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AUT Seite 1SchnittStellenCenter Fürth
Zertifizierungen
von - DP
Slave Produkten
P R O C E S S F I E L D B U S
AUT Seite 2SchnittStellenCenter Fürth
Ablauf einer Zertifizierung von DP-Slaves
Kunde füllt eine GSD (Gerätespezifische Datei ) aus.
Er beantragt eine Identnummer -zur eindeutigen Kennzeichnung des Produktes- bei der PNO
Kunde meldet sich bei einem akkreditierten Prüflabor nach seiner Wahl zum Zertifizierungstest an.
Das Prüflabor teilt dem Antragsteller innerhalb von 2 Wochen einen Prüftermin mit, der maximal 8 Wochen nach Antragstellung ist..
Das Prüflabor führt den Test durch und erstellt einen Prüfbericht für den Kunden.
Mit dem Prüfbericht kann der Kunde bei der PNO das Zertifikat beantragen.
AUT Seite 3SchnittStellenCenter Fürth
PROFIBUS - Zertifizierungen
Überprüfung der Hardware
Busübertragung ( Slavefunktionalität)
Funktionstest
Interoperabilität
AUT Seite 4SchnittStellenCenter Fürth
Überprüfung der Hardware
Leitungsabschluß nach DIN E 19245 T3 Leitungsabschluß nach DIN E 19245 T3
Leitungsabschluß nach DIN E 19245 T1
Kompatibilität des Busabschlusses 9 poliger SUB-D Stecker oder
mandatory Signale RxD-P,RxD-N, TxD-P, TxD-N, GND
RS 485 Beschaltung Leitungspegel
Differenzspannung
AUT Seite 5SchnittStellenCenter Fürth
Überprüfung der Hardware intern
Wird am Prüfling ein 9pol. SUB D Stecker verwendet, muß die Pinbelegung der EN 50 170 entsprechen.
(Wird ein anderer Stecker gewählt, muß dieser Stecker mindestens die Mandatory Signale (RxD/TxD-P, RxD/TxD-N, VP, DGND) aufweisen.
Bei Verwendung von optionalen Signalen, müssen diese ebenfalls der EN 50 170 entsprechen, und in Übereinstimmung mit der Beschreibung in der GSD-Datei stehen.
Die Überprüfung ist zusätzlich mit dem Handheld durchzuführen
RS 485 Beschaltung
Der Prüfling wird bei seiner max. zulässigen Baudrate mit maximaler Kabellänge (z.B. bei 1,5MBaud / 200m) betrieben.
Beurteilt wird die Differenzspannung und der Leitungspegel (Betriebs- und Ruhepegel mit Abschlußwiderstand).
Aufbau: Master - 200mLtg. - Slave (308B - 200m - 1,5mbaud - Prüfling als Endteilnehmer)
Meßung: einfügen von 2 Meßblättern aus Referenztest (308B und AG 95DP)
Pegel A, B Ltg. größer 2V.
AUT Seite 6SchnittStellenCenter Fürth
Busübertragung (Slavefunktionalität)
Ansprechüberwachung nach EN 50 170
TSDR
Adressierung
Identnummer
Übertragungsgeschwindigkeiten
Betrieb im Mischnetz
Mischgeräte als FMS und DP- Slave
Konsistenz der Daten
AUT Seite 7SchnittStellenCenter Fürth
Busübertragung Slavefunktionalität intern
Ansprechüberwachung nach EN 50 170
Überprüfen auf Einhalten des vom Master vorgegebenen Watchdogwertes.
Kann der Prüfling die Watchdogzeiten im Bereich von 10ms - 650s erfüllen?
Gemessen wird mit unterschiedlichen Einstellzeiten (3 beliebige Werte im zulässigen Bereich). Zulässige Toleranz = +/- 10ms und +/-10% von der eingestellten Zeit .
Das Einhalten der max. TSDR muß mit dem Eintrag in der GSD Datei übereinstimmen.
Baudrate (kBaud) bis 187,5kBaud 500kBaud 1500kBaud
min. TSDR (tBit) 11 11 11
max. TSDR (tBit) 60 100 150
AUT Seite 8SchnittStellenCenter Fürth
Busübertragung Slavefunktionalität intern
Adressierung
Es wird die Adressierbarkeit im möglichen Bereich von 0-126 getestet.
