung anlässlich des Weltbie-nentages im BMEL nahm seitens der Imker Dr. JensPistorius, Leiter des Institutes für Bienenschutz, teil.

Der regelmäßige Austausch mit den Bundesministe-rien BMEL und BMU sind für den Bundesverbandvon großer Bedeutung, so Ellmann. Daher hat derD.I.B. beide Ministerien um Gespräche zu aktuellenThemen gebeten.Am 2. Juli 2020 wird sich der Präsident mit Bundes-landwirtschaftsministerin Julia Klöckner treffen. Ein Termin für das BMU steht noch nicht fest.

Vom 29.06. – 03.07.2020 hat sich unser Verband ander Aktionswoche #blühendesleben vom FachverbandBiogas beteiligt.Lesen Sie hierzu Seite 40.

Läusebekämpfung im WinterweizenEs wurde berichtet, dass in verschiedenen Regionen einhoher Blattläusebefall im Winterweizen festzustellen ist.Dies kann dazu führen, dass Bienen diese Felder beflie-gen und Honigtau eintragen, obwohl die Felder mitPflanzenschutzmitteln behandelt wurden.Nach Bekanntwerden hat sich der D.I.B. umgehend anden Deutschen Bauernverband gewandt, der seine Un-tergliederungen entsprechend sensibilisieren wird. Außerdem werden betroffene Landesverbände gebeten,mit den regionalen Bauernverbänden und Pflanzen-schutzämtern Kontakt aufzunehmen, um auf diese Ge-fahr hinzuweisen.

Arbeitsgruppe Zukunft gebildetIn Fortführung der Ergebnisse der Klausurtagung vonWermelskirchen im April 2018 (Wir berichteten in D.I.B. AK-

TUELL 2/2018.) hat der Präsident eine Zukunftskommis-sion angeregt und Mitgliedsverbände gebeten, darinmitzuarbeiten. Unter Beteiligung der Geschäftsstellehaben sich neben den Präsidiumsmitgliedern Torsten Ell-mann, Ulrich Kinkel, August-Wilhelm Schinkel und Ste-fan Spiegl die Vorsitzenden der Landesverbände Rhein-land und Weser-Ems bereit erklärt, mitzuarbeiten. Ziel ist die Erstellung von Leitplanken für die Fragen:„Wo stehen wir?“, „Wo wollen wir in den nächsten 5/10Jahren stehen?“ und „Was brauchen wir zur Erreichungdieser Ziele?“ als Grundlage weiterer, breit geführterDiskussion.

Präsidium traf sich in Villipzu seiner zweiten Sitzung

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7D.I.B. Aktuell 3/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

HonigfachkundeschulungenIn der Videokonferenz des erweiterten Präsidiums am26.05.2020 waren sich die Teilnehmer darüber einig,dass Präsenzschulungen auch weiterhin die Voraus-setzung für das Erlangen des Honigzertifikates blei-ben sollen. In den letzten Monaten, während desLockdowns, wurde festgestellt, dass von Vereinen fürImker die Teilnahme an Kursen in der Online-Mit-glieder-Verwaltung hinterlegt wurde, obwohl keinephysische Teilnahme an einem Präsenz-Kurs erfolgte.Daher müsse die Kontrolle des Eintrages des Honig-kurses in die OMV in der Verantwortung der Landes-verbandsgeschäftsstellen liegen, so das Präsidium.

Außerdem soll die Ausgabe der Zertifikate durch denD.I.B. nur noch an Personen erfolgen, die dazu vomjeweiligen Landesverband autorisiert sind.

Des Weiteren sei es zur Qualitätssicherung des D.I.B.-Standards erforderlich, die Inhalte der Kurse zu prü-fen und ggf. auszubauen und über fachlich geschulte,akkreditierte Referenten die Lehrinhalte zu vermitteln,so Geschäftsführer Olaf Lück. Die Weiterentwick-lungsmöglichkeiten der D.I.B.-Schulungsleitlinienwerden von einer kürzlich durch Präsident Ellmanneinberufenen ad hoc-Arbeitsgruppe ausgelotet, dievom 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Schleswig-Holsteiner und Hamburger Imker, Christian Krug, ge-leitet wird.

Reflektion VideokonferenzDie erste Videokonferenz des erweiterten Präsidiumssei gut verlaufen und man könne diese Dialogform füreine Meinungsbildung immer dann einsetzen, wenndies kurzfristig erforderlich sei, so das Fazit des Prä-sidiums. Geprüft werden müsse, inwieweit in dieserForm eine Beschlussfähigkeit unter Berücksichtigungrechtlicher Vorgaben ermöglicht werden sollte. Au-ßerdem müsse der Zeitrahmen einer Videokonferenzbegrenzt werden.

Sachstand WachsGF Lück berichtete, dass am 14.05.2020 eine Tele-fonkonferenz mit Präsident Torsten Ellmann, Dr. An-dreas Schierling (Tiergesundheitsdienst Bayern) undDr. Klaus Wallner (Landesanstalt für BienenkundeHohenheim) stattfand. In dem Gespräch ging es umdie Frage, wie man das Ziel, einen D.I.B.-Standardfür Mittelwaqnd-Bienenwachs zu entwickeln, errei-chen kann. Dazu wurden folgende wünschenswerteParameter vorgeschlagen:4Keine Rückstände im Wachs (Maximalgehalt einzelner Wirkstoffe 1 mg/kg) -somit keine messbaren Rückstände aus Wachsim eingelagerten Honig

4Nulltoleranz bei Wachsverfälschung1%ige Verfälschungen sind heute technischnachweisbar (Maximalgehalt Verfälschung 2 %)

4keine Krankheitserregersterilisiertes Wachs (keine AFB-Sporen:Dauererhitzung (60 Min.) bei 130° C)

Das Präsidium diskutierte ausführlich, ob ein solcherStandard realisierbar ist. Bisher offen ist, wer einensolchen Standard überwachen könnte. Geplant ist zu-nächst, in Zusammenarbeit mit dem FachverbandBienenzuchtausrüstung in einer Umfrage gewerbli-che Hersteller von Mittelwänden (Wachsschmelzer, -umarbeiter) abzufragen, ob und wie derartige Forde-rungen heute in der Praxis umgesetzt werden (kön-nen).Imkereien mit Aufbereitung für den eigenen Betriebund vereinsorganisierte Wachskreisläufe sollen voneinem geplanten Standard für gewerbliche Herstellerprofitieren.

Konkurrenz Wild- und HonigbienenWie vom erweiterten Präsidium 2019 beschlossen,soll eine Expertenrunde zur Nahrungskonkurrenz ge-bildet werden, um Vorwürfe gegen Honigbienendurch wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu rela-tivieren und eine Kommunikations-Strategie zumUmgang mit Naturschutzverbänden und Behörden,die z. B. Honigbienenhaltung aus Naturschutzgebie-ten verbannen, zu erarbeiten. Ein Zusammenfinden hatte sich durch Corona verzö-gert. Mittlerweile ist ein Teilnehmerkreis angefragt:

Das Präsidium war sich aber auch darin einig,dass Videokonferenzen Präsenzveranstaltungen

nicht ersetzen können.

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8D.I.B. Aktuell 3/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

• Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein

(Naturschutz und Landschaftsökologie Uni Freiburg),

• Dr. Andreas Krüß

(Ökologie und Schutz von Fauna und Flora, Bundesamt für

Naturschutz, Bonn),

• Prof Dr. Werner von der Ohe

(LAVES Institut für Bienenkunde Celle) und

• von Seiten des D.I.B. u. a. Olaf Lück und August-Wilhelm

Schinkel als Beauftragter für Wildbienen.

Des Weiteren wird in Kürze der FLL-Fachbericht (Wir

berichteten mehrfach in D.I.B. AKTUELL.), an dem für denD.I.B. Verena Velten mitgearbeitet hat, zur Verfügungstehen. Eine letzte Abstimmung erfolgt am 26. Juni.Die Veröffentlichung ist für das zweite Halbjahr 2020geplant. Das Präsidium beschloss den Kauf von 95Exemplaren des Leitfadens, um diesen den Landes-verbänden und deren Obleuten sowie ausgewähltenInstituten, Institutionen und Verbänden zur Verfügungzu stellen.

Ebenso wird das Handlungskonzept Wild- und Honig-bienen, das August-Wilhelm Schinkel erarbeitet hat, inKürze finalisiert und auf der Homepage des D.I.B.allen Interessierten digitalzur Verfügung gestellt.

Imker-AppGF Lück informierte über den aktuellen Stand. Lei-der gebe es bei einigen Nutzern immer wieder Syn-chronisationsprobleme nach der Datenerfassung imOffline-Modus. Dies könne bei den Anwendern zuDatenverlusten in Abhängigkeit vom jeweiligen End-gerät führen. Eine Fehlersuche war technisch bishererfolglos.Um hier eine möglichst schnelle und anwender-freundliche Lösung zu finden, beschloss das Präsi-dium, die Dateneingabe in der App funktional überden Browser zu ermöglichen und hierzu die Erfas-sungsmöglichkeiten analog der App-Eingabefunktio-nen anzupassen. Unabhängig davon wird zur Weiterentwicklung derImker-App Unterstützung durch weitere IT-Anbieterangefragt, um das Ziel, die App mit anderen Anwen-dungen vorhandener Apps zu koppeln, z. B. der Bie-nenstock-App oder der Varroa-App, weiter zuverfolgen.

Stand Online-Mitglieder-VerwaltungLesen Sie dazu Seite 3.Am 01.07.2020 wird sich die OMV-Arbeitsgruppe inFulda treffen. Themen werden die Abstimmung weitererFunktionen (z. B. zentrale Eingabe von Honigschulungs-zertifikaten), auf Basis der Demo-Version, Infos zur Da-tenmigration, Datenschutz, Schulungsstrategie (Multipli-katoren, Anwender-Tutorials) und eine Vereinbarung mitMitgliedsverbänden zur Datennutzung durch den D.I.B.sein.Wir informieren über die Ergebnisse in der nächstenAusgabe.

Relaunch HomepageDerzeit laufen der Online-Shop sowie die Homepage desD.I.B., die beide voll funktionstüchtig, aber technischveraltet sind, getrennt voneinander, so Olaf Lück. In-haltlich seien beide tagaktuell und umfassend gepflegt.Handlungsbedarf bestehe in erster Linie beim Webshop,der auf einer sehr veralteten php-Version basiere. EineUmstellung biete neben der Anknüpfung an das beste-hende Warenwirtschaftssystem umfassende Möglichkei-ten, die Kundenfreundlichkeit zu erhöhen.Was die Homepage betreffe, könne Layout und Funktio-nalität angepasst werden. Die inhaltliche Umstellung aufeine neue Version sei aufgrund der Datenmenge eineFleißaufgabe, die unter den aktuellen Rahmenbedingun-gen nicht zu leisten ist. Das Präsidium bestätigte, dassdie Aktualität und der Umfang der Homepage vollum-fänglich, die technische Funktionalität aber verbesse-rungswürdig sei. Insbesondere die Anwendung auf mobi-len Endgeräten müsse komfortabler werden. Zu einertechnischen Anpassung sollen daher Angebote eingeholtwerden, um die Anwenderfreundlichkeit für mobile End-geräte zu verbessern.Der Geschäftsführer verwies in diesem Zusammenhangauf die zahlreichen aktuellen und bevorstehenden Auf-gaben des D.I.B. im Bereich Digitalisierung (App, OMV,Datenbanken, Webshop, Homepage, Webinare u.s.w.)und betonte, dass fachlich dieser Bereich derzeit von kei-nem Mitarbeiter innerhalb des D.I.B. abgedeckt und ko-ordiniert werden könne. Hier müsse, wenn sich derD.I.B. im digitalen Bereich weiterentwickeln soll, eineadministrative Lösung gefunden werden, die sowohl fi-nanzierbar sei als auch umfänglich zur Verfügung stehe.Es wurde beschlossen, eine Aufgabenbeschreibung zuerstellen, um die Aufgaben im IT-Bereich zu umreißen

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9D.I.B. Aktuell 3/2020

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

und daran anknüpfend die fachlich erforderliche Unter-stützung einzuordnen. In einem nächsten Schritt müssedann entschieden werden, wie weiter vorzugehen ist, umerforderliche Unterstützung zu gewährleisten.

Herstellung Gewährverschlüsse (GV)Olaf Lück berichtete zum aktuellen Stand, dass dieÜbernahme des GV-Drucks durch einen neuen Her-steller nahezu geräuschlos verlaufen sei. (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL 2/2020, Seite 11.)

Die Fa. Team Jansen Pro Services sei sehr aktiv undbeabsichtige, ab 2021 aufgrund ihrer technischenMöglichkeiten im digitalen Bereich den Ausbau derServiceleistungen. Geplant sei, z. B. die Eindruck-möglichkeiten kostengünstiger und innerhalb der Be-stellmengen gesplittet anzubieten. Auch werde überKleinstauflagen von bis zu 240 selbstklebenden Eti-ketten für Imker nachgedacht, die ihren Honig in ge-ringerem Umfang vermarkten. Derzeit werde einRahmenvertrag für eine mittelfristige Zusammenar-beit ausgehandelt, so Lück. Dies gebe beiden SeitenPlanungssicherheit. Über etwaige Erweiterungen desServiceangebotes berichten wir in D.I.B. AKTUELL,sobald Näheres konkret wird

Neuzulassung einer AbfüllstelleDer Geschäftsführer berichtete über den Antrag einesUnternehmens aus Hessen beim D.I.B., als lizenzierteAbfüllstelle Echten Deutschen Honig zu vermarkten.Das Präsidium begrüßte das Vorhaben, da die Ver-marktung eines regionalen Angebots zu unterstützensei. Zunächst wird eine Vorort-Begehung durch einekleine Kommission ausgewählter Verbandsvertreterstattfinden. Für den Fall, dass die Begehung erfolg-reich verläuft und die Bedingungen mit den Richtli-nien übereinstimmen, fasste das Präsidium zumAntrag einen Vorratsbeschluss, den Antragssteller alslizenzierte Abfüllstelle zunächst befristet zuzulassenund einen entsprechenden Vertrag anzubieten.

Betriebs- und RechnungsprüfungNach 2009 und 2013 fand in der Bundesgeschäfts-stelle am 21.11.2019 erneut eine Betriebsprüfung fürUmsatz-, Körperschafts- und Gewerbesteuer durch

das zuständige Finanzamt statt. Das Ergebnis liegt seitdem 01.04.2020 vor. Danach ergibt sich für die Ge-winnermittlung 2018 eine Steuernachforderung, diebereits in der Bilanz berücksichtigt wurde. Außerdemwurden die Aufteilungssätze zwischen Verband undWirtschaftsbetrieb bestätigt.

Die Rechnungsprüfung fand am 19./20.05.2020 statt.Lesen Sie hierzu Seite 4f.

Im Weiteren erläuterte GF Lück den Gremiumsmit-gliedern das Rechnungsergebnis 2019, das Grundlagefür die Entlastung des Präsidiums auf der Vertreter-versammlung im Oktober sein wird und stellte denHaushaltsvoranschlag 2021 vor.Das Präsidium stimmte dem vorgelegten Rechnungs-ergebnis für 2019 sowie dem Haushaltsvoranschlagfür 2021 einstimmig zu und schlägt diese der Vertre-terversammlung am 10.10.2020 zur Beschlussfassungvor.

Tagesordnung Vertreterversammlung

Die abgestimmte Tagesordnung für den 10.10.2020sieht folgende Punkte vor:

1. Tätigkeitsbericht 20191.1 Bericht des Präsidiums1.2 Aussprache

2. Jahresabschluss 20192.1 Bilanz zum 31.12.20192.2 Gewinn- und Verlustrechnung 20192.3 Werbefonds 20192.4 Bericht der sachlichen Prüfer

3. Aussprache und Beschlussfassung über:3.1 Jahresabschluss 20193.2 Entlastung des Präsidiums3.3 Haushaltsvoranschlag 2021

4. Wahlen4.1 Beiräte4.2. Rechnungsprüfer

5. Anträge an die Vertreterversammlung

6. Ehrungen

7. Verschiedenes7.1 Deutscher Imkertag 20217.2 Ausrichter Deutscher Imkertag 2023

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Deutscher Imkertag 2021Der Deutsche Imkertag findet am 10.10.2021 in Ham-burg statt. Geschäftsführer Lück stellte dem Präsidiumerste Konzeptideen vor, die diskutiert wurden. DasPräsidium folgte der Idee und definierte das Ziel derVeranstaltung, insbesondere auch Fachthemen inFachforen für Obleute und interessierte Besucher auf-zugreifen und zu behandeln, die politische Signalwir-kung nach innen und außen haben.In Zusammenarbeit mit dem gastgebenden Imkerver-band Hamburg und der Unterstützung des Landesver-bandes Schleswig-Holsteinischer und HamburgerImker werde an der weiteren Umsetzung des Imker-tages und des Begleitprogramms gearbeitet.

