17
Ausgabe 2/2009 KASSIBER NEWSLETTER Altstipendiaten

Ausgabe2/2009 S A K - altstipendiaten.de · 3 P E R S O N A L I A „Viele Kabarettisten scheinen mir geradezu mit Politikern zu konkurrieren“ Interview mit AS Anka Zink, Kabarettistin

  • Upload
    vohanh

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Ausgabe 2/2009

KA

SSIB

ER

NEWSLETTERAltstipendiaten

2

Liebe Alumnae und Alumni!

dent Dr. Norbert Lammert

überreichte ihm am 4. März 2009

im Reichstag die Urkunde für

seine Dissertation „Der Bundes-

tag als Bauherr in Berlin“.

•AS Dr. Sandra Verena

Kirstein ist Anfang Juni 2009 mit

dem diesjährigen Süd-westbank-

Preis an der Universi-tät

Hohenheim ausgezeichnet

worden. Sie erhielt den Preis für

ihre Dissertation „Unterneh-

mensreputation - Corporate

Social Responsibility als strate-

gische Option für deutsche Au-

tomobilhersteller?“. Kirstein war

von 2006 bis 2008 Stipendiatin

der Deutschen Graduiertenför-

derung und verfasste die Arbeit

in dieser Zeit.

•Bei der diesjährigen Verleihung

des Axel-Springer-Preises für

junge Journalisten am 6. Mai

2009 wurden auch zwei JONA-

Altstipendiaten ausgezeichnet:

Anne Allmeling gewann in der

Kategorie Hörfunk, Sebastian

Christ in der Kategorie Online.

•AS Ansgar Graw, politischer

Korrespondent der Welt-Gruppe

in Berlin, wird zum 1. Oktober

•AS Prof. Markus Schächter

erhält in diesem Jahr den Emmy

Directorate Award. Der ZDF-In-

tendant bekommt diese inter-

nationale Auszeichnung für das

Management an der Spitze des

Senders in den vergangenen sie-

ben Jahren.

•Begleitet und betreut vom

Gießener Vertrauensdozenten

Prof. Dr. Hubertus Brunn, Direk-

tor des Landesbetriebs „Hessi-

sches Landeslabor“, nahmen die

KAS-Stipendiaten Harald Gul-

dan, Maximilian Hemgesberg,

Jagadeesh Malineni und

Stephan Wolf an der jährlichen

Nobelpreisträgertagung vom 28.

Juni bis 3. Juli 2009 in Lindau teil.

Wie schon in den vergangenen

Jahren gelang es den Stipen-

diaten, mit Nobelpreisträgern und

anderen Wissenschaftlern der

internationalen Gemeinschaft ins

Gespräch zu kommen.

•AS Dr. Nino Galetti ist mit dem

Wissenschaftspreis des Deut-

schen Bundestages ausgezeich-

net worden. Bundestagspräsi-

Personalia

EDITORIAL

neuer Washington-Korrespon-

dent für die Zeitungsgruppe.

•AS Prof. Dr. Armin Engländer

ist seit dem 1. April 2009 Inhaber

des Lehrstuhls für Strafrecht und

Strafprozessrecht an der

Universität Passau.

•AS Nikolaj Thon wurde aus

Anlass seines 60. Geburtstages

am 6. Dezember 2008 in

Dortmund vom Patriarchen von

Moskau und der ganzen Rus' mit

dem Orden des hl. Sergij von

Radonezh der Russischen Or-

thodoxen Kirche ausgezeichnet.

Der Bischöfliche Rat Nikolaj

Thon ist seit deren Gründung

1994 Geschäftsführer der Kom-

mission der Orthodoxen Kirche

in Deutschland, des Verbandes

aller orthodoxen Diözesen in

diesem Lande.

•Über Nachwuchs freuen sich

Dr. Hannelore und AS Dr.

Christian Schulze Pellengahr

Freiherr von Freusberg-

Steinhorst. Der kleine Franz

Johannes Horst Bernhard kam

am 7. März 2009 in Münster zur

Welt.

Es gibt Neuigkeiten: Am 21.Mai ist KASconnect, dieneue Netzwerkplattform derKAS-Alumni, online gegan-gen. Auf der Altstipendi-aten-Jahrestagung in Stutt-gart haben Ministerprä-sident Günther Oettingerund der Vorsitzende derKonrad-Adenauer-Stiftung,Prof. Dr. Bernhard Vogel,offiziell auf den Startknopfgedrückt. Inzwischen hatKASconnect bereits 1500registrierte Nutzer. Meldetauch Ihr Euch an!

Im KASconnect gibt es aucheine KASsiber-Gruppe. Bittetretet dort zahlreich ein, übtmunter Kritik und machtVerbesserungsvorschläge.Vor allem berichtet unsPersonalia, die wir imKASsiber aufgreifen kön-nen. Wir können nämlichleider nicht hellsehen undsind deswegen auf EureHinweise angewiesen, etwawer neulich geheiratet oderNachwuchs bekommenoder eine neue Stelleangetreten hat.

Außerdem gibt es imaktuellen KASsiber erstmalsauch etwas zu gewinnen:

„Miss Tschörmänie“, dererste Comic über die erstedeutsche Kanzlerin, istpünktlich vor der Wahlerschienen und ein reinesLesevergnügen. Um ihn zugewinnen, müsst Ihr Euchein wenig mit dem neuenKASconnect befassen. Allesweitere erfahrt Ihr auf Seite17 dieser Ausgabe.

Viel Spaß beim Lesen!

Heike van Hoorn

3

PERSONALIA

„Viele Kabarettistenscheinen mir geradezu mitPolitikern zu konkurrieren“

Interview mit AS Anka Zink, Kabarettistin undKomikerin, über ihren Werdegang, das Super-wahljahr und ihr Buch „Mein langer feuchterWellnessweg“ (vgs/egmont, 192 S., 12,95 €)

Komikerin und Konrad-Adenauer-Stiftung: Wie passtdas zusammen?

Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.Wie es heißt, soll Konrad Adenauer auch Humorgehabt haben. Insofern würde ich diesen Teil derTradition für mich beanspruchen.

Wann waren Sie Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung?

Stipendiatin war ich in der Zeit von ca. 1976 bis 1981,während meines Soziologiestudiums an der Uni-versität Bielefeld.

Was haben Sie aus Ihrer Stipendiatenzeit mitgenom-men?

Viele, viele Anregungen. In der Begabtenförderunggab es für einen geistig beweglichen Menschen viel„Futter“. Und aufregende Erlebnisse. Unvergesslichdas so genannte „Grundseminar“. In meinem Fall wares das in Wildbad Kreuth.

Gibt es ein Seminarerlebnis, an das Sie sich beson-ders gerne zurückerinnern?

Ein spezielles Seminarerlebnis nicht, aber ich erinne-

re mich mit großer Begeisterung an dieRhetorikschulungen. Das wird vermutlich vonetlichen geteilt, die damals dabei waren. Manfand es toll oder…man litt.

Waren Sie als Stipendiatin gerne der Seminar-Clown?

Erstens war ich nicht gerne der Seminar-Clown,zweitens war ich das überhaupt nicht. Ich wareine engagierte, leidenschaftliche, hochernst-hafte junge Studentin mit ausgesprochen ide-alistischen Vorstellungen. Daran mag etwasKomisches sein, nun ja...

Sind Sie für die Altstipendiaten oder sonst für dieKonrad-Adenauer-Stiftung aktiv?

In den letzten Jahren ist es immer häufiger vor-

Fortsetzung unten links

Fortsetzung Interview Anka Zink

gekommen, dass mich Mitarbeiter der Stiftung umhumoristische Kommentare zu aktuellen politischenoder sozialen Themen gebeten haben. Ich habe alsoeinige Male eine Art kabarettistisches Infotainment fürdie Konrad-Adenauer-Stiftung gemacht.

Wie wurden Sie zur Komikerin?

Genau so wie man ein guter Turner wird: üben, üben,üben! Im Ernst: Der Spaß hat sich im Laufe der Jahrezu einer Profession entwickelt, weil ich wohl eingewisses Talent dafür habe, ihn zu erzeugen. Wasdanach folgte, war tatsächlich Ausbildung, Trainingund das Finden eines eigenen Stils. Man darf nichtvergessen, dass wir mit der Gründung des Kabaretts„Springmaus“ in Bonn vor etwa 25 Jahren unter derLeitung unseres Regisseurs, aber sonst als „freieHumorunternehmer“, mit einem völlig neuen„Produkt“ einen sehr großen Erfolg hatten. Dann istes auch gar nicht mehr so schwer, anderen klar zumachen, dass man das jetzt als Beruf wählt.