Bei Modulen mit EEPROM muß sich die Adresse 126 zugänglich einstellen lassen, um die Adressierung mittels Klasse 2 Master zu ermöglichen.
Testparameter: Der Prüfling wird unter verschiedenen Adressen betrieben.
AUT Seite 9SchnittStellenCenter Fürth
Identnummer nach EN 50 170
Die Identnummer muß fest im Prüfling hinterlegt sein und darf sich nicht im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Prüflings verändern lassen. Die Identnummer muß mit dem Eintrag in der GSD Datei und dem Antrag bei der PNO übereinstimmen.
Ausführung: wird in der Aufzeichnung der Testcases dokumentiert, ID-Nummern Antrag muß vorliegen.
Übertragungsgeschwindigkeiten
Die korrekte Übertragung wird, abhängig vom Eintrag in der GSD Datei, bei den unterstützten Baudraten überprüft. Die Parametrierung hierfür erfolgt vom Master; der Slave muß die jeweils vorgegebene Baudrate erkennen und den Busverkehr aufnehmen.
Der zyklische Busverkehr wird mittels Oszillograph oder Busmonitor aufgezeichnet und auf Korrektheit überprüft.
Busübertragung Slavefunktionalität intern
AUT Seite 10SchnittStellenCenter Fürth
Betrieb im Mischnetz
Der Prüfling muß an einem Bus mit PROFIBUS FMS und DP Teilnehmern betreibbar sein.
Aufbau und Busparametereinstellungen müssen in der Produktbeschreibung erläutert sein.
Hierzu muß der Slave mit folgenden Defaultzeiten hochlaufen nach EN 50 170
Baudrate/kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1500
Min TSDR (TBit) 11 11 11 11 11 11
Busübertragung Slavefunktionalität intern
AUT Seite 11SchnittStellenCenter Fürth
Busübertragung Slavefunktionalität intern
Mischgeräte als FMS und DP Slave
Ist der Prüfling als Combislave verwendbar, so wird der Mischbetrieb getestet.
Hierzu muß der Slave mit folgenden Defaultzeiten hochlaufen nach EN 50 170
Baudrate/kBit/s 9,6 19,2 93,75 187,5 500 1500
Min TSDR (TBit) 30 60 125 250 255 255
Ein Mischgerät muß sowohl mit den DP-Parametern, als auch mit den FMS-Parametern hochlaufen können.
AUT Seite 12SchnittStellenCenter Fürth
Funktionstest
Busunterbrechung am Prüfling
Kurzschluß der Busleitung am Prüfling
Versorgungsspannung am Prüfling EIN / AUS
Netz AUS am Master
Netz EIN am Master
Parametrierung der Slaves mit / ohne Ansprechüberwachung
Klasse 2 Master übernimmt die Kontrolle im Betrieb
Zustandsübergänge ( State machine)
Optionaldienste
Auswertung der Diagnosefunktion
AUT Seite 13SchnittStellenCenter Fürth
Funktionstest intern
Busunterbrechung am Prüfling (Busstecker wird abgezogen)
Alle weiteren Slaves müssen noch ansprechbar sein (Bus durchgeschliffen).
Wird die Busunterbrechung am Slave erkannt (mit Ansprechüberwachung), und schaltet der Slave in einen definierten Zustand?
Läßt sich der Prüfling nach Beheben des Fehlers wieder automatisch in den zyklischen Busverkehr aufnehmen.
Kurzschluß der Busleitung am Prüfling
Kurzschluß der A,B Leitung, A,B Leitung gegen Schirm, DGND und VP.
Verdrehen der Leitung A,B.
Werden die Ausgänge in einen definierten Zustand geschalten?
Läßt sich der Prüfling nach Beheben des Fehlers wieder automatisch in den zyklischen Busverkehr aufnehmen.
AUT Seite 14SchnittStellenCenter Fürth
Versorgungsspannung am Prüfling Aus/Ein
Läßt sich der Prüfling nach Versorgungsspannung Ein wieder automatisch in den zyklischen Busverkehr aufnehmen.
