Aussagemöglichkeiten von Drogentests und · PDF file2 | 41 Möglichkeiten zum Drogennachweis | Dräger Werke | 08.01.2013 6 5 4 3 2 1 Agenda Anwendungsbereiche und Nachweiszeiten

Aussagemöglichkeiten von Drogentestsund Nachweismethoden

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2 | 41 Möglichkeiten zum Drogennachweis | Dräger Werke | 08.01.2013

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Anwendungsbereiche und Nachweiszeiten

Nachweiszeiten am Beispiel THC

Welches Nachweisverfahren für welche Fragestellung

Funktionsprinzip der Schnelltests

Auswahlkriterien für Schnelltests

Drogen: Einordnung und Klassifizierung

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Als Drogen werden im heutigen deutschen Sprachgebrauch stark wirksame psychotrope Substanzen und Zubereitungen aus solchen bezeichnet. Allgemein weisen Drogen eine bewusstseins- und wahrnehmungs-verändernde Wirkung auf.*

Drogen lassen sich nach ihrer Wirkung auf den Konsumenten klassifizieren:

– Aufputschmittel bzw. „Stimulanzien“ (z.B.: Kokain, Amphetamine) – Beruhigungsmittel bzw. „Sedativa“ (z.B. Opiate)– Halluzinogene (z.B. LSD)

Einen Sonderfall bildet Cannabis, das sowohl aufputschende, beruhigende als auch halluzinogene Wirkungen haben kann.

Aus: *Wikipedia


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Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) unterwirft den Umgang mit Drogen (wie Besitz, Handel, Erwerb, allerdings nicht den Konsum selbst) einer umfassenden staatlichen Kontrolle und stellt den unerlaubten Umgang unter Strafe. Das BtMG gilt auch für den Umgang mit Drogen im Betrieb.

Die gesetzlichen Vorschriften zum Arbeitsschutz enthalten kein generelles betriebliches Alkohol-/Drogenverbot. Sie verpflichten und berechtigen aber den Arbeitgeber, den betrieblichen Alkohol-/Drogenkonsum und die entsprechenden betrieblichen Auswirkungen zu unterbinden.

Die Unfallverhütungsvorschriften präzisieren die Regelungen des Arbeitsschutzes. Es wird eine Einschränkung des Alkohol-/Drogenkonsums angeordnet, denn der Mitarbeiter darf sich nicht in einen Zustand versetzen, durch den er sich selbst oder andere gefährden kann.

Betriebe haben im Rahmen von Vereinbarungen die Möglichkeit, Regeln zur Überwachung und Kontrolle zur Abwehr von Verstößen festzulegen. Inhalt und Umfang solcher Betriebsvereinbarungen sind sorgfältig abzuwägen.

Rechtsprechung und Nachweisverfahren

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Ein Mitarbeiter kann bei Verdachtsanzeichen eines Drogenkonsums zur Teilnahme an einem Drogentest verpflichtet werden. Weitgehend ungeklärt ist jedoch die Rechtsfrage, ob der Mitarbeiter verpflichtet werden kann, an einem verdachtsunabhängigen Test mitzuwirken. Gerichtlich bestätigt ist jedoch eine solche Verpflichtung für Mitarbeiter bei gefahrträchtigen sicherheitsempfindlichen Arbeitsplätzen. *

Beim Drogenkonsum am Arbeitsplatz gibt es keinen gesetzlich verankerten Grenzwerte, wie zum Beispiel die 0,5 Promille-Grenze beim Alkohol im Straßenverkehr.

Eine Unterscheidung von Vortests zu beweissicheren Tests ist nicht definiert. Ein Vortestergebnis ist in der Regel nicht ausreichend, um daraus eine rechtlich relevante Maßnahme (z.B. Abmahnung) abzuleiten. Daher ist in den meisten Betriebsvereinbarungen vorgesehen, dass sich ein positiv getesteter Mitarbeiter durch einen zweiten Test (z.B. Speichel- oder Blutprobe) entlasten kann.