Worüber können Sie richtig lachen?

Über unfreiwillige Komik. Neulich zum Beispielerzählte mir die Verkäuferin in einem Laden fürBioprodukte: „Das Gute hier ist, die Produkte werdennicht an Tieren getestet, wir Verkäuferinnen testendie alle selber.“ Oder zum Beispiel in dem Buch, das

ich gerade fertiggestellt habe, wird ein Zitat desamerikanischen Philosophen Emerson erwähnt,dem ich hinzufügte: „geprägt durch den euro-päischen Idealismus und Vegetarier.“ Schreibtder Lektor zurück: „Woher wissen Sie das?“„Weil man es halt weiß“ wäre die richtige Ant-wort, aber die darf man natürlich so in sein Buchnicht reinschreiben, weil es ein „humoristischesSachbuch“ ist und man den Leser mit Bildungverprellen könnte. Daher wurde folgende Pseu-do-Zitat-Lösung gefunden: „Er war auf meinemVegetarier-Abreißkalender das Playmate desMonats April“. (Ist doch lustig, ein fleischlosesPlaymate, oder?) Fragt der Lektor zurück: „Wasmacht denn der Fußballstar Emerson in einemVegetarier-Kalender?“

Was für ein Buch schreiben Sie denn gerade?

Es heißt „Mein langer feuchter Wellnessweg“.Es handelt von den Auswüchsen unsererZivilisation hinsichtlich Wellness, Pflege undBeautyprodukten und unserer armen Seele, diedabei auf der Strecke bleibt. Es erscheint imSeptember und ich habe es mit einem Co-Autorverfasst, dem Münchner Michael Eichhammer.Um einer weiteren Frage vorzubeugen: Ja, diemeiste Arbeit habe ich selber gemacht.

Fortsetzung nächste Seite

4

Was ist Ihr Politiker-Lieblingswitz?

Es ist kein Witz im eigentlichen Sinne, sonderngehört ebenfalls in die Abteilung unfreiwilligeKomik. Neulich war ich in der „Hauptstadt“, als ichhörte, wie sich zwei Frauen über Politikunterhielten. Und die eine sagte: „Den Wowereit,den find’ ick toll. Oder is der jar keen Politiker? Isder nur Bürjermeister?“

Welche Politikerin oder welchen Politiker findenSie am amüsantesten und warum?

Wie bereits erwähnt: Anlass zu unfreiwilligerKomik geben viele. Aber das meinen Siehoffentlich nicht. Ich empfinde es so, dass manden meisten schon die Verspannungen der letztenJahre anmerkt, die große Koalition,

minieren derzeit alles und sorgen für viele Ängste– macht man trotzdem Witze darüber?Wir sind davon abgekommen, die Bevölkerung inSchichten zu betrachten und betrachten sie heutelieber in Kreisen und Schnittmengen. In manchenKreisen ist die Wirtschafts- und Finanzkrise dasganz große Thema. Ob es in anderen Kreisenankommt, hängt davon ab, ob Leute entlassenwerden, ob ein Festspielhaus gebaut wird odernicht, ob der Einzelhandel weitergeht. Man mussunterscheiden zwischen den Folgen realer Kata-strophen – zum Beispiel Arbeitslosigkeit oder Tsu-nami – oder den Folgen der Kommunikation überKatastrophen. Medien sind parasitäre Einrich-tungen, die Nießnutz am Elend ziehen. Machtman darüber Witze? Ich glaube kaum. Dennkeiner von uns kann sich leisten, es sich mit derPresse zu verderben.

Welche Bundesregierung wünschen Sie sich unterkabarettistischen Gesichtspunkten im Herbst?

gend wirken und dann darf man eben nicht zulustig sein. Da bin ich konservativ. Ich finde esrichtig, dass eine Trennung besteht zwischenHofnarren und Regenten. Manche Dinge mussman ernst nehmen. Ein Beispiel aus einemanderen Bereich: Wenn man Weltmarktführer inder Herstellung winzig kleiner Haar-Bürstchen ist,mit denen unsichtbare Masseteilchen gebundenwerden, muss man eben ernsthaft und pingeligsein. Einmal bei der Arbeit gelacht und schon istdie Produktion von einem halben Jahr in Nanoteil-chengröße im Raum verstreut.

Die Bundesrepublik wird dieses Jahr 60. Ihrekomische Bilanz?

sches Kabarett wird gerne mit politischem Handelnoder gar Denken gleichgesetzt. Das ist ein Irrtum!Ein Kabarettist tut nichts anderes, als das, wozuviele etwas empfinden, in solche Worte zu kleiden,auf die die Zuhörer selber nicht gekommen wären.Man muss nicht denken, irgendetwas sei politisch,bloß weil Namen von Politikern erwähnt werden.Ich möchte umgekehrt sagen: Viele Kabarettistenscheinen mir geradezu mit Politikern zukonkurrieren, so als wüssten sie es wirklichbesser. Was mein Programm angeht, so macheich „lustige Gesellschaftskunde“. Denn ich möchteder Politik eines lassen: die Chance, sich wirklichum Lösungen zu bemühen.

Wo kann man Sie aktuell mit Ihrem Programmsehen?

In Ihrer Stadt oder in der Nähe. Einfach auf meinerWebsite www.ankazink.de die Terminseiteanklicken. Oder auf das Plakat mit den Gurkenachten: „Wellness für Alle“.

Die Fragen stellte Jochen Blind

PERSONALIA

die hohen Benzinpreise, daswachsende Haushaltsloch, dasalles ist mäßig amüsant. Kürz-lich aber habe ich Frau Merkelbei einem Vortrag erleben dür-fen, bei dem sie ihre Biographiestreifte und muss sagen: DieDame hat Schalk im Nacken undSinn für Pointen. Wenn es dieUmstände zulassen. Jemand inihrer Funktion – wie in vielenanderen auch – sollte staatstra-

Fortsetzung von: „Viele Kabarettisten scheinen…“

Ich finde es eine regelrechteZumutung, auf alles eine komi-sche Antwort haben zu sollen.Ich bin sehr stolz auf dieBundesrepublik. Ich bin in ihr –damals in Bonn – und in tieferÜberzeugung aufgewachsen,dass sie der beste politischeKompromiss sei. Wenn mansich die zahlreichen Bilanzenanschaut und Fernsehsen-dungen, Berichte und Frag-

Fortsetzung unten links

Fortsetzung Interview Zink

mente, dann muss man doch sa-gen: In dieser Republik ist eineMenge passiert, was auch hätteschief gehen können. UntermStrich hat sich die Republik undihre Verfassung bewährt.

Wirtschafts- und Finanzkrise do-

Unter kabarettistischen Aspek-ten ist es so: Kennst Du eine,kennst Du alle! Mit ein bisschenSorgfalt lässt sich an jederRegierung etwas außeror-dentlich Bemängelnswertes fin-den. In dem Zusammenhangmöchte ich erläutern: Politi-

5

„Wir haben uns einenTraum erfüllt“

Leben und Arbeiten im ArmenhausPerus

Als wir im Juli 2008 Heide/ Holstein verließen und überden Atlantik in die Neue Welt flogen, wurde für uns einTraum Wirklichkeit. Wenige Tage zuvor hatten wirunser Hab und Gut in den Kellern der Eltern verstaut.Nun landeten wir mit unseren Kindern Elisa (3 Jahre)und Josua (1 Jahr) und unseren acht Koffern in derHauptstadt von Peru, bekamen eine Aufenthalts-genehmigung und einen ersten Eindruck von diesemLand, das wir zuvor noch nie betreten hatten.Nach zehn Wochen Sprachschule zogen wir in unserneues Zuhause nach Curahuasi, einem Pueblo mittenin der Region Apurímac, dem „Armenhaus Perus“. Wirwaren hergekommen, um als Internistin und Chirurg fürdrei Jahre in diesem ganz anderen Teil der Welt zuarbeiten und zu leben.Das südamerikanische Andenland Peru hat zwei sehrunterschiedliche Gesichter: Es begeistert zum einendurch sein reiches Kulturerbe, zum anderen bestürzt esdurch ausgeprägte soziale Gegensätze. Vor allem dieQuechua-Indianer, Nachfahren der ehemals stolzenInkas führen ein beklagenswertes Schattendasein.Armutskrankheiten wie Tuberkulose, Durchwurmungund Hautinfektionen bestimmen ihr Leben. Derverbreitete Alkoholismus und mangelnde Zukunftschan-cen liegen wie ein Fluch über der Bevölkerung.