Kongress deutschsprachiger Imker

In diesem Jahr fällt aufgrund der Corona-Beschrän-kungen der 91. Kongress in Südtirol leider aus. (Wir berichteten in der letzten Ausgabe.)

Am 17.06.2020 fand eine Videokonferenz der Präsi-denten der Teilnehmerländer statt, um über die wei-tere Vorgehensweise zu beraten. Die Präsidentenwaren sich einig, den 91. Kongress auf das Jahr 2022zu verschieben, um im turnusmäßigen Ablauf zu blei-ben, berichtete Torsten Ellmann. Vorher findet vom20. - 25. September 2021 der Apimondia-Kongress inUfa statt. Der Südtiroler Imkerbund hat sich auch für2022 bereit erklärt, den 91. Kongress deutschsprachi-ger Imker auszurichten. 2024 werden Luxemburg und2026 Deutschland die Gastgeber sein.

Die nächste Sitzung des Präsidiums findet am28./29.08.2020 im Haus des Imkers in Wachtberg-Vil-lip statt.

Zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Co-rona-Krise hat das Bundeskabinett am 12.06.2020 einKonjunkturpaket verabschiedet, dass u. a. die Senkungdes Regel- und ermäßigten Mehrwertsteuersatzes bein-haltet. Beide werden befristet vom 1. Juli 2020 bis zum31. Dezember 2020 von 19 auf 16 Prozent und von 7 auf5 Prozent gesenkt. Eine Anpassung der Vorsteuerpau-schale für die Landwirtschaft ist im Gesetzentwurf nichtvorgesehen. Wie uns das Referat Steuern des Bundesmi-nisteriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)auf Anfrage mitteilte, hat der Gesetzentwurf keine Aus-wirkungen auf die Durchschnittssätze gemäß § 24 UStG.Die Durchschnittssatzbesteuerung wird auf Umsätzeselbsterzeugter Produkte angewandt, die aus einem land-oder forstwirtschaftlichen Betrieb, wie z. B. aus Imke-reien, stammen. Für Honig beträgt der Durchschnittssatz10,7 %. „Das BMEL sieht keinen Anlass, auf Grund dervorgesehenen, auf sechs Monate beschränkten Absen-kung der Regel-Mehrwertsteuersätze die Durchschnitts-sätze des § 24 UStG zu senken. Derzeit liegen auch keineErkenntnisse vor, dass die Durchschnittssätze geändertwerden sollen“, so das Ministerium.

Die erste Schleuderung dürfte weitestgehend abgeschlossen sein.

Daher möchte das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen wie

in den Vorjahren eine Statistik über die Ernteergebnisse erstellen.

Durch Beantwortung der anonymen Online-Umfrage können Sie uns

helfen, einen ersten Überblick zu erhalten, der Informationen über

regionale Besonderheiten und Unterschiede liefert.

Die Ergebnisse werden wie immer im Infobrief Bie-nen@Imkerei, in D.I.B. AKTUELL und auf unsererHomepage veröffentlicht.Hinweis: Sollten Sie verschiedene Bienenstände getrenntbewerten wollen, beantworten Sie die Umfrage für jedenBienenstand gesondert.Bitte antworten Sie auch, wenn Sie nicht geerntet haben/ernten konnten. Auch das ist eine wichtige Information

Keine Absenkung der Durchschnittssatzbesteuerung

Beteiligen Sie sich an der Umfrage zur Frühtrachternte

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für uns. In diesem Fall bitte die wenigen Fragen zumStandort (Bundesland und Landkreis) beantworten,damit das Institut eine räumliche Zuordnung vorneh-men kann.Für Ihre Unterstützung danken wir Ihnen ganz herz-lich! Sie finden die Umfrage unter www.deutscherimkerbund.de.

In eigener Sache

Imkerei in der besonderen SituationAuch weiterhin finden Sie auf unserer Homepagewww.deutscherimkerbund.de aktuelle Hinweisezur Bienenhaltung in der Corona-Situation mitweiterführenden Links.

Nachruf

Am 10. Mai verstarb im Alter von 77 Jahren Hans-Erich Griese aus Wahlstedt. Der leidenschaftliche Imker leitete von 2002 bis 2008 als 1. Vorsitzender ehrenamt-lich die Geschicke des Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer und Hambur-ger Imker e.V. und setzte sich in dieser Funktion besonders für den Erhalt und dieWeiterentwicklung der Imkerschule Bad Segeberg ein. Viele Jahre fand der Schleswig-Holsteinische Imkertag in seiner HeimatstadtWahlstedt statt und war ein ausgezeichnetes Forum des fachlichen Austausches fürdie Imker*innen des Landesverbandes.Als Mitglied des erweiterten D.I.B.-Vorstandes brachte Hans-Erich Griese seineErfahrungen über die Grenzen seines Landesverbandes hinaus in die Verbandsarbeit

ein und überzeugte stets mit sachlicher Diskussion und Fachverstand.Auch nach seinen Ämtern im Landesvorstand engagierte sich Hans-Erich Griese in der Imkerschulungund unterrichtete selbst viele Jahre. Wir verlieren mit ihm einen geschätzten Imkerkollegen.

Das Präsidium des Deutschen Imkerbundes e.V. sowie die Mitarbeiter*innen im Haus des Imkers

Nachruf

Am 07.06.2020 verstarb Dr. Walter Pinsdorf, langjähriger Leiter des Bienen-institutes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster, im geseg-neten Alter von 94 Jahren. Dr. Walter Pinsdorf leitete das Institut von 1971 bis 1990 und war besonders im Bereich der Prüfung von Pflanzenschutzmitteln auf Bienengefährlichkeit aktiv. Über viele Jahre hat er nicht nur in der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e.V., sondern auch in der Arbeitsgruppe Bienenschutz, damalsnoch angegliedert an die Biologische Bundesanstalt, mitgewirkt und Untersu-chungsmethoden entwickelt bzw. optimiert.

Prof Dr. Werner von der Ohe, Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e.V.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Unser Gewährverschluss-Service bittet um BeachtungBestellungen für Gewährverschlüsse (Etiketten) fürdas Imker-Honigglas bitte an folgende E-Mail-Adres-se senden, damit es nicht zu zeitlichen Verzögerungenkommt: [email protected]. Für die monatlichen Druckserien von Gewährver-schlüssen mit Adresseindruck ist jeweils der 15. desMonats Annahmeschluss beim D.I.B. Nach diesemTermin eingehende Bestellungen können erst im dar-auffolgenden Monat ausgeführt werden. Bitte füllen Sie die Formulare gut leserlich aus. Nach dem Stichtag (15. eines Monats) erhalten alleBesteller binnen einer Woche unaufgefordert eineAuftragsbestätigung. Wir bitten Sie, die Angaben inder Auftragsbestätigung sorgfältig zu überprüfenund uns bei Unstimmigkeiten sofort zu benachrichti-gen. Für nicht gemeldete Fehler in der Anschriftbzw. in den Zusatzeindrucken besteht nach Fristablaufgrundsätzlich keine Reklamationsmöglichkeit!Bitte nehmen Sie keine Zahlungen aufgrund derAuftragsbestätigung vor, denn dies ist keine Rech-nung.Für Gewährverschlüsse (GV) mit Adresseindruckwerden derzeit zwei mögliche Bestellmengen ange-boten, entweder 1.000 oder 500 Stück. Wir möchtennochmals darauf hinweisen, dass diese Mengen beider Bestellung nicht gesplittet werden können, z. B.in verschiedene Sorteneindrucke oder verschiedeneGV-Größen. Dies ist aufgrund der technischen Ab-wicklung in der Druckerei bisher nicht möglich. Benötigen Sie kleinere Mengen, kann dies nur überdie Bestellung von neutralen GV (ohne Eindrucke) ge-schehen. Neutrale Gewährverschlüsse können jederzeit ohneStichtagsregelung beim D.I.B. bestellt werden.Imker, die zum ersten Mal Gewährverschlüsse be-stellen, bitten wir, eine Kopie des Zertifikates zumabsolvierten Honigkurs miteinzureichen. Es kommtleider immer wieder vor, dass dieser zur Bestellungnotwendige Nachweis nicht in der Mitgliederverwal-tung hinterlegt wurde.Bitte beachten sie auch, dass wir seit Ende 2019 neueBestellformulare haben. Alle Informationen zur Bestellung sowie alle für IhrenImker-/Landesverband gültigen Formulare finden Sieunter www.deutscherimkerbund.de(Rubrik Bestellung von Gewährverschlüssen).

Schicken Sie uns Ihren Bericht zum Tag der deutschenImkereiAm 4./5. Juli 2020 wird der Tag der deutschen Imkereiunter dem Motto

Bienen erhalten die Natur und

fördern ein gutes Klima!

stattfinden. Viele Vereine nutzten bisher diese Werbe-möglichkeit zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Auf-grund der besonderen Lage in diesem Jahr ist allerdingsdavon auszugehen, dass die Durchführung von Groß-veranstaltungen im Juli nicht möglich sein wird. Um dieÖffentlichkeitsarbeit der Vereine aber auch in diesemJahr durch Mittel aus dem Werbefonds zu unterstützen,wurden alle bis zum 05.06.2020 eingehenden Bestellun-gen des Werbemittelpaketes von uns trotzdem bearbei-tet und ausgeliefert. Bis zum Stichtag sind ca. 130Bestellungen beim D.I.B. eingegangen, also deutlich we-niger als in den Vorjahren.Sollte Ihre geplante Veranstaltung zum Tag der deut-schen Imkerei im Juli nicht stattfinden, kann das geor-derte Informations- und Werbematerial in diesem Jahrausnahmsweise auch zu einem späteren Zeitpunkt ein-gesetzt werden. Wie wäre es z. B. mit einer Imker-Fach-ausstellung in einer Filiale der örtlichen Sparkasse?Sicherlich gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkei-ten.Findet bei Ihnen eine Veranstaltung oder sonstige Aktionstatt, freuen wir uns, wenn Sie uns - wie immer - einenKurzbericht und Ihr schönstes Foto für eine Veröffentli-chung in D.I.B. AKTUELL zuschicken. Einfach per E-Mail an: [email protected].

Neues Informations- und Werbematerial vorrätig

Flyer „Bienen erhalten die Naturund fördern ein gutes Klima“

Ein neuer 8-seitiger Flyer im DINlang-Format nimmt sich dem The-ma an, wie sich die zunehmendenklimatischen Veränderungen auf sobedeutende Bestäuber wie Wild-und Honigbienen auswirken undwas der einzelne mit der Verbesse-rung des Nahrungsangebotes für diewichtigen Insekten erreichen kann.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Ein informativer Aufklärungsflyer für die Zielgruppenaturbegeisterter Menschen, die ihren Garten, ihreTerrasse oder ihren Balkon bienenfreundlich gestal-ten wollen. 100 Stück des Flyers (Artikelnummer 780411) sindfür 5,80 € und 400 Stück für 22,- € inkl. MwSt. zzgl.Versandkosten ab sofort erhältlich.

Plakat Verbraucheraufklärung

Das Plakat im DINA2-Format (Artikel-nummer 320612)wurde berarbeitetund ergänzt. Es ent-hält nun neben denbisherigen Erläute-rungen den Hinweisauf die Umwelt-freundlichkeit durchMehrweg, denn miteiner Rücklaufquotevon nahezu 80 Pro-zent ist unser Imker-Honigglas ressour-censchonend im

Einsatz. Das Poster kostet 0,80 € brutto zzgl. Ver-sandkosten.

Film Bienen - Wunder der NaturDer vergriffene 13-minütigeFilm (Artikelnummer 940013) wurde neu aufgelegt undsteht nun wieder zur Verfü-gung. Er entstand in Zusam-menarbeit mit dem hervor-ragenden Hobbyfilmer, Im-ker und Züchter Donat Wal-

tenberger aus Mindelheim und zeigt die Bedeutungund das Leben der Honigbiene auf beeindruckendeWeise kurz, übersichtlich und informativ. Besonders eignet sich der Film aufgrund seiner Längeals Einführung zu Vorträgen bei Anfängerkursen, inSchulen oder bei öffentlichen Veranstaltungen. Er kostet 5,-- € brutto zzgl. Versandkosten.

Film Honig - Geschenk der NaturWer bei der Vermarktungseines eigenen Honigs demKunden nicht nur das Pro-dukt, sondern auch ausführ-liche Informationen zu Ho-nig liefern möchte, für denist dieser 10-minütige Filmdas Richtige.

Der vergriffene Kurzfilm (Artikelnummer 940012) istnun neu vertont wieder verfügbar und zeigt die Ent-stehung des Naturproduktes von der Blüte bis zumVerkauf. Er kann ebenso gut in Honigschulungen ein-gebaut werden. Der Film kostet 5,-- € brutto zzgl. Versandkosten.Das gesamte aktuelle Angebot an Werbemitteln fin-den Sie online unter www.deutscherimkerbund.de. In unserem Online-Shop können Sie die Artikel di-rekt bestellen oder schicken eine E-Mail an [email protected], rufen unter 0228/9329216an oder senden ein Fax an 0228/321009.

Probenziehung wieder gestartet Mit der Vermarktung im Imker-Honigglas verpflich-tet sich jeder Nutzer, die Bestimmungen zu den Wa-renzeichen des D.I.B. anzuerkennen. Dazu gehörtauch die freiwillige Teilnahme an der jährlichen Pro-benziehung. Anfang Juni wurden 1.152 Probenabrufedes D.I.B. für 2020 an die Imker-/Landesverbändeverschickt. Wir bitten alle Imker/-innen, bei deneneine Probenziehung durchgeführt wird, die für sie kos-tenlose Probenentnahme durch die Ehrenamtlichenkooperativ zu unterstützen, denn jede beprobte Imke-rei erhält nicht nur eine kostenlose Honiguntersu-chung, sondern ein gutes Untersuchungsergebnis istfür Ihre Imkerei auch die beste Eigenwerbung beimHonigverkauf! Außerdem dient sie bei Bedarf alsNachweis einer regelmäßigen Eigenkontrolle des Pro-dukts gegenüber der Lebensmittelüberwachung.Welche Imkereien beprobt werden, das entscheidetein Schlüssel, der anhand der Imkerzahlen der ein-zelnen Mitgliedsverbände und der in 2019 eingegan-genen Gewährverschlussbestellungen ermittelt wird.Hinzu kommen 118 Nachkontrollen in Imkereien,deren Honig in 2019 beanstandet wurde oder keinHonig für die Probenziehung vorhanden war.

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Pollensammlung wird erneuertSeit dem Frühjahr hat sich die Leiterin unserer Ho-niguntersuchungsstelle im Haus des Imkers, MarionHoffmann, zur Aufgabe gemacht, unsere umfangrei-che, in die Jahre gekommene Sammlung mikroskopi-scher Pollenpräparate zu erneuern. 1992 hatte siedamit begonnen, eine solche Sammlung aufzubauenund immer wieder sukzessive ergänzt. Dank dieseraufwändigen Arbeit umfasst die Sammlung heutemehrere Hundert Präparate von nahe 300 verschiede-nen Pflanzenspezies. Damit das Labor auch künftigeine qualitativ einwandfreie Pollenanalytik gewähr-leisten kann, sind solche mikroskopischen Präparatein einwandfreiem Zustand als Referenz unabdingbar.

D.I.B. nun assoziiertes Mitglied bei KOMMBIO e.V.In D.I.B. AKTUELL 2/2020, Seite 7, berichtetenwir darüber, dass sich dasD.I.B.-Präsidium ent-schlossen hat, assoziier-tes Mitglied beim Bünd-nis „Kommunen für bio-logische Vielfalt“(KOMMBIO) zu werdenZwischenzeitlich hat uns das Bündnis am 27.05.2020mitgeteilt, dass unser Mitgliedsantrag positiv beschiedenworden ist und angenommen wurde. Um den Informati-onsaustausch zu fördern und die Kommunen bei der Öf-fentlichkeitsarbeit im Bereich des kommunalen Natur-schutzes zu unterstützen wird der D.I.B. nun aktiv in dieVerbandsarbeit einbezogen. Das Jahrestreffen mit derMitgliederversammlung in Wernigerode musste leideraufgrund der Corona-Pandemie auf den 23./24.11.2020verschoben werden. Über die Teilnahme werden wir zugegebener Zeit berichten.