- Netz-Aus am Master
Schalten die Ausgänge am Prüfling in einen definierten Zustand (Auswertung von Clear Data)?
Netz-Ein am Master
Läßt sich der Prüfling nach Netz Ein wieder automatisch in den zyklischen Busverkehr aufnehmen.
Parametrierung am Master mit und ohne Ansprechüberwachung
Wie verhält sich der Prüfling, wenn eine Busunterbrechung eintritt?
Klasse 2 Master übernimmt Kontrolle im laufenden Betrieb
Läßt sich der Prüfling von einem Klasse 2 Master steuern?
Funktionstest intern
AUT Seite 15SchnittStellenCenter Fürth
State machine
AUT Seite 16SchnittStellenCenter Fürth
Testcase 1: Global_Control mit Länge # 2 (aus DDLM GCTR2) intern Der Slave muß bei einem Global_Control Command mit Länge
ungleich 2 in seinem Zustand bleiben (d.h. DATA_EXCHANGE)
das Command darf nicht ausgeführt werden.
a.Slave im Zustand WAIT_PRM
1.Abfrage nach Diagnose 3E,3C,02,05,00,FF,Identnummer
2.Parametrierung 3D,3E,80,00,00,0B,Identnr.,Group
3.Konfigurierung 3E,3E,real Config
b.Slave im Zustand DATA_EXCHANGE
4.Abfrage nach Diagnose 3E,3C, 00,04,00,00,Identnummer,xx
5.Datentelegramm an Slave NIL,NIL,Daten >0
6.Global Control mit Clear 3A,3E,02,00,00 und falscher Länge
7.READ_OUTPUT 39,3E
3E,39, Daten wie 5.
8.Global Control 3A,3E,28 und falscher Länge
9.READ_OUTPUT 39,3E
3E,39,Daten wie 5.
10.Abfrage nach Diagnose 3E,3C, 00,04,00,00,Identnummer,xx
11.Datentelegramm an Slave NIL,NIL,Daten #5. und >0
12.READ_OUTPUT 39,3E
3E,39, Daten wie 11.)
AUT Seite 17SchnittStellenCenter Fürth
Testcase 2: Zugriffsschutz der SAPS NIL,3A (Global-Control),38 (Rd_Input),39 (Rd_Output)Im Zustand WAIT_PRM und WAIT_CFG müssen diese Dienste mit „RS“abgewiesen werden intern
a.Slave im Zustand WAIT_PRM
1.Abfrage nach Diagnose 3E,3C,02,05,00,FF,Identnummer
2.Abfrage nach Rd_Input 38,3E
Antwort „RS;RR;UE“
3.Abfrage nach Rd_Output 39,3E
Antwort „RS;RR;UE“
4.Datentelegramm an Slave Nil,Nil,beliebige Daten (seiner Länge entsprechend)
Antwort „RS;RR;UE“
b.Slave im Zustand WAIT_CFG
1.Abfrage nach Diagnose 3E,3C,02,05,00,FF,Identnummer
2.Parametrierung 3D,3E,80,00,00,B,Identnummer,Group
3.Abfrage nach Diagnose 3E,3C,02,04,00,Masteradr.,Identnummer
4.Abfrage nach Rd_Input 38,3E
Antwort „RS;RR;UE“
5.Abfrage nach Rd_Output 39,3E
Antwort „RS;RR;UE“
6.Datentelegramm an Slave NIL,Nil,beliebige Daten (seiner Länge entsprechend)
Antwort „RS;RR;UE“
AUT Seite 18SchnittStellenCenter Fürth
Interoperabilität
Belastungstest des Slaves
Funktionaler Test
Elektromagnetische Verträglichkeit ( nach IEC 801 -4 und IEC 801-2 T 65 )
Störung auf die Versorgungsleitung:
Burst =+- 2kV
Burstfrequenz = 2,5kHz
Burstdauer = 15 ms
Stördauer= 1 Minute
AUT Seite 19SchnittStellenCenter Fürth
Interoperabilität
Störung auf die Signalleitung des Prüflings:
Die Störung der Signalleitungen und Busleitung wird nach IEC 801-4 mit mindestens 1 kV über Koppelzange eingekoppelt.