Fortsetzung unten links

ration und Patienten, die gerne auch den direkterenWeg zu unserer Haustür wählen. Von dersüdamerikanischen Lebensart, von der Ruhe undGelassenheit der Peruaner haben wir derweil einigeslernen können – so bereichern sich zwei Kulturengegenseitig.Mittlerweile arbeiten insgesamt 20 ehrenamtlicheÄrzte, Krankenschwestern und Techniker ausEuropa, Nordamerika und Australien im HospitalDiospi Suyana. Hinzu kommen rund 70 angestelltePeruaner. Sämtliche der weltweit angereistenFamilien haben sich private Unterstützerkreise inihrer Heimat gesucht, die ihnen ihre Arbeit inCurahuasi ermöglichen. Über 25.000 Patientenwerden jährlich ambulant oder stationär behandelt,rund 800 Operationen durchgeführt.Bereut haben wir diesen Schritt auf die andere Seiteder Welt kein einziges Mal. Für all den Luxus, den wiraufgeben mussten, wurden wir reich beschenkt durchdas, was Geld nicht kaufen kann: dankbarePatienten.

Text und Fotos: AS Dr. Daniel ZeyseKontakt: [email protected], www.diospi-suyana.org

Familienfoto: Elisa (3 Jahre), Josua (1 Jahr), Dr.Melanie Zeyse, Dr. Daniel Zeyse

PERSONALIA

Fortsetzung von „Wir haben uns einen Traum…“Um dieser Not zu begegnen, initiierte das deutscheÄrzteehepaar Martina und Klaus John zusammen mitdem KAS-Altstipendiaten Olaf Böttger im Jahre 2002den Aufbau eines Krankenhauses im Zentrum derärmsten Region Perus. In diesem Umfeld derTrostlosigkeit sollte ein Hospital Hoffnung bringen,die indianische Bevölkerung mit Respekt und Liebebehandelt werden.Durch weltweite Geld- und Sachspenden von zehnMillionen US-Dollar wurde das Hospital DiospiSuyana in den Jahren 2005 bis 2007 aufgebaut.Firmen wie Dräger, Siemens, Ethicon, Storz undPentax haben durch Sachspenden eine Ausstattunggeschaffen, die dem Niveau eines modernendeutschen Kreiskrankenhauses nicht nachsteht. Diescheinbare Unmöglichkeit dieses Projektes, das nurdurch Gottvertrauen möglich wurde, fand sichschließlich im Namen des Hospitals wieder: DiospiSuyana kommt aus der Sprache der Quechua undbedeutet „Wir vertrauen auf Gott“.Der Anfang in unserem neuen Zuhause und anunserem neuen Arbeitsplatz hatte seineBesonderheiten: Nächtliche Tarantel- oder Skorpion-besuche, höchstens zweimal täglich für eine StundeWasser, Stromausfälle regelmäßig während der Ope-

6

„Religiosität ist ein Teil unsererNatur“Gespräch mit AS Dr. Michael Blume übersein Buch „Gott, Gene und Gehirn“

Nach meiner Promotion über Religion undHirnforschung hatte ich Feuer für dieNaturwissenschaft gefangen. Unser Gehirn hatStrukturen, die uns zu religiöser Erfahrung undreligiösem Verhalten befähigen, klar. Aber wiesind sie da hingekommen, warum haben wirMenschen sie entwickelt? Ist das alles nurHumbug oder doch ein wesentlicher Teil unsererNatur? Also habe ich mich in die entstehendeEvolutionsforschung zur Religiosität gestürzt unddie Zusammenarbeit mit Biologen wie EckartVoland und eben Rüdiger Vaas gesucht. Ichspezialisierte mich auf Religionen und Demografie

Fortsetzung von „Religiosität ist ein Teil…“

Nun, mit den gleichen Mitteln beginnen wir auchzu begreifen, warum sie zu Gott beten.

In dem Buch kommen sehr viele, sehr unter-schiedliche Wissenschaftsbereiche zusammen.Hast Du Dich in alle eingearbeitet, oder wer hatDich und Deinen Co-Autor unterstützt?

Jeder von uns hatte schon seine Schwerpunkte:Ich hatte nach dem religionswissenschaftlichenStudium über Hirnforschung und Demografie be-reits geforscht, Rüdiger über sein biologischesund philosophisches Studium hinaus alserfolgreicher Neuro-Buchautor und Wissen-schaftsjournalist einen Überblick über neuere For-schungen und Zugang zu Forschern. So haben wirdie Teile zusammen gefügt, uns gegenseitig vielLektüre zugemutet und Satz für Satz gemeinsamdurchgearbeitet. Dass Rezensenten verschiede-ner Fächer und Weltanschauungen die Breite undAusgewogenheit würdigen, freut uns besonders.Ich hätte uns anfangs gern auf einen bestimmtenTheoriestrang orientiert, aber Rüdiger hatte Recht,dass wir die ganze Bandbreite von der Kogni-tionspsychologie bis zur Memetik aufnehmen unddem Leser ermöglichen sollten, sich selbst eineMeinung zu bilden und eigene Ansätze zu finden.Da war seine Erfahrung Gold wert!

und wurde nach einer internationalen Konferenzals erster Deutscher ins Forschernetzwerk derEvolutionary Religious Studies berufen. Undschließlich kam der Hirzel-Verlag auf Rüdiger undmich zu und fragte uns, ob wir uns vorstellenkönnten, eigene Arbeiten und den internationalenForschungsstand zum Darwinjahr für Deutschlandaufzuarbeiten. Es war richtig harte Arbeit, aber dieResonanz hat unsere Erwartungen übertroffen.

Was verbindet die drei Begriffe – außer derAnfangsbuchstabe?

Wenn alles, was wir erfahren und tun, auch inunserem Gehirn bearbeitet wird – und wenndieses Gehirn wiederum auf genetische Grund-lagen zurück geht, dann lassen sich religiöseErfahrungen und religiöses Verhalten auch natur-wissenschaftlich erforschen. Und das ist tat-sächlich der Fall! Selbstverständlich kann Natur-wissenschaft Gott nie beweisen oder widerlegen.Aber wir können Religiosität ebenso „bio-logisch"erforschen wie Musikalität oder Sprachfähigkeit.Niemand findet es doch wissenschaftlich myste-riös, dass Menschen musizieren oder sprechen.

Fortsetzung unten links

Warum nützt Glaube?

Der gemeinsame Glaube an übernatürlicheAkteure wie Ahnen, Geister, Bodhisattvas, Götteroder Gott ermöglicht den Menschen, unter-einander vertrauensvoller zu kooperieren. GegenTrittbrettfahrer schützen sich Glaubensgemein-schaften durch Ritual- und Opferpflichten, Speise-,Zeit- und Kleidungsgebote, die eher wirklich Glau-bende auf sich nehmen. Deswegen bröckeln allzuliberale Gemeinschaften auch immer wieder ab.Echtes Vertrauen entsteht nur auf der Basis vonVerbindlichkeit. Und biologisch wirkt sich das dannmessbar bis in den evolutionär entscheidendenBereich der Fortpflanzung aus: Religiöse Men-schen heiraten durchschnittlich eher und stabilerund ziehen gemeinsam mehr Kinder auf, gebenalso sowohl ihre kulturellen Lehren wie ihregenetischen Veranlagungen erfolgreicher weiterals ihre säkularen Nachbarn der gleichen Ein-kommens- und Bildungsschichten. Neben Studienund ganzen Volkszählungen untersuchten wirauch geburtenstarke Gemeinschaften wie dieAmischen, Hutterer oder orthodoxe Juden, derenhohe Kinderzahl nicht ohne ihre Religion erklärtwerden kann. Vergleichbares bei nichtreligiösenGemeinschaften gibt es dagegen nicht. Und wir

Fortsetzung nächste Seite

PERSONALIA

Michael, als Re-ligionswissen-schaftler hast Duzusammen mitdem BiologenRüdiger Vaasdas Buch „Gott,Gene und Ge-hirn“ geschrie-ben. Wiesodieses Thema?

7

beobachten diese Vertrauenseffekte übrigensauch im weltweiten Vergleich des religiösenVerhaltens von Frauen und Männern – wie Goethein seiner zum Sprichwort gewordenen „Gret-chenfrage" bereits vermutete! Schon jetzt lässtsich sagen, dass Frauen in der Evolution vonReligiosität eine viel größere Rolle gespielt habenund spielen, als bislang wahrgenommen wurde.