Rechtsprechung und Nachweisverfahren

* Urteil Arbeitsgericht Hamburg vom 1. Sep 2006 27 Ca 136/06


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Von der Strafverfolgung bis zur MitarbeiterkontrolleJe nach Einsatzbereich ergeben sich vielfältige Fragestellungen

Anwendungsbereiche von Drogentests: Polizei Gefängnisse Arbeitsplatz Medizin

Polizei„Steht der Fahrer gerade unter dem Einfluss verbotener Substanzen?“„Wurde der Unfall unter dem Einfluss verbotener Substanzen verursacht?“

Wurden verbotene Substanzen konsumiert?

Gefängnis„Hat der Insasse Zugang zu verbotenen Substanzen gehabt?“„Hat der Freigänger während seines Ausganges Kontakt zu Drogen gehabt?“

Arbeitsplatz„Ist mein potentieller Mitarbeiter ein Drogenkonsument?“„Wurde der Unfall durch den Konsum von Drogen ausgelöst?“„Ist mein Mitarbeiter bei Arbeitsantritt unter der Beeinflussung von Drogen?“

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Nicht jeder Konsument steht unter Drogen Geht es um Konsum oder Beeinflussung?

Hat der Proband generell Drogen konsumiert – ungeachtet, ob noch eine Wirkung vorliegt?

Steht der Proband zur Zeit der Probenahme unter Beeinflussung von Drogen?

Die Nachweisverfahren unterscheiden sich je nach Fragestellung

Verschiedene Fragestellungen verlangen unterschiedliche Nachweisverfahren!

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9 | 41 Alkohol und Drogentestgeräte | Dräger Werke | 08.01.2013

Was passiert beim Drogenkonsum im Körper? Drogen hinterlassen nachweisbare Spuren

Konsum Verteilung, Wirkung Abbau Ausscheidung

Droge Abbauprodukte (Metabolite)

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KonsumDie Substanzen gelangen entweder unmittelbar ins Blut oder mittelbar über die Lunge oder über die Verdauung.

Verteilung im Blut Über den Blutkreislauf verteilt sich der Wirkstoff im Körper; die „Wirkung“ entfaltet sich.

AbbauDer Abbauprozess findet im Wesentlichen in der Leber statt.

AusscheidungAm Ende werden die Abbauprodukte aus dem Körper ausgeschieden, z. B. durch den Urin, der in der Niere gebildet wird.

Der Weg von Drogen im menschlichen Körper

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Kurzfristige Wirkung, langfristige NachweisbarkeitNur bei Nachweis der Droge im Blut liegt eine Beeinflussung vor



Wie können Wirk-substanz und Abbau-produkte nach-gewiesen werden?

Wie groß ist der

zeitliche Versatz?

Eine Wirkung (= Beeinflussung, eng. „Impairment“) liegt nur vor, solange auch die Wirksubstanz im Blut vorhanden und nachweisbar ist.

Abbauprodukte (=Metabolite) können häufig sehr lange nachgewiesen werden. WICHTIG: Viele Abbauprodukte sind nicht wirksam!

Abbauprod. sind kein zwingender Hinweis auf akt. Beeinflussung

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Nachweiszeiten am Beispiel THCAktuelle Beeinflussung und Konsum nachweisen

Aufnahme von...

geraucht, als „Joint“

Tetrahydro-cannabinol,THC

gegessen, z.B. als Keks oder Kuchen

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Nachweiszeiten am Beispiel THCAuch Tag und Wochen später ist der Konsum nachweisbar

Tetrahydro-cannabinol-

carbonsäure,THC-COOH


Nachweis von THC und seinem Abbauprodukt nach dem Konsum



6 – 8 Stunden

mehrere Tage

Tetrahydro-cannabinol-hydroxid,THC-OH*

* (unbeständiges Zwischenprodukt)

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THC kann in Speichel und Blut nachgewiesen werdenDer Konsum lässt sich über den Abbau im Urin nachweisen