Burst =+- 1kV
Burstfrequenz = 5kHz
Burstdauer = 15 ms
Stördauer= 1 Minute
Die Prüfung der Störfestigkeit gegen Entladung statischer Elektrizität
erfolgt auf alle dem Bediener zugänglichen Teile mit mindestens
4 kV contact discharge nach IEC 801-2 T 65
AUT Seite 20SchnittStellenCenter Fürth
Testkonfiguration
Ventilinsel Festo, Mannesmann Rexroth ...
Fa. TurckFa. MurrFa. Hohner...
BedienfeldSWAC,Siemens
Prüfling
Klasse 2Master
DP-MasterKlasse 1
FMS-Master DP-MasterKlasse 1
Datalogic,Berger Lahr
Leuze,Lenze,Sasse
British Fe-deral,SICK ...
und viele weitere Komponenten
AUT Seite 21SchnittStellenCenter Fürth
Die am häufigsten festgestellten Fehler intern
1. Diagnoseverarbeitung
Mit dem Bit EXT_DIAG = 1 signalisiert der Slave, daß anwenderspezifische Diagnosedaten vorliegen. Dadurch wird mit Ext_Diag = 1 veranlaßt, daß ein Diagnosetelegramm zum PROFIBUS-Master gesendet wird. Ist die Ursache der Diagnosemeldung bereinigt, d.h. die entsprechende Bitkombination in den anwenderspezifischen Diagnosedaten ist 0, muß auch das Bit Ext_Diag zurückgesetzt (log 0) werden. In einigen Fällen wurde festgestellt, daß das Ext_Diag Bit auf logisch 1 blieb.
AUT Seite 22SchnittStellenCenter Fürth
2. Spannungsversorgung für die Busabschlußwiderstände
Die EN 50 170 besagt, daß am PIN 6 +5 Volt und am PIN 5 Ground Potential für den PROFIBUS zur Verfügung gestellt werden müssen, um den Bus "sauber" abschließen zu können. Hiervon darf nicht abgewichen werden, auch wenn die Abschlußwiderstände auf der jeweiligen Slave-Hardware integriert sind, denn auch die A- und B-Leitungen müssen am Busende abgeschlossen werden. Das RTS Signal ist allerdings optional und dient der Richtungserkennung für LWL-Anschluß.
Die am häufigsten festgestellten Fehlerintern
AUT Seite 23SchnittStellenCenter Fürth
Die am häufigsten festgestellten Fehler intern
3. Stichleitungslängen
Hinsichtlich Anbindung an die 12 MBaud Technologie ist es unbedingt notwendig, daß die Stichleitungen zwischen Busstecker und Bustreiber so kurz und kapazitätsarm wie nur möglich gehalten werden, um die Flankensteilheit und damit ein eindeutiges Erkennen der Bussignale zu gewährleisten.
4. Read_Cfg und Chk_Cfg
Beim PROFIBUS-DP hat ein Busmaster die Möglichkeit, mit dem Telegramm "Read_Cfg" die Konfiguration der Ein-/Ausgabedaten abzufragen, um anschließend mit "Chk_Cfg" den Slave zu konfigurieren. Die Slaveantwort muß allerdings eine Konfiguration enthalten, mit der der Slave auch hochfahren kann.
AUT Seite 24SchnittStellenCenter Fürth
Die am häufigsten festgestellten Fehler intern
5. Kombislave
Beabsichtigt ein Kunde einen DP-Slave zu entwickeln, den er später zu einem Kombislave erweitern möchte, ist es ratsam, diesen Schritt gleich zu berücksichtigen, denn dann ist nur eine Zertifizierung als DP/Kombislave notwendig. Andernfalls muß das Gerät als DP-Slave und nach der Erweiterung nochmals als Kombislave zertifiziert werden, um die Normkonformität nachzuweisen.
6. Identnummer
Die Identnummer stellt eine eindeutige Referenz zwischen DP-Slave und der dazugehörigen GSD-Datei her. Nicht das Prüflabor, sondern die PROFIBUS Nutzerorganisation vergibt eine Identnummer, die Voraussetzung für einen Zertifizierungstest ist und nicht geändert werden darf.