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1/14 Welche Änderungen das Kapital- anlage gesetzbuch mit sich bringt NEUE ENERGIEPROJEKTE Schulbau setzt auf viel Licht und wenig Energieverbrauch AUSGEZEICHNET Was sich Kommunen von einer Netzübernahme erwarten REKOMMUNALISIERUNG Solarbundesliga: Die Herbstmeister stehen fest - Ligatabelle Der Infodienst für die lokale Energiewende Energie kommune www.energiekommune.info Foto: Heinz Wraneschitz

AUSGEZEICHNET REKOMMUNALISIERUNG · Mieten“ Vermieter im sozialen Wohnungsbau mit einem ma - ximalen einmaligen Zuschuss von 47 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bedingung ist,

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Welche Änderungen das Kapital- anlage gesetzbuch mit sich bringt

NEUE ENERGIEPROJEKTE

Schulbau setzt auf viel Licht und wenig Energieverbrauch

AUSGEZEICHNETWas sich Kommunen von einerNetzübernahme erwarten

REKOMMUNALISIERUNG

Solarbundesliga: Die Herbstmeister stehen fest - Ligatabelle

Der Infodienst für d ie lokale EnergiewendeEnergiekommune

www.energiekommune.info

Foto: Heinz Wraneschitz

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E D I T O R I A L

einen langen Atem bewiesen die Stadtwerke Wolfhagen,die nach einer Planungszeit von 5 Jahren nun 4 Windrä-der auf dem Rödeser Berg errichten dürfen. (Seite 14)Geschäftsführer Martin Rühl darf sich glücklich schät-zen, den Windpark nicht in Bayern geplant zu haben:Dort hat die Regierung die Genehmigungsbehörden ge-setzeswidrig dazu aufgefordert, vorerst keine Genehmi-gungen mehr zu erteilen. Woran sich bis auf wenigeAusnahmen die meisten Ämter halten. (Seite 4) Auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD steheneinige Punkte, die in der Lage sind, die lokale Energie-wende auszubremsen. Aber, wer findig ist, wird immerWege finden, vor Ort günstige Bedingungen für mehrerneuerbare Energien zu schaffen. (Seite 3) Und dafür,dass nicht unnötig viel Energie verbraucht wird. So wiedie Schule im Norden Berlins, die ab nächstem Jahr so-gar mehr Energie erzeugen soll, als sie verbraucht. Wiesie das macht? Lesen Sie es nach (Seite 10). Wie bei allenBeispielen in diesem Heft gilt auch hier: Nachmachenist ausdrücklich erwünscht!

Alles Gute für das Neue Jahr wünscht Ihnen

Barbara Frey

Liebe Leser in , l ieber Leser,

ENERGIEEFFIZIENTES MODERNISIEREN,SANIEREN UND BAUEN

11.–13.4.2014MESSE FREIBURGÖKOLOGISCHE BAUKOMPONENTENHEIZUNGS- UND ANLAGENTECHNIKREGENERATIVE ENERGIENENERGIEDIENSTLEISTUNGEN

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Sonderschauen auf derGebäude.Energie.Technik 2014

„Elektromobilität und Speichertechnologien“ Neue Mobilitätskonzepte und die gesamte Bandbreiteelektrisch betriebener Fahrzeuge

„Barrierefrei leben, wohnen & arbeiten“Generationenfreundlich, komfortabel, ökologisch, sozial gerecht und nachhaltig

VERANSTALTER MITVERANSTALTER

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UNTERSTÜTZT VON

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2 1/ 2014Energiekommune

Verlag:Guido Bröer & Andreas Witt GbRBültestraße 70 b 32584 LöhneTel. (05731) 83460 Fax (05731) 83469 [email protected]: Barbara Frey (CvD)Andreas Witt (verantw.)Guido Bröer Lektorat:Kai-Uwe Dosch

Druckerei:Kurt Eilbracht GmbH & Co. KGGohfelder Straße 4532584 LöhneLayout:Michael HelmerAnzeigen und Beilagen:Arndt Klöckner, Berlin Tel. (0170) 4944794Energiekommune-Abo:59,- Euro pro Jahr für zwölfAusgaben.

ISSN: 2195 - 8742

I M P R E S S U M

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N E W S

31/ 2014Energiekommune

Verpflichtung zur Solarwärme

Die Stadt Freiburg hat ein neues Wohn ge biet konzipiert,in dem jedes Haus verpflichtend mit Solarkollektoren undWärme speicher ausgestattet wird.

Weil die Baugrundstücke im Quartier Gutleutmatten imStadtteil Haslach der Stadt gehören, kann diese den Anschluss-zwang privatrechtlich per Kaufvertrag durchsetzen. Auf den500 Neubauwohnungen mit insgesamt 40000 QuadratmeternWohnfläche sollen rund 2000 Quadratmeter Kollektoren unter-gebracht werden, was immerhin 10 Prozent aller heute in ganzFreiburg installierten Anlagen entspricht. Allerdings wird aufmanchen Dächern dann kein Platz mehr für Photovoltaik-Anla-gen sein.

Ungewöhnlich ist, dass die Solarwärmeanlagen nicht denHauseigentümern gehören werden, sondern der Firma Wärme-plus, einer Tochter des regionalen Energieversorgers badenova.Diese wird rund 3,5 Millionen Euro in die Solartechnik, in dieWärmespeicher und in das Wärmenetz investieren und die Son-nenwärme anschließend an die Bewohner verkaufen. Als vomBundesumweltministerium mit 1,7 Millionen gefördertes For-schungsprojekt – das Fraunhofer ISE ist auch einbezogen –konnte die Stadt dieses Wärmecontracting ohne Ausschreibungvergeben.

Wenn die Energie der Sonne nicht ausreicht, kommt Wärmeaus einem Heizkraftwerk ins Haus, wobei der Wärmepreis immerder gleiche ist. Die Heizkosten haben einen recht hohen Fixkos-tenanteil von durchschnittlich 56 Prozent, was das Energiespa-ren in den KfW-55-Häusern nicht unbedingt attraktiv macht.Die Kunden bezahlen zudem einen einmaliger Anschlusspreis,der bei einem Haus mit 800 Quadratmetern Wohnfläche beirund 18500 Euro liegen soll.

Als einen großen Vorteil des solarunterstützten Wärmenet-zes hebt Wärmeplus die reduzierten Netzverluste hervor: Weilim Sommer die Belieferung des Gebiets mit Fernwärme für dreiMonate abgestellt werden kann, rechnet das Unternehmendamit, die jährlichen Netzverluste von 400 auf 300 Megawatt-stunden senken zu können. Bernward Janzingbadenova, WÄRMEPLUS GmbH & Co. KG, Tullastraße 61,79108 Freiburg, Tel. 0761 279 7777, Fax 0761 2797778,[email protected], www.badenova.de

Blauer Engel für Mobilitätsangebote

Die Jury Umweltzeichen möchte zukünftig Angebote aus-zeichnen, die nachhaltige Mobilität ohne eigenes Fahr-zeug ermöglichen.

Rund 20 Prozent der CO2-Emissionen verursacht der Ver-kehr in Deutschland, 2011 waren das 156 Millionen Tonnen.Auch der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub gehört wieLärm, Platzbedarf und Ressourcenverbrauch zu den negativenBegleiterscheinungen des motorisierten Verkehrs.