D.I.B.-Gläser mit neuer MündungsöffnungWie unser Glashersteller Weck Glaswerk GmbH mitge-teilt hat, wird seit dem 20. April 2020 das 500g-Imker-Honigglas mit neuer Mündungsausführung hergestellt.Die neue Mündungsausführung verhindert mögliche Un-ebenheiten an den Nahtstellen auf dem Gewindegang desGlases, die teilweise bei der internen Qualitätssicherungreklamiert wurden.

oben: Marion Hoffmann ist eine von wenigen Expertinnen/Experten in Sachen Pollenanalyse.Sie hat in mehr als 20 Jahren eine umfangreiche Sammlung von Pollenpräparaten beim D.I.B.angelegt, die Sie jetzt erneuert.unten: Der D.I.B.-Pollen-Fundus in der Honiguntersuchungsstelle im Haus des Imkers.

Das Weck-Glaswerkproduziert das Imker-Honigglas in seinerjetzigen Gestaltungs-form seit 2014.

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Möglichkeiten der weiteren App-EntwicklungdiskutiertEine App lebt - wie andere digitale Angebote auch -von der Dynamik. Daher führten D.I.B.-Präsident Tor-sten Ellmann, Vizepräsident Stefan Spiegl und Ge-schäftsführer Olaf Lück am 20.05.2020 in einerTelefonkonferenz ein Gespräch, in dem es um eineerste Sondierung der Erweiterungs- und Synergie-möglichkeiten für die D.I.B.-Imker-App ging. Über den weiteren Verlauf und Ergebnisse halten wirSie auf dem Laufenden.

Corona führt zu Verzögerung bei Freiverkäuflichkeit von VarroMed®Ende 2019 hat uns das zuständige Bundesumweltmi-nisterium über das Bundeslandwirtschaftsministerium(BMEL) mitgeteilt, dass eine schriftliche Anhörungdes Sachverständigen-Ausschusses für Apotheken-pflicht im Hinblick auf eine Änderung der Verordnungüber apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arz-neimittel für eine Entlassung von VaroMed® aus derApothekenpflicht erfolgt sei und dieser mehrheitlichder Entlassung aus der Apothekenpflicht zugestimmthat. Ein entsprechendes Verordnungsverfahren solltelaut BMEL zeitnah auf den Weg gebracht werden unddas Mittel ursprünglich zum 01.05.2020 aus der Apo-thekenpflicht genommen werden. Eine entsprechende Bundesdrucksache ist jedochdurch die Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeitaufgeschoben worden. Weitere Informationen liegenuns derzeit nicht vor. Wir halten Sie auf dem Laufen-den. Eine aktuelle Liste aller zugelassenen Varroa-Be-handlungsmittel finden Sie auf unserer Homepageunter https://deutscherimkerbund.de/168-Downloads(Rubrik Bienengesundheit).

Neue Informationsblätter des Celler BieneninstitutesHinweisen möchten wir auf zwei neue, interessanteInformationsblätter, die das LAVES - Institut für Bie-nenkunde in Celle im Juni veröffentlicht hat.

Im ersten nehmen sich Prof. Dr. Werner von der Ohe,Dr. Hannes Beims, Dr. Otto Boecking und MartinaJanke dem Thema Gute imkerliche Praxis an.

In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Imker umüber 60 % gestiegen. Die Mehrzahl der Neuanfängergibt als Motivation, Bienen zu halten, an, etwas fürden Erhalt der Natur tun zu wollen. Dies ist grund-sätzlich erfreulich, aber wer Bienen halten möchte,trägt eine große Verantwortung für das Tierwohl undhat eine nicht unerhebliche Sorgfaltspflicht zu erfül-len. Das Informationsblatt umreist auf vier Seitennicht nur die rechtliche Seite der Imkerei, sondernzeigt auf, welche Fähigkeiten Menschen besitzen soll-ten, um Bienenvölker fachgerecht zu betreuen.Sie finden das Blatt zum kostenlosen Download unterhttps://deutscherimkerbund.de/172-DIB_Nachwuchsfoerderung.

Das zweite Informationsblatt gibt Hinweise zum Um-gang mit der Asiatischen Hornisse, deren Nachweisin Norddeutschland sich 2020 bestätigt hat. Daraus ergibt sich jedoch kein Grund zur Beunruhi-gung oder falsch verstandenen Aktionismus, weißAutor Dr. Otto Boecking. Daher möchte das Bienen-institut mit der Veröffentlichung informieren und zurumsichtigen Unterstützung aufrufen. Sie finden das Blatt unter https://deutscherimkerbund.de/237-Wissenschaft_Forschung_Zucht.

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Nationales und Internationales Jungimkertreffen 2020verschobenWie wir bereits in der letzten Ausgabe von D.I.B. AK-TUELL mitteilten, mussten beide Jungimkertreffenaufgrund der Corona-Situation für dieses Jahr abge-sagt und ins kommende Jahr verschoben werden. Bitte informiert euch auf unserer Homepage unterhttps://deutscherimkerbund.de/216-Kinder_Jugendseite überdie aktuelle Entwicklung. Für beide Treffen stehen mittlerweile die neuen Ter-mine fest.Das nationale Jungimkertreffen findet vom 7. bis 9.Mai 2021 in Ludwigsburg statt, das IMYB vom 5. bis7. Juli.2021 in Slowenien.

Neu: Die Bienenstrom-Kinderseiten

Bienenstrom ist ein Projekt, das es seit ein paar Jah-ren in Baden-Württemberg gibt. Bienenstrom bedeu-tet nicht, dass Bienen Strom erzeugen, sondern dassMenschen, die diesen Strom nutzen, zur Artenvielfaltund Nahrungsverbesserung von Insekten beitragen. Wie das geht? Mit jeder verkauften KilowattstundeBienenstrom fließt ein Cent als Blühhilfe-Beitrag anLandwirte, die dafür Blühflächen anlegen. Bisher beteiligen sich 18 Bauern aus der RegionSchwäbische Alb. Und wenn es auf den Feldern blüht,freuen sich die Insekten und Wildtiere.Ganz neu gibt es die Kinderseite auf der Bienenstrom-Homepage unter https://bienenstrom.de/die-bienenstrom-kinderseite/

Damit möchten die Akteure Familien und Kinderndie langen Corona-Nachmittage verkürzen. Jede Wo-che gibt es spannende Rätsel, lustige Geschichten undviele Informationen rund um das Thema Energie ineiner neuen Ausgabe, die man sich einfach herunter-laden und ausdrucken kann und los geht der Spaß.

LesetippEmi BrillenbieneEin ganz tolles Buch für kleine Naturfreunde habenLisa Kügel und Manuela Baron zusammen geschrie-ben. Die wissbegierige Honigbiene Emi darf in die-ser Geschichte zum ersten Mal aus dem Stock undentdeckt auf ihrem Flug sechs interessante Pflanzenund deren Eigenschaften. Auf ihrer Reise lernt Emi auch, dass es auf einergrauen, leblosen Steinwüste für Insekten keine Nah-rung gibt, sondern eine Rotkleewiese oder Mohn- undKornblumen am Feldrand nicht nur schöner aussehen,sondern auch Bienenfutter liefern. Im Buch findet ihr aber nicht nur die spannende Ge-schichte von Emi, die Melanie Gürtler in sehr schö-nen Bildern gestaltet hat, sondern auch Samenkärt-chen von den im Buch vorkommenden Pflanzen. So könnt ihr die Blumen selbst anpflanzen und damitBienen direkt zu euch nach Hause holen. Das Buch kostet 19,90 Euro und kann unter https://der-wachsende-kalender.de/shop/ bestellt

werden.

Für junge Imker

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Grünes Klassenzimmer „Dufthang“ fertiggestelltIn D.I.B. AKTUELL 4/2019, Seite 34, berichteten wirschon einmal von den Aktivitäten der GemeindeMarkt Waidhaus, ein grünes Klassenzimmer zu er-richten. Mittlerweile sind am „Dufthang“ acht Bie-nenvölker eingezogen, der Kräutergarten ist fertig-gestellt und die gesamte Anlage umfangreich inDeutsch und Tschechisch beschildert. „Selbstver-ständlich wird der Deutsche Imkerbund auf den Ta-feln erwähnt, denn ohne Ihre freundliche Unter-stützung wäre die Verwirklichung dieses Projektesnicht so leicht möglich gewesen“, sagt Kerstin Wil-ka-Dierl, die in der Gemeinde das Projekt mitbetreute.

Inzwischen wurde auch ein Bienenpavillon als Lehr-bienenstand aufgestellt und ausgestattet. Die örtlichenImker und zwei Kräuterpädagoginnen haben die Ar-beit aufgenommen und informieren Interessierte re-gelmäßig, was wegen der Corona-Pandemie derzeitleider nicht möglich ist.

Auch die Kinder der Grundschule Waidhaus hoffen, dasssie die Anlage im Rahmen des Lehrplans bald wieder re-gelmäßig besuchen können und auch Veranstaltungen imRahmen des Kinderferienprogramms wieder stattfindenkönnen. Bis dahin findet man Wissenswertes über die-sen magischen Ort auf der Homepage unterhttps://www.waidhaus.de/tourismus/aktiv/dufthang/.

Honigland - eine Honiggemeinschaft mit vielen positiven EffektenWir befinden uns in einem Strukturwandel in der Imke-rei und Möglichkeiten, Honig direkt vor Ort zu verkau-fen, gibt es mittlerweile viele. Denn Produkte aus derRegion werden von immer mehr Verbrauchern geschätztund dies hat zu neuen, kreativen Vermarktungswegen ge-führt. Zugleich haben sich die Marktstrukturen verän-dert. Während Großbetriebe und Abfüller die Regale imgroßflächigen Einzelhandel und Discounter dominieren,wachsen die Chancen der Direktvermarktung in diesemBereich.

Der Staatspreis des Landes Hessen für den besten Honigdes Jahres 2011 hatte Joachim Schönig aus Sindersfeldsicherlich angespornt, sich mit anderen Imkern prämier-ter Honige im Landkreis zusammenzutun und sie ge-meinsam zu vermarkten. Seit 2010 wird unter demNamen „Honiggemeinschaft regionaler Imker an Lahnund Ohm“, prämierter Honig von sechs Imkereien inEDEKA- und REWE-Märkten in Homberg/Ohm, Kirch-hain, Stadtallendorf, Marburg, Ockershausen undCappel, Gießen, Biebertal und Weilburg angeboten.

Aus den Regionen

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Ein Konzept, das aufgeht: Honig der regionalen Imker im Supermarkt an exponierter Stelle at-traktiv vermarktet. Und auch der Rücklauf der leeren Gläser ist durch bereitgestellte Körbe ge-sichert und wird von den Kunden gerne angenommen. Foto: Imkerei Schönig

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Das Konzept solcher Honiggemeinschaften regionalerImker mit dem Namen Honigland stammt ursprüng-lich von Apis e.V. und wurde von der Slow Food In-ternational-Vereinigung 2006 in Turin als eines von2000 weltweit beispielhaften Lebensmittelbündnissenausgewählt. Nicht unbegründet, denn mit dem Konzept der Ho-niggemeinschaft sind viele positive Effekte verbun-den weiß Joachim Schönig, z. B.:- Es kann eine breite Geschmackspalette verschiedener Honige

aus regionaler Herkunft angeboten werden.

- Eine bessere Liefersicherheit und Planbarkeit sind gegeben.

- Die Vermarktung findet dort statt, wo Kunden üblicher-

weise einkaufen.

- Die Kundschaft in den Lebensmittelmärkten bevorzugt

Qualität und Sicherheit der Lebensmittel. Folglich vertraut sie

dem Honigland-Angebot in besonderem Maße, was sich ganz

erheblich am Verkauf ablesen lässt.

- Die Rücknahme der Gläser, wie im Verpackungsgesetz ge-

fordert, wird garantiert. Die Rücklaufquote dieses Mehrweg-

systems liegt bei 60 - 70 %.

- Die Regalpflege und Beschickung erfolgt durch die Honig-

gemeinschaft. Daher liegt der „Auftritt“ in eigener Hand

bzw. in enger Absprache mit den Märkten.

- Eine jährliche erfolgreiche Teilnahme an der Honigprämierung

ist für Gruppenmitglieder verpflichtend.

- Der Austausch in der Gruppe führt zur Verbesserung der

imkerlichen Fähigkeiten.

- Gut funktionierende Honiggemeinschaften erleben eine

Umkehrung des klassischen Konkurrenzdenkens, denn

Erfolg hat nur die Gemeinschaft, die über die Jahre auch

freundschaftlich zusammenwächst.

- Der Bienenbestand in der Region wird durch die verbesserte

Erlössituation mittels fairer Preise erhalten. Dies entfaltet

einen zusätzlichen Nutzen für Bestäubung und Biodiversität.

- Eine verbesserte Erlössituation führt i. d. R. zu verbesserten

Investitionsmöglichkeiten in Technik und Wissen.

- Die Bekanntheit der Imker vor Ort steigt, v. a. auch durch

die Veröffentlichung der Prämierungsergebnisse in der

örtlichen Presse.

Von diesen Vorteilen haben sich auch die hessischenImkereien um Joachim Schönig überzeugen lassenund entwickeln ihr Konzept weiter. Heute bilanziertSchönig: „Kleine und mittlere Imkereien haben vielbessere Chancen, wenn sie sich in einer Kooperationwie z. B. der Honiggemeinschaft Honigland zusam-menschließen. So führt die Bienenhaltung nicht nurzu einer besonderen Naturerfahrung, sondern zusätz-lich zu finanziell spürbarer Anerkennung von Auf-wand und Mühen über einen guten Honigverkauf.

Wer ebenfalls Interesse an dem Honigland-Konzepthat, kann sich gerne an den jetzigen MarkeninhaberJoachim Schönig wenden ([email protected]).

Honigland-Gemeinschaften sollten mit mindestensdrei Imkereien beginnen und bekommen Unterstüt-zung beim Aufbau einer Gruppe.Honiggemeinschaften regionaler Imker sind ein frei-williger Zusammenschluss rechtlich eigenständigerBetriebe, die per Satzung den Bereich der Vermark-tung und der Qualitätsstandards regeln. Steuerlichbleibt jede Imkerei selbst verantwortlich für ihrenHonig.

Saisonstart für Brandenburger Bienenprojekteam WeltbienentagIm Land Brandenburg gibt es etwa 2.600 Imker sowieca. 26.000 Bienenvölker. Die Staatskanzlei des Lan-des unterstützt bereits mehrere Jahre zwei besondereBienenprojekte gemeinsam mit dem LandesverbandBrandenburgischer Imker.Eines befindet sich auf dem Campus der Regierungs-zentrale in Potsdam und eins auf dem Dach der Bran-denburger Landesvertretung in Berlin. Im Vorjahrwurden in Potsdam etwa 50 kg (ca. 400 Gläschen)Blütenhonig abgefüllt. Dieser ist wesentlich für diezentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit 2020

Joachim Schönig (links) und seineImkerkollegen sind überzeugtvom Honigland-Konzept, mit demsie seit Jahren erfolgreich ihren Honigim Supermarkt zu einem guten Preisvermarkten.

Foto: Imkerei Schönig

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reserviert, wobei noch nicht feststeht, in welchemRahmen dieser Tag wegen der Corona-Pandemie be-gangen werden kann. Die Bienen in Berlin produzier-ten im vergangenen Jahr etwa 90 Kilogramm Honig(ca.730 Gläschen). Diese werden als schmackhafteGeschenkideen während der Bundesratspräsident-schaft Brandenburgs oder auch für Gäste der „Bot-schaft“ Brandenburgs genutzt.

Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel nutzte aus-serdem die Gelegenheit und taufte anlässlich des Welt-bienentages in der Gärtnerei Fontana GartenbauGmbH in Manschnow die bienenfreundliche Pflanzedes Jahres 2020 - Majas Mahlzeit - einen blauen Zier-salbei und wies damit auf die Bedeutung einer bie-nenfreundlichen Bepflanzung in Kleingärten oder vonBalkonkästen hin.