Aktiver Wirkstoff für Wirkung verantwortlich nachweisbar in Blut, Speichel

Inaktives Abbauprodukt keine Wirkung nachweisbar in Blut, Urin

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Nachweis über Beeinflussung oder generellem Konsum

Tetrahydro-cannabinol-

carbonsäure,THC-COOH


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Tetrahydro-cannabinol-hydroxid,THC-OH*

* (unbeständiges Zwischenprodukt)

Risiko der aktuellen Beeinflussung

Genereller Konsumnachweis

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Nachweiszeiten nach Konsum Von der ersten Minute bis zu Monaten danach

Aus: Caplan & Goldberg, 2001, J. Anal. Tox 25, 396-399 Minuten Stunden Tage Wochen Monate Jahre

Der Körper liefert die Beweise

Blut

Speichel

Urin

Schweiß

Haare & Nägel

Wie unterscheiden sich die Materialien hinsichtlich ihrer Aussagekraft beim Drogennachweis?

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Konsumnachweis über Haare, Nägel und SchweißNachweis generellen Konsums

Möglichkeiten Besonders lange Zeitspanne kann überprüft werden („Fahrtenschreiber“) Segmentierung der Haare lässt einen Rückschluss auf einen

zurückliegenden Konsum in einem bestimmten Zeitraum zu

Einschränkungen Zeitlicher Versatz zwischen Konsum und Nachweisbarkeit (mehrere Tage,

bedingt durch das langsame Wachstum) Kontaminationsrisiko; Äußere Anhaftungen beeinflussen den Nachweis Haarbehandlungen wie Bleichen etc. haben einen Einfluss auf die

Drogenkonzentration Laboranalyse teuer und langwierig: Ergebnis steht nicht sofort zur Verfügung

Analyse von Haaren und Fingernägeln

Sowohl über Haare als auch Nägel lässt sich genereller Konsum auch über einen längeren Zeitraum nachweisen. Die aktuelle Beeinflussung hingegen lässt sich hiermit nicht nachweisen.

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Konsumnachweis über Haare, Nägel und SchweißNachweis generellen Konsums

Analyse von Schweiß

Unklare Dauer der Nachweisbarkeit und somit keine klare Aussage zum länger zurückliegenden oder akuten Konsum bzw. zum überhaupt erfolgten Konsum (wg. Kontamination)

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Möglichkeiten Beim Wischen: einfache Probenahme, das Ergebnis liegt innerhalb von

Minuten vor Schweißpflaster: Nachweis analytisch präzise und sensibel

Einschränkungen Probennahme von echtem Schweiß ist schwierig und unhygienisch Hohe Kontaminationsgefahr: Eine Differenzierung zwischen reinem Schweiß

und einem Abrieb der Hautoberfläche ist nicht bzw. nur sehr schwer möglich. Hygiene des Probanden beeinflusst die Testergebnisse Schweißpflaster benötigt mindestens einen Tag Sammelzeit; keine Aussage

zum aktuellen Konsum

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Konsumnachweis über UrinNachweis generellen Konsums

Analyse von Urin

Möglichkeiten In Urin lässt sich eine Vielzahl von Fremdstoffen nachweisen Drogen (Metaboliten) liegen in hoher Konzentration vor und lassen sich über

einen längeren Zeitraum nachweisen großen Probenvolumen keine Aufbereitung des Urins zur Analyse erforderlich

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Konsumnachweis über UrinNachweis generellen Konsums

Analyse von Urin

Einschränkungen Nicht unerheblicher Eingriff in die Privatsphäre des Probanden Probenahme aufwändig: Besondere Örtlichkeiten und logistische Aufwändungen

erforderlich, Sammlung muss unter Sicht und geschlechtsspezifisch erfolgen Gewinnung des Urins oft langwierig („shy bladder“) Vielfältige Manipulationsmöglichkeiten Keine sicheren Rückschlüsse über Zeitpunkt bzw. Umfang der Drogenaufnahme

und akute Beeinträchtigung anhand der Konzentration im Urin möglich Zeitlicher Verzug durch Stoffwechsel im Körper („lag time“) Weist bei THC nur die inaktiven Abbauprodukte nach / Unterscheidung zwischen