Angebote, die den Besitz und Gebrauch eines eigenen Autosüberflüssig machen, sind folglich aus den verschiedenstenGründen erstrebenswert. Werden Verkehrsdienstleistungensinnvoll verknüpft, stellt das besonders in Ballungsräumeneine Alternative zum eigenen Auto dar. Bausteine dieser mög-lichst lückenlosen Mobilitätsangebote können neben dem öf-fentlichen Personennahverkehr Fahrradvermietsysteme, Car-sharing und vergünstigte Tarife für Bahn und Taxi sein.

Verkehrsdienstleister, die den blauen Engel für ihr Angeboterhalten wollen, müssen ihre Neukunden jährlich zum priva-ten Pkw-Besitz befragen. Daraus soll hervorgehen, ob sich die-ser tatsächlich verringert. Barbara FreyDie neuen Vergabegrundlagen sollen in Kürze auf der Internet -seite www.blauer-engel.de zur Verfügung stehen.

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Neuer Studiengang Am 1. März 2014 endet der Bewerbungszeitraum für das neueingerichtete dreisemestrige Masterstudium „Energetisch-ökologischer Stadtumbau“ an der Fachhochschule Nordhau-sen. Es setzt ein berufsqualifizierendes Studium voraus undbeginnt zum Sommersemester 2014. bafwww.fh-nordhausen.de

Fünfzigste Kommune ausgezeichnetDer Landkreis Sigmaringen ist die fünfzigste Kommune inBaden-Württemberg, die mit dem European Energy Awardausgezeichnet wurde. Das Qualitätsmanagementsystemhilft, Aktivitäten im Klimaschutz besser zu strukturieren. bafwww.european-energy-award.de, www.kea-bw.de/eea

Hannover fördert energetische Sanierung Haushalte mit niedrigem Einkommen sollen in der nieder-sächsischen Landeshauptstadt in den Genuss energetischsanierter Wohnungen kommen, ohne gleich eine drastischeMieterhöhung befürchten zu müssen. Daher bezuschusstdie Stadt im Förderprogramm „Energieeffizienz mit stabilenMieten“ Vermieter im sozialen Wohnungsbau mit einem ma-ximalen einmaligen Zuschuss von 47 Euro pro QuadratmeterWohnfläche. Bedingung ist, dass die Miete für die der Sanie-rung folgenden drei Jahre stabil und die Nettokaltmiete unter5,40 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche bleibt. Für das kürz-lich vom Rat der Stadt beschlossene Programm stehen jähr-lich 500000 Euro bereit. bafwww.klimaallianz-hannover.de

N O T I Z E N

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N E W S

1/ 2014Energiekommune

Wer wird Energiesparmeister? Das Bundesumweltministerium sucht im Rahmen desWettbewerbs „Klima sucht Schutz“ die besten Klima -schutzprojekte an deutschen Schulen .

Schüler und Lehrer aller Schultypen und Altersgruppen kön-nen sich vom 7. Januar bis Mitte März 2014 einzeln oder imTeam bewerben. Eine Expertenjury wählt zunächst das besteEnergiesparmeister-Projekt in jedem Bundesland aus. Welche der16 Siegerschulen Bundessieger wird, entscheiden die Internet-nutzer in einer Online-Abstimmung. Insgesamt winken Geld-und Sachpreise in Höhe von über 50000 Euro.

2013 gewann das Gymnasium am Römerkastell Alzey inRheinland-Pfalz. Hier gelang es, auch die Elternhäuser der Schü-ler zum Energiesparen zu animieren. 100 Familien sparten je-weils bis zu 650 kWh im Jahr ein.

Die Grundschüler im thüringischen Kühndorf punktetenhingegen mit ihrem Mobilitäts-Projekt „Wir wollen zu Fuß zurSchule gehen, das Auto bleibt zu Hause stehen!“ Durch die Or-ganisation sogenannter „Laufbusse“ konnten zahlreiche „El-terntaxifahrten“ vermieden werden. bafwww.energiesparmeister.de

Streit um Windkraft in Bayern

Das Landratsamt Neumarkt/Oberpfalz hat für einige Wind-krafträder grünes Licht gegeben, obwohl Bayerns Hei-matminister Markus Söder erklärt hat, in Bayern würdenderzeit keine neuen Windkraftanlagen genehmigt.

Bayerns Regierung will die Genehmigung von Windkraftan-lagen aussetzen, bis die im Koalitionsvertrag geplante Länder-öffnungsklausel für Abstandsregelungen umgesetzt ist. DerBayerische Landtag bestätigte den Windkraft-Stopp mit einerknappen 82:76-Mehrheit, wobei drei CSU-Abgeordnete den Söder-Vorschlag ablehnten. „Schlichten Rechtsbruch“ wirft der aner-kannte Energierechtler Prof. Martin Maslaton aus Leipzig Södervor. Maslaton: „Derzeit gilt für Windkraft das Bundesimmissi-onsschutzgesetz und das aktuelle Baugesetzbuch. Sonstnichts!“ Auf die Behörden, die sich nach Söders Vorgabe rich-ten, kommen laut dem Planungsrechtler „sicher Schadenser-satzforderungen zu“. Grund genug für das Landratsamt Neu-markt/Oberpfalz, um dieser Tage grünes Licht für mehrere Wind-räder zu geben. Zumal im Landkreis Fürth bereits Klagen gegendie Genehmigungsbehörde vorbereitet werden. Heinz Wraneschitz

Bundesrechnungshof rügt ZertifikateIn seinem gerade vorgelegten Jahresbericht kritisiert derBundesrechnungshof den Kauf von Ökostrom-Zertifika-ten. Er hält sie für Verschwendung, weil damit wederetwas für den Klimaschutz erreicht noch der Anteil er-neuerbarer Energien in Deutschland erhöht werde.

Die Kritik des Rechnungshofes wendet sich nicht gegenden bewussten Einkauf von Strom aus erneuerbaren Energie-quellen. Er hält aber den von der eigentlichen Stromlieferungabgetrennten Kauf von Ökostromzertifikaten für falsch. Richtigsei es, sich an dazu vorliegende Empfehlungen des Bundes-umweltministeriums und des Umweltbundesamtes zu halten.

Im konkreten Fall moniert der Bundesrechnungshof denErwerb von Ökostrom-Zertifikaten durch die Bundeswehr. DieBundeswehr hatte in verschiedenen Dienststellen von 2010 bis2012 für 3,5 Millionen Euro Ökostrom-Zertifikate beschafft. EineDienststelle sei so rechnerisch sogar auf einen Ökostromanteilvon 130 Prozent gekommen. AWiwww.umweltbundesamt.de: Beschaffung von Ökostrom

BGH-Entscheidungen zum NetzkaufDer Bundesgerichtshof (BGH) hat am 17. Dezember inzwei Verfahren gegen Kommunen entschieden, die dasStromnetz rekommunalisieren wollten.

