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Ausgewählte Methoden des Unterrichts an beruflichen SchulenReferat zum Thema:
Methoden zum Unterrichtseinstieg
(Motivation, Hinführung zum Thema)
- von Dennis Heuser -
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Gliederung
Aufgaben des Unterrichtseinstiegs
Umfrage
Didaktische Kriterien für einen erfolgreichen Unterrichtseinstieg
Beispiele für verschiedene Arten des Einstiegs
Literaturhinweise
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Aufgaben des Unterrichtseinstiegs
Der Unterrichtseinstieg soll – mit unmittelbarer oder mittelbarer Hilfe des Lehrers – die Schüler für das Thema und das Thema für die Schüler erschließen.
(Meyer, Hilbert)
Zwei Arten des Unterrichtseinstiegs:
• der alltägliche Stundeneinstieg
• Einstieg in einen neuen Themenkomplex
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Für beide Arten des Einstiegs gelten die gleichen Ziele:
„Tor“ in eine neue Lern-Landschaft Vernetzung von Ergebnissicherung und Neuanfang Thema erschließen Schüler neugierig machen
„Doppelseitige Annäherung“
über das neue Thema informieren
Schüler motivieren !
...
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Definition der Motivation
Unter Motivation versteht man die Bereitschaft, in einer konkreten Situation eine bestimmte Handlung mit einer bestimmten Intensität bzw. Dauerhaftigkeit auszuführen (z.B. konzentrierte Auseinandersetzung mit den Inhalten eines Lehrbuches).
http://viror.psi.uni-heidelberg.de/beratung/provider/motivation/motivation.html
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zwei Formen von Motivation:
intrinsische MotivationAusführung der Handlung ist aus sich heraus Belohnung genug (z.B. Neugier, Spaß, Interesse)
extrinsische Motivation An die Ausführung der Handlung sind äußerliche Belohnungen geknüpft (z.B. Lob, gute Note, Schein)
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Motivation
Fünf Leitprinzipien:
zeigen, dass sich die Mühe lohnt
Hoffnung auf Erfolge wecken
Autorität respektieren
Vertrauen und Akzeptanz aufbauen
Begeisterung zeigen und wecken
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Ein Lehrer, der mit Freude unterrichtet, der es versteht, sein Fach spannend zu verkaufen, der stets auf dem Laufenden ist und die neuesten Errungenschaften seines Sachgebiets kennt, wird es auch schaffen, seine Schüler mitzureißen.
(Mendler, Allen N.)
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Gibt es „den“ richtigen Einstieg?
Jeder Lehrer hat seine eigene Art des Einstiegs:
motivierend nüchtern mittels Exkursen in entspannter Atmosphäre deduktiv (abstrakte Vorklärungen) induktiv (Beispiele, Experimente o.ä.) gelenktes Gespräch disziplinierend ...
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keine starren Methoden des Einstieges, sondern individuelle Stile
Einstieg nicht zwingend themenbezogen geistige Umorientierung auf das neue Fach
(Kopfrechnen, Vokabeln abfragen,... am Anfang der Stunde)
Gefühle der Schüler ansprechen (z.B. zu Beginn einer Sportstunde: Befreiung vom Frontalunterricht und vom Sitzzwang,...)
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Unterrichtseinstiege dienen der Formierung der Sinne und der Stilllegung der Schüler-Körper. Sie haben sowohl eine Erschließungs- als auch eine Disziplinierungsfunktion.