Gibt es da einen Unterschied zwischen denunterschiedlichen Weltreligionen?

Ja und Nein. Die Weltreligionen sind ja großeStröme aus Hunderten kleinerer Bewegungen undGemeinschaften. Zudem entstehen ja ständigneue Religionsgemeinschaften und andere erlö-schen. Auf Dauer setzen sich natürlich nur jene

nen, und für sie ist es ein Schock, dass geradeaus Sicht der Evolutionstheorie Religiosität einsehr erfolgreicher Teil unserer Natur ist! Und dassdie Zukunft womöglich nicht in einem rati-onalistisch verplanten Menschen besteht, sondernin einem freiheitlichen und friedlichen Wettbewerberfolgreicher, also gerade nicht beliebiger Reli-gionen.

Und wie reagieren religiöse Menschen?

Mit Interesse und auch originellen Beobach-tungen auf die Befunde. Neulich auf einerKonferenz bemerkte eine Pfarrerin, die Datenwären ja beeindruckend – aber ihre Gemeindedoch kein Heiratsinstitut! Darauf strich sich einälterer Kollege über den Bart und brummelte:„Also, ich habe mich schon immer gefragt, warumwir diese Zeltlager organisieren." Da warStimmung! Es macht einfach Freude, Religionenzu erforschen – und wir haben ja erst angefangen!

Siehst Du eine Renaissance des Religiösen in

den. Ein Zusammenleben auf freiheitlicher Grund-lage ist also durchaus möglich. Andererseits gibtes aber auch Unterschiede, beispielsweise dasZölibat, das es in Christentum und Buddhismus,nicht aber in Judentum und Islam gibt. Und daskann, wie Studien inzwischen aufzeigen, inbestimmten Situationen den Reproduktionserfolgder Gemeinschaft übrigens ebenfalls messbaranheben, wie es ja auch bei vielen Tieren „Helferam Nest" gibt.

Wie reagieren die Menschen auf die Forschun-gen? Gab es Proteste von Fundamentalisten?

In der Fachwelt werden die Forschungen sehrpositiv und interessiert aufgenommen, weitgehendunabhängig von der Weltanschauung der Betrof-

deren religiösen Familien wogegen die Säkularenhäufiger weniger Kinder haben und erstaunt aufeine Generation blicken, die nach Gott sucht.Allerdings profitieren kleinere, oft hochverbindliche Religionsgemeinschaften stärker vondiesem Wiederaufschwung als die schwerfälligen,liberaleren Kirchen, die weiter altern undschrumpfen. Auf Dauer nähern wir uns derSituation in den USA an: eine im Wettbewerbdynamisierte religiöse Vielfalt an Milieus einer-seits, stärker individualistische säkulare Milieusandererseits. In der historischen Analyse sehenwir überall Wellenbewegungen von Religiositätund Säkularisierung, über Jahrzehntausendehinweg die biologische Evolution von Religiosität,die in der mittleren Altsteinzeit begonnen hat undnoch heute andauert. Ob das alles nur ein Zufall istoder ob sich das Leben auf einem Pilgerweg zurErkenntnis Gottes befindet, kann die Reli-gionswissenschaft und Evolutionsforschung abernatürlich nicht klären.

Die Fragen stellte Jochen Blind

PERSONALIA

durch, die Familie und Gemein-schaftsleben sowohl durchPredigt wie auch konkrete Hilfe,etwa Schulen, Hospize, Stiftun-gen, fördern. ExtremistischeGruppen, die Kinder ablehnen,zu Gewalt oder gar Massen-selbstmorden anstiften, gehendagegen schnell ein. Deswegenhaben alle Weltreligionen vielgemeinsam – sonst wären sienicht zu Weltreligionen gewor-

Fortsetzung von: „Religiosität ist ein Teil unserer Natur“

fenen. Was mich aber über-raschte: Viele Leute hatten unsgewarnt, wir würden Ärger mitreligiösen Kreationisten be-kommen, die die Evolutions-forschung ablehnen. Ich erlebeaber das Gegenteil: Es sindviele vermeintlich aufgeklärteMenschen, die empört und oftunsachlich auf die Befunde

Fortsetzung unten links

Fortsetzung von „Religiosität …“

reagieren, wonach Religiositätüber Vorteile evolvierte – wieandere Merkmale des Menschenauch. Viele glaubten offensicht-lich, mit der Evolutionstheorieden Glauben widerlegen zu kön-

Deutschland?Anzeichen sehen wir in derjungen Generation, die sich fürReligiosität viel stärkerinteressiert als die säkularenÄlteren. Ein wachsender Anteilstammt aus christlichen,islamischen, jüdischen und an-

8

„Wir sind Heilpraktiker für Unternehmen“PERSONALIA

Vor zehn Jahren sahen wir unszum letzten Mal, Sven Schlebesund ich: beide Hilfskräfte amLehrstuhl für Neuere und NeuesteGeschichte an der WWU Münster,beide Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er war fürmich jemand, der wusste, wo erhinwill: Erfolgsstudent, RCDS-Landesvorsitzender, zukünftigerEU-Kommissionsbeamter. Ichhörte noch, dass er sich gegenEnde seines Studiums in einerSackgasse sah und fragte michdann und wann, wie wohl seinWeg weitergegangen war. Was istder Plan B für jemanden, der aufso gerader Spur nach obenunterwegs war – politisch wieberuflich?

Durch den KASsiber und KAS-connect kamen wir wieder in Kon-takt und trafen uns in Berlin,Goethestraße 17, in den neuen

Räumen von goldene Zeiten, der„Agentur für ganzheitliches Bran-ding“, wie es auf der Websiteheißt. Sven erzählt, wie er 2006auf eine Internet-Anzeige hin nachBerlin fuhr. Er traf sich im Café mitFranziska Karsten und MelanieLäge, zwei Kommunikationswis-senschaftlerinnen, die noch einenPartner für ihre Idee suchten.Nach zwei Stunden war die Sacheklar. Seitdem sind eine Auszu-bildende und eine studentischeMitarbeiterin hinzugekommen.Dutzende freie Grafiker, Webde-signer und Redakteure unter-stützen das Team.

Agentur für ganzheitliches Bran-ding – Sven, was macht Ihreigentlich?

„Wir sind eine Agentur für Unter-nehmens-, Kommunikations- undPersonalentwicklung. Wir sehen

Fortsetzung unten links

Besuch bei Sven undGeschäftsführer von

Schlebes, Gründergoldene Zeiten Berlin

Fortsetzung von „Heilpraktiker…“

aber die Bereiche nicht getrennt,sondern als eine Einheit. Selbstwenn du nur einen neuen Inter-net-Auftritt oder ein Firmenlogohaben willst, musst du dir über dieGrundidee deines Unternehmensklar werden: Warum willst dudiese Veränderung machen?Welche Zukunftsvision trägt deinUnternehmen? Das versuchen wirmit den Kunden zu ergründen.Manchmal sagt man uns dabeieine destruktive Ader nach.“

Wie das?

„Nun, wir dekonstruieren die Idee,mit der die Leute zu uns kommenund konstruieren sie neu. Dabeikann es sich zeigen, dass dasganze Projekt nicht trägt. Einmalwollte eine Berliner Anwaltskanz-lei bei uns Visitenkarten und einLogo entwickeln lassen. SechsWochen später gab es die Kanzleinicht mehr. Unsere Interviewszeigten den Partnern, dass dieZiele zu unterschiedlich waren.Kurz gesagt: Die einen wollten dieWelt retten, die anderen wollten

den Jaguar und die Villa im Gru-newald. Es war ihnen bislangnicht bewusst, dass das auf Dauernicht funktioniert.“

Wer sind Eure Kunden?

„Zu unseren Kunden gehörenAnwaltskanzleien, Immobilienent-wickler, eine Tochter des Deut-schen Roten Kreuzes. Besondersstark sind unter unseren Kundendie Social Entrepreneurs vertre-ten, also Existenzgründer, die aufsozialem, ökologischem Gebiettätig oder sonstwie einer nach-haltigen Entwicklung verpflichtetsind. Interessanterweise gibt esdarunter besonders viele Frauen.“

Ich blicke mich um. An der Wandstehen rätselhafte Begriffe wie„Marsh, Mallows!“, „GypsyWedding“, „5-00.00-5“ oder „EarlyPeking Bird“. Was bedeutet das?