Blüten- und Bienenpaten in Bayern gesuchtArtenschutz ist ein aktiver Beitrag zur Eindämmungvon Viren und anderen Krankheitserregern, berichtetder WWF. Ein Grund mehr für den niederbayerischenLandwirt Edmund Wurm aus Oberschneiding imLandkreis Straubing-Bogen, durch die Vermittlung

von Blüh- und Bienenpatenschaften aktiv zum Schutzunserer natürlichen Lebensgrundlagen beizutragen.Während Bauern oftmals pauschal zu Gegnern desVolksbegehrens Artenvielfalt stilisiert wurden, gründeteer 2019 ein Projekt, das noch mehr kann: Neben Arten-vielfalt, Umwelt- und Gewässerschutz stiftet es auchnoch sozialen Nutzen.Wurm sagt: „Uns war klar: Den Schritt zu mehr Arten-vielfalt und Umweltschutz müssen wir gemeinsam mitden Landwirten gehen.“ Die konträren Ansichten vonLandwirten und Bevölkerung im Rahmen des bayeri-schen Volksbegehrens hätten für diese Überlegung denAusschlag gegeben. So entstand die Idee zum ProjektBienen-Pate-Bayern (www.bienen-pate-bayern.de). Ziel ist es, neue Lebensräume für die heimische Pflan-zen- und Tierwelt zu schaffen. Landwirte wandeln hier-für freiwillig gegen eine angemessene Entschädigungdauerhaft Flächen in Blühflächen um, auf denen sie bis-her konventionelle Landwirtschaft betrieben haben. Im Frühjahr sähen sie dort artenreiche Blütenpflanzen-mischungen aus. In erster Linie liegen die Flächen in so-genannten roten Gebieten. Dieser Begriff bezeichnetGebiete mit einer hohen Nährstoffbelastung. Vom Projekt ausgenommen sind ökologische Vorrang-flächen, also solche Flächen, die schon per Gesetz grund-sätzlich nicht mit Pflanzenschutzmitteln oder nitrat-haltigem Dünger bewirtschaftet werden dürfen. Die entstandenen Blühflächen bieten reichlich Rück-zugsmöglichkeiten, Brutplätze und Nahrung für Vögel,

oben: Ministerpräsident Diet-mar Woidke (links) und ImkerHolger Ackermann beim Sai-sonstart der Bienen im Potsda-mer Regierungscampus.

rechts: Der „Regierungshonig“.

Fotos: Lutz Gagsch

Thomas Arnold (links) und Edmund Wurm wollen mit ihrem Blühprojekt konkret etwas gegenden Nahrungsmangel für Insekten tun. Foto: Bienen-Pate_Bayern

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Niederwild und Insekten. „Imker sind eingeladen, ihreBienenvölker unentgeltlich auf den Flächen anzusie-deln“, betont der Mitbegründer des Projekts ThomasArnold. Das Projekt wirkt jedoch nicht nur als Maßnahmegegen das Insektensterben und für aktiven Klima-schutz, sondern verbessert auch die Qualität desGrundwassers. „Pro Hektar und Jahr sparen die Land-wirte rund neun Kilogramm Pflanzenschutzmittel und170 Kilogramm Stickstoff aus nitrathaltigem Düngerein“, rechnet Wurm vor. Da bei der Anlage und Pflegeder Blühflächen nur wenige Arbeitsschritte notwen-dig sind, fällt der CO2-Ausstoß hier niedriger aus alsbei konventionell genutzten Flächen.Zum Vergleich: Eine Blühfläche muss der Landwirtetwa zweimal bearbeiten und anschließend besähen,während bei der konventionellen Landwirtschaft rundzehn bis 15 Bearbeitungen notwendig sind.

Egal ob Privatperson, Organisation oder Unterneh-men: Jeder kann beim Projekt Bienen-Pate-Bayernmitmachen. Patenschaften für Blühflächen sind be-reits ab einem täglichen Betrag in Höhe von acht Centmöglich, haben eine Laufzeit von wahlweise einemoder fünf Anbaujahren und eignen sich auch als Ge-schenk. Alternativ zur Blütenpatenschaft können In-teressierte auch eine Bienenpatenschaft ab 75 Eurojährlich übernehmen. Bienenpaten dürfen sich einmalim Jahr über ein Glas Honig von „ihrem“ Bienenvolkfreuen. Darüber hinaus erhalten alle Paten eine Ur-kunde. Pro Hektar Blühfläche spendet Bienen-Pate-Bayern im Jahr zudem 100 Euro für Kinder in Not.So konnten 2019 beispielsweise 645 Euro für die Ak-tion „Freude durch Helfen“ des Straubinger Tagblattsgespendet werden.

Imker sammeln Blumenzwiebeln auf FriedhöfenDer Imkerverein Wiesbaden bemüht sich seit Jahrenmit ideenreichen Aktionen um mehr Artenvielfalt imStadtgebiet. Wie Vereinsvorsitzender SiegfriedSchneider berichtet, bieten sich hierzu auch Friedhöfean. Es gibt immer mehr Urnen- statt Erdbestattungen.Dadurch werden viele Flächen frei, die aufwendig ge-pflegt werden müssen. Bereits 2018 hat der Imker-verein zusammen mit dem Grünflächenamt aufeinigen Wiesbadener Friedhöfen nicht benötigte Be-

stattungsflächen in dekorative Blumenwiesen umge-wandelt, so dass dort neuer Lebensraum für viele In-sekten entstand. Er hat die nicht unerheblichen Kos-ten des Saatguts übernommen. Schneider berichtet:„Uns ist aufgefallen, dass im Frühjahr in den Kom-postsilos der Friedhöfe große Mengen von Blumen-zwiebeln liegen. Narzissen, Tulpen, Hyazinthen,Schneeglöckchen und Winterlinge. Sie werden zu-sammen mit dem Grünschnitt geschreddert und zuErde verarbeitet. Wir denken, dass es viel besser ist,diesen Pflanzen, die im zeitigen Frühjahr den Bienenwichtige Nahrungsquellen sind, eine zweite Chancezu geben.“

Der Imkerverein hat daher vor zwei Jahren einen Ver-such gestartet und am Eingang des Friedhofes inKloppenheim ein Schild und einen Sammelbehälteraufgestellt. Dort können die Zwiebeln der Frühlings-blumen entsorgt werden, wenn sie verblüht sind. Der Verein bittet darum, die Pflanzen nach dem Ver-blühen nicht in den Kompost zu werfen, sondern inden aufgestellten Sammelbehälter. Die Blumenzwie-beln werden dann von Mitgliedern des Imkervereinsauf den momentan nicht benötigten Flächen auf demFriedhof eingepflanzt, damit sie im nächsten Frühlingwieder blühen und Insekten Nektar und Pollen bie-ten, heißt es auf dem aufgestellten Schild.Der Sammelbehälter war regelmäßig gefüllt. WieSiggi Schneider berichtet, wurde der Korb allerdingsimmer wieder von Hobbygärtnern geleert, so dass nurwenige Pflanzen auf dem Friedhof wieder einge-pflanzt werden konnten. Doch auch das sieht SiggiSchneider positiv: „Prima! Der Grundgedanke wurde

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erfüllt. Die Blumenzwiebeln wurden nicht kompo-stiert und sind Blütenrestaurants für die summendenHonigspender. Im Prinzip ist es ja egal, wo sie ihreBlüten entfalten.“Auch in Delkenheim war der Sammelkorb im Früh-jahr immer wieder gut gefüllt und die Zwiebeln undmehrjährigen Pflanzen wurden eingepflanzt. Im nächs-ten Frühjahr dürfte es daher auf dem DelkenheimerFriedhof ordentlich blühen.

Schleifmittelhersteller mit Artenschutzund Firmenhonig Schon seit 2015 unterstützt die beefuture GmbH ausdem bayrischen Weißenhorn nachhaltige Investitio-nen von Unternehmen rund um die artgerechte Hal-tung von Bienen. Ein solches Projekt wurde nun aucherfolgreich in Südhessen durchgeführt: Drei Bienen-völker stehen seit dem 22. April, dem Tag der Erde,auf dem Firmengelände der Jöst GmbH in Ober-Abt-steinach.

„Die Idee zu der Kooperation entstand, als ich in mei-ner Funktion als Mitglied des Senats der Wirtschaftüber ein anderes Senatsmitglied von beefuture er-fuhr“, berichtet Geschäftsführer Christian Jöst. „Wirstellen unser Gelände zur Verfügung und beefutureübernimmt die professionelle Betreuung der Bienen

samt allen Imkerleistungen. Dafür erhalten wir ganzjäh-rig unseren eigenen Honig und gleichzeitig unterstützenwir die Erhaltung dieser bedrohten Spezies - eine Win-Win-Situation für alle.“ Zudem fühlen sich in der eigensfür das Projekt angelegten Wildblumenwiese von über400 m2 nicht nur die Bienen wohl. Auch andere Insektenund Kleintiere verfügen in der großzügig angelegten Na-tursteinmauer über einen natürlichen Rückzugsraum.Somit leisten beefuture und Jöst einen langfristigen Bei-trag zur Artenvielfalt.

#zukunftleben - ein NachhaltigkeitsprojektSeit 2014 engagiert sich EDEKA Südwest u. a. mit einerSamentüten-Aktion für den Schutz von Wildbienen. Bis-lang wurden rund 5 Mio. dieser Tüten verteilt und es sindca. 10 Mio. Quadratmeter Blühfläche entstanden - dasentspricht etwa der Fläche von 1.400 Fußballfeldern. Ein paar Jahre später begannen die gemeinsamen Pro-jekte des Handelskonzerns mit den Imker-/Landesver-bänden Baden und Württemberg. LV-Präsident KlausSchmieder freut sich: „Die Zusammenarbeit zwischenunserem LV Baden und Edeka läuft optimal gut.“ So bie-tet Edeka Südwest z. B. seit 2018 eine Seminarreihe zumThema „Bienenweide“ an. Ziel der Veranstaltungen istes, Imkern und sonstigen Fachleuten praxistauglichesWissen über das richtige Anlegen von Blühflächen zuvermitteln. Durchschnittlich finden im Jahr vier Semi-nare unter der Leitung des Obmanns für Bienenweidedes LV Baden, Martin Kraft, statt - ein nachhaltiger Im-puls in Sachen Heimat- und Bienenschutz. Unterhttps://www.zukunftleben.de/insekten-schuetzen-tipps/erhalten aber auch interessierte Bürger umfassende In-formationen zum Thema.

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Auf der Homepage www.zukunftleben.de informiert Edeka Südwest mit Imker Manfred Kraft(rechts) über die gemeinsamen Projekte.

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Landwirt, Grundschüler und Eltern sorgengemeinsam für Bienen und InsektenNach einer tollen Aktion im Jahr 2019 können dieSchüler*innen der Grundschule im baden-württem-bergischen Großglattbach auch 2020 Blühpatenschaf-ten übernehmen und für Bienen und Insekten dasAnlegen eines Blühstreifens unterstützen. Für einenQuadratmeter an Blühfläche können sie und ihre El-tern 0,50 € an den Förderverein der GrundschuleGroßglattbach spenden. Jeder Schüler und jede Schü-lerin kann so viel Quadratmeter Patenfläche überneh-men, wie er/sie möchte.Der Großglattbacher Landwirt Michael Oelschlägerist Initiator dieser Aktion und hat bis Mitte Mai aufmaximal rund 813 m² einen Blühstreifen entlang sei-nes Feldes angelegt.

Freuen würde es den Landwirt, wenn auch Bür-ger*innen von Großglattbach und Umgebung Paten-schaften übernehmen. Das gesamte gespendete Geldkommt ohne Abzüge dem Förderverein der Grund-schule Großglattbach und damit den Schülern zugute.Die Kosten für Saatgut, Aussaat und Fläche werdenvon Michael Oelschläger gespendet.Kurz vor den Sommerferien ist vor Ort ein Termin mitallen Schülern, Lehrern, sonstigen Paten und Interes-sierten am Blühstreifen geplant. Dann erhält jederPate eine persönliche Urkunde. Michael Oelschlägerfreut sich indes über jeden, der seine Aktion unter-stützt. Wer Interesse hat, kann eine E-Mail an:[email protected] senden und erhält alleweiteren Infos.

KunstHonig - Von Beuten, Skulpturen undVorstadtgärten14 Künstler*innen aus Köln und Düsseldorf, 8 Im-ker*innen aus dem Kölner Süden, 12 Gartenbesitzeraus dem Kölner Stadtteil Sürth sowie unzählige Bie-nen sind die Protagonisten des Kunstprojektes Kunst-Honig - Von Beuten, Skulpturen und Vorstadtgärtendes Fuhrwerkswaage Kunstraum e.V. Es verbindetKunst aus den Sparten Bildhauerei, Installation, Me-dien, Objekt und Performance, das Know-how derImker und die Anwohner, die ihre Gärten zur Verfü-gung stellen, um auf bedrohte Tierarten hinzuweisen.Das Ergebnis ist ein beeindruckender Parcours durchprivate Gärten mit individuellen Skulpturen, die alsBienenstöcke fungieren, sowie weiteren Kunstaktio-nen.

An drei Wochenenden (4./5.07., 11./12.07. und 15./16.08.2020) bietet die Fuhrwerkswaage zweistündigeFührungen zu den zwölf Skulpturen mit Beuten an.Anmeldungen und Infos unterwww.fuhrwerkswaage.de.

Gefördert wird das Projekt u. a. durch die Imhoff Stif-tung, die F. Victor Rolff-Stiftung, das Kulturamt derStadt Köln, die Sparkasse KölnBonn, die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, die RheinEnergieStiftungKultur sowie private Unterstützer.

Eines der ausge-stellten Objektestammt vomKünstlerBjörn Schülke,Titel: Bee Probe.

Foto:FuhrwerkswaageKunstraum-KölnKunsthonig

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Pilotprojekt soll Trachtlücken schließenDer Rapsanbau in Niedersachsen ist seit 2013 um 45Prozent zurückgegangen. Dadurch fehlt vielen Insek-ten im Frühjahr eine wichtige Nektar- und Pollen-quelle. Das gemeinsame Pilotprojekt Fruehjahrsbluetevon Landwirten, Jägern und Imkern soll im LandkreisVerden nun die entstandene Trachtlücke kompensie-ren. Die Idee kam Imker Heinrich Kersten und JürgenLuttmann vom Hegering nach einem Rapsworkshop.Bereits im August letzten Jahres wurden auf elf Flä-chen winterharte Frühblüher ausgesät, die erst im Ok-tober umgebrochen werden dürfen.Mehrere interessierte Landwirte konnte man gewin-nen. Mit ihnen wurde das Saatgut entwickelt und aus-gebracht. Auch der Vertreter der Landwirtschafts-kammer, Dr. Gerd Kracke, ist begeistert und kann sichvorstellen, dass das Programm als Teil der Nieder-sächsischen Ackerbau-Strategie in die nächste För-derperiode der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP)aufgenommen wird. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hatProf. Dr. Werner von der Ohe, LAVES Institut für Bie-nenkunde Celle, mit dem Monitoring beauftragt. Dazugehören neben der Beurteilung der Flächen z. B. auchdie Einschätzung des Saatgutes, die Vorteile der Au-gusteinsaat, aber auch der landwirtschaftliche Auf-wand. Bei einer Feldbegehung anlässlich des Weltbienenta-ges wurden im Mai von Mitgliedern des Kreistagesund von Landwirten drei verschiedene Standorte be-sichtigt. Neben einer Wildblumenmischung und derVerdener Imkermischung wurde auch die Mischung

des Projektes Früh-jahrsblüte begutachtet.Durch den Aussaatzeit-punkt im Vorjahr warder Pflanzenwuchs hierbereits weit fortge-schritten, was nebenImkern auch die Jägerfreut. Denn neben demInsektenschutz bietendie Pflanzen im Winterund im zeitigen Früh-jahr auch Deckung undNahrung für Wildtiere.Foto: H. Kersten

Eigentlich sollte das jährliche Redaktionstreffen der Apidologie in

diesem Jahr in Paris stattfinden. Corona-bedingt tagte der Teilneh-

merkreis am 29./30.04.2020 virtuell. Von deutscher Seite waren

neben D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann, die Redakteure PD Dr.

Peter Rosenkranz (Stuttgart-Hohenheim), Prof. Dr. Bernd Grüne-

wald (Oberursel) und Dr. Marina Meixner (Kirchhain) vertreten.

Der D.I.B. ist neben demfranzösischen Institut IN-RAE (National ResearchInstitute for Agriculture,Food and Environment,früher INRA) Miteigen-tümer der Zeitschrift, diebis 2021 vom Springer-Verlag herausgegebenwird und seit 50 Jahrenein anerkanntes wis-senschaftliches Fachma-gazin ist.Der Vertrag mit Springerwar um ein Jahr verlän-

gert worden, da aufgrund der Corona-Pandemie keineordnungsgemäße Ausschreibung zum Abschluss ge-bracht werden konnte, die normalerweise im 5-Jahres-Turnus vorgenommen wird. Der D.I.B. hatte einer Ver-längerung ohne Änderungen zugestimmt. Ein neuer Ver-trag soll zeitnah unter der Federführung von INRAE fürdie Zusammenarbeit mit dem neu ausgewählten Verlagnach 2021 ausgehandelt werden. Nachgedacht wird dar-über, ob es zukünftig nur noch eine Online-Ausgabegeben soll. Ebenso wird der D.I.B. seinen Eigentümer-vertrag mit INRAE neu verhandeln.