(Meyer, Hilbert)
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Umfrage
Folgende fünf Aspekte sind für einen erfolgreichen Unterrichtseinstieg von besonderer Bedeutung:
1. ________________________________________
2. ________________________________________
3. ________________________________________
4. ________________________________________
5. ________________________________________
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Ergebnis der Umfrage
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didaktische Kriterien für guten Unterrichtseinstieg
1. Orientierungsrahmen vermitteln
2. Zentrale Aspekte des neuen Themas einführen (zum Kern der Sache kommen)
3. am Vorverständnis der Schüler anknüpfen
4. Schüler disziplinieren
5. Handelnder Umgang der Schüler mit dem neuen Thema
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1. Orientierungsrahmen schaffen
Schüler über Art und Umfang des neuen Themas informieren Schüler mit der Zielsetzung vertraut machen am Anfang jeder Stunde auf das gewünschte Ziel aufmerksam
machen Möglichst Arbeitsblatt oder Tafelanschrift mit dem neuen Stoff
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Vorteile: bessere Orientierung der Schüler Schüler können besser folgen und planen evtl. Änderungsvorschläge der Schüler
Gefahr: Ablehnung statt Motivation (z.B. beim Ausblick auf Algebra) lernschwache Schüler können nicht folgen
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Durch die Orientierung der Schüler über den geplanten Unterrichtsverlauf wir die Verbindlichkeit der Arbeit gesichert.
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2. Zum Kern der Sache kommen
Einstieg sollte Schritt für Schritt ins Zentrum des Themas führen
Nicht bei interessanten Details hängen bleiben, wenn sie eigentlich unwichtig sind
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3. Vorverständnis der Schüler beachten
Schüler dort abholen, wo sie stehen Vorkenntnisse Haltungen Interessen Handeln Fühlen ....
gutes Unterrichtsklima schaffen, so dass die Schüler motiviert sind, ihre Vorkenntnisse mitzuteilen
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4. Disziplinierte Arbeitshaltung schaffen
Schüler verhalten sich häufig nur deshalb diszipliniert, weil sie vom Lehrer dazu gezwungen werden.
Ziel: Umwandlung von Fremddisziplin in Selbstdisziplin(bei lehrerzentrierten Unterrichtseinstieg nur schwer erreichbar)
Folge:
Neugierige Haltung gegenüber neuem Thema (Sich-Öffnen) Sachbezogene Arbeitshaltung mehr Selbstständigkeit mehr Ehrgeiz ...
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»Disziplin« ist nicht eine Frage der »Disziplinierung« (des »Durchgreifens«), sondern des pädagogischen »Geschicks« : des didaktisch-methodischen ebenso wie des kommunikativen (verbal und nonverbal).
(Nolting, Hans-Peter)
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5. Handelnder Umgang mit neuem Thema
Schülern die neuen Themen und Umgangsformen praktisch nahe bringen vorsingen vormachen experimentieren Modelle, Collagen Experten befragen Verfremden ...
Kreativität und Phantasie fördern
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„Alle methodische Kunst liegt darin beschlossen, tote Sachverhalte in lebendige Handlungen zurückzuverwandeln, aus denen sie entsprungen sind[...].“
(Roth, Heinrich)
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Beispiele für Unterrichtseinstiege
Man unterscheidet vier Kategorien von Beispielen:
1. konventionelle Beispiele (stark lehrerzentriert)
2. sinnlich-anschauliche Beispiele (vorrangig kognitiv)
3. Schüler werden miteingebunden (erfahren an sich selbst, worum es geht, werden aber noch immer vom Lehrer gelenkt)
4. schüleraktive Beispiele (Lenkung durch Lehrer tritt in Hintergrund, lebendig und perspektivenreich)
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1. Konventionelle Beispiele
Übende Wiederholung mündliche Wiederholung der letzten Stunde quantitativ am häufigsten verwendet ähnlich einem „Fortsetzungsroman“
Hausaufgabenkontrolle besonders sinnvoll, wenn Hausaufgaben auf
das neue Thema hinführen informierender Unterrichtseinstieg
kurze und knappe Mitteilung, was Inhalt, Ziel und Zweck der Stunde ist
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2. Sinnlich-anschauliche Beispiele
Interview Befragung von Experten in der Stunde
(Eltern, Fachleute, Politiker,...)