Sven lächelt. „Das sind Schlag-wörter für 13 selbst erlebteGeschichten, die für uns ent-scheidende Wegmarken wurden.Wir wollen mit ihnen unsereKunden ermuntern, ihre eigenenPioniergeschichten herauszufin-

den, zu benennen und zu visua-lisieren. Wir nutzen aber auchandere Instrumente, z.B. einenBesuch im Biergarten, bei dem wirden Kunden bitten, uns zu sagen,mit welchen der anderen Gästesie oder er zusammenarbeitenwürde und warum. Unsere Mittelsind vielfältig und immer wiederneu. Wir folgen keiner bestimmtenSchule.“

Eine reine Erfolgsgeschichte?

Mein Gegenüber zuckt die Ach-seln: „Es ist nicht immer leicht,auch finanziell. Der Anfang warhart. Aber nachdem ich meineursprünglichen Pläne von einemBeruf in der politischen Verwal-tung nach einigen Praxiser-fahrungen verworfen hatte, wollteich immer mein eigenes Dingmachen. Und glücklicherweisesteht meine Frau fest hinterdiesem Projekt. Wie übrigensauch die Männer von Franziskaund Melanie. Ohne die Unter-stützung unserer Familien hättenwir unseren Traum nicht ver-wirklichen können.“

Heike van Hoorn

Foto: www.goldene-zeiten-berlin.de

9

Neues aus der Stiftung

STIFTUNG

KAS auf dem zweiten Platz beimBekanntheitsranking für Stiftungen

Im diesjährigen „Bekanntheitsranking“ des Bun-desverbandes Deutscher Stiftungen (BDS) stehtdie Konrad-Adenauer-Stiftung auf dem zweitenPlatz. 79 Prozent der Befragten kannten die KAS.Damit ist in Deutschland nur die Stiftung Wa-rentest bekannter. „Auf die hervorragendePlatzierung beim Ranking können Sie zu Rechtstolz sein“, so die BDS-Projektleiterin Dr. AntjeBischoff in einem Brief an die Konrad-Adenauer-Stiftung, die damit gleichzeitig die bekanntestepolitische Stiftung in Deutschland ist.

Tagung des Planungsausschusses der KAS

Anfang Juli tagte der Planungsausschuss derKonrad-Adenauer-Stiftung in der Villa La Collinaam Comer See. Im Mittelpunkt der Diskussionenstand die internationale Rolle Deutschlands bis2020. In drei Themenblöcken wurden die inter-nationale Dimension der Sozialen Marktwirtschaft,die Zukunft der deutschen Entwicklungszusam-menarbeit sowie die Vernetzung außen-, si-cherheits- und entwicklungspolitischen Handelnsanalysiert und bewertet. Auf besonderes Interessestießen die „Leitlinien für Wohlstand, soziale Ge-rechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften“, die dieHauptabteilung Internationale Zusammenarbeit

ausgearbeitet hatte. Als neuer Vorsitzender desPlanungsausschusses wurde der stellvertretendeGeneralsekretär der KAS und Altstipendiat, Dr.Gerhard Wahlers, berufen.

KAS-Jugendkongress 2009

Rund 650 Schüler, Polizeischüler, Auszubildendeund Studenten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt,Hessen und Thüringen kamen Anfang Juni zumdiesjährigen Jugendkongress der KAS in dasCongress Center der Messe Erfurt. Das Thema„1989: Die Friedliche Revolution – Was bedeutetuns der Sieg der Freiheit?“ wurde in unter-schiedlichen Workshops ausgearbeitet. In seinerEinführungsrede bezeichnete der KAS-Vor-sitzende Prof. Dr. Bernhard Vogel die FriedlicheRevolution 1989 nicht als Wende, sondern als„einen von den Menschen in der DDR her-beigeführten Umsturz der Diktatur“.

Schülerpolitiktag der KAS

Am 11. Mai fand der vierte Schülerpolitiktag derKAS statt. Fast 160 Schüler/innen aus sieben Ber-liner Oberschulen und Gymnasien setzten sich mitdem Thema Grundgesetz auseinander. In elfWorkshops drehten sie einen Kurzfilm, übten eineTheaterperformance ein, erstellten Hörfunk- undFotoreportagen, bastelten Werbe- und Imagekam-pagnen und komponierten einen Grundgesetz-Song (www.kas.de/wf/de/33.16454). Die Veran-

Fortsetzung unten links

Fortsetzung von „Neues aus der Stiftung“

staltung bildete den Auftakt zum diesjährigen „Tagder KAS“ am 12. Mai unter dem Motto „Glück-wunsch Deutschland! 60 Jahre Grundgesetz - 60Jahre Bundesrepublik“. Die Festrede hieltBundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.

Portal „Soziale Marktwirtschaft“

Seit Ende Juni ist das neue Portal „Soziale Markt-wirtschaft“ der KAS online. Unterwww.kas.de/soziale-marktwirtschaft bietet es In-formationen, Fragen und Antworten rund um dasThema Soziale Marktwirtschaft.

Akademie der KAS als Filmkulisse

Die UFA Cinema verfilmt diesen Sommer denKinderklassiker „Hanni und Nanni“ von Enid Blytonmit deutschen Topstars wie Heino Ferch und AnjaKling. Für den ersten Drehtag hatte die Produktiondie Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung inBerlin gebucht und daraus die Johanneum Pri-vatschule gezaubert. Start des Films ist imSommer 2010.

Optimismus vor der Wahl

„Mehr Innovation, mehr Bildung und jede MengeOptimismus“, lautet das Erfolgsrezept des Bun-destagsabgeordneten Wolfgang Bosbach für diekommenden Bundestagswahlen. Der Leiter derKAS-Begabtenförderung, Prof. Dr. GüntherRüther, hatte Mitte Juli gemeinsam mit Prof. Dr.

Heinrich Wamhoff, Bonner Vertrauensdozent derKAS, zum Gesprächsabend in die KAS nachSankt Augustin eingeladen. Dort diskutierte derstellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bun-destagsfraktion mit rund 50 Bonner KAS-Sti-pendiaten sowie mit einigen Stipendiaten derHanns-Seidel-Stiftung.Er zog Bilanz der vergangenen vier Jahre: „DieGroße Koalition habe ich nie gewollt, doch in denletzten vier Jahren sind nicht nur negative Ent-scheidungen gefallen.“ Für die kommendenWahlen im September wünscht sich Bosbach eineschwarz-gelbe Koalition.

15 JONA-Stipendiaten beim 32. DeutschenEvangelischen Kirchentag

Mensch, wo bist du? Das war die zentrale Fragedes Evangelischen Kirchentags Ende Mai 2009 inBremen. „Mensch, was hörst du?“ fragten 15Nachwuchsreporter der Journalisten-Akademie,die sich im Rahmen eines Live-Reporter-Trainingsunter der Leitung von Astrid Csuraji (KAS) undAmelie Ernst (ARD) unter die mehr als 100.000Kirchentagsbesucher gemischt hatten. IhreEindrücke präsentierten sie anschließend in einervon JONA-Stipendiatin Luise Sammann mode-rierten zweistündigen Live-Sendung beim BremerLokalsender Radio Weser TV. Hörproben gibt esunter: www.kas.de/wf/de/33.17035/.