Die finanzielle Situation stellt sich für den D.I.B. bisherpositiv dar. Sowohl 2018 als auch 2019 ergab sich einleichter Überschuss nach Abzug der Reisekosten derdeutschen Editoren. Aktuell bedient der D.I.B. 19 Abon-nements. Diese Anzahl ist rückläufig, da die Bezugsko-sten in 2020 deutlich angestiegen sind.2018/2019 lag die Zahl der eingereichten Manuskriptedeutlich über dem jährlichen Mittel von ca. 200.

Apidologie weiterhin bedeutende Plattform

für deutsche Wissenschaft

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Die Redakteure berichteten, dass die Zeitspanne biszur Veröffentlichung sehr lang sei, da historisch be-dingt Schlüsselworte, Einführungstexte und die Zu-sammenfassungen in Deutsch, Französisch undEnglisch vorgelegt werden müssen. Es wurde disku-tiert, inwieweit hier eine Lockerung angebracht sei.Von Seiten des D.I.B. sehe man keine Bedenken,wenn die deutschen Redakteure einverstanden seien,so Ellmann. Auch wurde aufgrund der großen Anzahl eingereich-ter Manuskripte und die dadurch gestiegene Belastungder Editoren darüber diskutiert, ob weitere Editorenaufgenommen werden sollten, z. B. aus dem asiati-schen Raum. Im weiteren Verlauf ging es außerdemum Autoren-Richtlinien.Am Ende des zweiten Konferenztages waren sich dieTeilnehmer darüber einig, dass virtuelle Konferenzenes zukünftig ermöglichen sollen, sich quartalsweiseabzustimmen.Torsten Ellmann sagte nach der Konferenz: „Ich binzuversichtlich, dass wir auch nach 2022 unsere Be-teiligung an der Apidologie fortsetzen werden, bietetsie doch unseren Bienenwissenschaftlern eine ausge-zeichnete Plattform. Ich sehe es als Aufgabe unseresVerbandes, die wichtige Forschungsarbeit in dieserForm auch weiterhin zu unterstützen und unsere engeVerbundenheit zur Wissenschaft zu demonstrieren.“

Im Anschluss an die Konferenz tauschte sich derD.I.B.-Präsident in bilateralen Gesprächen mit Prof.Dr. Grünewald und PD Dr. Rosenkranz aus. Hierbeiging es insbesondere darum, wie Inhalte der For-schungsarbeit an die Imkerschaft in verständlicherForm vermittelt werden können, um die Akzeptanzzwischen Wissenschaft und Praxis zu erhöhen. Unter anderem ist ein Editorentreffen mit dem D.I.B.in Oberursel angedacht, um den Gedankenaustauschauf breiterer Ebene zu ermöglichen. Des Weiteren sol-len dem D.I.B. übersetzte Texte durch die deutschenEditoren für eine Veröffentlichung auf unserer Home-page zur Verfügung gestellt werden. Ellmann sagte: „Ich denke, dass wir versuchen soll-ten, mehr wissenschaftlich basierte Erkenntnisse/Er-gebnisse der Imkerschaft zur Verfügung zu stellen. Inwelcher Form diese Angebote bereitgestellt werden,z. B. begleitet von Webinaren, muss im Präsidium dis-kutiert werden.“

Positionspapier aktualisiertNeben der Verbesserung der Nahrungssituation fürBlüten besuchende Insekten ist ein weiterer Schwer-punkt unserer Arbeit, eine Reduzierung des Einsatzesvon chemischen Pflanzenschutzmitteln zu erreichen,um Gesundheitsgefahren für Bienen und andere In-sekten im größtmöglichen Maße zu vermeiden. Dazu hat der D.I.B. in den vergangenen Jahren ge-genüber den politisch Verantwortlichen und in denverschiedensten Gremien immer wieder Stellung be-zogen. Unser Positionspapier Pflanzenschutz zum Themawurde kürzlich aktualisiert und steht Interessiertenunterhttps://deutscherimkerbund.de/157-Unsere_Positionenzum kostenlosen Download zur Verfügung. Lassen Sie uns beim Thema, ob auf Bundes-, Länder-oder kommunaler Ebene, mit einer Stimme sprechen.

Leitlinie zum integrierten Pflanzenschutz im Haus-und Kleingartenbereich in NAP aufgenommen

Der Haus- und Kleingartenbereich ist ebenso wie derErwerbsgartenbau ein wichtiger Teilbereich im Na-tionalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendungvon Pflanzenschutzmitteln (NAP). Laut NAP sollensektorspezifische Leitlinien helfen, den integriertenPflanzenschutz (IPS) in Praxis und Beratung einzu-

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führen. Für den Haus- und Kleingartenbereich hat derBundesverband Deutscher Gartenfreunde in Zusam-menarbeit mit anderen Organisationen und Verbändenin der sogenannten „Kasseler Runde“ die

Sektorspezifische Leitlinie zum integrierten Pflan-zenschutz im Haus- und Kleingartenbereich

erarbeitet, die von der Bundesregierung und den Län-dern anerkannt und am 24.01.2020 in Anhang 1 desNAP aufgenommen wurde. Die Leitlinie enthält denHandlungsrahmen für den Pflanzenschutz in Privat-gärten und richtet sich an die für den Pflanzenschutzim privaten Bereich zuständigen bundes- und landes-politischen Ebenen sowie an weitere in diesem Seg-ment Tätige, zum Beispiel Fachberater und Verkäufer.Sie orientiert sich an den von der EU beschriebenenacht allgemeinen Grundsätze des IPS. Diese sind unterhttps://www.nap-pflanzenschutz.de/integrierter-pflanzenschutz/grundsaetze-ips/ aufgeführt. Den Inhalt der 44-seitigen Leitlinie finden Interes-sierte unter https://www.kleingarten-bund.de/de/gartenpraxis/pflanzengesundheit/. Auf den Seiten 25 ff. wird insbesondere auf die An-wendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmit-tel und Sorgfaltspflicht eingegangen.

Österreich will Pflanzenschutzgesetz ändernÖsterreich hat am 18. Mai 2020 bei der EU ein Vor-haben zur Änderung des österreichischen Pflanzen-schutzgesetzes notifiziert, mit dem es in Österreichverboten werden soll, Pflanzenschutzmittel mit demWirkstoff Glyphosat in Verkehr zu bringen. Es handelt sich hierbei um einen Beschluss des Na-tionalrats. Begründet wird die Maßnahme mit demVorsorgeprinzip. Die EU-Kommission und die Mit-gliedstaaten können das Vorhaben bis zum 19. August2020 prüfen und dazu eine Stellungnahme abgeben.Bis dahin gilt die Stillhaltefrist, bis zu der Österreichdas Vorhaben nicht final annehmen kann.

NAP-Arbeitsgruppe tagte virtuellAnstelle der 12. Sitzung der NAP-Arbeitsgruppe „Pflanzenschutz

und Biodiversität“ fand am 28.04.2020 eine Videokonferenz statt,

um die Arbeit dieses Gremiums auch in der Corona-Zeit fortzuset-

zen und die nächsten AG-Sitzung im Herbst 2020 vorzubereiten.

Die Konferenz, an der für den Imkereisektor D.I.B.-Prä-sident Torsten Ellmann teilnahm, hatte keinen Be-schlusscharakter. Torsten Ellmann war erstmals alsNachfolger von D.I.B.-Ehrenpräsident Peter Maske inder Runde vertreten, ebenso wie Thomas Kleinworth,Fachberater im Präsidium des Bundesverbandes Deut-scher Gartenfreunde sowie Silke Dachbrodt-Saaydeh(Julius Kühn-Institut, Institut für Strategien und Folge-abschätzungen), die bisher die AG beratend unterstützthatte und seit April ebenfalls als Mitglied in der AG mit-arbeitet.

Eingangs wurden die Teilnehmer darüber informiert,dass verschiedene NAP-Arbeitsgruppen ihre Tagungenaufgrund der Pandemie voraussichtlich in den Herbstverschieben müssen. Zwischenzeitlich wurde die Home-page https://www.nap-pflanzenschutz.de/ überarbeitetund mit zusätzlichen Inhalten ausgestattet.

Die Teilnehmer tauschten sich zu folgenden aktuellenProjekten und Arbeitsthemen aus:

Projekt „Diversität von Insekten inNaturschutz-Arealen“ (DINA) Informationen zum Projekt DINA unter:https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionenundprojekte/dina/index.html

Projekt MonViAInformationen zum Projekt unter https://www.agrarmonitoring-monvia.de/

Ein weiteres Projekt zu einem Indikatorensystem fürAnalyse und Monitoring des Einflusses von Pflanzen-schutzmittelanwendungen auf die Biodiversität vonAgrarflächen ist durch das Julius Kühn-Institut in Pla-nung.

Bienenschutz Der stellvertretende Vorsitzende des NABU Branden-burg, Dr. Werner Kratz, führte aus, dass Imker Problememit Pflanzenschutzmittelrückständen in Honig und Bie-nenbrot hätten. Als Probleme nannte er: Analysekosten, lange Wartezei-ten auf die Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelüber-wachung, fehlende Unterstützung bei der Interpretationder Analyseergebnisse und Verfahrensweise bei der Auf-

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klärung von möglichen Bienenvergiftungsfällen (Er-reichbarkeit Pflanzenschutzdienste am Wochenende,notwendiger Probenumfang Bienen und Analysever-fahren des JKI). Ein vom NABU Brandenburg initiierter Dialogpro-zess zwischen Imkern und Landwirten sei nach drei-maligem Treffen der Akteure abgebrochen worden.Da eine Klärung auf AG-Ebene nicht möglich ist,wurde zum einen ein direkter Austausch zwischendem NABU Brandenburg und dem D.I.B. und zumanderen die Aufnahme der Thematik beim jährlichenRunden Tisch Imker-Landwirtschaft-Industrie vorge-schlagen.

Ebenfalls diskutiert wurde die Zukunftsfähigkeit derDropleg-Technik im Winterraps. Der D.I.B. setzt sichseit Jahren für die Förderung dieser Technik ein. (Wir

berichteten regelmäßig.) Der Rückgang des Winterraps-anbaus sowie der eingeschränkte Einsatzbereich unddie Kosten der Technik seien u. a. Hindernisse für dieflächendeckende Einführung in die Praxis. Die AG er-achtet ungeachtet dessen eine Förderung der Technikwegen ihres ökologischen Mehrwerts als sinnvoll.Verwiesen wurde auch auf die Versuche und Aktivi-täten des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz gemein-sam mit der Landwirtschaftskammer.

Projekt zur Biodiversität in Photovoltaik (PV)-AnlagenTorsten Ellmann berichtete über die Beteiligung desD.I.B. an einem Projekt, in dem Maßnahmen zur Bio-diversitätsförderung in vier PV-Anlagen deutschland-weit erprobt werden. (Wir berichteten in der letzten Ausgabe.)

Der „Praxis-Leitfaden für die ökologische Gestaltungvon Photovoltaik-Freiflächenanlagen“ ist online ver-fügbar unter www.bestellen.bayern.de und kann dortauch bestellt werden.

ObstbauEs laufen verschiedene Projekte zur Erforschung undpraktischen Implementierung von Maßnahmen zurErhöhung der Biodiversität im Obstbau, u. a. das Pro-jekt „Potenziale und Praxisprogramm zur Erhöhungder ökologischen Vielfalt in Erwerbsobstanlagen undStreuobstwiesen“.

Informationen sind online abrufbar unterhttps://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/biologische-vielfalt-imobstbau.html.

Abschließend erfolgte ein Austausch zur Arbeits-gruppenarbeit. Zu den Abstimmungsprozessen so-wohl in der AG als auch im Forum NAP wurdeangemerkt, dass die zeitaufwendige und zum Teil er-folglose Konsensfindung die Möglichkeit des ForumsNAP einschränkt, an der Weiterentwicklung des NAPmitzuwirken. Dies könne demotivierend auf die Mit-glieder wirken.Trotz alledem war man sich einig, dass auch zukünf-tig bei Abstimmungen einzelne gesellschaftlicheGruppen nicht ausgeschlossen werden dürften. Die Teilnehmer wünschten sich, dass Entscheidungenzu Empfehlungsvorschlägen nicht von grundsätzli-chen Bedenken zu Inhalten und Zielen des NAP ab-hängig gemacht, sondern solche Bedenken losgelöstauf politischer Ebene, z. B. im direkten Gesprächzwischen den Betreffenden, gelöst werden. Dem schloss sich auch das Bundeslandwirtschafts-ministerium an. Die Diskussion zum Abstimmungs-verfahren solle auf der nächsten Sitzung des ForumsNAP aufgenommen werden.

Die Potentiale zur Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes sind viel-fältig: Ob im Erwerbsobstbau, durchdie Dropleg-Technik oder Photovol-taikfreiflächen - all das sind Arbeits-themen im NAP.

Foto oben rechts: Dr. K. WallnerFoto unten links: pixabay

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BMEL lud zur Video-Konferenz einUm den Strategieplan Grüne Architektur innerhalb der Gemein-

samen Agrarpolitik (GAP) ging es in einer Videokonferenz, zu

der das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

(BMEL) am 12./13. Mai 2020 eingeladen hatte und an der 107

Teilnehmer unterschiedlichster Verbände teilnahmen. Für die Im-

kerei war D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann vertreten.

Eingangs stellte das BMEL den Stand der Verhand-lungen und den Ausarbeitungsstand des GAP-Strate-gieplans dar. Beim Finanzrahmen gebe es weiterhinkeine Einigung zwischen den Mitgliedsstaaten. Für Deutschland gehe man derzeit von einer Mittel-kürzung von 4 % gegenüber dem aktuellen Budgetaus. Es sei geplant, dass Deutschland seinen Strate-gieplan bis zum 01.01.2022 einreicht und diesen ab01.01.2023 anwendet. Bereits seit 2018/2019 arbeiten unterschiedliche fach-übergreifende Arbeitsgruppen an diesem Strategie-plan. In diese Arbeit ist auch der D.I.B. involviert.

Ziel sei es, dass die neue GAP grüner werde, so dasMinisterium. Eine Untermauerung dieser Ambitionenwerde durch den Green Deal, das EU-Klimagesetzoder die Farm-to-Fork-Strategie sichtbar. Solche Ele-mente dienten auch der Verbesserung der öffentlichenAkzeptanz der Direktzahlungen, die weiterhin in derersten Fördersäule verankert sein werden, die bun-deseinheitlich geregelt werden. Deshalb sei es wich-tig, wie diese mit verbindlichen Maßnahmen aus-gestaltet und Punkte wie Umschichtung, Mindestan-forderungen, Degression und Kappung usw. geregeltwerden. Das BMEL stellte klar, dass die Umschich-tungen, wie z. B. für Umwelt und Klima davon ab-hingen, wie die finanzielle Situation der Landwirtenachhaltig gesichert werden könne. Ansatzpunkte, die für Ökoregelungen genannt wur-den, waren z. B. eine höhere Qualifizierung nicht pro-duktiver Flächen oder Blüh- und Altgrasstreifen, dieAnerkennung einjähriger, vielfältiger Ackerkulturenals Agrar- und Klimamaßnahme oder überwinterndeStoppeln.

In der Diskussion wurde sichtbar, dass die Verbände sicheine klarere Formulierung der Umweltziele wünschen.Die neue GAP müsse einen Systemwechsel klar und am-bitioniert erkennen lassen und Gemeinwohlleistungenhonoriert werden. In diese Richtung zielen auch die For-derungen des D.I.B., die 2018 in einem Positionspapierformuliert und nach der Konferenz konkretisiert an dasBMEL weitergegeben wurden.

Am zweiten Tag tauschten sich die Teilnehmer in Ar-beitsgruppen per Telefonkonferenz aus. Torsten Ellmannnahm an der Besprechung teil, in der es um die Ziele derInterventionsstrategie ging. Ellmann nach der Sitzung: „Die beiden Tage der Video-konferenz zeigten, dass es wichtig ist, sich aktiv in denDiskussionsprozess einzubringen. Es ist für den D.I.B.unerlässlich, dass wir hier mitwirken und unsere Forde-rungen direkt anbringen. Dies geschieht für die neueGAP nach 2020 bereits seit 2018. Die Forderungen undentsprechende Lösungsansätze sind formuliert und an diezuständigen Referate weitergeleitet worden. Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigungdurch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfä-higkeit der beteiligten Systeme - vor allem von Lebewe-sen und Ökosystemen - gewährleistet werden soll. Fürdiese nachhaltige Entwicklung machen wir uns weiterstark.“

Im Herbst 2020 soll die nächste Besprechung stattfin-den.