Der BGH betont in seiner Entscheidung die Bedeutung vontransparenten und nicht diskriminierenden Auswahlverfahrenvon Kommunen für die Übertragung des Stromnetzes. Dabeikomme es auf die Ziele von § 1 des Energiewirtschaftsgesetzesan: d.h. Effizienz, Verbraucherfreundlichkeit, preisgünstige undsichere Versorgung, Umweltverträglichkeit. Die Kommunalisie-rung von Stromnetzen ist demnach kein Selbstzweck. AWiwww.bundesgerichtshof.de: Urteile KZR 65/12 und KZR 66/12

Online-Rechner erleichtert Planung Ein online- Rechner soll die erste Dimensionierung sowie Er-trags- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen solarer Wärme-netze ermöglichen. Entwickelt hat ihn das Stuttgarter For-schungsinstitut Solites in Zusammenarbeit mit dem Fernwärme-verband AGFW. Sie wollen damit die in Deutschland noch weniggenutzte Option, Solarwärme in Fernwärmenetze einzuspeisen,bekannter machen. Der online-Rechner berücksichtigt wahl-weise die dezentrale Einspeisung in ein Wärmenetz oder diezentrale Einspeisung in eine Energiezentrale mit einem Wärme-speicher. Dass das Interesse von Städten und Gemeinden andem Thema groß ist, zeigte kürzlich eine Tagung der DeutschenUmwelthilfe im baden-württembergischen Büsingen: Etwa 50Teilnehmer informierten sich dort über „Solare Fernwärme undBioenergiedörfer.“ gb/bafwww.sdh-online.solites.de

L I N K S / I N T E R N E T

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N E T Z W E R K energiekommune

1/ 2014Energiekommune

Kommunen im Alpenraum passensich an den Klimawandel an

Im EU-Projekt SEAP_Alps wurde einwichtiger Meilenstein erreicht: Städteund Gemeinden verfügen nun über eineMethode, die Anpassung an den Kli-

mawandel in Energieaktionspläne (SEAPs) zu integrieren. Zudembeschreibt ein „Action Tool“ Maßnahmen aus dem Klimaschutz-und Anpassungsbereich. Schließlich wurde ein innovativer öffent-lich-privater Finanzplan entworfen, der in mehreren Pilotkommu-nen umgesetzt werden soll. Im Rahmen von SEAP_Alps verfolgtdas Klima-Bündnis gemeinsam mit zehn Partnern aus dem Al-penraum das Ziel, Städte und Gemeinden bei der Erstellung undUmsetzung von Aktionsplänen für nachhaltige Energie zu unter-stützen und das Thema Anpassung an den Klimawandel stärkerzu verankern.www.seap-alps.eu

Go-100-%-Kampagne auf dem UN-KlimagipfelDie globale 100-%-Erneuerbare-Energien-Initiative forderte aufdem UN-Klimagipfel nationale Regierungen dazu auf, sich zu100-%-Erneuerbare-Energie-Zielen und -Strategien zu beken-nen. Die Initiative betonte, dass der wesentliche Schlüssel für die

Beendigung des Stillstands in den internationalen Klimaver-handlungen das Kommunizieren und Betonen der Dringlichkeitund Machbarkeit von 100 % erneuerbaren Energien ist. Die welt-weit wachsende Bewegung zeigt, dass die Umsetzung des Kon-zepts in erster Linie eine politische – nicht eine technische – He-rausforderung darstellt. www.go100re.net/our-activities.

Solare Wärmenetze voranbringenMit dem neuen Vorhaben Solnet.BWfördert das UmweltministeriumBaden-Württemberg die Marktbe-

reitung für solare Wärmenetze im Land. Die beteiligten Insti-tute und Verbände sollen einen Aktionsplan zur Verbesserung derrechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erarbei-ten und umsetzen. Ziel ist eine stärkere Verbreitung solarer Wär-menetze in Baden-Württemberg. Dabei werde zwischen typi-schen Anwendungsfällen unterschieden, so ProjektkoordinatorThomas Pauschinger vom Steinbeis Forschungsinstitut Solites.In ländlichen Energiedörfern wie Büsingen gebe es andere Be-dürfnisse als in städtischen Fernwärmeverbünden.T. Pauschinger, Tel. 0711 6732000-40, [email protected] Infos in Kürze auf der Seite www.solare-fernwaerme.de

Gemeinsam Wind erntenWie Energiegenossenschaften undihre Projekt entwickler professionellund erfolgreich Windprojekte entwi-ckeln und betreiben, ist Inhalt desAufbauseminars Windenergie vom 5.

bis 7. März 2014 in Essen. Die Teilnehmer erhalten in Vorträgen,Workshops und Best-Practice-Beispielen einen fundierten Über-blick über genossenschaftliche Geschäftsmodelle im BereichWind. Veranstalter sind das Netzwerk Energiewende jetzt unddie innova eG.Anmeldung: BEW Bildungszentrum für die Entsorgungs- undWasserwirtschaft GmbH, Tel. 0201 8406-803, [email protected]: www.energiegenossenschaften-gruenden.de

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13. bis 15. Januar in Loccum: Energiewende:Erfolg auf halber Linie? www.loccum.de

16. Januar in Frankfurt: Energie management füröffentliche Einrichtungen www.den-akademie.de

20. Januar in Hannover: Energiegenossenschaf -ten www.klimapaket2020.de

22. Januar in Flintbek: Klimaschutzkonzepte er -folgreich beantragen www.bnur.schleswig-holstein.de

29. und 30. Januar in Berlin: Zukünftige Strom netze für Erneuerbare Energien www.otti.de

20. bis 21. März in Essen: Innovationen inNeubau und Sanierung www.enob.info

27. bis 28. März in Berlin: Zu Fuß mobil im Quar -tier – Neue Ansätze für den Straßenraum www.difu.de

11. bis 13. April in Freiburg: Gebäude.Energie. Tech nik 2014 www.getec-freiburg.de

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R E K O M M U N A L I S I E R U N G

In den Dörfern Badenheim,Sprendlingen und St. Johann gehö-ren die Leitungen schon den Bür-

gern. Im nächsten Jahr soll es auchin Aspisheim, Zotzenheim und fünfweiteren Orten soweit sein. Dannwird die von der Kommune und ei-ner Bürgergenossenschaft ins Lebengerufene Rheinhessen EnergieGmbH alle Stromnetze der Ver-bandsgemeinde Sprendlingen-Gen-singen mit 14500 Einwohnern er-obert haben. Die Idee zur Netzüber-nahme entstand nach und nach ausdem Klimaschutzkonzept der Ver-bandsgemeinde. „Wir wollten ein Ge-samtpaket, zu dem Stromerzeugung,Vertrieb und eben auch die Netze ge-hören“, erklärt Armin Brendel, Orts-bürgermeister von Gensingen.

Als fachliche Unterstützung ha-ben sich die Rheinhessen die Stadt-werke Mainz und die Elektrizitäts-werke Schönau ins Boot geholt, diemit jeweils 12,55 % an der kommuna-len Energiegesellschaft beteiligt sind. Das Wuppertal Institut schätzt, dass

kommunale Unternehmen in denletzten Jahren etwa 190 Verteilnetzeübernommen haben. Angesichts vonmehr als 14000 Konzessionen inDeutschland ist das zwar kein Mas-senphänomen, aber durchaus eineBewegung. Schließlich gelingt längstnicht jeder Übernahmeversuch. DieAltkonzessionäre, oft große Energie-konzerne, trennen sich ungern vonihren Netzen. Das Stromnetz istnoch immer ein solides Geschäft.Fünf bis sechs Prozent Rendite aufs Ei-genkapital gelten heute als recht guteVerzinsung.

Ausschreibung ist geregelt

Eine Kommune kann eine abgelaufe-ne Stromnetzkonzession nicht ein-fach übernehmen. Ein von Bundes-netzagentur und Kartellbehörde er-stellter Leitfaden schreibt seit 2010eine diskriminierungsfreie Aus-schreibung vor, bei der ausschließ-lich netzbezogene Kriterien über dieAuswahl entscheiden dürfen. Dass

die Altkonzessionäre sich auf Diskri-minierung berufen, wenn sie eineKonzession nicht erhalten und dieÜbernahme ins Stocken gerät, kanndie Kommune fest einplanen. DieVerbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen ließ ihr Vergabeverfahrendaher direkt von der Kartellbehördeprüfen – die hatte nichts zu bean-standen. Bei welchem Kriterium dieRheinhessen Energie gegenüberdem Altkonzessionär EWR AGpunktete, ist allerdings vertraulich.