Wolfgang-Michael Böttcher

10

VORSTAND/BEIRAT

Am 21. Mai ist KASconnect, die neue Netz-werkplattform der KAS-Alumni, online gegangen.Auf der Altstipendiaten-Jahrestagung 2009 inStuttgart haben der Gastgeber, MinisterpräsidentGünther H. Oettinger, und der Vorsitzende derKonrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. BernhardVogel, offiziell auf den Startknopf gedrückt.Inzwischen haben sich bereits über 1500 Alumnibei KASconnect registriert, Kontakte geknüpft, alteBekannte getroffen, sich in thematischen undregionalen Gruppen zusammengeschlossen. Vor-stand und Beirat der Altstipendiaten hoffen, dasses in den nächsten Monaten noch mehr werden.Denn nur wenn KASconnect richtig mit Lebengefüllt wird, kann es als zentrale Plattform derKAS-Alumni funktionieren. In der Übergangsphasewird auch noch das bisherige AlumniNet genutzt.Wichtig ist, dass die Kontaktdaten im KASconnectauf dem neuesten Stand sind. Von hier sollen siedemnächst an die KAS übertragen werden, sodass auch die Stiftung unbürokratisch überaktuelle Kontaktdaten verfügt.An dieser Stelle möchte ich im Namen allerAlumni den vielen Helfern danken, derenehrenamtliches Engagement KASconnect erst er-möglicht hat: Dr. Arne Frick hat die Einrichtungeines neuen, zeitgemäßen Alumni-Netzwerkesvorangetrieben und die Projektleitung übernom-men. Juristisch begleitet wurde die Umsetzungvon Dr. Daniel Schweiger (CMS Hasche Sigle),

Erfolgreicher Start von KASconnectSeit knapp drei Monaten online –

und schon über 1500 Mitglieder

Dr. Gunther Rieger (Kanzlei Dr. Dammert &Steinforth), Barbara Möller und AlbrechtLutterbeck (Kanzlei Preu Bohlig & Partner). Dietechnische Betreuung bis zum offiziellen Start lagbei Dr. Jan Wesemann und Peter Bruhn, die in derTestphase mit fast 80 Freiwilligen KASconnect aufHerz und Nieren geprüft haben. Inzwischen sinddie beiden KAS-Stipendiaten Alan Fabian und TiloSchumann als Support-Team tätig([email protected]). Für das Marketing warJochen Blind zuständig, unterstützt von Dr. WiganSalazar und Oliver Jeschonnek (PublicisConsultants Deutschland) mit dem Bereich NetIntelligenz und der Designagentur Carre Noir.Waltraud Lassner zeichnete – unterstützt durchNico Jahn von Carre Noir – für Corporate Identityund Corporate Design verantwortlich. Finanziellwird das Projekt von den Altstipendiaten wie auchvom ersten Hauptsponsor RölfsPartner getragen,welcher das Projekt langfristig unterstützen wird.Wir danken dem Unternehmen und insbesondereAS Dr. Jens Petersen, MdL und Berater bei RölfsPartner. Unser Dank gilt auch den Mitarbeitern derHA Begabtenförderung und Kultur der Stiftung, dieunser Vorhaben neben ihren anderenVerpflichtungen nach Kräften unterstützt haben.Ich schließe mich den guten Wünschen desVorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung zumStart von KASconnect an und wünsche unserer

Gemeinschaft viele span-nende Diskussionen undKontakte mit alten undneuen Bekannten inKASconnect, der Kommu-nikationsplattform der Alt-stipendiaten, getreu demMotto „Gemeinsam Netz-werke leben“!

Markus ZeitzenSprecher der

Altstipendiaten

Sie haben sich noch nichtregistriert? Dann auf zuwww.KASconnect.de!

Von links nach rechts: Prof. Dr. BernhardVogel, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-.Stiftung, Markus Zeitzen,Sprecher der KAS-Alumni, Günther H.Oettinger, MinisterpräsidentFoto: Bernhard Stempfle

11

Auf unserer neuen Netzwerkplattform KASconnectmuss sich jede Altstipendiatin und jederAltstipendiat für eine Regionalgruppe anmelden.Das sollte allerdings nicht der frühere Hoch-schulort sein, sondern der aktuelle Wohnort oderdie aktuelle Region – damit man an den dortigenVeranstaltungen teilnehmen kann. Außerdem sindalle Registrierten automatisch Mitglied in derGruppe „Altstipendiaten“. Daneben gibt es aberauch die Möglichkeit, sich in thematischenGruppen zusammenzuschließen. Diese finden Siefolgen-dermaßen: Unter der Rubrik „Meine Daten“gibt es den Bereich „Communities“ – dort könnenSie alle Gruppen einsehen und ihnen beitreten.Folgende thematische Gruppen gibt es bislang:

Europa – Europapolitik – EuropäischeInstitutionen

… für alle, die sich mit Europapolitik befassen, beieuropäischen Institutionen arbeiten oder sichgenerell für das Thema „Europa“ interessieren.

Förderpreis Bildungschancen

… für alle, die an unserem Projekt „FörderpreisBildungschancen“ mitarbeiten.

Förderpreis Nachhaltigkeit

… für alle, die sich für den Themenkomplex derökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitinteressieren.

Jahrestagung 2009 in Stuttgart

… für alle, die bei der Jahrestagung 2009 inStuttgart dabei waren und sich darüber nochaustauschen wollen.

Fortsetzung unten links

Gruppen aufKASconnect

KASsiber ist ein kostenloser Informationsdienst vonVorstand und Beirat der Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung. (www.kasconnect.de)

V.i.S.d.P.: Markus Zeitzen, Sprecher der

Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung

([email protected])

c/o Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Referat Altstipendiaten

Dr. Wolfgang-Michael Böttcher

Rathausallee 12

53757 Sankt Augustin

Tel.: 02241-246-2503

[email protected]

Redaktion:

Dr. Heike van Hoorn, [email protected]

Jochen Blind, [email protected]

Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. EineHaftung für fehlerhafte oder unrichtige Informationenwird ausgeschlossen.

Impressum

VORSTAND/BEIRAT

Fortsetzung von „Gruppen auf KASconnect“

JN – JONA – Medien

… für alle, die die Ausbildung der JN bzw. JONAabsolviert oder anderweitig den Weg in denMedienbereich gefunden haben.

KASsiber – der Newsletter der KAS-Alumni

… für alle, die an der Weiterentwicklung unseresNewsletters mitwirken oder über Themen deraktuellen Ausgabe diskutieren wollen.

KAS-Chor… für alle, die im Stipendiaten-/Altstipendiaten-Chorder Konrad-Adenauer-Stiftung mitsingen.

KollinA

… für alle, die das Berufskolleg für InternationalePolitik und Wirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftungbesucht haben.

Kunst und Kultur

… für alle, die in Kunst, Kultur und Kreativwirtschafttätig oder einfach an Kunst und Kultur interessiertsind.

Netzwerk Bildung

… für alle, die beim Netzwerk Bildung mitwirken.

PPP-Netzwerk

… für alle, die sich für das Netzwerk zu PublicPrivate Partnership interessieren.

(Stand: 20. August 2009)

AS-Senioren

… für alle, die aus dem Berufslebenausgeschieden sind, sich aber weiter aktiveinbringen wollen.

Natürlich können Sie auch gerne weitereGruppen gründen. Wir hoffen, dass vieleAltstipendiatinnen und Altstipendiaten in dieverschiedenen Gruppen eintreten – und diese mitLeben füllen.

Jochen Blind

12

KAS

IM

AUSLAND

Altstipendiatenleben in Korea: KAVKAS

dentschaft übernahm der Älte-ste. Derzeit wird der Präsidentalle 2 Jahre gewählt.

Die traditionelle Jahrestagungder KAS-AS in Korea wird vonkoreanischen Alumni zu-sam-men mit dem KAS-Büro in Seoulrealisiert. Dieses Treffen istzwar nicht so groß wie dasdeutsche Original, aber es istimmer sehr schön und eine guteGelegenheit, sich an die Zeit inDeutschland zu erinnern. Beider Jahrestagung werden nor-malerweise zuerst Vorträge zupolitisch oder gesellschaftlichaktuellen Themen gehalten. DieAltstipendiaten diskutieren undschreiben darüber Berichte.Dann findet eine Jahres-sammlung statt, und anschlies-send verbringen wir immer einenette Zeit zusammen. Dabeiunterstützt uns das KAS-BüroKorea in allen Belangen.

So werden wir dieses Jahr einBuch mit dem Titel „60 JahreDeutschland“ auf Koreanischherausgegeben. Das Buch wur-

In Korea, wo die KAS seit über 26Jahren mit einem Büro präsentist, gibt es inzwischen über 150koreanische Altstipendiaten. Etwa40 Prozent sind Juristen, 30Prozent Germanisten, 10 ProzentSozialwissenschaftler, die restli-chen 20 Prozent verteilen sich aufandere Berufsgruppen wie Inge-nieure und Agrarökonomen. Un-ter den KAVKAS-Mitgliedern gabund gibt es sogar Minister, Uni-versitätspräsidenten, Professorenund CEOs. Jeder einzelnekonnte, bereichert durch denStudienaufenthalt in Deutschland,für das wirtschaftliche Wachstumund die gesellschaftliche Ent-wicklung Koreas einen großenBeitrag leisten.