Positionspapier zur GAP überarbeitetDer D.I.B. hat sein Positionspapier zur GAP nach 2020überarbeitet. Sie finden das Papier zum kostenlosenDownload auf unserer Homepage unterhttps://deutscherimkerbund.de/157-Unsere_Positionen.

GAP-Verhandlungen bringen keine große Veränderungenmeint Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher derGrünen-Fraktion und Mitglied des Agrar- und Umwelt-ausschusses im EU-Parlament, im Mai zum Stand derGAP-Verhandlungen.Seine Einschätzung finden Sie unter

Aktuelle Entwicklungen Gemeinsame Agrarpolitik

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

https://www.martin-haeusling.eu/themen/eu-agrarreform/2523-briefing-zum-stand-der-gap-6-mai-2020.html.

Stärkt EU-Wiederaufbauprogramm auch GAP?Am 27.05.2020 hat die EU-Kommission ihren Vor-schlag für den wirtschaftlichen Wiederaufbau nachder Corona-Pandemie vorgelegt, der ein Gesamtvolu-men von 750 Mrd. Euro umfasst. Rein rechnerisch er-höht sich auch das Budget für die GAP. In die erste Säule sollen von 2021 - 2027 inflations-bereinigt vier Mrd. Euro und in die zweite Säule fünfMrd. Euro mehr fließen als das der ursprüngliche Ent-wurf aus 2018 vorsah. Weitere 15 Mrd. sollen in die ländliche Entwicklunggehen. Durch die vorgesehene höhere nationale Ko-Finanzierung könnten die Mittel in den ländlichenEntwicklungsprogrammen somit höher ausfallen.

Inzwischen hat die Kommission im Rahmen einer so-genannten Omnibus-Richtline die Vorschläge zurGAP konkretisiert. Diese sehen für die zweite Säulevor:- Die für die restlichen GAP-Gelder geltenden Zweck-

bindungen (d. h. auch die Verpflichtung, 30% inUmweltmaßnahmen zu stecken) gilt nicht für die zusätzlichen 15 Mrd. €.

- Das Geld soll in drei Tranchen von 2022 - 2024 an die Mitgliedstaaten fließen und Aktivitäten zurwirtschaftlichen Erholung nach Corona fördern.

Somit bleibt immer noch unklar, für welche konkretenMaßnahmen die Mitgliedstaaten das Geld verwendendürfen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Um-weltschutzziele und der Green Deal, anders als ange-strebt, zu kurz kommen. Es ist nicht ausgeschlossen,dass einzelne Mitgliedstaaten mehr als die verpflich-tenden 30% in den Umweltschutz stecken. Dies bleibtjedoch ohne rechtliche Verpflichtung sehr vage. Das letzte Wort über die Verwendung der Gelderhaben EU-Rat und -Parlament. Nachdem sich beideGremien dazu bekannt haben, den wirtschaftlichenWiederaufbau am Green Deal auszurichten, wäre esnur konsequent, die zusätzlichen Milliarden in dennachhaltigen Umbau der Landwirtschaft zu mehrKlima- und Naturschutz zu investieren.

Lebensmitteleinzelhandel positioniert sich zu neuen Züchtungstechniken Offenbar gibt es innerhalb der Lebensmittelkettekeine einheitliche Auffassung dazu, in welchem Um-fang neue molekulare Züchtungstechnologien (NMT)reguliert werden müssen. 2019 hatten sich 23 Ver-bände der Agrar- und Ernährungswirtschaft gemein-sam positioniert und die deutsche Politik aufge-fordert, das EU-Gentechnikrecht hinsichtlich derNMT an den Stand der Wissenschaft anzupassen, indifferenzierter Form neu zu regulieren und damitRechtssicherheit im Agrarhandel zu gewährleisten.(Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL 4/2019, Seite 19.)

Nun hat sich der Lebensmitteleinzelhandel abwei-chend positioniert. In seiner Stellungnahme vom24.04.2020 schreibt der Bundesverband des Deut-schen Lebensmittelhandels (BVLH):„… Die Unternehmen des Lebensmittehandels habensich von Beginn an im Rahmen der Gentechnikdis-kussion für höchstmögliche Transparenz für den Ver-braucher ausgesprochen. In den letzten Jahren wurden neue gentechnische Ver-fahren (wie CRISPR/Cas) entwickelt, die es erlauben,zielgerichtete Eingriffe im Erbmaterial einer Zelledurchzuführen. Hierzu hat der Europäische Gerichts-hof (EuGH) in seinem Urteil vom Juli 2018 festge-stellt, dass die neuen Verfahren in die geltende EU-Gentechnik-Gesetzgebung eingeordnet werden müs-sen. Für den Lebensmittelhandel ist die Regulierung neuergentechnischer Verfahren und der daraus gewonne-nen Produkte europarechtlich nachvollziehbar. Damit werden auch diese Produkte einem Zulas-sungsverfahren mit einer Risikoprüfung unterworfen.Die nach diesem Verfahren vorgeschriebene Kenn-zeichnung und Rückverfolgbarkeit sichert dem Ver-braucher Wahlmöglichkeit und eine eigenverant-wortliche Kaufentscheidung. Darüber hinaus sieht der Handel die EU-Kommissiondringend gefordert, die Entwicklung und Bereitstel-lung von Nachweisverfahren mit hoher Priorität vor-

Aktuelle Entwicklungen Gentechnik

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anzutreiben. Dies gilt insbesondere dann, wenn ent-sprechende Produkte aus Drittländern in die Europäi-sche Union eingeführt werden sollten.“

Einen anderen gesellschaftlichen Diskurs fordert dagegen die Wissenschaft, wie z. B. Agrar-ökonom Prof. Dr. Matin Quaim von der Uni Göttin-gen, dessen Studie belegen soll, dass NMT dabeihelfen können, die Landwirtschaft produktiver undgleichzeitig umweltfreundlicher zu machen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift AppliedEconomic Perspectives and Policy veröffentlicht(Qaim, M. (2020). Role of new plant breeding tech-nologies for food security and sustainable agriculturaldevelopment. Applied Economic Perspectives and Po-licy, https://doi.org/10.1002/aepp.13044).

Mit den NMT könnten nach Auffassung QuaimsPflanzen so verändert werden, dass sie ertragreichersind, gleichzeitig aber weniger Dünge- und Pflanzen-schutzmittel benötigen, weil sie Bodennährstoffe bes-ser ausnutzen und robuster gegen Krankheiten,Schädlinge und Wetterextreme sind. Außerdem könne die Züchtung neuer Eigenschaftendeutlich beschleunigt werden, was eine schnellere An-passung an den Klimawandel ermögliche.

„Obwohl Methoden wie CRISPR erst vor wenigenJahren entwickelt wurden, sind sie bereits erfolgreichin vielen verschiedenen Pflanzenarten eingesetzt wor-den. Die Methoden sind relativ einfach und kosten-günstig, so dass auch kleinere Labore sie verwendenkönnen, um lokale Arten zu verbessern. Ein wichtigerSchritt in Richtung mehr Vielfalt“, so Quaim.

Neu auf unserer HomepageAb sofort finden Sie alle wichtigen Zuchtformulare wieStockkarte, Zuchtbuch u.s.w. auf unserer Homepageunter https://deutscherimkerbund.de/168-Downloads.Die Stockkarte ist außerdem digital beschreibbar. Diegelben und grauen Zuchtkarten sind weiterhin wie ge-wohnt zu bestellen.

Zwischenbericht zum SMR-Projekt liegt vorDie Selektion varroaresistenter und leistungsfähiger Ho-nigbienen ist eine bedeutende Strategie zum Bienen-schutz. In der Zuchtauslese werden neben den gängigenKriterien wie Honigertrag, Sanftmut und Wabenfestig-keit deshalb auch zunehmend Resistenzmerkmale derBienen berücksichtigt, die ein aktives Abwehrverhaltengegen den Parasiten anzeigen.

Einige Bienenpopulationen zeichnen sich durch die Fä-higkeit aus, die Milbenvermehrung in den Brutzellenaktiv zu unterdrücken (SMR, suppressed mite reproduc-tion). Diese genetisch bedingte Eigenschaft äußert sichinsbesondere in dem gezielten Ausräumen, also dem Öff-nen und Wiederverschließen von Varroamilben-befalle-nen Brutzellen (REC, recapping). Eine umfangreiche Prüfung von Bienenvölkern auf dieSMR- sowie REC-Ausprägungen wird im Verbundpro-jekt „SMR-Selektion“ realisiert, das vom Bundesland-wirtschaftsministerium gefördert und von derBundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)betreut wird mit dem Ziel, varroaresistente Honigbienenzu züchten.

Im Gegensatz zur normalerweise zufälligen Begattungder Königin durch mehrere Drohnen sollen Bienenköni-ginnen hier gezielt mit dem Sperma eines einzelnenDrohns besamt werden. So soll eine effektive Selektionder spezifischen Verhaltensanlagen erreicht werden. Dar-über hinaus haben die Züchter künftig an mehreren Be-legstellen die Möglichkeit, ihre Bienenköniginnen mitSMR-selektierten Völkern, die nur aus Drohnen beste-hen, zu verpaaren, um so die gewünschten Verhaltens-

Aktuelles aus derZucht

Neu: Alle wichtigen Zuchtformularesind auf unserer Homepage abrufbar!

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merkmale schnell zu verbreiten. Im ersten Projektjahr wurden bereits über 100 Züch-ter auf Untersuchungen der Brutproben geschult undmehr als 860 Bienenvölker auf das natürliche Ab-wehrverhalten hin geprüft.(Wir berichteten regelmäßig in D.I.B. AKTUELL.)

Martin Gabel von Bieneninstitut Kirchhain, das fe-derführend am Verbundprojekt mitarbeitet, zog imApril im Infobrief des D.I.B.-Zuchtbeirates eine ersteZwischenbilanz:

„Die zunächst in wild lebenden Populationen be-kanntgewordenen Verhaltensweisen, z. B. das zeit-weilige Öffnen (Englisch: recapping - REC; Abb. 1A)oder Ausräumen (varroasensitive Hygiene - VSH;Abb. 1B) befallener Brutzellen, finden sich auch inbewirtschafteten Bienenvölkern in unterschiedlichstarker Ausprägung wieder. Dabei erwiesen sich ins-besondere die Merkmale SMR, REC und VSH alsvielversprechende Ansatzpunkte für weitere Zuchtbe-strebungen. Vor diesem Hintergrund startete im März2019 das dreijährige Verbundprojekt SMR-Selektion.

Erstmalig arbeiten dafür Regionalgruppen der Zucht-verbände Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht (AGT)und Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker(GdeB) in einem deutschlandweiten Projekt mit demDeutschen Imkerbund (D.I.B.), dem Länderinstitut fürBienenkunde Hohen Neuendorf (LIB) und dem LLHBieneninstitut Kirchhain zusammen.Gemeinsam werden dabei verschiedene Carnica- undBuckfastlinien nach einheitlichen Methodenprotokol-len auf SMR- und REC-Ausprägungen geprüft undausgelesen.

Saison 2019

In insgesamt elf Regionalgruppen, die sich weit überdas Bundesgebiet verteilen, wurden eigenständigPrüfköniginnen aufgezogen, jeweils mit dem Spermaeines einzelnen Drohns besamt und in MiniPlus-Prüf-völkchen eingeweiselt. Um einen möglichst hohen Befallsdruck zu erzeugen,infizierten die Züchter die so gebildeten Völkchenspäter zusätzlich mit Varroamilben. Eine solche ge-zielte Infizierung der begrenzten Brutflächen ist dieVoraussetzung, um das Vermehrungsverhalten der

Milben in der Brut effizient überprüfen zu können.Die Brutauswertung fand jeweils im Zuge von ge-meinsamen Auszählaktionen der Regionalgruppenstatt, die von einem projektinternen Team aus Exper-ten betreut und angeleitet wurden.

Um die Parameter SMR und REC aufzunehmen, wur-den Brutzellen mit älteren Puppen (violette oderdunklere Augen, mindestens sieben Tage nach Ver-deckelung) vorsichtig geöffnet und analysiert. Dabeiwurde sowohl das Vorhandensein und der Vermeh-rungszustand der Milben in Relation zum Brutalter(SMR), als auch eine etwaige Beschädigung des Pup-penkokons durch Öffnen und Wiederverschließen derZelldeckel (REC) aufgenommen.

Insgesamt wurden in der Saison 2019 etwa 720 Kö-niginnen von den Projektteilnehmern geprüft, wobeiin jeder Regionalgruppe einige Königinnen mit sehrhohen SMR-Werten zur Weiterzucht identifiziert wer-den konnten. Im Mittel blieben 49 % der Milben ohneerfolgreiche Vermehrung, wobei etwa jedes sechsteVolk einen SMR-Wert von über 75 % aufwies. Die besten Königinnen der letztjährigen Prüfung bil-den für die Regionalgruppen die Basis der kommen-den Zuchtsaison und sollen die Auslese auf Varroa-resistenz weiter vorantreiben.

Zusätzlich zur Bewertung der ein-Drohn-besamtenKöniginnen in MiniPlus-Völkchen, wurden alle Prü-fer aufgerufen, vor der Sommerbehandlung ihrer Lei-stungsprüfvölker jeweils eine Brutwabe einzufrierenund zur Untersuchung auf SMR und REC an das Bie-neninstitut in Kirchhain zu senden. Die im Laufe des Winters ermittelten Ergebnisse wur-den den Teilnehmenden jeweils zurückgemeldet undüberdies von Kollegen am Länderinstitut für Bienen-kunde Hohen Neuendorf zur Verbesserung der Zucht-wertschätzung auf Varroaresistenz ausgewertet. Dieinsgesamt 116 eingesendeten Proben wiesen im Mit-tel SMR-Werte von 37 % und REC-Werte von 40 %in befallenen Zellen auf. Auch hier konnten sehr viel-versprechende Zuchtmütter für die kommende Saisonermittelt werden. Da die Kontingente in 2019 nicht vollständig ausge-schöpft wurden, besteht in diesem Jahr die Möglich-keit, entsprechend mehr Proben einzusenden.

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Prüfer, die gern Proben ihrer Leistungsprüfvölkereinsenden und somit Werte für SMR und REC zu-rückgemeldet bekommen wollen, sind dazu nachvorheriger Rücksprache mit dem BieneninstitutKirchhain herzlich eingeladen.

Um die neu hinzugekommenen Prüfparameter zuSMR und REC übersichtlich für die eigene Zuchtar-beit, aber auch für die in Hohen Neuendorf durchge-führten Berechnungen auflisten zu können, wurde dieBeeBreed-Eingabemaske um diese Eingabefelder er-weitert. Züchter*innen können dort von nun an dieentsprechenden Werte, zusätzlich zu den gängigenLeistungsprüfparametern, eintragen. Für die einge-sendeten Wabenproben wurden die Werte schon zen-tral eingepflegt, so dass sie über die entsprechendenZuchtbuchnummern abrufbar sind. Neben voll leistungsgeprüften Königinnen könnenPrüfer nun auch Datensätze für ihre Ein-Drohn-be-samten Königinnen anlegen, die außer der Brutunter-suchung auf SMR- und REC- Ausprägung keine wei-tere Leistungsprüfung durchlaufen haben. Auch hierzuwurden die entsprechenden Auswahlmöglichkeiten(1b Anpaarung mit einem Drohn) in der Eingabe-maske geschaffen.

Parallel zur Zuchtarbeit der Regionalgruppen werdenam Bieneninstitut Kirchhain die Zusammenhängezwischen verschiedenen Resistenzmerkmalen, sowiebiologische Grundlagen und ihre Bedeutung für dieZuchtauslese weiter erforscht. Dafür waren in der ver-gangenen Saison insgesamt 81 Mini Plus-Völker und60 Vollvölker in Versuche im Rahmen des SMR- Pro-jekts eingebunden. Die Versuche sollen Aufschlussüber die Ausprägung von SMR, VSH und REC imJahresverlauf, den Zusammenhang und die Erblich-keit dieser Merkmale, sowie den Einfluss von Brut-pausen auf den Vermehrungserfolg der Varroamilbengeben. Dabei wird neben den Parametern SMR und RECauch das varroasensitive Hygieneverhalten (VSH) un-tersucht.