Rückhalt der Kommune wichtig

„Ohne den vollen Rückhalt der Kom-mune ist eine Netzübernahme nichtzu stemmen“, sagt der GensingerBürgermeister Armin Brendel.

Die Frage für die Kommune ist:Was bringt der Aufwand? Zuerst ein-mal kostet die Übernahme Geld.Steht eine Netzübernahme zur De-batte, kursieren schnell hohe Kauf-preise in den lokalen Medien, dieKommunen, Bürger und Industrie-verbände abschrecken. In Hamburgist von mehr als 550 Millionen Euro fürdas Stromnetz die Rede, hochgerech-net aus dem Preis für die 25,1%-Be-teiligung der Stadt. Oft legen die Be-sitzer auch den Sachzeitwert der Net-

Der Betrieb eines Stromnetzes bringt verlässliche Ein -nahmen. Für viele Kommunen ein Grund, sich auf denKampf um die Konzession einzulassen. Auch die Energie -wende vor Ort soll so beschleunigt werden.

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6 1/ 2014Energiekommune

DER TRAUM VOM EIGENEN NETZ

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ze zugrunde. „Nach einem Urteil desBundesgerichtshofs aus dem Jahr1999 ist allerdings der Ertragswertdas Maß für den Kaufpreis derStromnetze“, erklärt Kurt Berlo, Pro-jektleiter am Wuppertal Institut. DerErtragswert ist in der Regel geringer alsder Sachzeitwert – mal um wenigeProzent, mal um die Hälfte, wie Ber-lo beobachtet hat. Da die Bundesnetz-agentur die Erlösobergrenze vorgibt,ist er gut zu kalkulieren. Das mache dieKaufpreisverhandlungen etwas einfa-cher als früher, erklärt Michael Sla-dek von den ElektrizitätswerkenSchönau.

Auch das Herauslösen des Netz-betriebs aus der Betreibergesellschaftist Teil des Preispokers. In Ludwigs-burg schätzt der AltkonzessionärEnBW die Kosten für die Entflech-tung auf 2 bis 3 Millionen Euro. DieStadtwerke, die die Konzession zumJahresanfang 2013 übernommen ha-ben, gehen von 100000 bis 200000Euro aus.

Kaufpreis unter Vorbehalt

Was ein Netz wirklich wert ist, sieht derKäufer oft erst nach der Übernahme.Theoretisch muss der Konzessions-inhaber rechtzeitig technische undwirtschaftliche Daten zur Verfügungstellen. In der Praxis erweist sich dasoft als zäh. Die frisch gegründetenGemeindewerke St. Michel-EnergieGmbH aus Sankt Michaelisdonnzum Beispiel waren im Herbst 2010noch entschlossen, ihre Netze zuübernehmen. 2011 zogen sie sich ausdem Konzessionsverfahren zurück,mit der Begründung, dass zu wenigewirtschaftliche Daten über das Netzzur Verfügung stünden.

„Üblich ist es mittlerweile, einenüberhöht scheinenden Kaufpreis nurunter Vorbehalt zu zahlen“, sagt Ber-lo. Die endgültige Entscheidung trifftdann ein Gericht, oft erst lange Zeitnach der Übernahme. Michael Sla-dek rät, den Rechtsstreit zu meiden, solange sich die Mehrkosten in Gren-zen halten: „Ein Schnaps obenauf fürden Altkonzessionär beschleunigtdie Übernahme erheblich, darf abernatürlich die langfristige Wirtschaft-lichkeit nicht gefährden.“

Die Abschreckungspolitik zeigtWirkung, denn überhöhte Kaufprei-se und Anwaltskosten erhöhen zwardie Ausgaben, bringen aber keineRendite. „Niemand kann abschätzen,wie hoch der Kaufpreis und die Kos-ten für Gerichtsverfahren letztlichsein werden“, argumentiert SabineGlawe vom Bund der Steuerzahler,die sich im Hamburger Bündnis„Nein zum Netzkauf“ engagierte undjetzt das Bewerbungsverfahren derStadt begleitet.

Viel umstrittene Argumente derRekommunalisierung sind die Da-seinsvorsorge und die Energiewende.Nicht jede Netzgesellschaft ist gleich:Für die Gemeinde Umkirch bei Frei-burg gaben die häufigen Stromaus-fälle den Anlass, das Netz von derEnBW zu übernehmen. Das Olden-burger Stromnetz dagegen, betriebenvom Energiekonzern EWE, gilt alsbesonders innovativ. Dass die Bun-desnetzagentur dringende Moderni-sierungen abschmettert, wie oft kol-portiert, muss der Netzbetreiberkaum befürchten. „Wer seine Investi-tionen gut begründet, bekommt sieauch genehmigt“, berichtet HelmarRendez vom Stromnetz Berlin.

Spielräume nutzen

Der Netzbetreiber muss natürlich So-larstrom ebenso transportieren wieAtomstrom. Doch in der Entschei-dung, wie offensiv er sich mit intelli-genten Netzen beschäftigt oder wiezügig oder bürokratisch es beim An-schluss neuer Solarparks zugeht, gibtes Spielraum. „Wir haben bisher alle

neuen Erneuerbare-Energien-Anla-gen in un serem Netzgebiet ohne Be-dingungen ans Netz angeschlossen,“erklärt Michael Sladek. Nun stehenNetzverstärkungen und intelligenteSpeicher an. „Wenn eine Kommunenicht nur ein Stadtwerk besitzt, son-dern auch das Netz, erleichtert dasdie Abstimmung von regenerativenErzeugungskapazitäten und Netzaus-bau,“ ergänzt Berlo.

Wertschöpfung für die Region

Am Ende ist es auch ein gutes Stück Politik. „Es geht darum, Wert-schöpfung in der Region zu halten“,appellierte die rheinland-pfälzischeWirtschaftsministerin Eveline Lemkeauf einem Infotag des Landesnetz-werks BürgerEnergieGenossenschaf-ten Rheinland-Pfalz, der im Novemberin Mainz stattfand. Für eine Kommu-ne mit engagierten Klimaplänen undeigenem Stadtwerk, die das ThemaDaseinsvorsorge ernst nimmt, gehörtdas Stromnetz einfach dazu, findetBerlo.

Für Sladek ist es eine Frage desEngagements. „Eine Energiegenos-senschaft muss Mitgesellschafter deslokalen Energieversorgers sein. Inden Genossenschaften steckt sehrviel Kompetenz, das auch ehrenamt-lich zur Verfügung gestellt wird. Die-ses Engagement sollte unbedingt ge-nutzt werden, um die Dezentralisie-rung der Energieversorgung zubeschleunigen und die Bürokratie-bremse bei der Energiewende auszu-schalten.“

Eva Augsten

R E K O M M U N A L I S I E R U N G

71/ 2014Energiekommune

Der Verband Kommunaler Unternehmen(VKU) hat eine Liste von Beratern und So-zietäten sowie eine Referenzliste mit An-sprechpartnern von Kommunen erstellt. Nadine Gerks, Tel. 030 58580-174,[email protected]

Das Beratungsunternehmen BET Aachenbietet umfassende Dienstleistungen rundum den Netzbetrieb an. www.bet-aachen.de, Tel. 0241 47062-0,[email protected]

Die Rechtsanwaltssozietät Becker Bütt-ner Held hat ebenfalls viel Erfahrung mitKonzessionsverfahren, Übernahmever-handlungen und Netzbewertungen.www.beckerbuettnerheld.de