Durch die Gründung einer Grup-pe versprachen wir uns eineStärkung des positiven Einflus-ses. So gründeten im Jahre 1992einige Altstipendiaten einen Ver-ein unter dem Namen „Koreani-scher Altstipendiaten-Verein derKonrad-Adenauer.Stiftung(KAVKAS)“. Die Gründungspräsi-

de von 18 Altstipendiaten ausunterschiedlichen gesellschaftli-chen Bereichen geschrieben.Am 11. Juni haben wir zudemein Seminar in der südlichen Ha-fenstadt Busan mit 50 Altsti-pendiaten veranstaltet, wie im-mer mit dem KAS-Büro.

Die Aktivitäten und Seminareder KAS in Korea werden vonKAVKAS unterstützt. Bei derAuswahl von neuen Stipendiatenhaben wir zudem beratend zurSeite gestanden. Für dieEntwicklung der koreanischenGesellschaft, die Bewältigungdes Globalisierungsprozesses,internationale Kooperationenund Innovation hat KAVKASviele Ideen eingebracht. Leiderhaben wir seit Jahren keinenNachwuchs mehr, weil korea-nische Stipendiaten nicht mehrneu ausgewählt werden. Wirhoffen, dass es in Zukunft wie-der neue koreanische Altstipen-diaten geben wird, um die Ver-bindungen beleben zu können.

Prof. Dr.-Ing. Kim, Gi [email protected]

+82 18 281 5629

Wer mehr über dieTätigkeit der Stiftung imAusland lesen will,findet unterhttp://www.kas.de/wf/de/34.27/interessante Beiträgeund Informationen ausder Hauptabteilung In-ternationale Zusam-menarbeit. Die Reihe„KAS International“ er-scheint drei Mal jähr-lich, informiert zeitnahüber wichtige Ereig-nisse und Entwicklun-gen und zeigt dasbreite Spektrum derinternationalen Aktivi-täten der KAS.

Mehr Lust auf Internationales?

13

KAS

IM

AUSLAND

Regionaltreffen der Jura-Altstipendiatinnen und

-Altstipendiaten in Südosteuropa

sind 24 KAS-Alumni ausBosnien-Herzegowina, Bulgari-en, Kroatien, Mazedonien, Mon-tenegro, Rumänien und Serbiengefolgt. Das waren fast doppeltso viele wie im Jahr zuvor.

Thema des 2. Altstipendiaten-Treffens war anlässlich des 60-jährigen Grundgesetzjubiläums„Verfassungsordnung und Ver-fassungsreform in Deutschlandund Südosteuropa“. Als Refe-renten konnten wir zwei pro-minente deutsche KAS-Altsti-pendiaten gewinnen: den aufVerfassungsrecht spezialisier-ten Justiziar der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundes-tag, Dr. Günter Krings, sowie

Die Konrad-Adenauer-Stiftung(KAS) verfügt in Südosteuropa,wie in anderen Erdteilen auch,über einen Pool überdurch-schnittlich begabter, leistungsfä-higer und motivierter Nachwuchs-führungskräfte, die im Rahmenihres Studiums von der KAS ge-fördert wurden. Da ich selbstKAS-Altstipendiatin und großeUnterstützerin der Idee der Netz-werkbildung bin, habe ich michseit Beginn meiner Zeit als Leite-rin des RechtsstaatsprogrammsSüdosteuropa (RSP SOE) um dieNachkontaktpflege zu KAS-Altsti-pendiatinnen und –stipendiaten inSOE bemüht, die mit einem KAS-Stipendium in Deutschland oderihrem Heimatland Rechtswissen-schaften studiert haben.

Zu den Alumni-Aktivitäten desRSP SOE zählt das RegionaleKAS-Altstipendiaten-Treffen Süd-osteuropa – Fachbereich Jura. Eshat zum ersten Mal 2008 inDubrovnik (Kroatien) stattgefun-den. Wegen des großen Erfolgsdes ersten Treffens haben wir indiesem Jahr vom 20. – 23. Mai zudessen zweiter Auflage in diemontenegrinische KüstenstadtBečići eingeladen. Der Einladung

den stellvertretenden General-sekretär der Venedig-Kommis-sion des Europarates, Dr. Tho-mas Markert. Er hat die Ver-fassungsreformen in SOE be-gleitet und aktiv mit gestaltet.Eine Fortsetzung des regionalenKAS-Altstipendiaten-TreffensSOE – Fachbereich Jura ist für2010 geplant. Zwischenzeitlichsoll die Netzwerkbildung unterden Alumni über die hierfür ein-gerichtete Mailing-Gruppe weitervorangetrieben werden.

Für ausführliche Informationenzu dem KAS-Rechtsstaatspro-gramm Südosteuropa, siehewww.kas.de/rspsoe.

Dr. Stefanie Ricarda Roos

Dr. Günter Krings, MdB; Dr. Stefanie Ricarda Roos, Dr. Thomas Markert (v.l.n.r.)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Regionalen KAS-Alumni-Meetings Südosteuropa - Fachbereich Jura

14

Kommunalpolitik, Textilkunst und die Fugger

Klein sind die Gruppen meistens, wenn sich die

Altstipendiaten aus dem Raum Augsburg treffen.

Die Region reicht bis ins Allgäu, viele

Altstipendiaten orientieren sich beruflich nach

München oder Ulm (und nehmen vielleicht dort

an Gruppentreffen teil).

Zwei Tage nach der Eröffnung hat Altstipendiat

Dr. Peter Bergmair am 9. Mai 2009 die

Regionalgruppe als erste Besuchergruppe in der

Jesuiten-Ausstellung im Wittelsbacher Schloss

in Friedberg begrüßt. Er ist Bürgermeister der

29.000-Einwohner-Stadt bei Augsburg. In einer

Führung durch die Ausstellung erfuhren die

Besucher vieles über die Jesuiten in Friedberg

und ihre Reisen in die Welt. Anschließend stellte

Bergmaier die Stadt bei einem Rundgang vor,

der im Sitzungssaal des Rathauses endete.

Um Textilkunst des Himalaya-Staates Buthan

ging es bei einem Besuch im Maximilianmuseum

Augsburg. Zu sehen gab es gewebte Gewänder,

Schals, Gürtel und Kopfbedeckungen, deren

Muster oft zeremonielle oder soziale Bedeutun-

gen haben. Am 13. Dezember 2008 stand ein

Besuch im Schloss Kirchheim auf dem Pro-

gramm. Das kleine Renaissance-Schloss wur-

de von 1578 bis 1583 für Hans Fugger gebaut.

Kernstück ist der 360 Quadratmeter große

Zedernsaal. Das Zedernholz für die einzigartige

Kassettendecke stammt aus dem Libanon. Es

bildet den dunklen Hintergrund zu mehr als zehn

weiteren Hölzern. Man sieht viele tausend

geschnitzte Figuren und kunstvolle Ornamente.

Bei allen Treffen sammeln die Regionalsprecher

Waltraud Lassner und René Schellbach neue

Ideen für weitere Veranstaltungen. Eingeladen

sind stets auch die aktiven Stipendiaten aus

Augsburg sowie die Ehemaligen der Hanns-

Seidel-Stiftung.

Text und Fotos: René Schellbach

REGIONALES

Foto oben: Fugger-Schloss in Kirchheim

Foto links: Wittelsbacher-Schloss in Friedberg

15

KAS Regionalgruppe Schweiz auf den

Spuren der Schweizer Geschichte

Der diesjährige Sommerausflug der KAS

Regionalgruppe Schweiz führte am 16. August

2009 nach Schwyz, in die Hauptstadt des

gleichnamigen Kantons in der Zentralschweiz.

Die Teilnehmer besuchten dort zunächst das

Bundesbriefmuseum, eine Dokumentationsstätte

zur Entstehung der Schweizerischen Eidge-

nossenschaft. Das bekannteste Exponat dieses

Museums ist der Bundesbrief der drei Grün-

derkantone Uri, Schwyz und Unterwalden von

1291, welcher als Entstehungsdokument der

Schweiz gilt.

Der zweite Programmpunkt war die Ausstellung

namens „Das Sackmesser – ein Werkzeug wird

Kult“. Das rote Taschenmesser mit Schweizer-

kreuz, weltweit bekannt als «Schweizer Messer»

oder «Swiss Army Knife», hat kulturgeschichtlich

gesehen bedeutende Vorgänger. Die Sonder-

ausstellung im „Forum der Schweizer Geschichte“

zeigte eine enorme Vielfalt an historischen

Klappmessern seit der Frühzeit. Sie griff auch

Themen wie Messer und Aberglaube auf, zeigte

Sonderbarkeiten wie Pistolenmesser oder Sensati-

onelles wie das größte und das kleinste

Taschenmesser.