Vorläufige Ergebnisse bestätigen Zusammenhängezwischen den einzelnen Parametern und deuten aufjahreszeitliche Effekte, sowie Einflüsse von Brutpau-sen hin.

Ausblick 2020

Auch in diesem Jahr sollen die Zuchtbemühungen derRegionalgruppen, sowie die Versuche am BieneninstitutKirchhain weitergeführt werden. Soweit es die derzei-tige Lage erlaubt, werden hierfür alle Vorbereitungen ge-troffen. Da der Verlauf der COVID 19-Pandemie jedochzurzeit noch nicht abzuschätzen ist, müssen die ange-dachten Veranstaltungen (Methodentage, Besamungen,Brutauswertungen etc.) jedoch kurzfristig den jeweili-gen Verhältnissen und gebotenen Sicherheitsmaßnahmenangepasst werden.

Weitere Informationen zum SMR-Selektions-Projektunterhttps://service.ble.de/ptdb/index2.php?site_key=293&delSuchSessn=1&stichw=SMR&submit=Suchen#newContent

TermineLeider musste die diesjährige für den 27./28.03.2020 inIlmenau geplante Züchtertagung wegen der Corona-Pan-demie abgesagt werden.Zwischenzeitlich haben die Zuchtobleute von D.I.B.-Zuchtbeirat Friedrich-Karl Tiesler einen ausführlichenInfobrief zu einzelnen wichtigen Punkten erhalten.

Die D.I.B.-Züchtertagung 2021 soll in dem für 2020 ge-planten Hotel Berg & Spa Hotel Gabelbach, Am Gabel-bach 1, 98693 Ilmenau, in der Zeit vom 19.03.2021 bis21.03.2021 stattfinden.

Der für den 27.06.2020 in Gehlberg vorgesehene AGT-Projekttag gemeinsam mit dem internationalen Züchter-netzwerk (IHBBN) wurde ebenfalls abgesagt.

Die Arbeitstagung der Züchter ist für den 31.10.2020 imLAVES Institut für Bienenkunde Celle geplant. Schwer-punktthema soll sein: „Zucht und Krankheiten, Missbil-dungen und Anomalien der Geschlechtstiere.“ Die AGT-Tagung der Regionalgruppensprecher und derLeiter der Toleranzbelegstellen ist wie üblich am Sonn-tag nach der Arbeitstagung der Züchter vorgesehen,ebenfalls im Hörsaal des Celler Bieneninstitutes. Überdie Termine zu den Informationsveranstaltungen bezüg-lich des SMR–Projektes erfolgt zu gegebener Zeit eineBenachrichtigung durch das Bieneninstitut Kirchhain.

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weise abenteuerliche Deklarierung auffallen. In un-serem Fundus befinden sich mittlerweile Dutzendedieser Gläser. Dabei werden z. B. Etiketten selbst zu-geschnitten, Phantasiehonignamen aufgedruckt, dieals Sortenbezeichnung auf dem D.I.B.-Glas unzuläs-sig sind, oder keine Gewichtsangaben gemacht. In unserer aller Interesse bitten wir insbesondere dieVereinsvorsitzenden, sich bei Bekanntwerden solcherFälle dieser anzunehmen und Aufklärungsarbeit zuleisten. Auch sollte das Thema in den Honigkursenweiter angesprochen werden, um solchen Verstößenvon Beginn an entgegenzuwirken.

Wir als Bundesverband und Markeninhaber gehenden Verstößen nach und fordern die betreffenden Im-kereien zur Unterlassung auf. Eine Begründung, man habe die Gläser von Kundenzurückbekommen, ist keine Rechtfertigung dafür,diese unsachgemäß zu verwenden. Beim Inverkehr-bringen derartiger, selbst zusammengestellter Ge-binde können die Lebensmittelüberwachungsbehör-den dies als Verstöße ahnden und als Irreführung an-lasten.

In den letzten Wochen und Monaten gab es im Verband unzählige

Diskussionen darüber, ob die Marke „Echter Deutscher Honig“

beim Discounter angeboten werden darf und wenn ja, zu wel-

chem Preis. Immer wieder standen dabei die Abfüllstellen in der

Kritik der Freizeit- und Berufsimker, weil diese Honig vom Imker

z. B. bei ALDI Süd oder Lidl in Wochenaktionen angeboten hat-

ten. Die Debatten waren sehr kontrovers und wir möchten sie an

dieser Stelle nicht aufs Neue entfachen. Ein anderer, aber ebenso

wesentlicher Punkt, wenn es um das Markenimage geht, sollte

aber an dieser Stelle auch einmal genannt werden:

Die richtige Aufmachung ist einem fairen Preis gleichbedeutend.

Das Imker-Honigglas des Deutschen Imkerbundes istein Kombinationswarenzeichen. Es besteht aus De-ckel, Glas, Deckeleinlage und Gewährverschluss. In der Warenzeichensatzung ist deshalb festgelegt:„Mit dem Verbandszeichen versehene Warenver-packungen und Gewährverschlüsse dürfen nurzusammen in den Verkehr gebracht werden.“

Diese Regelung schließt aus, dass D.I.B.-Gläser mitEigenetiketten versehen werden dürfen. Ausgenom-men davon sind vom D.I.B. genehmigte Zusatzetiket-ten, die als Rückenetikett auf das Glas aufgebrachtwerden können, um den Verbraucher zum Produktoder zur Imkerei zusätzlich zu informieren.(siehe An-zeige, Seite 16.)Neben diesen verbandseigenen Vorschriften, zu derenEinhaltung sich D.I.B.-Mitglieder, die die Marke nut-zen, verpflichten, gibt es noch einige lebensmittel-rechtliche Regelungen für Inverkehrbringer von Ho-nig zu beachten. Dazu gehört u. a. die gesetzlich vor-geschriebene Mindestdeklarierung wie Angabe derVerkehrsbezeichnung, des Ursprungslandes, der Pro-duktmenge, des Abfüllers und des Mindesthaltbar-keitsdatums.

Im Rahmen der verbandseigenen Honigmarktkon-trolle werden dem D.I.B. immer wieder D.I.B.-Imker-Honiggläser mit Eigenetikett zugesandt, die nicht nurdurch ihr äußeres Erscheinungsbild, sondern eine teil-

Nicht nur der Preis, sondern auch die Aufmachungbestimmen das Markenimage

Die Kreativität kennt kaumGrenzen: Eine kleine Auswahl anD.I.B.-Gläsern, die sich imLaufe der Zeit angesammelthaben.

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In D.I.B. AKTUELL 2/2019, Seite 12, hat-

ten wir über den Start der „Varroa-App“

berichtet, einem Gemeinschaftsprojekt der

Landwirtschaftlichen Lehranstalten Tries-

dorf, des Instituts für Bienenkunde und Im-

kerei in Veitshöchheim und der Hochschule

Weihenstephan-Triesdorf. Auf dem Deutschen Imkertag am

13.10.2019 wurde die App in Konstanz den Besuchern vorge-

stellt. Mittlerweile wurde die Anwendung weiterentwickelt und

enthält viele neue Funktionen zur Unterstützung der Bienenhal-

tung. Die App wird deutschlandweit und auch im Ausland ge-

nutzt, die Schnittstelle zum Trachtnet und zum Varroa-Wetter

funktioniert aber nur in Deutschland.

Günter Scheuermann vom Varroa-App-Team beantwortete uns

folgende Fragen:

Red.: Auf welchen Geräten kann ich die App anwenden?

Die App läuft sowohl auf Smartphones mit Android,als auch auf allen anderen Geräten, inkl. iOS-Geräten,im Internet-Browser als Web-Version. Sie unterstütztdabei nicht nur die Imker bei ihren eigenen Völkern,sie gibt auch Auskunft darüber, wie es in der Umge-bung, im Flugkreis ihrer Bienen, aussieht.

Red.:Gibt es Unterschiede bei Handy- oder Web-Nutzung

Beide App-Versionen greifen auf dieselben Daten zu,die in einer externen Datenbank gespeichert werden.So kann ein Benutzer beliebig in beiden Versionen,unterwegs oder zu Hause, mit den Apps arbeiten undihm stehen immer die aktuellen Daten zur Verfügung.

Red.: Sind meine Daten sicher?

Die Daten werden verschlüsselt und über einen Zwi-schenserver in die Datenbank übertragen, wodurch einemaximale Datensicherheit gegeben ist (REST- System, Re-presentational State Transfer). Kein Benutzer sieht ir-gendwelche Daten eines anderen Benutzers oder hat garZugriff darauf. Durch die externe Speicherung sind dieDaten auch vor den üblichen „Daten-Kraken“ (Google,Amazon, Microsoft etc.) maximal geschützt. Als persönli-che Daten, d. h. Daten, die einen direkten Bezug zum Be-nutzer haben, wird ohnehin nur eine E-Mail-Adresse imSystem gespeichert.

Red.: Wie wird mir der Zustand meines Volkes angezeigt?

Als sofort ersichtliches Signal hat sich die Ampel be-währt:• Grün: Das Volk ist, den Milbenbefall betreffend, ineinem guten Zustand.

• Gelb: Es ist erhöhte Vorsicht geboten und es solltehäufiger kontrolliert werden.

• Rot: Das Volk ist bedroht und es sollten unmittelbarMaßnahmen getroffen werden.

Zu jedem Volkszustand (grün, gelb, rot) bietet die Appeine von der Jahreszeit abhängige Behandlungsempfeh-lung nach dem Bayerischen Behandlungskonzept.

Red.: Und wie wird der Einfluss fremder Völker einbezogen?

Um den Umgebungseinfluss zu berücksichtigen, d. h.festzustellen, wie stark der Milbenbefall bei anderen Völ-kern anderer Imker im Flugradius der eigenen Bienen ist,analysiert die App entweder automatisch oder durcheinen Button-Klick des Benutzers die Umkreis-Völkeranderer Imker.In den Einstellungen kanngewählt werden, dass, so-bald ein anderer Imker imUmkreis einen erhöhtenoder hohen Milbenbefallins System einträgt, eineE-Mail an die Imker, dieihren Bienenstand in des-sen Umkreis haben, ver-schickt wird.Alternativ oder zusätzlich

Die Varroa-App vernetzt Imker gegen die Milbe

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kann zu jeder Zeit ein Umkreis-Check abgerufen wer-den. Das Programm analysiert dann den Milbenbefallder umliegenden Völker im zurückliegenden Zeitraumvon fünf Wochen.

Red.: Wie viele Imker und Bienenvölker sind derzeit erfasst?

Über 4.200 Imker mit über 5.200 Standorten in Bay-ern und über 11.000 Bienenvölkern (Stand März2020) sind im System registriert. Insbesondere in denBallungsgebieten größerer Städte ist damit eine rela-tiv gute Abdeckung gewährleistet - vorausgesetzt dieImker nutzen die App auch. Für eine wirklich flä-chendeckende Analyse des Varroa-Befalls müssten esaber noch deutlich mehr werden.Österreich ist uns da einen Schritt voraus. Die Inter-netseite www.bienengesundheit.at stellt den österrei-chischen Imkern ein umfassendes Varroa-Warnsystemzur Verfügung, das nach Bundesländern und Regio-nen die jeweils aktuelle Varroa-Situation wiedergibt.

Red.: Wäre ein solches Varroa-Warnsystem auch

für Deutschland denkbar?

Stehen genügend Daten zur Verfügung, dann könnteso ein System als Varroa-Netzwerk auch in Deutsch-land installiert werden, das mit den Daten der Imkeraus dieser App gefüttert wird und z. B. für jeden Land-kreis den aktuellen Varroa-Druck auf einer Landkarteanzeigt. Ähnlich wie das „Varroa-Wetter“ des Fach-zentrums Bienen und Imkerei in Rheinland-Pfalzkönnte so ein System als Frühwarnsystem voraus-schauend die jeweils aktuelle Varroa-Problematik dar-stellen. Dr. Berg, Leiter des Instituts für Bienenkundeund Imkerei in Veitshöchheim (LWG IBI), würde sichso ein System wünschen und unterstützt mit seinemInstitut die Varroa-App maßgeblich.

Red.: Was kann die App neben der Milbenzählung noch?

Es wurden viele weitere nützliche Funktionen für dieBienenhaltung in die App integriert. Im Telegrammstilhier eine Aufzählung ohne Anspruch auf Vollzählig-keit:• Standort- und Völkerverwaltung mit Landkartenansicht und -auswahl

• Beliebig viele Standorte und Bienenvölker

• Sofortiger Überblick über den Volkszustand (Milben, Gewicht/Futtervorrat, Behandlungen)

• Volks-Zustandserfassung (Königin, Sanftmut, Wabensitz, Schwarmtrieb, Varroa-Resistenz u.v.m.

• Grafische und tabellarische Darstellung des Varroa-Befall-Verlaufs

• Standortbezogenes Varroa-Wetter per Klick• Anzeige des Gewichtsverlaufes der dem jeweiligen

Bienen-Standort nächstgelegenen Trachtnet-Waage• Gewichtskontrolle und -eingabe zur Futterkontrolle• Integration der zugelassenen Behandlungsmittel

mit tabellarischer Anzeige• Behandlungen der Völker gegen die Varroa-Milbemit vollautomatischer Bestandsbuchführung je Bienen-Standort

• Bestandsbuchanzeige und PDF-Speicherung• Volksauswahl per QR-Code mit der Handy-Kamera• Stockkartenführung und -verwaltung mit PDF-Speicherung

Die App wird ständig weiterentwickelt und lebt vonder Akzeptanz der Imker. Verbesserungsvorschlägeund zusätzliche Anregungen werden gerne entgegen-genommen (www.varroa-app.de, [email protected]).

Ein Hinweis in eigener SacheSie können D.I.B. AKTUELL als elektronischen Newsletter unterwww.deutscherimkerbund.de

einfach und kostenlos abonnieren.Geben Sie diese Möglichkeit bittean Ihre Vereinsmitglieder weiter,um schnell und unbürokratisch

über aktuelle Themen zu informieren.Gerade in dieser besonderen Zeit

des Abstandhaltens kann dies eine Hilfe sein.

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Neu: Bienenstrom bietet jetzt auch Ökogas an

Mit Energie Landschaften aufblühen lassen - das istdas Konzept von Bienenstrom, einer Initiative derStadtwerke Nürtingen in Kooperation mit dem Bio-sphärengebiet Schwäbische Alb.Aber Energie muss nicht nur Strom bedeuten. Jetztgibt es im Projekt, das innerhalb der UN-Dekade bio-logische Vielfalt ausgezeichnet wurde, die Möglich-keit, mit einem Ökogas-Produkt die Artenvielfalt zuunterstützen: Bienenwärme.Über 300.000 Quadratmeter Ackerfläche wurdendurch Bienenstrom bereits zum Blühen gebracht. Inden vergangenen Jahren sind umfangreiche Insekten-paradiese und Rückzugsflächen für Wildtiere entstan-den, finanziert durch einen Blühhilfe-Beitrag. Mit jeder verkauften Kilowattstunde Bienenstromfließt ein Cent in das Projekt. Dieses erfolgreicheKonzept möchten die Stadtwerke Nürtingen nun auchauf den Vertrieb von Ökogas übertragen. Das neueÖkogas-Produkt Bienenwärme befindet sich derzeitin der Startphase. Bienenwärme richtet sich an alleKunden mit einer Erdgas-Heizung. Durch den Auf-preis von 0,2 Cent (inkl. MwSt.) je verbrauchter Ki-lowattstunde Ökogas wird der Anbau und die Pflegevon artenreichen Blühflächen finanziert. Alle Infor-mationen gibt es für Interessierte unter www.bienenstrom.de.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden verschollene Arten entdecktWie der Norddeutsche Rundfunk Anfang Juni berich-tete, haben Insektenforscher der Landesforstanstalt ineinem auf drei Jahre angelegten Modellprojekt zumSchutz von Waldinsekten, das im Herbst 2018 star-tete, elf als in Mecklenburg-Vorpommern verschollengeltende Tierarten wiederentdeckt, darunter auch In-sekten wie der Panzers Wespenbock. Dieser Käferwurde nach 100 Jahren in zwei Naturwaldreservatenbei Neubrandenburg und Neustrelitz nachgewiesen.Auch seltene Tagfalter und Schmetterlinge wurden ge-

sichtet, z. B. der Kleine Eisvogel bei Güstrow oder derGroße und Kleine Schillerfalter und das Grasmotteneul-chen, welches auf der Roten Liste für bedrohte Tiere be-reits als ausgestorben geführt wurde.In Mecklenburg-Vorpommen hatten die Experten bisherwenig geforscht. Deshalb blieben die Arten, die zudemsehr versteckt leben und meist sehr klein sind, vermutlichlange unentdeckt. Die Wissenschaftler erfassten bisheran 50 Standorten Vielfalt und Häufigkeit von Käfern,Schmetterlingen und Stechimmen.Laut erster, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe(FNR) Gülzow, vorliegender Auswertung wurden mehrals 940 Käferarten, 335 Spinner-, Spanner- und Eulen-falter gesichtet, außerdem 233 Stechimmen-Arten, davon107 verschiedene Wildbienen- und 126 Wespen-Arten. Einige der entdeckten Käfer gehören zu den sogenanntenUrwaldreliktarten. Das bedeutet: Sie bevorzugen sehralte, starke Bäume und Totholz. Laut den Wissenschaft-lern müssen nun perfekte Lebensräume geschaffen wer-den. Ein Problem sei die Entwaldung der Landschaft.Hier wollen sie gegensteuern und einzelne Waldinselnmiteinander verbinden - etwa indem sie neue Bäumeoder Hecken pflanzen und Blühstreifen anlegen.