Das Wuppertal-Institut stellt Studien zurRekommunalisierung zum Download zurVerfügung und berät Kommunen. Kurt Berlo, Tel. 0202 2492-174 [email protected]

Unterstützung für Netzkäufer

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Energiegenossenschaften undandere Gesellschaften erschlie-ßen sich derzeit neue Ge-

schäftsfelder. Immer mehr Freundefindet auch das vom LandesverbandFranken der Deutschen Gesellschaftfür Sonnenenergie (DGS Franken)entwickelte Modell „PV Mieten“. DieIdee entstand, weil bei Stromliefe-rungen auch aus Solarstrom- oderWindkraftanlagen an Dritte grund-sätzlich die EEG-Umlage fällig wird –und die zusätzlichen Kosten von 6,24Cent/kWh im Jahr 2014 können dieWirtschaftlichkeit von Projekten ge-fährden. Keine EEG-Umlage mussallerdings – bislang – von demjeni-gen gezahlt werden, der selbst denvon ihm produzierten Solarstromnutzt. Die findigen Franken wollendaher allen Strombeziehern dieChance bieten, selbst Betreiber derAnlage zu werden, ohne Kapital inve-stieren zu müssen. Investoren sind

daher zum Beispiel Energiegenos-senschaften, die die Solarstromanla-ge an einen Strombezieher vermie-ten. Weil dabei einige juristischeFeinheiten zu beachten sind, hat dieDGS Franken Musterverträge vomRechtsanwaltsbüro Nümann + Langin Karlsruhe erarbeiten lassen.

Betreiberstatus ist wichtig

Denn, wie auch die Berliner Rechtsan-wältin Margarethe von Oppen bekräf-tigt, es sei ganz wichtig, dass derStromnutzer ganz klar als Betreiberder Solarstromanlage anzusehen sei.Er müsse die Entscheidungen treffenund auch für die Betriebsführung derAnlage verantwortlich sein – wobeier Aufgaben delegieren darf. Wernicht als Betreiber gilt und Strom be-zieht, muss die EEG-Umlage zahlen.Mit dem Modell der DGS lässt sichalso die EEG-Umlage sparen, jedenfalls

vorerst – denn die neue Regierungs-koalition plant, ab der nächsten EEG-Novelle auch die Stromselbstversor-ger an der EEG-Umlage zu beteili-gen. Dies soll nicht für bereitsbestehende Anlagen gelten. Aller-dings muss auch jetzt schon das seitdem Sommer geltende Kapital -anlagege setz buch beachtet werden.

Dem Kapitalanlagegesetzbuchsind alle Gesellschaften unterworfen,die bei Kapitalanlegern Geld einsam-meln und die nicht in erster Linieoperativ tätig sind. Es ist aber garnicht so einfach zu beurteilen, wasals eine operative Tätigkeit zu be-trachten ist. Darüber wacht die Bun-deanstalt für Finanzdienstleis tungs -aufsicht (BaFin). Es hat erste Hin-weise zur Auslegung des Kapital -anlagegesetzbuches formuliert. AnjaSchuchhardt von der BaFin weistgegenüber der Energiekommuneallerdings darauf hin, dass immer imEinzelfall entschieden werden müs-se, ob zum Beispiel eine Energiege-nossenschaft unter das Kapitalanla-gegesetzbuch (KAGB) falle odernicht.

Bei Modellen, die eine Vermie-tung einer PV-Anlage oder auch eineranderen Anlage zur Nutzung erneuer-barer Energien beinhalten, ist es

E N E R G I E G E N O S S E N S C H A F T E N

8 1/ 2014Energiekommune

Egal ob Genossenschaft, GbR oder GmbH – sobald eineGe sellschaft Geld für Projekte einsammelt, muss dasneue Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) beachtet werden.Wer dies nicht tut, begeht eventuell sogar eine Straftat.Nur eindeutig operativ tätige Gesellschaften sind vomKAGB ausgenommen.

Die Finanzaufsicht

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Energieprojekte als Kapitalanlage

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E N E R G I E G E N O S S E N S C H A F T E N

91/ 2014Energiekommune

nach Aussage von Schuchhardt wahr-scheinlich, dass sie dem KAGBunterliegen: „Errichtet eine Genos-senschaft eine Solarstromanlage undvermietet diese dann an einen Drit-ten, der sich um Wartung und Be-trieb der Anlage kümmert, ist regelmä-ßig nicht davon auszugehen, dass § 1Abs. 1 Satz 1 KAGB einschlägig ist.“Das heißt, die Genossenschaft unter-liegt dann dem KAGB. Schuchhardtbegründet, die Genossenschaft habebei der Vermietung einer Anlage le-diglich Finanzierung und Errichtungder Anlage übernommen. Projektpla-nung und -entwicklung sowie die Or-ganisation der Installation würdenim Regelfall aber nicht dafür ausrei-chen, um eine operative Tätigkeit imSinne des KAGB anzunehmen. DieBaFin geht davon aus, dass der Be-trieb einer Anlage die operativeHaupttätigkeit darstellt.

Nun könnte eine Genossenschaftnatürlich vom Mieter einer PV-Anla-ge beautragt werden, sich um dentechnischen Betrieb der Anlage zukümmern. Und auch dafür gibt esVerträge von der DGS Franken. Aller-dings wird ein reiner Wartungsver-trag rein finanziell wohl nicht so ins

Gewicht fallen wie die Finanzierungder Anlage. Der Jurist Franz Geiservon derselben Anwaltskanzlei wievon Oppen, sagt denn auch, „nachmeinem Dafürhalten konterkariertdie Verpachtung der Anlage an denStromnutzer, um diesen so zum Be-treiber (und Risikoträger) zu ma-chen, die operative Tätigkeit, die zurVermeidung des KAGB erforderlichwäre.“ Sprich: Man kann nur eineshaben – entweder entgeht man derEEG-Umlage oder dem KAGB.

Es kommt auf den Einzelfall an

Peter Nümann von der Kanzlei Nü-mann + Lang kann sich allerdingsunter bestimmten Konstellationenvorstellen, dass beides in Einklang zubringen ist. Aber auch er rät dazu, injedem Fall die BaFin zu befragen.Das Amt verlangt dafür eine schonsehr konkrete Beschreibung des Vor-habens; allgemeine Anfragen werdennicht beantwortet.

„Angesichts der Vielzahl vonmöglichen Gestaltungen im Rahmender Verpachtung ist eine generelleAussage dahingehend, ob jeglicherErrichter/Investor in eine PV-Anlage,der diese anschließend verpachtet,nicht mehr operativ tätig ist, nichtmöglich“, bestätigt auch Schuch-hardt von der BaFin: „Es wäre grund-sätzlich denkbar, dass ein Vermieter inseinem Mietvertrag derart vieleRechts positionen zurückbehält, dassnoch von einer operativen Tätigkeitim Sinne des KAGB gesprochen wer-den kann. Typisch für den klassi-schen Mietvertrag wäre eine derartigeGestaltung freilich nicht.“

Wichtig ist, sich rechtzeitig an dasBaFin zu wenden. Denn trifft dasKAGB ein Investitionsvorhaben, somuss es bereits vier Wochen vorherbeim BaFin angezeigt werden.Schuchhardt weist noch ausdrück -lich darauf hin, dass Zuwiderhand-

lungen strafrechtlich verfolgt werdenkönnen. Dies gilt für Genossenschaf-ten ebenso wie für andere Gesell-schaften. Doch Energiegenossen-schaften profitieren von Ausnahmenim KAGB. Diese wurden spät im Ge-setzgebungsverfahren in das Gesetzeingefügt und gelten auch nur fürEnergiegenossenschaften, die an derErrichtung von Erzeugungsanlagenbeteiligt sind, die vom EEG profitie-ren. Laut dieser Ausnahmeregelungmüssen Energiegenossenschaftenihre Tätigkeit bei der BaFin le dig -lich – gebührenpflichtig – anzeigenund regelmäßig Bericht erstatten.