Konsum und aktueller Beeinflussung bei THC nicht möglich

Nachweis eines generellen Konsums, jedoch keine sicheren Rückschlüsse über Zeitpunkt bzw. Umfang der Drogenaufnahme und akute Beeinträchtigung anhand der Konzentration im Urin möglich.Die Notwendigkeit geeigneter Örtlichkeiten zur Abgabe einer Urinprobe macht oft einen hohen Zeit- und Personalaufwand erforderlich.

! Weiterführende Information:

Labor-Auswertung von forensischen Blut- und

Urinproben

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Konsumnachweis über SpeichelNachweis aktueller Beeinflussung

Analyse von Speichel

Möglichkeiten Einfache und hygienische Probennahme unter Einhaltung der Privatsphäre. Sofortiges Ergebnis Probengewinnung kann unter Aufsicht „auf Augenhöhe“ erfolgen, ohne dass

besondere Einrichtungen erforderlich wären Manipulation weitestgehend ausgeschlossen Hohe Übereinstimmung zwischen Speichel und Blut, sodass eine zeitnahe

Beurteilung des Konsums und der daraus resultierenden Beeinflussung möglich ist

Nachweis der Originalsubstanz und nicht des Abbauprodukts, es wird beim Nachweis von Cannabis der aktive Wirkstoff THC nachgewiesen

Nachweisfenster reicht in etwas bis zu einem Tag nach KonsumWeiterführende Information:

Speichel- und Urinergebnisse im Vergleich zu Blutergebnissen

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Konsumnachweis über SpeichelNachweis aktueller Beeinflussung

Analyse von Speichel

Einschränkung Kontamination der Mundhöhle, Beispiel THC Mundtrockenheit z.B. nach Drogenkonsum erschwert Probengewinnung Stimulation des Speichels verändert die Drogenkonzentration des Speichels

Fazit: Speichel eignet sich zum Nachweis einer aktuellen Drogenbeeinflussung bei einfacher Handhabung und geringem Zeit-und Personalaufwand

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Zusammenfassung: Untersuchungsmaterialien

Blut gilt üblicherweise als Referenz, da die Wirkstoffkonzentration im Blut in einem dynamischen Gleichgewicht mit der Konzentration aufgenommener Substanzen im Zentralnervensystem steht.

Urin misst generellen Konsum, der bis zu einigen Tage zurückliegt Schweiß ist ungeeignet für den Nachweis aktuellen Konsums und

wissenschaftlich nicht ausreichend geprüft Haare und Nägel: nur in Ausnahmefällen zum Nachweis länger

zurückliegenden Konsums geeignet / nicht für Schnelltests geeignet Speichel weist die aktuelle Beeinflussung nach

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Welches Nachweisverfahren für welche FragestellungZusammenfassung über die Eignung der Nachweisverfahren

Polizei„Steht der Fahrer gerade unter dem Einfluss verbotener Substanzen?“

„Wurde der Unfall unter dem Einfluss verbotener Substanzen verursacht?“

Gefängnis„Hat der Insasse Zugang zu verbotenen Substanzen gehabt?“

„Hat der Freigänger während seines Ausganges Kontakt zu Drogen gehabt?“

Arbeitsplatz„Ist mein potentieller Mitarbeiter ein Drogenkonsument?“

„Wurde der Unfall durch den Konsum von Drogen ausgelöst?“

„Ist mein Mitarbeiter bei Arbeitsantritt unter der Beeinflussung von Drogen?“

Je nach Fragestellung sind andere Nachweisverfahren geeignet

Urin Speichel

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Funktionsprinzip der Schnelltests Schlüssel-Schloss-Prinzip

Grundprinzip: „Schlüssel-Schloss-Prinzip“

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Antigen (Droge) Antikörper Antigen-Antikörper

Der Antikörper ist der “Sensor“, der nach den Drogen sucht.