Neben diesen beiden Besichtigungen standen

turnusgemäss die Wahlen der Sprecher der

Regionalgruppe auf dem Programm. Tobias

Clemens (Sprecher) und Thomas Strack (Co-

Sprecher) stellten sich beide für zwei weitere

Jahre zur Verfügung und wurden von den

Anwesenden einstimmig wiedergewählt. Tobias

Clemens kommentierte: „Wir haben in den

vergangenen zwei Jahren mit unseren

Veranstaltungen, allen voran den beiden

Regionalseminaren („Appenzeller Landsgemein-

de – Schweizer Demokratie zwischen Tradition

und Gegenwart“ und „KAS meets WEF – Feel the

spirit of Davos“) Akzente weit über unsere

Gruppe hinaus setzen können. In den nächsten

zwei Jahren wollen wir weiterhin viele hoch-

wertige Events organisieren und mit unserem

Angebot noch mehr Altstipendiaten erreichen als

bisher.“

Text und Foto: Tobias Clemens

REGIONALES

16

Erwartungen und Ziele warenhoch, als am Himmelfahrts-wochenende Altstipendiatinnenund Altstipendiaten mit Familievon überall her in den Südwestenströmten. Unter dem Motto„Maultaschen für Reigschmeck-te“ hieß das Stuttgarter Orga-nisationsteam die Gäste im HotelMaritim willkommen. Nach demSturm aufs Buffet wurden dieMuseen von Mercedes undPorsche erkundet, bevor dieGäste der Einladung vonMinisterpräsident Günther H.Oettinger zum Empfang derbaden-württembergischenLandesregierung im NeuenSchloss folgten. Eine historischeDimension verliehen dem AbendProf. Dr. Bernhard Vogel, GünterH. Oettinger und Markus Zeitzen,als sie den Startknopf für dasneue Alumni-Net „KASconnect“drückten.

Großen Zuspruch fanden diesieben Exkursionen am Freitag,die einen Bogen von Kunst und

Altstipendiaten-Jahrestagung 2009 mitRekordteilnehmerzahl

450 Teilnehmer bei „Menschen, Technik und Visionen“ in Stuttgart

VERANSTALTUNGEN

Kultur über Architektur und Infra-struktur bis zu Wissenschaft undForschung, Wirtschaft, Politikund Gesellschaft spannten.

Mit einem besonderen Highlightwartete die Exkursion „Zu Gastbeim Weltmarktführer“ auf. NachBosch-Archiv und Produktrund-gang empfingen Robert BoschGmbH und -Stiftung die Besu-cher exklusiv in der Villa desFirmengründers und im Bosch-Haus Heidehof (Sitz der Stiftung)zu Gesprächen mit Chefvolkswirtund Stiftungsvertretern.

Ein Hauch von Geschichte wehtebeim Gespräch mit dem Chefdes Staatsministeriums durch dieVilla Reitzenstein, und die Teil-nehmer besuchten die bundes-weite Modelleinrichtung „Jugend-strafvollzug in freien Formen“,das Seehaus Leonberg.

Mit festlicher Musik wurdenVeranstalter und Gäste am Endedes Tages durch das KAS-Kammerorchester belohnt.

Zahlreiche Tagungsteilnehmerfanden am Samstagmorgen inder sehr gut gefüllten Schloss-kirche zum ökumenischen Got-tesdienst wieder zusammen unddokumentierten, dass auch diechristlichen Wurzeln der Stiftunglebendig sind.

Zur prominenten Gesprächsrun-de im Forum der LandesbankBaden-Württemberg mit demanspruchsvollen Titel „Quo vadis,Mobilität? Trends und Innova-tionen“ trafen sich Bernd Bohr,Geschäftsführer und Vorsitzen-der des UnternehmensbereichsKraftfahrzeugtechnik der RobertBosch GmbH, Prof. Dr. DieterSpath, Leiter des Frauenhofer-Instituts IAO und Vizepräsidentder Deutschen Akademie fürTechnikwissenschaften, HeinrichBaumann, Geschäftsführer derFirma J. Eberspächer GmbH&Co. KG, sowie Dr. Rolf-JürgenAhlers, Chef der ASG Luftfahrt-technik und Sensorik GmbH.

Fortsetzung unten links

Fortsetzung: AS-Jahrestagung

Antworten auf Fragen wie z.B.„Warum muss ich überhaupt ineinen Stau hineinfahren?“, „Wiewird die Energie, die ich zumFahren benötige, eigentlichhergestellt?“ oder „Ist Carsharingdie Zukunft?“ fesselten dieZuhörer.

Zum klaren Highlight avancierteauch 2009 der festliche Alumni-Abend im ehrwürdigen Haus derWirtschaft. Die Zutaten: beein-druckende Empfangsräume, einprächtig hergerichteter Ballsaal,ein opulentes Buffet mit viel-fältigen Erzeugnissen nach Re-zepten aus dem „Ländle“. DieMitwirkenden: musikalische Be-gleitung am Piano zum Dinner,die fetzige „Krüger rockt“ Live-band und DJ Jahn mit breitgefächerten Chart-Hits, gewürztmit einer Showeinlage despolitisch-musikalischen KabarettsRudi+Rudi. Das Wichtigste: fast

300 froh gelaunte, festlichgekleidete Gäste.

Die meisten Gäste verabschie-deten sich im Laufe desSonntags mit dem Vorsatz, sichin Erfurt wiederzusehen. Fazit:

Die mehrtägige Jahrestagunghat sich als wichtigste Veran-staltung für die Altstipendiatenweiter etabliert.

Text: Jürgen Kellermann, UdoGlatthaar; Foto: Orga-TeamStuttgart

17

Wie aus Angie unsere Kanzlerin wurde

BUCHTIPP

Ein Betriebsunfall! – Wie konnte das bloß passieren?! – Das ist dochwohl ein Witz… Die Gesichter der versammelten Herren auf dem Coversprechen Bände. Und man darf vermuten, dass der Zeichner denGefühlen der versammelten Politiker mitunter recht nahe gekommen ist.Die erste Merkel-Biographie, die als Comic erscheint, widmet sich aufhumorvolle Weise dem Lebensweg und Aufstieg der ersten deutschenKanzlerin. Dabei liegt der Witz hier gar nicht so sehr in der karikaturisti-

schen Überzeichnung vonGeschichten oder Geheim-nissen von hinter denKulissen, die uns jetztoffenbart würden. Durchaussachlich und lehrreichzeichnet das Buch von MiriamHollstein, Politikredakteurinbei der Welt am Sonntag, undHeiko Sakurai, Karikaturist fürdie Welt am Sonntag,Financial Times, BerlinerZeitung u.a., den Werdegangvon „Angie“ nach. Der Mixaus szenisch-anekdotischerzählter Story und denwunderbar treffenden Zeich-nungen bringt die Geschichtein wenigen Bildern undWorten immer auf den Punkt.

Eingebettet ist die Lebens-geschichte in eine Rahmen-handlung, welche die beidenprominentesten „Opfer“ dieservermeintlich Männer morden-den, machtversessenen

Fortsetzung unten links

Fortsetzung von „Wie aus Angie unsere Kanzlerin wurde“

„Ost-Tusse“ – Gerhard Schröder und Edmund Stoiber – amWahlabend des 27. September 2009 beim gemeinsamenweinseligen Wundenlecken zeigt. Aber auch Friedrich Merz,Guido Westerwelle und vor allem Roland Koch bekommen indem Comic ihr Fett weg.

Die Idee zu „Miss Tschörmänie“ holte sich Autorin MiriamHollstein von einem Sarkozy-Comic. In Frankreich oder in denUSA haben die Politcomics Tradition. Über Barack Obama undJohn McCain sind schon im Wahlkampf Comics erschienen.Hoffen wir, dass der Erfolg des Kanzlerin-Comics weiterenebenso unterhaltsamen Publikationen auch bei uns den Wegebnet.

Heike van Hoorn

5 Exemplare von „Miss Tschörmänie“ zugewinnen!Wir verlosen fünf Exemplare des ersten Comics über die erstedeutsche Kanzlerin für unsere KASsiber-Leserinnen und -Leser.Voraussetzung für den Gewinn ist die richtige Antwort auffolgende Frage:

Wer ist der Ansprechpartner/Administrator der Gruppe„Altstipendiaten“ im neuen KASconnect?

Bitte sendet die Antwort per Email an Jochen Blind:[email protected]

Es gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!

Also, viel Glück!