Ansonsten sind die Anforderun-gen des KAGB wesentlich strikterund sie verlangen unter anderem ge-naue Nachweise der Managementfä-higkeiten sowie auch eine Mindest-einlage jedes Genossenschaftsmit-glieds oder Gesellschafters von20000 Euro. Dies gilt für alle Gesell-schaften von der GbR bis zur GmbH& Co. KG, die nicht vor allem opera-tiv tätig sind. Und auch Energiege-nossenschaften im Wärmebereichgenießen kein Ausnahmerecht.

Für Gesellschaften, die nicht unterdas KAGB fallen wollen, ist es alsowichtig, eine Konstruktion zu wäh-len, die sich auf operative Tätigkeitenkonzentriert. Im Zweifel sollte manbei der BaFin anfragen. So fallennach Aussage der BaFin Wohnungs-genossenschaften nicht unter dasKAGB, auch wenn sie Wohnungenvermieten. Denn hier liege, so die Ba-Fin, der Unternehmenszweck in derVersorgung der Genossenschaftsmit-glieder mit Wohnraum. Und dies er-fülle nicht die „Tatbestandsvorausset-zungen eines Investment vermö gens“.Doch ob sich dies so einfach auf Solar-stromanlagen übertragen lässt, dieStrom für Mitglieder von Genossen-schaften produzieren (können), istnicht auf Anhieb zu beantworten.

Andreas Witt

Bundesanstalt für

Finanzdienstleistungsaufsicht

Marie-Curie-Str. 24-28

60439 Frankfurt

Tel. 0228 4108-0

[email protected]

www.bafin.de

Im Auslegungsschreiben zum Anwendungs-

bereich des KAGB vom 14. Juni 2013 gibt die

BaFin Hinweise zur Definition einer operati-

ven Tätigkeit. Zu finden ist es auf Homepage

der BaFin am einfachsten, wenn man das

Wort „Energiegenossenschaft“ in die dort

vorhandene Suchmaske eingibt.

Kontakt

nicht vergessen

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SCHULE MIT GUTER ENERGIE

Dass ich nicht mehr vor derPause daran denken muss, die Fenster aufzureißen“,

antwortet Rektorin Ilona Petrauschauf die Frage, was sie am meisten an der Grundschule Niederheideschätzt, die sie seit 2011 leitet. DerNeubau war nötig geworden, weil dieStadt Hohen Neuendorf, die sich „derGrüne i-Punkt von Berlin“ nennt, beijungen Familien beliebt ist und ihreEinwohnerzahl in den letzten 20Jahren auf knapp 25000 Einwohnerverdoppelt hat. 

Nicht nur das flexible Raumange-bot sollte zeitgemäß sein, sondernauch das Energiekonzept: Es solldemonstrieren, dass sich auchSchulen so bauen lassen, dass sie imJahresverlauf bilanziell mehr Energieproduzieren als verbrauchen. 

„Wenn nicht eine Schule, welches

Gebäude sollte sonst in Plus-Energie-Bauweise errichtet werden?“ fragtGünter Löhnert, dessen Bürosol·id·ar planungswerkstatt den Baubegleitet und zertifiziert hat. Schulenhaben ein günstiges Nutzungsprofilund weisen hohe Gebäudevoluminaund große Oberflächen auf. Das sindgute Voraussetzungen für eine positiveEnergiebilanz – zumindest auf demPapier. In der Praxis entwickeln sichDinge dann manchmal anders als ge-plant. Im Gebäude wird mehr En-ergie verbraucht, als ursprünglichberechnet – vor allem, weil die zumSchulkomplex gehörende Dreifach-turnhalle abends viel von Sportver -einen genutzt wird – was die Be -triebs kosten für die elektrischeBeleuchtung erhöht.

Auch zwei Jahre nach Eröffnungder Schule fehlt noch der Baustein,

der die Schule erst zur Plus-Energie-Schule machen würde: Das Mikro-Blockheizkraftwerk (BHKW). Es sollmit Pellets und einem Sterling-Motorbetrieben werden. Allerdings ist dieTechnik anders als erwartet immernoch nicht am Markt verfügbar. „Wirrechnen damit, dass wir das BHKW2014 einbauen können“, zeigt sichLöhnert optimistisch. 

Derzeit übernimmt noch der220-kW-Pelletkessel allein die Auf-gabe, die benötigte Restwärme zuliefern. Viel ist das nicht, da dieGebäudehülle in Passivhausbauweiseerrichtet wurde und entsprechendwenig Wärme verliert.

60 Tonnen Pellets verbrauchtedas Gebäude 2012 – bei einerNutzfläche von 6563 Quadratmetern.Etwa 12000 Euro musste die Kom-mune 2012 für den Rohstoff Holzausgeben. Die Stromkosten schlugenmit knapp 28000 Euro deutlichmehr zu Buche – obwohl dem Ziel,nur wenig Strom zu verbrauchen, anvielen Stellen Priorität eingeräumtwurde.

So verzichtete das Planungsteamum Architekt Ingo Lütkemeyer we-

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Schulen sollen Kindern ein angenehmes Lernumfeld bie-ten. Bei der mehrfach ausgezeichneten GrundschuleNiederheide im Norden Berlins können auch Erwachsenenoch etwas lernen: Wie sich eine Schule günstig bauenlässt, die dauerhaft wenig Energie benötigt. Von einemLernprozess, der noch anhält.

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gen des hohen Stromverbrauchs aufeine große Lüftungsanlage. Lediglichüber die WCs, wo sowieso mecha-nisch entlüftet werden muss, wirddie Abluft aus den Klassenzimmerntransportiert. 

Zusätzlich öffnen sich die Fensterin bestimmten Abständen motorisch.Dies passiert vormittags während derPausenzeiten und im Sommer ab 22Uhr abends. Nachts solange, bis dieRaumtemperatur unter 17 Gradsinkt. „Wenn man morgens in dieSchule kommt, ist es angenehmkühl“, so Petrausch.

Beton als Speichermasse

Das liegt vor allem auch an der ho-hen Speichermasse der Betondecken.Diese nehmen die Wärme tagsüberauf und geben sie nachts wieder ab.„Dies ist deshalb möglich, weil die

Decken in den Räumen nicht verbautwurden“, so Sebastian Dietz von derHochschule für Technik undWirtschaft Berlin (siehe unten).

Dass der Beton frei atmen darfpasst zum offenen Prinzip derSchule: Um mehr Licht in dieKlassenräume zu bringen, findet sichnicht nur an der Außenseite viel Glas– sondern auch zum Flur hin. „EineSchule ist nicht zum Verstecken da“,sagt Rektorin Petrausch – und ge-nießt das Tageslicht. Sie ist davonüberzeugt, dass sich das viele Lichtund die gute Luft im Gebäude auchpositiv auf die Leistungen der Schü-lerinnen und Schüler auswirkt.