Anforderung: hohe Spezifität hohe Sensitivität

Weiterführende Information:

Begriffserklärung Spezifität / Sensitivität

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Funktionsprinzip der Schnelltests Messprinzip und Aufbau eines Teststreifens

Proben-aufnahme

Mit Farbpartikel markierte Antikörper

Abfangzone mitDrogenmolekülen

Saugvlies

Aufbau am Beispiel des Testkits des Dräger DrugTest 5000.

Eine flüssige Probe wird auf der Probenaufnahme des Teststreifens mit farb-markierten Antikörpern in Kontakt gebracht. Durch Kapillarkräfte fließt die Probe an der Abfangzone mit den auf dem Teststreifen fixierten Drogenmolekülenvorbei in Richtung des Saugvlies.Eventuell in der Probe befindliche Drogenmoleküle konkurrieren mit den fixierten Drogenmolekülen auf dem Teststreifen um die Bindungsstellen an den Antikörpern.

Probe

ohne Droge

mit Droge

Das Messprinzip der meisten Schnelltests ist der “kompetitive Immunoassay“


Begriffserklärung Immunoassay

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Funktionsprinzip der Schnelltests Messprinzip – negativer Test

Fall1: Probe ohne Droge

Die Antikörper binden an die Drogenmoleküle auf dem Teststreifen

Falls die Zielsubstanz nicht in der Probe enthalten ist, koppeln farb-markierteAntikörper an die auf dem Teststreifen fixierten Moleküle an. Diese Reaktionlässt sich optisch, entweder mit bloßem Auge oder optoelektronisch mittels Lichtsensoren, erfassen und auswerten.

Probenflüssigkeitohne Droge

Die Probenflüssigkeit wird auf den Teststreifen gebracht und trifft auf die mit Farbpartikeln markierten Antikörper.

Die Flüssigkeit wandert zum Saugvlies. Unbesetzte Antikörper binden sich dabei an die Drogenmoleküle in der Abfangzone. Die Farbkörper bilden in diesem dort eine Linie.

Wird eine Linie erkannt, ist das Testergebnis negativ –d.h. die Probe enthält keine Drogen (bzw. die Drogenbelastung liegt unterhalb des Toleranzwertes, des sogenannten Cut-offs.)

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Funktionsprinzip der Schnelltests Messprinzip – negativer Test

Proben-aufnahme

MarkierterAntikörper


Saugvlies

Probenflüssigkeitohne Droge

DetektorLED

“Negativ”Signal

Die Abfangzone wird optisch ausgewertet. Kriterium: Ist eine Farblinie sichtbar?

Option 1: Auswertung mit bloßem AugeOption 2: Auswertung mit optoelektronischem Hilfsgerät (z.B. Analyser)

Fall1: Probe ohne Droge

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Funktionsprinzip der Schnelltests Messprinzip – positiver Test

Fall2: Probe mit Droge

Die Drogenmoleküle in der Probe besetzen die Antikörper

Ist dagegen die Zielsubstanz in der Probe gelöst, binden sich die Antikörperumgehend daran, und die Reaktion in der Abfangzone auf dem Teststreifen bleibt aus oder fällt entsprechend schwächer aus.

Probenflüssigkeitmit Droge

Die Flüssigkeit wandert zum Saugvlies. Besetzte Antikörper wandern an den fixierten Drogenmolekülen vorbei.In der Abfangzone entsteht keine Linie.

Die Probe trifft auf die markierten Antikörper. Befinden sich Drogen-moleküle in der Probe, reagieren diese mit den Antikörpern (Schlüssel-Schloss-Prinzip).