BMU prüft Erweiterung der Roten Liste der BienenIm Dezember 2019 wurde dem Bundesumweltministe-rium (BMU) aus Niedersachsen eine Petition übergeben,in der die Aufnahme der wildlebenden Honigbiene Apismellifera mellifera in die Rote Liste der Bienen als be-sonders geschützten Arten gefordert wird. In NRW istdies bereits erfolgt. Dies könnte für die Bundesliste An-lass sein, hier nachzuziehen, wobei in NRW bereits derTitel „Rote Liste der Wildbienen“ ausschließt, dass do-mestizierte Honigbienen miterfasst werden.

Für Sie notiert

Kleiner Eisvogel (Hans Braxmeier/pixabay) Schillerfalter (Daniel Wanke/pixabay)

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Das BMU hat nun seinerseits das Bundesamt für Na-turschutz beauftragt, die Erweiterung der Roten Listezu prüfen.

NABU verlässt niedersächsischen WegAm 25. Mai 2020 wurde in Niedersachsen die bun-desweit erste Konsens-Vereinbarung zwischen Land-wirtschaft, Naturschutz und Politik unterzeichnet. DasPapier verpflichtet die Akteure, konkrete Maßnahmenfür einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässer-schutz umzusetzen.(https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/der-niedersachsische-weg-188638.html).

Der Inhalt wurde monatelang auf Augenhöhe verhan-delt „Unser Ziel ist es, auf einem niedersächsischenWeg zu einer breiten Vereinbarung von möglichst vie-len Organisationen zu kommen, damit Artenschutzund Biodiversität in den nächsten Jahren auf langfri-stige und verlässliche Beine gestellt werden können“,erklärte Umweltminister Olaf Lies auf einer gemein-samen Pressekonferenz mit Landwirtschaftsministe-rin Barbara Otte-Kinast.

Kurz vor der Unterzeichnung hat der NABU Nieder-sachsen das Bündnis im März verlassen und einVolksbegehren Artenvielfalt auf den Weg gebracht.(https://www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt/forde-rungen/)

Unter der niedersächsischen Imkerschaft besteht der-zeit Uneinigkeit, welcher der beiden Wege zu Verbes-serungen führt. Zum einen wird der Konsens des sog.„Niedersächsischen Weges“ begrüßt und befürchtet,dass mit dem Volksbegehren Benachteiligungen fürdie Ausübung der imkerlichen Tätigkeiten verbundensein könnten. Zum anderen wird keine Verhandlungs-basis mehr gesehen.

D.I.B.-Präsident Ellmann sagt: „Wir haben in Nieder-sachsen zwei gut funktionierende Landesverbände,die die Gegebenheiten und Möglichkeiten vor Ort gutkennen. Ich bin sicher, dass beide selbstbewusst ihreStandpunkte im Sinne der Bienen vertreten und ihreVorschläge einbringen werden.“

Neues Forschungsprojekt zur Schadstoffbelastungvon Bienenwachs gestartetEin aktuelles Forschungsprojekt des Institutes fürZoologie der Universität Regensburg befasst sich mitder Schadstoffbelastung von Bienenwachs und derenAuswirkungen auf Honigbienen. Denn Pflanzen-schutzmittel und andere von Menschen produzierteUmweltchemikalien können sich im Bienenwachs an-reichern, mit dem die Bienen und insbesondere dieBienenlarven ständig in Kontakt sind und so die Im-munabwehr und die Flug- und Lernleistung der Bie-nen beeinträchtigen. Einer der Leiter des Projektes ist Prof. Dr. JoachimRuther. Er sagt: „Durch die wasserabweisenden Ei-genschaften von Bienenwachs lösen sich Umwelt-chemikalien, die die Bienen von ihren Sammelflügenmitbringen, darin besonders gut. Durch das allgemeinübliche Recyceln des Wachses nehmen Anzahl undMengen der Wirkstoffe in Bienenwachs immer wei-ter zu. Die Effekte dieser Kontaminationen, insbe-sondere die Wechselwirkungen verschiedener Subs-tanzen in nicht tödlichen Dosen, sind jedoch nur we-nig untersucht.“ Um die notwendigen Daten zur Be-urteilung der Schadstoffbelastung zu erhalten, wer-den über einen Zeitraum von drei Jahren Wachs-proben aus ganz Bayern systematisch auf Rückständevon circa 750 verschiedenen Umweltchemikalienanalysiert. Außerdem wird die Wirkung der Stoffe aufdie Bienen erforscht. Dazu werden an zwölf Standor-ten in Bayern Bienenvölker mit belastetem und un-belastetem Wachs aufgestellt, um die Anreicherungvon Wirkstoffen unter natürlichen Bedingungensowie deren Effekte auf die Leistung und die Ge-sundheit von Bienen zu untersuchen.Der ökologische Anbauverband Biokreis e.V. unter-stützt das Forschungsprojekt als Kooperationspartner.Zwölf Biokreis-Imker sind als Versuchsteilnehmerunter Koordination von Helmut Prenzyna an der Stu-die beteiligt. Die Analyse der Wachsproben nimmtdas Labor Friedle GmbH in Tegernheim vor. In demAnalysezentrum können Schadstoffe im Spurenbe-reich nachgewiesen werden. Wenn die Ergebnissevorliegen, soll ein Leitfaden für Imker erstellt wer-den, der über einen ökologisch nachhaltigen Umgangmit Bienenwachs informiert. Das Projekt wird vomBayerischen Staatsministerium für Umwelt und Ver-braucherschutz finanziert.

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Wildbiene des Jahres 2020

Seit 2013 wählt das Kuratorium Wildbiene des Jahreseine besonders interessante Wildbienenart aus, um aufdie Bedeutung und Gefährdung dieser wichtigen In-sekten hinzuweisen. In diesem Jahr fiel die Wahl aufdie Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea).

Ihre Besonderheit, die auf der Nordhalbkugel fast ein-malig ist: Mit einem "Ölkuchen" aus Pollen und Pflan-zenöl versorgt die Art ihre Larven und imprägniert mitdem Öl gleichzeitig ihre Nestwände gegen Feuchtig-keit und Schimmel. Das Öl holt sich die Auen-Schen-kelbiene ab Ende Juni von den weit verbreitetenGilbweiderich-Pflanzen (z. B. gewöhnlicher Gilbwei-derich, Pfennigkraut, Punkt-Gilbweiderich), die anBach- und Grabenrändern, aber auch in Gärten vor-kommen. Das trägt wahrscheinlich dazu bei, dass dieAuen-Schenkelbiene noch zur ungefährdeten Hälfteder knapp 600 in Deutschland heimischen Wildbie-nenarten gehört. Darum sollte darauf geachtet werden,dass im Umfeld dieser Ölpflanzen auch das Nektar-angebot stimmt.

Ca. ein Viertel der heimischen Wildbienenarten sindKuckucksbienen, zu denen auch die Schmuckbienezählt, dessen Weibchen in das Nest der Auen-Schen-kelbiene kriecht, ein Ei auf den eingetragenen Futter-vorrat legt und verschwindet. Erst im kommendenSommer schlüpft das fertige Insekt und verlässt dasNest der Schenkelbiene.

Weitere Informationen unter http://www.wildbienen-kataster.de/.

Bienen als Hobby

Das neue, überarbeitete 68-seitige Spezialheft des Deut-schen Bienen-Journals wurde kürzlich herausgegeben.In diesem finden Interessierte und Anfänger umfassendeInformationen zum Einstieg in die Bienenhaltung. Nebenvielen, wissenswerten Fakten erzählen Imker von ihrenErfahrungen mit der Bienenhaltung. Ebenso gibt es Tipps

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Wissenschaftler planen Imkerbefragungzu COVID-19Ende April 2020 erschien in der Zeitschrift Toxiconder Bericht über eine chinesische Studie, die die Hy-pothese aufstellt, dass möglicherweise die Toleranzgegenüber Bienengift einen Schutzmechanismus ge-genüber der Infektion mit Coronaviren darstellt.„Sollte sich diese Hypothese als richtig herausstellen,wäre Bienengift vielleicht eine interessante Optionbei der Bekämpfung von Coronavirus-Erkrankung“,meint Dr. Karsten Münstedt, der in Kooperation mitder Universität Jena einen Erhebungsbogen entwor-fen hat, mit dem Imker ihre Erfahrungen zum Coro-navirus rückmelden sollen. Der Fragebogen zur anonymen Teilnahme ist unter

https://www.bienenjournal.de/news/corona/bienen-gift-gegen-covid-19/?fbclid=IwAR02a4X0N6xzZfZdTPX0KXARwJffdcrXIROVYIDyLRPBNOTEPc

Literaturtipps

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für die Honigvermarktung und wertvolle Hinweisedazu, wie Bienenkrankheiten erkannt und behandeltwerden. Neu wurden in das überarbeitete Heft dieThemen z. B. naturnahes Imkern, Bienenhaltung inder Stadt, Kauf von Bienenvölkern und Wachs aufge-nommen.Das Heft ist für 5,90 € (ab 10 Stück 4,90, ab 20 Stück3,90) im Shop des Deutschen Bauernverlages unterhttps://shop.bauernverlag.de/imkern/sonderhefte.htmlerhältlich.

Zu Aus- und Weiterbildungszwecken hat der DeutscheBauernverlag außerdem ein Schulungs-Set für Imkerzusammengestellt. Dazu gehört die Schulungsmappe„Grundwissen für Imker“ in der aktualisierten Auf-lage (Preis 34,90 €) und das Grundlagen-Set beste-hend aus den drei Sonderheften „Bienen als Hobby“,„Honig“ sowie „Wachs“ (Preis 12,- €). Bestellungen bitte an Deutscher Bauernverlag GmbH,Kundenservice, Postfach 31 04 48, 10634 Berlin, E-Mail [email protected], Tel. 030/46406-111 oder per Fax 030/46406-451.

Imkern mit der Bienenkugel

Techniker und Freizeit-landwirt Andreas Hei-dinger aus Dachau er-fand 2012 die Bienen-kugel, eine neuartigeBeute, die, wie er sagt,den ursprünglichen Le-bensraum der Bienen,die Baumhöhle, durchein natürlich funktionie-rendes „Bienen-System-Haus“ ersetzt und dabeihöchsten Komfort bei

geringstem Energieeinsatz für die Bienen bietet.

Gemeinsam mit Historiker und Lehrer Dr. ChristianKuhn aus Frankfurt beschreibt Heidinger in dem imApril im Eugen Ulmer Verlag erschienenen 128-seiti-gen Buch (ISBN 978-3-8186-0931-3) nicht nur dieGeschichte von der ersten Idee, über die Entwicklungdes Prototyps bis zur immer weiter optimierten Beute,

bei der heute neue alternative nachwachsende Roh-stoffe zum Einsatz kommen. Die Autoren geben ausSicht ihrer beruflichen Erfahrung einen Einblick indie Historie der Bienenhaltung und beschreiben mitvielen detaillierten Fotos und Abbildungen umfassenddie imkerliche Betriebsweise mit der Bienenkugel. Das Buch kostet 24,95 €, als E-Book 18,99 €.

Honigbienen/Wildbienen

In den Medien werden Kinder mit den Themen Bie-nensterben, Umweltgifte, Rückgang der Artenvielfaltund Nachhaltigkeit konfrontiert, oft in nicht kindge-rechter Weise, meint der Bund der Jugendfarmen & Ak-tivspielplätze e.V. Mit seinem 140-seitigen Buch möch-te der Verein deshalb Erziehern und SozialarbeiternIdeen vorstellen, mit denen sie Kindern diese Themenim Bereich der Offenen Arbeit altersgemäß und spiele-risch nahebringen und Grundschullehrer diese in derSchule umsetzen können. Ebenso bietet das Buch El-tern, die einen eigenen Garten haben, interessante An-regungen. Das „Wende-Buch“ ist in zwei Bereiche aufgeteilt: zumeinen für diejenigen, die ein eigenes Honigbienenvolkhaben (oder wollen), zum anderen für die, die denSchwerpunkt der Arbeit auf die Wildbienen legen wol-len. In beiden Bereichen wurden für jeden Monat desJahres Ideen zusammengestellt, die mit Kindern und Ju-gendlichen gemeinsam durchgeführt werden können.Alle vorgestellten Ideen und Projekte wurden in denJahren 2011 bis 2019 auf dem Kinder- und Jugendbau-ernhof Kassel mit Kindern entwickelt und durchgeführt. Die Anregungen sollen die Kinder sensibilisieren, ihnenaber gleichzeitig auch die Möglichkeit geben, in ihremRahmen selbst aktiv zu werden, zum Beispiel durch dieAnsaat von Wildbienenwiesen. Das Buch (ISBN: 978-3-9810096-7-5) kostet 19,50 € und kann unterwww.bdja.org/Publikationen bestellt werden.

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DEUTSCHER IMKERBUND E. V. (D.I.B.)

Villiper Hauptstr. 3, 53343 Wachtberg

Tel. 0228/932920, Fax 0228/321009

E-Mail: [email protected], Internet: www.deutscherimkerbund.de

Termine

Bitte beachten Sie die Absage von VeranstaltungenAufgrund der Corona-Situation und der damit in den Bundesländern erlassenen Beschränkungen für Groß-veranstaltungen wurden seit März die Mehrzahl der imkerlichen Veranstaltungen in den Mitgliedsverbän-den abgesagt. Wir weisen auf den Terminkalender auf unserer Homepage www.deutscherimkerbund.de(Rubrik Terminkalender) hin, in dem wir alle uns vorliegenden Absagen/Verschiebungen einpflegen, sodass Sie jederzeit einen aktuellen Überblick haben.

Aktionswoche Artenvielfalt

Artenvielfalt und Biogas sind kein Widerspruch. Im Gegenteil: die Biogasnutzung bietet die Chance, dass Felderlangfristig wieder bunter und artenreicher werden und gleichzei-tig ein wertvoller Lebensraum für Insekten und Wildtiere entsteht.

Genau das will der Fachverband Biogas mit Imkern und Jägern, Naturschutzverbänden, Blühflächen-Pro-jekten, den Landesverbänden Erneuerbare Energien u. a. in einer Aktionswoche vom 29. Juni bis 3. Juli deut-lich machen. Geplant ist eine groß angelegte Medienkampagne. Unter dem Hashtag #blühendesleben möchten wir gemeinsam zeigen, wie bunt Energiepflanzenfelder schonheute sind und welche Projekte bereits laufen. Hingewiesen werden soll aber auch auf den Handlungsbe-darf und die weiteren Optionen, die sich durch die Biogasnutzung ergeben. Der D.I.B. wird die Aktions-woche mit einer Pressemeldung, Bildmaterial auf seinem Instagram-Account sowie einem Statement vonPräsident Torsten Ellmann unterstützen. Wir freuen uns sehr, wenn auch Sie in den Vereinen vor Ort diesesThema aufgreifen, z. B. in einem redaktionellen Beitrag in der lokalen Presse.Auf unserer Homepage unter https://deutscherimkerbund.de/169-Bienenfreundliche_Energiepflanzen fin-den Sie ausführliche Informationen zum Thema bienenfreundliche Energiepflanzen.Zeigen wir gemeinsam, wie bunt und artenreich unsere Energiepflanzenfelder dank Biogas sein können.Der D.I.B. hatte bereits 2018 an der Erstellung des Booklets „Artenvielfalt mit Biogas“ mitgearbeitet undwirbt seit vielen Jahren in der Landwirtschaft für die Nutzung entsprechender Kulturen.