Allerdings bewirkt der außen festverbaute sommerliche Wärmeschutz,dass sich die ansonsten sehr helleSchule an wolkigen Tagen mit wenigverfügbarem Tageslicht auch imSommer etwas verdunkelt. „Um den

wetterbedingt sehr unterschiedlichenTageslichtsituationen gerecht zu wer-den, würde ich bei dem hier gegebenBaukörper von einer feststehendenVerschattung absehen“, sagt deshalbDietz, „sondern einen variablen Son-nenschutz mit Lichtlenkfunktion imoberen Fensterbereich wählen.“

Zwar keine Sonne, dafür aber vielAufmerksamkeit lenken die erreich -ten Auszeichnungen auf das Baupro-jekt. So schmückt seit Sommerdiesen Jahres das vom Bundesminis-terium für Verkehr, Bau und Stadt -ent wicklung verliehene Nachhaltig -keits zertifikat in Gold die Schule –die bisher einzige in Deutschland.Damit das nicht so bleibt, ist indiesem Fall Abschreiben ausdrück-lich erlaubt – zumindest bei denErwachsenen. Barbara Frey

www.enob.info, www.eneff-schule.de,www.ibus-berlin.de

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111/ 2014Energiekommune

Energiekommune: Was hat sich IhrerMeinung nach bewährt?Dietz: Die Gebäudehülle im Passiv-hausstandard. Ebenso das passiveKühlkonzept mit einem hohen Anteilthermischer Speichermasse und der

freien Nachtlüftung. Die Behaglich-keit im Gebäude ist zu allen Jahreszei-ten sehr gut. Zudem zeigen die Mess -ergebnisse, dass das hybride Lüf-tungskonzept, bestehend aus einermechanischen Grundlüftung und einerStoßlüftung über die motorisiertenLüftungsflügel, eine gute Luftqualitätsicherstellt – bei einem minimalenEinsatz elektrischer Energie.

Und sonst?Architektonisch hat sich das Raum-konzept bewährt. Ein Klassenraum,ein Gruppenraum und ein Flurbe-reich mit Garderobe und WC bildenjeweils den „Heimatbereich“ einerKlasse. Dieses Raumkonzept ist einegünstige Voraussetzung für das hybri-de Lüftungskonzept.

Warum wurde zur Stromversorgungeine Photovoltaik-Anlage auf demDach montiert?Die Photovoltaikanlage wurde primärinstalliert, um die Plusenergiebilanzzu erreichen. Unabhängig davonmacht das in einem Schulbau vielSinn, weil Bedarf und Erzeugung zeit-lich gut übereinstimmen. Dies er-

möglicht einen hohen Eigenver-brauchsanteil.

Auf Solarthermie zur Heizungsunter-stützung wurde verzichtet.Das hängt mit dem Lüftungskonzeptzusammen. Durch die freie Lüftunggelangt im Winter kalte Luft in dieKlassenzimmer. Nach dem Schließender Fenster soll sich die Raumluft wie-der möglichst schnell erwärmen. Da-her wurde auf ein schnell reagieren-des Heizsystem mit hohen Vorlauf-temperaturen und Konvektorenge setzt. Solarthermie bietet sich bes-ser bei Flächenheizungen an, die mitniedrigeren Temperaturen betriebenwerden.

Plusenergieschule oder nicht – ist dasüberhaupt die wesentliche Frage? Das wichtigste Ziel für einen Schul-neubau ist, eine Lernumgebung zuschaffen, in der sich Schüler und Leh-rer gerne aufhalten und ein stückweitzuhause fühlen. In Hohen Neuendorfist dies gelungen. Daher wird das Ge-bäude der Gemeinde auch nachhaltigeinen Nutzen bringen.

Interview: Barbara Frey

SEBASTIAN DIETZ : „Ein nachhaltiger Nutzen für die Gemeinde“

Sebastian Dietz ist wissenschaftlicherMitarbeiter an der Hochschule für Technikund Wirtschaft Berlin, wo er zuvor Regene-rative Energiesysteme studiert hat. Erwertet die Energieverbräuche der Grund-schule Niederheide aus.

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S O L A R B U N D E S L I G A

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www.solarbundesliga.de

Da Ministerpräsident Horst Seehofer gerade dabei ist, der bayerischen Energiewen-de den Wind komplett aus den Segeln zu nehmen, greifen die findigen Wildpolds-

rieder in ihrer Not zu drastischen Mitteln: Hier muss nun die Musikkapelle herhal-ten, um den nötigen Wind zu erzeugen. Während Triangel und Pauke bereits den ver-dienten Weihnachtsurlaub angetreten haben, schieben Posaune, Tuba und TrompeteÜberschichten an den Windrädern. Selbst ein laues Lüftchen ist besser als die vonoben verordnete Windflaute. Neben Seehofer, der den Bayern größere Abstände vonWindrädern zur Wohnbebauung vorschreiben möchte, legt derzeit vor allem dasAmt für Flugsicherung den Wildpoldsriedern große Steine in den Weg: In einem Um-kreis von 15 Kilometern rund um das Flugfeuer in Kempten sollen keine weiteren Wind-räder mehr entstehen. Weswegen das Verfahren zur Änderung des Flächennut-zungsplanes, das in Wildpoldsried den Weg für weitere Windräder frei machen soll-te, in die Schublade gewandert ist. Zumindest solange, bis die Musikkappellevorbeikommt und dem Amt für Flugsicherung gehörig den Marsch bläst. baf

Windräder mit Blasmusik antreiben

1 89075 Ulm 784 117541 95 332 Baden-Württemberg

2 85049 Ingolstadt 678 128596 94 267 Bayern

3 67657 Kaiserslautern 612 106653 33 359 Rheinland-Pfalz

Platz PLZ Kommune Pkt. Einw. Wärme Strom Bundesland

Großstädteab 100000 Einw.

1 88299 Leutkirch im Allgäu 2650 22047 215 1354 Baden-Württemberg

2 74564 Crailsheim 2107 32667 353 736 Baden-Württemberg

3 88239 Wangen im Allgäu 1532 27602 138 750 Baden-Württemberg

Mittelstädteab 20000 - 99999 Einw.

1 74572 Blaufelden 5008 5179 240 3057 Baden-Württemberg

2 74585 Rot am See 4980 5235 278 2906 Baden-Württemberg

3 83342 Tacherting 4462 5655 536 1904 Bayern

Kleinstädte5000 - 19999 Einw.

1 84494 Niederbergkirchen 7865 1212 792 3665 Bayern

2 84556 Kastl 7052 2619 662 3393 Bayern

3 84550 Feichten a.d.Alz 6579 1187 723 2940 Bayern

Gemeinden1000 - 4999 Einw.

1 25779 Glüsing 18415 114 215 14651 Schleswig-Holstein

2 25924 Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog 17548 167 401 12645 Schleswig-Holstein

3 25709 Kronprinzenkoog 9779 882 67 8232 Schleswig-Holstein

Kleingemeindenbis 999 Einw.

1 74635 Goggenbach (Kupferzell) 16699 138 1055 9359 Baden-Württemberg

2 86980 Erbenschwang (Ingenried) 13973 142 1045 7376 Bayern

3 91723 Sausenhofen (Dittenheim) 13703 169 683 8266 Bayern

Ortsteile

In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum,

wer am meisten Solarstrom- und Solar wärme anlagen pro

Einwohner installiert hat. Für Solarthermie und Photovoltaik gibt

es einheitlich je 1 Watt/Einwohner 1 Punkt. Die beiden Daten wer-

den addiert, für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen

Solarstrom und Solarwärme winken zusätzliche Bonus punkte.

Meister in der jeweiligen Kategorie wird, wer dort insgesamt auf

die höchste Punktzahl kommt. Die Solarthemen-Redaktion orga-

nisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der Deutschen

Umwelthilfe. Die Initiative zur Teilnahme geht von Organisationen

in den Kommunen selbst aus. Derzeit nehmen 2356 Städte und

Gemeinden aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil.