Wird keine Linie erkannt, ist das Testergebnis positiv – d.h. die Probe enthält eine Drogen-belastung oberhalb der Toleranzgrenze (Cut-off).6

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Funktionsprinzip der Schnelltests Messprinzip – positiver Test

Proben-aufnahme

MarkierterAntikörper


Saugvlies

Probenflüssigkeitmit Droge

DetektorLED

“Positiv” ______Keine

Signallinie

Fall2: Probe mit Droge

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Funktionsprinzip der Schnelltests Messprinzip - Auswertung der Testergebnisse

Visueller TestDer Anwender liest den Teststreifen mit seinen Augen ab. Hierzu sind gute Lichtverhältnisse nötig. Eine klare Beurteilung, ob sich eine Linie abzeichnet, ist nicht immer möglich – etwa bei sehr schwacher Ausprägung oder Unterbrechung der Linie. Der Interpretationsspielraum führt zu Unsicherheit bei Anwendern und Betroffenen. Das Auslesen muss innerhalb eines gewissen Zeitfensters geschehen.

Testverfahren mit einem ReaderDie Testdurchführung erfolgt wie beim visuellen Test manuell, jedoch erfolgt die die Auslesung des Teststreifens mit einem optischen Auge (Kamera). Es wird digital angezeigt, ob das Ergebnis positiv oder negativ ist. Das Datenmanagement ist limitiert.

Testverfahren mit einem Analyzer Das Gerät liest nicht nur das Testergebnis aus, sondern prüft gleichzeitig die Umgebungsbedingungen des Tests (Einhaltung der benötigten Wartezeit, Messung und Einstellung der Temperatur), automatische Probenaufbereitung (kein Schütteln, etc.). Das Resultat wird zweifelsfrei auf dem Display angezeigt. Umfassendes Datenmanagement wie Dateneingabe, Speicher und Druckoption.

Es gibt drei Formen von Testverfahren

Ein Reader unterstützt die Ergebnisinterpretation.Ein Analyser erhöht die gesamte Qualität des Testverfahrens und sorgt für mehr Sicherheit beim Anwender.

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Funktionsprinzip der Schnelltests Messprinzip – Entscheidungsgrenze

Der Cut-off teilt die Messergebnisse in Positiv oder Negativ

Die Cut-off-Werte von Blut-, Speichel, und Urintests sind aufgrund der unterschiedlichen Matrices nicht gleichzusetzen.Beispiel: 1ng/ml im Blut entspricht nicht 1ng/ml im Speichel oder Urin.

Der Cut-off ist die festgelegte (definierte) Entscheidungsgrenze eines Testsystems. Unterhalb des Cut-offs wird ein Test als negativ, oberhalb als positiv bewertet.

Der Cut-off (angegeben als Konzentration) bestimmt die Messempfindlichkeit des Testsystems.

Eine niedriger Cut-off bedeutet eine hohe Messempfindlichkeit, ein hoher Cut-off bedeutet eine niedrige Messempfindlichkeit.

PositivNegativ

Messergebnis

Der optimale Cut-off kann je nach Fragestellung / Anwendung variieren.Zu berücksichtigen (z.B.):- Rechtliche Anforderungen

bzw. Vorgaben- Technische Überlegungen

Ungewollte Kreuzreaktivität

Analytisch genutzteKreuzreaktivität

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Funktionsprinzip der Schnelltests Kreuzreaktivität

Substanzen (Moleküle) mit zufälligähnlicher chemischer Struktur

=> Reaktion

Antikörper

Reaktion auf ein andere Substanz als den Ziel-Analyt

Kreuzreaktivität lässt sich generell nicht vermeiden => Achtung bei der Bewertung der Ergebnisse!

Kreuzreaktivität ist teilweise gewünscht => z.B. beim Nachweis von Substanzklassen.


HintergrundinfoKreuzreaktivität

Varianten des Originalmoleküls (z.B. bei Substanzgruppen wie MAMP)

Theoretisch reagiert ein Antikörper genau auf einen Ziel-Analyt

In der Praxis gibt es sogenannte Kreuzreaktivitäten, d.h. der Antikörper reagiert auch mit anderen Substanzen (Molekülen).