Reportage Lehrer und einige Schüler stellen den
übrigen Schülern das neue Thema in Form einer Reportage vor
Lehrfilm viele gute Lehrfilme (dennoch nie
vollkommen auf den Stoff zugeschnitten)
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Thematische Landkarte Informativer Überblick über die Thematik
(ähnlich einer Speisekarte) Witzige, interessante Karten (evtl. an Wand
heften) Leistungsstand kann ständig an der Karte
überprüft werden Comics, Cartoons, Karikaturen
bringen Problem komprimiert, provokativ und witzig-ironisch
auf den Punkt
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3. Schüler werden miteingebunden
Widerspruch konstruieren Schüler auf die Lösung des Problems neugierig
machen
Verrätseln Kreuzworträtsel, Märchen, Mythen, Symbole Spaß, Erlernen von abstraktem Denken,...
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Verfremden Setzt voraus, dass der Stoff den Schülern alt
bekannt ist Mittel gegen Langeweile
Rollentausch Jungen / Mädchen Rollentausch Schüler / Lehrer Verfremdung der Kommunikationsregeln
(bestimmte Kanäle ausblenden)
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4. Schüleraktive Beispiele
Vorkenntnisse abfragen Langweiligste Form eines solchen Einstiegs Stichworte an der Tafel festhalten Egalisierungseffekt
(Schüler anderer Meinung trauen sich nicht, sich zu melden)
Brainstorming Mind-Mapping
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Brainstorming: Feld der Lösungsansätze wird abgesteckt Quantität vor Qualität Jeder Beitrag, sei er noch so spekulativ oder
ungewöhnlich, ist willkommen Ideen anderer Teilnehmer können und sollen
aufgegriffen, variiert und weiterentwickelt werden
der Ideenfluss darf nicht durch kritische Diskussionen unterbrochen werden
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......
Rechtliche Grundlagen
des Wirtschaftens
Rechtliche Grundlagen
des Wirtschaftens
Sach- mangelSach- mangel
Kauf- vertragKauf-
vertrag
GmbHGmbH
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Mind-Mapping
ähnlich wie Brainstorming detaillierter und strukturiert/zielorientiert nur „richtige“ Beiträge werden festgehalten gewisses Maß an Vorkenntnissen der Schüler
notwendig (müssen Wichtiges von Unwichtigem trennen können)
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Karteikarten-Spiel
Lehrer verteilt Karten, Schüler halten Meinung schriftlich fest
Egalisierungseffekt wird umgangen
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Themenzentrierte Selbstdarstellung differenzierte Einstellung jedes Schülers
abfragen (mündlich, schriftlich, spielerisch, bildnerisch)
gutes Klassenklima wichtig alle Meinungen ernst nehmen
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Vorwegnahme Knapper, informierender Überblick Lehrer bringt Informationsunterlagen mit
Themenbörse verschiedene Themen sollen an kleine Gruppen
verteilt werden Karteikarten, jede Gruppe kann sich Thema
aussuchen
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„Man nennt es Klassenunterricht,wenn alles schläft und einer spricht.Wenn einer schläft und alles spricht,
dann ist es Gruppenunterricht.“
(Orthey, Astrid)
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Schnupperstunde möglich, wenn Lehrer Spielraum bei den
Themen hat Schüler verschiedene Themen „schnuppern“
lassen Schüler Themen auswählen lassen
Programmvorschau Andeutungen auf zukünftige Themen Schüler können sich frühzeitig in Medien
informieren
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Sortieren - Auswählen - Entscheiden
ähnlich wie Karteikarten-Spiel Ordnung in eine vom Lehrer produzierte
Unordnung von Karteikarten bringen (Prioritätensetzung)
Vergleich mit dem Ergebnis anderer Schüler und des Lehrers
intensive Auswertungsdiskussion
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Völliger Verzicht auf Unterrichtseinstieg
sinnvoll, wenn Schüler bereits von Thema begeistert
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Literatur
• Greving, J. (1996). Unterrichts-Einstiege. Berlin: Cornelsen.
• Mendler, A. N. (2003). Uninteressierte Schüler motivieren. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.
• Meyer, H. (2003). Unterrichtsmethoden (Bd.2, Praxisband). Berlin: Cornelsen.
• Thömmes, A. (2005). Produktive Unterrichtseinstiege. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.
46
Ende der Präsentation
- Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! -