Melden kann seine Kommune jeder, der die Daten glaubhaft bele-

gen kann. www.solarbundesliga.de

W a s i s t d i e S o l a r b u n d e s l i g a :

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S O L A R B U N D E S L I G Awww.solarbundesliga.de

1/ 2014Energiekommune

Veranstalter:

In Kooperation mit:

Solarthemen

Silber-Sponsoren

Bronze-Sponsoren

Goldsponsor

REC Solar GmbH

GRÖSCHEL_GEHEEB

Pkt. = Punkte entsprechend den Regeln der SolarbundesligaEinw. = Einwohnerzahl einer Kommune Wärme, Strom = in Watt je Einwohner (thermisch, elektrisch)Watt/E = installierte Wärmeleistung in Watt je Einwohner

qm/E = installierte Fläche in Quadratmeter je Einwohner

Die gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internet:www.solarbundesliga.de

L e g e n d e

1 89075 Ulm 117541 15790 0,14 95 Baden-Württemberg

2 85049 Ingolstadt 128596 17274 0,13 94 Bayern

3 72764 Reutlingen 110810 10790 0,10 68 Baden-Württemberg

Platz PLZ Kommune Einw. Fläche qm/E Watt/E Bundesland

1 74564 Crailsheim 32667 16176 0,50 353 Baden-Württemberg

2 76172 Neckarsulm 26080 10896 0,42 292 Baden-Württemberg

3 87527 Sonthofen 21021 7127 0,34 237 Bayern

1 83342 Tacherting 5655 4333 0,77 536 Bayern

2 87459 Pfronten 7936 5804 0,73 512 Bayern

3 84144 Geisenhausen 6180 3320 0,71 497 Bayern

Solarwärme inKleinstädten

Solarwärme inMittelstädten

Solarwärme inGroßstädten

1 84494 Niederbergkirchen 1212 1349 1,13 792 Bayern

2 84556 Kastl 2619 2369 0,95 662 Bayern

3 84550 Feichten a.d.Alz 1187 1226 1,03 723 Bayern

Solarwärme inGemeinden

1 84175 Schalkham 873 1357 1,60 1121 Bayern

2 54597 Neuendorf 100 12 1,45 1012 Rheinland-Pfalz

3 86980 Ingenried 940 1172 1,26 880 Bayern

Solarwärme inKleingemeinden

1 19399 Augzin (Techentin) 100 203 2,03 1421 Mecklenburg-Vorpommern

2 37589 Dögerode (Kalefeld) 150 240 1,60 1118 Niedersachsen

3 07955 Braunsdorf (Auma-Weidatal) 252 383 1,52 1064 Thüringen

Solarwärme inOrtsteilen

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Wolfhagen: Windpark genehmigt

Die Stadtwerke Wolfhagen dürfen auf dem Rödeser Bergvier Windkraftanlagen errichten.

Die dafür nötige Genehmigung nach dem Bundesimission-schutzgesetz übergab Regierungspräsident Walter Lübcke MitteDezember an den Wolfhager Bürgermeister Reinhard Schaake.Der freute sich: „Der Windpark sichert die ZukunftsfähigkeitWolfhagens“, sagte er mit Blick auf die erhofften Einnahmenaus dem Windpark.

„Wir haben einen langen Weg zurückgelegt“, beschreibtStadtwerke-Geschäftsführer Martin Rühl die fünf Jahre lange Pla-nungsgeschichte, die auch von Bürgerprotesten begleitet war.

2008 hatten die Stadtverordneten sich zum Ziel gesetzt,den in Wolfhagen benötigten Strom vor Ort mit erneuerbarenEnergien zu erzeugen. „Dieses Ziel werden wir erreichen!“ zeigtesich Vorsteheher Werner Kunz nach der erfolgten Genehmigungüberzeugt. bafwww.stadtwerke-wolfhagen.deWolfhagen: 1357 Ligapunkte

München: Wissenstransfer

Fachleute aus Georgien, Kirgisien und der Ukraine bilde-ten sich in der bayerischen Landeshauptstadt zum ThemaSolarenerengie und Wärmeisolierung fort.

An dem von dem gemeinützigen Verein „Women in Europefor a Common Future“ (WECF) organisierten Treffen nahmen20 Mitarbeiter von Stadtverwaltungen, Universitäten, Energie-agenturen und Umweltschutzorganisationen teil. Sie besichtig-

ten eine große energieeffiziente Wohnanlage, führten Gesprä-che mit Energieberatern und dem Bayerischen Genossenschafts-verband und informierten sich in der Städtischen Berufsschulefür elektrische Anlagen- und Gebäudetechnik über Photovol-taik und Wärmepumpen.

Die Teilnehmer beschäftigten sich daneben mit Finanzie-rungsfragen und der Organisation von Bürgerbeteiligung. Beieinem Praxistag konnten sie schließlich ihr erworbenes Wis-sen anwenden und selbst Module montieren. Im nächstenSchritt sollen kleine PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden inKiew und Odessa entstehen. „Trotz der schwierigen politschenBedingungen in der Ukraine wollen zeigen, dass sich Bürgerdurch eine Beteiligung aktiv einmischen können“, so KatharinaHabersbrunner von WECF. bafwww.wecf.eu/german/energie-klima München: 121 Ligapunkte

Regensburg: Energie für den SenegalIngenieure aus Regensburg engagieren sich für erneuer-bare Energien im Senegal.

Zwei Mitglieder von Ingenieure ohne Grenzen e.V. reistenkürzlich für vier Wochen in den Senegal. Dort halfen sie bei derErweiterung einer Fachschule um den Bereich erneuerbare Ener-gien. Die Ingenieure erstellten Unterrichtsmaterial und schultendie Lehrer vor Ort im Umgang damit.

Der westafrikanische Staat kauft bislang die meisten Roh -stoffe zur Energiegewinnung teuer ein. Das Stromnetz istschwach ausgebaut und teilweise defekt. Die hohe Einstrah-lung an über 300 Sonnentagen im Jahr wird bislang kaum ge-nutzt. Dies soll sich in Zukunft ändern, da dezentrale, auf er-neuerbaren Energien basierende Systeme auch in entlegenenGegenden des Senegal für eine stabile Energiegewinnung sor-gen könnten. bafwww.ingenieure-ohne-grenzen.orgRegensburg: 374 Ligapunkte

Pegnitz: Bioenergieregion spendetBücher- und MedienpaketDie Stadtbücherei Pegnitz verfügt neuerdings über vieleMedien rund um erneuerbare Energien.

Landrat Hermann Hübner übergab die fast 60 Bücher, Spiele,Experimentierkästen, CDs und DVDs im Wert von etwa 1500Euro kürzlich an die Stadtbücherei. Dort sind sie nun ganzjäh-rig der Öffentlichkeit zugänglich. Die Medien stammen aus einervon 14 mobilen Umweltstationen der Bioenergieregion Bay-reuth. Diese vermitteln Schülern auf unterhaltsame und hand-lungsorientierte Weise Wissenswertes zu erneuerbaren Ener-gien. Interessierte Schulen des Landkreises können sich dieStationen bislang ausleihen. „Wir wünschen uns einen festen Ortfür die Exponate“, sagt Anne Weydenhammer von der Bioener-gieregion Bayreuth. So lang der noch nicht gefunden ist, seiendie Medien in der Bücherei besser öffentlich zugänglich. bafwww.bioenergieregion-bayreuth.dePegnitz: 353 Ligapunkte

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