Ziel-Analyt

andere Moleküle

=> keine Reaktion+

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Alle Schnelltests auf Basis der Immunochemie haben ihre höchste Zuverlässigkeit bei Zimmertemperatur. Bei abweichenden Temperaturen nach oben oder unten sinkt die Zuverlässigkeit teilweise rapide(Achtung beim “Außeneinsatz”!).

Alternative: Analyzer mit Temperaturautomatik. Dieser hält die Umgebungsbedingungen für den Test auch bei “extremen” Außentemperaturen konstant. Damit analysiert er immer bei optimaler Temperatur und erreicht dadurch dauerhaft eine hohe Messgenauigkeit.

Funktionsprinzip der Schnelltests Faktor Temperatur

Für Immunoassays ist die Temperatur ein wichtiger Parameter, denn sie beeinflusst Empfindlichkeit und Präzision des Tests.

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Funktionsprinzip der Schnelltests Zusammenfassung

Technologie: Immunochemie (Antigen-Antikörper-Reaktion)• die Antikörper sind das Herzstück der Schnelltests. Die dauerhafte Qualität der

Antikörper ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Hersteller.• die Umgebungstemperatur spielt eine große Rolle • Testverfahren unterscheiden sich stark hinsichtlich der Handhabung und der

sich daraus ergebenden Handlungssicherheit und Qualität der Ergebnisse

Vergleichend zur Laboranalytik:• schnelle und (meistens) einfache Durchführung• unmittelbares Ergebnis am Einsatzort• wenig Material vonnöten• preisgünstiger als z.B. chromatographische Verfahren

Abgrenzung von Schnelltests

Schnelltests sind als unterstützendes Hilfsmittel vor Ort besonders wertvoll. Labortests können als Beweis sichernde Maßnahmen sinnvoll sein.

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Auswahl an SchnelltestsEinsatzbereich, Situation und Erfahrung des Testers entscheiden

Urin Speichel

Auswahl handelsüblicher Testsysteme

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Auswahl an SchnelltestMögliche Kriterien zur Auswahl

Fragestellung Welche Fragestellung wird verfolgt: Konsum, aktuelle Beeinflussung?

Welche Drogen sollen nachgewiesen werden?

Einsatzbedingungen Prozess: Für bestimmte Betriebsprozesse sind nicht alle Tests geeignet

(Urintests erfordern Infrastruktur zur Einhaltung der Privatsphäre der Probanden)

Temperatur: Die Temperatur hat einen Einfluss auf die Genauigkeit der Testergebnisse

Handhabbarkeit: Wer führt die Tests durch? Wie geschult ist der Probennehmer?

Zuverlässigkeit reproduzierbar gute Ergebnisse Nachweis der Qualität (Spezifität und Sensitivität) unter Realbedingungen

Dokumentation der Ergebnisse Müssen die Ergebnisse schriftlich dokumentiert werden?

Kriterien zur Auswahl des geeigneten Schnelltests

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Portfolioübersicht am Beispiel von DrägerSituation und Zweck entscheiden über die Testauswahl

Für die Arbeits-sicherheit ist die Erkennung von aktueller Beeinflussung zudem ein wichtiges Auswahlkriterium. Für den Test vor Ort empfehlen sich daher, analog zum Straßen-verkehr, Nachweisver-fahren auf Speichelba-sis – eine quantitative Laboranalyse des Speichels sollte das Ergebnis absichern.

Der Anspruch an den jeweiligen Drogentest steigt mit der Relevanz des Tests hinsichtlich der Sicherheit oder eventueller rechtlicher Auswirkungen.

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SSK 5000

DrugCheck 1200 UTK/ 5000STK

Drugtest 5000

DCD (Laboranalytik)

Relevanz der Testergebnisse

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Weitere Informationen: https://www.draeger.com/de_de/Alcohol-And-Drug-Detection

https://www.draeger.com/de_de/Alcohol-And-Drug-Detection

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